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  • Retrospektive Nuri Bilge Ceylan vom 5.9. bis 10.10.2012 im Filmmuseum

    Retrospektive Nuri Bilge Ceylan vom 5.9. bis 10.10.2012 im Filmmuseum

    Vom 5. September bis 10. Oktober 2012 zeigt das Filmmuseum das bisherige
    Werk des prominenten türkischen Fotografen und Regisseurs Nuri Bilge
    Ceylan (geb. 1959): sechs Spielfilme und einen Kurzfilm, KOZA (1995).

    KASABA (DIE KLEINSTADT, 1997) zeigt beobachtend die vier Jahreszeiten in
    einem türkischen Dorf, in MAYIS SIKINTISI (BEDRÄNGNIS IM MAI, 1999)
    begibt sich Ceylans alter ego, ein Filmemacher, in das Dorf seiner
    Herkunft, um mit den Menschen vor Ort einen Film zu drehen. Ein Fotograf
    muss sich in UZAK eine Wohnung in Istanbul mit einem anderen Mann teilen
    und gerät in bedrängende und komische Situationen, die die Einsamkeit
    beider jedoch nicht verbergen können. Nuri Bilge Ceylan selbst spielt in
    IKLIMLER (JAHRESZEITEN, 2006) einen Akademiker, der anfangs mit seiner
    Partnerin an einer Ausgrabungsstätte nach fotografischen Motiven sucht.
    ÜC MAYMUN (DREI AFFEN, 2008) ist ein gesellschaftskritischer Film über
    Korruption und Abhängigkeit, wenn ein Chauffeur für seinen Chef, einen
    Lokalpolitiker, ins Gefängnis geht, um seine Schulden zu begleichen. Das
    Epos ONE UPON A TIME IN ANATOLIA (2011) porträtiert ein Dorf in Anatolien,
    in dem ein Mord geschehen ist und in dem es ein großes Geheimnis
    aufzudecken gilt.

    Die Filme laufen mittwochs um 21.00 Uhr in der türkischen Originalfassung
    mit zumeist deutschen Untertiteln. Alle Titel und Termine der Reihe finden
    Sie im Programmheft des Filmmuseums unter www.filmmuseum-muenchen.de.

  • Planet Galata – Eine Brücke in Istanbul

    Planet Galata – Eine Brücke in Istanbul

    Ab sofort ist der non-lineare Korsakow-Dokumentarfilm über den Mikrokosmos der Istanbuler Galata-Brücke im Netz zu sehen. Die Ausstrahlung des TV-Films folgt am 27. September 2010 um 23.30 Uhr auf ARTE.

    Die Galata-Brücke in Istanbul ist ein eigener Kosmos. Zwischen Shops, Restaurants und Touristenströmen erleben wir Menschen, für die die Brücke Heimat, Hoffnung oder Lebensinhalt ist.
    Dazu gehören u.a.: Restaurantbesitzer Kemal, Gaffur und Erkan, die als Küchenjungen beim Konkurrenten nebenan arbeiten, Bayram und Erdogan, die Papiersammler, Sadiye, die nach dem Tod ihres Mannes jeden Tag auf der Brücke fischt, und Ömer, der Kontrolldirektor und heimlicher „König“ der Brücke“.

    Der renommierte Medienkünstler Florian Thalhofer beschäftigt sich seit mehr als einem Jahrzehnt mit non-linearem Erzählen. Zum ersten Mal hat er nun in Kooperation mit  ZDF und ARTE und der Berliner Produktionsfirma Kloos & Co. Medien sowie mit Unterstützung des Medienboard Berlin-Brandenburg einen cross-medialen Dokumentarfilm realisiert.

