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  • Let’s Dance 2013: Kandidatin Sila Sahin

    Let’s Dance 2013: Kandidatin Sila Sahin

    Verhilft ihr die Ballett-Ausbildung zum Sieg?

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    Bei „Let’s Dance“ 2013 kämpft Sila Sahin um den Titel „Dancing Star 2013“. In der Tanzshow tanzt sie mit Profitänzer Christian Polanc.

    „Let’s Dance“-Kandidatin Sila Sahin hat schon während ihrer Schulzeit erste Rollen in der Theater- AG übernommen und nebenbei gemodelt. Neben ihrer Ausbildung an der Schauspielschule, hatte die ehrgeizige Deutsch-Türkin zusätzlich privaten Schauspiel-, Ballett- und Gesangsunterricht.

    Bekannt ist Sila vor allem aus der Daily- Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (RTL), in der sie seit 2009 die Hauptrolle der Ayla Höfer spielt.

    Neben ihrer Serientätigkeit übernimmt sie aber auch Rollen in anderen Produktionen, wie zum Beispiel „Kriminaldauerdienst“ (ZDF), „Verfolgt“, „The Basement“ oder „Notruf Hafenkante“ (ZDF). Im Jahr 2011 war sie in den RTL- Action- Serien „Alarm für Cobra 11“ und „Countdown“ zu sehen.

    Sie gilt als eins der schönsten Gesichter am deutschen Soap-Abend und sorgte 2011 auf dem Playboy-Cover für Schlagzeilen. Zu dem Nackt-Shooting sagte sie, es sei eine „Befreiung von den kulturellen Zwängen meiner Kindheit. Zu lange wollte ich es immer allen recht machen. Ich will mit diesen Fotos jungen Türkinnen zeigen, dass es okay ist, wenn man so lebt, wie man ist. Dass es nicht billig ist, wenn man Haut zeigt. Dass man seine Ziele verfolgt, anstatt sich unterzuordnen.“

    2012 gewann Sila in gleich zwei Kategorien des „German Soap Awards“. Sie erhielt sowohl den Titel in der Kategorie „Sexiest Woman“, als auch den Titel in der Kategorie „Schönstes Liebespaar“.

    Privat setzt sich Sila für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei DKMS ein, um Menschen dazu zu animieren, sich als potentielle Spender registrieren zu lassen.

    Beruf: Schauspielerin

    Geburtsdatum: 03. Dezember 1985

    Wohnort: Berlin

    Größe: 1,65 m

    via Let’s Dance 2013 | Sila Sahin – RTL.de.

  • Sexualität: Doppelt unter Druck

    Sexualität: Doppelt unter Druck

    Wie halten die das aus? Zu Hause dürfen Musliminnen nicht mal über Sex reden. Jenseits der Familie ist das Thema allgegenwärtig.

    © ABBAS MOMANI/AFP/Getty Images

    Zwei muslimische Frauen schauen Männern beim Baden im Meer zu.

    Das ist wohl die höchste Kunst der Tabuisierung: In muslimischen Wohnzimmern muss das Wort »Sex« nicht einmal fallen, und trotzdem weiß jeder Teenager seit seiner Kindheit, dass er die Finger davon lassen soll. Eigentlich gilt dieses kulturelle Diktum (ob es auch ein religiöses ist, darüber streiten die Gelehrten) für Jungen und Mädchen gleichermaßen, doch die Jungen können sich besser entziehen, und ein »Fehlverhalten« bei ihnen wird eher als Kavaliersdelikt betrachtet. Für beide Geschlechter gilt aber, dass die jungen Muslime meistens gar nicht wissen, warum sie sich enthalten sollen. Fragen können sie ja nicht. Die Begründung lautet, dass die Frau nur geschützt leben kann, solange sie nicht sexuell verfügbar ist. Die Frau ist frei, weil sie keinen Sex hat. Allerdings stammt diese Begründung aus der Zeit des Propheten.

    Aber es wird noch komplizierter: Während das muslimische Wohnzimmer nämlich sex- und lustfreie Zone bleibt (zumindest verbal), Jungen und Mädchen beim gemeinsamen Fernsehabend mit den Eltern bei jeder Liebesszene nervös und beschämt wegzappen, ist der Rest der Welt gnadenlos übersexualisiert. Die Klassenkameradinnen knutschen am Wochenende in der Disco herum, und wer nach dem Sport nicht in die Gruppendusche oder in die gemischte Sauna möchte, muss sich schon fast dafür entschuldigen.

    In dieser Welt ist die Frau frei, weil sie Sex hat.

    Nun kann man fragen, was die Muslimin eigentlich eher zum Sexobjekt macht: der Druck des elterlichen Wohnzimmers, der sie auf eine sexuelle »Reinheit« reduziert, oder der Gegendruck der sexuell enttabuisierten Mehrheit, der im Grunde das Gleiche tut, nur mit anderen Mitteln und anderen Wortschöpfungen (»Importbraut«). Es erfordert schon ein gehöriges Maß an Stärke, um sich unter diesen Druckverhältnissen behaupten zu können. Hin und wieder sieht man die trotzigen Ausdrücke dieses Dilemmas auf den Straßen Berlins, Hamburgs oder Kölns: oben Kopftuch, unten knackenge Jeans und High Heels. So viel zum Thema Zucht und Unterordnung. Auch ein sich neu entwickelnder islamischer Feminismus sucht nach Argumenten, beiden Zumutungen zu trotzen, der Zwangsentblößung und der patriarchalen Tradition. Die Tatsache, dass das Thema in der Familie totgeschwiegen wird, heißt nicht, dass jede Muslimin auch tatsächlich als Jungfrau in die Ehe geht. Und nicht jede weint sich deshalb wegen Gewissenskonflikten nachts in den Schlaf.

    Wie millimeternah sich die beiden Arten der Sexualisierung von Musliminnen sind, wie hart der doppelte Druck ist, zeigt das Beispiel von Sila Sahin. Die Schauspielerin aus der TV-Serie Gute Zeiten, schlechte Zeiten war die erste Deutschtürkin auf dem Cover des Playboys. Befragt zu ihren Motiven, sich vor der Kamera auszuziehen, sagte sie, sie habe sich bislang gesellschaftlichen Zwängen untergeordnet und »immer nur das gemacht, was andere für mich für richtig hielten«. Das Shooting mit viel nackter Haut sei ein »Befreiungsschlag« gewesen, und sie hätte gern noch viel mehr gezeigt, wenn der Playboy gewollt hätte. Hier war das Türkinsein nicht nur mit »Jungfrausein« und »muslimischer Reinheit« verbunden, sondern eine Marketingstrategie: »Echt Türkin – und echt heiß«.

    Auch wenn der persönlichen Entscheidung der jungen Frau Respekt gebührt – es kann in einer liberalen Gesellschaft wie der deutschen durchaus möglich sein, es gerade nicht als Befreiung zu sehen, sich zu entblößen. Manchmal kann das genaue Gegenteil, die Verhüllung, eine Befreiung sein – solange sie aus freien Stücken geschieht.

    Wo wir gerade beim Playboy sind: Für Fatmire Bajramaj, muslimische Stürmerin der deutschen Fußballnationalmannschaft, war es schon eine Befreiung, bei ihrem Vater durchzusetzen, dass sie Fußball spielen durfte. Das Ausziehen hat sie ihren Teamkolleginnen überlassen.

    via Sexualität: Doppelt unter Druck | Gesellschaft | ZEIT ONLINE.