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  • Türkei – der Tiger vom Bosporus

    Türkei – der Tiger vom Bosporus

    Foto: AFP
    Bundespräsident Christian Wulff auf Staatsbesuch in der Türkei: Am Vormittag empfingen sein türkischer Amtskollege Abdullah Gül und seine Frau Hayrünnissa das deutsche Staatsoberhaupt nebst Gattin Bettina auf seinem Amtssitz in Ankara.

    Wirtschaftsboom
    Türkei – der Tiger vom Bosporus

    VON NILS DIETRICH –
    zuletzt aktualisiert: 19.10.2010 – 13:44

    Düsseldorf/Ankara (RPO). Bislang wurde kein Staatsbesuch von Bundespräsident Christian Wulff so sehr beachtet wie seine Visite in der Türkei. Die laufende Integrationsdebatte überschattet alle anderen Themen. Dabei hat die Türkei in den letzten zehn Jahren einen enormen Wandel vollzogen. Aus dem Armenhaus an der Südostflanke Europas ist ein politisch stabiler und wirtschaftlich prosperierender Staat geworden.
    Bei dem Empfang von Bundespräsident Christian Wulff am Dienstagmorgen in Ankara war alles ein wenig anders. Als Staatspräsident Abdullah Gül zusammen mit seinem Gast mit militärischen Ehren die Ehrengarde abschreitet, folgen ihnen die Ehefrauen. Darauf hatte Gül seit dem Amtsantritt vor drei Jahren mit Rücksichtnahme auf das laizistische Militär verzichtet, denn seine Frau Hayrünnissa trägt das islamische Kopftuch.
    Bis vor zwei Wochen wäre das in der Türkei ein Problem gewesen. Seinerzeit hatte die Hochschulbehörde den Studentinnen des Landes grundsätzlich erlaubt, das Kopftuch in den Hörsälen der Universitäten zu tragen – und hierdurch mit einer kemalistischen Tradition gebrochen. Diese Entscheidung zeigt, dass sich die Türkei im Wandel befindet. Das ist nicht nur im politischen, sondern auch im wirtschaftlichen Sinne der Fall.
    10,3 Prozent Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal – die Rede ist nicht von China, sondern von der Türkei. In den letzten Jahren hat das Land zwischen Bosporus und Araratgebirge einen grandiosen wirtschaftlichen Aufschwung hingelegt. Das nominale Pro-Kopf-Einkommen Einkommen der Türken hat sich auf über 10.000 US-Dollar mehr als vervierfacht. Die Arbeitslosigkeit ging deutlich zurück, lag 2009 aber noch bei 12,4 Prozent.
    Recep Tayyip Erdogan ist ein einer der Macher des türkischen Aufschwungs der letzten Jahre. Seine AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) wird von den säkular orientierten Eliten des Landes und den Militärs, die die Trennung von Staat und Religion überwachen, kritisch beäugt. Die Aufweichung des Kopftuchverbotes in Universitäten und öffentlichen Gebäuden war eines von Erdogans zentralen Anliegen, das seine Gegner eine Aufweichung der laizistischen Staatsordnung fürchten lässt.
    Reformen brachten Wirtschaftsboom
    Doch es ist nicht in erster Linie die Frömmigkeit, durch die sich die AKP auszeichnet – auch wenn viele Kritiker die Partei darauf reduzieren. Viel mehr hat sich die konservative Gruppierung seit ihrer Machtübernahme 2002 durch einen wirtschaftsfreundlichen Reformkurs ausgezeichnet, der den Aufstieg erst möglich machte. Erdogan dämmte die Inflation ein und privatisierte Staatsbetriebe, die vorher als unantastbar galten. Außerdem intensivierte die Regierung den Handel mit Russland, China und dem Nahen Osten.
    Doch nicht nur das: Die AKP brachte der Türkei die lang ersehnte politische Stabilität. Immerhin hatte das Militär nach dem Zweiten Weltkrieg dreimal geputscht. Unter den lange Zeit regierenden Kemalisten herrschten zudem Vetternwirtschaft und Korruption. Erst Erdogans Vor-Vorgänger Bülent Ecevit packte Ende der 90er Jahre tiefgreifende Reformen an: Todesstrafe und Folter wurden verboten, die Rechte der kurdischen Minderheit gestärkt. Unter der AKP wurde dieser Kurs fortgesetzt und der politische Einfluss des Militärs sukzessive zurückgedrängt.
    Dabei handelte es sich auch um Vorbedingungen für die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen. In einem Interview mit der „Hürriyet“ bekräftigte Wulff, die Gespräche müssten „fair und ergebnisoffen“ geführt werden. Doch in der türkischen Politik wächst der Unmut über die Hinhaltetaktik der Brüsseler Diplomaten. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatten sich sogar offen gegen einen Beitritt ausgesprochen.
    Führungsrolle in Nahost
    Ewig wird Ankara sicherlich nicht warten. Dabei gilt die Türkei als ein Bindeglied zwischen Orient und Okzident. Erdogan spricht ebenso mit syrischen, iranischen und israelischen Politikern, was ihm eine gewisse Mittlerrolle ermöglicht. Außerdem ist das Land mit seiner Wirtschaftskraft, den 72 Millionen größtenteils jungen Einwohnern und der strategischen Lage für eine Führungsrolle prädestiniert.
    Der Bundespräsident betonte die Bedeutung der Türkei als Land zwischen Ost und West. Viele Menschen setzten ihre „Hoffnungen auf die Türkei als Modell eines modernen säkularen Staates, der sich seiner Wurzeln bewusst ist“. Gleichzeitig mahnte er mit der religiösen Toleranz einen wunden Punkt an: „Wenn die Türkei als ein Land mit überwiegend muslimischer Bevölkerung zeigen kann, dass sie Toleranz und Religionsfreiheit nicht nur für den Islam, sondern auch für andere Religionen wie Christentum und Judentum in vollem Umfang verwirklichen kann“, dann werde sie eine „wichtige Vorbildfunktion erfüllen“.
    URL: www.rp-online.de/politik/ausland/Tuerkei-der-Tiger-vom-Bosporus_aid_920129.html

  • „Das Christentum gehört zur Türkei“

    „Das Christentum gehört zur Türkei“

    Foto: AFP

    Bundespräsident spricht vor Parlament
    „Das Christentum gehört zur Türkei“
    19.10.2010

