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  • 2. Kongress für Migrantinnen und ihre Organisationen in Deutschland

    2. Kongress für Migrantinnen und ihre Organisationen in Deutschland

    Zusammen erreichen wir mehr! Vielfalt leben!
    Chancengleichheit am Arbeitsmarkt –Vernetzung mit Frauenorganisationen

    9.-10.3.2013 in Frankfurt am Main

     

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  • Deutschland lernt Türkisch

    Deutschland lernt Türkisch

    Sechzig Jahre, nachdem erste Gastarbeiter ins Land kamen, zeigen viele Deutsche plötzlich großes Interesse an deren Sprache

    Von KATJA HEISE

    Ein neuer Trend setzt sich durch: Deutschland lernt Türkisch!

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    Jubeln auf Deutsch – und Türkisch: In Berlin können deutsche Kinder Türkisch längst als Schulfach belegen. Auch hier steigt die Nachfrage.

    Foto: dpa Picture-Alliance

    Mehrere Berliner Sprachschulen verzeichneten einen Zuwachs von vierzig bis fünfzig Prozent, allein im vergangenen Jahr. Von einem Nachfrage-Boom sprechen außerdem die Sprachzentren an den Unis deutscher Großstädte.

    Neben den Berliner Unis verzeichnet die Uni Hamburg fast eine Verdopplung ihrer Türkisch-Sprachschüler seit 2009, die Ludwig-Maximilians-Universität in München gar eine Verdreifachung, wie es auf Anfrage heißt.

    „Das plötzliche Interesse ist erstaunlich und so groß wie noch nie“, sagt Elke Roessler, Leiterin des Sprachenzentrums der Berliner Humboldt-Uni zu BILD.de. „2008 hatten wir nur nur zwei Türkischkurse, inzwischen sind es sechs. Es müssen immer wieder Studierende von Anfängerkursen abgewiesen werden“, sagt auch der Sprecher der Uni München Clemens Grosse.

    Ebenso habe die Freie Universität in Berlin aufgrund der großen Nachfrage aufgestockt. Es gebe jetzt mehr Kurse, auch für Fortgeschrittene, heißt es hier.

    Und es gibt noch eine Besonderheit, wie die Leiterin des Sprachenzentrums der Freien Universität Berlin, Dr. Ruth Tobias berichtet: Junge Menschen ohne türkischen Hintergrund bringen – anders als noch vor ein paar Jahren – aus ihrem Umfeld erste Kenntnisse der Sprache mit. Floskeln und Redewendungen sowie kurze Alltagskonversation würden längst im Alltag umgesetzt.

    Und auch der kulturelle Code, Mimik und Gestik der türkischen Kultur würde adäquat angewendet. Das halte sie für erstaunlich, weil sich der neue Trend jetzt so plötzlich abzeichne. Vor ein paar Jahren habe sie das noch nicht beobachten können. Immerhin: Die ersten türkischen Gastarbeiter kamen bereits vor sechzig Jahren nach Deutschland. Was ist passiert?

    Es sei wohl vor allem der wirtschaftliche Aufschwung der Türkei, der der Sprache ein besseres Image verleiht, glaubt Cem Sentürk vom Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung in Essen.

    80 000 türkische Unternehmer liefern auch an deutsche Unternehmen, 5000 deutsche Unternehmen investieren in die Türkei. Seit 2009 hat sich das Brutto-Inlands-Produkt um 17,8 Prozent gesteigert. Es gehe also darum, mit Geschäftspartnern zu kommunizieren.

    DIESE TÜRKISCHEN SÄTZE MÜSSEN SIE KÖNNEN…

    Was geht ab?

    Ne var ne yok?

    Untermauert werde dies laut dem Experten auch von dem Erasmus-Studenten-Austausch, den es seit 2004 zwischen der Türkei und Deutschland gibt. Es begann mit knapp 100 Austauschstudenten, heute sind es 700 Deutsche, die jährlich für ein oder zwei Semester in die Türkei gehen.

    Viele Studenten lernten heute die Sprache auch, weil sie sie für ihre zukünftige wissenschaftliche oder berufliche Tätigkeit brauchten, bei Studien und Projekten mit dem Land oder bei Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs).

    Von wirtschaftlichen Gründen sprechen auch die Schüler von Fatih Kanars Sprachschule im Süden von Neukölln. „Es kommen in den letzten zwei Jahren plötzlich viele Ärzte, Juristen, Lehrer, die auf das große türkischsprachige Klientel nicht verzichten wollen“, erklärt der Türke.

    Eine von ihnen: Ulrike Ehrentahl. Die 46-jährige Juristin hat immer wieder mit türkischsprachigen Berlinern zu tun. Noch ist sie im Anfängerkurs und kann keine juristischen Fachdiskussionen in der Sprache führen. „Doch ein bisschen Smalltalk in der Muttersprache des Gegenübers bricht oft das Eis und schafft Vertrauen“, sagt sie.

    Nicht zuletzt sei Istanbul aktuell auch einfach eine „total hippe“ Stadt, wie Karin Yesilada der Uni Paderborn und Mitarbeiterin am Projekt Türkisch-Deutscher Kulturkontakt- und Transfer, erklärt. Anders als noch vor ein paar Jahren sei es einfach cool, hier zu studieren, zu arbeiten oder gar zu leben.

    Das Fazit der Forscherin bleibt jedoch: „Das sind alles Spekulationen, weil es zu diesem Thema keine Studien gibt. Hier gebe es eine immense Forschungslücke. Sträflich, dass ein Einwanderungsland wie Deutschland die türkisch-deutschen Beziehungen nicht intensiver untersucht.“

    via Integration: Deutschland lernt Türkisch – Politik Inland – Bild.de.

  • Goethe ist zum Islam konvertiert – YouTube

    Goethe ist zum Islam konvertiert – YouTube

    ja eines der berühmtesten Menschen der Deutschen Geschichte hat die Wahrheit erkannt und ist zum islam konvertiert.

    via Goethe ist zum Islam konvertiert – YouTube.

  • Die Türkei hat ihre Chance auf Macht verspielt

    Die Türkei hat ihre Chance auf Macht verspielt

    Bei der Krise im Gazastreifen spielte die Türkei die Rolle eines passiven Zuschauers. Die Strippen zogen andere, Ägyptens Präsident Mursi etwa. Der Grund liegt in einem schweren Fehler Erdogans. Von Boris Kálnoky

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    Foto: REUTERS Der türkische Premier Erdogan konnte in der Lösung der Gaza-Krise keine prominente Rolle spielen

    Weiterführende Links
    • Syrien-Konflikt: Erdogan will Kommando über deutsche Soldaten
    • Bitte an die Nato: Die Patriots und Erdogans rhetorischer Aktionismus
    • Nahost: Türkisches Doppelspiel in der Gaza-Krise
    • Nahost-Konflikt: Die seltsame Stille der Türkei in der Gaza-Krise
    Themen
    • Recep Tayyip Erdogan
    • Nahost-Konflikt
    • Israel
    • Mohammed Mursi

    Kurz vor Beginn der Gaza-Krise war von einem sehr baldigen Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan im Gazastreifen die Rede gewesen. Er ist es gewohnt, als Bannerträger der muslimischen Welt gefeiert zu werden. Besonders in Gaza. Schon seit Jahren versucht er, dies mit einem Besuch in dem schmalen Mittelmeerstreifen in politisches Kapital umzumünzen.

    Doch davon ist nun nichts mehr zu hören. Erdogan ist in Gaza nicht mehr der eine und einzige Retter der Entrechteten, als der er vor der Krise gesehen wurde. Im Gegenteil: Die Türkei war im Konflikt auf die passive Rolle eines Zuschauers reduziert.

    Lediglich Außenminister Ahmet Davutoglu reiste nach Gaza, aber nicht als wichtiger diplomatischer Akteur wie etwa der ägyptische Ministerpräsident Hescham Kandil, sondern als einer unter vielen in einer Delegation der Arabischen Liga. Zwar hatte er dort nichts von Belang zu sagen, aber er schaffte es trotzdem in die Schlagzeilen, mit professionell medialisierten Tränen neben der Leiche eines Palästinensers. Sogar die türkische Presse reagierte befremdet. Man könne nur hoffen, dass Davutoglu am Grab eines gefallenen Israelis genauso geweint hätte, schrieb der angesehene Kommentator Murat Yetkin.

    Davutoglus Tränen hätten auch dem Tod seiner Außenpolitik gelten können. Sie wurde neo-osmanisch genannt, wogegen er sich immer verwahrte. Was er selbst seinen eigenen Botschaftern eintrichterte, war eine Politik der „Maximierung des globalen Einflusses der Türkei“.

    Im Gaza-Konflikt aber wurde der Einfluss der Türkei reduziert, nicht maximiert. Erdogan und Davutoglu gebärdeten sich vor den Kulissen verbal ganz so, als hätten sie Bedeutung, aber sie hatten hinter den Kulissen keine. Erdogan und Davutoglu sagten: Wir können Hamas jederzeit stoppen, wenn gewisse Garantien gegeben werden. Hamas aber erwähnte die Türkei nie. Hamas sagte: Nur Ägypten hat das Recht, einen Waffenstillstand zu verkünden.

