Schlagwort: Migranten

  • Bildungsforscher über Migranten: „Die Eltern sind überalarmiert“ – taz.de

    Bildungsforscher über Migranten: „Die Eltern sind überalarmiert“ – taz.de

    Viele Eltern meiden Schulen mit vielen Kindern aus Zuwandererfamilien – zu Unrecht, so Bildungsforscher Wilfried Bos. Heterogenität sei sogar von Vorteil.Interview: Bernd Kramer

    Wo kommen diese Kinder her? Aus einer Grundschule in Kassel. Bild: dpa

    taz: Herr Bos, diese Woche haben Sie mit den Vergleichsstudien Iglu und Timss den Grundschülern aus Zuwandererfamilien eine Aufholjagd bescheinigt. Ist jetzt alles gut?

    Wilfried Bos: Die Migranten sind in der Tat die großen Gewinner der vergangenen zehn Jahre. Migrantenkinder hinken deutschstämmigen Schülern aber im Schnitt immer noch fast ein Schuljahr in ihrer Leseentwicklung hinterher. Das Problem ist nur etwas weniger schlimm geworden. Da ist noch was zu tun.

    Drohen Migranten nicht sogar wieder zurückzufallen? Im Lesen hat sich in der jüngsten Iglu-Studie kaum noch etwas getan.

    Nein. Man muss berücksichtigen, dass auch der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund um 25 Prozent gestiegen ist. Unter diesen Bedingungen den Stand im Lesen zu halten und in Mathe und den Naturwissenschaften sogar noch zuzulegen, das ist schon okay.

    Warum konnten sich Migranten verbessern?

    Ich vermute, dass die Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer heute sensibler sind im Umgang mit Migranten. Andererseits dürften auch die Migranten mitbekommen haben, dass der Aufstieg hierzulande über Bildung läuft. Wenn die Leistungen stimmen, sind sie sogar eher als deutschstämmige Familien geneigt, ihr Kind aufs Gymnasium zu schicken. Und die dritte Erklärung: Wahrscheinlich zeigen die vielen Sprachförderprogramme, die die Bundesländer gestartet haben, erste Wirkungen. Aber beweisen kann ich das nicht.

    Bernd Kramer

    Warum nicht?

    Weil diese Förderprogramme völlig unzureichend evaluiert werden. Wir haben vor einiger Zeit einmal gezählt und sind auf 69 Programme in 16 Bundesländern gekommen. Davon werden 7 evaluiert. Und das meistens nach dem Prinzip: Wir fragen den Lehrer, ob’s geholfen hat. Und der sagt dann: Ja, alles super.

    Wie sollte man die Programme evaluieren?

    Man braucht ein sogenanntes Kontrollgruppendesign: Ein Leseförderprogramm wird zum Beispiel an zehn Schulen ausprobiert. Dann nimmt man zehn vergleichbare Schulen und überprüft, ob die geförderten Schüler in Leistungstests besser abschneiden als die nichtgeförderten. Und erst wenn das der Fall ist, geht man mit dem Programm in die Fläche. Aber nicht vorher.

    Haben wir nicht langsam mehr als genug Bildungsstudien?

    Im Gegenteil. Bevor ein neues Medikament auf den Markt kommt, muss es erst wissenschaftlich haltbar seine Wirksamkeit nachweisen. Das brauchen wir in der Bildung auch. Es kann nicht egal sein, ob die Schüler bei neuen Leseprogrammen wirklich etwas lernen oder sich vielleicht sogar verschlechtern.

    Warum tun die Kultusminister das nicht?

    Ein Bildungspolitiker, der für sein neues Leseprogramm trommelt, will nicht hinterher von einem Experten hören: Das Programm ist suboptimal. Das blamiert die Politik.

    Kürzlich hat eine Studie gezeigt: Deutsche Eltern aus der Mittelschicht meiden Schulen mit einem hohen Zuwandereranteil. Sollten die Eltern Ihre Untersuchung lesen und sich beruhigen?

    Die Eltern sind überalarmiert. Wir haben Hinweise darauf, dass es sogar ein Vorteil ist, wenn die Klassen eher heterogen sind.

    Die Eltern sind schlecht beraten, wenn sie sich Schulen ohne Migrantenkinder suchen?

    Solange der Anteil der nichtdeutschsprachigen Kinder nicht zu groß ist, ist das überhaupt nicht bedenklich. Ganz im Gegenteil.

    via Bildungsforscher über Migranten: „Die Eltern sind überalarmiert“ – taz.de.

  • Viele Deutsch-Türken fühlen sich in Deutschland nicht zu Hause

    Viele Deutsch-Türken fühlen sich in Deutschland nicht zu Hause

    Von Anna Reimann

    Getty Images

    Wie religiös sind Deutsch-Türken, wie wohl fühlen sie sich in der Bundesrepublik? Eine Umfrage gibt Aufschluss über Einstellungen und Gefühle von der ersten bis zur dritten Gastarbeitergeneration. Das Ergebnis: Viele fühlen sich zerrissen, immer mehr planen die Rückkehr in die Türkei.

    Berlin – Ankara, Antalya, Izmir und Istanbul statt Berlin, Köln, Hamburg und Duisburg: Gut fünfzig Jahre nachdem die ersten türkischen Gastarbeiter nach Deutschland kamen, träumen immer mehr Deutsch-Türken davon, irgendwann in die Türkei zurückzukehren.

     

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    Das ist ein Ergebnis der neuen repräsentativen Umfrage des Instituts Info GmbH unter insgesamt 1011 Deutsch-Türken. Das Resultat steht symbolisch für eine Grundtendenz: Zwar ist die Zahl derer, die sich ohne Wenn und Aber integrieren und dazugehören wollen, in den vergangenen Jahren gestiegen – aber das ist nur die eine Seite. Denn andererseits steigt laut Studie auch die Neigung einiger, sich abzuschotten.Beunruhigend sind vor allem zwei Befunde: Zum einen steigt die Intoleranz gegenüber anderen Religionen. Zum anderen gaben in den Telefoninterviews deutlich mehr Befragte als in den Jahren zuvor an, sie seien wegen ihrer türkischen Wurzeln schon körperlich angegriffen worden.

    Diese Zerrissenheit zwischen dem eigenen Bemühen dazuzugehören und Zurückweisung, zwischen eigener Provokation und Intoleranz stimmt mit den Ergebnissen anderer Studien überein. Zuletzt hatte sich eine vom Innenministerium in Auftrag gegebene Studie mit Lebenswelten junger Muslime – unter denen Deutsch-Türken die größte Gruppe ausmachen – beschäftigt. Das Ergebnis: Eine kleine Gruppe wird immer religiöser, die Mehrheit aber will sich integrieren. Viele leiden unter Vorurteilen – und haben selbst Vorurteile. Vor allem von denen, die in Deutschland geboren sind, die in Deutschland geprägt wurden, für die sich Deutschland von Anfang an zuständig gefühlt haben sollte, scheinen immer mehr abzudriften.

    Die wichtigsten Ergebnisse der neuen Studie sind (siehe auch Grafiken in der Fotostrecke):

     

    • Heimatgefühl: Deutschland wird von den Befragten immer seltener als Zuhause empfunden. 2009 gaben 21 Prozent an, dass Deutschland „eher“ ihre Heimat sei als die Türkei, 2012 sind es nur noch 15 Prozent. Hingegen ist die Zahl derer, die beide Länder als ihre Heimat begreifen, gestiegen, von 38 Prozent 2009 auf jetzt 45 Prozent. Am stärksten empfinden laut der Studie die unter 30- Jährigen (26 Prozent) Deutschland als ihre Heimat, am ehesten die Türkei als Heimat sehen die Befragten der mittleren Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren (42 Prozent).
    • Rückkehr in die Türkei: Die Zahl derer, die plant, in die Türkei zurückzukehren, ist leicht gestiegen – von 42 auf 45 Prozent. Auffällig ist hier, dass die mittlere Generation am seltensten ausschließt, Deutschland zu verlassen – nämlich nur 38 Prozent. Insgesamt geben 63 Prozent der Befragten als Gründe für eine Rückkehr in die Türkei an, dort sei ihre Heimat. 57 Prozent sagten als Grund, sie wollten dort als Rentner leben. Nur sechs Prozent planen diesen Schritt mit dem Ziel, sich Arbeit in der Türkei zu suchen. Von denen, die in den kommenden zehn Jahren in die Türkei zurückkehren wollen, haben besonders viele Ablehnung auf dem Arbeitsmarkt erfahren.
    • Deutsch lernen: Eine überragende Mehrheit hält es für unerlässlich, dass Kinder aus türkischen Familien von klein auf Deutsch lernen. Die Zahl derer, die sagen, alle türkischstämmigen Kinder sollten eine Kita besuchen, damit sie bei Schulbeginn gut Deutsch sprechen könnten, ist seit 2010 sogar leicht angestiegen – auf jetzt 95 Prozent.
    • Integrationswille: Ein gemischtes Bild ergibt sich bezüglich der Einstellung zu Deutschland: 79 Prozent halten Deutschland für ein weltoffenes Land, „in dem es jeder unabhängig von seiner Herkunft zu etwas bringen kann“ (2010: 77 Prozent). Andererseits stimmten 87 Prozent (vier Prozent mehr als 2010) der Aussage zu: „Die deutsche Gesellschaft sollte stärker auf die Gewohnheiten und Besonderheiten der türkischen Einwanderer Rücksicht nehmen.“ Insgesamt ist der Wille zur Integration gestiegen: 78 Prozent sagten, sie möchten sich „unbedingt und ohne Abstriche in die deutsche Gesellschaft integrieren“ (2010: 70 Prozent). 75 gaben an, sie wollten ohne Abstriche zur deutschen Gesellschaft dazugehören – 2010 waren es nur 59 Prozent.
    • Abschottung: Nur acht Prozent der Befragten stimmten grundsätzlich der Aussage zu: „Am besten wären reine türkische Grundschulen für türkischstämmige Kinder, die von anderen Migranten oder Deutschen nicht besucht werden“ (2010: 15 Prozent). Aber: Die Zahl derer, die sagten, sie seien am liebsten nur mit Türken zusammen, ist von 40 auf 62 Prozent gestiegen.
    • Blick auf andere Religionen: Die Intoleranz und Verachtung gegenüber anderen Religionen hat zugenommen. 18 Prozent (2010: 14 Prozent) gaben an, dass sie Juden als „minderwertige Menschen“ empfinden, 25 Prozent stimmten der gleichen Aussage für Atheisten zu, acht Prozent für Christen. 70 Prozent der unter 30-jährigen Deutsch-Türken finden, dass es mehr Moscheen in Deutschland geben sollte – insgesamt ist dieser Wert von 49 auf 55 Prozent gestiegen. Gleichzeitig erklärten 72 Prozent, der Islam sei „die einzig wahre Religion“ – das sind drei Prozent mehr als 2010.
    • Religion: Die Zahl derer, die sich selbst als streng religiös einstuft, ist von 2009 bis 2012 von 33 auf 37 Prozent gestiegen. Die Zahl derer, die sich als streng religiös oder ziemlich religiös einstufen, ist bei den Unter-30-Jährigen am größten (64 Prozent) – von den jungen Deutsch-Türken befürworten auch fast zwei Drittel die umstrittene Koran-Verteilaktion von Salafisten in deutschen Städten. Insgesamt 68 Prozent der Befragten gaben allerdings an, dass Religion und Staat strikt getrennt werden sollten. Dass die jüngste Generation gerade bei religiösen Aspekten etwas radikalere Ansichten zeige als die Älteren, sei „möglicherweise auch auf die Entwicklung eines neuen Selbstbewusstseins zurückzuführen, das einerseits wahrscheinlich eine Antwort auf den empfundenen gesellschaftlichen Druck ist, andererseits jedoch auch auf die empfundene Position ‚zwischen den Welten‘ zurückzuführen sein dürfte“, so das Fazit des Geschäftsführers der Info GmbH, Holger Liljeberg.
    • Diskriminierung: 2010 sagten 42 Prozent, sie seien in der Öffentlichkeit bereits wegen ihres türkischen Aussehens beschimpft worden, 2012 sind es nur noch 29 Prozent. Stark gestiegen ist aber die Zahl derer, die angab, bereits körperlich „wegen ihrer türkischen Abstammung“ angegriffen worden zu sein – sie ist von 8 auf 16 Prozent angestiegen. Unter den 15- bis 29-Jährigen sagten knapp die Hälfte der Interviewten, sie seien schon wegen ihrer Religionszugehörigkeit beschimpft worden, von den über 50-Jährigen beantworteten das nur knapp über zehn Prozent mit ja.
    • Familienpolitik: Auch zur aktuellen politischen Diskussion ums Betreuungsgeld haben die Interviewer gefragt. Das Ergebnis: Deutsch-Türken lehnen die Prämie überwiegend ab und würden sie auch nicht in Anspruch nehmen. 56 Prozent der Befragten glauben, dass das Geld zu einer schlechteren Integration der Kinder und zu sinkenden Kita-Besuchszahlen führen wird. 61 Prozent der Befragten erklärten, sie würden die 150 Euro im Monat eher nicht in Anspruch nehmen.
  • SAMF-Fachtagung