    Ankara (RPO). In der ersten Rede eines Bundespräsidenten vor dem türkischen Parlament hat Christian Wulff die Türkei zu mehr Toleranz gegenüber den Christen aufgerufen. „Das Christentum gehört zweifelsfrei zur Türkei“, sagte Wulff am Dienstag in Ankara. Aus Deutschland erntet Wulff Lob. In der Türkei sieht dies ein wenig anders aus.
    Es war ein historischer Tag in Ankara. Und Wulff wählte bei seiner Rede vor dem Parlament deutlich Worte. „Die Religionsfreiheit ist Teil unseres Verständnisses von Europa als Wertegemeinschaft“, sagte Wulff. In Deutschland könnten Muslime ihren Glauben „in würdigem Rahmen praktizieren“, was an der wachsenden Zahl der Moscheen in der Bundesrepublik ablesbar sei.
    Klare Worte an die Türkei
    „Gleichzeitig erwarten wir, dass Christen in islamischen Ländern das gleiche Recht haben, ihren Glauben öffentlich zu leben, theologischen Nachwuchs auszubilden und Kirchen zu bauen“, sagte Wulff, der damit auf die rechtlichen Probleme der Christen anspielte, die weniger als ein Prozent der Menschen in dem 70-Millionen-Land Türkei ausmachen.
    In der Türkei stoßen diese Aussagen offenbar auf ein gemischtes Echo. Beobachter sprechen von einem „eisigen Schweigen“, das bei diesen Passagen im Parlament geherrscht habe. Staatspräsident Abdullah Gül rang in der anschließenden Pressekonferenz lange nach Worten und gab dann eine ausladende Stellungnahme ab. Am Ende rang sich Gül zu der Aussage durch, er sei natürlich das Staatsoberhaupt für alle Christen im Land.
    Die Grünen feiern Wulff
    Bei den Grünen in Deutschland stieß Wulffs Rede auf ein positives Echo. „Der Bundespräsident hat eine wichtige Rede gehalten“, erklärte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jürgen Trittin in Berlin. „Erfreulich klar“ habe Wulff unterstrichen, dass er der Präsident aller in Deutschland lebender Bürger sei. „Der Beitrag türkischer Zuwanderer für Deutschland ist nicht wegzudenken, und wir sind Ihnen zu Dank verpflichtet“, ergänzte Trittin. Der Grünen-Politiker lobte außerdem die Äußerungen Wulffs zu Toleranz und Religionsfreiheit: „Damit hat er dem unseligen Gerede von Leitkultur eine deutliche Absage erteilt.“
    Der Bundespräsident hatte zuvor in einem Interview mit der Zeitung „Hürriyet“ an Ankara appelliert, Toleranz und Religionsfreiheit nicht nur für den Islam, sondern auch für andere Religionen wie Christentum und Judentum „in vollem Umfang“ zu verwirklichen. Am Donnerstag will der Bundespräsident an einem ökumenischen Gottesdienst in der Paulus-Kirche im südtürkischen Tarsus teilnehmen, um sein Engagement bei diesem Thema zu unterstreichen. Am Freitag steht ein Treffen in Istanbul mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen Bartholomäus I. auf dem Programm, der symbolisches Oberhaupt von rund 300 Millionen orthodoxen Christen in aller Welt ist.
    Problem türkischer Nationalisten
    Türkische Nationalisten betrachten die Christen als potenzielle Gefahr für die Einheit des Landes. Die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte in den vergangenen Jahren einige Reformen zugunsten der Christen auf den Weg gebracht, doch gibt es erhebliche Probleme bei der Umsetzung. Gül sagte bei einer Pressekonferenz mit Wulff, dass es in der Türkei natürlich auch christliche und jüdische Staatsbürger gebe: „Ich bin auch deren Präsident.“
    Wulff ging in seiner Rede auch auf die Integrationsdebatte in Deutschland ein. Die türkischen Zuwanderer in der Bundesrepublik „gehören zu unserem Land“, machte er deutlich. „Einwanderer haben Deutschland vielfältiger, offener und der Welt zugewandter gemacht. “ Es gebe aber Integrationsprobleme wie „das Verharren in Staatshilfe, Kriminalitätsraten, Machogehabe, Bildungs- und Leistungsverweigerung“, sagte der Bundespräsident. Bei der Pressekonferenz mit Gül rief Wulff Deutsche und Türken auf, bei allen Problemen nicht die Gemeinsamkeiten zu vergessen: „Das Verbindende ist mehr als das Trennende“.

    URL: www.rp-online.de/politik/ausland/Das-Christentum-gehoert-zur-Tuerkei_aid_920339.html

  • Gül: EU sollte sich nicht vor Türkei fürchten

    Gül: EU sollte sich nicht vor Türkei fürchten

    Der türkische Präsident Abdullah Gül wirft Gegnern eines EU-Beitritts seines Landes einen Mangel an Visionen vor. Die halbe Milliarde Menschen in der EU bräuchten sich nicht vor der Türkei zu fürchten. Mitglied könne man ohnehin nur werden, wenn man „das Niveau der EU-Staaten“ erreicht habe. Über eine wachsende antiislamische Stimmung in Europa zeigt sich Gül indessen beunruhigt.

    Abdullah Gül (M) schließt nicht aus, dass das türkische Volk eine EU-Mitgliedschaft am Ende des Betrittsprozesses ablehnen könnte. Foto: dpa
    Abdullah Gül (M) schließt nicht aus, dass das türkische Volk eine EU-Mitgliedschaft am Ende des Betrittsprozesses ablehnen könnte. Foto: dpa

    Der türkische Staatspräsident Abdullah Gülwirft den Gegnern einer EU-Mitgliedschaft seines Landes einen Mangel an Visionen vor. Dies sagte er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom Samstag (16. Oktober 2010).

    Ähnlich hatte sich bereits der türkische Botschafter in Deutschland, Ahmet Acet, im Interview mit EurActiv.de geäußert: „Es gibt einen Mangel an Visionen, wenn es darum geht, wie und warum die Türkei ein Teil der EU werden kann. Ich möchte keine Namen nennen, aber wenn Sie sich einige der neuen Mitgliedsstaaten anschauen, werden sie hier eine fehlende Verbindung ausmachen.“

    Angst vor 60 bis 70 Millionen Bürgern?

    Auf die Frage, ob die zunehmend negative Stimmung gegenüber Muslimen die Chancen der Türkei auf einen EU-Beitritt gefährde, sagte Gül: „Die EU mit einer halben Milliarde Menschen sollte sich nicht vor einem Land mit 60 bis 70 Millionen Bürgern fürchten.“

    Gül erklärte, dass die Türkei ohnehin nur Mitglied werden könne, „wenn sie das Niveau der EU-Staaten erreicht.“ Außerdem sei nicht auszuschließen, dass das türkische Volk am Ende die Vollmitgliedschaft ablehnen könnte. Auch aus diesem Grund sollten die Verhandlung nicht verschleppt werden.

    Bisherige Reformen in der Türkei nicht ausreichend

    Die EU bleibe das Ziel der Türkei, denn das Land wolle sich weiter demokratisieren. Bisher vorgenommene Reformen würden nicht genügen, so Gül. Anfang September hatten die türkischen Wähler für die weitreichendste Verfassungsreform seit Jahrzehnten gestimmt (EurActiv.de vom 13. September 2010).

    Gül kritisierte das restriktive Internetgesetz seines Landes und kündigte Verbesserungen an. Auch die neue Flut von Anklagen gegen Journalisten bewertete er kritisch.

    Verteidigung der neuen türkischen Außenpolitik

    Der Staatspräsident verteidigte dahingegen die neue türkische Außenpolitik. Wenn die Türkei bessere Beziehungen zu arabischen Ländern und auch zu einstigen Feinden wie Syrien pflege, solle man dies nicht kritisieren.

    Die Türkei brauche ein gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn. Sein Land wolle „größtmöglichen Nutzen“ aus seiner geopolitischen Lage ziehen, so der Präsident. Süleyman Bağ, Kolumnist der türkischen Tageszeitung ZAMAN, hatte ebenfalls die strategisch „sehr wichtige Lage“ der Türkei im Interview mit EurActiv.de hervorgehoben. Diese mache es notwendig, dass sich das Land in alle Richtungen entwickle.

    „Islamophobie, Rassismus, Antisemitismus sind Krankheiten“

    Über eine wachsende antiislamische Stimmung in Deutschland, aber auch anderen europäischen Ländern zeigt sich Gül beunruhigt. Er forderte die Politiker und die Intellektuellen in den jeweiligen Staaten auf, etwas dagegen zu tun. Islamophobie, Rassismus sowie Antisemitismus nannte der Präsident eine „Krankheit, die von Zeit zu Zeit ausbricht“.

    Für die mangelnde Integration mancher seiner Landsleute in Deutschland fand Gül kritische Worte. Es gehöre zur Wirklichkeit, dass „einige immer noch leben wie in den Tagen, als sie die Türkei verließen. Deshalb sage er „bei jeder Gelegenheit, sie sollen deutsch lernen, und zwar fließend und ohne Akzent.“ Wenn man die Sprache des Landes, in dem man lebt, nicht spreche, nutze das niemanden.