    Reduziert auf Drohgebärden

    Erdogan wurde in den vergangenen Jahren oft als „neuer Kalif“ gefeiert, aber des Kalifen neue Kleider erwiesen sich in diesem Konflikt als unsichtbar, zumindest für jene, die sehen können. Zwar erschien er in Kairo, aber der Besuch war schon lange vorher geplant gewesen zur Unterzeichnung einer Reihe von Wirtschaftsabkommen. Die Strippen zogen andere. Die Türkei war eigentlich überflüssig.

    Ein Grund für die neue Bedeutungslosigkeit war der wohl schwerste außenpolitische Fehler des Gespanns Erdogan/Davutoglu: der Abbruch aller Beziehungen mit Israel im Jahr 2010. Die Türkei beraubte sich damit jeglicher Kanäle, um im Fall einer internationalen Krise – wie jetzt – irgendeinen diplomatischen Einfluss nehmen zu können. Ankara war reduziert auf Drohgebärden – aber es besitzt kein Drohpotenzial mehr, weil es mit dem Abbruch der Beziehungen bereits ausgeschöpft hat.

    Er erschien größer, als er war

    Diese diplomatische Selbstkastrierung rächt sich nun. Aber noch etwas anderes wird offenbar. Ein Grund dafür, dass die Türkei noch vor zwei Jahren wirklich zum Wortführer der islamischen Welt aufzusteigen schien, war, dass es keine anderen glaubwürdigen Stimmen gab. Vor dem „Arabischen Frühling“ gab es nur den Iran mit seiner Weltuntergangssehnsucht sowie diverse undemokratische, prowestliche, aber bei der Bevölkerung verhasste arabische Diktaturen. Und dazwischen nur die neue, islamisch-konservative, erfolgreiche, moderne und einigermaßen demokratische Türkei.

    Erdogan stieß mit Wucht und Selbstbewusstsein in dieses Legitimitätsvakuum der muslimischen Welt vor – nur deswegen erschien er plötzlich so groß. Größer, als er war. Groß im Vergleich zu Nichts. Und nun stellt sich heraus: Es waren vor allem große Worte. Was aber zählt, ist reale Macht.

    Hamas bezieht seine Waffen und viel Geld aus dem Iran. Gaza ist für seine Versorgung auf Ägypten angewiesen. Von der Türkei kommt indirekt ein wenig Geld aus Spenden der radikal muslimischen „Hilfsorganisation“ IHH, die vor zwei Jahren auch den blutigen Zwischenfall mit der „Hilfsflotte“ für Gaza inszenierte, wobei neun militante Türken nach gewalttätiger Gegenwehr von israelischen Kommandos erschossen wurden. Aber viel mehr ist da nicht.

    Und so ist es verständlich, dass die Türkei in Gaza Einfluss einbüßt, wenn nun eine demokratisch legitimerte und den Akteuren in Nahost gegenüber freundlicher eingestellte ägyptische Führung das Heft des Handelns in die Hand nimmt. Ägyptens Präsident Mohammed Mursi beschritt den goldenen Mittelweg zwischen verbaler und – mit dem Besuch seines Regierungschefs Kandil in Gaza – auch sichtbarer Unterstützung der Hamas, unter Wahrung seiner internationalen Glaubwürdigkeit. Dabei stellte er nie die vertraglichen Verpflichtungen seines Landes gegenüber Israel infrage, sondern beschränkte seinen Protest darauf, seinen Botschafter aus Israel zurück zu beordern.

    Globaler Einfluss sieht anders aus

    Das war ernsthafte, ernst zu nehmende Politik. Im Gegensatz dazu Erdogan: Wie um seine plötzliche Belanglosigkeit zu kompensieren, drängte er daheim in Istanbul (statt auf hektischen und diplomatisch gewichtigen Nahost-Reisen) mit fast hysterisch schrillen Formulierungen in die Medien, um überhaupt noch sichtbar zu bleiben.

    Damit reduzierte er den Einfluss seines Landes weiter, statt ihn zu maximieren. Israel sei ein terroristischer Staat, und seine Handlungen seien terroristische Akte, sagte er. Das brachte ihm einen öffentlichen Rüffel aus Washington ein: Seine Rhetorik sei „nicht hilfreich“, ließ die amerikanische Regierung offiziell wissen. Globaler Einfluss sieht anders aus.

    Aber Erdogan setzte noch einen drauf: Israel betreibe in Gaza „ethnische Säuberungen“ sagte der Mann, der dem wegen Völkermordes angeklagten sudanesischen Diktator Omar al-Baschir einst bescheinigt hatte, er könne nichts Böses tun, weil er ein Muslim sei.

    Diesen neuerlichen Ausbruch, den Erdogan auch noch blumig ausgemalt hatte – die Türken müssten mit ihren „Händen“ gegen die ethnische Säuberung kämpfen und notfalls „dafür sterben“ – quittierte auch Berlin mit deutlichen Vokalen: „Indiskutabel“ sei das, sagte Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière, „in der Sache und Tonlage völlig daneben“, das müsse man „öffentlich verurteilen“.

    Die Strategie ist ausgereizt

    Die überraschendste Folge des Gaza-Konflikts betrifft somit die Stellung der Türkei im Nahen Osten. Zum einen stimmt es, dass sie Vorbild war und ist für viele der neuen islamischen Reformer. Das ist Einfluss. Aber einer, der sich selbst abschafft, indem neue, freiere Führungen und Führer wie Mohammed Mursi das tun werden, was die Türkei versucht: Ihren eigenen Einfluss auszuweiten. Die Türkei führte nur, solange es keine anderen Führer gab. Damit ist die gesamte Politik eines „neo-osmanischen“ Einflusses der Türkei an seine Grenze gestoßen.

    Erdogan und Davutoglu sollten das bedenken – sie werden bald Hilfe brauchen bei neuen Krisen in Syrien, in der Kurdenfrage und im Irak. Ein etwas bescheideneres Auftreten wäre da hilfreich. Zuallererst vielleicht, indem sie im Verhältnis zu Israel wieder auf Dialog setzen.

    Der Bruch mit Israel vor zwei Jahren hatte nur einen Zweck: Die muslimische Welt zu beeindrucken und zu deren Bannerträger aufzusteigen. Das brachte eine Zeitlang politischen und wirtschaftlichen Nutzen. Aber diese Strategie ist ausgereizt.

  • Mesut Özil gegen die Paparazzi

    Mesut Özil gegen die Paparazzi

    Der türkischstämmige Starfußballer Mesut Özil nutzt die Winterpause in der spanischen Liga für einen Istanbul-Trip. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid ist auch dieses Jahr in der türkischen Millionenmetropole unterwegs, aber es ist schwierig ihn dort zu erwischen und abzulichten. Letztes Jahr gelang es, Özil betrunken beim Verlassen eines Nachtclubs zu fotografieren, dieses Jahr führt Mesut 1:0 gegen die Paparazzi.

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    Seit zwei Tagen feiert der Fußballer in den angesagtesten Clubs die Nächte durch ohne sich zu verraten. Gestern Abend aß Özil mit Freunden im Ali Baba Restaurant und feierte danach mit Freunden auf einer Party im W Hotel. Um unerkannt aus dem Hotel zu kommen versuchte Mesut sein Glück an vier Ausgängen, ohne Erfolg. Am Ende verschwand er aus dem Hinterausgang. Auf dem Weg zum Taxi schirmten seine Freunde ihn mit ihren Jacken vor neugierigen Blicken ab.

    via Mesut Özil gegen die Paparazzi | SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung..

  • So haben Sie Istanbul bestimmt noch nie gesehen

    So haben Sie Istanbul bestimmt noch nie gesehen

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    Istanbuls schöner, unbekannter, asiatischer Teil
    Foto: picture-alliance / Rainer Hackenberg
    Touristen zieht es normalerweise in den europäischen Teil von Istanbul. Dabei warten jenseits des Bosporus diverse Überraschungen auf den Besucher – vom alten Zeus-Tempel bis zu einem polnischen Dorf. Von Eberhard von Elterlein

    Hab‘ einen halben Tag lang den Topkapi-Palast durchstreift, anschließend das Nebeneinander christlicher Heiligenbilder und islamischer Medaillons in der Hagia Sophia bewundert.

    Habe hoch oben über dem Goldenen Horn im „Café Pierre Loti“ in der Abenddämmerung auf die erleuchtete Eyup-Moschee (in der Nähe) und wieder auf den Topkapi-Palast (diesmal in der Ferne) geschaut – und Istanbul doch erst zur Hälfte entdeckt. Denn wir befinden uns immer noch im europäischen Teil.

    Meistens verstehen wir dabei nur Bahnhof. Alle Welt kennt Sirkeci als Ausgangspunkt des Orientexpress, aber weiß jemand, dass der viel schönere Bahnhof im Ostteil steht, trutzig, stolz und mächtig am Ufer des Bosporus?

    Haydarpascha wurde 1906 bis 1908 von zwei deutschen Architekten als Ausgangspunkt der legendären Bagdad-Bahn gebaut und ist bis heute mit seiner mächtigen Sandsteinfassade ein Hingucker für alle Bosporus-Fahrer.

    Jahrzehntelang diente der Bahnhof als Startpunkt für Fahrten in den Ostteil der Türkei und weiter bis Syrien und den Iran.

    Jenseits der Touristenmassen

    Doch uns reicht erst einmal der asiatische Teil von Istanbul. Uns interessieren dabei die Orte jenseits der Touristenmassen, abseits der Routen der Reiseveranstalter. Dazu fahren wir auf dem Bosporus, der Europa von Asien trennt.

