30. November 2010
Prognose 2011
Autobauer vor Rekordjahr
Mit verkürzten Weihnachtsferien und Sonderschichten versuchen die deutschen Autobauer der großen Nachfrage Herr zu werden. Die aktuelle Lage in den Werken bietet einer Studie zufolge einen Vorgeschmack auf das kommende Jahr, das ein Rekordjahr werden dürfte..
Hamburg – Im Jahr 2011 werden laut einer Studie der Universität Duisburg-Essen weltweit so viele Autos verkauft wie nie zuvor. Die Experten rechnen damit, dass insgesamt 62,2 Millionen Pkw abgesetzt werden. Das seien 6,3 Prozent mehr als in 2010.
Verantwortlich dafür seien vor allem die boomende Weltkonjunktur, das hohe Wachstum außerhalb Europas sowie der schwache Euro. Die Gewinne der deutschen Autobauer würden somit voraussichtlich das hohe Niveau des Jahres 2010 übertreffen, für das der Branchenverband VDA mit einem Absatz von 2,9 Millionen Pkw rechnet.
Deutschland zählt den Forschern der Universität Duisburg-Essen zufolge 2011 mit einem Plus von 10,2 Prozent hinter Russland, den USA, Indien und China zu den Pkw-Märkten mit den größten Zuwächsen. Der hiesige Automarkt habe in diesem Jahr sehr unter den Folgen der Abwrackprämie gelitten.
Trotz der wieder anziehenden Konjunktur seien die Verkäufe 2010 unter das niedrigste Niveau seit der Wiedervereinigung gerutscht. Lediglich Firmenwagen, Pkw der oberen Mittelklasse und der Luxusklasse sind den Experten zufolge gefragt gewesen, bei den Klein- und Kompaktwagen brach der Absatz hingegen deutlich ein.
Im kommenden Jahr seien die negativen Effekte der Abwrackprämie aber deutlich abgeschwächt und zudem überdeckt von der guten Wirtschaftslage, so die Autoren der Studie. Die Autobauer sollten sich neben dem heimischen Markt vor allem auf die Regionen in Asien und Nordamerika konzentrieren und dort ihre Präsenz weiter ausbauen.
Die Forscher gehen davon aus, dass schon in 2011 rund 36 Prozent aller weltweit abgesetzten Pkw in Asien verkauft werden und nur noch 21 Prozent in Europa. Bereits im Jahr 2015 würden dann weniger als 20 Prozent aller Autos in Westeuropa abgesetzt.
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Prognose 2011: Autobauer vor Rekordjahr
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Integrationspolitik: Noch jung und schon gescheitert?
01.12.2010
Integrationspolitik: Noch jung und schon gescheitert?
SPD veranstaltete Podiumsdiskussion mit Experten / Gabriel will Migranten stärker in die Politik einbeziehenVon Martin Lejeune
In Berlin diskutierten am Montag über 200 Teilnehmer die Integrationspolitik als junge Disziplin. Die Redner konstatierten eine neue Dimension der Diffamierung, forderten den flächendeckenden Religionsunterricht und kritisierten den Integrationsbegriff als solchen.
»Integrationspolitik in Deutschland. So jung und schon gescheitert?«, fragte die SPD-Veranstaltung im Willy-Brandt-Haus, die häufig um den abwesenden und doch omnipräsenten Thilo Sarrazin kreiste. In seiner Eröffnungsrede merkte Parteichef Sigmar Gabriel selbstkritisch an, die SPD habe in der Vergangenheit eher Politik für Migranten gemacht, als mit ihnen. Fortan müsse Integration unter dem Motto »Politik mit allen für alle« stehen.
In Deutschland hat jeder Fünfte einen Migrationshintergrund. Nur sechs Millionen von ihnen sind Ausländer. Naika Foroutan, Sozialwissenschaftlerin an der Humboldt Universität Berlin, merkte man ihre Wut auf den Noch-Genossen Sarrazin und den »Schaden, den seine Thesen angerichtet haben«, deutlich an. Foroutan bekämpft dessen rassistische Thesen schon lange und setzt sich dafür ein, »dass muslimische Migranten und echte Deutsche einen gemeinsamen Weg gehen, anstatt dass eine Gruppe der anderen folgen muss«. Mit angriffslustigem Unterton fügte sie hinzu: »Ich will nicht, dass Bio-Deutsche, dass autochthone Deutsche ihren bestimmten Status Quo anderen aufzwingen und denen, die das nicht erreicht haben, vorwerfen: Das habt ihr noch nicht geschafft, dort müsst ihr aber hin.«
Foroutan hält eine nationale Integrationspolitik sowieso für illusorisch. Es »gibt zu unterschiedliche Ausgangspunkte in unterschiedlichen Städten mit unterschiedlichem sozialen Gefälle«. Statt einer Integrationspolitik verlangte sie, »Kriterien wie Kultur und Religion« unberücksichtigt zu lassen und dafür insgesamt den Blick auf Entfremdungsstrukturen in dieser Gesellschaft zu richten. »Wir sprechen von Integration statt von Rassismus. Doch wir müssen zu einer Politik kommen, die niemanden ausschließt.« Hinter Bezeichnungen steckten immer auch Ressentiments, so Foroutan. »72 Prozent der Kinder, die 2011 in Frankfurt am Main eingeschult werden, haben einen Migrationshintergrund. Sind das etwa alle Ausländer?«
Rauf Ceylan, Religionswissenschaftler an der Universität Osnabrück mit dem Schwerpunkt gegenwartsbezogene Islamforschung, kam ebenfalls mit einer Zahl nach Berlin: »Etwa 900 000 muslimische Schüler gibt es in Deutschland, für die es in den meisten Bundesländer keinen Religionsunterricht gibt«, erklärte Ceylan und forderte, diesen flächendeckend einzuführen. Sein Institut ist bundesweit das erste, das Imame an einer Universität ausbildet. Ceylan klagte, dass Muslime »meist im negativen Kontext dargestellt werden« und nannte die Beispiele Kopftuch, Terror und häusliche Gewalt.
Stephan Kramer, Generalsekretär des Zentralrates der Juden, dessen Gemeindemitglieder zu mehr als 95 Prozent Zuwanderer aus dem Gebiet der früheren Sowjetunion sind, stellte fest: »Juden sind in weiten Teilen dieser Gesellschaft Fremde. Es ist für viele Deutsche schwer vorstellbar, dass Juden auch Deutsche sein können.« Die unsägliche Sarrazin-Debatte bedeutet für die Fremdenfeindlichkeit in diesem Land auch in Kramers Augen eine »neue Dimension in der Qualität von Aggression und Diffamierung gegenüber Migranten«.
Kramer kritisierte Kanzlerin Merkel für ihre Äußerung, wer sich nicht an christlich-jüdisch-abendländischen Werten orientiere, sei fehl am Platz. Denn diese christlich-jüdische Leitkultur habe es niemals gegeben. »Und diese Äußerungen haben nur das Ziel, eine dritte Kultur, die muslimische, auszuschließen. Und für so eine Bundeskanzlerin ist hier kein Platz.« Kramer fragte: »Was macht Deutschland eigentlich so sexy, dass man hierherkommen, leben und an der Gesellschaft teilhaben möchte? Und zwar nicht als Gastarbeiter, sondern als gleichberechtigter und -gestellter Deutscher?« Eine Antwort fand er nicht.