    Lob für Bundespräsident Wulff

    Gül lobte Bundespräsident Christian Wulff für dessen in der Union kritisierte Aussage, der Islam gehöre zu Deutschland. Seine Rede zum Tag der deutschen Einheit sei missverstanden worden. „Christian Wulff hat doch nur die Tatsache benannt, dass es deutsche Bürger gibt, die Muslime sind, ebenso wie türkische Muslime in Deutschland.“

    In keinem großen oder bedeutenden Land der Welt gebe es nur einen einzigen Glauben oder eine Kultur. „In einem kleinen Land geht das vielleicht, aber wer sich zur Welt öffnet, muss mit verschiedenen Kulturen und Religionen leben.“ Wulff reist in der kommenden Woche zu einem Besuch in die Türkei.

    dto

  • Türkei: Große Hoffnungen in Wulff

    Türkei: Große Hoffnungen in Wulff

    VON THOMAS SEIBERT – zuletzt aktualisiert: 19.10.2010 – 02:30

    Der erste Türkei-Besuch eines Bundespräsidenten seit zehn Jahren weckt in dem Land am Bosporus die Hoffnung auf einen neuen Schub für die Beziehungen beider Länder. Als Garant gilt dafür neben Wulff der Gastgeber, Präsident Abdullah Gül.

    Istanbul Die Türkei erhofft sich von dem heute offiziell beginnenden Besuch von Bundespräsident Christian Wulff wichtige Impulse für die deutsch-türkischen Beziehungen. Wulffs Äußerungen zum Islam und sein Bekenntnis zu den türkischen EU-Beitrittsverhandlungen wurden in der Türkei positiv aufgenommen. Nun wird während des ersten Besuches eines deutschen Präsidenten in der Türkei seit zehn Jahren ein neuer Schub für das bilaterale Verhältnis erwartet.

    Eine große Rolle spielt dabei Wulffs Gastgeber, der türkische Präsident Abdullah Gül. Nach türkischen Presseberichten verspricht sich die türkische Seite viel vom persönlichen Kontakt zwischen den beiden Präsidenten, die während des Besuches viel Zeit miteinander verbringen werden: Gül und Wulff sehen sich in dieser Woche in Ankara, in Kayseri und in Istanbul. In der regierungsnahen Zeitung „Zaman“ war bereits von der „Achse Gül-Wulff“ die Rede, die den Beziehungen neuen Schwung verschaffen könnte. Schließlich könne Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen innerparteilicher Widerstände in der Union in der Fortentwicklung der Beziehungen nicht mehr viel weiter gehen, hieß es.

    Einen Ansatz für die neue „Achse“ sieht die Türkei vor allem in Wulffs Islam-Äußerungen. In den vergangenen Tagen hatte Gül den deutschen Präsidenten gegen Kritik aus den deutschen Unionsparteien in Schutz genommen. Es ist zu erwarten, dass beide Präsidenten bei ihrer ersten Begegnung in Ankara heute die Menschen in beiden Ländern zu mehr Toleranz und Miteinander aufrufen werden.

    Anlass dazu haben beide Politiker. So fremd sich Deutsche und Türken manchmal scheinen mögen, so ähnlich sind sie sich doch zumindest bei ihrer durchschnittlichen Intoleranz. Das legen jedenfalls demoskopische Studien nahe – in Deutschland die in der vergangenen Woche vorgelegte Untersuchung der Friedrich-Ebert-Stiftung zur „Mitte in der Krise“, in der Türkei verschiedene Studien renommierter Universitäten aus den vergangenen Monaten. Bei völlig unterschiedlichen gesellschaftlichen Problemen kommen Mehrheiten beider Völker zu dem Schluss: Die jeweilige religiöse Minderheit sei eine arge Gefahr. Fast 60 Prozent der Deutschen finden, dass die Religionsausübung für Muslime in Deutschland „erheblich eingeschränkt“ werden solle. Fast ebenso viele Türken sind nach einer Erhebung der Istanbuler Sabanci-Universität dafür, öffentliche Kundgebungen von nicht-muslimischen Religionen in der Türkei zu untersagen. Ebenfalls 59 Prozent sind nach einer Studie der Istanbuler Bosporus-Universität der Meinung, dass Atheisten ihre Überzeugungen für sich behalten sollten.

    Mehr als 55 Prozent der Deutschen geben laut Ebert-Studie an, dass sie Araber als unangenehm empfinden oder das zumindest verstehen können. In der Türkei bekennen sich laut einer Studie 35 Prozent der Bevölkerung dazu, keine Christen als Nachbarn haben zu wollen. Juden als Nachbarn lehnen 42 Prozent der Türken ab, Atheisten im Nachbarhaus gar 57 Prozent. Ausländer sind im Vergleich noch relativ gut gelitten, gegen ausländische Nachbarn haben nur 18 Prozent etwas einzuwenden. Ein harter Kern von 13 Prozent lehnt als Nachbarn sogar solche Moslems ab, die einer anderen islamischen Glaubensrichtung angehören als sie selbst.

    Eine deutliche Mehrheit der Türken von 55 Prozent lehnt dieser Studie zufolge eine Beschäftigung von Angehörigen der nicht-moslemischen Minderheiten – also Christen und Juden – bei der Justiz oder den Sicherheitskräften ab. Selbst im Gesundheitswesen wollen 44 Prozent der türkischen Bevölkerung keine christlichen oder jüdischen Ärzte oder Krankenschwestern sehen. Fast jeder zweite Türke würde nach Erhebung der Sabanci-Uni keinen andersgläubigen Politiker wählen.

    Quelle: Rheinische Post

  • “Halte durch, Europa, die Türkei kommt als Retter”

    “Halte durch, Europa, die Türkei kommt als Retter”

    The European: Mesut Özil ist heftig für seine Entscheidung kritisiert worden, für Deutschland zu spielen. Wenn Sie ihn auf dem Spielfeld sehen, empfinden Sie Neid oder Stolz?
    Bagis: Mesut Özil ist einer der besten europäischen Fußballspieler. Ich hoffe, dass es noch mehr türkischstämmige Fußballspieler geben wird, die nicht nur für Deutschland, sondern für Nationalmannschaften in Europa und auf der ganzen Welt spielen werden. Er ist ein gutes Beispiel für Integration und eine Inspiration für den Beitritt der Türkei in die EU.

    The European: Die Türkei bemüht sich bereits seit Jahrzehnten darum, EU-Mitglied zu werden. Fangen Sie an, die Geduld zu verlieren?
    Bagis: Die Türkei wird die Geduld nicht verlieren. Mit jedem Tag, der vergeht, steigt Europas Anhängigkeit von der Türkei, während die Abhängigkeit der Türkei von Europa abnimmt. Momentan liegt der Altersdurchschnitt in der Türkei bei 28 Jahren und in Deutschland bei 45 Jahren. Über 70 Prozent der europäischen Energieressourcen liegen im türkischen Grenzgebiet. Die Türkei ist eines der wenigen Länder, in dem Islam und Demokratie seit mehr als 200 Jahren nebeneinander bestehen. Das macht die Türkei zu einem wichtigen Partner für die Integrationspolitik in Europa. Zusätzlich besitzt die Türkei das größte Militär und die am schnellsten wachsende Wirtschaft in ganz Europa. Daher glaube ich, dass die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU auf einer Win-win-Situation basieren. Wir brauchen einander. Keine der Parteien kann es sich erlauben, die andere zu verlieren. Wir sollten uns nicht von täglichen Frustrationen oder politischen Differenzen dieses wichtige Projekt kaputt machen lassen. Immerhin ist die EU das größte Friedensprojekt in der Geschichte der Menschheit.