    SAMF-Fachtagung

    SAMF-Fachtagung

     

     

     

     

  • Stimmungsmache gegen die Ministerin für Integration

    Stimmungsmache gegen die Ministerin für Integration

    “Die Welt” scheint sich gegen Bilkay Öney, die neue Integrationsministerin in Baden-Württemberg verschworen zu haben. Doch wieso eigentlich? Welche Kreise stört diese neue Integrationsministerin?
    Frau Bilkay Öney wurde 1970 in Malatya / Türkei geboren und kam mit ca 3 Jahren nach Deutschland. 1989 studierte sie an der Berliner Universität und arbeitete später in einer Bank. 2000 fing sie bei dem türkischen Fernsehsender TRT als Redakteurin und Moderatorin  an. Sie machte eine 5-teilige Dokumentation über “Türkisch-Deutsche Ehepaare” bei “arte”. Als sie dann im Jahre 2006 in die Politik ging kündigte sie bei “TRT” und widmete sich ausschließlich der Politik. Aktuell ist sie in Baden-Württemberg die Ministerin für Integration.

    In einem Gespräch mit der “Welt” soll sich sich pro Sarrazin geäußert und sich gegen die Visafreiheit von Türken ausgesprochen haben. Ein Freund schickte mir die entsprechenden Artikel und fragte mich nach meiner Meinung. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, denn dort standen Aussagen von Frau Öney, die ich so von ihr nicht erwartet hätte.

    Wie zum Beispiel in dem Artikel vom 21.08.2011 „Türken schauen fünf mal mehr TV als Deutsche“

     

    „…Will sie das Kopftuchverbot abschaffen? „Nö“, antwortet Öney. Die Visumspflicht für Türken möchte sie erhalten…. „“Dem türkischen Botschafter, der für eine Aufhebung wirbt, verkündete sie kürzlich: „Je mehr Türken wir im Lande haben, desto mehr Unruhe haben wir.“

    Öney wendet sich gegen „unkontrollierte Einwanderung“. Sie sperrt sich gegen ein kommunales Wahlrecht für Nicht-EU-Ausländer, auch wenn dies im Koalitionsvertrag von Grün-Rot verankert ist. …“
    „Sie gibt die empirische Sozialforscherin, indem sie behauptet: „Die Türken gucken fünfmal mehr Fernsehen als die Deutschen.“ Sie beklagt: „Viele Migranten leiden unter Selbstüberschätzung.““

    Da Frau Öney in der türkischen Community eigentlich ziemlich beliebt ist, spielt der Artikel darauf ab, sie in einem “migrantenfeindlichem” Licht darzustellen. Ein Tag später gab es den nächsten Artikel in der “Welt”  über die neue Integrationsministerin. Dort konnte man dann Aussagen wie: “Öney sei ein “krasser personeller Fehlgriff. Kretschmann müsse entweder die Ministerin in den Griff bekommen oder sich von ihr trennen.” lesen.
    (Artikel von 22.08.2011, „CDU wirft Öney Stimmungsmache gegen Türken vor“.)

    Auch in früheren Artikeln hat „Die Welt“ ähnliches verlautet.
    Der Artikel von 04.05.2011″Diese Integrationsministerin lehnt Multikulti ab“.

    Auch in früheren Artikeln hat die “Welt” ähnliches verlautet. Der Artikel vom 04.05.2011 “Diese Integrationsministerin lehnt Multikulti ab”.

    Ich habe mal die Ehre gehabt mich mit der Integrationsministerin zu unterhalten und habe sie gestern auf diesen Artikel angesprochen. In einem sehr gutem türkisch sagte sie mir:

     

    “Herr Mustafa (im türkischen spricht man sich mit dem Vornamen an) genau im Gegenteil habe ich an Herrn Westerwelle wegen der Visafreiheit einen Brief verfasst, wie auch sie sich sicherlich noch daran erinnern werden, denn es wurde ja in allen türkischen Nachrichtenagenturen gedruckt. Dies sind Versuche mich, unter meinen Landsleuten in Misskredit zu bringen, da ich mich stark mache für die doppelte Staatsangehörigkeit und mich gegen den Gesinungstest stelle. Natürlich hat dies einigen Menschen nicht gefallen und hat sie zugleich gestört.”

    Bilkay Öney versicherte mir, dass sie solche Behauptungen nicht gemacht hat und auch nicht machen wird, denn sie ist für die Visafreiheit, für die doppelte Staatsbürgerschaft und gegen den Gessinungstest. Aber wie so oft war ich wahrscheinlich einfach nur naiv zu glauben, dass man über eine Ministerin keine unwahren Berichte verfasst oder es verbreitet. Traurig ist nur, wie tief die deutsche Presse gesunken ist.

    Mustafa Çelebi

    UPDATE: Radiointerview mit Bilkay Öney im SWR

  • Stellenausschreibung: Sachbearbeiter/in im Allgemeinen Sozialen Dienst

    Stellenausschreibung: Sachbearbeiter/in im Allgemeinen Sozialen Dienst

    Stellenausschreibung

    Der Kreis Düren (rd. 270.000 Einwohner) ist mit seinen 15 kreisangehörigen Städten und Gemeinden geprägt durch seine verkehrsgünstige Lage und landschaftliche Vielfalt. Zahlreiche Bildungsmöglichkeiten sowie Freizeit-, Kultur- und Erholungsangebote machen ihn zu einem attraktiven Wohngebiet mit ansprechender Lebensqualität. Sitz der Kreisverwaltung ist die Kreisstadt Düren mit rd. 90.000 Einwohnern. Die Kreisverwaltung Düren mit ihren rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht als modernes Dienstleistungsunternehmen den Bürgerinnen und Bürgern mit Rat und Tat zur Seite. Die Beratung und Unterstützung von jungen Menschen und Familien stellen insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sehr wichtige Aufgaben der Kreisverwaltung Düren dar. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt sind im Jugendamt mehrere Stellen im folgenden Bereich zu besetzen:

    Sachbearbeiterin/Sachbearbeiter im Allgemeinen Sozialen Dienst Aufgabenbereich:

    Zu den Aufgaben gehört die Fallverantwortlichkeit für einen eigenen Bezirk. Wesentliche Aufgaben sind:
    die Beratung von Eltern und Kindern in erzieherischen Fragen
    die Durchführung von Hilfeplanverfahren bei Hilfen zur Erziehung Trennungs- und Scheidungsberatung
    die Mitwirkung in familiengerichtlichen und vormundschaftsgerichtlichen Verfahren Zugangsvoraussetzungen:
    abgeschlossenes Studium als Dipl.-Sozialarbeiterin / Dipl.- Sozialarbeiter bzw. Dipl.-Sozialpädagogin / Dipl.-Sozialpädagoge

    Anforderungsprofil:
    hohes Maß an Einsatzbereitschaft, Belastbarkeit und Flexibilität
    soziale Kompetenz, gute Kommunikations- und gute Teamfähigkeit Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung
    Fach- und Beratungskompetenz
    umfassende Kenntnisse der einschlägigen gesetzlichen Grundlagen sind wünschenswert
    Es handelt sich um Stellen mit einem Umfang von 39 bzw. 41 Stunden wöchentlich.
    Die Bezahlung richtet sich nach Besoldungsgruppe A 10 BBesG bzw. Entgeltgruppe S 14 SED.

    Voraussetzungen für eine Eingruppierung in die Entgeltgruppe S 14 SED sind eine mindestens einjährige Berufserfahrung im Allgemeinen Sozialen Dienst und die eigenverantwortliche Durchführung von Verfahren nach * 1666 BGB – „Gerichtliche Maßnahmen bei Gefährdung des Kindeswohls“. Sofern diese Voraussetzungen noch nicht erfüllt werden, erfolgt eine Bezahlung nach Entgeltgruppe S 11 SED. Die Einstellung erfolgt zunächst befristet für ein Jahr.