Ein Türke aus dem Publikum sagte zu Kramer: »In Finnland, Schweden, England oder Kanada sehe ich eine Perspektive für meine Kinder. Aber nicht in Deutschland.« Weil hier nur über Integration diskutiert werde, anstatt Ausländern auf Augenhöhe zu begegnen: »Ich möchte vom Fernsehen auch mal zu meiner Meinung zu Gorleben befragt werden und nicht immer nur zum Thema Integration.«URL:
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Gebremste Ermittlungen
Gottfried Küssel – hier auf einer Demo von FPÖ und Burschenschaften am 9. November 2008
Foto: www.insight.noblogs.org
01.12.2010
Gebremste Ermittlungen
Justiz in Österreich hat seit Monaten ein Neonazinetzwerk im Visier. Eine Spur führt nach Deutschland. Doch hier ist die zuständige Staatsanwaltschaft nicht informiert
Von Frank BrunnerVon den Untersuchungen gegen Dutzende Neonazis, die seit Wochen in Österreich geführt werden, soll nichts nach draußen dringen. »Die Ermittlungen sind geheime Verschlußsache«, erklärte Thomas Vecsey von der Staatsanwaltschaft Wien vergangene Woche auf Anfrage von junge Welt. Derzeit würden etliche Computer untersucht, die bei einer Razzia Ende Oktober sichergestellt wurden, mehr könne er nicht sagen, so Vecsey. Die Vorsicht ist durchaus nachvollziehbar. Denn die Geschichte, die sich derzeit in der Alpenrepublik abspielt, hat das Potential zu einem handfesten Skandal, der möglicherweise bis nach Deutschland reicht. Dabei geht es um die rechte Internetseite »alpen-donau.info«, die seit März 2009 online ist. Dort werden Migranten, Linke und alle anderen, die nicht ins schwarz-weiß-rote Weltbild passen, bedroht, indem man ihre Fotos, Adressen und Telefonnummern veröffentlicht. Bis heute ist die Seite im Netz verfügbar.
Dubiose Beziehungen
Dabei hatten die Grünen bereits im Sommer 2009 eine entsprechende parlamentarische Anfrage gestellt, worauf die Namen einiger Mitarbeiter der Seite publik wurden. Darunter auch Gottfried Küssel. Der heute 62jährige gründete 1986 die militante Neonazitruppe »Volkstreue Außerparlamentarische Opposition« (VAPO) und wurde 1993 wegen »NS-Wiederbetätigung« zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Doch erst vor wenigen Monaten begann das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), gegen Küssel und weitere Verdächtige zu ermitteln. Ende Oktober durchsuchten Beamte in Wien, Niederösterreich, der Steiermark, Kärnten und Tirol insgesamt 18 Wohnungen von mutmaßlichen Mitgliedern des rechten Netzwerkes. Sie beschlagnahmten Laptops, Handys und auch einige Waffen. Die Spuren führen unter anderem in die Militärakademie und das Militärgymnasium in Wien sowie in rechtsnationale Burschenschaften.
Doch trotz der großangelegten Aktion reißt die Kritik am Vorgehen der Behörden nicht ab. So hatten die Fahnder zunächst nur eine Durchsuchung in Wien durchgeführt, alle übrigen Wohnungen wurden erst einen Tag später kontrolliert. Kaum vorstellbar, daß die Rechten nicht über die Razzia informiert waren. Mit »mehreren unabhängigen Ermittlungen, bei denen es leider zu Überschneidungen« gekommen sei, rechtfertigte BVT-Chef Peter Griedling«, die Panne Anfang November. Doch es gibt weitere Ungereimtheiten. Der Standard berichtete, daß auch der Sohn eines beim Inlandsgeheimdienst beschäftigten Beamten Kontakte zu Betreibern von »alpen-donau.info« haben soll. Die Behörde bestreitet, daß Informationen ins rechte Milieu gelangt sind. Mitte August sei der BVT-Mitarbeiter versetzt worden. Da liefen die Untersuchungen allerdings schon einige Monate. Sicher ist dagegen, daß der Name des jungen Mannes – im Gegensatz zu denen der anderen Verdächtigen – vom Innenministerium anonymisiert wurde. Ebenfalls ungewöhnlich: Obwohl der Sohn des Beamten angezeigt wurde, einer der Verantwortlichen für die Internetseite zu sein, ermittelt die Staatsanwaltschaft bislang nicht gegen ihn, meldete Der Standard.
Schwere Vorwürfe gegen den Verfassungsschutz kommen zudem von mehreren Personen, die auf der Internetplattform bedroht wurden. Sie seien nicht kontaktiert worden, teilweise habe sich die Polizei geweigert, entsprechende Anzeigen aufzunehmen, heißt es. Der frühere Polizist und Experte für Internetkriminalität, Uwe Sailer, monierte darüber hinaus, daß die Seite noch immer nicht gesperrt ist. Gründe für die schleppenden Ermittlungen seien die »schützende Hand der Politik und die Verstrickungen der FPÖ in die einschlägige Szene« sagte Sailer der Zeitung Die Presse. Tatsächlich soll unter den Verdächtigen auch ein ehemaliger Mitarbeiter des früheren dritten Nationalratspräsidenten und Mitgliedes der Freiheitlichen Partei (FPÖ) Martin Graf sein. Auch die Betreiber von »alpen-donau.info« verweisen auf ihre Kontakte zur der rechtspopulistischen Truppe. Sailer vermutet, daß die Betreuung der Seite längst ins Ausland verlegt wurde.
Verbindung nach Chemnitz
Damit dürfte er nicht ganz falsch liegen. Nach Informationen von junge Welthandelt es sich bei dem zuständigen Administrator um ein Mitglied der Chemnitzer NPD. Der gelernte Kommunikationselektroniker hat eine eigene Webfirma, die auch den Internetauftritt der NPD betreut, früher war er zudem zuständig für die Seiten des »Nationalen Bündnisses Dresden«. Für eine Stellungnahme war der Mann bislang nicht zu erreichen. Die Chemnitzer Staatsanwaltschaft wurde von den österreichischen Kollegen über eine mögliche Verbindung nach Sachsen bislang nicht informiert. »Die Untersuchungen der Wiener Behörden sind mir nicht bekannt, es gibt bei uns keine entsprechenden Ermittlungen«, erklärte Oberstaatsanwalt Bernd Vogel gegenüber jW.