    The European: Mit der Türkei als Mitgliedsstaat würden sich die östlichen Grenzen der EU in Richtung Iran, Irak und Syrien verschieben …
    Bagis: Vielleicht ist genau das erforderlich, um mehr Frieden in diesen instabilen Teil der Welt zu bringen. Immer wenn Europa sich vergrößert, vergrößern sich auch Wohlstand, Sicherheit und Solidarität. Es liegt im Interesse Europas, sich mit Bedrohungen für die Entwicklung auseinanderzusetzen.

    “Wir sollten nicht auf den Iran herabschauen”

    The European: Die Türkei hat ihre Beziehungen zum Iran vertieft. Inwiefern beeinflusst das die Diplomatie Ihres Landes mit anderen europäischen Nationen?
    Bagis: Die Beziehungen zwischen der Türkei und dem Iran sind im internationalen Vergleich nicht sonderlich stark. Deutschland hat gute diplomatische Beziehungen zum Iran, Frankreich auch. Wir leben in einer globalisierten Welt. Man erreicht iranische Zugeständnisse beim Atomprogramm nicht durch Isolation, sondern durch Integration, Einbindung, Kommunikation und Dialog. Wir sollten nicht auf den Iran herabschauen, immerhin reden wir hier von einer der ältesten Zivilisationen der Welt.

    The European: Wird die Türkei Sanktionen gegen den Iran boykottieren, auch wenn die EU diese unterstützt?
    Bagis: Wenn die EU etwas entscheidet, wird die Türkei nicht zurate gezogen. Aber als der UN-Sicherheitsrat über die Sanktionen abgestimmt hat, hat die Türkei dagegen gestimmt, weil wir daran glauben, dass dies der falsche Ansatz ist, um mit dem Iran umzugehen. Aber jetzt, nachdem die internationale Gemeinschaft ihre Entscheidung getroffen hat, wird sich die Türkei natürlich danach richten, auch wenn es uns nicht gefällt.

    The European: Deutschland und Frankreich könnten durch einen EU-Beitritt der Türkei an Einfluss verlieren. Ist dies einer der Gründe, warum die Beitrittsverhandlungen nur schleppend vorangehen?
    Bagis: Ein französischer Minister hat mir einmal gesagt: “Wir haben die EU gegründet, es ist unser Baby, und an dem Tag, an dem ihr beitretet, habt ihr mehr Abgeordnete als wir. Das können wir nur schwer akzeptieren.” Dieser Vorfall zeigte mir die grundlegenden Ängste mancher Länder. Aber die Türkei ist keine zusätzliche Last für die EU – im Gegenteil, die Türkei kann der EU in einigen Fragen entschieden weiterhelfen. Unser Motto ist: “Halte durch, Europa, die Türkei kommt als Retter.” Wir werden zwar einen Teil des Kuchens abbekommen, aber wir werden auch dazu beitragen, den Kuchen zu vergrößern. Davon werden alle profitieren.

    The European: Sie haben die Energiequellen der Türkei angesprochen. Welche Rolle soll Ihr Land spielen: Energiezentrum Europas oder Brücke zwischen Europa und den asiatischen Energielieferanten?
    Bagis: Die Türkei ist seit Jahrhunderten beides, Zentrum und Brücke. Wir sind die östliche Spitze des Westens und die westliche Spitze des Ostens. Die Türkei ist eine Brücke zwischen Islam und Christentum, zwischen Kulturen und Zivilisationen und auch eine Brücke zwischen Energieressourcen und Energiekonsumenten. Europa muss mit der Türkei kooperieren, wenn es seine Energiekrise lösen will. Die Türkei ist bereit dazu, ein Teil dieser Lösung zu sein. Umso bedauerlicher ist es, dass dieses Thema bei den Verhandlungen so ausgeblendet wird. Zypern, eine schöne, sonnige Insel im Mittelmeer ohne eigene Energieprobleme beraubt 500 Millionen Europäer ihrer Energieversorgung. Das ist nicht fair. Daher müssen wir unsere Freunde davon überzeugen, dass dieser Aspekt kein Hindernis auf dem Weg unserer EU-Mitgliedschaft werden darf.

    The European: Die Union für das Mittelmeer hat dieses Jahr ihr zweijähriges Bestehen gefeiert. Anfangs war die Türkei gegen einen Beitritt. Hat sich diese Sichtweise geändert?
    Bagis: Die Union für das Mittelmeer ist nur eine weitere Plattform, um Dialog zwischen verschiedenen Ländern zu ermöglichen. Die Türkei ist Mitglied bei mehr als 40 verschiedenen globalen Organisationen, und keine davon kann eine andere einfach ersetzen. Die EU-Beitrittswünsche sind nicht neu. Wir haben uns 1959 zum ersten Mal beworben. Die Türkei wird diesen zielstrebigen Kurs auch weiterhin beibehalten. Andere Möglichkeiten in anderen Organisationen zu haben ist keine Alternative, es ist eine Ergänzung zur EU-Mitgliedschaft.

    “Jetzt ist nicht der Zeitpunkt für Vorurteile”

    The European: Laut jüngsten Umfragewerten sind nur 13 Prozent der Türken für einen EU-Beitritt, während 20 Prozent eine Orientierung in Richtung der arabischen Halbinsel begrüßen würden. In Deutschland sind 73 Prozent der Bevölkerung dagegen, dass die Türkei EU-Mitglied wird. Was sagen Sie den Zweiflern?
    Bagis: Meine Antwort lautet: Nichts überstürzen. Die Türkei von heute ist nicht vergleichbar mit der Türkei von vor 50 Jahren. In fünf Jahren wird die Türkei auch wieder ein anderes Land sein. Lassen Sie uns der Frage der Wahrnehmung nachgehen, wenn die Verhandlungen abgeschlossen sind. Jetzt müssen wir uns erst einmal auf den Prozess konzentrieren. Im Laufe dieses Prozesses wird die türkische Wirtschaft gestärkt, und die Türkei wird ein besseres Land werden in Hinblick auf Menschenrechte. Ein Land, das europäisches Recht verinnerlicht und ein verlässlicher Partner sein kann. Sobald die Beitrittsverhandlungen abgeschlossen sind, können wir nach der öffentlichen Meinung in der Türkei und in der EU fragen. Aber eines weiß ich ganz sicher: Jedes Bewerberland ist früher oder später auch in die Staatengemeinschaft aufgenommen worden. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um Urteile zu fällen, sondern um diesem Prozess eine Chance zu geben. Europa und die Türkei müssen erst einmal daran arbeiten, sich selbst zu verbessern.

    The European: Hat ein EU-Beitritt Auswirkungen auf die NATO-Mitgliedschaft der Türkei?
    Bagis: Nein, das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Die türkische NATO-Mitgliedschaft würde durch einen Beitritt sogar aufgewertet werden, weil wir stärker in die europäischen Entscheidungsprozesse zur Sicherheits- und Verteidigungspolitik mit einbezogen werden könnten. Momentan sind wir als Europas größte Militärnation und als zweitgrößte Militärnation der NATO zwar an den Diskussionen beteiligt, aber wir haben kein Wahlrecht in Bezug auf die Verteidigungspolitik. Das ergibt keinen Sinn.

