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  • Ankara löst umstrittenen Botschafter in Wien ab

    Ankara löst umstrittenen Botschafter in Wien ab

    Ezcvet Tezcan geht. Er soll seinen Rücktritt selbst angeboten haben. Der Diplomat hatte im Herbst durch ein „Presse“-Interview einen Eklat ausgelöst.

    Türkischer Botschafter Tezcan geht nach Paris

    Ecvet Tezcan, bekannt durch seine unverblümte Kritik an österreichischen Politikern, wird nach nur zwei Jahren als türkischer Botschafter in Wien abgelöst. Im Herbst folgt ihm die bisherige Vize-Unterstaatssekretärin Ayse Sezgin nach. Das bestätigte ein hochrangiger Diplomat in Ankara der „Presse am Sonntag“. Die Spitzendiplomatin war zuletzt im türkischen Außenamt für Europafragen zuständig und davor Botschafterin in Slowenien. Mit ihrer Nominierung will die Türkei die zuletzt arg belasteten Beziehungen zu Österreich wieder verbessern.

    Tezcan löste im Herbst durch ein „Presse“-Interview einen Eklat aus. Er warf der österreichischen Bundesregierung völliges Versagen in der Integrationspolitik vor und attestierte den Österreichern, sich nur im Urlaub für fremde Kulturen zu interessieren. Die in Österreich lebenden Türken rief Tezcan auf, Deutsch zu lernen. Doch das ging in der Aufregung unter.

    Tezcan bot nach Informationen der „Presse am Sonntag“ seinen Rücktritt unmittelbar nach dem Interview im Herbst an, den der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu zunächst jedoch ablehnte. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass sich die türkische Diplomatie durch Kritik von außen beeinflussen lasse. Auf einem neuen Tiefpunkt langte das türkisch-österreichische Verhältnis im Juni an, als die Türkei die Wahl von Ex-Außenministerin Ursula Plassnik zur OSZE-Generalsekretärin verhinderte.

    Tezcans Abberufung erfolgt im Zuge einer ganzen Reihe von Neubesetzungen. Sein Vorgänger in Wien, Selim Yenel, wird nun Botschafter der Türkei bei der EU in Brüssel – wenn alle 27 Mitgliedstaaten zustimmen.

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  • Türkei auf Konfrontationskurs mit Israel

    Türkei auf Konfrontationskurs mit Israel

    Die Türkei löst seinen umstritten Botschafter in Österreich ab und schickt ihn nach Israel – eine unfreundliche Geste

    Auf dem türkischen Schiff Mavi Marmara wurden neun Aktivisten getötet.
    Auf dem türkischen Schiff Mavi Marmara wurden neun Aktivisten getötet.

    Wie Ö1 am Dienstag berichtet, tauscht die Türkei ihren Botschafter in Österreich aus und schickt ihn nach Israel. Kadri Tezcan war in Österreich durch massive Kritik an Österreichs Integrationspolitik aufgefallen und hatte damit kurzzeitig eine diplomatische Krise zwischen Österreich und der Türkei ausgelöst. Jetzt soll der umstrittene Diplomat seine Arbeit in Israel fortsetzen, was laut Ö1 von der Türkei durchaus als unfreundliche Geste gemeint ist.

    Kerim Uras, jener Diplomat, der eigentlich für Israel vorgesehen war, wechselt nach Österreich. Bemerkenswert bei dieser Rochade ist der Zeitpunkt, nämlich der erste Jahrestag des israelischen Angriffs auf das türkische Hilfsschiff Mavi Marmara. In Istanbul sind aus diesem Anlass gestern Tausende auf die Straße gegangen, um an die neun Opfer des Angriffs zu erinnern.

    Nachdem Erdogan den israelischen Präsidenten Schimon Peres 2009 beim Weltwirtschaftsforum in Davos öffentlich Kriegsverbrechen im Gazakrieg vorwarf, hat sich die Beziehung zwischen den beiden Ländern zunehmend verschlechtert. Nach dem Zwischenfall mit der Mavi Marmara verschlechterte sich das Verhältnis zusätzlich. (red)

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