    Die Kreisverwaltung Düren hat sich die berufliche Förderung von Frauen zum Ziel gesetzt. Daher sind Bewerbungen von Frauen besonders erwünscht. Gleiches gilt für schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber. Die Besetzung der Stellen ist grundsätzlich auch im Rahmen des Job-Sharings als Teilzeitbeschäftigung möglich.

    Für Vorabinformationen stehen Ihnen der Leiter des Jugendamtes, Herr Gregor Dürbaum, Tel.: 02421 / 22-1101 (amt51@kreis-dueren.de) oder Frau Sonja Dahmen, Tel.: 02421 / 22-2540 (amt10@kreis-dueren.de) – Amt für zentrale Verwaltungsaufgaben – gerne zur Verfügung. Weitere Informationen über den Kreis Düren entnehmen Sie aus der Internetpräsentation: www.kreis-dueren.de Sofern Sie sich durch diese Ausschreibung angesprochen fühlen, senden Sie bitte Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis zum 22.01.2011 an den Landrat des Kreises Düren, Amt für zentrale Verwaltungsaufgaben, 52348 Düren. Kreisverwaltung Düren Stabsstelle für Migrationsangelegenheiten Raum 63 (HausA) Bismarckstr. 16 52351Düren Tel.: 0049-2421-22-2150 Fax: 0049-2421-22-2586 Handy: 0160-97265026 Email: s.haussmann@kreis-dueren.de www.kreis-dueren.de www.integra-netz.de

  • Integration? Nein danke!

    Integration? Nein danke!

    Integration aus der Sicht eines Türken

    Ich bin 36 jahre alt.
    Geboren in Krefeld / NRW. Habe die Schule, und jegliche Art der Bildung hier absolviert.
    Habe hier gearbeitet, habe Deutsche Freunde und respektiere das Grundgesetz.
    War nie kriminell.
    Jetzt könnte man meinen ich wäre ein Einzelfall. Doch auch meine Türkischen Freunde sind genau so wie ich es bin.

    Doch dann kommt ein Thilo Sarazzin, eine Angela Merkel und sagt mir “ Du musst dich Integrieren..“!
    Ich frage mich wenn ich solche Sätze höre was die damit eigentlich meinen?
    Heisst Integration vielleicht das ich ein Christ werden muss?
    Oder bedeutet es vielleicht, das ich meine Haare blond und meine Augen, mit Hilfe von Kontaktlinsen, Blau färben muss?
    Kann mir bitte jemand helfen und sagen was die Deutsche Bevölkerung von ihren Ausländischen Mitbürgern erwartet?
    Vielleicht sollte ich euch helfen und erst einmal aufklären was das Wort “ Integration“ eigentlich bedeutet.

    Integration:

    Der Prozess der Integration von Menschen mit einem Migrationshintergrund besteht aus Annäherung, gegenseitiger Auseinandersetzung, Kommunikation, Finden von Gemeinsamkeiten, Feststellen von Unterschieden und der Übernahme gemeinschaftlicher Verantwortung zwischen Zugewanderten und der anwesenden Mehrheitsbevölkerung. Im Gegensatz zur Assimilation (völlige Anpassung), verlangt Integration nicht die Aufgabe der eigenen kulturellen Identität.1

    Hey Moment mal, dann bin ich und alle anderen Türkischen Mitbürger schon längst integriert in die Gesellschaft, denn wir finden Gemeinsamkeiten, haben festgestellt das wir Unterschiede haben, nähern uns an, haben gegenseitige Auseinandersetzung, kommunizieren und bewahren unsere Kulturelle Identität.

    Aber mal schauen was Wikipedia weiter dazu sagt:

    Integrationsstufen

    Die Integration umfasst vier verschiedene Stufen:

    1. Strukturelle Integration (Akkommodation): Die Migranten und ihre Kinder werden als Mitglieder der Aufnahmegesellschaft anerkannt, erhalten Zugang zu gesellschaftlichen Positionen und erreichen gleichberechtigte Chancen in der Gesellschaft. Voraussetzung hierfür ist der Erwerb von sprachlichen Fähigkeiten und Kenntnissen über soziale Regeln des Zuwanderungslandes.
    2. Kulturelle Integration (Akkulturation): Durch die Kenntnis kulturspezifischer Normen und ihre Verinnerlichung ist eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben möglich. Es erfolgt zusätzlich eine Veränderung von Werten, Normen und Einstellungen der Migranten.
    3. Soziale Integration: Die Aufnahmegesellschaft akzeptiert die Einwanderer im privaten Bereich. Sie lässt sie an sozialen Aktivitäten teilnehmen und billigt den freien Umgang ihrer Kinder mit denen der Migranten. Gleichzeitig akzeptieren die Migranten Mitglieder der Aufnahmegesellschaft in ihrem privaten Bereich und gestatten ihren eigenen Kindern, beiderlei Geschlechts, einen freien Umgang mit Altersgenossen der Aufnahmegesellschaft beiderlei Geschlechts. Dies führt dazu, dass der Chauvinismus sowohl in der Aufnahmegesellschaft, als auch bei den Migranten zunehmend abgebaut wird.
    4. Identifikatorische Integration: Die Migranten und ihre Kinder entwickeln ein neues persönliches Zugehörigkeitsgefühl zur Aufnahmegesellschaft.1

    Jeder der diese vier stufen hinter sich hat, mag alles andere sein, aber er ist weder ein Türke noch Ausländer. Denn er wäre völlig assimiliert von der Gesellschaft.
    Und das wird kein Ausländer akzeptieren/dulden. Denn ich bin nun einmal ein Türke, der hier zwar geboren ist aber trotzdem an seiner Kultur hängt. Ich werde meine Identität nicht für Merkel, nicht für Sarazzin oder sonst für wen aufgeben.
    Findet ihr nicht, das es schrecklich ist wenn man so etwas lesen muss? Ich als Türke der hier geboren ist muss sich mit diesen Sätzen (siehe Punkt 3) auseinander setzen.
    „Migrantenkinder dürfen an sozialen Aktivitäten teilnehmen“. Wenn ich das lese wird mir kotz übel. Sehr grosszügig von der Deutschen Gesellschaft das wir daran teilnehmen dürfen.
    Aber genau solche Sätze sind es, die den Türkischen Jugendlichen dazu bringt sich abzukapseln.

    Deutschland wollte eigentlich nie die Integration, sie haben schon immer die Ausländer benutzt. Am Anfang als billige Arbeitskräfte, später für Politische zwecke. Doch nun sind die Jugendlichen aufgewacht. Sie haben keine Lust mehr, sie wollen nicht mehr. Sie möchten nichts mehr davon hören, das man sie immer noch nicht akzeptiert als gleichwertige Menschen in einem Land in dem sie seit 3 generationen leben.

    Ich sage mir neuerdings.
    Wenn man mir sagt das ich mich nicht integriert habe, dann erst recht lasse ich mich nicht mehr integrieren.
    Und ehrlich gesagt überlegen viele mit denen ich gesprochen habe, ob sie nicht zurück in die Türkei gehen.
    Deutschland, Deutschland.., nun habt ihr es endlich geschafft wieder in euren Kern zurück zu kehren.

    Nicht vergessen sollte man…, das der Judenhass in Deutschland, genau mit solchen Argumenten anfing.

    „Ich habe den Eindruck, dass Sarrazin mit seinem Gedankengut Göring, Goebbels und Hitler große Ehre erweist“, sagte der Generalsekretär des Zentralrates, Stephan Kramer, am Freitag in Berlin. „Er steht in geistiger Reihe mit den Herren.“

    Wir sollten aufpassen wohin dieser Weg Deutschland führt. Denn wenn morgen wieder Häuser brennen, Neonazis Ausländer jagen, will es keiner kommen gesehen haben.
    Keiner will es dann gewusst haben.
    Genau wie im Dritten Reich.
    Denn auch damals  will es keiner mitbekommen haben  das Millionen von Juden vor ihrer Nase ermordet wurden .

    Integration? Nein danke.., ich will nicht mehr.
    Denn ich war schon integriert!!!

    Mustafa Çelebi

    www.soncemre.com

  • Antrag für Parteitag: Grüne finden plötzlich harte Worte für Migranten

    Antrag für Parteitag: Grüne finden plötzlich harte Worte für Migranten

    Der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir, fordert von Migranten in Deutschland neue Anstrengungen zu Integration, die Achtung abweichender Meinungen sowie „eine republikanische Integration in unsere Gesellschaft unter dem Dach des Grundgesetzes“. Dies geht aus einem Antrag hervor, den Özdemir und andere Grünen-Politiker mit Migrationshintergrund für den am 19. November beginnenden Grünen-Parteitag in Freiburg verfasst haben und der WELT ONLINE vorliegt.

    "Wer selbstbestimmt hier leben will, muss auch anderen das Grundrecht auf Entfaltung ihrer Persönlichkeit zugestehen", findet Grünen-Chef Özdemir
    "Wer selbstbestimmt hier leben will, muss auch anderen das Grundrecht auf Entfaltung ihrer Persönlichkeit zugestehen", findet Grünen-Chef Özdemir

    In für die Grünen ungewohnter Deutlichkeit formulieren die Autoren Ansprüche an Einwanderer und wenden sich dabei gegen die in der Partei zuweilen vorgetragene These, wonach eine andere kulturelle Prägung auch dann zu achten sei, wenn sie im Widerspruch zum Grundgesetz steht. Hiergegen schreiben Özdemir und seine Mitstreiter: „Bei der Akzeptanz der Grundrechte und der Freiheit anderer gibt es für uns Grüne keinen

    viaAntrag für Parteitag: Grüne finden plötzlich harte Worte für Migranten – Nachrichten Politik – Deutschland – WELT ONLINE.

  • Elif Cindik: Für eine neue Diskussionskultur

    Elif Cindik: Für eine neue Diskussionskultur

    Elif Duygu Cindik 30. Oktober 2010

    Elif Cindik

    Für eine neue Diskussionskultur in der Einwanderungs- und Partizipationspolitik

    Wir deutsche Bürgerinnen und Bürger mit türkischem Migrationshintergrund und türkische Staatsangehörige mit langjährigem Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland sind besorgt über die Diskussion der letzten Monate.

    Wir sind besorgt darüber, dass Thesen und Behauptungen über Einwanderung und „Integration“, die früher als „Randerscheinungen“ abgetan wurden, nunmehr aus der Mitte der Gesellschaft kommen oder zumindest dort Zustimmung finden. „Rechtsextremismus ist kein Phänomen am ,Rand‘ der Gesellschaft, ganz im Gegenteil finden sich rechtsextreme Einstellungen in besorgniserregendem Maße in der Mitte der Gesellschaft.“ (aus der Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung: Die Mitte in der Krise. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2010).

