Daniela Stürmlinger
Eigentümer Thomas Cook schließt betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Verhandlungen über Interessensausgleich begonnen.
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Daniela Stürmlinger
Eigentümer Thomas Cook schließt betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Verhandlungen über Interessensausgleich begonnen.
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!!!Bitte beachten! Der nächste Kurs startet am 08. Februar 2011!!!
Am 1. August 2009 wurde die neue Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) in Kraft gesetzt. Ab sofort müssen Ausbilderinnen und Ausbilder im gewerblich-technischen, handwerklichen und kaufmännischen -/ IT-Bereich zum Nachweis ihrer Eignung wieder eine Prüfung vor der Kammer ablegen. Für Menschen mit Migrationshintergrund stellt die Ausbilder-Eignungsprüfung häufig eine besondere Hürde im Hinblick auf Sprache und Kenntnisse des deutschen Berufsbildungssystems dar. Daher fördert JOBSTARTER mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds die Teilnahme von Personen mit Zuwanderungshintergrund an entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen.
Zukünftige Ausbilderinnen und Ausbilder mit Migrationshintergrund können sich bei uns seit März diesen Jahres in speziellen Kursen auf die Prüfung nach der Ausbildereignungsverordnung (AEVO) vorbereiten. Dieses Angebot richtet sich an Menschen mit Zuwanderungshintergrund (Selbstständige oder Arbeitnehmer/innen), die über einschlägige Berufserfahrung im technisch-gewerblichen sowie kaufmänni¬schen oder Dienstleistungsbereich verfügen. Das Vorliegen eines Facharbeiterbriefes ist nicht zwingend erforderlich. Das Projekt richtet sich auch an Menschen, die in der deutschen Sprache noch Defizite aufweisen. Für den Ennepe-Ruhr-Kreis und das (südliche) Ruhrgebiet werden im Jahr 2010 für 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer entsprechende Fortbildungen angeboten, die besondere Stütz- und Hilfsangebote in den Kursverlauf integrieren.
Die Teilnahme an der Qualifizierung ist für Sie kostenfrei. Übernommen werden müssen von Ihnen bzw. Ihrem Arbeitgeber lediglich die IHK-Prüfungsgebühren von derzeit € 170,00.
Verantwortlich für Organisation und Durchführung ist die IQR Innovation & Qualifikation Ruhr GmbH in Hattingen in Kooperation mit der IHK Bochum.
Nähere Informationen erhalten Sie unter der Tel.-Nr.: 02324-918 0
IQR Innovation & Qualifikation Ruhr GmbH
Ruhrallee 19
Eingang: Am Walzwerk 17
45527 Hattingen
Neuer Studiengang
Deutsch-Türkischer Doppelmaster
Informationen und Bewerbung unter www.rub.de/deut-tuerk-wima und www.stiftung-mercator.de/deut-tuerk-wima
Je näher Weihnachten rückt, desto dürftiger wird die Nachrichtenlage -das gilt nicht nur für die katholischen Länder Osteuropas, sondern auch für die Türkei. Das einzige halbwegs spannende Ereignis für Investoren in Istanbul findet am Donnerstag um 18. 00 Uhr Ortszeit statt -dann wird nämlich die türkische Notenbank ihre Zinsentscheidung bekanntgeben.
Wobei spannend ein zu starkes Wort ist: Bereits seit zwölf Monaten ist der Leitzins bei sieben Prozent fixiert -und die Mehrzahl der Analysten geht davon aus, dass sich daran vorerst nichts ändern wird. Für Börsianer ist das keine schlechte Aussicht: Denn je höher die Zinsen, desto attraktiver festverzinsliche Anlageformen. Wobei Anleger in der Türkei ohnehin als bevorzugt bezeichnet werden können -seit Jahresbeginn ist der Istanbuler Leitindex ISE 30 um rund 21 Prozent gestiegen.
Und was tut sich sonst in der Region? Was Unternehmensergebnisse anbelangt, ist wenig zu erwarten -interessant werden lediglich die Quartalszahlen des russischen Lebensmittelproduzenten Wimm-Bill-Dann, die heute präsentiert werden. Wir erinnern uns: Vor wenigen Tagen zahlte Pepsi-Co. 3, 8 Milliarden $ für 66 Prozent der Aktien des Milchverarbeiters, dem für heuer ein satter Anstieg von Profit und Umsatz (zuletzt waren es rund 2, 4 Milliarden $) prognostiziert wird.