    Der non-lineare Film – Florian Thalhofer

    Die Galata-Brücke und seine Menschen sind  in Florian Thalhofers Webdokumentation Ausgangspunkt, Leitmotiv und Hauptdarsteller zugleich. Sie werden sich durch das von ihm verwendete interaktive Korsakow-System für den User immer wieder neu und anders darstellen. Denn das Besondere der von Thalhofer im Netz realisierten interaktiven Korsakow-Filme ist, dass sie die Möglichkeit bieten, den Erzählverlauf selbst mitzubestimmen.  Es gibt keine vorgegebene lineare Narration , wie sie sonst für audiovisuelle Medien charakteristisch ist.

    Seit 2000 entwickelt Florian Thalhofer sein sogenanntes Korsakow-System und die dazugehörige Software, um audiovisuelles Erzählen auf non-lineare Weise zu ermöglichen. Thalhofer setzt auf diese neuartige Erzählweise: „In der Wirklichkeit ereignen sich die Geschichten auch nicht planvoll nacheinander, sondern gleichzeitig. Der Computer ist das ideale Medium dafür“.

    Ein typischer Korsakow-Film eröffnet dem User die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Clips (genannt SNUs = smallest narrative unit) den weiteren Verlauf des Films auszuwählen.

    Ein Korsakow-Bildschirm besteht aus einem Splitscreen mit aktuell ausgewähltem Hauptclip und parallel angebotenen weiteren Videos. Indem der User mit dem Cursor über die verschiedenen kleinen Screens wandert, bekommt er visuell oder auch akustisch einen Eindruck, wovon diese Sequenz handelt und kann so je nach Interesse den weiteren Verlauf bestimmen. Zu jedem Moment kann er sich für einen anderen Clip entscheiden. Durch das Korsakow-Prinzip werden verschiedenste Clips bzw. SNUs miteinander in Beziehung gesetzt. Für den Betrachter eröffnet sich ein vielschichtiges Mosaik eines Themas mit einer Vielzahl an Assoziationen.

    Für das Projekt „Planet Galata – Eine Brücke in Istanbul“ setzt  Thalhofer sein non-linares Erzählsystem als kreatives Werkzeug ein, um den Mikrokosmos der Galatabrücke und die kulturelle Vielfalt Istanbuls in ihrer Komplexität erlebbar zu machen.

    Für seine Arbeiten ist Florian Thalhofer mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem “Literatur.Digital Award“, dem “Red Dot Design Award“ und dem “Werkleitz Award“. Thalhofer hat an der Universität der Künste in Berlin studiert und war dort nach seinem Abschluss mehrere Jahre als Dozent tätig. Er war Gast-Professor am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und unterrichtet am Mediamatic-Institut Amsterdam. Von Florian Thalhofer sind bereits mehrere Korsakow-Filme erschienen, zuletzt [13terShop] – 31 Tage im Einkaufszentrum – beim mairisch-Verlag, Hamburg und [Vergessene-Fahnen] – Deutschland nach der Fußball-WM – bei Mediamatic, Amsterdam.

    Berke Baş

    Die in Istanbul lebende Berke Baş hat Florian Thalhofer während der Dreharbeiten in der türkischen Metropole als Co-Autorin begleitet.
    Berke Baş hat an der Bogazici Universität in Istanbul Politikwissenschaften und Internationale Beziehungen studiert und einen Master in „Media Studies“ an der New School for Social Research in New York abgelegt. Sie war Mitbegründerin von „inHouse projects“, einer Mediengemeinschaft, die 1998 in New York entstanden ist. Im Bereich Dokumentarfilm hat sie als Regisseurin, Produzentin und Kamerafrau gearbeitet. Sie ist Teilzeit-Dozentin für Cultural Studies und Fernsehfilm in den Diplomjahrgängen der Bilgi Universität in Istanbul und Gründungsmitglied von docIstanbul und Filmist. Eine Auswahl ihrer Filme: Crossing Brooklyn (2002); In Transit (2005); What a Beautiful Democracy! (2008); hush!/La Chanson de Nahide (2009) und Concrete Park (2009).

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