    Wir haben große Sorge, dass die Weiterführung der Diskussion in dieser Art und Weise zur Wiederholung der tragischen Ereignisse in Folge der Asyldiskussion der neunziger Jahre führen könnte.

    Wir leben seit Jahrzehnten in der Bundesrepublik Deutschland, haben in unterschiedlichsten Bereichen unserer Gesellschaft Verantwortung übernommen und unseren Beitrag für unsere Gesellschaft geleistet, wie abertausende andere mit Migrationshintergrund.

    Wir meinen, dass die einseitige Diskussion, die nur vermeintliche oder tatsächliche Defizite in den Vordergrund stellt und überwiegend mit Sanktionen begegnet, kontraproduktiv ist.

    Wir alle fühlen uns durch die derzeitige Diskussion diskreditiert, unser Vertrauen und Engagement für unser Land und unsere Gesellschaft leidet darunter.

    Wir sind der festen Überzeugung, dass nur eine Willkommens-, Partizipations- und Empathiekultur die Diskussion versachlichen und die Motivation der Migrantinnen und Migranten stärken kann.

    Wir appellieren an die Politik und die Medien, in der Teilhabepolitik einen Neuanfang in diesem Sinne zu wagen.

    Erstunterzeichner/innen:

    • Çınar, Safter (Beauftragter für Migration und Integration des DGB, Berlin-Brandenburg)
    • Kolat, Kenan (Geschäftsführer und Projektleiter, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland)
    • Turan, Hilmi Kaya (Diplom Volkswirt, stellvertretender Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland)
    • Cindik, Elif Duygu (Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, stellvertretende Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland)

    Wer dies unterzeichnen möchte, schickt seinen Namen, Nachnamen und seinen Beruf an anmeldung@tgd.de

  • Rechtspopulismus pur.

    Rechtspopulismus pur.

    Rechtspopulismus pur.

    Christoph Butterwegge Gastbeitrag in der Frankfurter Rundschau, 29.08.2010

    Thilo Sarrazin ist mitsamt dem von ihm veröffentlichten Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ in aller Munde. Vermutlich rührt sein publizistischer Erfolg daher, dass er wichtige Diskurse der letzten Jahre (z.B. den Demografiediskurs: „Die Deut- schen sterben aus“; den Migrationsdiskurs: Zuwanderer – seit dem 11. September 2001 hauptsächlich Muslime – überschwemmen bzw. überfremden uns; den Sozial- staatsdiskurs: Hartz-IV-Bezieher/innen sind gar nicht „wirklich“ arm, sondern plün- dern uns aus, weil der Sozialstaat zu großzügig ist) bündelt und teilweise noch zu- spitzt. Offenbar trifft der Bundesbank-Vorstand und frühere Berliner Finanzsenator mit seinen äußerst polemischen Vorwürfen gegenüber sozial benachteiligten Minder- heiten thematisch wie politisch-inhaltlich den neoliberal geprägten, aber auch von Deutschtümelei nicht freien Zeitgeist. Diskutiert wird in erster Linie darüber, ob es sich bei Sarrazins Thesen um einen mutigen Tabubruch oder um einen typischen Fall von Rassismus, Sozialdarwinismus und Rechtspopulismus handelt. Die drei zu- letzt genannten Begriffe gewinnen durch Sarrazins Stimmungsmache gegenüber Armen und Migrant(inn)en muslimen Glaubens, die er als Gründer von „Parallelge-

    3sellschaften“, bildungsunwillige „Leistungsverweigerer“, potenzielle Gewalttäter und „Sozialschmarotzer“ verunglimpft, besondere Relevanz, weshalb sie hier im Zentrum des Interesses stehen.

    Zunächst fallen Sarrazins elitäres Bewusstsein, Überlegenheitsgefühle und intellek- tueller Dünkel auf. Den einheimischen Unterschichten, aber mehr noch den muslimi- schen Migrant(inn)en wirft Sarrazin einen für die Sicherung von Deutschlands Welt- marktstellung zu geringen Intelligenzgrad vor. Sarrazin verwechselt freilich Ursache und Wirkung: Die meisten Muslime, die als Migranten in Deutschland leben, sind nicht arm, weil sie dumm wären, sondern nur schlecht (aus)gebildet, weil sie sozial benachteiligt und vornehmlich im Bildungsbereich diskriminiert werden. Wer die sozi- alen Nach- und die ökonomischen Vorteile der Beschäftigung von „Gastarbeitern“ früher bzw. von muslimischen Migranten heute im Rahmen einer Kosten-Nutzen- Analyse gegeneinander aufrechnet, wie dies Sarrazin in seinem Buch voller Zahlen- akrobatik tut, hat mit der Fundamentalnorm unserer Verfassung („Die Würde des Menschen ist unantastbar“) gebrochen, und genau das ist der Kern eines jeden Ras- sismus.

    Sarrazin leugnet gleichwohl, ein Rassist zu sein, und führt zum Beweis an, dass er nirgends ethnische, sondern ausschließlich kulturelle Abgrenzungen vornehme. Ab- gesehen davon, dass diese Schutzbehauptung spätestens seit seinen Auslassungen über die Gene der Juden obsolet ist, ersetzt die angeblich kulturell bedingte Fremd- heit zwischen den Ethnien im zeitgenössischen Rassismus allerdings die Höher- bzw. Minderwertigkeit der selbst von manchen Neonazis nicht mehr für zeitgemäß gehaltenen „Rassen“. An die Stelle des biologistischen ist der kulturalistische bzw. differenzialistische Rassismus getreten, ohne dass sich hierdurch mehr als dessen Erscheinungsformen geändert hätten. Kulturrassisten differenzieren zwischen Mig- rant(inn)en stärker nach dem Grad ihrer volkswirtschaftlichen Nützlichkeit. Einer der Hauptvorwürfe Sarrazins gegenüber den zuwandernden Muslimen besteht denn auch in ihrer mangelhaften (Aus-)Bildung bzw. ihrer rückständigen Kultur, die sie für ihn als der abendländischen Hochindustrie nicht gewachsen erscheinen lässt. Folge- richtig möchte Sarrazin mittels „äußerst restriktiver“ Maßnahmen „nur noch Spezialis- ten am obersten Ende der Qualifikationsskala“ einwandern lassen.

    Als rechtspopulistisch werden Bestrebungen bezeichnet, die den Dualismus von „Volk“ (im Sinne von „ethnos“ oder „demos“), „Bevölkerung“ bzw. „mündigen Bür- gern“ und „Elite“, „Staatsbürokratie“ bzw. „politischer Klasse“ zum Dreh- und Angel- punkt machen. Sarrazins ganzes Denken kreist um Deutschland und das „eigene“ Volk. Das von Sarrazin besetzte Thema der „Islamierung“ rücken alle Rechtsaußen- gruppierungen seit geraumer Zeit in den Mittelpunkt ihrer Agitation und Propaganda: von der „PRO“-Bewegung über die REPublikaner, die DVU und die NPD bis zu den Neonazi-Kameradschaften. Nur ein aufgrund seiner herausgehobenen beruflichen Stellung prominenter Demagoge wie Sarrazin ist jedoch in der Lage, bürgerlich- seriös aufzutreten und Verbündete in etablierten Kreisen zu finden, obwohl es ihm hauptsächlich um die Befriedigung seiner persönlichen Eitelkeit durch permanente Medienpräsenz gehen dürfte.

    Kulturell-religiöse Gegensätze basieren meist auf tiefer liegenden Konflikten, die von Ideologen wie Sarrazin eher verschleiert werden. Für eine Jagd auf Sündenböcke bieten sich in der globalen Finanzmarkt- und Weltwirtschaftskrise die Muslime auf- grund ihres schlechten Images nach dem 11. September 2001 zusammen mit anderen ethnischen und sozial benachteiligten Minderheiten geradezu an. Deshalb muss umgekehrt vermittelt werden, dass Zuwanderung wie auch – daraus resultierend – die Koexistenz von Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, religiöser Be- kenntnisse und kultureller Prägungen im Zeichen der Globalisierung zur Normalität westlicher Industriegesellschaften gehören. Armut wird schließlich nicht von Mig- rant(inn)en muslimischen Glaubens „importiert“, sondern vom kapitalistischen Wirt- schaftssystem selbst und von einer falschen Regierungspolitik hierzulande produ- ziert. Schuld an der zunehmenden Spaltung in Arm und Reich sind also nicht im Niedriglohnbereich und im Transferleistungsbezug konzentrierte Zuwanderer, son- dern nationale Eliten, die ihrerseits eine Parallelgesellschaft herausbilden, wenn sie Luxusquartiere bewohnen und sich auch räumlich immer deutlicher abschotten.

  • »Irgendwann wird auch das Original gewählt«

    »Irgendwann wird auch das Original gewählt«

    15.10.2010
    »Irgendwann wird auch das Original gewählt«
    Parteien, die gegen Migranten mobil machen, werden Stimmen an NPD und andere verlieren. Gespräch mit Sevim Dagdelen
    Interview: Ralf Wurzbacher