Sonstige Höhepunkte von der Konjunkturfront: Oktober-Leistungsbilanzen Rumänien und Türkei am Montag, bulgarische November-Inflation am Dienstag, sowie die russische Industrieproduktion am Donnerstag.
Charts: ISE National 30; Wimm-Bill-Dann
via Wenig Spannung vor türkischer Zinsentscheidung.
Die Wirtschaft am Bosporus wuchs 2010 kräftig, die Börse jubelt über plus 40 Prozent. Der Boom geht 2011 in die Verlängerung.
BRIC lautete das Zauberwort der Anleger in der ausklingenden Finanzkrise: Brasilien, Russland, Indien oder China lockten mit Wirtschaftswachstum und Börsen-Höhenflügen. Übersehen wird dabei oft, dass vor den Toren der EU die Türkei zur Aufholjagd ansetzt. Während in der EU 2010 das Bruttoinlandsprodukt um 1,8 Prozent steigt, sind es in der Türkei 6,8 Prozent.
„Die Türkei ist der Wachstumskaiser Europas“, meint Marco Garcia, Österreichs Handelsdelegierter in Istanbul. Mit Ausnahme 2009 sei das Land seit einer Krise 2001 kräftig gewachsen. Der starke Binnenmarkt (nach Russland der zweitgrößte in Osteuropa) beflügelt, 2011 soll die Wirtschaft um 4,5 Prozent wachsen.
Hoffnung
Das Land gilt auch als Hoffnungsmarkt für Anleger – auch wenn eine gewisse Risikobereitschaft durchaus gegeben sein sollte. Die Börse in Istanbul boomt, der Leitindex ISE-100 legte innerhalb eines Jahres um 40 Prozent zu. Davon sind die Börsen in Frankfurt (19,8 Prozent) oder Wien (7,8 Prozent) weit entfernt, die Türkei gilt als sicherer Tipp unter den Emerging Markets.
„Im Vergleich zu anderen Märkten läuft die Türkei sehr gut“, erläutert Doris Stadler, Fondsmanagerin des Espa Stock Istanbul. Im Jahresvergleich legte ihr Fonds um 69,8 Prozent zu. Auch die Türkei-Fonds anderer Anbieter stiegen kräftig: 61,36 Prozent Plus verzeichnete der BNP Equity Turkey, 69,37 Prozent der HSBC Turkey Equity.
Knapp die Hälfte ihres Fonds steckt in Finanztiteln: „Die Türkei hat ein sehr stabiles Bankensystem mit hohen Eigenkapitalquoten“, meint sie. Man hätte aus der Krise 2001 gelernt.
Für Anleger sieht Stadler auch 2011 Wachstumsfantasie, vor allem wenn Ratingagenturen wie angekündigt das Land Ende 2011 oder 2012 auf „Investment Grade“ hochstufen: „Das würde den Markt für größere Investorengruppen öffnen und neue Liquidität bringen.“ Weil sie größere Schwankungen aber nicht ausschließen will, empfiehlt sie einen Anlagehorizont von sieben bis zehn Jahren.
Türkei: Boom vor den Toren der EU | kurier.at.
von Dirk-Hinrich Heilmann und Gerd Höhler
Die Bevölkerung ist von 1993 bis 2007 um ein Fünftel gewachsen, auch dank eines Zuzugs aus Ostanatolien. Die Folgen der Asienkrise hat die Stadt ebenso weggesteckt wie das schwere Erdbeben des Jahres 1999.
Istanbul ist heute jung, chic und konsumfreudig. Der Gegensatz zwischen den Minaretten der Moscheen und den modernen Glastürmen der Geschäftsviertel Levent und Maslak erzeugt Spannung.
Ein Grund für den Boom am Bosporus ist die Lage der Stadt an der Nahtstelle zwischen Europa und dem Nahen Osten. Die Türkei hat sich in beide Richtungen geöffnet – der Handel mit der arabischen Welt und mit Russland ist in den vergangenen Jahren noch stärker gewachsen als der mit der Europäischen Union. Rund die Hälfte der türkischen Exporte stammen aus der Metropole Istanbul und deren Umland. Die Region ist für 27 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes verantwortlich.