Doch auch der Chemnitzer Bundestagsabgeordnete Michael Leutert (Die Linke) erklärt, daß es in Zusammenhang mit »alpen-donau.info« Hinweise auf die Beteiligung sächsischer Rechtsextremisten gibt. »Den Eifer, mit dem in Sachsen gegen angebliche linksextreme Gesinnungen vorgegangen wird, sollten die Behörden besser da zeigen, wo er notwendig ist: im Kampf gegen rechts«, sagte Leutert am Dienstag gegenüber junge Welt. Der Hintergrund: Sachsen will bei der Vergabe von Fördermitteln und Preisgeldern an Vereine und Projekte künftig verlangen, daß sich die Organisationen von »linksextremen« Gruppen distanzieren.
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Ministerpräsident Erdogan: Veröffentlichung fragwürdig
Istanbul (dpa) – Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat Veröffentlichungen kritischer US-Dokumente über die Internetplattform WikiLeaks als fragwürdig bezeichnet. Seine Regierung werde die Unterlagen aber prüfen, sagte Erdogan am Montag in Istanbul.
Die Ernsthaftigkeit von WikiLeaks sei fraglich, zitierte die türkische Nachrichtenagentur Erdogan den Regierungschef. «Deswegen warten wir, was von WikiLeaks kommt. Wir können es dann bewerten und uns dann äußern», sagte Erdogan.
Die «New York Times» und der «Spiegel» haben Berichte über mehr als 250 000 diplomatische US-Depeschen im Besitz der Internetplattform WikiLeaks veröffentlicht. Erdogan und seine islamisch-konservative Regierung werden den Angaben zufolge höchst skeptisch bewertet, weil sie die Türkei in eine islamistische Zukunft führten.
Ministerpräsident Erdogan: Veröffentlichung fragwürdig – Service – sueddeutsche.de.
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Sitzung des hohen Militärrats
Der hohe Militärrat wird heute zusammenkommen. Nach Angaben des Generalstabs werden die Ratsmitglieder in den Mittagsstunden das Mausoleum von Atatürk besuchen. Auf der Tagesordnung der eintägigen Sitzung stehen Beratungen über Personal und Ausbildung der türkischen Streitkräfte sowie Disziplinarmassnahmen. Des Weiteren sollen geplante militärische Vorhaben der türkischen Streitkräfte aufgegriffen werden.
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Zurück in die Türkei: Integrationsfachmann soll gehen
Ein in Würzburg lebender Türke soll in seine Heimat abgeschoben werden. Gesetzlich hat die Stadt angeblich keine Spielräume. Landespolitiker sehen das anders. Vielleicht muss am Ende die Härtefallkommission des Innenministeriums entscheiden.
Hakan Cengiz kümmert sich seit Jahren in Würzburg um die Integration von Migranten. Der 29-Jährige organisiert Integrationskurse und unterstützt Eltern, die wegen Sprachproblemen nicht mit den Lehrern ihrer Kinder reden können. Cengiz kommt aus der Türkei. Dorthin soll er nach mehr als sechs Jahren in Franken abgeschoben werden.
Während sich die Stadt im Recht sieht und sich das auch gerichtlich bestätigen ließ, ist die Empörung bei Bürgern, Politikern, dem Ausländerbeirat und Weggefährten des 29-Jährigen groß. Denn nicht nur der Türke soll zurück in seine Heimat. Auch seine hochschwangere Ehefrau und sein zweijähriger Sohn müssten Würzburg vier Monate nach der Entbindung verlassen.
Vorbild für alle Migranten
Der Fall ist verzwickt: „Ich bin für ein Studium hergekommen“, erklärt Cengiz, der zu Hause nicht politisch verfolgt wurde. Nur dafür erhielt er eine Aufenthaltserlaubnis. Doch dann kam alles anders. Krankheit und Trauerfälle in der Familie, finanzielle Sorgen, die Heirat. „Ich habe viel Unterrichtsstoff verpasst“, sagt der Bauingenieur. Das Studium in Darmstadt hat Cengiz nicht beendet, stattdessen vor dreieinhalb Jahren eine Teilzeitstelle beim Förderverein Main-Bildung in Würzburg angenommen. Mehr darf er derzeit laut Gesetz nicht arbeiten.
Beim Förderverein Main-Bildung engagiert sich Cengiz für die Integration von Türken in Würzburg.
(Foto: dpa)
Bei dem Verein wird vor allem das Organisationstalent des Türken geschätzt. „Außerdem waren die Sprachkenntnisse von Herrn Cengiz im Türkischen und Kurdischen von enormer Wichtigkeit, um die entsprechenden Bevölkerungsgruppen anzusprechen“, erklärt Vereinsgeschäftsführer Ismail Temel. Er will den 29-Jährigen gerne voll einstellen. „Er gehört zu unseren wichtigsten Mitarbeitern, daher garantieren wir Herrn Cengiz einen Job und ein entsprechendes Gehalt.“ Der Familienvater sei ein Vorbild für alle Migranten.
Stadtverwaltung verlangt Studiennachweise
Doch die Stadt sind angeblich die Hände gebunden. „Herr Cengiz konnte trotz wiederholter Aufforderungen der verschiedenen zuständigen Ausländerbehörden seit 2006 keine Nachweise über sein Studium vorlegen. Selbst naheliegende Dinge wie Vorlesungsmitschriften, Manuskripte, Bestätigungen von Dozenten oder Studienkollegen konnten nicht vorgelegt werden“, heißt es bei der Stadtverwaltung.
Der 29-Jährige gibt unumwunden zu, nur wenig Zeit an der Uni verbracht zu haben. Dass er aufgrund gesetzlicher Vorgaben nun gehen soll, versteht er sogar, dennoch: „Es gibt viele Leute, die sind seit 30 Jahren hier und können kaum Deutsch“, berichtet Cengiz. „Ich zahle meine Steuern, ich bin integriert in Deutschland.“
Verwaltungsgericht rät Prüfung
Cengiz lehrt Deutsch, ist ein Vorbild.
(Foto: dpa)
Die Integrationsleistung des Türken – für sich selbst und andere Migranten – erkennt auch das Verwaltungsgericht Würzburg an. Dort hatte der Familienvater gegen die Abschiebeentscheidung der Stadt geklagt. Das Gericht gab der Kommune zwar Recht. Zugleich könne die Stadt vielleicht prüfen, ob der Aufenthalt des Mannes nicht aus „humanitären Gründen“ zu sichern sei. Schließlich sei Cengiz in Würzburg familiär und beruflich verwurzelt.
Die Ausländerbehörde aber blieb hart: Cengiz soll gehen, weil aus ihrer Sicht die rechtlichen Voraussetzungen für seinen Aufenthalt nicht erfüllt sind. Die Stadt vollziehe Bundesrecht und habe keine Entscheidungsspielräume, heißt es.
Fall fürs Innenministerium
Landtagsabgeordnete der Region haben den Fall seit längerem im Blick. Günther Felbinger von den Freien Wählern etwa überlegt, den Fall der beim Innenministerium angesiedelten Härtefallkommission vorzustellen. Die Kommission besteht aus Vertretern der christlichen Kirchen, der Landesarbeitsgemeinschaften der freien Wohlfahrtspflege und der kommunalen Spitzenverbände. Sie arbeitet nicht auf Antrag des Betroffenen, sondern aus eigenen Erwägungen.