    Sevim Dagdelen ist Sprecherin für Migrations- und Integrationspolitik der Bundestagsfraktion Die Linke
    Ein Viertel der deutschen Bevölkerung ist ausländerfeindlich eingestellt, jeder Vierte wünscht sich gar eine »deutsche Volksgemeinschaft«. Die Ergebnisse einer am Mittwoch vorgestellten Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung (jW berichtete) sind beängstigend. Waren sie auch absehbar?
    Ja. Seit dem 11. September 2001 und besonders nach dem Mord am niederländischen Regisseur Theo van Gogh erleben wir weltweit eine extreme Zunahme islamfeindlicher Einstellungen –auch hierzulande. Der Islam wird seither völlig verzerrt und einseitig mit Terrorismus gleichgesetzt. Zu dieser Stimmungsmache gegen Migranten und Muslime im besonderen hat die herrschende Politik maßgeblich beigetragen. Die Debatten in Politik und Medien sind von Klischees, Vorurteilen und Ressentiments durchsetzt. Es war eine Frage der Zeit, bis sich das auch in der Stimmung der Bevölkerung niederschlägt.
    Die besagte Studie stützt sich auf Umfragen vor der Diskussion um Thilo Sarrazins rassistische Thesen. Wie schätzen Sie die Lage aktuell ein?
    Die Politik wird gewiß von noch größerer Aggressivität geprägt sein. Daß Leute wie Sarrazin, Horst Seehofer oder Sigmar Gabriel Migranten rechtspopulistisch als »Integrationsunwillige« oder »unnütze« denunzieren, ist kein Zufall. Angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise wird das zunehmen. Um von den Schuldigen und Nutznießern der Krise abzulenken, wird gegen Migranten auf rassistische und sozialdarwinistische Weise gehetzt. Hinter dieser Kampagne stecken sowohl die herrschende Politik als auch große Medienkonzerne wie Bertelsmann und der Springer-Verlag. Die Leidtragenden der Krise sollen gespalten und Sündenböcke präsentiert werden. Soziale Konflikte werden wahrheitswidrig ethnisiert und kulturalisiert.
    Das geht aus Sicht der Machthaber immerhin so lange gut, wie die Leute nur rechts denken und nicht wählen, oder?
    Nach meiner Ansicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis irgendwann auch das Original gewählt wird, also die NPD oder ähnliches. Andererseits ist es so, daß die etablierten Parteien zentrale Positionen solcher Parteien bereits übernommen haben – immer mit der Maßgabe, sie nicht den Rechten überlassen zu dürfen. Der ganze Nützlichkeitsrassismus wird bereits seit Jahren von der Union, der FDP und selbst von SPD und Grünen propagiert und umgesetzt. Ihre Botschaft lautet: Seht her, wer etwas gegen Migranten hat, befindet sich in der Mitte der Gesellschaft und braucht nicht die NPD zu wählen. Aber Erfahrungen aus dem Ausland zeigen, daß man nicht im braunen Fahrwasser mitschwimmen kann, ohne Stimmen an die Rechte zu verlieren.
    Aber auch Wähler der Linken denken in Teilen fremdenfeindlich, insbesondere im Osten, wie die Studie ergeben hat.
    Auch unsere Wähler leben nicht im luftleeren Raum. Auch ihr Bewußtsein ist vom Sein bestimmt, und auch sie sind den alltäglichen Manipulationen, Lügen und Halbwahrheiten über Migranten ausgesetzt. Wer seine Arbeit verliert und von Armut bedroht wird, der ist oft empfänglicher für falsche Schuldzuweisungen an den türkischen Nachbarn oder Arbeitskollegen. Daß solche Denkmuster in Ostdeutschland so verbreitet sind, ist allerdings grotesk – dort leben ja weniger Migranten als im Westen. Dafür sind aber die sozialen Abstiegsängste besonders groß.
    Was kann Die Linke da tun?
    Sie muß die wahren Konfliktlinien in unserer Gesellschaft vermitteln. Daß es nicht die Migranten sind, die der Bewahrung der Lebensgrundlagen im Wege stehen, sondern die Logik einer Wirtschaft, deren höchstes Ziel der Profit ist, die den sozialen Frieden ebenso bedroht wie die Lebensgrundlagen von Deutschen sowie Migranten. Daß die Konfliktlinien nicht zwischen Deutschen und Migranten, den Kulturen oder Religionen verlaufen, sondern zwischen denen, die für ihre Arbeitsleistung gerade einmal einen mäßigen Lohn bekommen, und denen, die sich an der Arbeit ihrer Mitmenschen hemmungslos bereichern. Zwischen denen, die nur ihre Arbeitskraft am Markt anbieten können, und jenen, die diesen Markt mit reichlich Kapital steuern. Zwischen denen, die ohne Arbeit leben und bleiben, und jenen, die ihren Beschäftigten Überstunden und Mehrarbeit abverlangen.

    Kurzum: Sie muß vermitteln, daß Integration eine soziale Frage ist.

    Quelle:

  • «Migranten sind Wohlstandsvernichter»

    «Migranten sind Wohlstandsvernichter»

    Foto: dpa

    Der nächste Sarrazin
    «Migranten sind Wohlstandsvernichter»

    Von news.de-Redakteur Björn Menzel, Berlin

    Der Publizist Udo Ulfkotte setzt den Sarrazin-Thesen noch eins drauf. In seinem neuen Buch trägt er die Kosten der Migration zusammen, die höher sein sollen als ihr Nutzen. Und er bricht mit seinen Aussagen weitere Tabus.
    Zu Beginn der Veranstaltung verteilt Udo Ulfkotte Baldriantropfen. Die sollen die Zuhörer beruhigen. Falls sie sich gleich aufregen, wenn der Publizist und Islamwissenschaftler sein neuestes Buch vorstellt. Kein Schwarz. Kein Rot. Kein Gold. – Armut für alle im «Lustigen Migrantenstadl» schlägt in die Kerbe der aktuellen Debatte um die Thesen des Thilo Sarrazins.

    Des neueste Werk von Ulfkotte lebt hauptsächlich von einer These: Migranten kosten die Einwanderungsländer mehr als sie ihnen nutzen. Der Autor versucht, dies anhand von Quellen zu belegen. Unter anderem zieht er einen Spiegel-Titel aus dem Jahr 1973 heran, in dem bereits von Integrationskosten pro Einwanderer in Höhe von umgerechnet 100.000 Euro gesprochen wird. «Heute sind es statistisch bis zu 400.000 Euro», sagt Ulfkotte und fragt: «Ist das eine Bereicherung, wie es uns die Politiker immer wieder weismachen wollen?» Ein Staat auf Pump wie Deutschland könne sich diese Kosten nicht leisten. «Migranten sind Wohlstandsvernichter», sagt Ulfkotte.

    Herr Ulfkotte, hatten Sie schon die Gelegenheit, sich bei Herrn Sarrazin zu bedanken? Schließlich kann seine Debatte auch den Verkauf Ihres neuen Buches ankurbeln.

    Ulfkotte: Ich habe mich noch nicht bedankt. Denn es gibt zurzeit mindestens fünf Bücher zur gleichen Thematik, die, ohne dass die Autoren davon gewusst haben, gleichzeitig erscheinen. Sie wurden wohl auch alle zur gleichen Zeit geschrieben. Unter anderem erscheint Ende September eines von Alice Schwarzer. Die Schreiber stammen übrigens nicht alle aus der politisch rechten Ecke. Die Thematik scheint viele Autoren zu beschäftigen.

    Woran könnte das Ihrer Meinung nach liegen?

    Ulfkotte: Offenkundig spiegeln Politik und Medien bei diesem Thema nicht mehr die Stimmung in der Bevölkerung wider. Eines der letzten Ventile ist, dass sich Publizisten damit befassen. Beispielsweise ist die Mehrheit der Bevölkerung für den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan, aber die Politik ignoriert das. So ist es auch beim sogenannten Sarrazin-Thema, also wenn es um Zuwanderung und Integration geht. Die Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Deutschen meint, man sollte das Thema anders anfassen

    Warum setzen Sie sich mit dem Thema Migration so ausführlich auseinander?

    Ulfkotte: Es war die Finanzkrise. Wir haben da sehr viel über die Heuschrecken der Finanzindustrie gesprochen, die gigantische Schäden angerichtet haben. Da wurden Menschen unwidersprochen mit Tieren verglichen. In der Finanzkrise wurde alles aufgerechnet, die Milliarden wurden addiert. Alle sind sich einig, dass die Branche die angerichteten Schäden wieder gut machen muss. Aber wie ist es im Vergleich dazu mit den Heuschrecken der Migrations- und Zuwanderungsindustrie? Gibt es sie und wenn ja, welche Schäden richten sie an? Und warum spricht man darüber nicht?

    Sie sagen selbst, dass derartige Diskussionen Ausländerfeindlichkeit erzeugen. Was wollen Sie mit Ihren Aussagen erreichen?

    Ulfkotte: Wenn es Probleme gibt, egal auf welchem Gebiet, müssen diese möglichst frühzeitig angegangen werden. Also, wir sollten darüber sprechen und aufklären, unabhängig, wo man politisch steht. Ich versuche das und frage: Wollen wir es eigentlich erst eskalieren lassen?

    Viele Migranten leben in Deutschland und wir sollten mit ihnen umgehen lernen. Was schlagen Sie vor?

    Ulfkotte: Ich rechne die finanziellen Schäden vor. Zum Beispiel steht in einem FAZ-Bericht, dass Migranten eine Billion Euro mehr aus dem deutschen Sozialsystem bekommen, als sie eingezahlt haben. Das ist eine von vielen Zahlen. Man kann das gut oder schlecht finden, darum geht es mir nicht. Aber wir müssen darüber sprechen und fragen, wie gehen wir damit um? Ich sage Ihnen, wie andere damit umgehen. Wenn ein Ausländer in den USA seinen Arbeitsplatz verliert, hat er genau sechs Wochen, um das Land zu verlassen. In den Vereinigten Arabischen Emiraten hat ein Ausländer dafür vier Wochen Zeit.

    Fordern Sie das auch für Deutschland?

    Ulfkotte: Ich will nur zeigen, wie andere Länder mit Menschen umgehen, die sie in ihrem Land nicht mehr ernähren oder versorgen können. Trotzdem würde zum Beispiel niemand behaupten, Barack Obama wäre ein Rechtsextremer. Meine Quintessenz heißt, wenn ich in Deutschland jeden Monat finanzielle Schäden durch bestimmte Migrantengruppen habe, muss ich darüber nachdenken, woher diese Schäden kommen. Ich kann nicht der eigenen Bevölkerung die Sozialhilfesätze kürzen, um zu sagen, wir möchten eine Art Weltsozialamt sein. Das kann man auch keinem Steuerzahler mehr erklären.

    Wie heißt denn Ihre Lösung, immerhin leben in Deutschland auch Migranten der zweiten und dritten Generation?

    Ulfkotte: Es gibt eine Abteilung, die sich um die Zuwanderung kümmert. Sie ist defizitär. Also muss man darüber diskutieren dürfen und nicht sagen: Deckel drauf und weiter zahlen. Man muss sich fragen, wie lösen wir das Problem? In der Vergangenheit haben wir immer mehr Geld hinein gesteckt und die Integrationsbereitschaft ist geringer und nicht besser geworden.

    Glauben Sie denn, dass die aktuelle Debatte zu mehr Integration beiträgt?

    Ulfkotte: Jetzt sieht man sogar im Kanzleramt und im Innenministerium, wie sehr die Debatte den Menschen unter den Nägeln brennt. Jetzt holen sie Studien heraus und sagen, es ist alles gar nicht so schlimm und wir machen schnell ein paar Integrationspläne. Zum Beispiel: Migranten werden Lehrer. Aber damit wird nichts besser.

