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    Bildungsmonitor 2010 und 2009

    Bildungsmonitor 2010

    Bei gleicher sozialer Herkunft besuchen türkische Kinder häufiger ein Gymnasium Türkischstämmige Kinder besuchen häufiger ein Gymnasium als ihre deutschen Mitschüler, wenn sie aus gleichen sozialen Verhältnissen kommen. Das und weitere interessante Fakten bringt der Bildungsmonitor 2010 zutage.

    Bildungsmonitor 2009

    Bildungserfolg hängt von Herkunft ab

    Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlichte den Bildungsmonitor in diesem Jahr zum siebten Mal. Seit 2004 betrachtet die Studie das deutsche Bildungssystem und untersucht in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Dabei bewertet sie den Beitrag der Bildung zum Wirtschaftswachstum. Zu den betrachteten Handlungsfeldern gehört unter anderem die Integration. Untersucht wurde in diesem Zusammenhang, in welchen Umfang es dem Bildungswesen gelingt, die Verknüpfung des Bildungsstands im Elternhaus mit den Bildungsergebnissen der Kinder zu lösen. Deutlich wird, dass weiterhin bekannte Problematiken im Bereich der Integration bestehen. Es sind aber auch positive Erkenntnisse und Lösungsansätze vorhanden. Wachstum von 34 Milliarden Euro Aus ökonomischer Perspektive betont die Studie, dass sich ein Fördern der Bildungschancen von Migranten positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirkt. Im Jahr 2009 betrug der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 19 Prozent. Aus dem Bildungsmonitor geht hervor: „Wenn das durchschnittliche Bildungsniveau der in Deutschland lebenden Zuwanderer zumindest auf das Niveau der deutschen Bevölkerung angehoben wird, können in zehn Jahren Wachstumsimpulse in Höhe von 34 Milliarden Euro pro Jahr erwartet werden“. IW-Geschäftsführer Hans-Peter Klös ist überzeugt, dass eine bessere Integration die wirtschaftliche Entwicklung „begünstigt“ und sich auch aus Sicht der öffentlichen Hand „lohnt“. Verbesserungspotenzial ist schon im Kindergarten vorhanden. „Herkunftseffekte“, wie es das IW umschreibt, können durch längeres und früheres Fördern verringert werden. Das Unterangebot von Kindertagesbetreuungen werde diesem Bedürfnis nicht gerecht. Auch Ganztagsschulen könnten „Herkunftseffekte“ verringern. Schon 20 Prozent mehr Lernzeit wirken sich laut Bildungsmonitor positiv auf das Leseverständnis aus. Migrantenkinder häufig in einer Klasse Eine weitere Problematik besteht laut Studie in der Verteilung der Kinder. 30 Prozent der Kinder mit einer nicht-deutschen Muttersprache besuchen Bildungseinrichtungen, in denen über die Hälfte der Kinder ebenfalls Deutsch nicht als Muttersprache haben. Der Einfluss des sozialen Hintergrundes auf den Bildungserwerb wird besonders im Übergang von der Grundschule auf die Oberschule deutlich. Kinder türkischer Herkunft besuchen seltener ein Gymnasium oder eine Realschule. Bei gleicher schulischer Leistung und sozialem Hintergrund besuchen sie jedoch sogar häufiger ein Gymnasium oder eine Realschule als ihre deutschen Mitschüler. Im Studium ist Ähnliches zu beobachten. Studierende mit Migrationshintergrund schließen bei vergleichbarem sozioökonomischem Hintergrund und Leistungen in Mathematik häufiger das Studium ab als solche ohne Migrationshintergrund. In Deutschland beeinflusst der sozioökonomische Hintergrund den Bildungserwerb immer noch sehr stark. Personen mit Migrationshintergrund leben mehr als doppelt so häufig in relativer Einkommensarmut wie die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Und weil der schulische Erfolg stark mit den finanziellen Verhältnissen der Familie zusammenhängt, warnt das IW: „Bildungsarmut droht sich zu vererben.“