Auch Bürger protestieren gegen die drohende Abschiebung. „Endlich mal ein Türke, der sich hier einbringt, was arbeitet, sich integriert und solche Leute müssen dann gehen“, heißt es in einer Stellungnahme im Online-Forum der Tageszeitung „Main-Post“. „Mag sein, dass diese Entscheidung ungerecht ist, aber ein Richter muss sich an das Gesetz halten und nicht an die Gerechtigkeit“, schreibt ein anderer Leser und ergänzt: „Und dass viele Gesetze nichts mit Gerechtigkeit zu tun haben, das wissen wir doch alle.“
Angelika Röpcke, dpa
Zurück in die Türkei: Integrationsfachmann soll gehen – n-tv.de.
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Wien behindert Türkei-Beitritt
US-Vizeaußenminister Burns hörte Klagen aus Ankara
Wien – Mehr als 1700 Geheimdokumente aus der US-Botschaft in Wien kommen über die Aufdecker-Website Wikileaks an die Öffentlichkeit. Ein weiteres Dokument zeugt vom wachsenden türkischen Ärger über Österreich. Die Tageszeitung „Die Presse“ berichtet in diesem Zusammenhang über eine Unterhaltung des US-Vizeaußenministers William Burns mit seinem türkischen Counterpart Feridun Sinirlioglu.
Dieser beklagte sich bei Burns darüber, dass Österreich gemeinsam gemeinsam mit Frankreich und Zypern den türkischen EU-Beitritt „aus politischen Motiven“ behindere. Die Beziehungen zwischen Ankara und Wien seien außerdem „infiziert von den ethnischen Vorurteilen“ in Österreich.
Das Außenamt wies die Darstellung Sinirlioglus auf Anfrage der „Presse“ zurück: „Das stimmt schlicht nicht. Die Türkei konnte bisher ein einziges Kapitel bei den Beitrittsverhandlungen abschließen, das war unter österreichischem EU-Vorsitz“, sagte Alexander Schallenberg, Sprecher von Außenminister Michael Spindelegger (V).
In einem anderen Dokument zitiert der US-Botschafter in Ankara einen Funktionär der regierenden AK-Partei von Premier Recep Tayyip Erdogan mit den Worten, man wolle sich für die Niederlage bei der Belagerung Wiens 1683 revanchieren.
Ins Visier der US-Dienste geriet Österreich auch durch seinen temporären Sitz im UN-Sicherheitsrat 2009 und 2010. In Richtlinien zur Informationsbeschaffung in der UNO vom Juli 2007 wird bei jedem Thema das Aushorchen der österreichischen Positionen verlangt. Die „berichtenden Beamten“ sind auch angehalten, möglichst viele Informationen über Gesprächspartner zu sammeln – bis hin zu den Nummern ihrer Kreditkarten und ihrer Flugmeilenkarten. (APA)
Wien behindert Türkei-Beitritt – Geheimdokumente – derStandard.at › International.
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Darf man kriminelle Fremde abschieben?
Darf man kriminelle Fremde abschieben?
28.11.2010 | 18:34 | WOLFGANG GREBER (Die Presse)
Die umstrittene Volksinitiative in der Schweiz berührt Rechtsfragen, die nicht immer klar lösbar scheinen. Sie gibt aber auch Einblick in die elitäre Seele vieler Schweizer.
Die Schweizer nahmen am Sonntag die Initiative der populistischen Schweizer Volkspartei (SVP) zur „Ausschaffung“ krimineller Ausländer an. Nun steht eine Verfassungsänderung an, nach der Fremde, die in der Schweiz wegen schwerer Delikte wie Mord und Raub rechtskräftig verurteilt werden, automatisch abgeschoben werden und fünf bis 15 Jahre Schweiz-Verbot erhalten. Das blüht auch dem, der Sozialhilfe missbraucht.
Die SVP argumentierte mit der hohen Kriminalitätsrate unter Ausländern; ein Faktum, das auch in Österreich kaum noch bestritten wird. Fremde sollten sich laut SVP wie Gäste verhalten und die Regeln befolgen, sonst fliegen sie raus. So unmenschlich ist das an sich nicht. Wer in einem anderen Land leben will, soll sich korrekt benehmen. Da geht’s nicht um Unterwürfigkeit, sondern auch um den Schutz des Fremden selbst – speziell, wenn er Flüchtling ist: Wer aus seinem Land geflohen ist, sollte so handeln, dass er nicht wieder zurückmuss.
Zudem kennt das allgemeine Völkerrecht kein individuelles Recht der freien Aufenthaltswahl im Ausland. Jedem Staat steht es frei, Fremde einzulassen und auszuweisen, und mitunter ohne Begründung. Internationale Verträge haben diese Territorialhoheit allerdings begrenzt, und dort setzten die Gegner der Initiative an: Automatische Abschiebungen seien völkerrechtlich illegal, speziell in Staaten, in denen dem Betreffenden Folter drohe. Bei EU-Bürgern verletze die Initiative den Vertrag EU/Schweiz zur Freizügigkeit des Personenverkehrs. Und natürlich seien die Abschiebungen „diskriminierend“ – ein gängiger Vorwurf, den man zur Sicherheit immer behaupten kann.
Viele Medien gaben diese Kritik juristisch dürftig überprüft wieder. So fordert die SVP in der Tat nicht, das Verbot der Ausweisung in „Folterstaaten“ laut Anti-Folter- und Flüchtlingskonvention der UN zu kippen; es bleibt auch weiter in Artikel 25 Schweizer Grundgesetz. In einen Rechtssumpf tappt man aber beim Freizügigkeitsabkommen: EU-Bürger dürfen in der Schweiz leben, solange sie sich den Aufenthalt finanzieren können. Doch eine unpräzise Vertragsklausel macht das Recht beschränkbar, aus „Gründen der öffentlichen Ordnung, Sicherheit, Gesundheit“. Laut Juristen sind damit weitgehende Abschiebemaßnahmen legitimierbar; im Übrigen sind auch innerhalb der EU Ausweisungen möglich, doch in eng definierten Grenzen.
Noch ein Problem: die mögliche Verletzung des Rechts auf Familienleben (Artikel 8 Europäische Menschenrechtskonvention), wenn etwa ein Familienvater gehen soll. Nur sagt der Artikel auch, dass das Recht aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und zur Verhinderung von Delikten beschnitten werden kann – wieder eine wolkige Klausel.
Hauptknackpunkt aber ist die Ausweiseautomatik. Laut Schweizer und EU-Recht ist stets zu prüfen, ob eine Ausweisung verhältnismäßig ist und vom Verurteilten weiter Gefahr ausgeht. Wenn dazu die SVP einwendet, dass ja auch EU-intern Ausweisungen möglich sind, ist das ein Schuss ins Knie: Dieselbe EU-Norm (Richtlinie 2004/38) sagt, dass eine Verurteilung allein dafür nicht reicht. Im Übrigen besagt der UN-Menschenrechtspakt II von 1966, dass es gegen Ausweisungen staatliche Rechtsmittel geben muss. Insgesamt ist die Ausweiseautomatik kaum haltbar und vor allem zum Gaudium von Stammtischrichtern gedacht.