    Über Udo Ulfkotte selbst gehen die Meinungen auseinander. Er hat Rechts- und Politikwissenschaften studiert und promovierte über den Nahen Osten. Viele Jahre lebte Ulfkotte in islamischen Ländern, wie Afghanistan oder dem Irak, war Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Heute publiziert er im Kopp-Verlag, der sich unter anderem auf Verschwörungstheorien und Pseudowissenschaften spezialisiert hat. Der Verlag gilt als rechtskonservativ. Ulfkotte distanziert sich immer wieder von den Rechtsextremen, nimmt aber bei islamkritischen Themen kein Blatt vor den Mund. «Nur wer provoziert, wird überhaupt noch gehört», sagt er zu news.de.
    Quelle:

  • Stellungnahme zum „Kampf im Klassenzimmer…“

    Stellungnahme zum „Kampf im Klassenzimmer…“

    Am 21 Juli 2010 sendete die ARD kurz nach Mitternacht den Film „Kampf im Klassenzimmer: Deutsche Schüler in der Minderheit“ und hat ähnlich wie Sarrazin die Nation in Aufruhr gesetzt. Die einen sehen sich wieder mal bestätigt und sagen: „Schluss mit dem Multi-Kulti Kurs“. Und fordern einen Schlussstrich unter die Integrationsdebatte. Andere mahnen zur Besonnenheit. Und Diejenigen, die da beschuldigt werden ducken sich und lassen es, wieder einmal, über sich ergehen. Nach Thilo Sarrazin (SPD), Peter Trapp (CDU) und Markus Ferber (CSU), ist es die türkischstämmige  Güner Balci, welche die Ursachen der gesellschaftlichen Misere bei den Muslimen zu suchen versucht. Und dass es gerade eine türkischstämmige ist, freut natürlich besonders bestimmte Kreise der Deutschen Gesellschaft. Und Frau Balci weiß warum sie mit „gespaltener Zunge“ spricht. Es ist der persönliche Ehrgeiz der Frau Balci. Um in Deutschland erfolgreich sein zu können, muss Sie sich gehör verschaffen. Dies kann Sie aber nur wenn Sie die Türken, die Araber und die Muslime im Allgemeinen demütigt, sie an die Wand stellt und somit die Last der gesellschaftlichen Misere auf die Schultern der schwächsten dieser Gesellschaft belädt. Erfolg auf dem Rücken der Schwachen also?

    Zum Inhalt des Filmes:

    Der Film ist eine Dokumentation über die Situation an der Hauptschule in Essen-Karnap, an der 70% von insgesamt 156 Schülern einen Zuwanderungshintergrund haben. Diese Schule soll aber sicherlich als Beispiel für viele ähnlich gelegene Fälle sein. Der Film fängt mit den Worten an: „Immer mehr Deutsche sind weggezogen. Es ist schwieriger geworden für deutsche Schüler“. Gefolgt von folgender Bemerkung: „Seit die Religion den Schulhof erobert hat, hat sich viel verändert. Der traditionelle Islam prägt das Bild der Schule. Es ist schwieriger geworden für deutsche Schüler.“ „Deutsche und türkische Schüler waren mal Freunde. Die deutschen ziehen sich nun zurück“. „Die Probleme häufen sich, seit die deutschen Schüler in der Minderheit sind“. Es sind vor allem diese und ähnliche Bemerkungen der Filmemacherin, welche zum einen die Glaubwürdigkeit in Frage stellt und zum anderen stark polarisiert. Es werden einige Schüler vorgestellt. Sebastian, ein stabiler junger Mann, der nach eigenen Angaben und den seiner Mutter von den muslimischen Schülern gemobt wird. Die einzige Schülerin die sich mit den muslimischen Kindern versteht ist Julia. Und ausgerechnet Sie ist zum Islam konvertiert; also ein verlorenes Schaf? Scherin auf der anderen Seite versteht sich gut mit den Deutschen und die wird dann angeblich deshalb von den eigenen Leuten angegriffen. Weitere bedenkenswerte Aussagen der Filmemacherin sind: „Es gibt wenig was die beiden Gruppen verbindet.“ „Es ist nicht einfach, die beiden Gruppen zusammenzubringen. Ein Problem sind die fehlenden Sprachkenntnisse von Migranten“. „Auf dem Schulhof sind wenig Gemeinsamkeiten. Muslimische Mädchen und Jungen sind getrennt in verschiedenen Ecken des Schulhofes.“ Und bezeichnend ist die folgende Aussage: „Die wenigen deutschen Schüler sind am Rande des Schulhofes.“ (Die Kamera schwenkt zu einer Gruppe von 3-4 deutschen Jugendlichen). Die Kameraführung kombiniert mit den stark polarisierenden und vorurteilsbehafteten Kommentaren machen den Film sehr bedrückend, kalt und finster. Es macht regelrecht Angst. Auf die Frage warum Sie getrennt sind geben die muslimischen Mädchen folgendes zur Aussage: „Wir verstehen uns halt besser mit den eigenen Leuten, weil wir aus verschiedenen Kulturen kommen“. Die deutschen Schüler geben als Grund an: „Sie verstehen nicht warum wir besser sind. Sie akzeptieren halt nicht. dass jeder seine Fähigkeiten hat, oder halt keine Fähigkeiten, und dann werden die brutal“. Mann wird als Nazi beschimpft, nur weil Mann seine Meinung sagt.“ Mann hat hier und an anderer Stelle das Gefühl das die Worte den Schülern in den Mund gelegt werden. Das Kommentar der Filmemacherin: „Rückzug, die deutschen Schüler haben sich zurückgezogen.“ Rückzug sei nach Sebastians Aussage die einzige Möglichkeit der Gewalt zu entkommen. Er sei oft von muslimischen Schülern verprügelt worden (nach seiner Statur her ist dies aber kaum zu glauben). Kommentar der Filmemacherin: „Deutsche Schüler sind in der Minderzahl und sind einem starken Druck ausgesetzt“. Immer und Immer wieder kommen diese Kommentare, das die Deutschen in der Minderzahl sind, sich zurückziehen müssen, gemobbt werden, beschimpft werden ect. Wenn mann es nicht besser wüsste würde man glauben, Sie beschreibt die Situation der Schwarzen in Hoyerswerde und anderswo in Deutschland. Im Film kommt auch der arabische Muttersprachenlehrer Rafik Succari zu Wort der bestätigt, dass die Deutschen nicht besonders beliebt sind bei den arabischen Kindern, obwohl nach seiner Aussage sie doch von den Deutschen alles bekommen: „Ihr bekommt eure Kleidung, euer Essen von den Deutschen“. (Der Arabischlehrer wirkt nicht glaubhaft in seinen Aussagen, vielmehr sind es allgemeine Sprüche um gut dazustehen. Mich wundert, warum der ebenfalls an dieser Schule tätige türkische Muttersprachenlehrer, der sehr gut Deutsch spricht und hier studiert hat nicht interviewt wurde?  Weil er vielleicht anderer Meinung war als die Filmemacherin?) Weitere Kommentare folgen: Muslimische Glaube hat die Schule erobert. Neu ist dass strenge muslimische Sitten und Gebräuche zum Alltag gehören. das gab es bis vor einigen Jahren nicht“.

    Und schließlich kommt, wie kann es anders sein, auch das Thema „Zwangsheirat“ ins Gespräch. Eine deutsche Schülerin spricht: „Die werden gezwungen zu heiraten, ob du willst oder nicht. Für die ist es ja eh so, dass Sie nach der 10. Klasse eh verheiratet werden und Kinder bekommen und gut ist“. Kommentar: „Nur wenige muslimische Jugendliche haben Bildungsehrgeiz. Gutes Aussehen und Körperpflege ist dem muslimischen Männern sehr wichtig“. Ein weiterer Kommentar nach einer Diskussionsrunde in der Klasse über deutsche Mädchen, muslimische Mädchen, die Ehre ect. „Im Namen der Ehre: deutsche Mädchen sind schlampen, muslimische Mädchen sind sauber…Das Vokabular markiert die Trennung deutlich“. „Alles Deutsche ist schlecht. Das musste sich Brigitte H. immer wieder anhören“.

    Kommentare zum Film:

    Frank Stenglein von der WAZ redet von einer seriösen Dokumentation. Zitat: Die ARD-Dokumentation „Kampf im Klassenzimmer“ hat ebenso drastisch wie seriös vorgeführt, wie es in manchen Ecken der Stadt um die Inte­gration bestellt ist, wie unverhohlen sich vor allem große Teile der libanesischen Community in Essen in einer Parallelwelt eingerichtet haben….Schüler mit arabischen und türkischen Wurzeln, die eine respektlose, brutale und frauenfeindliche Schreckensherrschaft etablierten, deutsche Schüler in der Minderheit, die zu kuschen hatten, dazu hilflose Eltern und ratlose Lehrer“

    ). Würde man diese Äußerung von Herrn Stenglein in die allgemein verständliche Form (wie ich es verstehe) übersetzen so hieße das: Die ARD-Dokumentation „Kampf im Klassenzimmer“ hat uns die Augen geöffnet und uns gezeigt, dass die Integration gescheitert ist. Die Libanesen haben sich hier bei uns eingenistet und leben in Ihrer eigenen Welt. Die arabischen und türkischen Schüler sind brutal, respektlos, frauenfeindlich…und wir Deutschen sind die Opfer.“

    Der SPD Ratsmitglied und integrationspolitisch engagierter Manfred Reil sagt im selben Artikel fast dasselbe wie Herr Stenglein: Alles, was der Film gezeigt hat, stimmt. Das ist leider die Realität“.  Der Sozialdemokrat räumt ein, manchmal das Gefühl zu haben „gegen Windmühlenflügel zu kämpfen“. Resignation auf der ganzen Linie?

