Schlagwort: Hrant Dink Gedenkfeier am 16. Januar um 18 Uhr in der Alten Feuerwache in Köln

  • Prozess in Istanbul: 22 Jahre Haft für den Mörder von Hrant Dink

    Prozess in Istanbul: 22 Jahre Haft für den Mörder von Hrant Dink

    Die Ermordung des türkischen Journalisten Hrant Dink liegt mehr als vier Jahre zurück. Nun ist der Täter verurteilt worden – doch er muss nur das halbe Strafmaß absitzen.

    © Matt Robinson/Reuters

    Eine Armenierin zeigt ein Foto des Journalisten Hrant Dink, der 2007 von einem türkischen Nationalisten ermordet wurde.

    Eine Armenierin zeigt ein Foto des Journalisten Hrant Dink, der 2007 von einem türkischen Nationalisten ermordet wurde.

    Der Mörder des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink muss eine lange Haftstrafe verbüßen. Ein Jugendgericht in Istanbul verurteilte den Angeklagten Ogün Samast am Montag zu 22 Jahren und zehn Monaten Gefängnis. Samast hatte Dink im Januar 2007 in Istanbul auf der Straße vor dem Redaktionsgebäude der Zeitung Agos erschossen. Da er zur Tatzeit noch minderjährig war und die vierjährige Untersuchungshaft auf die Haftzeit angerechnet wird, müsse Samast nur knapp elf Jahre seiner Strafe absitzen, berichten türkische Medien.

    Hrant Dink war als Herausgeber der Wochenzeitung Agos bei türkischen Ultranationalisten verhasst, weil er die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich als „Völkermord“ bezeichnet hatte. Das ist in der Türkei ein Tabubruch. Dink setzte sich für eine Aussöhnung der Türken mit den Armeniern ein. Vor seiner Ermordung hatte er wiederholt Drohungen erhalten.

    Politiker und Freunde von Hrant Dink hatten eine vollständige Aufklärung des Verbrechens gefordert, bei der nach Drahtziehern gesucht werden müsse. Der türkische Staat verschleiere die Hintergründe der Tat und schütze die Hintermänner, so der Vorwurf. Die Tat sorgte auch deshalb weltweit für Entrüstung, weil der überzeugte Rechtsnationalist Ogün Samast nach seiner Festnahme von türkischen Polizisten gefeiert wurde.

    Vorwürfe gegen die Behörden

    Samast sagte am Montag in seinem Schlusswort, sein Bild von Dink als Staatsfeind sei auch durch die großen Medien der Türkei geprägt worden. Große Zeitungen hätten den 52-jährigen Journalisten als Verräter bezeichnet. Ein türkisches Gericht hatte Dink ein halbes Jahr vor dem Mord wegen „Beleidigung des Türkentums“ verurteilt.

    Die Anwälte von Dinks Familie warfen den Behörden vor, die wahren Hintermänner der Tat zu decken und Beweismittel verheimlicht oder zerstört zu haben. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte stellte 2010 fest, der türkische Staat sei mitverantwortlich für den Mord, weil er Dink trotz vorliegender Erkenntnisse über Pläne von Rechtsradikalen zur Ermordung des Journalisten nicht schützte. Kürzlich waren einige Mitglieder der Sicherheitskräfte in Samasts Heimatstadt Trabzon wegen Fahrlässigkeit zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt worden.

    Die Familie von Hrant Dink begrüßte die Entscheidung vom Montag als wichtiges Signal der Abschreckung, um ähnliche Gewalttaten in Zukunft zu verhindern. Die Anwältin Fethiye Cetin als Rechtsvertreterin der Familie sagte, das Gericht sei mit seinem Urteil nur knapp unter der möglichen Maximalstrafe geblieben.

    via Prozess in Istanbul: 22 Jahre Haft für den Mörder von Hrant Dink | Politik | ZEIT ONLINE.

  • Hrant Dink Gedenkfeier am 16. Januar um 18 Uhr in der Alten Feuerwache in Köln

    Hrant Dink Gedenkfeier am 16. Januar um 18 Uhr in der Alten Feuerwache in Köln

    Hrant Dink Gedenkfeier am 16. Januar um 18 Uhr in der Alten Feuerwache in Köln

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Freunde des Kulturforum,

    im Ausblick auf das neue Jahr laden wir ein zu einer 
Veranstaltungsreihe zum Gedenken an den armenischen Journalisten
    Hrant Dink im Januar 2011 in Köln und Berlin:

    Das Hrant Dink Forum Köln veranstaltet eine zentrale Gedenkfeier am 
Sonntag, den 16. Januar um 18 Uhr in der Alten Feuerwache in Köln, mit 
Rakel Dink, Dogan Akhanli, Tuba Candar und Dr. Raffi Kantian. Außerdem 
sind Lesungen und Gespräche geplant. Mehr dazu in Kürze auf unserer 
Website.

In Kooperation mit der Berliner Hrant Dink Initiative veranstaltet das 
KulturForum mehrere Veranstaltungen in Berlin, unter anderem mit
    Rakel Dink und Tuba Candar.

Das Jahr 2010 bescherte uns zum Ende zwei freudige Ereignisse:

Dogan Akhanli wurde am 8. Dezember von einem Istanbuler Gericht 
freigelassen. Wir schließen nicht aus, dass die breite öffentliche 
Aufmerksamkeit und der persönliche Einsatz namhafter Kollegen in 
Deutschland und der Türkei dazu beigetragen haben, dass er nach 
Deutschland reisen darf und hoffentlich auch die Fortsetzung des 
Prozesses am 9. März 2011 einen fairen Verlauf nimmt.

Und: Die WDR-Filmreihe „Menschenlandschaften. Sechs Autorenportraits 
der Türkei“ von Osman Okkan wurde im Dezember in Köln präsentiert und im 
WDR-Fernsehen ausgestrahlt. Im Frühjahr 2011 erscheint eine Langfassung der 
Filme im Auftrag der Robert Bosch Stiftung als DVD-Edition.

Mehr dazu und anderes in unserem Newsletter im Anhang und unter 
www.das-kulturforum.de

Wir wünschen allen, die uns auch in diesem Jahr gut oder Gutes getan 
haben und uns wohl gesonnen sind, von ganzem Herzen ein gesundes, 
fröhliches, ereignisreiches Jahr 2011!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr KulturForum-Team

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Vielen Dank!

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