Dieses populistische Motiv ist es auch, das – bei allen nachvollziehbaren Argumenten – die Ausschaffungsinitiative durchzieht und damit auch ein gewisses Klima in der Schweiz offenbart, etwa diese verbissene „Wir sind besser als alle anderen“-Attitüde. Die wachsende Anti-Ausländer-Haltung, bei der es nicht nur gegen Afrikaner und Osteuropäer geht, sondern auch gegen Deutsche oder Österreicher, legt auch eine gewisse Schizophrenie bloß: Auf der einen Seite sollen ausländische Mörder, Räuber und Dealer aus der Schweiz geworfen werden, andererseits wurden und werden dort Gewaltherrscher, Diktatoren, Mafiosi und schwindlige Geschäftemacher, deren Geld oft fragwürdiger Herkunft ist, mit einem „Grüezi“ aufgenommen.
Es ist diese (im Grunde pragmatische) Rosinen-aus-dem-Kuchen-Picker-Mentalität, die diese Initiative letztlich unverfroren erscheinen lässt.
E-Mails an: wolfgang.greber@diepresse.com
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Türkischer Pass für Synoden-Mitglieder
Die griechisch-orthodoxe Kirche Agia Efimia in Istanbul
Foto: dpa29.11.2010
Türkischer Pass für Synoden-Mitglieder
Orthodoxe Christen bekommen mehr Freiheit
Von Jan Keetman, IstanbulIn den Fortschrittsberichten der EU bekommt die Türkei regelmäßig schlechte Noten in Sachen Religionsfreiheit. Betroffen sind Alewiten und Christen. Zumindest für letztere kündigen sich jetzt Veränderungen an.
Beim Dauerthema – sunnitisch-islamischer Religionsunterricht für die alewitische Minderheit – gibt es keine Fortschritte. Doch bei christlichen Minderheiten, insbesondere den griechisch-orthodoxen ist einiges in Bewegung geraten.
Der türkische Staat ist über seinen Schatten gesprungen und hat einen kleinlichen Streit mit dem orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel beigelegt. Der Patriarch trägt in seinem Titel das Adjektiv »ökumenisch«, das heißt »universal«. Nach der Gründung des türkischen Nationalstaates stieß man sich daran, dass ein Geistlicher in der Türkei einen Titel gebraucht, der sein Amt als universal und damit nicht nur als zur Türkei gehörend ausweist. Nationalisten liefen gegen den Titel Sturm. Einladungen auf denen der Titel »Ökumenischer Patriarch« zu lesen war, wurden von Staatsvertretern boykottiert.
Der für die Beziehungen zur Europäischen Union zuständige Minister Egemen Bagis hat nun anlässlich einer Konferenz in Brüssel sinngemäß gesagt, der Titel sei ein religiöser Titel und der Staat werde sich da nicht einmischen.
»Etwas anderes wollen wir ja gar nicht«, sagt der Priester Dositheos Anagnostopoulos, der für die Öffentlichkeitsarbeit des Patriarchen zuständig ist. Der Staat müsse den Titel ja nicht anerkennen, »wir haben den einfach und zwar seit sechzehnhundert Jahren«.
Der Amtssitz des Patriarchen im Istanbuler Stadtteil Fener ist ein ganz eigener Ort. In den meist leeren Gängen, in denen nur ab und zu ein paar Worte auf Griechisch zu hören sind, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wie um dem Gang der Zeit gänzlich zu trotzen, hängt an der Fassade der angeschlossenen Georgskirche noch immer der Doppeladler, das Wappen der letzten byzantinischen Kaiser.
Noch vor kurzem sah es so aus, als warte der türkische Staat nur noch auf das Ende der Institution. Dies stand durchaus zu befürchten, denn es wurde schwer, das Personal zu erneuern. Ein Grund hierfür war die Schließung des einzigen orthodoxen Priesterseminars in der Türkei auf der Insel Heybeliada (griechisch Chalki) bei Istanbul im Jahre 1971.
Die dadurch hervorgerufene Nachwuchskrise wurde durch zwei andere Faktoren verstärkt. 1924 teilte der Präfekt von Istanbul dem Patriarchat mit, der Patriarch müsse türkischer Staatsbürger sein. Nach türkischer Auffassung ist damit zwingend verbunden, dass auch die Synode, die einen neuen Patriarchen wählt, aus türkischen Staatsbürgern zu bestehen hat. Die Synode wird aber turnusgemäß aus den fast weltweit verstreut residierenden orthodoxen Metropoliten zusammengesetzt, die natürlich nicht alle aus der Türkei stammen. Dazu hat die Zahl der Griechen in Istanbul dramatisch abgenommen, von 110 000 in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf zirka 2500 heute.
Im Sommer zeigte sich der türkische Ministerpräsident kompromissbereit. Die Mitglieder der Synode können die türkische Staatsbürgerschaft als zweite Staatsbürgerschaft erhalten. 13 Anträge auf türkische Staatsbürgerschaft wurden bereits positiv beschieden, andere werden bearbeitet.
Anagnostopoulos ist aufgrund dieser Entwicklungen nun recht zuversichtlich. Außerdem hätten nun doch einige Leute »in der Regierungspartei, aber auch außerhalb davon« eingesehen, dass Religionsfreiheit für die Türkei notwendig sei. »Nie war ich so optimistisch wie jetzt«, sagt Anagnostopoulos. Ganz zufrieden ist er aber noch nicht. Noch immer fehlt das wichtigste für den Fortbestand des Patriarchats, das Priesterseminar auf Chalki.
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Großbrand in historischem Bahnhof in Istanbul
Ein Großbrand hat große Teile des historischen Bahnhof Haydarpasa in Istanbul zerstört. Die Feuerwehr konnte die Flammen nach mehreren Stunden unter Kontrolle bringen. Das Feuer war im Dachstuhl während Restaurierungsarbeiten ausgebrochen und hatte sich auf das Gebäude ausgedehnt.
Von Ulrich Pick, ARD-Hörfunkstudio Istanbul
Flammen schlagen aus dem Dachstuhl des Bahnhofs Haydarpasa.
Ein schwerer Brand hat große Teile des historischen Bahnhofs Haydarpasa am asiatischen Bosporusufer von Istanbul zerstört. Wie Selami Öztürk, der Bürgermeister des Stadtteils Kadikoy mitteilte, war das Feuer war im Dachstuhl ausgebrochen und hatte sich dann auf das Gebäude ausgedehnt, das zur Zeit renoviert wird. Nach einem mehrstündigen Einsatz gelang es der am frühen Abend der Feuerwehr, die sowohl vom Wasser als auch Land aus den Brand bekämpfte, die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Über den Umfang des Schadens liegen noch keine Schätzungen vor. Personen sollen nicht verletzt worden sein.