    Liest man diesbezügliche Foren im Internet, in der die Anonymität dazu ausgenutzt wird die versteckten Hassgefühle aufbrechen lassen, so überwerfen sich die Menschen im moderatesten Falle mit „Schluss mit Integration“ Parolen. Bezeichnend für den Effekt des Filmes bei der Bevölkerung ist der folgender Beitrag: „Die bloße Zustandsbeschreibung der Verhältnisse an einer Essener Hauptschule, in der eine Handvoll Restdeutscher als diskriminierte Minderheit einer tonangebenden türkisch-arabischen Mehrheit gegenübersteht und nur die Wahl zwischen Flucht, Wegducken oder Anpassung an das Wertesystem der dominierenden Einwandererkultur hat, bedeutet nämlich eine Totaldemontage der regierungsamtlich gepflegten Integrationsphraseologie. Multikulturalismus funktioniert nicht – es gibt kein konkurrenzloses Nebeneinander widerstreitender Kulturen. Weigert sich die Aufnahmegesellschaft aus Schwäche, eine Leitkultur vorzugeben, wird dieses Machtvakuum von anderen gefüllt. Dann herrscht eben statt der deutschen eine islamische Leitkultur. Es ist bezeichnend, dass es einer in Deutschland aufgewachsenen Tochter türkischer Einwanderer bedarf, um auf diesen unübersehbaren Zusammenhang hinzuweisen.“

    Es gibt aber auch andere Stimmen, die den Film etwas differenzierter analysieren (Auszüge aus: . Im Schulverwaltungsamt sagt Schulamtsdirektor Klaus Leman­czyk etwa: „Der Film ist wegen seiner direkten Art kontraproduktiv“,. So sei fraglich, ob die Lehrerin Brigitta Holford, die im Film breit zu Wort kommt, gut beraten war, mit der Klasse das Thema Sexualität und Frauenfeindlichkeit zu diskutieren. „Damit erreicht man doch keine Akzeptanz.“ Und wenn ein muslimischer Schüler in der Hauswirtschaftsstunde während der Ramadan-Zeit ins Essen spuckt, müsse sich die Lehrkraft fragen, „ob sie mit genügend Fingerspitzengefühl an das Thema herangegangen ist“, denn: „Man kann ja während des Ramadan auch mal Theorie machen.“

    Hart geht auch der der pädagogische Leiter des Büros für Interkulturelle Arbeit (RAA), Helmuth Schweitzer, mit dem Film und der türkisch-stämmigen Filmemacherin Güner Balci ins Gericht: „Man kennt ja die Autorin und hätte wissen können, was dabei herauskommt“, so Schweitzer. Besser wäre wohl gewesen, wie 50 andere Hauptschulen die Drehgenehmigung zu verweigern. „Der Film ist nicht differenziert genug. Was soll der voyeuristische Blick auf diese Schule bringen?“ Es sind wohl solche Meinungen, die die ebenso engagierte wie leidgeprüfte Lehrerin Brigitta Holford meinte, als sie im Film forderte, endlich das Gesundbeten einzustellen: „Es muss offen geredet werden!“

    Ist der Film wirklich nur eine Zustandsbeschreibung?

    Ist die in „Kampf im Klassenzimmer“ gezeigte Situation an der Karnaper Schule eine Momentaufnahme unserer Gesellschaft oder doch nur ein Zerrbild? Eins, wie es der Filmemacherin für Ihren persönlichen Erfolg dienlich ist? Nun, der Filmemacherin will ich dies nicht direkt vorwerfen, aber schaut man sich Ihre in der Vergangenheit veröffentlichen Schriften an, ist dieser Gedanke gar nicht abwegig. Fangen wir mit dem Titel an: „Kampf im Klassenzimmer: Deutsche Schüler in der Minderheit“. Allein die Wahl dieses Titels soll eigentlich zum „Kampf aufheizen“ und Ängste schüren. Der Satz, dass die deutschen Schüler in der Minderzahl sind kommt im Film sehr häufig vor und soll somit die Ängste bei den Deutschen schüren, dass Sie im eigenen Land nun in der Minderheit sind und an die Wand gedrängt werden. Und der einleitende Satz des Filmes ist ebenfalls bezeichnend für die Haltung der Filmemacherin Güner Balci: „Immer mehr Deutsche sind weggezogen aus Karnap. Es ist schwieriger geworden für die deutschen Schüler“. Nach dieser Aussage wäre die Situation in Karnap wirklich dramatisch für Deutsche. Das stimmt aber nicht. Frau Balci kennt Karnap gar nicht. Ich aber kenne es, weil ich fast 15 Jahre in Karnap gelebt habe, dort 2 Kinder aufgezogen habe, die beide nun auf einem Gymnasium sind. Und wir haben uns wohl gefühlt in Karnap. Was die Situation der Hauptschule in Karnap mit fast 70% Migrantenanteil anlangt, ist dies kein Spezifikum für Karnap. Hauptschulen in Großstädten werden allgemein als Ersatzschule für ausländische Kinder erachtet, an die Türken, Araber und andere Ausländer und nur wenige Deutsche aus den sozial benachteiligten Schichten regelrecht „abgeschoben“ werden, weil man Sie als bildungsunwillig abgestempelt hat. Die ungesunde Mischung ist also ein schulpolitisches Problem. Und dies wurde von der Politik auch so gewollt und schulpolitisch forciert. Die Folge dieses Ungleichgewichtes der Schülerverteilung ist die Ghettoisierung an den Hauptschulen. Und die Schuld für die verfehlte Schulpolitik soll dann den Migranten angelastet werden?

    In einem Punkt stimme ich mit der Filmemacherin aber überein. Die Religiosität bei den Muslimen hat in den letzten Jahren zugenommen und dies wird auch öffentlich zu Schau getragen und hat längst den Schulalltag erreicht. Siehe hierzu die Debatte in Berlin, wo ein Schüler die Schule verklagt hat, Sie möge Ihr ein Gebetsraum zu Verfügung stellen. Dies mag Ihre Ursachen in den Heimatländern haben, in denen die öffentliche zur Schaustellung der Religiosität in den letzten Jahren einen höheren Stellenwert bekommen hat. Es ist nun Inn Religiösität offen zu zeigen; Es ist zu einem Statussymbol der regierenden Schichten geworden. Die öffentlichen Schulen in Deutschland sollten, ohne wenn und aber zum religionsfreien Raum erklärt werden. Sport- und Schwimmunterricht ist ein Pflichtfach und darf keinesfalls aus religiösen Gründen unterwandert werden. Wer daran nicht teilnimmt soll ungenügende Leistungsnachweise bekommen. Es sollte aber weiterhin Religionsunterricht, Islamkunde und muttersprachlicher Unterricht angeboten werden. Es wäre fatal und eine Zeitbombe für unsere Gesellschaft wenn diese Angebote in die Hände von Anbietern gegeben werden, die dieses Bedürfnis nach Erlernen der Religion und auch der Muttersprache für politische bzw. radikal religiöse Indoktrinierungen nutzen.

    Was sind die Gründe für diese Fehlentwicklung und welche Lösungsansätze gibt es?

    Die Lösung des Hautschulproblems wäre die strikte Abschaffung der Hauptschulen und Ausbau der Gesamtschulen, wofür wir als Elternverband stehen. Aber damit allein ist der hohe Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund an verschiedenen Schultypen nicht zu lösen. Der Anteil z.B. an 15 Jährigen Schülern mit Migrationshintergrund in NRW beträgt über 30%. In Essen liegt es bei etwa 31% in Gelsenkirchen bei 39% und in Duisburg sogar bei 41%, Tendenz steigend. Hier sind also dringend differenzierte schulpolitische Maßnahmen notwendig, um der Gettoisierung in bestimmten Stadtteilen Einhalt zu gebieten. Ob die Quotierung ein geeignetes Mittel ist um dem Problem der ungesunden Mischung Einhalt zu gebieten ist fraglich.

    Schließlich sollte man auch Wissen, warum Jugendliche mit Migrationshintergrund generell etwas demotivierter und damit erregter sind. Etwa 10-30%  der Schüler aus den weniger erfolgreichen Migrantengruppen verlässt die Schule ohne einen Abschluss und somit null Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Aber auch die erfolgreichen Jugendlichen haben viel stärkere Probleme einen Ausbildungsplatz zu finden, als die Vergleichgruppe der Deutschen, nicht weil Sie weniger qualifiziert sind, nein weil Sie einen anderen Namen haben. So müssen nach einer Untersuchung von Prof. Boos-Nünning (Uni Essen) Schüler mit einem Migrationshintergrund, bei gleichem Notendurchschnitt, 2-3 mal mehr Bewerbungen schreiben, bis sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Noch schlimmer ist es bei den Libanesen, weil weder die Kinder noch deren Eltern einen gesicherten Aufenthaltstatus, geschweige denn einen Arbeitsplatz haben und auch nicht arbeiten dürfen. Sie müssen sich trotz mehrjährigem Aufenthalt fast monatlich bei der Ausländerbehörde melden. Und wie soll man diesen Jugendlichen verdenken, wenn Sie resignieren, demotiviert sind und rebellieren? Warum verlassen aber z.B. 10% der türkischstämmigen Jugendlichen die Schule ohne einen Abschluss? Mangelnde Deutschkenntnisse? Mangelnder Integrationswille? Bildungsdefizite im Elternhaus? Oder ist es vielleicht die mangelnde Akzeptanz in der Aufnahmegesellschaft? Diese Fragen mögen sich die Leser selber beantworten.

    Elternarbeit und Integration

    Das Integrationsproblem lässt sich ohne eine vernünftig Elternarbeit in Kooperation von Schulen/Trägern der sozialen Wohlfahrtspflege und Verbänden der Migrantengruppen nicht lösen. Das Problem liegt in den Familien, sowohl bei den Deutschen als auch bei den Migranten. Die Dialogbereitschaft hat auf beiden Seiten abgenommen. Gettoisierung und die schleichende Bildung von sogenannten Parallelgesellschaften schaden dem Zusammenhalt der Gesamtgesellschaft und müssen verhindert werden. Wir alle, Eltern, Lehrer, Rektoren, Direktoren, Politiker und Medien sollten versuchen in koordinierten Aktionen unsere Gesellschaft so lebenswert und liebenswert wie möglich zu gestalten. Im Besonderen will ich hier auch die Rolle der Medien kurz ansprechen. In der Vergangenheit mussten wir leider feststellen, dass das Bild der Migranten in den Medien stark verzerrt dargestellt wurde und auch weiterhin wird. Sicherlich sollen Sie die Wahrheit nicht vorenthalten. Nein, Sie sollen die Wahrheit sagen, aber bitte ohne zu polarisieren. Versuchen Sie positive Beispiele für gelungene Integration statt negative Beispiele zu geben. Zeigen Sie den Menschen Vorbilder statt Feindbilder!

    Was verstehen wir nun unter Integration?