    Mit einem vorerst letzten Blick auf den europäischen Teil mit Galata-Turm, Galata-Brücke und das mächtige Kreuzfahrtschiff „Silver Spirit“ im Hafen von Karaköy wenden wir unsere Köpfe nach rechts gen Osten – und bekommen nach der zweiten und letzten Bosporus-Brücke im wahrsten Sinne des Wortes einen ersten Geschmack vom asiatischen Istanbul.

    In Kanlica steigen mobile Verkäufer ein, die die einzige Tradition ihres kleinen, schmucken Ortes feilbieten: einen sehr köstlichen Joghurt mit fester Kruste, der mit Puderzucker bestreut zu einem unvergesslichen Genuss wird.

    Sehenswertes nur im Westen

    Erster Eindruck nach den ersten Kilometern: Die Sehenswürdigkeiten stehen auf der europäischen Seite des Bosporus: Vom Ciragan-Palast, in dem heute das Hotel Kempinski residiert, über die Burg Rumeli Hisari, die 1452 von Mehmed II. erbaut wurde, um die Eroberung Konstantinopels vorzubereiten, bis zum Dolmabahce-Palast der letzten Sultane – alles im Westen.

    Und gegenüber? Einige schwach besiedelte, grüne Hügel, obwohl wir uns immer noch im Stadtgebiet von Ost-Istanbul befinden. Bis wir knapp außerhalb des asiatischen Stadtzentrums – genauer: in der Provinz Istanbul – oberhalb des Fischerörtchens Anadolu Kavagi die beiden stolzen Türme der Burgruine Yoros sehen.

    Tummelplatz für Archäologen

    Wo einst von den Griechen ein Zeus-Tempel errichtet wurde, bauten die Byzantiner im 13. Jahrhundert hoch über dem Bosporus eine Verteidigungsanlage, die nach wechselvoller Geschichte (1305 von den Osmanen erobert, 1350 von den Genuesern eingenommen, Ende des 14. Jahrhunderts von Sultan Bayezid I. zurückerobert, 1783 noch mal ausgebaut und ab dem 19. Jahrhundert verlassen und dem Verfall anheimgegeben) heute eine beliebte Touristenattraktion ist – und Tummelplatz für Archäologen.

    Weil gerade mal wieder Ausgrabungen sind, dürfen wir eigentlich gar nicht ins Burginnere hinein – „fünf Minuten“, sagt der strenge Wächter. Als wir drin sind, wissen wir warum: Übermutige Jugendliche, die es wie wir irgendwie hineingeschafft haben, klettern auf den Mauerresten herum und missverstehen die Burg als Spielplatz, den es bitte schön schnell zu verlassen gilt.

    Wir genießen stattdessen die Aussicht über den Bosporus mit seinen friedlich dahinfahrenden Schiffen. Wolken werfen lange Schatten auf große Pinienwälder. Geht man nur ein paar Schritte nach rechts, kann man über eine Steinmauer hinweg in der Ferne sehen, wie der Bosporus ins Schwarze Meer mündet. Ein erhabener Anblick – nur viel zu kurz.

    Weiter geht es per Auto – wo wir erfahren, dass wir uns bereits auf einem der Höhepunkte unserer Reise befinden. Der Hügel, auf dem die Burgruine Yoros steht, ist mit über 200 Metern eine der höchsten Erhebungen Istanbuls. Er wird von frommen Muslimen Josua-Hügel genannt, weil sie hier die Grabstätte des Propheten Josua vermuten.

    Ein 17 Meter langes Grab

    Ein Gedenkplatz mit einer Moschee, die 1755 von einem Wesir Osmans III. errichtet und 1863 nach einem Brand wiederaufgebaut wurde, ist bis heute ein beliebtes Pilgerziel.

    Frauen mit Kopftuch lesen im Koran oder beten hier still, während Männer mit Bart und Mütze laut am danebenliegenden Friedhof vor einem Grab beten, das die stolze Länge von 17 Metern hat – angeblich, weil man nicht genau wusste, an welcher Stelle Josua genau begraben liegt.

    Wissenschaftler sehen das naturgemäß profaner: „Die archäologische Begründung ist, dass hier Menschen nicht neben- sondern hintereinander beerdigt wurden“, sagt unser Guide Mete Herkman. So oder so gibt es aber keinerlei Beweis, dass Josua tatsächlich hier begraben liegt.

    Marmor und Kristallleuchten

    Nach so viel Kultur ein bisschen Luxus gefällig? Dann geht es weiter zum kleinen Sommerpalast Kücüksü.

    Das Jagdschloss von Sultan Abdulmecit von 1857 diente mit seinen Goldblattdecken, Kristallleuchtern und italienischem Marmor in acht Zimmern und zwei Sälen seit der Republikgründung 1923 als staatliches Gästehaus, in dem unter anderem Kemal Atatürk und Schah Reza Pahlevi geschlafen haben sollen.

    Dann kurze Stippvisite bei den Überresten der Asiatischen Festung, der Anadolu Hisari, die 1385 von Bayezid I. errichtet wurde, um an seiner engsten Stelle den Bosporus zu sperren. Heute sind die verbliebenen drei Türme mit türkischen Flaggen dekoriert.

    Atatürk im polnischen Dorf

    Ausdruck eines türkischen Nationalismus, der 20 Kilometer südöstlich des Stadtteils Beykoz geradezu bizarre Formen annimmt. Denn nach einer Fahrt durch Platanenalleen, vorbei an Pinienwäldern sowie Tomaten- und Bohnenfeldern treffen wir auf eine riesige Atatürk-Statue nicht etwa in einem türkischen Ort, sondern in Polonezköy, einem, jawohl, polnischen Dorf.

    Eine Ansiedlung polnischer Auswanderer aus dem 18. Jahrhundert mit Holzhäusern, rustikalen Gaststätten und einer „Polina Patisserie“. Ein beliebtes Wochenendziel, denn wegen der höheren Lage (200 bis 300 Meter über der Stadt) ist es hier meist kühler als in Istanbul.

    Ein Klima, das Prominenz angezogen hat: So waren schon Franz Liszt, Pierre Loti und Gustave Flaubert hier zu Besuch, wie uns ein Zeitungsausschnitt im Café „Polonez Köy Kahvesi“ verrät.

    Wer nicht so weit fahren will, um die Stadt am Bosporus von ihrer etwas anderen Seite zu sehen, sollte sich – am besten mit einem Picknickkorb bewaffnet – auf den Camlica-Hügel begeben.

    Die abgeholzte Erhebung im ansonsten bewaldeten asiatischen Stadtteil Camlica mag mit ihren Sendemasten und dem Fernsehturm im Hintergrund auf den ersten Blick nicht schön anzuschauen sein.

    Picknick unter Kiefern

    Doch weil man hier den besten Blick auf Europäisch-Istanbul hat und zudem ein Ausflugslokal aus dem 19. Jahrhundert wartet, ist der büyük camlica ein beliebtes Ziel. Familien picknicken auf dem Boden sitzend unter Kiefern; wer es bequemer mag, kann sich auf einer der kleinen Sitzbänke platzieren, die unter Ahorn- und Kastanienbäumen auf grauem Steinboden drapiert sind.

    Aus den Lautsprechern quäkt Palas-Musik von Munir Nureddin Selcuk, „der letzte wirklich gute Sänger“, wie unser Guide Mete Herkman meint, als Vertreter der klassischen türkischen Volksmusik.

    Ein friedlicher Ort jenseits der Hektik der 13-Millionen-Einwohner-Metropole mit bestem Blick auf die Skyline der Stadt. So wundert es nicht, dass sich mittlerweile ein Brautpaar eingefunden hat, das sich vor dieser attraktiven Kulisse fotografieren lässt.

    Palast im Neobarock

    Praktisch für uns, dass wir von hier oben gleich unsere nächste Station sehen: das Viertel Beylerbeyi mit der Palastanlage des osmanischen Neobarocks direkt unterhalb der ersten Bosporus-Brücke.

    Sultan Abdülaziz ließ den Palast 1863 bis 1865 als seine Sommerresidenz bauen, in der auch ausländische Gäste beherbergt wurden – und in der Tat liest sich die Gästeliste wie ein Who is who der internationalen Politik.

    Der österreich-ungarische Kaiser Franz-Josef gab sich hier genauso die Ehre wie Eugénie de Montijo, letzte Kaiserin von Frankreich, und der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II.

    Sitzungssaal mit Sultans-Skulptur

    Die 24 Räume und sechs Säle sind ausgestattet mit türkischen Teppichen und französischen Kristalllüstern. Die Uhren kommen aus England und Frankreich, die Vasen aus China und Japan.

    Es gibt üppige Blattgoldverzierungen, dazu einen beeindruckenden Sitzungssaal mit Marmor-Wasserbecken und Sultan-Skulptur auf einem Pferd.

    Und wer so durch Goldenen, Roten, Grünen oder Blauen Salon marschiert samt Gebetszimmer, Thronzimmer und einem Badezimmer, das eigens für den persischen Schah angelegt wurde, bekommt eine Ahnung vom einstigen Glanz des Osmanischen Reichs. Hier wurde Politik gemacht – und über die Bagdad-Bahn und den Bahnhof Haydarpascha gesprochen.