Das Werk deutscher Architekten
Der Istanbuler Bahnhof Haydarpasa wurde 1906 nach Plänen deutscher Architekten erbaut und war der Ausgangspunkt der legendären Bagdad-Bahn. Mit ihr sollte das Osmanische Reich, das mit dem Deutschen Reich unter Wilhelm II. verbündet war, besser erschlossen werden. Noch heute fahren von hier aus einmal in der Woche Züge nach Teheran und Damaskus.
Die Feuerwehr war mehrere Stunden im Einsatz.
Größter Bahnhof auf Istanbuls asiatischer Seite
Die Station Haydarpasa ist der größte Bahnhof Istanbuls auf der asiatischen Seite und liegt gegenüber der größten europäischen Station der Stadt in Sirkeci, die lange Jahre die Endstation des Orient-Expresses war. Gäste, die von Mitteleuropa in den Orient fuhren, stiegen in Sirkeci auf eine Bosporusfähre und konnten dann von Haydarpasa aus ihre Reise mit dem Zug fortsetzen. Das Bahnhofsgebäude von Haydarpasa ruht, wie der Chef der türkischen Architektenkammer im Fernsehen mitteilte, auf 220 hölzernen Balken.
Umbau in Hotel geplant
Über die Ursache des Großbrandes herrscht noch Unklarheit. Es kursieren allerdings Gerüchte, nach denen es möglicherweise eine Protestaktion gewesen sein könnte. Denn der historische Bahnhof soll zum Ärger zahlreicher Istanbuler in einen Hotelkomplex umgebaut werden.
via Großbrand in historischem Bahnhof in Istanbul | tagesschau.de.
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Probleme der Hochschulen
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat im Dolmabahce Palast Rektoren verschiedener Universitäten empfangen.
Es ist das erste von den zwei geplanten Rektorentreffen unter Leitung von Ministerpräsident Erdogan. Das zweite Treffen wird am 4. Dezember stattfinden.
An dem Treffen nehmen auch der Vorsitzende des Hochschlurates, Prof. Dr. Yusuf Ziya Özcan, Mitglieder des Hochschulrates, Bildungsministerin Nimet Cubukcu, Finanzminister Mehmet Simsek sowie der stellvertretende Vorsitzende der AKP, Hüseyin Celik teil.
Anfang November hatte Ministerpräsident Erdogan auf einer Konferenz von der Notwendigkeit einer dringenden Reform des Hochschulrates gesprochen. Das Treffen findet auf Initiative des Vorsitzenden des Hochschulrates statt.
Im Mittelpunkt werden die Probleme der Hochschulen sowie die Rektorenwahl stehen. Ferner soll auch das Kopftuchproblem an Hochschulen in die Hand genommen werden.
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Unsere Türken, ihre Deutschen
Rückkehrer aus Deutschland verändern aufgrund ihrer Erfahrungen die Türkei
Bis zu einer halben Million Türken sind in den vergangenen 30 Jahren in die Heimat zurückgekehrt
Geschätzte 500 000 Ex-Auswanderer sind seit 1980 aus Deutschland in die Türkei zurückgekehrt. Die Auswirkungen dieses Stroms gehen aber weit über diese Gruppe hinaus. Die Erfahrungen, die sie in Deutschland gemacht hat, prägen ihre alte und neue Heimat heute. Es sind Erfahrungen, die dem Klischeebild von deutschen Sekundärtugenden entsprechen – aber auch noch viel widersprüchlichere. Sie tragen bei zur wilden Moderne, die das Land am Bosporus in ganz eigene Konflikte stürzt.
In den 90er-Jahren platzte ein junger Mann aus dem rheinhessischen Alzey in die türkische Musikszene. Tarkan Tevetoglu hieß er, und unter dem Künstlernamen „Tarkan“ wurde er zum ersten international bedeutenden türkischen Popmusiker. Sein Wirken veränderte das türkische Friseurgewerbe – Jugendliche verlangten und bekamen fortan den wuscheligen, zerzausten Tarkan-Look. In Interviews hat er gesagt, er verdanke Deutschland viel, vor allem, ein „Weltbürger“ geworden zu sein, jemand, der in verschiedenen Kulturen zu Hause ist. Und dann war da die Musik – „Nena, Falco, Trio“ nennt er als Einflüsse. Ohne Deutschland wäre er nicht der, der er wurde, und ohne ihn wäre die türkische Popkultur nicht das, was sie wurde. Tarkan ist nur ein Beispiel für die vielen Deutschtürken, die ihre Heimat verändert haben. Die Türkei von heute ist teilweise durch ihre „Almancis“ so geworden, wie sie heute ist. Und sie ist vor allem eines: erfolgreicher und einflussreicher denn je. Aber nicht unbedingt westlicher. Nicht jeder lernt in Deutschland das Abendland lieben. Das beste Beispiel ist Necmettin Erbakan, der in den 60er-Jahren in Deutschland studierte und arbeitete und zum maßgebenden Islamistenführer des Landes aufstieg, 1997 wurde er gar Ministerpräsident. Er hat die Türkei dauerhaft verändert: Die heutige Führung des Landes besteht aus seinen einstigen Gefolgsleuten, allen voran Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und Staatspräsident Abdullah Gül.
Von Tarkans westlicher Frechheit bis zu Erbakans religiösem Konservativismus ist es ein weiter Bogen. In vielen Rückkehrern verstärkt aber ihre deutsche Erfahrung das Potenzial, das, was in ihnen steckt, erfolgreicher umzusetzen, was auch immer das konkret sein mag.
Semiha Öztürk etwa hat mehr oder minder eigenhändig den Frauenanteil im türkischen Parlament verdoppelt. Ihre Kindheit verbrachte sie in Deutschland, und später in der Türkei machte sie Karriere als TV-Reporterin. Für die Frauenorganisation Ka-Der dachte Öztürk sich eine Öffentlichkeitskampagne aus, die das ganze Land zum Lachen brachte und die Parteien zwang, mehr Frauen ins Parlament zu bringen: „Müssen wir Schnurrbart tragen, um ins Parlament zu kommen?“, lautete der Slogan, zu dem prominente Türkinnen sich mit aufgemalter Barttracht ablichten ließen. Ergebnis: Der Frauenanteil sprang von 4,5 auf 9,5 Prozent.
Der Schauspieler Haluk Piyes verändert ebenfalls sein Land. Der in Köln aufgewachsene Star des deutschen Kultfilmes „Kanak Attack“, einst gefeiert als „Entdeckung des Jahres 2000“ und deutscher Box-Jugendmeister, lebt inzwischen wieder in der Türkei. Er spielt in Fernsehserien harte Helden, die gegen das Böse kämpfen. Er ist vielschichtiger als seine Rollen, hat Jura studiert und Regie, und versucht sich neuerdings auch als Regisseur. Privat kümmert er sich um vernachlässigte Jugendliche. Er ist selbst einer, der sich durchgebissen hat: Boxen lernte Piyes, um sich unter den Türkenkids seiner Heimatstadt Köln behaupten zu können. Als sich später der Erfolg einstellte, begann er nebenbei Streetworker-Projekte, die Auswege aus der Gewalt zeigen sollten – für türkische genauso wie für deutsche Jugendliche. Heute macht er das in der Türkei, zusammen mit der Polizei. „Der Knackpunkt ist immer ein gebrochenes Verhältnis zum Vater“, sagt Piyes. „Ich frage die Jungs, wann sie ihrem Vater zuletzt gesagt haben, dass sie ihn lieben. Ich ermutige sie, das einfach mal zu sagen, selbst wenn sie es nicht so empfinden. Es ist erstaunlich, was ein einfaches Wort bewirken kann.“ Er investiert seine Freizeit und sein Geld in diese Projekte. Das macht kein anderer Filmstar in der Türkei – es ist etwas, was aus ihm selbst kommt, aber vielleicht auch ein wenig aus Deutschland.