    The European: Was würden Sie sich im weiteren Verlauf der Verhandlungen von der EU und besonders von Deutschland wünschen?
    Bagis: Wir wollten faire Verhandlungen und eine faire Behandlung. Wir wollen keine Sonderbehandlung, aber wir wollen auch keine zusätzlichen Hürden in den Weg gestellt bekommen. Wir wünschen uns mehr Unterstützung in unserem Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Wir wollen, dass dem Nonsens bei der Visavergabe ein Ende gemacht wird. Bürger von außerhalb des Schengen-Raums können ohne Visum in die EU einreisen, aber Türken warten immer noch in Schlangen vor den Konsulaten. Das ist beleidigend. Wir wollen eine faire Lösung für die Zypernfrage, und wir möchten mit unseren deutschen Freunden gemeinsam daran arbeiten, die Türken in Deutschland besser zu integrieren. Sie sollen zu vorbildlichen Bürgern werden, mit besserem Bildungsstand und besseren Sprachkenntnissen. Aber gleichzeitig sollten wir ihnen auch die Möglichkeit geben, stolz auf ihre Herkunft sein zu können.

    von Egemen Bagis – 18.10.2010

  • MINISTER CAGLAYAN: KEINE ACHSENVERSCHIEBUNG

    MINISTER CAGLAYAN: KEINE ACHSENVERSCHIEBUNG

    Der für Versammlungen des Türkisch-Amerikanischen Rates in Washington weilende Staatsminister Zafer Caglayan hat in Bezug auf die Behauptungen, wonach es in der Türkei eine Achsenverschiebung stattgefunden habe, gesagt, dass sich nicht die Achse der Türkei, sondern die Weltachse verschoben habe.

    In der Eröffnungsrede der Sitzung des Türkisch-Amerikanischen Rates sagte Zafer Caglyan, dass jene Länder, darunter auch die Türkei, von der Weltwirtschaft mehr teilhaben. Wenn nach einer Achse gesucht werden sollte, müsse es hier getan werden, so der Minister.

    Aus Sicht der Türkei gäbe es nach Worten von Caglayan keine Achsenverschiebung. Ankara wolle nach Angaben des Ministers in allen Regionen der Welt Handelsbeziehungen aufbauen und diese schließlich auch ausbauen. Minister Caglayan wies daraufhin, dass die Türkei ihre Achse und Umlaufbahn ausweite. Die Türkei richte ihren Blick nach Westen, so der Minister.

    Indessen wird die erste Sitzung des strategischen und wirtschaftlichen Mechanismus, der beim Washington Besuch des Ministerpräsidenten zwischen US-Präsident Barack Obama und Ministerpräsident Erdogan beschlossen wurde, in Washington abgehalten.

    Auf der Sitzung wird die Türkei von Staatsminister und Vizepremier Ali Babacan sowie dem für Wirtschaft verantwortlichen Staatsminister Zafer Caglayan vertreten.

  • Seehofer lässt sich von Wulff nicht beirren

    Seehofer lässt sich von Wulff nicht beirren

    CSU-Chef Horst Seehofer lässt sich von der Kritik von Bundespräsident Christian Wulff an seinen umstrittenen Zuwanderungsthesen nicht beirren. «Ich habe eine Meinung zu dieser Thematik. Die Meinung liegt sehr im Interesse der in Deutschland lebenden Menschen – und ich werde diese Meinung beibehalten», sagte Seehofer am Dienstag am Rande einer CSU-Fraktionssitzung in München. Zu den Aussagen Wulffs wollte er aber keine Stellung nehmen. «Ich bewerte den Bundespräsidenten und Aussagen von ihm nicht», sagte er.

    Wulff hatte sich zum Auftakt seines Besuches in Ankara gegen einen Zuzugstopp für Zuwanderer aus der Türkei gewandt, wie er von Seehofer verlangt worden war. Wulff sagte in einem Interview der türkischen Zeitung «Hürriyet»: «Zu behaupten, eine ganze Gruppe könne und wolle sich nicht integrieren, halte ich für falsch. Ich wende mich gegen jedes Pauschalurteil.»

    Seehofer hatte zuvor im «Focus» gesagt: «Es ist doch klar, dass sich Zuwanderer aus anderen Kulturkreisen wie aus der Türkei und arabischen Ländern insgesamt schwerer tun.» Daraus ziehe er den Schluss, «dass wir keine zusätzliche Zuwanderung aus anderen Kulturkreisen brauchen».

  • Die Türkei ist unser wichtigster Partner

    Die Türkei ist unser wichtigster Partner

    Bundespräsident Christian Wulff (r) und der Präsident der Republik Türkei, Abdullah Gül gehen am Dienstag (19.10.2010) nach den militärischen Ehren zum Präsidentenpalast in Ankara (Türkei). Wulff ist mit seiner Frau zu seinem viertägigen Besuch in die Türkei gereist.
    Bundespräsident Christian Wulff (r) und der Präsident der Republik Türkei, Abdullah Gül gehen am Dienstag (19.10.2010) nach den militärischen Ehren zum Präsidentenpalast in Ankara (Türkei). Wulff ist mit seiner Frau zu seinem viertägigen Besuch in die Türkei gereist.

    In der deutschen Presse bekam die Türkei-Reise von Bundespräsident Wulff einen großen Platz. Es wird behauptet, dass es für Wulff, die schwierigste Auslandsreise sein wird.Am Dienstag sind zunächst Gespräche mit Staatspräsident Abdullah Gül und Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan geplant. Als erster Bundespräsident spricht er an diesem Dienstag vor dem türkischen Parlament in Ankara. Wulff sagte der türkischen Zeitung Hürriyet, er wende sich gegen jedes Pauschalurteil. «Staat und Gesellschaft müssen die Möglichkeit zur Integration bieten», sagte er. Diese Angebote müssen dann im Gegenzug von Einzelnen auch angenommen werden. Zuwanderung nach Deutschland sei auch mit Problemen verbunden. «In streng religiösen Milieus gibt es bei diesem wichtigen Thema nicht akzeptable Abschottungen und Auffassungen, die mit unserer Rechtsordnung nicht vereinbar sind», sagte Wulff.

    (Diese Pressemitteilung ist vom Presse- und Informationsamt der Republik Türkei entnommen.)

  • Türken-Wulff ist nicht mein Präsident

    Türken-Wulff ist nicht mein Präsident

    Mohammed Wulff
    Mohammed Wulff

    ALLAH IST GROSS Und Mohammed Wulff ist sein präsident

    Wulff war von vornherein nur dritte Wahl und ist inzwischen gänzlich untragbar geworden.

    Ein Bundespräsident sollte konsequent die Interessen seines Volkes vertreten und nicht der Überfremdung und Islamisierung das Wort reden!

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  • Özdemir? Nein Danke

    Özdemir? Nein Danke

    Nimm Deine Koffer und verlasse mein Land.
    Nur weil ich Öko bin, heißt das noch lange nicht, daß ich Muslime leiden kann.

  • Interviewer/Interviewerinnen gesucht

    Interviewer/Interviewerinnen gesucht

    Personen mit exzellenten polnischen oder türkischen Sprachkenntnissen als Interviewer/Interviewerinnen gesucht


  • Wulff nimmt Türken in Schutz und rügt Seehofer

    Wulff nimmt Türken in Schutz und rügt Seehofer

    Zum Auftakt seines Türkei-Besuchs hat Bundespräsident Christian Wulff vor Pauschalurteilen in der Integrationsdebatte gewarnt.

    Zum Auftakt seines Türkei-Besuchs hat Bundespräsident Christian Wulff der These von der mangelnden Integrationsfähigkeit von Türken widersprochen. „Zu behaupten, eine ganze Gruppe könne und wolle sich nicht integrieren, halte ich für falsch“, sagte Wulff nach Angaben des Bundespräsidialamtes in einem Interview der türkischen Zeitung „Hürriyet“. „Ich wende mich gegen jedes Pauschalurteil.“ Wulff rief die in Deutschland lebenden Türken auf, die deutsche Sprache zu lernen, das Grundgesetz anzuerkennen und Respekt vor der deutschen Gesellschaftsordnung zu haben.

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  • Sind Kanada und Australien Vorbild?

    Sind Kanada und Australien Vorbild?