    Zu der Palast-Anlage gehört noch aus früherer Zeit ein Marmor-Kiosk, der bis heute eines der schönsten Wasserspiele aus der osmanischen Zeit besitzt, sowie ein Tunnel. Der 1829 von Sultan Mahmud II. gebaute unterirdische Trakt diente bis 1973 als Verbindungsstraße zwischen Beylerbeyi und dem benachbarten Viertel Üsküdar.

    Beliebtes Üsküdar

    Womit wir dann gleich in Ost-Istanbuls beliebtestem und traditionsreichstem Viertel wären: Üsküdar. Hier finden wir mit der Mihrimah-Moschee ein imposantes Frühwerk von Istanbuls Leib- und Magen-Architekten Sinan, der das Gotteshaus 1547 für Mihrimah, eine Tochter Süleymans des Prächtigen, baute.

    Noch vor seinem Hauptwerk, der beeindruckenden Süleymaniye-Moschee, die bis heute die Skyline von West-Istanbul bestimmt. Gleich vor der Mihrimah-Moschee sehen wir einen Barockbrunnen von Ahmed II., der in der osmanischen Zeit Treffpunkt der Pilger nach Mekka war und bis heute für rituelle Waschungen benutzt wird.

    Das heißt aber nicht, dass Usküdar ein streng religiöses Viertel ist wie etwa Fatih im europäischen Teil. Nein, Üsküdar ist auch beliebtes Ausgeh- und Shoppingzentrum.

    Liebespaare am „Mädchenturm“

    Viele Paare und Jugendliche treffen sich zum Beispiel gern am Fähranleger Salacak weiter südlich und schauen verträumt zum „Mädchenturm“ draußen am Meer, eigentlich nur ein ordinärer Leuchtturm auf einer Sandbank mit einem beliebten Restaurant.

    Weil es aber eine schöne traurige Geschichte zu dem Turm gibt, derzufolge ein Vater einst seine Tochter auf die Insel verbannte, um sie vor der Weissagung eines bevorstehenden Schlangenbisses zu schützen, um dem später dort vereinsamten Mädchen zum Trost dann einen Obstkorb zu schicken, in dem sich genau jene tödliche Schlange verbarg, lässt sich hier trefflich über die Wendungen des Schicksals sinnieren.

    Ein Hauch von Kurfürstendamm

    Um dann frisch beschwingt auf der Bagdadstraße im Stadtteil Maltepe das Portemonnaie zu zücken. Die lockere Mischung aus Laubbäumen, Luxusboutiquen und Cafés auf der zehn Kilometer langen Einkaufsstraße erinnert dabei ein wenig an den Berliner Ku’damm.

    Wer sich nach dem Shopping erholen will, sollte eine der „Mado“-Eisdielen besuchen. Hier isst man auf cremefarbenen Sofas Eis scheibchenweise mit Messer und Gabel. Und wenn sich nebenan eine ganz in Gelb und Blau gekleidete Familie setzt, sollte man sich nicht wundern.

    Ost-Istanbul ist in fester Hand der Fußball-Fans von Fenerbahce von der gleichnamigen Halbinsel. Auch dieser „Garten des Leuchtturms“, wie Fenerbahce übersetzt heißt, ist mit seinen Teegärten, Bars und Offizierskasino ein beliebtes ein beliebtes Ausflugsziel.

    Verbannte Prinzen

    Wie auch die Prinzeninseln – neun große und acht kleine Eilande gut zehn Kilometer im Marmarameer vor der Küste –, mit denen wir unseren Besuch des asiatischen Teils Istanbuls abschließen wollen.

    Seinen Namen erhielt der Archipel durch jene Prinzen, die es in den traditionell kinderreichen Familien des Sultans nicht auf den Thron geschafft hatten. Um den Inhaber nicht von selbigem zu stoßen, wurden die übergangenen Prinzen schlichterhand geblendet und auf jene Inseln verbannt, die jetzt friedlich vor uns im Sonnenschein liegen.

    Fünf von ihnen sind befahrbar, und wir haben uns wie die meisten Ausflügler für Büyükada entschieden: Die größte der Prinzeninseln stellt auch mit 7000 Menschen die Hälfte aller Bewohner des Archipels.

    Fahrräder und Pferdekutschen

    Es gibt keine Autos und keine Taxis, aber dafür Fahrräder und vor allem Pferdekutschen, mit denen man die Insel mit ihren beiden markanten Hügeln umrunden kann.

    Wer will, kann auch die Kutsche verlassen, eine steile Straße hinabsteigen und einen Blick auf jenes versteckt liegende Haus werfen, in dem Leo Trotzki hier im Exil lebte. Aber, ehrlich, der Blick auf die Gartenmauer und ein Stück Haus lohnt sich nicht.

    Dann ist der Mann schon viel interessanter, der auf dem Boot zurück lauthals Obstmesser verkauft und deren Schärfe an allerlei unschuldigen Äpfeln ausprobiert. Dieser Verkäufer ist selbst ein beliebtes Fotomotiv für Touristen.

    Keine Fernzüge mehr

    Wie Haydarpascha, von dem wir uns im Abendlicht ein wenig wehmütig verabschieden. Seit Frühjahr 2012 gibt es nämlich keine Fernverbindungen mehr ab Haydarpascha.

    Ab 2013 soll das Gebäude dann ganz seine Funktion als Bahnhof verlieren, wenn das „Marmaray-Projekt“ fertiggestellt ist. Dann soll ein Eisenbahntunnel unterhalb des Bosporus Asien und Europa miteinander verbinden.

    Schlecht für den Bahnhof, weil der Tunnel nicht dort endet, sondern ein paar Kilometer weiter südlich in Gebze. Aber gut für die Touristen. Die finden dann vielleicht einfacher den Weg in den Ostteil der Stadt.

    Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von Marco Polo Reisen. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit.

  • Mächtige Gülenisten werden Erdogan gefährlich

    Mächtige Gülenisten werden Erdogan gefährlich

    Milli Görüs und die Gülen-Bewegung streiten beide für eine türkisch-islamische Weltmacht, bekämpfen sich aber gegenseitig. Die Gülenisten könnten am Ende gar Premier Erdogan entmachten. Von Boris Kálnoky

    Foto: AFP Der Ministerpräsident der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, arbeitet daran, die Gülenisten zu schwächen

    Weiterführende Links
    • Sexismus: „Vagina-Streit“ entzweit das türkische Parlament
    • Istanbul: Erdogans Moschee-Plan erzürnt die Säkularisten
    • Türkei: Erdogan träumt von einem neuen Reich der Osmanen
    • Erdogan-Besuch: Ein türkischer EU-Beitritt ist kein Geschenk
    Themen
    • Abdullah Gül
    • Recep Tayyip Erdogan
    • Islam

    Jahrelang prägte ein erbitterter Machtkampf die türkische Politik: Die islamisch geprägte AKP-Regierung unter Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und die neuen muslimischen Wirtschaftseliten wollten die politische Macht des Militärs und der mit ihm verbündeten „alten“ Eliten brechen.

    Diese Schlacht ist gewonnen. Aber nun streiten die Sieger untereinander um die Vorherrschaft. Ein neuer Machtkampf findet statt – diesmal zwischen islamischen Gruppen.

    Bewegung kritisierte Gaza-Hilfsflotte

    Das erste Scharmützel ereignete sich 2010, nach dem Zwischenfall der sogenannten Hilfsflotte für Gaza, bei der neun militante Türken von israelischen Kommandos erschossen wurden. Diese Aktion war von der islamischen Milli-Görüs-Bewegung organisiert und von der Regierung bewusst geduldet worden.

    Erdogan selbst und ein guter Teil seiner Umgebung entsprangen ursprünglich der Milli Görüs – deren Gründer, der inzwischen verstorbene Necmettin Erbakan, war Erdogans politischer Ziehvater. Die Hilfsflotten-Episode schien die politische Schlagkraft der Milli Görüs zu unterstreichen.

    Das missfiel einer anderen großen reformislamischen Gruppe, der Gülen-Bewegung, benannt nach dem in Amerika lebenden Prediger Fetullah Gülen. Er sagte dem „Wall Street Journal“ damals: Die Autoritäten zu missachten, sei „nicht fruchtbar“. Die Organisatoren der Aktion hätten eine einvernehmliche Lösung mit Israel suchen müssen.

    AKP förderte beide Bewegungen

    Milli Görüs und die Gülen-Bewegung sind dem Anspruch nach modernisierende Reformströmungen des Islam. Milli Görüs setzt auf eine Islamisierung der Wirtschaft von den Graswurzeln an, um dadurch eine Islamisierung von Politik und Gesellschaft herbeizuführen.

    Die Gülenisten setzen mehr auf Bildung, betreiben Schulen, Universitäten und Wohnheime. Ziel ist ein „Marsch durch die Institutionen“ dieser neuen, von ihr geprägten Jugend, um die Schalthebel der Gesellschaft zu besetzen.

    Beide Strömungen träumen von einer türkisch-islamischen Weltmacht. Beide Bewegungen wurden von der AKP gefördert – und die AKP von ihnen – und all das trug zum Erfolg des modernen politischen Islams in der Türkei bei.

    Erdogan schießt gegen die Gülenisten

    Nun hängt aber der Haussegen schief. Noch ist nicht ganz klar, warum.