Istanbul ist vor allem ein Dienstleistungszentrum mit Finanzwirtschaft, Medien und Handels- und Logistikfirmen. Unter den Industriebranchen ragen Nutzfahrzeuge, Textilien und Nahrungsmittel hervor. Auch als Touristenziel gewinnt die geschichtsträchtige Metropole, die dieses Jahr eine der europäischen Kulturhauptstädte ist, an Beliebtheit. Bei Besuchern aus Europa und der Golfregion steht sie als „Partystadt“ hoch im Kurs.
Auch wenn die Stadt von ihrer Drehkreuzfunktion profitiert, so ruhen die Hoffnungen für eine Fortsetzung des Booms zu großen Teilen auf dem florierenden Binnenmarkt. Die türkische Wirtschaft ist im ersten Halbjahr um elf Prozent gewachsen. Die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 30 und ihre Kaufkraft hat sich von 2002 bis 2008 verdreifacht. Gemessen am Pro-Kopf-Einkommen, liegt die Türkei weltweit bereits auf Rang 15 – vor allem dank des Booms am Bosporus. Die Bars und Basars sind dort entsprechend voll. Ein Ende des Wachstums ist nicht abzusehen – also drehen sich auch die Baukräne über der Stadt weiter.
Istanbul: Boom am Rande Europas – Politik – International – Handelsblatt.com.
30. November 2010
Prognose 2011
Autobauer vor Rekordjahr
Mit verkürzten Weihnachtsferien und Sonderschichten versuchen die deutschen Autobauer der großen Nachfrage Herr zu werden. Die aktuelle Lage in den Werken bietet einer Studie zufolge einen Vorgeschmack auf das kommende Jahr, das ein Rekordjahr werden dürfte..
Hamburg – Im Jahr 2011 werden laut einer Studie der Universität Duisburg-Essen weltweit so viele Autos verkauft wie nie zuvor. Die Experten rechnen damit, dass insgesamt 62,2 Millionen Pkw abgesetzt werden. Das seien 6,3 Prozent mehr als in 2010.
Verantwortlich dafür seien vor allem die boomende Weltkonjunktur, das hohe Wachstum außerhalb Europas sowie der schwache Euro. Die Gewinne der deutschen Autobauer würden somit voraussichtlich das hohe Niveau des Jahres 2010 übertreffen, für das der Branchenverband VDA mit einem Absatz von 2,9 Millionen Pkw rechnet.
Deutschland zählt den Forschern der Universität Duisburg-Essen zufolge 2011 mit einem Plus von 10,2 Prozent hinter Russland, den USA, Indien und China zu den Pkw-Märkten mit den größten Zuwächsen. Der hiesige Automarkt habe in diesem Jahr sehr unter den Folgen der Abwrackprämie gelitten.
Trotz der wieder anziehenden Konjunktur seien die Verkäufe 2010 unter das niedrigste Niveau seit der Wiedervereinigung gerutscht. Lediglich Firmenwagen, Pkw der oberen Mittelklasse und der Luxusklasse sind den Experten zufolge gefragt gewesen, bei den Klein- und Kompaktwagen brach der Absatz hingegen deutlich ein.
Im kommenden Jahr seien die negativen Effekte der Abwrackprämie aber deutlich abgeschwächt und zudem überdeckt von der guten Wirtschaftslage, so die Autoren der Studie. Die Autobauer sollten sich neben dem heimischen Markt vor allem auf die Regionen in Asien und Nordamerika konzentrieren und dort ihre Präsenz weiter ausbauen.
Die Forscher gehen davon aus, dass schon in 2011 rund 36 Prozent aller weltweit abgesetzten Pkw in Asien verkauft werden und nur noch 21 Prozent in Europa. Bereits im Jahr 2015 würden dann weniger als 20 Prozent aller Autos in Westeuropa abgesetzt.
