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    Chodschali

    Die vorwiegend von Aserbaidschanern bewohnte Stadt Chodschali in der Bergkarabach-Region geriet im Februar 1992 in einen Strudel der Gewalt. Offizielle aserbaidschanische Stellen beschuldigen armenische Einheiten, unter Mitwirkung russischer Soldaten vom 366. motorisierten Schützenregiment, im Zuge einer Säuberungsaktion die aserbaidschanische Bevölkerung aus dem Gebiet vertrieben zu haben.

    Die eingekesselte aserbaidschanische Bevölkerung versuchte durch einen bereitgestellten Korridor in das 40 Kilometer entfernte Aserbaidschan zu entkommen. Doch auf ihrem beschwerlichen Marsch über unwegsames Gelände wurden die Flüchtlinge von armenischen Truppen beschossen. Hunderte starben.

    Der aserbaidschanische Botschafter, Parviz Shabahzov, beschrieb auf einer Gedenkveranstaltung in Berlin die Ereignisse: „Bei einem Angriff der armenischen Streitkräfte auf die Stadtbewohner der aserbaidschanischen Stadt Chodschali vor 22 Jahren wurden 613 aserbaidschanische Zivilisten, darunter 106 Frauen und 83 Kinder, grausam unter Verletzung aller gültigen Regeln des Völkerrechts getötet.”

    Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Christian Schmidt, bezeichnete die Chodschali- Ereignisse auf der Veranstaltung in Berlin als „eine menschliche Tragödie“. Für viele der Angehörigen der Opfer ist die Tatsache, dass die Täter bis heute nicht angeklagt und verurteilt wurden, eine zusätzliche Belastung. Das Massaker belastet das Verhältnis zwischen Aserbaidschan und Armenien und die fehlende Bereitschaft Armeniens, die Hintermänner der Morde auszuliefern, erschwert die Verhandlungen zur Beilegung des immer noch schwelenden s.

    In Aserbaidschan besteht daher die Hoffnung, dass sich die internationale Gemeinschaft der Verbrechen von damals annimmt und die Täter vor Gericht bringt.