    Seehofers Sieben-Punkte-Plan

    Deutschland streitet über Integration
    Sind Kanada und Australien Vorbild?
    VON DANA SCHÜLBE –
    zuletzt aktualisiert: 18.10.2010

    Berlin (RPO). Im Streit um die Integration von Ausländern in Deutschland mischt sich jetzt der Wirtschaftsminister ein. Rainer Brüderle möchte eine gezielte Einwanderung, indem er ein Punktesystem einführen will. Eine Regelung, die es in Australien und Kanada schon lange gibt. Und die Hürden werden auch dort von mal zu mal höher.

    Ein Aufschrei war unter den Migranten zu hören, als die australische Regierung im Sommer ihre Einwanderungsregeln erneut verschärft hat. Doch die Regierung blieb von dem Protest unbeeindruckt. Hintergrund war die „skilled Occupation List“. Auf dieser steht, welche Berufe in Australien gerade gesucht werden und welche nicht. Und diese wurde extrem gekürzt.

    Eigentlich gilt Australien als ein Beispiel für eine gelungene Einwanderungspolitik. Denn Immigranten gehörten seit jeher zu dem Land, so wie auch zu Kanada. Und so wurde das System über Jahre immer wieder geändert – je nach wirtschaftlicher Lage verschärft oder gelockert. Und die wichtigste Grundlage bietet dabei eben jenes Punktesystem.

    Wer ins Outback auswandern will, hat zwei Möglichkeiten. Wenn er sich direkt von einer australischen Firma anwerben lässt, dann kann er das Punktesystem umgehen. Allerdings ist das Visum dann befristet – auf maximal vier Jahre.

    Australien bepunktet seit 1972

    Das Punktesystem selbst wurde 1972 eingeführt. Bis dahin, so erläutert das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung auf seiner Webseite, gab es die „White-Australia“-Politik, die Einwanderern aus Europa den Vorzug gab. Dann sei der Markt auch für den asiatischen Raum geöffnet worden.

    Nachdem es zunächst nur wenige Punkte gab, ist das System nun auch umfänglicher geworden. Qualifikation, Alter, Englisch-Kenntnisse – all das wird berücksichtigt und dürfte damit auch dem Bundeswirtschaftsminister imponieren. Schließlich wird bei den Migranten in der Bundesrepublik vor allem eines bemängelt: dass sie nur schlecht Deutsch können. Und eben solche Sprachanforderungen wurden laut dem Berlin-Institut auch immer wieder in Australien verschärft.

    Doch das Wichtigste ist auch weiterhin oben genannte Liste. Denn Menschen mit Berufen, die nicht gesucht werden – also auch nicht auf der Liste stehen – haben keine Chance, auf den fünften Kontinent zu kommen.

    Für Kanada mindestens 67 Punkte nötig

    Auch in Kanada muss nachgewiesen werden, dass man einen Job hat, der gerade in dem Land gebraucht wird. Und auch in dem nordamerikanischen Land gibt es ein strenges Punktesystem, bei dem ebenfalls großer Wert auf Englisch-Kenntnisse und berufliche Qualifikation gelegt wird.

    1967 war das Jahr, seit dem Kanada die Einwanderung per Punktvergabe regelt. Und so ist es auch seitdem völlig unterschiedlich, wie viele Punkte man tatsächlich braucht, um eine Chance auf Immigration zu haben. Wohl bemerkt kann sich dieses Verfahren zudem bis zu zwei Jahre hinziehen.

    100 Punkte vergibt Kanada insgesamt, derzeit hat man nur eine Chance, wenn man 67 Punkte erlangt. So kann man für einen Doktortitel logischerweise mehr Punkte bekommen als für einen Realschulabschluss. Auch eine Jobzusage bringt noch einmal extra Punkte. Zudem spielen Sprachkenntnisse ebenfalls eine sehr große Rolle.

    Laut Berlin-Institut gibt es aber auch in Kanada Probleme, denn es sei nicht immer sicher, ob eine Ausbildung aus einem anderen Land in dem Staat tatsächlich anerkannt wird.

    Übrigens darf in beiden Ländern die Familie mitreisen, ohne dass es Bedingungen dafür gibt. Da sind die Regeln in Deutschland schon jetzt schärfer. Denn Ehefrauen etwa müssen ebenfalls Sprachkenntnisse nachweisen.

    Die Diskussion um die Einführung eines Punktesystems jedenfalls könnte ein Ansatz sein, tatsächlich benötigte Fachkräfte ins Land zu bekommen, wenn es sich bewährt.

    URL: www.rp-online.de/politik/deutschland/Sind-Kanada-und-Australien-Vorbild_aid_919742.html

  • Härtere Maßnahmen gegen Integrationsverweigerer geplant

    Härtere Maßnahmen gegen Integrationsverweigerer geplant

    Härtere Maßnahmen gegen Integrationsverweigerer geplant

    BERLIN: Die Bundesregierung will gegen sogenannte Integrations-Verweigerer eine härtere Gangart einlegen. Das Kabinett werde in der kommenden Woche mehrere Neuregelungen im Zuwanderungsrecht beschließen, kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin an. Unter anderem sollen die Behörden künftig leichter Informationen über Migranten austauschen können, die einen obligatorischen Sprachkurs nicht besuchen. Als mögliche Sanktionen in solchen Fällen nannte ein Sprecher des Innenministeriums eine Beendigung des Aufenthaltsrechts oder eine Kürzung staatlicher Hilfen für die Betroffenen. Außerdem sollen Zwangsheiraten zu einem Straftatbestand gemacht und Scheinehen effektiver bekämpft werden.
    Quelle: Newsletter Deutsche Welle, 18.10.2010, 18.15 UTC

  • Die Erwartungen an Wulff sind riesig

    Die Erwartungen an Wulff sind riesig

    Auf dem Höhepunkt der Integrationsdebatte in Deutschland besucht Bundespräsident Christian Wulff die Türkei. Foto: dapd, dapd

    Türkei-Besuch startet Dienstag
    Die Erwartungen an Wulff sind riesig
    zuletzt aktualisiert: 18.10.2010