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Die Internationale Kreditratingagentur Fitch hat die Kreditnote der Türkei von ‚stabil‘ auf ‚positiv‘ hochgestuft. Die Rating-Agentur Fitch, die als einzige ein Büro in der Türkei unterhält, bestätigte die BB+ Note für die Türkei. In einer entsprechenden Erklaerung von Fitch heißt es, die sichtbare Revision, die starke wirtschaftliche Erholung, die Erholung der öffentlichen Finanzen und das Vertrauen auf die Fortsetzung des Wirtschaftwandels sowie der Stabilität hätten zu der Benotung geführt. Ferner wies Fitch darauf hin, dass die Außenverschuldung der Türkei und die Schuldentilgungsrate höher seien, als die der Länder mit vergleichbarer Kreditnote.
Der Istanbuler Börsenindex hat die erste Sitzung des Tages mit einem Rückgang von 448 Punkten mit 65.886 Punkten abgeschlossen. Der Dollar wurde mit 1,48 und der Euro mit 1,97 Lira gehandelt. Der Preis für eine Unze Gold liegt auf dem internationalen Markt bei 1.376 Dollar.
Düsseldorf (Reuters) – Der Windanlagenbauer Nordex hat erneut einen Großauftrag in der Türkei erhalten.
Nordex werde für die Energietochter des Eksim-Konzerns 18 Anlagen für den Windpark Susurluk errichten, teilte die Firma aus Norderstedt am Dienstag mit. Der erwartete Jahresertrag der Windräder, die auf den Anhöhen der Provinz Balikesir südlich vom Marmarameer entstehen, liege bei 145 Gigawatt. Damit könnten mehr als 70.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Das Auftragsvolumen, zu dem sich Nordex nicht äußerte, schätzen Insider auf rund 40 Millionen Euro.
Mit der stetig wachsenden Bevölkerung und Wirtschaft steigt der Energiebedarf der Türkei. Wegen der Abhängigkeit von Gas- und Ölimporten haben alternative Energien inzwischen große Bedeutung erlangt und werden seit 2004 staatlich gefördert. Mit 7000 Kilometern Küste hat die Türkei mit die besten Voraussetzungen für die Nutzung von Windkraft. Nordex hatte zuletzt den Auftrag zur Lieferung von 24 Windkraftturbinen erhalten mit einem Volumen von schätzungsweise 60 Millionen Euro. Die Firma war 2007 in den türkischen Markt eingestiegen.
via Nordex zieht in der Türkei erneut einen Großauftrag an Land | Unternehmen | Reuters.
Eine boomende Wirtschaft, junge Konsumenten und gute Verbindungen nach Nahost: Deutsche Mittelständler haben in der Türkei viele Chancen. von Melanie Hofmann
Die Wirtschaft am Bosporus boomt. Im ersten Halbjahr 2010 legte sie um elf Prozent zu. Damit wächst sie neben China am stärksten weltweit. Für das zweite Halbjahr wird ein Wachstum von knapp zehn Prozent erwartet, aufs Jahr gerechnet geht die türkische Regierung von sieben Prozent Zuwachs aus.
Zuwanderer Deutsch und Türke geht doch
Davon profitiert auch der deutsche Mittelstand. „Deutschland ist der stärkste Wirtschaftspartner der Türkei und die Entwicklung gestaltet sich rasant“, sagt Michael Maasmeier, Wirtschaftsbotschafter der Türkei und deutscher Repräsentant der Investment Support and Promotion Agency (ISPAT), die dem türkischen Premierminister unterstellt ist. Zwischen 1954 und 2004 siedelten sich etwa 1400 deutsche Unternehmen in der Türkei an. In den vergangenen sechs Jahren hat sich diese Zahl mehr als verdreifacht. „Mit aktuell 4335 deutschen Unternehmen in der Türkei, Tendenz konstant steigend, nimmt Deutschland in puncto ausländischer Direktinvestitionen seit Jahren einen Spitzenplatz in der Türkei ein“, sagt Maasmeier.
via Priviligierte Partnerschaft: Mit Schwung über den Bosporus | FTD.de.
Berlin (RPO). Türken in Deutschland drohen massive Rentenlücken. Das ergab eine am Dienstag in Berlin vorgestellte Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Schon jetzt liege die Rente türkischer Männer nur knapp über 700 Euro.
Demnach ist die Lage der rund 2,5 Millionen Türkischstämmigen finanziell „äußerst angespannt“, so dass kaum Spielraum für private Altersvorsorge bleibt.