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Politik: „Multikulti ist Realität“
Von unserem Redaktionsmitglied Fabian Busch
Mannheim. Nein, der Name Thilo Sarrazin fällt nicht. Als Klaus Wowereit bei der „Zukunftswerkstatt“ der SPD am vergangenen Samstag in Mannheim vor seinen Genossen zum Thema Integration spricht, da erwähnt er nur vage einen „selbst ernannten Genforscher“ und ein gewisses „Buch, das es sogar in die Bestseller-Listen geschafft hat“. Doch der Name seines ehemaligen Finanzsenators kommt Berlins Regierendem Bürgermeister nicht über die Lippen. Dabei besteht Wowereits Rede vor allem darin, die Thesen von Sarrazins Buch über die angebliche Integrationsunwilligkeit von Muslimen zu widerlegen.
Die SPD-Vorderen, die bei Zukunftswerkstätten wie der in Mannheim mit Mitgliedern und Interessierten ins Gespräch kommen wollen, geben sich optimistisch. „Wir können millionenfach den Beweis erbringen, dass Integration in Deutschland in den letzten Jahren erfolgreich gewesen ist“, ruft der stellvertretende Parteivorsitzende Wowereit, den seine Partei am gleichen Wochenende wieder als Spitzenkandidaten für die Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus aufgestellt hat.
„Multikulti ist nicht gescheitert. Multikulti ist Realität in Deutschland“, sagt er und greift die Kanzlerin an, die das Gegenteil behauptet. Integrationsgipfel im Kanzleramt zu veranstalten sei schön und gut. Doch dann dürfe man im Kabinettssaal nicht kurz danach die Fördermittel für die Soziale Stadt kürzen, von denen viele Integrationsprojekte in den Kommunen abhängig seien. Bei den rund 300 Zuhörern im Stadthaus kommt das gut an.
Schmid mahnt zu Anstrengungen
Für die nachdenklichen Töne ist Baden-Württembergs SPD-Landeschef Nils Schmid zuständig. „Integration wird erst dann gelungen sein, wenn wir den ersten Feuerwehrkommandanten, den ersten Bürgermeister mit Migrationshintergrund haben“. Schmid erzählt von seiner türkischstämmigen Frau, die es geschafft habe, mit türkischem Abitur in Deutschland zu studieren. „Wir müssen dafür sorgen, dass kein einziges dieser jungen Talente verloren geht. Das ist die Aufgabe der Sozialdemokratie.“
Und wie hält die SPD es mit der Integration? Diese Frage muss Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz beantworten, nachdem ein Zuhörer einen Zettel auf das Podium gereicht hat, wo er gemeinsam mit Wowereit, Schmid und der Landtagsabgeordneten Helen Heberer sitzt. Warum dort oben eigentlich kein Migrant sei, will der anonyme Fragesteller wissen. Kurz räumt ein, dass es Nachholbedarf gebe. Gleichzeitig seien aber auch die Migranten aufgefordert, sich politisch zu engagieren und dabei zu bleiben – auch wenn es mit der Wahl in den Stadtrat nicht beim ersten Mal klappe. Das Angebot aber sei da, versichert der OB einer Stadt, in der jeder dritte Einwohner einen Migrationshintergrund hat. „Wir müssen Ermöglicher sein für Erfolgsgeschichten in unserer Gesellschaft.“
Mannheimer Morgen
29. November 2010
via Politik: „Multikulti ist Realität“.
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PM: Frau Schröder surft auf Sarrazin-Welle
Autor: Memet Kilic
Zur Vorstellung zweier Studien über Gewalttätigkeit unter männlichen muslimischen Jugendlichen durch Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, erklärten Memet Kilic, Sprecher für Integrations- und Migrationspolitik, und Kai Gehring, Sprecher für Jugendpolitik:
Frau Schröder hat schon im Vorfeld der Studien erhöhte Gewaltbereitschaft unter jungen Muslimen verkündet und deren kulturelle Wurzeln als Ursache hervorgehoben. Die von ihr selbst in Auftrag gegebenen Studien haben jedoch Schröders Aussagen als Vorurteile widerlegt. Für eine höhere Gewaltbereitschaft junger Muslime gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg.
Es ist nicht die Aufgabe der Familienministerin, soziale Probleme zu ethnisieren und die Gesellschaft zu spalten. Es geht hier um Jugendliche, die in Deutschland aufgewachsen sind. Nicht Religion oder die Einwanderungsgeschichte sind die entscheidende Ursache für Jugendgewalt, sondern Chancen- und Perspektivlosigkeit. Eine gute Ausbildung und gute Jugendarbeit sind die beste Prävention.
Statt Herrn Sarrazin nachzueifern, sollte Frau Schröder Lösungen liefern, wie sie die Benachteiligung von Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte auf dem Bildungs- und Arbeitsmarkt beseitigen möchte.
Presseartikel dazu:
27.11.2010 Berliner Morgenpost “Grüne kritisieren Schröder”
27.11.2010 Hamburger Abendblatt “Schröder kritisiert Machokultur bei muslimischen Jugendlichen”
27.11.2010 Junge Welt “Ministerin startet neue Attacke gegen Muslime”
26.11.2010 ZDF heute “Schröder: Junge Muslime gewaltbereiter als Nicht-Muslime”
26.11.2010 Spiegel Online “Islam, Gewalt und scheinbare Zusammenhänge”
26.11.2010 Süddeutsche Zeitung “John Wayne in der Disco”
26.11.2010 FAZ “Schröder beklagt gefährlichen Dreiklang”
26.11.2010 Neue Osnabrücker Zeitung “Ministerin kritisiert Machokultur”
26.11.2010 evangelisch.de “Forscher: Keine gestiegene Gewalt bei jungen Muslimen”
26.11.2010 Der Westen “Junge Muslime laut Schröder erhöht gewaltbereit”
26.11.2010 Donaukurier “Kein Beleg für gestiegene Gewaltbereitschaft bei Muslimen”
26.11.2010 OTZ “Schröder: Junge Muslime haben erhöhtes Gewaltpotenzial”
26.11.2010 Cityinfo Aktuell “Schröder: Junge Muslime haben erhöhtes Gewaltpotenzial”Presseartikel dazu auf Türkisch:
26.11.2010 Deutsche Welle World “Berlin’de Müslümanlık ve şiddet polemiği” -
Integration geht nur über Sprache?
