Der stellvertretende Bürgermeister der türkischen Hauptstadt Ankara, Ali Ulusoy (großes Foto stehend), lud Bürgermeister Richard Borgmann zum Besuch ein. Im Autohaus Rüschkamp informierte Inhaber Joan Hendrik Rüschkamp seine Gäste auch über das Thema Integration am Arbeitsplatz. Foto:
(wer)
Lüdinghausen –
„Integration durch Austausch“ – diesem Ziel hat sich das Multikulturelle Forum (MKF) aus Lünen
verschrieben. Und setzt dies seit nunmehr 25 Jahren auch um. In Kooperation mit der türkischen Divrigi-Stiftung in
Ankara werden unter anderem Austauschprogramme für Jugendliche in Deutschland organisiert. Ob davon auch junge
Menschen in der Steverstadt profitieren können, muss die Zukunft zeigen.
Ein Anfang ist mit dem Besuch einer türkischen Delegation am Montag im Lüdinghauser Rathaus gemacht. Unter den Gästen waren
mit MKF-Geschäftsführer Kenan Kücük auch ein gutes Dutzend Gäste aus der Türkei, die sich derzeit auf einer Informationsreise in
der Region befinden. Auf Initiative von Joan Hendrik Rüschkamp, dessen Autohaus auch einen Standort in Lünen hat, machten die
Besucher aus Anatolien Station in der Steverstadt. Unter ihnen waren mit Ali Ulusoy der stellvertretende Bürgermeister der
Hauptstadt, außerdem der Ehrenvorsitzende der Divrigi-Stiftung, Ali Arif Atay, und der sozialdemokratische Parlamentsabgeordnete
M. Ejder Özdemir.
Der Abstecher in die Steverstadt war allerdings kein Zufall. Hatte doch bei dem seit fünf Jahren vom MKF vergebenen
Multi-Kulti-Preis der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in diesem Jahr den dritten Rang erreicht. Ausgezeichnet wurde dabei die
Arbeit von Sabine Schröder und ihrer ehrenamtlichen Mitstreiterinnen vom Fachdienst für Integration und Migration. Sie erläuterte
der Runde ihren Einsatz vornehmlich für Menschen, die in Deutschland nur geduldet seien. Diese hätten beispielsweise keinen
Zugang zu irgendwelchen Integrationsmaßnahmen wie etwa Sprachkursen.
Bürgermeister Richard Borgmann sah den Besuch aus der Türkei als Chance: „Vielleicht könnte er ein Auftakt sein, dass ihre und unsere Jugend in engeren
Kontakt treten.“ Er verwies auch darauf, dass viele Lüdinghauser die Türkei als Urlaubsland schätzten. Der Divrigi-Vertreter Ali Arif Atay stellte aber fest, dass sein
Land über den touristischen Aspekt hinaus viel zu bieten habe – „kulturell, historisch und wissenschaftlich“. M. Ejder Özdemir ergänzte: „Die Türkei ist auch
wirtschaftlich ein interessantes Ziel.“ Gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Ankara luden sie Borgmann zu einem baldigen Besuch ein.
Die Visite in der Steverstadt ging mit einem Betriebsbesuch im Autohaus Rüschkamp weiter. Am Abend wartete eine Stadtführung auf die Delegation.
VON PETER WERTH, LÜDINGHAUSEN
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