    Ankara (RPO). Bundespräsident Christian Wulff trifft am Dienstag bei seinem ersten Staatsbesuch in der Türkei mit Staatspräsident Abdullah Gül und Regierungschef Recep Tayyip Erdogan zusammen. Am Nachmittag soll Wulff als erstes deutsches Staatsoberhaupt eine Rede vor dem türkischen Parlament in Ankara halten. Die Erwartungen an Wulff sind riesig.
    Außerdem steht eine Kranzniederlegung am Mausoleum des türkischen Staatsgründers Kemal Atatürk sowie ein Treffen mit dem Chef der türkischen Religionsbehörde auf dem Programm. Die bis Freitag dauernde Türkei-Reise des Bundespräsidenten wird vor allem wegen der Integrationsdebatte in Deutschland mit Spannung verfolgt.
    Grünen-Chef Cem Özdemir (Grüne) forderte Wulff am Montag auf, konstruktiv über die Integration zu reden und sich von „Rechtspopulisten“ wie Horst Seehofer (CSU) zu distanzieren. Özdemir sagte dem „Hamburger Abendblatt“, der Bundespräsident müsse deutlich machen, dass in Deutschland ein parteiübergreifendes Interesse an einer rationalen Debatte bestehe.
    Der integrationspolitische Sprecher der SPD, Rüdiger Veit, sagte der Zeitung, Wulff solle „den Türken sagen, dass sie hier in Deutschland willkommen sind“. Außerdem sei Panik vor einem Zuviel an Zuwanderung unangebracht, so Veit. Die Zahl der Türken, die wieder in ihre Heimat zurückkehren, sei höher als die Zahl der Einwanderer.
    Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU), appellierte an den Bundespräsidenten, er solle auf bessere Bedingungen für Christen in der Türkei drängen. Der Bundespräsident könne seinen Gastgebern vermitteln, dass sie „stolz sein können auf ihr christliches Erbe“, sagte Polenz der unserer Redaktion. Wesentliche Wirkstätten des Urchristentums lägen in der Türkei. Wulff müsse die Türkei dazu ermuntern, ihr christliches Erbe als Schatz zu pflegen. Damit könne sie auch näher an Europa heranwachsen.
    Der Präsident der Gesellschaft für bedrohte Völker International (GfbV), Tilman Zülch, sieht den Bundespräsidenten auch bei der Kurdenfrage gefordert. Denn gleichzeitig mit der Ankunft Wulffs in der Türkei beginne auch der Prozess gegen 151 kurdische Politiker, schreibt Zülch in einem Brief an den Bundespräsidenten. Wulff solle spürbare Fortschritte bei der Durchsetzung der Rechte der Kurden einfordern und so die schwindenden Hoffnungen auf eine friedliche Lösung der Kurdenfrage wiederbeleben.
    Die muslimischen Verbände in Deutschland erhoffen sich vom Besuch des Bundespräsidenten in der Türkei Impulse für die Integration des Islam in Deutschland. Wulff könne dabei die Beziehungen Deutschlands mit der islamischen Welt erweitern und fördern, sagte der Beauftragte für interreligiösen Dialog der „Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion“ (DITIB), Bekir Alboga, dem Berliner „Tagesspiegel“.
    Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman A. Mazyek, erwartet von Wulffs Besuch auch Auswirkungen auf die Frage des Beitritts der Türkei zur Europäischen Union: „So wie der Islam Teil Deutschlands ist, ist die Türkei Teil Europas“, sagte er der Zeitung. Er freue sich, „dass der Bundespräsident mit seinem Besuch die deutsch-türkische Freundschaft festigt“.
    Der Vorsitzende des Islamrats, Ali Kizilkaya, betonte „wenn die Integration des Islam in Deutschland auch Thema während seines Besuchs in der Türkei ist, freut uns das“ entschieden werde die Frage nach der Integration in Deutschland selbst, so Kizilkaya.

    Quelle:

  • „Deutsch steht an erster Stelle“

    „Deutsch steht an erster Stelle“

    erstellt am: 18.10.2010

    URL: www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/Deutsch-steht-an-erster-Stelle_aid_919587.html

    Türkischer Generalkonsul Firat Sunel

    zuletzt aktualisiert: 18.10.2010 – 08:30

    Düsseldorf (RP) Firat Sunel, Generalkonsul der Republik Türkei, lobt die Landeshauptstadt: Düsseldorf sei die schönste Stadt Deutschlands und in Fragen der Integration führend. Eine bilinguale Schule würde Sunel unterstützen.

    Herr Sunel, Sie haben vor einem Jahr das Amt des Türkischen Generalkonsuls in Düsseldorf angetreten. Was bringt 2011?

    Sunel Ich denke, dass das Jahr 2011 ein sehr bewegtes Jahr sein wird. Als Düsseldorfer bin ich sehr erfreut, dass der Eurovision Song-Contest in Düsseldorf ausgetragen wird. Aus der Sicht der Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland wird 2011 ein bedeutsames Jahr. Nächstes Jahr wird das 50-jährige Jubiläum der Migration türkischer Arbeitskräfte aus der Türkei nach Deutschland gefeiert. In diesem Rahmen möchten wir in Zusammenarbeit mit dem Landtag und der Landesregierung eine Veranstaltung zu organisieren, die Eindruck hinterlassen wird.

    Ihre Frau, die ebenfalls im Diplomatischen Corps steht, arbeitet in Köln. Welche der beiden Städte gefällt Ihnen eigentlich besser?

    Sunel Ja, meine Frau ist gleichzeitig meine Kollegin. Sie ist eine ältere Düsseldorferin als ich. Sie war hier in den Jahren 1997 bis 2000 als Vizekonsulin tätig. Seit dem 1. September 2010 arbeitet sie im Türkischen Generalkonsulat Köln. Als Düsseldorfer bevorzuge ich natürlich Düsseldorf. Ich finde sogar, dass Düsseldorf die schönste Stadt Deutschlands ist. Die Rheinpromenade ist einfach unvergleichlich schön. Orte wie die Altstadt und die Königsallee symbolisieren diese Schönheit. Im Gegenzug hat Köln einen reicheren historischen Hintergrund. Und wenn abends Düsseldorf einschläft, lebt in Köln die Nacht weiter. Da ich in Düsseldorf arbeite und meine Frau in Köln tätig ist, möchte ich, um einen Ehestreit zu vermeiden, diese Debatte hier lieber beenden. . .

    Würden Sie eine Türkische Schule, wie es sie in Köln gibt, in Düsseldorf begrüßen?

    Sunel Als Weltstadt hat Düsseldorf eine internationale sowie eine griechische, eine französische und eine japanische Schule. Es wäre natürlich schön, wenn wie in Köln auch hier eine türkische Schule eröffnet werden würde. Hierbei möchte ich betonen, dass die deutsche Sprache für Menschen, die hier leben, an erster Stelle stehen muss. Deshalb darf in solchen Schulen die deutsche Sprache nicht nachrangig sein. Es reicht nicht aus, dass unsere Kinder und Jugendlichen die deutsche Sprache soeben sprechen können, sie müssen „Herr“ über die Sprache sein. Eine bilinguale Schule, die der deutschen Sprache einen grundsätzlichen Vorrang gewährt, jedoch auch die Förderung der Muttersprache ermöglicht, wäre eine ideale Bildungsstätte. Es ist ja ohnehin bewiesen, dass Kinder, die ihre Muttersprache beherrschen, eine zweite Sprache schneller und besser erlernen können.

    In Düsseldorf hat jeder Dritte eine Zuwanderungsgeschichte. Armin Laschet, der ehemalige Integrationsminister des Landes, hat der Stadt einmal eine hervorragende Integrationsleistung bescheinigt. Sehen Sie das ähnlich – schließlich leben Sie hier und haben selbst zwei Kinder im Kindergarten beziehungsweise in der Schule: Wie zufrieden sind Sie mit den Einrichtungen?

    Sunel Düsseldorf ist in Sachen Integration eine der erfolgreichsten Städte. Ich denke, dass die weit entwickelte Kulturtoleranz dieser Stadt dabei eine wichtige Rolle spielt. Düsseldorf ist eine Stadt, deren Türe und Tore der Welt geöffnet sind. Ich habe zwei Kinder: mein Sohn Ege ist vier Jahre alt und geht in den Kindergarten, meine Tochter Deniz ist zehn Jahre alt und besucht einen Intensiv-Deutschkursus an einem Gymnasium. Allgemein sind wir mit den Bildungsmöglichkeiten, die uns angeboten werden, sehr zufrieden. Aber das bedeutet nicht, dass das allgemeine Bildungssystem keine Probleme hat. Meines Erachtens können Kinder mit Migrationshintergrund von der Chancengleichheit in der Bildung nicht ausreichend profitieren.

    Inzwischen wird darüber debattiert, dass viele Qualifizierte von Deutschland in die Türkei auswandern. Was sind die Gründe dafür?

    Sunel Die Zahlen zeigen, dass in letzter Zeit insbesondere die gut ausgebildeten türkischstämmigen Menschen in die Türkei auswandern. Der äußerlich sichtbare Grund ist, dass Menschen, die mit Türkisch und Deutsch mindestens zwei Sprachen gut beherrschen, die Türkei mit ihrem 15. Platz in der Weltrangliste der Wirtschaft als eine gute Gelegenheit für sich sehen. Aber es wäre nicht richtig, wenn die Auswanderung ausschließlich auf wirtschaftliche Aspekte zurückgeführt wird.