    Klar ist aber, dass Erdogan gegen die Gülenisten schießt, und sie gegen ihn. Erdogan entließ kürzlich eine Reihe führender Bürokraten, die als Gülenisten galten – aber manche wurden danach von Gül in neuer Funktion eingestellt, beispielsweise der frühere Zentralbankpräsident Durmus Yilmas als Berater.

    So richtig ernst wurde es aber, als Erdogan bekannt gab, 2013 oder 2014 die sogenannten Dershanes schließen zu wollen, „egal wessen Interessen dadurch geschädigt werden“. Die Dershanes sind hochprofitable Nachhilfezentren für Schüler; viele werden von der Gülen-Bewegung betrieben.

    In der Praxis funktioniert es oft so, dass die oft schlecht bezahlten Lehrer der Schulen ihren Schülern dringend nahelegen, bei ihnen selbst nachmittags in den teuren Dershanes Nachhilfestunden zu nehmen, sonst würden sie die Prüfungen nicht bestehen. Diese Institutionen sind eine üppig sprudelnde Geldquelle.

    „Ihr dürft nie aufhören zu marschieren“

    Gülen konterte mit einer selten scharfen Widerstands-Aufforderung an seine Anhänger.

    In einer Video-Botschaft sagte er: „Wenn sie eure Häuser schließen, öffnet Wohnheime. Wenn sie eure Wohnheime schließen, öffnet neue Häuser. Wenn sie eure Schulen schließen, gründet eine Universität. Wenn sie eure Universität schließen, gründet zehn neue Schulen. Ihr dürft nie aufhören zu marschieren.“

    Dieser „lange Marsch“, analog zu jenem Mao Tse-tungs oder auch der europäischen 68er-Idee des „Marsch durch die Institutionen“, erinnerte an eine andere höchst umstrittene Video-Botschaft Gülens, zu früheren Zeiten, eine Kampfansage an das damals herrschende Militär.

    Der Anführer floh in die USA

    Umstritten deswegen, weil er und seine Anhänger sagen, dass das Video gefälscht wurde; das angeblich harmlose Original ist freilich bislang nicht aufgetaucht.

    In der von Gülen bestrittenen Version sagt er seinen persönlich anwesenden Anhängern: „Ihr müsst euch in den Arterien des Systems bewegen, ohne dass jemand eure Anwesenheit bemerkt, bis ihr alle Machtzentren erreicht habt. … Ihr müsst warten, bis ihr alle Macht im Staat habt, bis ihr die ganze Macht der verfassungsmäßigen Institutionen der Türkei auf eurer Seite habt.“

    Das Video endet mit der Aufforderung, das, was er gerade gesagt hat, geheim zu halten. Gülen wurde deswegen angeklagt – und floh nach Amerika, wo er bis heute geblieben ist – aber wurde am Ende vom Vorwurf einer „Infiltration des Militärs“ freigesprochen.

    Gülen-Anhänger haben viel Macht

    Dass aber seine Anhänger mittlerweile sehr wohl beträchtlichen Einfluss haben, zeigte sich im Rahmen der sogenannten Ergenekon-Prozesse: Massenverfahren gegen Hunderte von Kemalisten und Militärs, denen vorgeworfen wurde, die AKP und Erdogan stürzen zu wollen.

    Die Vorwürfe waren und sind eine Mischung aus Realität und Aberwitz, der entscheidende Aspekt ist jedoch, dass die Gülen-Medien und eventuell Gülen-freundliche Elemente in der Justiz eine treibende Kraft waren: Über Indiskretionen der Staatsanwälte und eifrige Vorverurteilungen prägten Medien wie „Zaman“ die Debatte – und drohten gar jenen, die die Verfahren wegen ihrer rechtsstaatlichen Mängel kritisierten, sie seien selbst Ergenekon-Anhänger.

    Parallel dazu wurden mehrere Autoren angeklagt und inhaftiert, die investigativ Bücher über den vermeintlichen Einfluss der Gülenisten im Sicherheitsapparat geschrieben hatten. Gülen selbst verurteilte das, es ändert aber nichts daran dass es offenbar Seilschaften im Justiz- und Sicherheitsapparat gibt, die sich als seine Anhänger betrachten.

    Hängt Erdogans Wahlerfolg von Gülen ab?

    Das alles war, was die politischen Interessen betrifft, weitgehend deckungsgleich mit jenen Erdogans. Aber es kam offenbar ein Punkt, an dem er zu der Auffassung gelangt sein mag, dass die Gülenisten weiter gingen, als er gehen wollte – und dass er nicht die Macht hatte, sie zu stoppen. Er kritisierte die Verhaftung des einstigen Generalstabschefs Ilker Basbug und die lange Dauer der Verfahren.

    Dass er nun aber wirtschaftliche Interessen der Gülenisten angreift und prominente Gülen-Anhänger feuert, wirft Fragen auf: Sind sie ihm zu mächtig geworden, ein Staat im Staat? Eigentlich braucht er dringend ihre Unterstützung, er will sich 2014 zum Präsidenten wählen lassen.

    „Wenn Gülen dazu aufruft, gegen Erdogan zu stimmen, verliert Erdogan die Wahl“, sagt ein deutscher Gülen-Vertreter. Oder versucht Erdogan, die Gülenisten zu schwächen, weil sie sich bereits gegen ihn entschieden haben?

    Präsident fällt durch Kritik an AKP auf

    Denn es fällt auf, dass Gülen-Medien immer öfter Erdogan kritisieren, nie aber Staatspräsident Abdullah Gül. Erdogan will dessen Posten, und dazu ein neues präsidiales Regierungssystem, denn als Ministerpräsident kann er nicht wiedergewählt werden.

    Was aber ist, wenn Gül den Platz nicht freimacht? Er kann sich rechtlich gesehen zur Wiederwahl stellen. Lange Zeit galt diese Option als undenkbar, Erdogan als zu mächtig, Gül als innerhalb der AKP zu schwach und loyal.

    Er will die Partei nicht spalten. Aber seit Kurzem stellt er sich systematisch gegen Erdogan und treibt diesen zu erzürnten Reaktionen. Wo Erdogan die EU geißelt, lobt Gül sie und fordert eine Umkehr der AKP hin zu Europa. Wo Erdogan harte Positionen gegen Kurdenpolitiker vertritt, setzt Gül auf Kompromiss. Er umwirbt die Opposition und wird von ihr gelobt.

    Das Ergebnis: In Umfragen liegt er vor Erdogan, wenn es um die Präsidentschaft geht. Im islamischen Lager würden die meisten Erdogan wählen, aber mit Unterstützung der Opposition könnte Gül siegen. Und mit Hilfe der Gülenisten.

  • Ein blonder deutscher „Süperstar“ in Istanbul

    Ein blonder deutscher „Süperstar“ in Istanbul

    Karrierekick am Bosporus: In Deutschland bekam die junge Schauspielerin Wilma Elles nur kleine Rollen. Dann wanderte sie in die Türkei aus – und ist heute dort ein Superstar. Von Cigdem Toprak

    Wilma Elles, der „Süperstar“ aus Köln

    Foto: pa/Jazzarchiv/JAZZ ARCHIV HAMBURGWilma Elles zählt nach Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den bekanntesten Deutschen in der Türkei.

    Seit zwei Jahren spielt Wilma Elles (25) die holländische Caroline im türkischen Familiendrama „Öyle bir gecer zamanki“ („So wie die Zeit vergeht“). Seit vergangener Woche ist sie auch in Deutschland in dem türkischen Film „Laz Vampir Tirakula – Der Lasische Vampir“ im Kino zu sehen. Außerdem spielt sie in der Produktion „The End“, die bei der Berlinale 2013 Premiere hat, neben Christine Kaufmann und Martin Semmelrogge. Elles hat neben ihrer Schauspielerei soeben ihre erste Modekollektion herausgebracht, die sie dem Maya-Jahr 2012 gewidmet hat. Wo sie den 21. Dezember verbringen wird und wie sie sich als Deutsche am Bosporus fühlt, erzählt sie im Gespräch.

    Die Welt: In der Türkei sind Sie ein Superstar, in Deutschland dagegen weitestgehend unbekannt. Ich vermute, dass Sie – anders als in Istanbul – hier noch völlig unerkannt über die Straße gehen können.

    Wilma Elles: In der türkischen Gemeinde in Deutschland bin ich sehr bekannt, aber auch viele Deutsche haben schon von meiner Geschichte als deutsche Schauspielerin in der Türkei gehört. Sie verbinden nur noch kein Gesicht damit.

    Die Welt: Sie leben in der Türkei und haben deutsche Wurzeln. Das kennen wir in Deutschland eher andersherum. Was heißt es als „Deutsche“ in der türkischen Metropole Istanbul zu leben?

    Elles: Istanbul ist eine großartige Weltstadt, in der es alles gibt, was das Herz begehrt. Die Bevölkerung ist sehr weltoffen und hat mich sehr schnell aufgenommen. Ich merke auch, dass zwischen der Türkei und Deutschland ein besonderes Band besteht und es auch immer schon bestand, seit Hunderten von Jahren. Dieses Band wird immer stärker und das ist auch ein sehr schönes Gefühl. Viele Menschen in Istanbul sprechen Deutsch, haben Verwandte in Deutschland. Wenn ich nach Deutschland komme, sprechen viele türkischstämmige Deutsche mit mir Türkisch. Ich empfinde es als eine tolle Verbindung zwischen zwei Ländern.