Bereits jetzt erhielten im Durchschnitt türkische Männer lediglich 703 Euro Rente, türkische Frauen 356 Euro. Bei den Deutschen liege der Durchschnitt bei 1.057 Euro für Männer und 528 Euro für Frauen.
Wie die Studie ergab, ist die Altersvorsorge der Türkischstämmigen meist grenzüberschreitend orientiert. So ist Immobilienerwerb in der Türkei die mit Abstand bevorzugte Anlageform (31 Prozent).
In die Riester-Rente hingegen investiere nicht einmal jeder Zehnte (9 Prozent), da deren Bezug im Ausland nur in Teilen möglich sei. Um drohende Rentenlücken zu schließen, kann sich mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) einen Lebensabend in der preisgünstigeren Türkei vorstellen. Allerdings setzt diese Möglichkeit von den heutigen Rentnern nur jeder Siebte in die Realität um.
Von der türkischstämmigen Bevölkerung in Deutschland haben laut Studie fast Dreiviertel (72 Prozent) selbst in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Doch 85 Prozent glauben, dass sie ihren Lebensstandard durch die gesetzliche Rente nicht oder nur eingeschränkt halten können.
Von den Befragten sehen sich 57 Prozent für die Altersvorsorge selbst verantwortlich, 41 Prozent den Staat und lediglich vier Prozent sehen ihre Kinder in der Verantwortung.
via Bei der Rente klaffen Löcher: Türken droht massive Altersarmut | RP ONLINE.
Die jüngsten Aussagen des türkischen Botschafters Kadri Ecved Tezcan über Österreich, dessen Integrationspolitik und die Bevölkerung im allgemeinen hat einen Sturm der Empörung ausgelöst: Sager wie Österreicher würden sich nur im Urlaub für fremde Kulturen interessieren, ethnische Minderheiten in die Ecke drängen und sich unzulässigerweise über Kopftuchträgerinnen aufregen, führten nicht nur dazu, dass Tezcan ins Außenamt zitiert wurde -sogar die Forderung nach dem Abbruch der EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei wurde laut. Der Wirbel ist angesichts der brisanten Migrationsproblematik verständlich, doch sollte die Kirche im Dorf gelassen werden -und analog dazu das Minarett auf den Moscheen in der Türkei. Trotz der heiklen politischen Implikationen ist in der Angelegenheit Gelassenheit gefragt -gerade für die Wirtschaft. Denn was im zwischenmenschlichen Bereich immer noch für Reibung sorgt, ist auf ökonomischer Ebene kein Thema mehr. Die Wirtschaft in der Türkei boomt und wartet mit Wachstumschancen auf, die süß wie Türkischer Honig sind.
Unabhängig von der EU-Option befinden sich die „Osmanen“, die längst zu einer politischen Macht in der Region geworden sind, auf der Überholspur. Konzerne wie Sabanci, Dogan oder Turkish Airlines sind international bekannt und eine Vielzahl von türkischen Unternehmen unterhalten intensive Beziehungen zu Russland und anderen Wirtschaftsmächten. Nicht mehr lange, und die Türkei wird auf die EU nicht mehr angewiesen sein.
Mit äußerst dynamischem Wachstum ist sie gewissermaßen ein BRIC-Land geworden, das aber viel näher an Österreich liegt und mit 70 Millionen Einwohnern enormes Potenzial bietet. Rund 150 österreichische Firmen sind mit Produktions- oder Vertriebsniederlassungen bereits vertreten. Gute Geschäfte mit den Türken machen jedoch nicht nur Konzerne wie Verbund, OMV oder Vienna Insurance Group, sondern auch Mittelständler wie Austrotherm oder Baumit. Do& Co, das mit Turkish Airlines ein gemeinsames, expansives Catering Joint Venture betreibt, wird demnächst als erstes ausländisches Unternehmen an der Istanbuler Börse notieren -und weiß genau, warum. Der dortige Leitindex ISE30 befindet sich mit einem Plus von fast 50 Prozent auf einem All-Time-High und schlägt vergleichbare Indizes bei Weitem. Kreditversicherer Coface hat jetzt das Türkei-Rating verbessert und bei vielen Firmen gilt das Land am Bosporus als sexy und trendy. Fazit: Selbst wenn die Türken zuhause bleiben sollten, kommen die österreichischen Unternehmen zu ihnen.
via Chancen, so süß wie Türkischer Honig.