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    Brückenschlag am Bosporus

    Brückenschlag am Bosporus

    09.08.2010
    Rektor gesucht – derzeit läuft ein Ausschreibungsverfahren des Hohen Universitätsrates der Türkei (YÖK), das den Gründungspräsidenten der geplanten Deutsch-Türkischen Universität (DTU) in Istanbul bestimmen soll. Er soll im September gewählt werden, ihm zur Seite wird ein deutscher Vize stehen. Es ist eine der offenen Fragen des wissenschaftlichen und außenpolitischen Prestigeprojekts der Bundesregierung. Ansonsten aber nimmt die Hochschule am Bosporus immer deutlichere Konturen an. ‚Es ist doch in unserem Interesse, die Türkei mehr an Europa zu binden, damit sie sich nicht in eine andere Richtung orientiert‘, sagte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper (FDP), kürzlich nach einer Besichtigung des Geländes in Istanbul. Die DTU soll auf einem zwölf Hektar großen Areal im asiatischen Teil der Stadt entstehen.

    Deutschland wird Dozenten schicken und an der Entwicklung der Lehrpläne mitarbeiten. Bundespräsident Christian Wulff soll nach derzeitigen Planungen mit seinem türkischen Amtskollegen Abdullah Gül im September oder Oktober den Grundstein für den Bau legen. Im Wintersemester 2010/11 könnten bereits die ersten Lehrveranstaltungen stattfinden – vorerst in einem Ausweichgebäude im Istanbuler Stadtteil Fatih. Die Hochschule soll anfangs für 5000, später für bis zu 20000 Studierende ausgebaut werden. Deutsche Professoren, die in das Projekt eingebunden sind, halten den Zeitplan allerdings für ‚extrem ehrgeizig‘. Einerseits fehlt noch der Gründungsrektor. Andere Baustellen sind etwa die Zulassung zum Studium: In der Türkei gibt es kein klassisches Abitur, sondern individuelle Aufnahmeprüfungen des YÖK. Auch die Gesamtkosten des Universitätsbaus stehen noch nicht fest, die Bundesregierung hat zunächst zwölf Millionen Euro bereitgestellt, heißt es. ojo, dpa

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