Sie ist der Literatur-Star des Jahres: Melinda Nadj Abonji hat erst den Deutschen und dann den Schweizer Buchpreis bekommen. Ein Gespräch über Ruhm, Integration und Sprache.
Sie ist der Literatur-Star des Jahres: Melinda Nadj Abonji hat erst den Deutschen und dann den Schweizer Buchpreis bekommen. Ein Gespräch über Ruhm, Integration und Sprache.
Frau Abonji, Sie haben in diesem Jahr erst den Deutschen Buchpreis, dann den Schweizer Buchpreis erhalten. Wie haben Sie die letzten Wochen erlebt?
Es war eine sehr dichte Zeit mit vielen Lesungen, vielen Interviews und vielen schönen Begegnungen. Ganz anders als die Zeit davor, in der ich fast sechs Jahre lang sehr still und zurückgezogen gearbeitet habe.
Mal ehrlich, haben Sie mit einem der Preise heimlich gerechnet?
Natürlich habe ich gewusst, dass es den Deutschen Buchpreis und den Schweizer Buchpreis gibt. Aber es war alles sehr eng mit dem Romanabschluss. Ich habe bis zum Schluss daran gearbeitet und an Details gefeilt. Und dann hat der Verlag gesagt, sie wollen das noch für den Deutschen und Schweizer Buchpreis eingeben. Dann habe ich sie angeschaut und gesagt, wenn ihr das tun wollt, dann macht mal. Und habe mich nicht weiter darum gekümmert.
In Ihrem Roman geht es auch um die Frage der Integration. In Deutschland tobte dazu in den vergangenen Monaten eine sehr heftig Debatte. Wie haben Sie das verfolgt?
Ich empfinde die Art der Debatten sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz vor allem als ressentimentbeladen. Sie lösen das nicht, worüber man eigentlich reden sollte, nämlich die Frage, wie können Menschen unterschiedlicher Herkunft wirklich Interesse aneinander haben und sich nicht irgendwie gegenseitig Dinge vorwerfen.
Wie könnte man das denn lösen?
Wir können als Beispiel die Sprache nehmen. Die Sprache ist enorm wichtig, um überhaupt die Menschen in dem neuen Land zu verstehen. Und ich finde, dass die Leute Deutschkurse besuchen müssen. Aber es ist natürlich auch so, dass gerade Leute, die wenig Geld haben und schlecht ausgebildet sind, mehr arbeiten müssen. Also muss man schauen, dass die Betriebe auch bereit sind, solche Deutschkurse zu ermöglichen. Bei den Kindern, glaube ich, ist es total wichtig, dass sie zum Beispiel in ihrer Muttersprache eine Schule besuchen dürfen. Wenn man ein schlechter Schüler ist, ist man das ja nicht nur in Deutsch, sondern in allen Fächern, wenn man die Sprache nicht kann. Das kann nicht damit zu tun haben, dass die Kinder von Ausländerfamilien aus Osteuropa oder von südlichen Ländern einfach dümmer sind. Die haben wegen dieses Sprachdefizits weniger Möglichkeiten.
Entgegen einer These, die ja auch Thilo Sarrazin vertritt, dass Ausländer, die hier leben wollen, sich anpassen müssen, warnen Sie vor zu viel Anpassung.
Ja, zu viel Anpassung, übertriebene Assimilation, bedeutet eben auch eine kulturelle Aushöhlung der Menschen. Man verliert dann das Gefühl für sich selber. Ich glaube, es gibt eine Leere, wenn man beispielsweise die eigene Sprache nicht sprechen darf.
Sie haben in Ihrem Roman eine ganz eigene Sprache entwickelt. Wie haben Sie die gefunden?
Als ich vor sechs Jahren angefangen habe, den Text zu schreiben, habe ich sofort das Gefühl gehabt, dass das der richtige Ton ist. Das erste Kapitel hat sich seither eigentlich gar nicht verändert. Da war dieser Ton schon da, die Art der Sätze, der Rhythmus.
Welche Rolle hat dabei Ihre eigene Geschichte und Herkunft gespielt?
Die verschiedenen Sprachen spielen eine große Rolle. Ich habe auch mit ungarischem Sprachmaterial gearbeitet, mit schweizerdeutschen Einsprengseln, mit einer Syntax, die serbokroatisch gefärbt ist. Ich habe wirklich versucht, das, was eine Gemeinschaft ausmacht, nämlich die verschiedenen Sprachen und Dialekte, in diesen Text einzubauen. Das war mir sehr wichtig, dass es da nicht irgendeinen Erzähler gibt, der irgendwo oben sitzt und das Ganze im Griff hat, sondern ich wollte richtig eintauchen in diese Welt.
Fragen: Michael Lünstroth
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Einmal Deutschland und zurück
Im Jahr 2009 lebten etwa 2,5 Millionen Türken in Deutschland. Jährlich kehren schätzungsweise rund 40 000 in die Türkei zurück. Im Jahr 2008 waren es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 34 800 – die Zahl betrifft allerdings nur türkische Staatsbürger. Dazu kommen Türken mit deutschem Pass, die aber in der Statistik nicht gesondert ausgewiesen sind.
Wie viele insgesamt seit der ersten Rückkehrwelle in den 80er-Jahren zurückgekehrt sind, ist sehr schwer zu sagen, zumal auch viele nach einem gescheiterten Versuch, in der Türkei eine Existenz aufzubauen, nach Deutschland zurückkehren. Insgesamt schätzt man jedoch, dass viele Hunderttausend, vielleicht eine halbe Million Türken oder mehr, seit 1980 in ihre „Heimat“ zurückgekehrt sind. Bemerkenswert ist, dass das Leben in Deutschland viele Türken islamischer werden ließ. Im Jahr 2000 nannten sich rund 56 Prozent der Türken in Deutschland „sehr“ oder „eher“ religiös. 2009 war die Zahl auf 75 Prozent gestiegen. Am stärksten wuchs die Zahl der „sehr“ religiös eingestellten Deutschtürken, von etwas mehr als 7 Prozent im Jahr 2000 auf fast 20 Prozent 2009. oky
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Deutschland: Merkel über EU-Mitgliedschaft der Türkei
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich für die Einhaltung des Ankaraner Protokolls und die Lösung der Zypern-Frage ausgesprochen.
Merkel kam in Berlin mit Vertretern der türkischen Medien zusammen und bewertete die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU. Dabei bezeichnete sie das Ankaraner Protokoll als ein Hindernis gegen die EU-Mitgliedschaft der Türkei. Daher müsse das Protokoll eingehalten werden. Merkel kündigte Kontakte in Südzypern Anfang 2011 an, um die in dieser Angelegenheit auf sie zufallenden Aufgaben zu erfüllen. Die Türkei sei ein bedeutender Verbündeter im Nahen Osten, und in Organisationen wie G-20 und NATO. Deutschland halte die zuvor im Zusammenhang mit der EU-Mitgliedschaft der Türkei vereinbarten Abkommen ein.
Im Zusammenhang mit der Migration-Problematik sagte Merkel, dass sie auch die Bundeskanzlerin aller Menschen mit Migrationshintergrund ist.