    Reicht es aus Menschen verschiedener Herkunft in eine „Integrationsmaschine“ hineinzustecken- und es kommen dann integrierte Einheitsmenschen heraus?  Einheitsmenschen, die die gleiche Sprache sprechen, gleich aussehen und sogar das gleiche Denken? Ist dies Ihre Vorstellung von Integration? Wir können uns eine solche „Integrationsmaschine“ nicht vorstellen und auch nicht wünschen. Nein, uns schwebt eine Integration, die es erlaubt die Vielfältigkeit zu erhalten und zu fördern ohne die Einheit und die gesellschaftliche Ordnung zu gefährden. Wir sollten die unterschiedlichen und natürlichen Entwicklungspotentiale der Kinder nicht unterdrücken, sondern Sie erkennen und fördern. In einer heterogenen Gruppe ist der soziale Hintergrund von Schülern und Lehrern sehr unterschiedlich. Es kommt häufig zu Missverständnissen, Vorurteilen, und dadurch zum Aufbau von Kommunikationsbarrieren. Werden diese Fehlentwicklungen nicht rechtzeitig erkannt und vorgebeugt und durch Filme wie „Kampf im Klassenzimmer“ sogar noch forciert, kommt es schließlich zu Spannungen und Fehlentwicklungen. Das Resultat müssen wir dann heute oder morgen alle tragen. Wir sollten uns merken: Es ist schließlich normal ist unterschiedlich zu sein, aber nicht normal gleich zu sein. Wir sollten uns auch merken: Multi-Kulti ist heute die Regel als die Ausnahme. Die Uhr lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Wir müssen also in einer immer stärker globalisierten Welt mit der Pluralität leben, ob wir es wollen oder nicht.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Ali Sak

    Im Namen des Vorstandes

  • Ministerin Özkan greift Sarrazin an

    Ministerin Özkan greift Sarrazin an

    SAMSTAG, 28. AUGUST 2010, 12:24 UHR

    Hannover (dpa/lni) – Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan (CDU) hat Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin (SPD) vorgeworfen, Migranten mit seinen umstrittenen Thesen pauschal zu diskreditieren. «Es gibt unendlich viele fleißige Zuwanderer – diese verdienen Respekt, nicht Häme. Alle jene, die sich einbringen, die ihre Kinder motivieren, die Deutsch lernen, die als Arbeitnehmer Steuern zahlen, die als Unternehmer Arbeitsplätze schaffen – sie alle verdienen Respekt», sagte Özkan der «Bild»-Zeitung vom Samstag. Der frühere Berliner Finanzsenator Sarrazin wirft Ausländern in seinem neuen Buch in massiver Weise mangelnde Integrationsbereitschaft vor.

    Quelle: bild.de

  • ERFOLGREICH ANGEKOMMEN

    ERFOLGREICH ANGEKOMMEN

    EINLADUNG

    „ERFOLGREICH ANGEKOMMEN“

    Zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 26.August 2010, 17:00 Uhr, laden wir Sie sowie Ihre Freundinnen und Freunde herzlich in die Sparkasse der Stadt Iserlohn ein.

    BEGRÜSSUNG

    Dr. Christoph Krämer
    Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse der Stadt Iserlohn

    Dr. Peter Paul Ahrens
    Bürgermeister der Stadt Iserlohn

    Über Ihr Kommen würden wir uns sehr freuen.

  • Die Vielfalt fehlt

    Die Vielfalt fehlt

    Die Vielfalt fehlt

    Hamburg ist reich an Migranten, doch man bleibt unter sich – HWWI-Expertin: „Positive Effekte gehen verloren“
    von Eva Eusterhus

    Fast jeder dritte Einwohner in Hamburg hat bereits einen Migrationshintergrund, in einigen Stadtteilen stammen sogar 70 Prozent der Bewohner nicht aus Deutschland. Dies geht aus den aktuellen Zahlen des Statistikamtes Nord hervor, wie die WELT berichtete. In Hamburg leben demnach Ende 2009 insgesamt rund 487 000 Menschen mit Migrationshintergrund, das sind 28 Prozent aller Einwohner.
    Hamburgs Bürger kommen also aus aller Welt. Dennoch ist Hamburg, das Tor zur Welt, längst nicht so „multikulti“, wie es den Anschein hat. So belegen die Zahlen nicht nur, dass sich Migranten in bestimmten Stadtteilen ballen – der Bezirk Mitte etwa weist mit 43 Prozent den höchsten Prozentsatz auf, in Nord hingegen haben nur rund 22 Prozent der Bewohner ausländische Wurzeln. Die Daten zeigen auch, dass es stets eine hohe Konzentration einer Gruppe eines Herkunftslandes gibt. In Lohbrügge, Bergedorf und Rahlstedt leben beispielsweise besonders viele Menschen aus Russland, in Mitte sehr viele mit türkischen Wurzeln.

    Laut der Migrationsexpertin des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Silvia Stiller, ist dies ein Beleg dafür, dass Hamburg in Hinblick auf seine Integrationsbemühungen Nachholbedarf hat. „Hamburg hat zwar einen hohen Anteil an Einwohnern mit ausländischen Wurzeln, doch dieser ist in sich nicht so vielfältig wie in anderen deutschen Großstädten.“ Dies geht auch aus einer Studie hervor, die das HWWI veröffentlichte. Wie stark die kulturelle Vielfalt einer Stadt ist, errechnete das Institut mithilfe des Diversitätsindexes. Dieser berücksichtigt sowohl die Anzahl der Nationalitäten als auch ihre Anteile an der Gesamtbeschäftigung.

    Hamburg erreichte hier lediglich einen Wert von 0,14. Dies ist hinter Berlin (0,12) der niedrigste Wert aller untersuchten Städte. Spitzenreiter sind München und Stuttgart mit 0,28. „Je homogener, je geschlossener die Migrantengruppe einer Metropole ist, desto schwächer sind die positiven Effekte von kultureller Vielfalt, die sich vor allem in dem wirtschaftlichem Erfolg einer Stadt bemerkbar machen“, folgert Expertin Stiller.

    Eine belastbare Prognose darüber, wie sich der Anteil von Menschen mit ausländischem Hintergrund in den einzelnen Stadtteilen entwickeln wird, gibt es nicht, da unterschiedlichste Faktoren zusammenspielen. Laut Bildungsbericht der Schulbehörde von 2009 beträgt jedoch der Anteil von Kindern mit ausländischen Wurzeln in den Vorschulen bereits knapp 37 Prozent. Ein Umstand, der sich mit großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren weiter erhöhen wird. Was den Zuwachs der einzelnen Gruppen angeht, ist auffallend, dass sie sehr unterschiedliche Altersstrukturen aufweisen. Aus der Herkunftsregion des östlichen Mitteleuropas kommen etwa besonders viele über 65-Jährige.
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    Die Bevölkerung mit Bezug zu afrikanischen Ländern südlich der Sahara ist hingegen überdurchschnittlich jung: 31 Prozent von ihnen sind unter 15 Jahre alt. Dies trifft auch auf die größte Migrantengruppe zu, 24 Prozent der unter 15-Jährigen haben die Türkei als Bezugsland. Statistiken belegen, dass Zugewanderte sich eher an der Geburtenrate der neuen Heimat orientieren als an der ihres Herkunftslandes.
    Quelle:

    Bildquelle: Foto: picture-alliance In:

    leben-die-meisten-Migranten.html

  • Deutschland: Jeder fünfte Einwohner hat Wurzeln im Ausland

    Deutschland: Jeder fünfte Einwohner hat Wurzeln im Ausland

    15.07.2010 /
    Deutschland: Jeder fünfte Einwohner hat Wurzeln im Ausland
    Menschen mit Migrationshintergrund jünger und häufiger arbeitslos

    Der Anteil der Menschen mit ausländischen Wurzeln hat in Deutschland im vergangenen Jahr erstmals die 16-Millionen-Marke überschritten.

    Wiesbaden (dpa) Jeder fünfte Einwohner (19,6 Prozent oder 16,048 Millionen) hat einen sogenannten Migrationshintergrund, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mit.
    (…)
    Quelle:

    jeder-fuenfte-einwohner-hat-wurzeln-im-ausland.html

  • Integrationsbericht der Bundesregierung

    Integrationsbericht der Bundesregierung

    Integrationsbericht der Bundesregierung
    Bildungsoffensive erreicht Migranten nicht
    zuletzt aktualisiert: 07.07.2010 – 14:14

    Berlin (RPO). Die Bildungschancen von Migrantenkindern haben sich nicht verbessert. Die Zahl der ausländischen Schulabgänger ohne Abschluss steigt laut Integrationsbericht der Bundesregierung weiter an. Von Chancengleichheit könne keine Rede sein. NRW-Integrationsminister Laschet zeigt sich überrascht von dem Ergebnis.

    So verließen 13,3 Prozent der Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln die Schule ohne Abschluss, wie aus dem Integrationsbericht der Bundesregierung hervorgeht, der am Mittwoch offiziell in Berlin veröffentlicht wurde.
    (…)
    Quelle:

    aid_878873.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=politik

  • Keine Chancengleichheit für Migranten

    Keine Chancengleichheit für Migranten

    Von Christian Klemm 08.07.2010 / Titel
    Keine Chancengleichheit für Migranten
    Integrationsbericht stellt eklatante Benachteiligung in der Bildung fest
    Trotz Integrationsgipfel und angeblicher Bildungsoffensive: In Deutschland lebende Migranten erreichen deutlich schlechtere Schulabschlüsse als ihre deutschen Mitschüler.
    (…)
    Quelle:

  • CDU – Intelligenztest für Einwanderer – Steffel verteidigt Trapp

    CDU – Intelligenztest für Einwanderer – Steffel verteidigt Trapp

    CDU
    Intelligenztest für Einwanderer – Steffel verteidigt Trapp
    Mittwoch, 7. Juli 2010 03:20

    Innerhalb der Berliner CDU gibt es weiterhin Diskussionen über die Integrationspolitik. Anlass ist der Vorschlag des Vorsitzenden des Innenausschusses Peter Trapp, einen Intelligenztest für Einwanderer einzuführen.

    (…)
    Quelle:

  • Wenn die Herkunft die Zukunft bestimmt

    Wenn die Herkunft die Zukunft bestimmt

    Wenn die Herkunft die Zukunft bestimmt
    Lehrer und Lesepaten beraten eine bessere Förderung von Kindern aus Migrantenfamilien / Fortbildungsveranstaltung
    VON ANJA PEPER

    Minden (mt). Woran liegt es, ob ein Kind den Sprung auf das Gymnasium schafft oder in der Hauptschule landet? Noch immer spielt das Elternhaus eine entscheidende Rolle, besagen Studien. Wie gerade Migrantenkindern besser geholfen werden könnte, darüber machten sich am Wochenende Lehrer und Lesepaten Gedanken.

    (…)

    Quelle: