Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde des Heinrich-Böll-Hauses,
ganz kurzfristig lade ich Sie zu einer Ausstellungseröffnung und einer
kurzen Lesung mit aktuellen Stipendiaten des Heinrich-Böll-Hauses ins
Bürgerbüro der Stadt Düren, Markt 2, 52349 Düren
für Dienstag, 12.07.2011, 15:15 Uhr ein.
„Nachdem sich die Demonstrationen aufgelöst haben und Millionen
Menschen in ihre Häuser zurückgekehrt sind, verwandelt sich die
Revolution in ein unsichtbares, flüchtiges Wesen. Auf den Straßen ist
der eintönige Alltag wieder eingekehrt. Du wachst morgens auf und suchst
nach etwas Verlorenem; du läufst durch die Straßen und versuchst, noch
einmal das Echo der Slogans zu vernehmen, die die Plätze erfüllt
hatten.“
Wie Alaa Khaled (Stipendiat von April bis August 2011) die ägyptische
Revolution literarisch verarbeitet, davon berichtet er an uns an diesem
Nachmittag
Die Poesie von Alaa Khaled werden Sie inmitten einer Fotoausstellung
unseres zweiten Gastes erleben. Salwa Rashad ist nur wenige Tage bei
ihrem Mann Alaa Khaled zu Besuch und hat uns ihre Fotos mitgebracht.
Eindrucksvolle Aufnahmen der Revolution in Ägypten aus Alexandria und
vom Tahrir-Platz in Kairo.
Kommen Sie mit uns auf eine kurze und sehr lebendige Reise in die
Region, die in jüngster Zeit einen großen Wandel erlebt und die ganze
Welt bewegt.
Mit freundlichen Grüßen
im Auftrag:
Stefan Knodel
…und unbedingt vormerken: Sommerfest im Böll-Haus am 10. September
2011 zum 20-jährigen Bestehen!!!
Stefan Knodel
Stadt Düren, Der Bürgermeister
Heinrich-Böll-Haus-Langenbroich e.V.
52348 Düren
Geboren in Alexandria – Ägypten, Studium der Malerei an der Fakultät der Schönen Künste, Abschluss 1986
Einzelausstellung Malerei im spanischen Kulturel-Zentrum, Alexandria.
Seit 1999 gemeinsam mit dem Schriftsteller Alaa Khaled Herausgeberin der nicht periodischen Zeitschrift „Amkenah“ eine non-profit Zeitschrift, die sich mit der Poesie, Literatur und Kunst eines Ortes beschäftigt.
Teilnahme mit ihrer Fotografie an langjährigen Workshops einer Gruppe von Künstlern aus Frankreich und Ägypten,die sich mit verschiedenen Medien beschäftigten: Fotografie, Schreiben, Multimedia. Thema der Arbeit war der Reisende. Der Workshop endete mit einer Ausstellung und verband die beteiligten Medien.
Gruppen-Ausstellungen in Kairo, organisiert vom Ministerium der Kultur organisiertem Kairo, Teilnahme mit ihrem handgefertigten Fotobuch.
Einzel-Foto-Ausstellung in Kairo in der Galerie Mashrabia unter dem Titel
„The Passer-By” (Der Passant)
Teilnahme an einem weiteren Workshop mit französischen und ägyptischen Künstlern mit einem gegenseitigen Austausch, gefördert durch die ECUME-Stiftungzum Thema „Familie“.
2-monatiges Forschungsstipendium in Los Angeles/USA gemeinsam mit dem Schriftsteller Alaa Khaled. Forschungen zur Situation der arabischen Einwanderer in LA, ihrer Identität und geschichtlicher Erinnerungen sowie ihrer Beziehung zu ihrer neuen Heimat und zur Stadt Los Angeles.
Alaa Khaled, Schriftsteller aus Ägypten
1960 in Alexandria, Ägypten geboren. Nach dem Studium der Biochemie wurde er als Lyriker, Essayist und Romanautor bekannt. In seinem Schreiben hebt er die formalen Trennungslinien zwischen den Genres auf. Als Lyriker ist er im Prosagedicht zu Hause. Seine journalistischen Texte weisen literarischen Charakter auf, und seine Prosa ist teils poetisch, teils journalistisch gefärbt. Khaled ist ein entschiedener Gegner jeglicher Normen, die dem Einzelnen vorgeschriebene Denk- und Verhaltensmuster aufzwingen. Bekannt ist Khaled auch als Herausgeber der Kulturzeitschrift „Amkenah“, die, 1999 gegründet, in der gesamten arabischen Welt hohes Ansehen genießt. „Amkenah“ („Orte“) versteht sich als Forum einer sprachlich und künstlerisch unkonventionellen, alltagsnahen Auseinandersetzung mit dem „Ort“ als konkretem Raum, aber auch als ideellem Konzept.
Khaleds Reportage “Everything Happens Quietly With No Surprises” (Alexandria 12/2004) wurde 2005 für den Lettre Ulysses Award nominiert.
Zuletzt in Deutsch erschienen: Das Buch des Flusses Nil, Lettre International, Nr. 71.
Europäische Investitionsbank setzt weiterhin auf die Türkei.
Posted 04.07.2011 13:27:11 UTC
Updated 04.07.2011 13:27:11 UTC
Die Europäische Investitionsbank setzt ihre Unterstützung für die Türkei fort. In diesen Rahmen wurde zwischen dem Schatzamt und der Bank ein neues Abkommen unterzeichnet. Demnach wird die Bank der Türkei ein Kredit in Höhe von 445 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Ein wichtiger Teil des Kredits, der für öffentliche Investitionen in Umwelt und Verkehr gedacht ist, geht auch an Kleine und Mittlere Unternehmen. 150 Millionen Euro werden von der Türkischen Gewerbe Entwicklungsbank den Kleinen und Mittleren Unternehmen zur Verfügung gestellt, um den Produktions-, Dienstleistungs- und Infrastruktursektor zu fördern.
Ministerpräsident Erdogan wird den Ministerrat heute um 13 Uhr bekannt geben.
Posted 06.07.2011 06:47:20 UTC
Updated 06.07.2011 06:47:20 UTC
Ministerpräsident Erdogan wird die Kabinettsliste heute um 12 Uhr im Palais Cankaya dem Staatspräsidenten vorlegen. Wenn die Liste von Abdullah Gül ratifiziert wird, soll es um 13 Uhr auf einer Pressekonferenz im Ministerpräsidium der Öffentlichkeit bekannt gegeben werden.
Die Liste von 26 Ministern, inklusive Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan wurde gestern im Exekutiverat der AK-Partei unter Vorsitz von Erdogan noch ein letztes Mal besprochen. Weitere Tagesordnung des Treffens im höchsten Parteiorgan war das neue Regierungsprogramm, das nach der Bekanntgabe des Ministerrats, im Parlament verlesen wird.
Die Grundlage des Regierungsprogramms bilden unter anderem Überschriften wie die neue Verfassung, schnelle Gerichtsprozesse sowie das Nationale Einheits- und Verbrüderungsprojekt.
via TRT-Deutsch Erdogan wird die Kabinettsliste bekannt geben.
Das Schülerlabor JuLab bietet in den Sommerferien verschiedene Feriencamps an, in denen noch Plätze frei sind.
Siehe dazu Einladungen!
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Berufsfindungspraktikum – Rund um die Welt der Brennstoffzelle
Sommerferien / Zielgruppe: Jahrgangsstufen 9-12
Ihr möchtet beruflich irgendwas mit Technik, Chemie oder Physik machen?
Aber ihr wisst noch nicht genau was? Und was macht man damit, wenn man fertig ist mit Ausbildung oder Studium?
Während unserer Projektwoche bekommt ihr einen Einblick in verschiedene Berufsbilder wie das des Wissenschaftlers, Laboranten, Mechanikers und Elektronikers.
Mehr unter
Energie – Forschen für die Zukunft
Sommerferien / Zielgruppe: Jahrgangsstufen 10-13
Ein Leben ohne Fernsehen, Computer, Auto… im Winter kalte Räume, im Sommer unerträgliche Hitze…
Könnt ihr euch das vorstellen? – Nein?
Dann seid ihr in dieser Forscherwoche richtig, denn hier gehen wir der Frage nach, wie eine umweltschonende Energieversorgung im 21. Jahrhundert gewährleistet werden kann. Ein Thema, das uns alle angeht!
Mehr unter
Wissensdurst statt Sonnenbrand! – „Wald I“
Sommerferien / Zielgruppe: 10-12 Jahre / Feriencamp
Das JuLab bietet euch in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk „exploregio.net“ und dessen außerschulischen Lernorten in der Euregio Maas-Rhein in den Sommerferien eine spannende Woche zum Thema „Wald“ an. Fünf Tage lang habt ihr die Möglichkeit bei verschiedenen Mitgliedern des exploregio.net mehr zum Thema zu erfahren, zu experimentieren, forschen und staunen.
Unter anderem wartet das Actionklettern im Hochseilgarten auf euch, ihr lernt das Ökosystem Wald kennen, untersucht Boden im Labor, macht eine Exkursion mit Kompass und Landkarte und bearbeitet Holz in der Kreativwerkstatt.
Mehr unter den oben angeführten Anhängen
Wissensdurst statt Sonnenbrand! – „Wald II“
Sommerferien / Zielgruppe: 13-16 Jahre / Feriencamp
Das JuLab bietet euch in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk „exploregio.net“ und dessen außerschulischen Lernorten in der Euregio Maas-Rhein in den Sommerferien eine spannende Woche zum Thema „Wald“ an. Jeweils für fünf Tage habt ihr die Möglichkeit bei verschiedenen Mitgliedern des exploregio.net mehr zum Thema zu erfahren, zu experimentieren, forschen und staunen.
Unter anderem lernt ihr das Ökosystem Wald kennen, indem ihr seine „grüne Lunge“ in Natur und Labor untersucht, führt ökologische Gewässeruntersuchungen an einem Waldbach durch und begebt euch in einen Abenteuerworkshop zum Thema „Wald und Mensch“.
Nach Multikulti und Leitkultur… Neue Perspektiven zum Zusammenleben
Mark Terkessidis gilt als einer der renommiertesten Migrationsforscher in Deutschland mit zahlreichen Veröffentlichungen zu den Themen Migration, Jugend- und Popkultur. Er lebt als freier Journalist und Autor in Köln und Berlin.
Terkessidis plädiert für eine radikale interkulturelle Öffnung. Alle Institutionen müssten darauf geprüft werden, ob sie Personen, egal welcher Herkunft, auch tatsäch lich die gleichen Chancen auf Teilhabe einräumen. Nur so können die Poten tiale einer vielfältigen Gesellschaft fruchtbar gemacht werden.
Montag, 11.07.2011
19.00 – 21.00 Uhr
Domsingschule Aachen (zwischen Rathaus und Dom am Katschhof gelegen), Ritter-Chorus-Str. 1-4, Aachen
Moderation: Mounir Azzaoui
Eine Veranstaltung der Stadt Aachen, Stabsstelle Integration, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Politische Wissenschaften der RWTH Aachen.
FAMILIENTREFFEN IM FLUECHTLINGSLAGER
Mehr als 11.000 Fluechtlinge aus Syrien sind in der tuerkischen Grenzregion Hatay in Zeltlagern untergebracht – streng abgeschirmt von der Aussenwelt. Sie zu treffen, ist nur den Angehoerigen erlaubt.
Unternehmen haben Einwanderer als wichtige Kundengruppe entdeckt. Und so sprechen sie diese in ihrer Werbung gezielt an: in der Sprache ihrer Heimat. Besonders Türken werden umworben.
Der türkische Familienvater ist wählerisch: Allen jungen Männern, die mit Blumen für die Tochter vor der Wohnung stehen, knallt er die Tür vor der Nase zu – bis schließlich ein Kandidat mit einem Volkswagen kommt. Der wird vom Vater mit Umarmungen und Küssen empfangen. Der Werbefilm soll darauf aufmerksam machen, dass es in vielen VW-Autohäusern in Deutschland seit Kurzem auch türkischsprachige Verkäufer gibt.
Einige Großunternehmen wie die Deutsche Bank, die Deutsche Telekom oder Lidl umwerben die Einwanderer schon länger gezielt mit türkischsprachigen Anzeigen oder Werbefilmen und besonderen Tarifen. Auch immer mehr mittelständische Firmen folgen nun diesem Beispiel.
Dass sich das Ethnomarketing vor allem an Deutschtürken richtet, ist kein Zufall: Mit knapp drei Millionen potenziellen Kunden sind sie eine relativ große Gruppe. Über türkischsprachige TV-Sender und Zeitungen ist diese gut zu erreichen. Das gilt auch für die 3,5 Millionen Russlanddeutschen, erklärt der Werbeexperte Bülent Bora. Für alle übrigen Migrantengruppen, so Bora, ist es schwer, maßgeschneiderte Werbung zu machen.
Das Wichtige beim Marketing für Migranten ist die Wertschätzung, glaubt Matthias Kulinna, Experte für Ethnomarketing. Er weiß, dass sich etwa die Hälfte der in Deutschland lebenden Türken unerwünscht fühlt. Mit der Werbung in ihrer Heimatsprache, so Kulinna, sagt man ihnen: „Ihr seid hier willkommen.“
via Türkische Kunden gesucht | Top-Thema | Deutsche Welle | 21.06.2011.
Außenminister Westerwelle wirbt für eine engere Anbindung des Nato-Mitglieds Türkei an die Europäische Union. Er sieht in dem Land eine „Brücke in die islamische Welt“ und will fairer Anwalt eines ergebnisoffenen Verhandlungsprozesses sein.
„Ich leiste meinen Beitrag dazu, dass es zu Ergebnissen führt, wenn die Türkei Fortschritte macht“, sagte Guido Westerwelle der Zeitung „Die Welt“ vom Montag. Dass seit nunmehr einem Jahr kein neues Kapitel zum Beitritt des Landes in die EU eröffnet worden sei, bedeute einen Stillstand, der allen Seiten schade. „Wir wollen diesen Stillstand überwinden“, sagte der Außenminister. Er wolle als fairer Anwalt agieren.
Westerwelle ist gerade von einem Besuch in der Türkei zurückgekehrt, wo er sich mit seinem Amtskollegen Ahmet Davutoglu ausgetauscht hat. Westerwelle nannte die Türkei eine „Brücke in die islamische Welt“. Deshalb liege „eine enge Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und der Türkei nicht nur im türkischen, sondern vor allem im europäischen Interesse“.
Annäherungsprozess nichts „Gönnerhaftes“
„Ich warne davor, dass in Europa der Annäherungsprozess der Türkei als etwas Gönnerhaftes behandelt wird“, so Westerwelle. „Wenn man die Türkei systematisch und aus innenpolitischen Erwägungen, um zu Hause ein paar Popularitätspunkte sammeln zu können, vor den Kopf stößt, ist die Gefahr groß, dass sie sich umorientiert. Das wäre zum Schaden für Europa.“ Die Türkei erwarte zu Recht einen „ergebnisoffenen Verhandlungsprozess“, an dessen Ende einzig entscheidend sei, ob die Beitrittskriterien erfüllt seien oder nicht.
Erst am Wochenende hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche für einen Türkei-Beitritt in die EU geworben. „Für mich ist es schlicht unverständlich, dass wir einen Tigerstaat wie die Türkei, der vor unserer Haustür liegt und zu uns kommen will, nicht herein lassen“, sagte er in einem Interview. In der Union gibt es allerdings viele Vorbehalte gegen einen EU-Beitritt der Türkei. Insbesondere die CSU lehnt diesen ab.
via EU-Beitritt: Westerwelle macht Türkei neue Hoffnungen – EU – FOCUS Online.
Außenminister Guido Westerwelle über seinen Blitzbesuch in Istanbul und die Chancen einer Zusammenarbeit im Nahen Osten
Guido Westerwelle hat mit seinem Besuch in der Türkei gerade so lange gewartet, wie es angemessen schien nach den türkischen Parlamentswahlen vom 12. Juni. Als er am Wochenende nach Istanbul kam, war er der erste deutsche Minister seit der Wahl. In einem mehr als einstündigen Vieraugengespräch mit seinem Amtskollegen und Freund Ahmet Davutoglu ging es ihm auch darum, deutlich zu machen, wie wichtig Deutschland den Verbündeten angesichts der Umbrüche in der arabischen Welt nimmt. Darin liegt auch eine Chance für Europa, sagt Westerwelle. Mit ihm sprach in Istanbul Dietrich Alexander.
Die Welt:
Herr Westerwelle, Sie sind das dritte Mal als Minister in der Türkei. Sie nennen Ihren türkischen Amtskollegen Davutoglu „meinen Freund Ahmet“. Sie fühlen sich offenbar sehr wohl in der Türkei.
Guido Westerwelle: Das trifft zu, ich bereise die Türkei seit meiner Jugend regelmäßig. Als Außenminister habe ich Ahmet Davutoglu als einen besonders zuverlässigen Kollegen kennengelernt. Aber noch viel wichtiger ist, dass die Türkei strategisches Gewicht hat und eines der neuen Kraftzentren der Welt ist.
In der Region oder auch für Europa, etwa als Verbindung der EU in die arabisch-islamische Welt?
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Guido Westerwelle: Die Türkei weist wirtschaftliche Wachstumsraten auf, über die sich viele Staaten der Europäischen Union freuen würden. Sie hat einen inneren Reformprozess eingeleitet, den ich anerkenne, auch wenn manches noch nicht unseren Kriterien entspricht. Vor allem ist die Türkei eine Brücke in die islamische Welt. Deshalb liegt eine enge Partnerschaft zwischen der Europa und der Türkei nicht nur im türkischen, sondern vor allem im europäischen Interesse.
Hat man das in den anderen Hauptstädten der EU auch begriffen?
Guido Westerwelle: Mehr und mehr erkennt man, dass sich die Gewichte in der Welt verschieben. Die Türkei ist heute wirtschaftlich und politisch an einem Punkt angekommen, den viele vor wenigen Jahren nicht für möglich gehalten haben. Wir haben ein Interesse daran, dass der Blick der Türkei weiter nach Europa gerichtet ist und deswegen sollten wir alle in Europa die Türkei fair und respektvoll behandeln und sie als Partner auf gleicher Augenhöhe betrachten. Es könnte zu einem Punkt kommen, an dem das Interesse Europas an der Türkei größer sein wird als umgekehrt. Und das möchte ich gern vermeiden.
Tatsächlich hat die Türkei Gründe für ihr derzeitiges Selbstbewusstsein. Ankara könnte sich auch von Europa abwenden und dafür stärker zum Balkan und den arabischen Staaten hin – im Sinne eines nicht imperialen, aber doch Einfluss sichernden Neo-Osmanismus. Ist das realistisch?
Guido Westerwelle: In Anbetracht der Geschichte des Osmanischen Reiches sind das Gedanken, die von manchen tatsächlich angestellt werden. Ich warne aber davor, dass in Europa der Annäherungsprozess der Türkei als etwas Gönnerhaftes behandelt wird. Es ist vielmehr die Wahrnehmung ureigener ökonomischer, nachbarschaftlicher und politisch-strategischer Interessen. Niemand in der Türkei erwartet doch von uns die Aussage, dass und wann die Türkei Mitglied der Europäischen Union wird. Sie erwartet aber zu Recht einen ergebnisoffenen Verhandlungsprozess – so wie es vereinbart worden ist …
… an dessen Ende aber eben auch die Vollmitgliedschaft stehen kann.
Guido Westerwelle: … an dessen Ende es keinen Automatismus gibt, weder in die eine noch in die andere Richtung, sondern an dessen Ende es entscheidend sein wird, ob die Kriterien erfüllt sind oder nicht. Manchmal habe ich bei der Diskussion in Deutschland den Eindruck, als stünde der Beitritt der Türkei kurz vor der Haustür. Es sind weniger als die Hälfte der Kapitel eröffnet worden. Nur eines ist abgeschlossen. Wenn man die Türkei systematisch und aus innenpolitischen Erwägungen, um zu Hause ein paar Popularitätspunkte sammeln zu können, vor den Kopf stößt, ist die Gefahr groß, dass sie sich umorientiert. Das wäre zum Schaden für Europa.
Sie bezeichnen sich als „bester Anwalt der Türkei in der EU“.
Guido Westerwelle: Nicht als bester, aber als ein fairer Anwalt der Türkei. Ich leiste meinen Beitrag dazu, dass es zu Ergebnissen führt, wenn die Türkei Fortschritte macht, so etwa bei der der Eröffnung der letzten beiden Kapitel Umwelt und Lebensmittelsicherheit. Dass seit nunmehr einem Jahr kein neues Beitrittskapitel eröffnet worden ist, ist ein Stillstand, der allen Seiten schadet. Wir wollen diesen Stillstand, der übrigens Gründe auf beiden Seiten hat, überwinden. Mit der Eröffnung des Wettbewerbskapitels ist das möglich und sollte vorangetrieben werden. Auf türkischer Seite gehört dazu die Umsetzung des Ankara-Protokolls.
Lassen Sie uns einen Blick nach Syrien werfen. Deutschland hat traditionell hohes Ansehen in der arabischen Welt, die Türkei verfügt vielleicht über die besten Verbindungen dorthin. Gemeinsam könnte man also einiges bewirken.
Guido Westerwelle: Wenn Deutschland und die Türkei etwas gemeinsam verabreden, hat das großes Gewicht. Deutschland ist in der arabischen Welt und in Nordafrika aus drei Gründen besonders angesehen: Wir haben keinen kolonialen Ballast, wir gelten als politisch sehr zuverlässig und wirtschaftlich erfolgreich, und wir stehen für eine Politik der militärischen Zurückhaltung. Das heißt, wir setzen auf politische Verhandlungslösungen. Bei uns vermutet man keine versteckten Interessen, sondern wir machen eine offene, faire und zuverlässige Politik. Und das wird anerkannt. Die Türkei ist eine Brücke in die arabische Welt, hat für viele arabische Staaten Vorbildcharakter und eine atemberaubende wirtschaftliche Erfolgsgeschichte vorzuweisen.
Seit 1. Juli hat Deutschland den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat. Kommt eine Resolution gegen Syrien?
Guido Westerwelle: Weder die Türkei noch Deutschland haben den Gesprächskanal nach Damaskus geschlossen. Beide haben dem Regime von Präsident Baschar al-Assad aber auch harte und unmissverständliche Nachrichten überbracht. Mein Sonderbeauftragter ist vor wenigen Tagen mit dem syrischen Außenminister Muallim zusammengetroffen. Gleichzeitig versuchen wir gemeinsam mit den anderen europäischen Mitgliedsländern in New York eine Resolution zu erreichen, die die Repressionen in Syrien auch international eindeutig brandmarkt.
Die bringen Sie aber nur ein, wenn sie auch durchkommt, oder?
Guido Westerwelle: Eine solche Resolution wird zur Abstimmung gestellt, wenn sie Aussicht auf Erfolg hat. Deshalb habe ich auch mit meinen Amtskollegen aus Russland und China gesprochen …
… den beiden Veto-Mächten, die gegen eine solche Resolution sind.
Guido Westerwelle: Ja. Ebenso habe ich aber auch mit meinem brasilianischen Amtskollegen gesprochen, die südafrikanische Außenministerin ist am Montag zu Gast in Berlin. Wir werden sehen, was möglich ist. Man braucht Ausdauer für eine solche Resolution. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Umsetzung der Libyen-Resolution in Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika und der Afrikanischen Union auf große Kritik gestoßen ist. Wir müssen deutlich machen, dass es diesmal nicht darum geht, etwas Ähnliches vorzubereiten. Uns geht es darum, den nötigen politischen Druck auf das Regime Assad auszuüben. Das zusammen mit den verhängten Sanktionen ist der richtige Weg. Die Behauptung, militärische Lösungen seien schneller und effizienter als politische, ist in der jüngeren Geschichte regelmäßig widerlegt worden.
Noch einmal zu Libyen: War die deutsche Enthaltung zur Resolution im Sicherheitsrat nicht ein Fehler?
Guido Westerwelle: Nein, es war die richtige Entscheidung. Ich habe immer hinzugefügt, dass ich auch die Entscheidung der anderen und deren Motive als ehrenwert betrachte.
In der Rebellenhochburg Bengasi sieht man alle möglichen Fahnen wehen, nur die deutsche nicht. Zumindest dort scheint man von den Deutschen sehr enttäuscht zu sein.
Guido Westerwelle: Ich bin als einer von wenigen in Bengasi gewesen. Die Herzlichkeit, Freude und Offenheit, mit der wir beim Nationalen Übergangsrat empfangen worden sind, und der Beifall, als ich erklärte, dass der Übergangsrat für Deutschland legitimer Vertreter des libyschen Volkes ist, widerlegen oder relativieren zumindest den Verdacht, Deutschland sei bei den Libyern schlecht gelitten. Gerade war der Außensprecher des Übergangsrates Dschibril in Berlin und hat dort erklärt, dass er das deutsche Abstimmungsverhalten respektiert und den deutschen Beitrag schätzt. Wie helfen humanitär. Wir unterstützen eine politische Lösung. Wir haben unsere Hilfe beim Aufbau der Wirtschaft für die Zeit nach Muammar al-Gaddafi zugesagt. Unsere Enthaltung hat weder zu einer Belastung des westlichen Bündnisses noch zu einer Reduzierung unserer Spielräume in der Nordafrika-Politik geführt. Da ist sehr viel deutsche Innenpolitik im Spiel, wenn das immer wiederkehrend behauptet wird.
Es hätte uns aber doch auch nicht viel gekostet, Ja zu sagen, oder sind Sie da anderer Meinung?
Guido Westerwelle: Es war eine schwierige Abwägungsentscheidung. Deutschland ist bereits mit Tausenden Soldaten weltweit engagiert, besonders in Afghanistan. Wir haben uns entschieden, nicht mit eigenen Kampftruppen an dem Militäreinsatz in Libyen teilzunehmen. Hätten wir in New York Ja gesagt, hätte das größte europäische Nato-Mitgliedsland in Brüssel gewiss nicht Nein sagen können. Wir wären dann heute mit kämpfenden Soldaten längst dabei.
Oberhausen. Oberhausen will aller Kritik zum Trotz durchsetzen, dass muslimische Mädchen auch im Ganzkörperanzug „Burkini“ in Schwimmbäder dürfen. Das war bisher aus Hygiene-Gründen verboten. Viele Muslimas nehmen deshalb nicht am Schwimmunterricht teil.
Auf den ersten Blick wirkt der Anzug nicht schwimmtauglich: Mit langen Ärmeln und Beinen verhüllt der so genannte Burkini die Schwimmerin komplett. Für gläubige Musliminnen ist er allerdings das einzige Kleidungsstück, mit dem sie sorglos ins Wasser gehen können. Foto: dapd
Trotz heftiger Diskussionen unter den Bürgern bleibt die Oberhausener Stadtspitze dabei: Sie will die Erlaubnis für tief religiöse muslimische Mädchen durchsetzen, dass diese auch im Ganzkörperanzug „Burkini“, eine Wortschöpfung aus Burka und Bikini, in öffentliche Schwimmbäder dürfen – damit die Schülerinnen überhaupt am gemischt-geschlechtlichen Schwimmunterricht in den Schulen teilnehmen. Bisher war der Burkini in Oberhausen aus hygienischen Gründen per Badesatzung verboten.
Im Gegensatz zu den ersten Darstellungen der Verwaltung gibt es dazu direkt zwar keinen Erlass des NRW-Schulministeriums, allerdings hat das Ministerium seine Rechtsauffassung zur notwendigen Burkini-Erlaubnis der Städte mit Verweis auf höchstrichterliche Urteile und in Fachaufsätzen dargelegt. Danach soll mit Hilfe des Burkinis durchgesetzt werden, dass muslimische Schülerinnen aus tief religiösen Familien nicht mehr quasi selbstverständlich vom Schwimmunterricht befreit werden.
Zwei Verfassungsrechte prallen aufeinander
Kern der Problematik ist nach Auffassung verschiedener Gerichte, dass hier zwei Verfassungsrechte aufeinanderprallen: Der staatliche Bildungs- und Erziehungsauftrag (Art. 7 I des Grundgesetzes) und die Glaubensfreiheit (Art. 4). Diese beinhaltet auch das Recht, sein gesamtes Verhalten an den Lehren seines Glaubens auszurichten. Dies betrifft auch die von tiefgläubigen Moslems als Vorschrift des Korans angesehene Regel, die körperliche Blöße müsse komplett verhüllt werden.
„Wichtig ist hierbei, dass es dem Staat, also auch der Schule, verwehrt ist, eine Bewertung der vorgebrachten Glaubenshaltung vorzunehmen“, schreiben Georg Minten und Sabine Krampen-Lietzke vom Schulministerium aufgrund der Urteile in ihrem Aufsatz.
Anträge für Grundschülerinnen gestellt
Da auf keinen Fall ein Verfassungsgut hinter ein anderes zurücktreten dürfe, betrachtet das Schulministerium den „Burkini“ als einen „schonenden Ausgleich“ zwischen Verfassungsgütern. Mit Hilfe des „Burkinis“ trage eine Schülerin im Schwimmunterricht eine den Bekleidungsvorschriften des Islam entsprechende Kleidung. Deshalb hätten Gerichte in mehreren Fällen Anträge von Eltern auf Befreiung vom gemeinsamen Schwimmunterricht von Jungen und Mädchen abgelehnt.
Diese Anträge wurden sogar schon für Grundschülerinnen gestellt, weil angeblich der Koran verlange, Mädchen bereits ab dem siebten Lebensjahr durch Kleidung vor sexuellen Versuchungen zu bewahren. Die Eltern begründeten ihre Anträge auch damit, dass „die Betroffene dem Anblick leicht bekleideter Mitschüler ausgesetzt“ sei. Zudem sei eine den religiösen Vorschriften gemäße Körperbedeckung nicht möglich. Diese Argumente wiesen die Verwaltungsrichter mit dem Verweis auf den Burkini zurück (VG Düsseldorf Az: 18 K 489/09, OVG Münster Az: 19 B 1362/08).
Rechtsprechung hat sich verändert
Mit diesen jüngeren Urteilen hat sich die Rechtsprechung in Deutschland durchaus verändert – und die Durchsetzung der Pflicht zum Schwimmunterricht eher ermöglicht. 1996 hatte dagegen das Bundesverwaltungsgericht sehr weitreichend zugunsten der Glaubensfreiheit entschieden: Die Richter verlangten von den Schulen, alle zumutbaren organisatorischen Möglichkeiten auszuschöpfen, den Sportunterricht nach Geschlechtern getrennt anzubieten. Bei einem gemeinsamen Unterricht von Jungen und Mädchen seien strenggläubige Muslima vom Schwimm- und Sportunterricht zu befreien, meinten die hohen Richter vor 15 Jahren.
Deshalb sieht das Schulministerium den „Burkini“ sogar als Chance für mehr Verständnis: „Im gemeinsamen Schwimmunterricht, an dem die Mädchen in ihrer islamkonformen Kleidung teilnehmen, kann Toleranz veranschaulicht und praktisch eingeübt werden.“
via Integration: Schulministerium NRW sieht Burkini als Chance für Toleranz – Oberhausen – DerWesten.
Ob der Islam nun zu Deutschland gehört oder nicht, wird kontrovers diskutiert. Die Positionen der Meinungsführer sind bekannt – aber welche Berührungen haben die Menschen mit dieser Religion und wie sieht die Lebenswirklichkeit von Muslimen aus?
Der erste bundesweite zenith-Fotopreis sucht Fotografen und Fotografie-Begeisterte, die mit einer Foto-Serie, Foto-Reportage oder Foto-Story ihren Beitrag zur Debatte leisten: frei, ergebnisoffen, kritisch, kontrovers und fast ohne Formatvorgaben.
Die Teilnehmer sollen eine Serie von mindestens sechs, maximal zwölf Bildern zusammen mit einem Konzeptpapier einreichen. Es gewinnt die Strecke, die die Leser und die Jury sowohl ästhetisch als auch konzeptionell überzeugt.
Die Bilder werden nach Einreichen, frühestens aber ab dem 18. Juli 2011, auf den Internetseiten von zenithonline.de zu sehen sein. Die Leser können dann über die Fotostrecken abstimmen. Die 25 am besten bewerteten Beiträge gehen an die Jury. Dazu wählt die Bildredaktion von zenith ebenfalls die 25 ihrer Ansicht nach besten Fotostrecken aus und übergibt diese der Jury. Die Jury ermittelt dann aus den 50 Fotostrecken die Gewinner.
Einsendeschluss ist der 30. September 2011
Die Jury
Ruth Eichhorn
Bildchefin, GEO-Magazin
Andreas Trampe
Bildchef, Stern-Magazin
Bernd von Jutrczenka
Bildchef, dpa
Rolf Nobel
Fotografieprofessor an der FH Hannover und Gründer von Lumix – Festival für jungen Fotojournalismus
Sonja Streit
Bildchefin, Reportage und Reise, Brigitte-Magazin
Thomas Höpker
Agentur Magnum
Marcel Mettelsiefen
Bildchef, zenith
Margot Klingsporn
Geschäftsführerin, Agentur Focus
Heinrich Völkel
Reportagefotograf, Agentur Ostkreuz
Gewinne
1. Preis 2.500 Euro
2. Preis 1.500 Euro
3. Preis 500 Euro
• Jeder Teilnehmer erhält einen Fotoband mit den besten Fotostrecken dieses Fotowettbewerbs.
• Die besten Fotostrecken werden in einer internationalen Wanderausstellung gezeigt.
• Die besten Fotostrecken werden bei zenith und renommierten Medienpartnern veröffentlicht.
• Die Gewinner-Fotostrecke wird in der Zeitschrift zenith veröffentlicht.
Um beim zenith-Fotopreis teilnehmen zu können, müssen Sie sich beim kostenlosen zenith-Premium-Service anmelden. Dort finden Sie auch die ausführlichen Teilnahmebedingungen.
Der Landtag hat am 29. Juni in 1. Lesung den Gesetzentwurf zur Einführung eines Islamischen Religionsunterrichts in NRW auf den Weg gebracht. Möglich wurde dies letztlich durch eine Übereinkunft von Sylvia Löhrmann mit dem Koordinierungsrat der Muslime (sh. Anlage), wonach übergangsweise ein Beirat statt einer bereits anerkannten Religionsgemeinschaft als Ansprechpartner des Staates fungiert. Der Staat braucht einen solchen Ansprechpartner, da er selbst nicht die Kompetenz hat, die Inhalte von Religionsunterricht zu bestimmen. Diese Beiratslösung war im Rahmen der Deutschen Islamkonferenz entwickelt worden und wurde dort als Übergangslösung als verfassungskonform erachtet.
Nordrhein-Westfalen wird das erste Bundesland, in dem Islamischer Religionsunterricht eingeführt wird. Zuvor war bereits alevitischer Religionsunterricht eingeführt worden.
In NRW gibt es allein 320.000 Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens. Der Islamische Religionsunterricht wird in deutscher Sprache, unter deutscher Schulaufsicht und mit in Deutschland ausgebildeten Lehrkräften stattfinden. Da gegenwärtig noch zu wenige Lehrkräfte zur Verfügung stehen, wird es noch einige Zeit dauern, bis das Angebot flächendeckend ist.
Anhörung und Verabschiedung des Gesetzes sind für den Herbst zu erwarten. Ebenfalls angefügt sind Auszüge aus der Berichterstattung der Landespresse.
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute möchten wir Sie auf eine besondere Veranstaltung im Jahr 2011 hinweisen: Das Deutsche Rote Kreuz veranstaltet vom 28. bis 30.10.2011 in Münster/Westfalen einen Kongress zum Thema „Engagement heute – Ehrenamt und Freiwilligentätigkeit“.
Anlässlich des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit 2011 möchte das DRK unter Mitwirkung von Experten und Persönlichkeiten aller relevanten Organisationen eine bundesweite Diskussions-Plattform schaffen, um einerseits den Informations- und Meinungsaustausch zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft zu fördern und um andererseits Erwartungen und Bedürfnisse von ehrenamtlich Engagierten aufzugreifen. Das Anliegen des DRK ist es, die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement gezielt zu verbessern. Es werden ca. 1.500 bis 2.000 Kongressgäste aus Deutschland und einigen Nachbarländern in Münster/Westfalen erwartet. Das Programm besteht im Wesentlichen aus Fachforen. Neben vielen anderen Themen rund um ehrenamtliches und freiwilliges Engagement, werden insbesondere in dem Forum 3 mit dem Titel „Ehrenamt, interkulturelle Vielfalt und Formen neuen Engagements“ folgende für Sie sicherlich besonders interessante Inhalte behandelt: Auch die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung ist geprägt vom Gedanken der Vielfalt – und muss doch lernen, diesen immer neu umzusetzen. In einer Gesellschaft im Wandel mit einem hohen Anteil von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sind Missverständnisse, Abgrenzungstendenzen und Diskussionen über den jeweils „anderen“ alltäglich. Wie ermöglicht man interkulturelles Engagement? Welche Erwartungen haben Menschen mit Zuwanderungsgeschichte an Hilfsorganisationen und ehrenamtliches Engagement? Wie kann eine gegenseitige Öffnung gelingen und zu einer allerseits befriedigenden Zusammenarbeit führen? Best Practice-Beispiele aus der ehrenamtlichen Arbeit von DRK-Gemeinschaften und Migrantenorganisationen sowie innovative Workshop-Methoden führen hin zu neuen Lösungsmöglichkeiten.
• Dr. Mark Terkessidis, freier Autor, Migrationsforscher und Radiomoderator, Köln und Berlin: „Interkultur“ – ein Werkzeug für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit auch im Bürgerschaftlichen Engagement.
• Prof. Bernd Jürgen Warneken, Eberhard Karls Universität Tübingen: „Meier, Müller, Shahadat“ – Erfahrungen von Migranten im Roten Kreuz und bei der Feuerwehr.
• Nalan Arkat, Geschäftsführerin der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Berlin: Die Interkulturelle Freiwilligenagentur – ein Projekt der Türkischen Gemeinde in Deutschland.
• Prof. Jesus Hernandez, Universität Navarra, Spanien: Brauchen Kulturen Abgrenzungen und Grenzziehung als Etappen auf dem Weg zu neuen Formen Bürgerschaftlichen Engagements?
• Mamad Mohamad, Sprecher LAMSA: Das Landesnetzwerk der Migrantenselbstorganisationen in Sachsen-Anhalt (LAMSA). Weitere Informationen zum Programm können Sie dem beigefügten Flyer entnehmen bzw. über den nachstehende Internetlink erhalten:
Neben einer Auftaktveranstaltung mit Plenarcharakter wird es weiterhin breiten Raum für Ausstellungen geben, bei dem auch Sie die Möglichkeit haben, eigenen innovative Projekte vorstellen zu können. Informationen hierzu bzw. wie Sie sich als Aussteller anmelden können, erhalten Sie ebenfalls über den Internetauftritt zum Zukunftskongress. Zur Veranstaltung werden hohe Funktionsträger der Bundesregierung, aber auch aus Brüssel und aus Nordrhein-Westfalen. Die Schirmherrschaft hat der Präsident des Bundestages, Herr Prof. Dr. Norbert Lammert, übernommen. Wir würden uns freuen, wenn wir Sie für diese Veranstaltungen interessieren konnten. Man sieht sich – in Münster!
Bitte senden Sie diese Informationen auch an die Ihnen bekannten Migrantenorganisationen.
Kerpener Integrationsausschuss mit einem Stand auf dem Stadtfest 2.-3.7.2011
Am kommenden Wochenende findet das traditionelle Kerpener Stadtfest statt, das von der Aktionsgemeinschaft Kolpingstadt Kerpen organisiert wird.
Der Integrationsausschuss des Kerpener Stadtrates präsentiert hier zum zweiten Mal seine Arbeit und holt die Meinung der Kerpenerinnen und Kerpener ein.
Sie finden den Stand des Integrationsausschusses am Samstag 02. Juli 11 – 20 Uhr und Sonntag 3. Juli 11 bis 18 Uhr im vorderen Teil der Stiftsstraße.
28.06.2011 – Jetzt bei der Polizei bewerben! Innenminister Jäger: Attraktiver, spannender und krisensicherer Beruf für junge Leute
—
Das Ministerium für Inneres und Kommunales teilt mit:
Die Polizei will wieder die besten Absolventen eines jeden Jahrganges für sich
gewinnen. „Wir bieten jungen und motivierten Leuten eine qualifizierte
Ausbildung für einen spannenden, attraktiven und krisensicheren Beruf“, sagte
Innenminister Ralf Jäger heute (28.6.) in Köln zum Start der landesweiten
Werbekampagne für den Polizeinachwuchs. Im kommenden Jahr stellt die
NRW-Polizei zu zweiten Mal 1.400 Polizeianwärter ein. „Dies erhöht die
Chancen für die Bewerber und verbessert die Altersstruk-tur der Polizei“,
betonte Jäger.
Unterstützt wird die Kampagne durch einen neuen Kinospot, den der
In-nenminister vorstellte. Polizisten in Uniform und in Zivil, SEK-Beamte so-wie
Diensthundeführer umstellen ein Haus, darüber kreist der Polizeihub-schrauber.
Eine Polizistin klingelt, ein junger Mann öffnet, schaut verdutzt auf das
große Polizeiaufgebot und schluckt. Die Polizistin aber lächelt und begrüßt
ihn als erfolgreichen Bewerber im Team Polizei.
Die NRW-Polizei setzt verstärkt auch auf junge Leute mit
Zuwanderungs-hintergrund. „Sie besitzen durch ihre Sprachkenntnisse und
kulturellen Hintergründe besondere Kompetenzen. Das wird im täglichen
Polizei-dienst immer wichtiger“, erläuterte der Minister. 2010 wurden 124
ange-hende Polizistinnen und Polizisten mit Zuwanderungshintergrund
einge-stellt. Das waren mehr als elf Prozent. „Sie sind Vorbilder dafür, dass
je-der, unabhängig von seiner Herkunft, die Chance hat, erfolgreich zu sein“,
bekräftigte Jäger. „Wir wollen den Anteil der Menschen mit
Zuwande-rungsgeschichte bei der Polizei weiter erhöhen und werben deshalb
ge-zielt um sie.“ Voraussetzung für eine Bewerbung sind neben dem
Abitur oder der Fach-hochschulreife unter anderem soziale Kompetenz, eine gute
gesundheitli-che Kondition und das Deutsche Sportabzeichen. Bevor sie als
Kommis-saranwärter eingestellt werden, müssen die Bewerberinnen und Bewerber
das Rettungsschwimmerabzeichen nachweisen. Sie durchlaufen ein mehrtägiges
Auswahlverfahren und nehmen bei erfolgreichem Abschluss am 1. September 2012 ihr
Bachelorstudium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung auf. „Das
Bachelorstudium für angehende Polizis-ten ist eine moderne Berufsausbildung mit
einem hohen Praxisbezug, die zudem die soziale und kommunikative Kompetenz
stärkt“, hob der Innen-minister hervor. Die Polizeianwärter erhalten in NRW
schon während des dreijährigen Studiums monatlich rund 1.000 Euro und haben
die Sicher-heit, dass sie nach bestandener Prüfung übernommen werden.
Ausgebildete Polizisten arbeiten zunächst ein Jahr im Streifendienst und
anschließend in einer Einsatzhundertschaft des Landes. Danach können sie in
den Streifendienst zurückkehren oder sich anders spezialisieren, beispielsweise
als Ermittler in einem Kommissariat, als Diensthundeführer oder zur
Wasserschutzpolizei wechseln. „Die Bewerberzahlen der vergan-genen Jahre
zeigen, dass der Polizeiberuf für junge Leute attraktiv ist“, stellte Jäger
fest. 7.500 junge Menschen bewarben sich auf die 1.400 An-wärterstellen bei der
Polizei für 2011.
Interessierte finden im Internet unter www.polizei.nrw.de/beruf den Weg zur
Online-Bewerbung. Die Bewerbungsfrist beginnt am 01. Juli 2011.
Die 4 Millionen türkischen Auslandsarbeiter aus mehr als 30 Ländern sind eine wichtige Einnahmequelle für das Heimatland. Zwischen 1964 und 2005 haben die Türken aus dem Ausland ihre Devisenersparnisse von rund 78 Milliarden US-Dollar in die Türkei überwiesen. Bei den Überweisungen aus dem Ausland wurde in den letzten Jahren ein Negativtrend beobachtet, dennoch schossen zu Beginn des Jahres die Devisentransfer wieder nach oben. So sind die Überweisungen der Auslandstürken in den ersten drei Monaten 2011 um 15,4 % auf 210 Millionen Dollar gestiegen. Im Jahre 2008 erreichte die Bilanz der Überweisungen eine noch nie dagewesene Rekordsumme von 1,4 Milliarden US-Dollar. Die jüngsten Zahlen der türkischen Zentralbank belegen, dass nach der globalen Wirtschaftkrise ein Positivtrend abermals zu verzeichnen ist.
via Auslandtürken überweisen mehr Geld | SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung..
Der Rechtspopulist Geert Wilders wurde in allen Anklagepunkten freigesprochen. Mindestens genauso seltsam wie das Urteil ist aber die Flut von Kommentaren, die es gutheißen. Oder?
Geert Wilders hat nichts gegen Muslime. Er hat sie nicht diskriminiert oder beleidigt, und er hat niemanden zum Rassenhass gegen Anhänger des islamischen Glaubens aufgestachelt. Zu diesem Schluss kam zumindest das zuständige Gericht in Amsterdam, das am Donnerstag sein Urteil über den Vorsitzenden der niederländischen „Partei für die Freiheit“ (PVV) verkündete.
Der Mann mit der blonden Fönfrisur musste sich seit Herbst 2010 vor Gericht verantworten, weil er in öffentlichen Äußerungen, in Internetforen und einem Kurzfilm den Koran mit Adolf Hitlers „Mein Kampf“ verglichen und den Islam als „faschistisch“ bezeichnet hatte. Meinungsfreiheit lautet das Schlüsselwort, mit der Wilders seinen Vergleich rechtfertigte. Und: Er habe ja nichts gegen Menschen muslimischen Glaubens: Er habe nur die Religion im Streit um die Einwanderungspolitik kritisiert, nicht die Muslime als Personen beleidigt.
Natürlich ließ Wilders sich diese schöne Vorlage nicht nehmen, die ihm die Justiz da hingespielt hatte. Mit überlegenem Lächeln kam er aus dem Gerichtssaal und verkündete seine Schlussfolgerung: „Man darf also den Islam kritisieren, mir ist kein Maulkorb angelegt worden“, sagte er.
Da haben wir es also wieder, das gute alte „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“. Und es findet sich nicht nur in Wilders Triumphrede, sondern in großer Zahl auch in den Kommentaren unter Artikeln auf großen deutschen Nachrichtenseiten. „Richtig so“, „Sieg für die Meinungsfreiheit“ – so was ist dort mindestens genauso häufig zu lesen wie Kommentare, die das Urteil und Wilders Äußerungen kritisieren.
Wenn ich so etwas lese, wundere ich mich jedes Mal aufs Neue, wie viele islamophobe Menschen es bei uns zu geben scheint. Denn es ist ja nicht so, dass diese Leute Meinung für jeden sichtbar herumtragen. Im Gegenteil: Sie scheinen sich zu verstecken und ihre wahre Meinung häufiger in anonymen Netzdebatten zu äußern als von Angesicht zu Angesicht mit einem, der nicht so aussieht als würde er ihre Stammtischmeinung teilen. Es muss schon eine Sarrazin-Debatte stattfinden, damit man merkt, dass anscheinend jeder Zweite, dem ich in der U-Bahn begegne, am liebsten einen Einwanderungsstopp verhängen würde.
Geht es dir ähnlich? Erschreckst du manchmal vor Deutschland? Und darüber, dass dein tagtäglich erlebtes Gesellschaftsbild nicht mit Umfragen und dem Tenor in Internetdiskussionen übereinstimmen? Oder musstest du dich in deinem Alltag schon öfter mit fremdenfeindlichen Mitbürgern auseinandersetzen?
via Wo sind die Islam-Kritiker? – jetzt.de – Macht – jetzt.de.
Zu den Beratungen über die Asyl- und Flüchtlingspolitik beim EU-Gipfel erklärt Claudia Roth:
„Wir brauchen keine Festung Europa, sondern eine Asyl- und Flüchtlingspolitik, die ihren Namen verdient. Nach wie vor helfen vor allem die armen Länder dieser Erde den Flüchtlingen und Schutzsuchenden. Ein Europa, dass sich immer wieder auf seine christlichen Bezüge beruft, sollte Menschen in Not nicht ausgrenzen, sondern ihnen zur Seite stehen.
Es ist unverantwortlich und unerträglich, dass die Bundesregierung innerhalb der EU weiterhin für einen harten Abschottungskurs steht und die Festung Europa weiter ausbauen will. Im vergangenen Jahr waren mehr als 43 Millionen Menschen auf der Flucht. Durch die Revolutionen in der arabischen Welt dürften für dieses Jahr die Zahlen weiter ansteigen. Europa darf sich seiner Verantwortung nicht entziehen, sondern muss Flüchtlingen Schutz und Aufnahme anbieten. Vom EU-Gipfel muss deswegen ein starkes Signal ausgehen für die konkrete Aufnahme der Flüchtlinge aus Nordafrika, die nicht mehr in ihre Heimatländer zurück können, sowie für hohe Standards einer einheitlichen europäischen Asylpolitik.
Der Abbau der Schlagbäume in der EU ist einer der größten Erfolge der europäischen Integration. Die EU-Staats- und Regierungschefs dürfen ihn bei ihrem Gipfel in Brüssel nicht leichtfertig verspielen. Wir brauchen keine neuen Grenzkontrollen im Binnenraum. Statt geistiger Kleinkrämerei und politischer Kleinstaaterei brauchen wir innereuropäische Offenheit, Solidarität und humane Lösungen für ein sich verschärfendes Flüchtlingsproblem.“
via Europa und Türkei Keine „Festung Europa“, keine neuen Schlagbäume.