    Die Welt: Sie haben in der Türkei also einen deutschen Migrationshintergrund.

    Elles: Ja, klar, richtig!

    Die Welt: Istanbul gilt als Modestadt. Wie empfinden Sie die türkische Mode?

    Elles: Ich war anfangs sehr überrascht. Mode ist überall in Istanbul präsent. In vielen Cafés finden Modeschauen statt, die Leute sind auch top gestylt. Das sieht man in Deutschland seltener. Es ist in Istanbul wie in Paris und Mailand. In der Stadt wird sehr viel Mode produziert, viele Menschen haben daher beruflich auch mit Mode zu tun. Überall sind „terzis“, also Schneider. Ich wollte die Gelegenheit auch beim Schopfe packen und meine eigene Modelinie entwerfen.

    Die Welt: Mit der türkischen Firma Adil Isik haben Sie eine „Maya-Kollektion“ entworfen. Was hat es damit auf sich?

    Elles: Nach dem Modeln, auf Reisen oder nach einem harten Drehtag bin ich sehr müde und erschöpft. Ich habe bemerkt, dass wenn ich bestimmten Schmuck trage, ich sofort mehr Energie habe. Mir ist aufgefallen, dass bestimmte Farben, Formen und Stoffe mein Wohlbefinden beeinflussen. Da wurde mir bewusst, dass man sich durch die äußere Umgebung besser fühlen kann. Feng-Shui kann man in Lebensräumen erleben, aber meine Idee war, Feng-Shui direkt am Körper zu tragen. Diesen Sommer habe ich weltweit die erste Feng-Shui-Kollektion entworfen. Und es funktioniert. Der Kollektion habe ich den Namen „Maya“ gegeben, weil dieses Jahr das Maya-Jahr ist. Demnach kommen wir ab dem 21. Dezember in eine neue Zeitwende. Die Energien auf der Welt werden steigen, weil alle Planeten sich am 21. Dezember in einer Reihe befinden werden. Da die Energiesequenz auf der Welt steigen wird, muss auch unsere persönliche Energiesequenz steigen, damit wir damit mithalten können. Ansonsten könnten wir ernste Krankheiten bekommen. Es geht darum, mit dieser Kleidung die Körperfrequenz zu erhöhen.

    Die Welt: Wie soll das bitte schön funktionieren?

    Elles: Es gibt eigentlich keine Farben, nur Lichtwellen, die unterschiedliche Längen besitzen. Dementsprechend ist es Orange oder Schwarz. Die Zeiten verändern sich, deshalb auch die Mode und mit ihr die Farben, die wir tragen. Denn der Körper braucht immer wieder eine andere Lichtfrequenz. Ich habe festgestellt, dass ich in Deutschland über ein Jahr lang nur Schwarz getragen habe. Als ich in die Türkei gekommen bin, habe ich plötzlich nur Rot, Orange und Rosa tragen wollen. Momentan trage ich allerdings wieder Schwarz, ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat. Es gibt ja auch den alten Brauch, dass man an Silvester rote Unterwäsche tragen soll, weil es anregend wirkt. Das kriegen andere Leute nicht mit (lacht), aber wenn man rote Unterwäsche trägt, dann wird man belebter. Wenn es zeitlich funktioniert, würde ich gerne eine weitere Kollektion entwerfen. Momentan drehe ich den Horrorfilm „Tragedy“, eine türkisch-amerikanische Kooperation.

    Die Welt: Am Freitag endet der Maya-Kalender, und viele fürchten sich vor einem Weltuntergang. Was machen Sie am 21. Dezember?

    Elles: Tagsüber ist der letzte Drehtag meines Kinofilms. Danach werden wir alle auf dem Boot zusammenkommen und dort halt, na ja, man wird sehen, ob es eine Party wird oder ob es ernsthafter zugeht. Falls eine Flut kommen wird, sind wir auf dem Schiff sicher. Ich glaube aber nicht fest daran, vielmehr ist es ein symbolischer Akt. Es ist eine Arche-Noah-Party.

    Die Welt: Sie glauben also wirklich, dass die Welt untergehen könnte?

    Elles: Ich glaube nicht, dass die Welt untergehen wird. Wenn aber alle Planeten auf eine Reihe kommen, könnte es sein, dass die Sonne die Erde nicht mehr genügend erwärmen kann. Ich befürchte schon, dass die Temperaturen sinken werden. Diese Veränderungen hätten aber bereits anfangen müssen. Die Welt verändert sich nicht von heute auf morgen.

    Die Welt: Was vermissen Sie aus Ihrer deutschen Heimat in der Türkei?

    Elles: Ich vermisse Familie und meine Freunde, und vielleicht Weihnachtsplätzchen (lacht). Aber sonst eigentlich nicht viel, ich bin sehr glücklich in Istanbul.

    Die Welt: In Deutschland gelten türkische Frauen häufig als unemanzipiert. Wie erleben Sie die Frauen in der Türkei?

    Elles: Die Serie, in der ich mitspiele, wird von einer türkischen Regisseurin gedreht. Auch die Produzentin ist weiblich. Es gibt sehr viele starke Frauen in der Türkei.

    Die Welt: Gibt es Pläne, nach Deutschland zurückzukehren?

    Elles: Nein, momentan bin ich total glücklich in der Türkei. Ich habe in Istanbul und auch international sehr viele tolle Projekte. Ich mache auch viele Projekte mit der deutschen Botschaft für die Unterstützung der deutsch-türkischen Freundschaft. Momentan ist alles wunderbar. Wenn wir natürlich alle den 21. Dezember überleben (lacht).

  • Karl Kübel Preis 2013 – jetzt bewerben

    Karl Kübel Preis 2013 – jetzt bewerben

    
    
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    
    die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie aus dem hessischen
    Bensheim hat die bundesweite Ausschreibung des Karl Kübel Preises 2013
    zum Thema Inklusion/ Migration gestartet. Er trägt den Titel "Macht uns
    stark! - Familien kommen an" und ist mit einem Preisgeld von 50.000 Euro
    der höchst dotierte Preis für soziales Engagement in Deutschland.
    
    Jetzt bewerben!
    In mehr als zwei Millionen Familien in Deutschland bringt mindestens
    ein Elternteil eigene Migrationserfahrung mit. Sie benötigen
    Unterstützung und Aufklärung bei der Orientierung und Ankunft in der
    neuen Gesellschaft. Die Karl Kübel Stiftung sucht Projekte, die die
    selbstverständliche Teilhabe aller Familien, mit und ohne
    Migrationserfahrung, vorbildlich fördern, Barrieren abbauen und die
    Kompetenzen der Menschen in den Fokus nehmen.
    
    Im Anhang finden Sie mehr Informationen zum Preis und Preisthema. Unter
    www.karlkuebelpreis.de<http://www.karlkuebelpreis.de> finden Sie die
    Ausschreibung, weitere Infos und die Online-Bewerbungsmöglichkeit.
    
    Wir bitten Sie, die Ausschreibung weiterzugeben oder z. B. auf Ihrer
    Homepage zu publizieren oder sich mit Ihrem eigenen Projekt, wenn es
    thematisch passen sollte, selbst zu bewerben. Vielleicht kennen Sie aber
    auch ein Projekt, das genau diese Arbeit leistet und die Kriterien
    erfüllt.
    
    Vielen herzlichen Dank, freundliche Grüße und eine schöne
    Weihnachtszeit
    
    Juliane Lehmann
    
    Referentin Öffentlichkeitsarbeit
    Inland und Kommunikation
    
    --
    Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie >>> 40 Jahre weltweit <<<
    Darmstädter Straße 100, D 64625 Bensheim
    Telefon +49 (6251) 7005 62 | Fax +49 (6251) 7005 8862
    Email j.lehmann@kkstiftung.de<mailto:j.lehmann@kkstiftung.de> |
    kkstiftung.de/40Jahre
    
    Vorstand: Michael J. Böhmer, Daniela Kobelt Neuhaus, Ralf Tepel |
    Stiftungsrat (Vorsitzender): Matthias Wilkes
    Stiftungsaufsicht: Regierungspräsidium Darmstadt, Az: 25d 04/11-(1)-23
    | UStId: DE 151 755 625
  • Stellenanzeige für Hamm und Essen

    Stellenanzeige für Hamm und Essen

    Das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW e.V. (BFW) ist eine Tochtergesellschaft des größten Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbandes der bauindustriellen Unternehmen mit Sitz in Nordrhein-Westfalen (www.berufsbildung-bau.de, www.grosses-anpacken.de).
    In unseren Bildungszentren in Essen, Hamm und Kerpen sind ca. 150 Mitarbeiter/innen beschäftigt, Geschäftsleitung, Buchhaltung und zentrale Dienste befinden sich in Düsseldorf.

    Zur Verstärkung unseres Teams in Essen und in Hamm suchen wir zum Januar 2013 je
    einen/eine

    Projektmitarbeiter/in (20 Wochenstd.)

    Ihre Aufgaben:
    • Umsetzung eines Projekts zur Berufsorientierung und Vermittlung in Ausbildung von Jugendlichen mit türkischem Migrationshintergrund
    • Kontaktaufbau und –pflege zu aus der Türkei stammenden Gemeinden/Organisationen
    • Organisation von Maßnahmen zur Nachwuchswerbung in den Bildungsstandorten der Bauindustrie in Essen bzw. Hamm

    Ihr Profil:
    • Sie verfügen über einen Studienabschluss und Berufserfahrung, gerne im Bereich Ausbildung, Ausbildungsvorbereitung, Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund
    • Sie sind kommunikationsstark, haben Organisationstalent und hohe Eigeninitiative
    • Sie verfügen über Zugang zu aus der Türkei stammenden Gemeinden in Essen/Hamm
    • Sie besitzen gute Türkischkenntnisse in Wort und Schrift
    • Sie verfügen über umfassende EDV-Kenntnisse (WORD, EXCEL, PowerPoint etc.)

    Bei Interesse an dieser anspruchsvollen, vielseitigen und innovativen Tätigkeit in einem attraktiven Umfeld senden Sie bitte Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bevorzugt per E-Mail einschließlich Lichtbild und Gehaltsvorstellungen an

    Persönlich / vertraulich
    Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW e.V.
    – Geschäftsführung –
    Uhlandstr. 56, 40237 Düsseldorf
    E-Mail: b.agather@bauindustrie-nrw.de

    Weitere telefonische Auskünfte erhalten Sie unter 0211 – 6703 -245 (Frau Agather).

     

  • Türkeis Straßen und Brücken verkauft!

    Türkeis Straßen und Brücken verkauft!

    Die türkische Koç Holding hat gemeinsam mit ihren Partnern UEM-Berhad, eine staatliche malaysische Maschinenbaugruppe und Gözde, ein Unternehmen des türkischen Yıldız Holding, die Ausschreibung um eine 25-jährige Autobahn Konzession des Landes gewonnen. Die Gruppe hat mit 5,7 Mrd. Dollar erfolgreich das Höchstgebot abgegeben. Nach Türk Telekom ist dies die zweigrößte Privatisierung des Landes. Die Summe kann auf einmal oder 30 % sofort und der Rest in vier Raten über vier Jahre bezahlt werden.

    An der enzscheidenden Verhandlungssitzung der Privatisierungsbehörde nahmen 3 Unternehmensgemeinschaften teil. Die Gruppe aus Nurol, MV, Anarcho, Kalyon und Fernas schied in der ersten Runde aus. Nachdem die Gruppe aus Koç, UME und Gözde ihr Angebot auf 5,64 Milliarden erhöht hatte, zog sich die dritte Grupe aus Austrade Per I`Italia SPA, Doğuş, Makyol und Akfen zurück.

    Die Privatisierung umfasst die Bosporus und Fatih Sultan Mehmet Bücken in Istanbul, die Europa und Asien miteinander verbinden sowie die Ringstraße in der Millionenmetropole. Außerdem gehören die Autobahnen Edirne-Istanbul-Ankara, Pozantı-Tarsus-Mersin, Tarsus-Adana-Gaziantep, Toprakkale-Iskenderun, Gaziantep- Şanlıurfa, Izmir-Çeşme, Izmir-Aydın, die Ringstraßen um Izmir und Ankara sowie die Anlagen entlang der Autobahnen zu dem Angebot. Insgesamt eine Strecke von 975 Kilometern. Die Generaldirektion der Autobahnen hat mit diesen Autobahnen und Brücken in elf Monaten 749 Millionen türkische Lira eingenommen.

    Tamer Haşimoğlu, Vorsitzender der Koç Holding, erklärte: „Wir haben unseren Glauben an die Zukunft der Türkei gezeigt“. Er sagte weiter, dass sie noch keine Entscheidung über die Zahlungsoptionen gefällt haben, aber dass sie in den nächsten 5 Jahren in die Autobahnen investieren werden. Die Koç Holding ist mit 40 %, die malaysische UME ist ebenfalls mit 40 % und die Gözde Gruppe ist mit 20 % an der Investition beteiligt.

    via Türkeis Straßen und Brücken verkauft! | SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung..

  • Bildungsforscher über Migranten: „Die Eltern sind überalarmiert“ – taz.de

    Bildungsforscher über Migranten: „Die Eltern sind überalarmiert“ – taz.de

    Viele Eltern meiden Schulen mit vielen Kindern aus Zuwandererfamilien – zu Unrecht, so Bildungsforscher Wilfried Bos. Heterogenität sei sogar von Vorteil.Interview: Bernd Kramer

    Wo kommen diese Kinder her? Aus einer Grundschule in Kassel. Bild: dpa

    taz: Herr Bos, diese Woche haben Sie mit den Vergleichsstudien Iglu und Timss den Grundschülern aus Zuwandererfamilien eine Aufholjagd bescheinigt. Ist jetzt alles gut?

    Wilfried Bos: Die Migranten sind in der Tat die großen Gewinner der vergangenen zehn Jahre. Migrantenkinder hinken deutschstämmigen Schülern aber im Schnitt immer noch fast ein Schuljahr in ihrer Leseentwicklung hinterher. Das Problem ist nur etwas weniger schlimm geworden. Da ist noch was zu tun.

    Drohen Migranten nicht sogar wieder zurückzufallen? Im Lesen hat sich in der jüngsten Iglu-Studie kaum noch etwas getan.

    Nein. Man muss berücksichtigen, dass auch der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund um 25 Prozent gestiegen ist. Unter diesen Bedingungen den Stand im Lesen zu halten und in Mathe und den Naturwissenschaften sogar noch zuzulegen, das ist schon okay.

    Warum konnten sich Migranten verbessern?

    Ich vermute, dass die Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer heute sensibler sind im Umgang mit Migranten. Andererseits dürften auch die Migranten mitbekommen haben, dass der Aufstieg hierzulande über Bildung läuft. Wenn die Leistungen stimmen, sind sie sogar eher als deutschstämmige Familien geneigt, ihr Kind aufs Gymnasium zu schicken. Und die dritte Erklärung: Wahrscheinlich zeigen die vielen Sprachförderprogramme, die die Bundesländer gestartet haben, erste Wirkungen. Aber beweisen kann ich das nicht.

    Bernd Kramer

    Warum nicht?

    Weil diese Förderprogramme völlig unzureichend evaluiert werden. Wir haben vor einiger Zeit einmal gezählt und sind auf 69 Programme in 16 Bundesländern gekommen. Davon werden 7 evaluiert. Und das meistens nach dem Prinzip: Wir fragen den Lehrer, ob’s geholfen hat. Und der sagt dann: Ja, alles super.

    Wie sollte man die Programme evaluieren?

    Man braucht ein sogenanntes Kontrollgruppendesign: Ein Leseförderprogramm wird zum Beispiel an zehn Schulen ausprobiert. Dann nimmt man zehn vergleichbare Schulen und überprüft, ob die geförderten Schüler in Leistungstests besser abschneiden als die nichtgeförderten. Und erst wenn das der Fall ist, geht man mit dem Programm in die Fläche. Aber nicht vorher.

    Haben wir nicht langsam mehr als genug Bildungsstudien?

    Im Gegenteil. Bevor ein neues Medikament auf den Markt kommt, muss es erst wissenschaftlich haltbar seine Wirksamkeit nachweisen. Das brauchen wir in der Bildung auch. Es kann nicht egal sein, ob die Schüler bei neuen Leseprogrammen wirklich etwas lernen oder sich vielleicht sogar verschlechtern.

    Warum tun die Kultusminister das nicht?

    Ein Bildungspolitiker, der für sein neues Leseprogramm trommelt, will nicht hinterher von einem Experten hören: Das Programm ist suboptimal. Das blamiert die Politik.

    Kürzlich hat eine Studie gezeigt: Deutsche Eltern aus der Mittelschicht meiden Schulen mit einem hohen Zuwandereranteil. Sollten die Eltern Ihre Untersuchung lesen und sich beruhigen?

    Die Eltern sind überalarmiert. Wir haben Hinweise darauf, dass es sogar ein Vorteil ist, wenn die Klassen eher heterogen sind.

    Die Eltern sind schlecht beraten, wenn sie sich Schulen ohne Migrantenkinder suchen?

    Solange der Anteil der nichtdeutschsprachigen Kinder nicht zu groß ist, ist das überhaupt nicht bedenklich. Ganz im Gegenteil.

    via Bildungsforscher über Migranten: „Die Eltern sind überalarmiert“ – taz.de.

  • USA verschärfen Gold-Streit mit der Türkei

    USA verschärfen Gold-Streit mit der Türkei

    Öltanker im Bosporus: Die Türkei bezieht große Teile ihres Öl- und Gasbedarfs aus dem Iran.

    ISTANBUL – Washington und Ankara befinden sich auf einem Kollisionskurs. Grund dafür sind die steigenden Goldverkäufe aus der Türkei in den Iran. Der US-Kongress und das Finanzministerium fordern, dass dieser Handel eingestellt wird. Sie glauben, dass Teheran im Gegenzug für das Gold Erdgas exportiert und so die Sanktionen des Westens umgeht.

    Am Freitag beschloss der US-Senat eine Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran, die vor allem auf den Schiffsbau und den Seehandel des Landes zielen. Auch die Ausfuhr von Edelmetallen wie Gold in den Iran wäre dabei verboten. Die Sanktionen dürften schon bald auch vom Repräsentantenhaus abgesegnet werden. Im Sommer hatte Präsident Barack Obama das Finanzministerium bereits dazu ermächtigt, Sanktionen gegen ausländische Unternehmen oder Individuen zu erheben, die Teheran dabei helfen, an US-Dollar oder Edelmetalle zu gelangen.

    Am Freitag veröffentlichte Daten zeigen, dass die Goldexporte der Türkei im Oktober auf einem hohen Niveau blieben. Das deute darauf hin, dass Ankara mit dem Metall weiterhin für Gas aus dem Iran bezahlt und die Sanktionen umgeht. Wie aus zahlen der türkischen Statistikbehörden vorgeht, stiegen die Goldexporte im Oktober auf 1,2 Milliarden US-Dollar – 14 Mal so viel wie im Vorjahr. Damit liegt die Gesamtsumme im laufenden Jahr bei dem rekordwert von 12 Milliarden Dollar. 2011 waren es insgesamt nur 1,2 Milliarden.

    via USA verschärfen Gold-Streit mit der Türkei – Wallstreetjournal.de.

    Weiter :

  • Bewerbungsvoraussetzungen für Lehrerinnen und Lehrer für den herkunfts- sprachlichen Unterricht in türkischer Sprache

    Bewerbungsvoraussetzungen für Lehrerinnen und Lehrer für den herkunfts- sprachlichen Unterricht in türkischer Sprache

    Rheın Erft Kreis, 14 saat, son başvuru 04.01.2013

    Rhein Erft Kreis, 28 saat, son başvuru 04.01.2013

    Schulamt Hamm, 28 saat, (son başvuru 20.12.2012)

    Schulamt Rhein Sieg, 14 saat (son başvuru 28.12.2012)

    Schulamt Leverkusen, 14 saat (son başvuru 28.12.2012)

    Schulamt Krefeld, 28 saat (son başvuru 31.12.2012)

    Quelle : Ruhr Veliler Birligi

  • Türkisch an Ahlener Gymnasium erlaubt

    Türkisch an Ahlener Gymnasium erlaubt

    Am städtischen Gymnasium in Ahlen dürfen Schüler in den Pausen weiter Türkisch sprechen. Die Bezirksregierung hat klargestellt, dass die Schule das Türkisch-Sprechen nicht verbieten kann. Das Gymnasium will jetzt einen umstrittenen Elternbrief dazu teilweise zurücknehmen. In dem Brief hatte unter anderem gestanden, dass Schüler, die in den Pausen oder beim Mittagessen Türkisch sprechen, mit einem Schulverweis rechnen müssen.

    via Nachrichten – Studio Münster – WDR.de.

  • Landesweite Aufregung um Sprach(Türkisch)verbot in Ahlen

    Landesweite Aufregung um Sprach(Türkisch)verbot in Ahlen

    Liebe Freunde und Förderer des EVR,
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Seit einer Woche berichtet die Lokalpresse in Ahlen, der WDR als auch die überregionalen Türkischen Zeitungen über ein Sprach(Türkisch)verbot an einem Ahlener Gymnasium. Mittlerweile hat sich auch das Ministerium in der Sache eingeschaltet. Es geht darum, daß eine Klassenlehrerin in einem Elternbrief das Sprechen von einer anderen Sprache als Deutsch verboten und bei Zuwiderhandlung mit diversen Disziplinarverfahren gedroht hat (das Schreiben wollen wir an dieser Stelle nicht veröffentlichen; deren Inhalt können Sie aber teilweise aus den beigefügten Links zu den Berichten entnehmen. Kurzer Auszug: „Bitte rnachen Sie
    Ihrem Kind klar, dass in der Schule sowohl im Unterricht als auch in den Pausen ausschließlich Deutsch gesprochen darf. Ansonsten können auch für Schüler die gegen diese Regel verstoßen, die oben angeführten Maßnahmen ergriffen werden. Darüber hinaus bitte ich Sie, sich mit mir in Verbindung zu setzen wenn Sie von sprachlichen Ausgrenzungen erfahren, damit wir als Lehrer handeln können. Denn gerade diese Ereignisse ereignen sich wenn kein Lehrer anwesend ist. Selbstverständlich können die Kinder auch direkt mich oder Frau …….. ansprechen oder uns ,,unauffällig“ einen Zettel ins Fach legen lassen.“

    Mittlerweile hat sich auch das Ministerum eingeschaltet. Hier ist die Sachlage klar. Das Ministerium für Schule und Weiterbildung hatte mit einem Anwortschreiben vom 26 März 2012 an den Elternverband Ruhr eine Stellung abgegeben (siehe Anhang). Kurzer Auszug: „Deutsch ist Unterrichtssprache und nicht Schulsprache. Es gibt keine Deutschpflicht außerhalb des Unterrichtes, auch nicht auf dem Schulgelände.“

    Die Föderation der Türkischen Elternvereine in NRW begleitet den Fall in Ahlen, steht mit Rat und Tat dem örtllichen Elternverein zur Seite. Es bezweckt zudem eine landesweite Sensibilisierungkampagne in Sachen „Förderung der Mehrsprachigkeit.“

    Mit freundlichen Grüssen
    Dr. A. Sak
    Vors. Elternverband Ruhr
    Stellv. Landesvorsitzender der Föderation der Türkischen Elternvereine in NRW

    WDR

    Münsterländische Volkszeitung

    Ahlener zeitung

    Ahlener Zeitung (10-12-2012)

    Türkische Presse

  • 61-jährige Türkin : Nach 30 Jahren zu Integrationskurs verpflichtet

    61-jährige Türkin : Nach 30 Jahren zu Integrationskurs verpflichtet

    Nach 30 Jahren zu Integrationskurs verpflichtet

    Einer Türkin, die schon seit 30 Jahren in Deutschland lebt, aber keinerlei Deutsch spricht, kann jetzt einem Urteil zufolge ein Integrationskurs auferlegt werden. Die 61-Jährige legte Berufung ein.

    Weiterführende Links

    Vorbild Kanada: Deutschland soll bei Einwanderung Punkte einführen

    Bewegende Verleihung: Ein goldener Bambi für die Schwester von Jonny K.

    Islam: Braucht Europa mehr muslimische Einwanderer?

    Auch einer seit 30 Jahren in Deutschland lebenden Türkin kann ein Integrationskurs auferlegt werden, wenn sie keinerlei Deutsch spricht.

    Diese Entscheidung hat das Verwaltungsgericht Karlsruhe am Montag veröffentlicht. Die inzwischen 61 Jahre alte Mutter von sechs Kindern ist nicht in der Lage, sich in deutscher Sprache zu verständigen.

    Das Verwaltungsgericht bestätigte die Entscheidung der Ausländerbehörde, die Frau zur Teilnahme an einem Integrationskurs zu verpflichten.

    Die Ehefrau eines Ladenbesitzers hatte geklagt und darauf verwiesen, dass ihre Kinder gut ausgebildet seien, Steuer bezahlten und die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen haben. Ihre schlechten Sprachkenntnisse basierten darauf, dass sie Analphabetin sei.

    Das Verwaltungsgericht wies die Klage der Frau ab. Zur Begründung heißt es, es bestehe ein hohes staatliches und gesellschaftliches Interesse daran, „dass sich alle auf Dauer in Deutschland lebenden Ausländer zumindest auf einfache Art sprachlich verständigen können“.

    Die Frau hat Berufung vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim eingelegt.

    via 61-jährige Türkin : Nach 30 Jahren zu Integrationskurs verpflichtet – Nachrichten Politik – Deutschland – DIE WELT.

    Quelle:

  • Fazil Say mit dem Mozarteumorchester im Konzerthaus

    Fazil Say mit dem Mozarteumorchester im Konzerthaus

    Spott und Spiel: Fazil Say mit dem Mozarteumorchester im Konzerthaus

    Dieser Gang! Völlig entspannt läuft, nein schlendert Fazil Say im Konzerthaus ans Klavier, schiebt die Ärmel nach oben, wirft halb skeptische, halb prüfende Blicke ins Publikum. Eine coole Socke. Man glaubt ihm sofort, dass er in der Türkei gerade erst drei Männer, die ihn wegen Beleidigung des Islam angezeigt haben, als „hergelaufenes Pack“ bezeichnet hat – was ihm prompt weitere Ermittlungen bescherte. Ein wenig spöttisch ist auch sein Anschlag in Mozarts beliebtem Klavierkonzert A-Dur KV 488, hart, rustikal, aber dennoch immer voller Respekt vor der Musik.

    Say summt in gouldscher Manier mit, verweigert sich doch jeder Versenkung. Er identifiziert sich nicht mit seinem Spiel, vielmehr scheint er die Töne ausstellen zu wollen: Seht her, das ist Mozart. Klingt nicht unbedingt „schön“, macht aber an und reißt mit.

    Gleiches gilt nicht für das Mozarteumorchester, mit dem Say seit einigen Jahren gemeinsam auftritt. Ivor Bolton ist ein grundsympathischer Dirigent, selig lächelnd zeigt er, wie viel Spaß er an der Arbeit hat. Doch was hilft’s: Die Salzburger wirken übereifrig, einige Orchesterstimmen sind schneller als andere, Mozarts „Titus-Ouvertüre“ wie Brittens „Variationen über ein Thema von Frank Bridge“ leiden darunter. Zu einer akzeptablen Klangbalance finden die Musiker in Schuberts 5. Symphonie, immerhin. Besser spät als nie. Udo Badelt

    via KURZ  &  KRITISCH: KURZ  &  KRITISCH – Kultur – Tagesspiegel.