    Welche Gründe gibt es zudem?

    Sunel Insbesondere qualifizierte junge Türken empfinden den Stil und Inhalt der Integrationsdebatte als verletzend. Junge Türkischstämmige beklagen sich darüber, dass, auch wenn sie erfolgreich sind, die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und keine Probleme hinsichtlich der Integration haben, sie von der deutschen Gesellschaft keine Anerkennung finden und weiterhin als Fremde angesehen werden. Sie können es nicht nachvollziehen, dass sie trotz der Erfüllung aller eingeforderten Voraussetzungen im Zentrum der Diskussionen stehen. Somit kehrt eine Gruppe von Menschen, die sich hier als unerwünscht sieht, in das Land zurück, wo einst ihre Eltern hergekommen sind. Diese Auswanderung ist sicher nicht zum Vorteil von Deutschland, das ohnehin großen Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften hat.

    Zurück zur Einwanderung: Wie gut integriert, erleben Sie die Türkische Gemeinde in Düsseldorf? Wie lässt sich ein Zusammenleben enger, noch aufgeklärter gestalten?

    Sunel Ich denke nicht, dass die türkische Gemeinde in Düsseldorf hinsichtlich der Integration erwähnenswerte Probleme hat. Integration bedeutet Harmonie, und um diese Harmonie zu erleben, müssen sich sowohl die Minderheit als auch die Mehrheit einer Gesellschaft darum bemühen. Solange den Migranten nicht das Gefühl der Dazugehörigkeit vermittelt wird, ist eine erfolgreiche Integration nicht möglich. Ähnlich müssen auch die Migranten sich mehr Mühe hinsichtlich der Integration geben.

    Was kann verbessert werden?

    Sunel Der Schlüssel zur Integration ist die Sprache. Hierzu könnte bereits in den Kitas eine gezieltere Sprachförderung stattfinden und der Deutschunterricht in den Schulen intensiviert werden. Weil sie mit der Zukunftsgestaltung einer Gesellschaft in direktem Zusammenhang steht, ist eine erfolgreiche Integration von lebenswichtiger Bedeutung. Die Diskussionen um Integration dürfen die Migranten nicht ausschließen. Lösungen gibt es nur zusammen mit den Migranten und mit einer gezielten Anhörung ihrer Probleme.

    Sie selbst sprechen ausgezeichnetes Deutsch. . .

    Sunel Ein Diplomat muss zwar kein Deutsch können. Aber in meinem Fall macht es mich und meine Aufforderungen an Migranten vielleicht noch glaubwürdiger.

    G. Stenzel führte das Interview

  • Eltern für Bildung – Chance für Kinder

    Eltern für Bildung – Chance für Kinder

    „Bildung ist ein Schlüssel für eine erfolgreiche Partizipation“  im Rahmen unseres MOQA-Projektes möchten wir dies hervorheben. Die diesjährige Veranstaltung wird in Essen, dem  bedeutendsten Bildungs- und Wirtschaftsstandort in Europa und in enger Kooperation mit der Türkischen Gemeinde/ Föderation der Türkischen Elternvereine in Deutschland stattfinden.

    Hauptziel des MOQA Projektes ist es Eltern zu aktivieren, motivieren und zu qualifizieren, damit sie für die Bildung ihrer Kinder aktiver werden und sich kompetent für den Bildungserfolg ihrer Kinder einsetzen. In Workshops und Wochenendseminaren werden türkischstämmige Eltern über das deutsche Schulsystem sowie ihre Mitwirkungsmöglichkeiten, Rechte und Pflichten aufgeklärt. Ohne ausreichende Bildung ist erfolgreiche Teilhabe kaum möglich. Bildung ist demnach ein Schlüssel für eine erfolgreiche Integration und Partizipation. Doch die Theorie steht in einem auffallenden Widerspruch zur Praxis.

    Die aktuelle Debatte um das Thema Integration zeigt, dass die Basis einer gelungenen Integration durch einen erfolgreichen Bildungswerdegang gebildet wird. Daher ist es von enormer Bedeutung, Eltern mit Migrationshintergrund stärker für dieses Thema zu sensibilisieren. Mit dieser Veranstaltung soll genau dies bezweckt und eine Plattform für Eltern geschaffen werden, an diesem Tag Erfahrungsberichte auszutauschen.

    » Download des Programmablaufs

  • Deutsche Militärmissionen und ihre Rolle beim deutsch-türkischen Waffenhandel im Osmanischen Reich 1871-1914

    Deutsche Militärmissionen und ihre Rolle beim deutsch-türkischen Waffenhandel im Osmanischen Reich 1871-1914

    ESBADERGISI

    Artikel: Deutsche Militärmissionen und ihre Rolle beim deutsch-türkischen Waffenhandel im Osmanischen Reich 1871-1914

    Autor: Fahri TÜRK
    Zusammenfassung
    Die deutschen Militärmissionen spielten zweierlei Rollen bei der Entwicklung der deutsch-türkischen Beziehungen. Zum einen wirkten die deutschen Reformoffiziere auf die jungen türkischen Offiziere, indem sie sie mit dem deutschen militaristischen Gedankengut vertraut machten. Zum anderen leisteten die deutschen Offiziere in den türkischen Diensten einen unersetzlichen Beitrag für die Einführung der deutschen Waffen in der türkischen Armee. In diesem Zusammenhang ist es vor allem von der Goltz zu erwähnen. Da von der Goltz als Lehrer in den türkischen Militärschulen tätig war, genoss er ein sehr hohes Ansehen unter den türkischen Offizieren, insbesondere in der jungtürkischen Zeit.
Schlüssel Wörter: Die deutschen Militärmissionen, Waffengeschäfte, Colmar von der Goltz

    PDF: Fahri_Turk_June_2010_Vol_1_No_1

    Quelle:
    Elektronik Siyaset Bilimi Araştırmaları Dergisi
    Die Elektronische Zeitschrift für politikwissenschaftliche Studien
    Electronic Journal of Political Science Studies

  • Kreuzzug 2010

    Kreuzzug 2010

    Foto_ Maybrit Illner

    Kreuzzug 2010

    Gehört der Islam wirklich zu Deutschland?

    Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat in der Integrationsdebatte die Rückkehr zur Sachlichkeit angemahnt. Deutschland erlebe derzeit bei diesem Thema „einen Überbietungswettbewerb in populistischen Phrasen“, kritisierte Mazyek in der ZDF-Sendung „Maybrit ILLNER“. Das Land laufe Gefahr, insbesondere sein „Bild nach außen“ kaputt zu machen. „Wir müssen wieder zurück zur Sachlichkeit.“

    Die Gäste:
    Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Parteivorsitzender
    Markus Söder (CSU), Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, ehemaliger CSU-Generalsekretär
    Wolfgang Huber, ehemaliger EKD-Ratsvorsitzender
    Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD)
    Michael Schmidt-Salomon, Atheist, Religionskritiker und Philosoph
    Im Publikum: Fadi Saad, Quartiersmanager und Streetworker in Berlin-Reinickendorf

  • Merkel erklärt „Multikulti“ für gescheitert

    Merkel erklärt „Multikulti“ für gescheitert

    Foto: Bundeskanzlerin Angela Merkel

    6.10.2010
    Merkel erklärt „Multikulti“ für gescheitert
    Führende Unionspolitiker befeuern die Debatte über Integration von Ausländern in Deutschland. Kanzlerin Merkel erklärt die multikulturelle Gesellschaft für „gescheitert, absolut gescheitert“.

    (…)
    Autor: Martin Schrader (afp, dpa, rtr)
    Redaktion: Pia Gram
    Quelle: