Kategorie: Wirtschaft

  • Kemal Sahin in Istanbul

    Kemal Sahin in Istanbul

    Seit Anfang Juli tourt unser Bus durch die Türkei. Dort sind Christian Dassel und sein Team sozusagen als „Gastarbeiter“ unterwegs. Heute treffen sie auf Kemal Sahin aus Aachen. Er ist der angeblich erfolgreichste türkische Unternehmer in Deutschland. Seine Vita liefert den Stoff für eine der eindrucksvollsten Gastarbeiter-Karrieren. Kemal Sahin „macht“ heute in Textil!

    Video:

  • Gericht: „Islam-Holding“ hat Anleger sittenwidrig geschädigt

    Gericht: „Islam-Holding“ hat Anleger sittenwidrig geschädigt

    17.8.2010
    Gericht: „Islam-Holding“ hat Anleger sittenwidrig geschädigt

    Nürnberg/Fürth – Das Unternehmen versprach ein „gottgefälliges Investment“, am Ende ging es vor allem um privaten Profit: Eine sogenannte Islam-Holding muss nach einem Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Nürnberg 13 000 Euro Schadenersatz an einen in Fürth lebenden Türken zahlen.
    Nach Ansicht des OLG war das Geschäftsmodell der Holding auf eine „sittenwidrige, vorsätzliche Schädigung der Anleger“ ausgelegt, heißt es in dem Urteil, das einen Richterspruch des Landgerichts Nürnberg-Fürth bestätigte.

    (…)
    Quelle:

    Anleger-sittenwidrig-geschaedigt.html

  • Athen rüstet lieber weiter auf Sparen?

    Athen rüstet lieber weiter auf Sparen?

    Athen rüstet lieber weiter auf Sparen?
    08.08.10

    Trotz Hilfsprogramm und Sparpaket kauft der Pleitestaat Griechenland so viele Waffen wie kaum ein anderes Land. Athen liefert sich ein Wettrüsten mit der Türkei und hofft auf eine Zukunft als Hightech-Standort – zur Freude von Unternehmen aus Deutschland, Frankreich und den USA
    von Florian Hassel in Athen

    Es geht um viel bei den Gesprächen, zu denen sich rund 20 Männer jeden Dienstag und Donnerstag im griechischen Verteidigungsministerium treffen. Für Griechenland verhandeln leitende Marineoffiziere, Juristen und Berater der Investmentbank Lazard, angeführt von einem erfahrenen Staatsdiener, dem Richter Dionysios Kolovos. Auf der anderen Seite des Tisches sitzen führende Mitarbeiter des deutschen U-Boot-Bauers ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) und seines Partners aus Abu Dhabi, ebenfalls assistiert von Juristen.

    Bis Ende August sollen die Unterhändler festlegen, wann Griechenland alte Schulden von etlichen Hundert Millionen Euro für deutsche U-Boote bezahlen muss. Außerdem sollen sie einer klammen Werft in Griechenland eine Zukunft sichern. Und schließlich sollen sie dafür sorgen, dass Athen einen neuen, milliardenschweren Auftrag für deutsche U-Boote unterschreibt. All dies mitten in der tiefsten Wirtschaftskrise Griechenlands seit Jahrzehnten.

    Trotz der desolaten Lage des Landes wollen Deutsche, Franzosen oder Amerikaner Griechenland weiter Waffen verkaufen, wie Recherchen der „Welt am Sonntag“ belegen. Die Rüstungsgeschäfte zeigen beispielhaft, warum das Land so tief in der Krise steckt. Griechenland wird bestimmt von gescheiterten Ambitionen und einem schwelenden Konflikt mit der Türkei, der außerhalb des Landes kaum wahrgenommen wird.

    Mit offiziell 133 000 Soldaten unterhält Griechenland, umgerechnet auf seine elf Millionen Einwohner, die mit Abstand größte Armee Europas, so die Nato. Deutschland kommt trotz seiner gut siebenmal so großen Einwohnerzahl nur auf 254 000 Soldaten. Kein Land in Europa investiert pro Kopf annähernd so viel Geld in Waffen wie Griechenland. Im vergangenen Jahrzehnt haben seine Militärs schätzungsweise insgesamt 50 Milliarden Euro ausgegeben – und so erheblich zum schlimmen Zustand der Staatsfinanzen beigetragen. Weltweit war Griechenland dem Stockholmer SIPRI-Institut zufolge von 2005 bis 2009 der fünftgrößte Käufer konventioneller Waffen. Und diese Panzer oder Flugzeuge kommen vor allem aus den USA, Deutschland und Frankreich.

    Am fortdauernden Geschäft mit neuen und gebrauchten Rüstungsgütern verdienen deutsche, französische und amerikanische Firmen ebenso wie ihre Regierungen – jene Regierungen, die Athen im Mai mit Milliardenkrediten vor dem Staatsbankrott retteten. Und die nun fordern, dass Griechenland jeden möglichen Euro sparen muss.

    Die Geschichte der griechischen Aufrüstung beginnt vor fast vier Jahrzehnten. Im Juli 1974 lässt das damals in Athen regierende Obristenregime die Regierung der von Griechen und Türken bewohnten Insel Zypern stürzen. Die Türkei nutzt den Putsch zu einer Invasion und besetzt den Nordteil der Insel.

    Heute will die erstarkende Türkei in der Luft, auf dem Meer und – für den Fall von Ölvorkommen – auch unter dem Meeresgrund der Ägäis zunehmend mitreden. Deren Inseln hatte Griechenland beim Auseinanderfallen des Osmanischen Reiches Anfang des 20. Jahrhunderts unter seine Kontrolle gebracht. „Die Antwort auf die Frage, warum Griechenland seit Jahrzehnten so viel Geld für Waffen ausgibt, ist kurz: wegen der Türkei“, sagt Thanos Dokos, Direktor der Denkfabrik Eliamep in Athen.

    Andere Experten führen weitere Gründe an. „Die Waffenproduktion sorgte für Jobs und Investitionen“, erklärt der Athener Militäranalyst Joannis Michaletos. „Viele Wissenschaftler und Ingenieure fanden im lange agrarisch geprägten Griechenland nur in der Rüstung Arbeit – sonst wären sie ausgewandert. Zudem wollte Griechenland mit dem Transfer von Rüstungs-Know-how eine heimische Hochtechnologieindustrie aufbauen.“ Jahrzehntelang verfolgen Politiker in Athen diesen industriepolitischen Traum.

    Rechtlich sind Waffenkäufe weder für Griechenland noch für die Türkei ein Problem. Schließlich sind beide seit 1952 Nato-Mitglieder, und innerhalb der Allianz gibt es keine Beschränkungen für Rüstungsgeschäfte. Im Kalten Krieg erhielten Athen und Ankara ihre Waffen sogar oft als Militärhilfe oder mit zinsgünstigen Langfristkrediten. Doch während nach dem Fall der Mauer der größte Teil Europas abrüstete, führen Griechenland und die Türkei „bis heute eine eigene Form des Kalten Krieges weiter“, sagt Dokos. Noch immer liefern sich griechische und türkische Jagdflugzeuge über der Ägäis fast täglich „Hundekämpfe“. Doch heute muss das Land die Zeche selbst bezahlen – was in Athen lange ignoriert wird. „In der Aufrüstung der letzten fünfzehn Jahre verhielten sich Griechenlands Militärs und die Staatsführung wie jemand, der zum ersten Mal Geld in der Hand hat und im Supermarkt alles auf einmal kauft – und zwar nur vom Teuersten und Besten“, sagt Periklis Zorzovilis, Direktor des Athener Instituts für Sicherheits- und Verteidigungsanalyse (ISDA).

    Wie griechische Regierungen Industriepolitik und Rüstung verquicken, zeigt das Beispiel der Hellenic-Werft in Skaramanga bei Athen besonders plastisch. Sie ist einer der größten Arbeitgeber Griechenlands, schreibt aber hohe Verluste, weil Japaner, Chinesen und Südkoreaner seit Anfang der 80er-Jahre billiger produzieren. Ende der 90er arbeiten in dem Staatsbetrieb 2000 Menschen und Tausende weitere bei Zulieferern. Zur Sicherung dieser Jobs betreibt Athen kreative Militärpolitik: Als Griechenland mit der Kieler Howaldtswerke-Werft (HDW) über den Kauf deutscher U-Boote verhandelt, ist „der Deal einfach“, erinnert sich ein beteiligter griechischer Militärfunktionär gegenüber der „Welt am Sonntag“: „Wir sagten den Deutschen: Ihr bekommt den Zuschlag für die U-Boote – dafür schafft ihr uns die Werft vom Hals.“ Anfang 2000 einigen sich HDW, Partner MAN-Ferrostaal und die Griechen auf den Kauf von vier U-Booten der damals neuen 214er-Klasse für insgesamt 1,85 Milliarden Euro. Im Mai 2002 unterschreiben die Partner einen weiteren Vertrag über die Modernisierung dreier älterer U-Boote deutscher Bauart. Vertragswert: 985 Millionen Euro. Nur das erste der neuen U-Boote wird in Kiel gebaut, die drei anderen sichern der inzwischen von HDW übernommenen Hellenic-Werft Arbeit. Dort sollen auch die drei älteren U-Boote modernisiert werden.

    Offiziell nimmt ThyssenKrupps Schiffsbausparte TKMS, zu der HDW seit 2004 gehört, nicht zum U-Boot-Geschäft Stellung. Auch das griechische Verteidigungsministerium lehnte Interviewanfragen zu U-Booten und Rüstungspolitik ab. Dennoch lassen sich die Details dieses Geschäfts und anderer Waffendeals rekonstruieren: mit Briefen und Verträgen, die der „Welt am Sonntag“ vorliegen, und dank zahlreicher Gespräche mit Insidern und Fachleuten in Athen und anderen Schauplätzen.

    Herbst 2004, das U-Boot-Bauprogramm hat gerade begonnen, da droht Brüssel, Griechenlands verschwenderische Politik zu stören. Die Statistikbehörde Eurostat berichtet den EU-Finanzministern, dass Athen sein Etatdefizit jahrelang gründlich geschönt hat – vor allem weil es für Waffen allein von 1997 bis 2003 fast neun Milliarden Euro mehr ausgeben hat als zuvor zugegeben. Viele Waffen wurden auf Kredit gekauft; die Kosten in Schattenbudgets außerhalb der offiziellen Staatsschuld versteckt.

    Dem Skandal zum Trotz kaufen die Griechen weiter Waffen, etwa Hunderte Leopard-Panzer für 1,7 Milliarden Euro bei Krauss-Maffei Wegmann (KMW). Freilich heißt kaufen nicht immer auch bezahlen. KMW wartet noch Anfang 2010 auf 180 Millionen Euro für gelieferte Leopard-Panzer. Seitdem hat Griechenland einem KMW-Sprecher zufolge allerdings „substanzielle Zahlungen“ geleistet.

    Die deutschen U-Boot-Bauer bangen um noch mehr Geld. Als HDW Ende 2006 in Kiel das erste von Athen bestellte, auf den Revolutionsadmiral Papanikolis getaufte U-Boot fertigstellt, reklamieren griechische Marineoffiziere: Das Boot sei bei Überwasserfahrt instabil, die Brennstoffzelle werde zu heiß, es gebe Probleme mit Sonar, Periskop und Lecks im Hydrauliksystem. HDW beseitigt die Probleme. Nach Tests im Meer im Auftrag der Griechen bescheinigt das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung der „Papanikolis“ im Oktober 2008 die Abnahmefähigkeit. Athen nimmt das Boot trotzdem nicht ab. Vereinbarte Raten für den Bau der anderen drei U-Boote bleiben die Griechen ebenso schuldig wie die für die vereinbarte Modernisierung der älteren Schiffe. Auch mahnende Worte von Kanzlerin Angela Merkel bei einem Athen-Besuch im Juli 2007 helfen nicht. Im Herbst 2009 sitzt TKMS auf fünf fertigen U-Booten – und, einem Dokument zufolge, auf unbezahlten Rechnungen in Höhe von mehr als 806 Millionen Euro.

    Ende September 2009 kündigt TKMS wegen der Zahlungsrückstände alle Verträge mit Athen und erklärt sich auch für die Hellenic-Werft nicht mehr zuständig. Am 5. November 2009 verklagt die ThyssenKrupp-Tochter Griechenland zudem vor dem Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer in Paris. Das Signal an die neue griechische Regierung ist klar: Zahlt sie nicht, sind die Hellenic-Werft pleite und die noch gut 1200 Arbeitsplätze verloren.

    Allerdings will TKMS-Chef Hans Christoph Atzpodien trotz des Ärgers über unbezahlte Rechnungen im Geschäft mit Griechenland einen Fuß in der Tür behalten. Und er will die Werft keinesfalls an die Konkurrenz verkaufen. Vor allem nicht an die „Direktion für Meereskonstruktionen“ (DCNS), die dem französischen Staat gehört. Sie baut wie ThyssenKrupp U-Boote und Fregatten.

    TKMS werde die Werft nur an jemand verkaufen, „der nicht im Interesse unseres Konkurrenten DCNS handelt, sondern interessiert ist, langfristig als unser Partner beim Bedienen des griechischen Marinemarktes zu handeln“, schreibt Atzpodien am 18. November 2009 an Griechenlands Verteidigungsminister Evangelos Venizelos.

    Atzpodiens Sorge ist aus seiner Sicht berechtigt. Zwar rutscht Griechenland immer tiefer in die Krise, und Anfang Dezember 2009 machen Gerüchte über eine Zahlungsunfähigkeit Athens und eine Rettungsaktion durch den Internationalen Währungsfonds oder die Euroländer die Runde. Am Ende werden vor allem Deutschland und Frankreich zahlen müssen. Dennoch gehen die Waffengeschäfte unbeeinträchtigt weiter.

    Die Franzosen führen den Griechen Anfang Dezember 2009 bei einem gemeinsamen Luftwaffen- und Flottenmanöver ihr Rafale-Kampfflugzeug vor und sprechen über neue Fregatten. Griechenlands Jagdflugzeuge sind ebenso Jahrzehnte alt wie seine Kriegsschiffe. Mindestens sechs neue Schiffe will Athen kaufen. Frankreich bietet die neue FREMM-Fregatte an. Am 15. Januar 2010 werben Frankreichs Botschafter Christophe Farnaud und DCNS-Chef Patrick Boissier beim Verteidigungsminister für die Fregatte. Mitte Juli legt der Stab der griechischen Marine gegenüber Paris detaillierte Anforderungen für die“griechische“ FREMM fest. Es geht um einen Auftragswert von mindestens 2,5 Milliarden Euro. Ein Geschäft, das auch die Deutschen gerne hätten.

    Allein im Geschäftsjahr 2009 macht die Werftsparte von TKMS mehrere Hundert Millionen Euro Verlust, vor allem wegen des weltweiten Einbruchs beim zivilen Schiffbau. Hilfe kommt von einem Investor mit tiefen Taschen: Das Golfemirat Abu Dhabi kauft ThyssenKrupp im Juli 2009 zunächst die Nobiskrug-Werft in Rendsburg ab. Im Oktober verkünden TKMS und Abu Dhabi Mar (ADM) den Einstieg der Araber bei der Hamburger Werft Blohm+Voss. Künftig wollen beide Partner gemeinsam Kriegsschiffe für den Weltmarkt bauen.

    Die Araber wollen auch drei Viertel der Hellenic-Werft übernehmen. Dafür aber soll die griechische Regierung ihre Altschulden aus dem U-Boot-Geschäft bei der Werft bezahlen und neue Kriegsschiffe fest bestellen. Mehr noch: ThyssenKrupp und ADM verlangen, dass die Werft „künftig als bevorzugter Lieferant für große Marineschiffe – besonders neue Fregatten und Korvetten – oder U-Boote für die griechische Marine behandelt wird“, schreibt Atzpodien am 14. Dezember 2009 drei griechischen Ministern.

    Unterdessen spitzt sich die Krise in Griechenland zu. Ab Anfang 2010 geben sich Inspektoren des IWF und der EU-Kommission in Athen die Klinke in die Hand. Doch obwohl deutlich wird, dass nur noch ausländische Kredite das Land vor dem Staatsbankrott retten können, kommt das Militärgeschäft nicht zum Erliegen. Gehandelt werden nicht nur neue, sondern auch gebrauchte Waffen.

    Ende März 2010 etwa verkauft Deutschland Griechenland per Regierungsvertrag 223 Panzerhaubitzen M109, die das Bundesverteidigungsministerium aussortiert hat. Dies bestätigt ein Ministeriumssprecher der „Welt am Sonntag“. Den Umfang des Millionengeschäftes will er nicht beziffern. Berlin bietet Athen auch 83 gebrauchte Pionier- und Schützenpanzer und 160 Leopard-2A4-Panzer zum Kauf an. Die Leopards kommen aus Schweden, das sie mit Ablauf eines 15-Jahres-Leasing-Vertrags an Deutschland zurückgibt, erklärt das Verteidigungsministerium in Stockholm.

    Auch die Amerikaner machen rege Geschäfte mit Griechenland. Über mehrere Jahre verkaufen sie F16-Kampfflugzeuge und Apache-Kampfhubschrauber für 2,5 Milliarden Euro. Jetzt offerieren sie den Griechen bis zu 1200 gebrauchte M1-Abrams-Kampfpanzer und mehrere Hundert gebrauchte M2-Bradley-Schützenpanzer. Günstiger ist ein Angebot des Düsseldorfer Rüstungskonzerns Rheinmetall: Er hat dem Verteidigungsministerium 422 gebrauchte Marder-Schützenpanzer abgekauft und bietet sie nun Griechenland an, bestätigt ein Rheinmetall-Sprecher. Gesamtpreis mit Modernisierung, einschließlich für hellenische Hitze geeigneter Klimaanlage: 200 Millionen Euro. Ob Athen kauft, ist offen.

    Sicher ist dagegen schon: Für U-Boote gibt die griechische Regierung weiter massiv Geld aus. Am 18. März unterschreiben Griechenlands Verteidigungs- und Finanzminister, TKMS und ADM einen Rahmenvertrag über die Hellenic-Werft, alte Schulden und neue U-Boote, der der „Welt am Sonntag“ in Kopie vorliegt. Demnach übernimmt Griechenland alle fertigen U-Boote, einschließlich der umstrittenen „Papanikolis“. Außerdem wird das Land zwei weitere U-Boote der 214er-Klasse bestellen. Kosten: eine Milliarde Euro.

    Gebaut werden sollen die beiden neuen U-Boote auf der Hellenic-Werft, nachdem diese von Abu Dhabi Mar mehrheitlich übernommen worden ist. Das soll bis zum 31. August geschehen. An diesem Tag läuft eine Stillhaltefrist vor dem Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer aus, in die ThyssenKrupp unter der Bedingung eingewilligt hat, dass die Griechen eine Lösung zur Begleichung ihrer Schulden finden. Bei den Verhandlungen über die Details des Abkommens – jeden Dienstag und Donnerstag im Verteidigungsministerium – stehen Athens Unterhändler deshalb unter Zeitdruck. Kommt der Deal zustande, macht die TKMS-Tochter HDW ein gutes Geschäft. Schließlich stammen von ihr nicht nur das U-Boot-Design, sondern auch die meisten Bauteile.

    Wozu aber braucht Griechenland mitten in seiner Finanzkrise neue U-Boote und neue Schulden? Ein Teil der Antwort liegt wieder in der Türkei. Das Nachbarland bekommt seine Waffen wie Griechenland vor allem aus den USA und Deutschland. Anfang Juli 2009 bestellte Ankara beispielsweise sechs neue U-Boote bei HDW. „Wir sind beide Gefangene der Logik der Aufrüstung“, sagt Eliamep-Direktor Dokos. „Wenn die Türkei U-Boote kauft, kaufen wir auch welche.“

    Milliardenausgaben für Rüstung vertragen sich freilich schlecht mit dem traurigen Zustand der griechischen Staatsfinanzen und dem notwendigen Umbau der Wirtschaft. Die Staatsschulden, die Anfang 2010 schon 300 Milliarden Euro erreicht hatten, werden auf Jahre hinaus weiter wachsen. Auch nach den jüngsten Sparmaßnahmen klafft für dieses Jahr noch ein knapp 19 Milliarden Euro großes Loch im Staatshaushalt. Und die 110 Milliarden Euro der Euroländer und des Internationalen Währungsfonds (IWF), mit denen sich Griechenland bis 2012 über Wasser halten kann, muss es mit Zinsen zurückzahlen.

    Da verwundert es, dass es im Hilfspaket keine harten Auflagen zu den Rüstungskosten gibt. Zwar sprach IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn anlässlich der Einigung auf das 110-Milliarden-Paket am 2. Mai von einer „bedeutenden Verringerung der Militärausgaben“ Griechenlands. Eine IWF-Sprecherin präzisiert, die Aussage beziehe sich ausdrücklich auf „eine Verringerung der Waffenkäufe 2010 und darüber hinaus“. Doch während in dem über 120 Seiten umfassenden Sparprogramm penibel Schritte von höherer Tabaksteuer über teurere Glücksspiellizenzen bis zu Abgaben auf alkoholfreie Erfrischungsgetränke aufgelistet sind, fehlt zum Sparpunkt Militärausgaben jedes Detail. Griechenlands für Waffenkäufe zuständiger Vizeverteidigungsminister Panos Beglitis sagt der Zeitung „Le Monde“ Mitte Mai: „Militärausgaben sind nicht im mit dem IWF unterschriebenen Sparplan inbegriffen.“

    Für die Bundesregierung sind Griechenlands Militär- und Waffenausgaben wohl noch immer mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Landes vereinbar. Denn dieses Verhältnis prüft die Regierung auf Grundlage seit Anfang 2000 geltender deutscher Richtlinien und eines Beschlusses der europäischen Regierungschefs vom 8. Dezember 2008 „bei allen Ausfuhranträgen von Rüstungsgütern … grundsätzlich für alle Empfängerländer“, wie ein Regierungssprecher sagt.

    Druck auf Athen, beim Militär zu sparen, hält die Bundesregierung – mit bis zu 25 Milliarden Euro größter einzelner Kreditgeber Griechenlands – offenbar nicht für geboten. Man gehe „davon aus, dass die griechische Regierung in eigener Verantwortung sinnvolle Ausgabenkürzungsmöglichkeiten auch im Militärbereich nutzt“, sagt der Sprecher in Berlin.

    U-Boote made in Germany scheinen nicht dazuzuzählen. Kommt der Deal zustande, über dem die Unterhändler in Athen schwitzen, muss Griechenlands Finanzminister bis Jahresende 300 Millionen Euro Schulden aus den alten U-Boot-Verträgen bezahlen. Der Kaufpreis von einer Milliarde Euro für die beiden neuen U-Boote belastet den griechischen Haushalt dann bis einschließlich 2018 mit jährlich bis zu 200 Millionen Euro; so steht es im Rahmenvertrag vom 18. März, den Griechenland, ThyssenKrupp/ HDW und Abu Dhabi Mar unterschrieben haben.

    In dem Vertrag verpflichtet sich der Verteidigungsminister auch, „die prominente Rolle der Hellenic-Werft in seinen Waffenprogrammen für die Marine in den nächsten Jahren“ schriftlich zu bestätigen. Damit wäre die Werft auch im Fall des milliardenschweren Fregattenbaus mit dabei.

    Zwar hat Athen verkündet, seine Militärausgaben 2010 rund zehn Prozent zu senken. Doch das ist wenig angesichts der Kostenexplosion zuvor: Allein von 2005 bis 2009 kletterten die Rüstungsausgaben einem Nato-Report zufolge um ein Drittel von 5,4 auf fast 7,3 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr gab Deutschland 1,4 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Militär aus, Griechenland offiziell 3,1 Prozent. Auch nach den Kürzungen macht der Militäretat immer noch 2,8 Prozent der Wirtschaftsleistung aus – Griechenland bleibt Rüstungsspitzenreiter in Europa.

    Chris Pryce, der Leiter des Länderratings der Ratingagentur Fitch, kalkuliert wegen der Tradition nicht im Haushalt ausgewiesener Militärausgaben, dass Griechenland real „mindestens fünf Prozent“ seiner Wirtschaftsleistung für Armee und Waffen aufwendet. „Die Griechen könnten mindestens die Hälfte ihrer Militärausgaben einsparen und es zu einem Kernbereich ihrer Haushaltssanierung machen. Dabei sollten sie bei den U-Booten anfangen“, fordert er. „Selbst England streicht sein Atom-U-Boot-Programm zusammen.“

    Die hohen Militärausgaben erhöhen nicht nur Griechenlands Schulden weiter – das Land verliert mit den Milliarden für das unproduktive Militär auch Geld, das es brauchte, um neue, konkurrenzfähige Industriezweige aufzubauen. Der sowohl von konservativen wie sozialistischen Regierungen erhoffte Technologietransfer durch Rüstungsaufträge ist ausgeblieben. Die U-Boot-Geschäfte und das Festhalten an der Hellenic-Werft sind wirtschaftlich ein Desaster, wie ein ehemaliger hoher Verteidigungsfunktionär in Athen zugibt: „Aus ökonomischer Sicht ist es schierer Wahnsinn, mehrere Milliarden Euro auszugeben, um ein paar Tausend Arbeitsplätze zu retten.“

    Abgesehen von den U-Boot-Aufträgen haben die Beschäftigten der Hellenic-Werft keinerlei Arbeit. Seit Monaten bekommen sie nur deshalb ihren Lohn, weil die Regierung für einen 20-Millionen-Euro-Bankkredit bürgt. Dieses Geld soll seit Anfang Juli ausgegeben sein.

    Die Werft ist kein Einzelfall. „Allein die staatlichen Hellenischen Verteidigungssysteme (HDS), die mit 1200 Leuten Granaten und Munition herstellen, haben 1,2 Milliarden Euro Schulden und können Löhne nur mit Bankkrediten auszahlen“, sagt Periklis Zorzovilis, dessen Institut für Sicherheits- und Verteidigungsanalyse auf Militärfragen spezialisiert ist. Zorzovilis hält die heimische Rüstungsindustrie, zu der 40 große Unternehmen zählen, in ihrer derzeitigen Form für nicht überlebensfähig: „Auch die anderen Staatsbetriebe sind wie schwarze Löcher, in denen Geld verschwindet, aber nie herauskommt“, sagt er.

    Tief greifende Reformen zur Verkleinerung der Armee, der Rüstungsindustrie und der Waffenkäufe fehlen bisher. Auch neue Fünf-Jahres-Pläne des Militärs gehen weiter von milliardenschweren Waffenkäufen aus, um gegen die Türkei aufzurüsten.

    Ein zu den regierenden Sozialisten gehörender Experte, der als hoher Funktionär lange über Griechenlands Waffenkäufe mitentschieden hat und noch immer über exzellente Kontakte verfügt, hält weitere Waffenkäufe nur für aufgeschoben: „Die Türkei rüstet auf, ob bei Kriegsschiffen oder Kampfflugzeugen. Ankara will bis 2015 allein 100 moderne F-35-Kampfflugzeuge in Dienst stellen. Griechenland wird nachziehen.“ Spätestens 2012 werde die griechische Regierung bekannt geben, welche Kampfflugzeuge sie kaufen will. Die Rede ist von bis zu 40 Kampfflugzeugen für vier Milliarden Euro.

    Ein Favorit ist der von Deutschland mitproduzierte Eurofighter. Angeblich streiten die Militärs im Generalstab und im Verteidigungsministerium nicht darum, ob sie neue Waffen kaufen sollen. Sondern nur darüber, ob es zuerst Kampfflugzeuge sein sollen – oder lieber neue Fregatten.
    Quelle:

  • Die Vielfalt fehlt

    Die Vielfalt fehlt

    Die Vielfalt fehlt

    Hamburg ist reich an Migranten, doch man bleibt unter sich – HWWI-Expertin: „Positive Effekte gehen verloren“
    von Eva Eusterhus

    Fast jeder dritte Einwohner in Hamburg hat bereits einen Migrationshintergrund, in einigen Stadtteilen stammen sogar 70 Prozent der Bewohner nicht aus Deutschland. Dies geht aus den aktuellen Zahlen des Statistikamtes Nord hervor, wie die WELT berichtete. In Hamburg leben demnach Ende 2009 insgesamt rund 487 000 Menschen mit Migrationshintergrund, das sind 28 Prozent aller Einwohner.
    Hamburgs Bürger kommen also aus aller Welt. Dennoch ist Hamburg, das Tor zur Welt, längst nicht so „multikulti“, wie es den Anschein hat. So belegen die Zahlen nicht nur, dass sich Migranten in bestimmten Stadtteilen ballen – der Bezirk Mitte etwa weist mit 43 Prozent den höchsten Prozentsatz auf, in Nord hingegen haben nur rund 22 Prozent der Bewohner ausländische Wurzeln. Die Daten zeigen auch, dass es stets eine hohe Konzentration einer Gruppe eines Herkunftslandes gibt. In Lohbrügge, Bergedorf und Rahlstedt leben beispielsweise besonders viele Menschen aus Russland, in Mitte sehr viele mit türkischen Wurzeln.

    Laut der Migrationsexpertin des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Silvia Stiller, ist dies ein Beleg dafür, dass Hamburg in Hinblick auf seine Integrationsbemühungen Nachholbedarf hat. „Hamburg hat zwar einen hohen Anteil an Einwohnern mit ausländischen Wurzeln, doch dieser ist in sich nicht so vielfältig wie in anderen deutschen Großstädten.“ Dies geht auch aus einer Studie hervor, die das HWWI veröffentlichte. Wie stark die kulturelle Vielfalt einer Stadt ist, errechnete das Institut mithilfe des Diversitätsindexes. Dieser berücksichtigt sowohl die Anzahl der Nationalitäten als auch ihre Anteile an der Gesamtbeschäftigung.

    Hamburg erreichte hier lediglich einen Wert von 0,14. Dies ist hinter Berlin (0,12) der niedrigste Wert aller untersuchten Städte. Spitzenreiter sind München und Stuttgart mit 0,28. „Je homogener, je geschlossener die Migrantengruppe einer Metropole ist, desto schwächer sind die positiven Effekte von kultureller Vielfalt, die sich vor allem in dem wirtschaftlichem Erfolg einer Stadt bemerkbar machen“, folgert Expertin Stiller.

    Eine belastbare Prognose darüber, wie sich der Anteil von Menschen mit ausländischem Hintergrund in den einzelnen Stadtteilen entwickeln wird, gibt es nicht, da unterschiedlichste Faktoren zusammenspielen. Laut Bildungsbericht der Schulbehörde von 2009 beträgt jedoch der Anteil von Kindern mit ausländischen Wurzeln in den Vorschulen bereits knapp 37 Prozent. Ein Umstand, der sich mit großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren weiter erhöhen wird. Was den Zuwachs der einzelnen Gruppen angeht, ist auffallend, dass sie sehr unterschiedliche Altersstrukturen aufweisen. Aus der Herkunftsregion des östlichen Mitteleuropas kommen etwa besonders viele über 65-Jährige.
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    Die Bevölkerung mit Bezug zu afrikanischen Ländern südlich der Sahara ist hingegen überdurchschnittlich jung: 31 Prozent von ihnen sind unter 15 Jahre alt. Dies trifft auch auf die größte Migrantengruppe zu, 24 Prozent der unter 15-Jährigen haben die Türkei als Bezugsland. Statistiken belegen, dass Zugewanderte sich eher an der Geburtenrate der neuen Heimat orientieren als an der ihres Herkunftslandes.
    Quelle:

    Bildquelle: Foto: picture-alliance In:

    leben-die-meisten-Migranten.html

  • Zwei Tote bei Anschlag auf Pipeline in der Türkei

    Zwei Tote bei Anschlag auf Pipeline in der Türkei

    Zwei Tote bei Anschlag auf Pipeline in der Türkei

    11.8.2010

    Istanbul (dpa) – Bei einem Anschlag auf eine Erdölpipeline sind in der Türkei mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Mitglieder der kurdischen Untergrundorganisation PKK hatten im Südosten des Landes einen Sprengsatz gezündet. Das berichtet die türkische Nachrichtenagentur Anadolou. Zwei vorbeifahrende Autos haben demnach Feuer gefangen. Darin seien mindestens zwei Menschen verbrannt. Die PKK, die für eine weitgehende Autonomie der Kurden kämpft, hat in den vergangenen Monaten ihre Aktivitäten wieder verstärkt.

    Quelle:

  • Türkei privatisiert Stromnetze zur Modernisierung

    Türkei privatisiert Stromnetze zur Modernisierung

    Türkei privatisiert Stromnetze zur Modernisierung

    Dienstag, 10. August 2010

    Rund 4,4 Milliarden Euro wird die Privatisierung der Stromnetze in der Türkei dem Staat in die Kasse spülen. Doch wichtiger als das Geld ist die dringend notwendige Modernisierung

    Stromnetze größtenteils veraltet
    Mit der Privatisierung von Teilen der türkischen Stromnetze verfolgt der Staat zwei Ziele. Zum einen kann das Land die über vier Milliarden Euro gut für seinen Haushalt gebrauchen. Zum anderen sind die türkischen Stromnetze größtenteils veraltet und marode. Daher wird es höchste Zeit für eine Modernisierung, die mit dem Verkauf an Privatfirmen dann von diesen erledigt werden muss und dem Staat keine weiteren Kosten verursacht.

    Stromanbieter leiden unter Stromdiebstahl
    Große Verluste erleiden die türkischen Stromanbieter regelmäßig durch Stromdiebe. Besonders in ländlichen Gebieten im Südosten des Landes zapfen viele Verbraucher den Strom illegal aus den Stromnetzen ab. Nach einer Modernisierung dürfte dies nicht mehr so einfach sein wie zuvor, weswegen die Privatisierung auch hier Abhilfe schaffen soll. Zudem sollen die Stromnetze auf die höheren Kapazitäten ausgelegt werden, die durch gestiegenen Stromverbrauch im Land notwendig geworden sind.

    Quelle:

  • Deutsch-Türke in Sydney

    Deutsch-Türke in Sydney

    Lizenz zum Backen
    Von Henryk M. Broder

    Deutsche Brötchen und Brezeln sind der Renner in Sydney: Sieben Filialen seiner „Lüneburger German Bakery“ konnte der Einwanderer Ahmet Yaltirakli in wenigen Jahren eröffnen. Jetzt weitet er sein Geschäft aus – und bietet Bratwürste an.

    Noch vor ein paar Jahren hatte Ahmet Yaltirakli „keine Ahnung, wie man Brot backt“, heute kann er allein am Geruch erkennen, ob ein „Oberländer“ oder ein „Bauernvesper“ vor ihm auf dem Tisch liegt. Backwaren sind sein Leben. Tagsüber managt er seine sieben Bäckereien, nachts träumt er von Brötchen und Bretzeln, Apfeltaschen und Schokohörnchen.

    Yaltirakli ist ein Bürger mit Migrationshintergrund. Sehr viel Migrationshintergrund. Er wurde in Istanbul geboren, ist in Köln aufgewachsen, seit acht Jahren lebt er in Sydney. Der Herkunft nach ist er ein Türke, dem Pass nach ein Deutscher; in seinem Herzen aber ein Australier. „Das ist ein großartiges Land, ich möchte nirgendwo sonst leben.“ Dennoch fliegt er jedes Jahr nach Deutschland und in die Türkei. Heimweh nach dem Bosporus und dem Rhein? „Dafür habe ich keine Zeit. Ich besuche nur Freunde und Verwandte.“ Und Geschäftspartner.

    Yaltirakli ist 47, sieht aber jünger aus. Es war elf, als er mit seiner Mutter und drei Schwestern Ende 1974 nach Köln kam. Da war der Vater schon sechs Jahre bei Klöckner Humboldt-Deutz, einer der vielen „Gastarbeiter“, die in den sechziger Jahren angeworben wurden, um den Deutschen beim Wiederaufbau zu helfen. Das Wirtschaftswunder war für alle da.

    Ahmet lernte Deutsch, machte die Hauptschule und sollte dann ein Handwerk lernen. Elektrotechnik wäre das beste, meinten die Eltern. Die Mutter putzte bei einem türkischen Juwelier, der in der Kölner Südstadt eine Werkstatt hatte. Und der sagte zu ihr eines Tages: „Schick mal deinen Sohn zu mir.“

    Reisefieber wegen Joachim Fuchsberger

    Auch Ahmet fand Goldschmied viel schicker als Elektriker. Leider war der türkische Juwelier kein Meister und durfte nicht ausbilden. Deswegen konnte Ahmet keine Prüfung ablegen, aber er war fleißig und hatte nach vier Jahren genug gespart, um sich selbständig zu machen. 1985 richtete er bei sich daheim eine Reparaturwerkstatt ein, ein Jahr später übernahm er einen Laden in der Weidengasse am Eigelstein, einer heruntergekommenen Gegend, die von türkischen Zuwanderern saniert wurde.

    Und da würde er heute noch stehen und Trauringe und anderen Schmuck anbieten, wenn er nicht an einem Sonntagabend daheim auf dem Sofa gelegen und ferngesehen hätte. Eine Reportage über Australien, von und mit Joachim Fuchsberger. Drei Tage später saß Ahmet Yaltirakli mit Frau und Sohn in einer Maschine der Qantas.

    Fünf Wochen reisten sie durch Australien, und als sie wieder heimflogen, wussten sie, dass es geklickt hatte. Dreimal noch kamen sie als Touristen, 1998, 2000 und 2001, dann beschlossen sie, Australier zu werden, permanent residents mit Arbeitserlaubnis. Am 16. August 2002 kamen sie in Sydney an, im Gepäck auch einen Koffer mit Ringen und Schmuck als Startkapital.

    Misserfolg mit Eisdiele

    Ahmet lief von Geschäft zu Geschäft und bot seine Kollektion an. „Ich hatte es mir leichter vorgestellt.“ Nach ein paar Monaten gab er auf und schickte den Schmuck nach Köln zurück. Dann vermittelte ihm ein türkischer Freund eine Franchise-Lizenz bei „Australian Homemade“ für eine Eisdiele. „Das ging völlig in die Hose.“

    Bevor die Ersparnisse aufgebraucht waren, fiel Ahmet auf, was allen Zuwanderern nach einer Weile auffällt: dass es in Australien „kein ordentliches Brot“ gibt. Er flog nach Deutschland, sprach mit Herstellern und Exporteuren, schaute sich bei Kamps und Merzenich um, und als er dann wieder im Flugzeug nach Sydney saß, war ihm klar, wie es gehen müsste.

    Zwei Tage vor Weihnachten 2005 machte er seine erste Bäckerei auf, im Queen Victoria Building, einer 100 Jahre alten Shopping Mall in bester Innenstadtlage. Die „Lüneburger German Bakery“ bot ein Dutzend in Australien unbekannter Brotsorten an, dazu Croissants und Kuchen. Auf den Namen „Lüneburger“ kam er, weil es etwas sein sollte, das „deutsch klingt und einen Umlaut hat“.

    Mohn wird am Zoll zum Problem

    Vom ersten Tag an wurde ihm alles, was er buk, aus den Händen gerissen. Dabei wurden die Sachen nur vor Ort „aufgetaut oder aufgebacken“, denn die Ware kam tiefgekühlt aus Deutschland. Worauf es dabei ankam, war das Timing. Die Ware musste rechtzeitig geordert werden, die Container durften nicht zu lange im Hafen stehen und der Zoll wollte über die Zutaten bescheid wissen. „Bei Mohn machten sie Probleme, Leinsamen ging gar nicht, Hefe war okay.“ Es war Ahmets dritter Versuch, sich eine Existenz aufzubauen. Diesmal musste es klappen.

    Fünf Jahre später betreibt Ahmet sieben „Lüneburger“-Stationen in Sydney, beschäftigt 70 Mitarbeiter, darunter auch seine Frau, und ist dabei, zwei neue Filialen aufzumachen – eine achte in Sydney und eine erste in Melbourne. Er will nicht nur expandieren, sondern auch sein Angebot ausbauen. In der neuen Location am King’s Cross wird es tagsüber Backwaren und abends Bratwürste geben.

    Ahmet arbeitet sieben Tage in der Woche von morgens bis Mitternacht; wenn er entspannen will, geht er allein essen, in die Bar Reggio oder das La Spaggia. Obwohl er Moslem ist, nimmt er es mit den Speiseregeln nicht sehr genau, das Filetto Gorgonzola schmeckt mit einem Glas Sauvignon Blanc am besten. „Religion ist Privatsache in Australien, niemand will wissen, wie dein Gott heißt.“ Nur manchmal wird er gefragt, ob er ein Deutscher wäre. Von wegen „Lüneburger“. Dann antwortet Ahmet Yaltirakli: „Yes, but with some Turkish background!“

    Quelle: Spiegel

  • Größtes Autohaus der Welt

    Größtes Autohaus der Welt

    Gigantismus in Autopia

    Von Tom Grünweg

    200 Handelsbetriebe, fünf Etagen und auf dem Dach eine Rennstrecke – während in Deutschland das Autohändlersterben grassiert, entsteht in Istanbul gerade der größte Fahrzeugtempel der Welt. Mehr als 2500 Vorführwagen sollen dort demnächst permanent präsentiert werden.

    Für Autohändler sind die Zeiten derzeit schwierig. Das Zwischenhoch der Abwrackprämie ist langst vergessen, immer weniger Kunden kommen in die Verkaufsräume, immer mehr Betriebe müssen aufgeben. In der Türkei hingegen stehen die Zeichen der Branche auf Expansion. Augenfälligster Beleg ist das größte Autohaus der Welt, das derzeit von einer Investmentgesellschaft in Istanbul aus dem Boden gestampft wird. „Autopia“ heißt der PS-Tempel, groß wie eine Kongresshalle und mit Platz für mehr als 200 Showrooms, in denen mehr als 2500 Vehikel – vom Motorrad über die Motoryacht bis zum Supersportwagen – angeboten werden sollen.

    „Die Anlage ist gedacht für den Handel mit allen Fahrzeugen – ob mit oder ohne Motor“, sagt Mustafa Keles, der Geschäftsführer der Projektgesellschaft. „Hier wird man ständig die neuesten Modelle, Trends und Technologien sehen können, bekommt Ersatzteile, kann sein Fahrzeug reparieren oder tunen lassen und die passende Versicherung oder Finanzierung aussuchen.“ Außerdem wird es in „Autopia“ auch jede Menge Platz für Gebrauchtwagen geben. Und für Unterhaltung und Verpflegung ist natürlich auch gesorgt. „In dieser Autowelt kann man einen ganzen Tag verbringen, ohne dass einem langweilig wird“, verspricht Keles. „Das ist wie eine Automesse an 365 Tagen im Jahr.“ Und anders als etwa auf der IAA in Frankfurt oder dem Genfer Salon kann man die Wagen in „Autopia“ auch direkt vom Stand weg ausprobieren: Von jeder der fünf Etagen können die Fahrzeuge auf eigener Achse auf das Dach des riesigen Gebäudes gelangen, auf dem die Architekten nach dem Vorbild des Fiat-Stammwerks Lingotto in Turin eine Teststrecke anlegen wollen.

    Das Projekt wirkt noch gewaltiger, wenn man die Größe des türkischen Automobilmarktes berücksichtigt, der in Europa bislang für kaum mehr als eine Fußnote taugte. Denn mit 585.732 Zulassungen im vergangenen Jahr kaufen die Türken lediglich ein Sechstel der Neuwagen, die in Deutschland abgesetzt werden; der türkische Markt liegt damit in etwa auf dem Niveau von Belgien oder Holland. Allerdings rechnet der Verband der Türkischen Automobilhersteller OSD mit einem langsamen aber kontinuierlichen Wachstum und mit rapide steigenden Produktionszahlen. Haben die in der Türkei aktiven Hersteller im vergangenen Jahr gut 570.000 Autos auf die Räder gestellt, sollen es bis 2013 mehr als doppelt so viele werden.

    Tagtäglich sollen mindestens 16.000 Menschen hier einkaufen

    Um die geplanten sechs Millionen Besucher pro Jahr – das wären mehr als 16.000 pro Tag – in den PS-Palast zu locken, wird in Istanbul nicht gekleckert, sondern geklotzt. Die Zahlen, die das ausführende Architekturbüro GAD zum Baubeginn Anfang dieses Jahres veröffentlichte, sind imposant: Die Rede ist von rund 200.000 Quadratmetern auf fünf Etagen; jedes Stockwerk soll mindestens sechs Meter hoch werden. Zu den 200 Handelsbetrieben sind 56 Restaurants und Cafés geplant, 24 Banken, zwölf Geldautomaten, 48 Wartungsboxen für Autos, 42 Versicherungsbüros und 74 weitere Geschäfte. Außerdem integrieren die Betreiber einen Kinokomplex und planen regelmäßige Auktion mit besonderen Fahrzeugen. Wer alle Läden ablaufen will, muss sieben Kilometer zurücklegen.

    Gebaut und betrieben wird „Autopia“ von der Firma Gül and Kelesoglu Construction, die im europäischen Teil von Istanbul nach eigenen Angaben etwa 30 Prozent des Marktanteils im Immobiliengeschäft hält und neben Büro- und Wohnprojekten bereits sechs riesige Shopping-Malls um Istanbul herum hochgezogen hat.

    Die Kosten des aktuellen Projektes beziffert Architekt Melis Eyuboglu auf rund 150 Millionen Dollar, die Keles und sein Team erst einmal wieder hereinholen müssen. „Die Verhandlungen laufen schon lange und sind sehr erfolgreich“, sagt der Manager. „Wir haben die Verträge mit sechs großen Händlern bereits unterschriftsreif und das erste Viertel des Projekts ist schon verkauft“, sagt der Geschäftsführer, der dem 31. Dezember 2011 entgegen fiebert. Dann nämlich soll die Utopie Wahrheit werden und „Autopia“ die Pforten öffnen.

    Quelle: Spiegel

  • Behr erschließt türkischen Markt

    Behr erschließt türkischen Markt

    Behr erschließt mit Kooperation türkischen Markt
    Freitag, 30. Juli 2010

    Stuttgart (dpa/lsw) – Der Stuttgarter Spezialist für Fahrzeugkühlung, Behr, will mit Hilfe einer Kooperation den türkischen Markt erschließen. Die Behr GmbH & Co. KG gab am Freitag bekannt, sie habe mit dem türkischen Produzenten für Motorkühlung, Kale Oto Radyatör, ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Die Firma mit Sitz in Istanbul werde Kühlungs- und Klimasysteme für Autos und Nutzfahrzeuge in der Türkei vertreiben. Nach Angaben von Behr wurden 2009 rund 870 000 Fahrzeuge in der Türkei produziert; unter den Herstellern seien auch Kunden von Behr. Für die Produktion ist ein durchschnittliches Wachstum von fünf Prozent vorhergesagt.

    Quelle:

    2010/07/30/behr-erschliesst-mit-kooperation-tuerkischen.html

  • Besatzung schadet Zypern wirtschaftlich

    Besatzung schadet Zypern wirtschaftlich

    Phileleftheros – Zypern

    Besatzung schadet Zypern wirtschaftlich

    Eine aktuelle Studie der Universität von Nikosia kommt zu dem Schluss, dass die türkische Besatzung Nordzyperns einen wirtschaftlichen Schaden von mehr als 100 Milliarden Euro für die Zyperngriechen verursacht hat. Die linksliberale Tageszeitung Phileleftheros, meint dass die Weltgemeinschaft von diesem Schaden erfahren muss: „Mit diesen Wirtschaftsdaten wird auch die türkische Propaganda widerlegt, die besagt, dass sich die Zyperngriechen keine Lösung wünschen. Wenn das Pro-Kopf-Einkommen der Zyperngriechen zwischen 1974 und 1990 … gesunken ist; wenn sie 15,78 Milliarden Euro verloren haben, weil sie keinen Zugang zu ihrem Eigentum hatten und es nicht nutzen konnten; wenn der Gesamtwert ihres besetzten Eigentums 82,1 Milliarden Euro beträgt – wie kann die internationale Gemeinschaft dann glauben, dass Menschen angesichts solcher Werteverluste keine Lösung anstreben?“ (27.07.2010)

    Quelle: Europäische Presseschau vom 28/07/2010

  • Iran und Türkei Vereinbarung über zusätzliches Gas

    Iran und Türkei Vereinbarung über zusätzliches Gas

    Iran und Türkei Vereinbarung über zusätzliches Gas
    Nachricht vom 26.7.2010

    Wie das iranische Ölministerium auf der eigenen Internetseite mitteilt, unterzeichneten der Iran und die Türkei Verträge über die Anhebung der Gaslieferungen aus dem Iran in die Türkei. Die Unterzeichnung fand im Beisein der zuständigen Minister der jeweiligen Öl- und Energieministerien statt.
    (…)
    Quelle:

    gas-26-7-2010

  • Griechische Milliarden für deutsche U-Boote

    Griechische Milliarden für deutsche U-Boote

    Bild: Einweihung des ersten U-Bootes der Klasse 214. Griechische Marine

    Griechische Milliarden für deutsche U-Boote

    Jens Berger 25.07.2010
    Obwohl Griechenland in fast allen Bereichen sparen muss, ermuntern Deutschland und Frankreich die Hellenen zu einem absurden Rüstungswettlauf mit der Türkei
    Griechenland hat zwar lediglich 11 Millionen Einwohner, ist aber dennoch Europas größter Waffenimporteur – [local] weltweit steht es an fünfter Stelle. Über Jahre hinweg verkauften deutsche Konzerne mit Protektion der Bundesregierung ihre neuesten Innovationen an die Griechen. Ein todsicheres Geschäft, schließlich liefert man sich auf beiden Seiten der Ägäis einen absurden Rüstungswettlauf. Jeder Auftrag aus Athen zieht einen Auftrag aus Ankara nach sich – und umgekehrt. Und wenn die Griechen ihre Wehrtechnik Made in Germany nicht bezahlen können, hilft halt der deutsche Steuerzahler aus.
    (…)
    Quelle:

  • Türkei ist Gastland auf der EuroMold 2010

    Türkei ist Gastland auf der EuroMold 2010

    Samil Özogul, Präsident des UKUB – Türkischer Verband für Werkzeug- und Formenbau
    Foto: Demat

    4. Juli 2010
    Türkei ist Gastland auf der EuroMold 2010
    Der türkische Werkzeug- und Formenbau entwickelt sich positiv. Besonders in den vergangenen fünf Jahren wurden große Fortschritte gemacht. Mittlerweile können auch zunehmend Erfolge im Export gefeiert werden.
    (…)
    Quelle: ://www.k-zeitung.de/home/news-detail/news/6/1279090560trkei-ist-gastland-auf-der-euromold-2010/

  • Ay Yildiz: Handytarife für die Türkei werden günstiger

    Ay Yildiz: Handytarife für die Türkei werden günstiger

    Dienstag, den 13.07.10

    Ay Yildiz ist ein Prepaid-Diskounter der besonders preiswerte Tarife für Gespräche in die Türkei anbietet. Der Anbieter aus dem E-Plus-Netz senkt die Preise während der Urlaubszeit.

    Günstiger in die Türkei telefonieren

    Bis Ende August bezahlt man im Standardtarif “KolayKart” 49 Cent pro Gesprächsminute für Anrufe aus der Türkei nach Deutschland. Die Abrechnung erfolgt hierbei im Minutentakt.Damit sollen die vorwiegen türkischen Kunden auch während des möglichen Urlaubs in der Türkei günstig nach Hause telefonieren.

    SMS kostenlos im Ausland empfangen

    So hat man außerdem die Mintenpreis für eingehende Anrufe aus Deutschland, auf 29 Cent gesenkt. Den selben Preis bezahlt man für eine gesendete SMS. Empfangene Kurznachrichten sind jedoch kostenlos. Die Aktion ist bis zum 31. August 2010 gültig.

    Mehr Informationen zu den Angeboten von Ay Yildiz unter www.ayyildiz.de

    Quelle:

  • Thomas Cook übernimmt Öger Tours

    Thomas Cook übernimmt Öger Tours

    Touristik-Konzern


    Foto: AP

    zuletzt aktualisiert: 12.07.2010 – 09:18

    Frankfurt (RPO). Der Reisekonzern Thomas Cook übernimmt den Türkeireisenveranstalter Öger Tours. Das teilte der Touristikunternehmer Vural Öger am Montag in Hamburg mit. Die Marke Öger Tours und die Zentrale in Hamburg sollen „in vollem Umfang“ erhalten bleiben. Die kartellrechtliche Genehmigung durch die Europäische Kommission ist noch erforderlich.
    (…)
    Quelle:

    Oeger-Tours_aid_880661.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=wirtschaft

  • Auf Wachstumskurs

    Auf Wachstumskurs

    09.07.2010 / Kapital & Arbeit /

    Auf Wachstumskurs
    Die Türkei strebt den Sprung in die Gruppe der zehn größten Volkswirtschaften an. Kooperation mit anderen Schwellenländern ist dabei wesentlicher Faktor
    Von Wolfgang Pomrehn, Istanbul

    Während in Deutschland das Wirtschaftswachstum immer noch knapp über Null herumdümpelt, nehmen viele Schwellenländer schon wieder richtig Fahrt auf. So auch die Türkei, die bereits im vergangenen Jahrzehnt eine ökonomische Erfolgsgeschichte erlebte. Im ersten Quartal 2010 legte die hiesige Volkswirtschaft um 11,7 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2009 zu. Beobachter bleiben allerdings noch vorsichtig in der Beurteilung der Lage. Gegenüber dem letzten Quartal 2009 hat die Wirtschaftsleistung nämlich nur gering zugenommen. Der hohe Zuwachs im Jahresvergleich ist eine Folge des Einbruchs um über 14 Prozent zu Jahresbeginn 2009. Unterm Strich läßt sich immerhin bilanzieren, daß die Volkswirtschaft die Verluste wieder wettgemacht hat und nun mit zunächst gedämpftem Tempo weiter wächst. Entsprechend ist die Stimmung unter den Verbrauchern so gut wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.
    (…)
    Quelle:

  • Türkei erwartet fünf Millionen Deutsche

    Türkei erwartet fünf Millionen Deutsche

    Türkei erwartet fünf Millionen Deutsche

    von Boris Kalnoky

    Die türkische Küste bereitet sich auf den größten Touristen-Ansturm ihrer Geschichte vor – wie in jedem Jahr. Denn die Türkei zählt zu den am schnellsten wachsenden Touristenzielen der Welt. Beliebt ist sie besonders bei Deutschen, die daheim auf ihre türkischen Mitbürger schimpfen mögen – aber im Sommer doch in Richtung Antalya, Bodrum oder Adana ziehen.
    (…)
    Quelle:

  • Türkei will Ölpest am Bosporus vorbeugen

    Türkei will Ölpest am Bosporus vorbeugen

    Istanbul (Bild: dpa)

    Pipeline statt Tanker
    Türkei will Ölpest am Bosporus vorbeugen
    Von Gerd Höhler
    Der Golf von Mexiko ist von der türkischen Mega-Metropole Istanbul Tausende Kilometer entfernt – und doch ganz nah, zumindest in diesen Wochen. Mit besonderer Unruhe verfolgt man am Bosporus den Kampf der Amerikaner gegen die Ölpest. Viele fragen sich besorgt: was, wenn sich eine solche Katastrophe bei Istanbul ereignet? Hier wird zwar nicht nach Öl gebohrt. Aber jeden Tag transportieren Tanker rund 250.000 Tonnen Rohöl durch den Bosporus. Dabei gab es bereits mehrere folgenschwere Havarien.
    (…)
    Quelle:

  • Gestalter sehen sich in Istanbul um

    Gestalter sehen sich in Istanbul um

    Gestalter sehen sich in Istanbul um

    Deutsch-türkische Workshops

    Deutsch-türkische Design- und Innenarchitektur-Workshops namhafter Universitäten, das gab’s jetzt in Istanbul. Mit im Boot: Die Hochschule für Gestaltung.
    (…)
    Quelle:

  • Turkei wird Partnerland 2011 von BITKOM und CeBIT

    Turkei wird Partnerland 2011 von BITKOM und CeBIT

    Die Turkei ist ein attraktiver, aufstrebender Markt fur Unternehmen aus der Hightech-Industrie.

    Die deutsche IT- und Telekom-Branche und die CeBIT machen das Land am Bosporus nun zum offiziellen Partnerland 2011.

    „Deutschland ist seit vielen Jahren der wichtigste Handelspartner der Turkei“,

    sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.

    „Mit ihrer Erfahrung in Europa und Asien sind turkische Unternehmen hoch interessante Kooperationspartner .

    Von einem stärkeren Austausch werden deutsche Firmen profitieren.“

    Die Kooperation soll auch Mittelstaendlern helfen, international aktiv zu werden.

    Die Deutsche Messe AG als CeBIT-Veranstalter und der BITKOM verfugen uber langjährige enge Kontakte zu turkischen Unternehmen

    und Institutionen. Fur das gemeinsame Partner-Jahr 2011 sind zwei neue Kooperationsabkomme n vorgesehen –

    zwischen der Deutschen Messe AG und der Handelskammer Istanbul (ITO) sowie den Verbänden BITKOM und TUBISAD.

    Die CeBIT räumt den turkischen Ausstellern im kommenden Jahr einen Sonderstatus ein:

    „Wir freuen uns, die sehr guten Beziehungen zu unseren turkischen Partnern weiter ausbauen zu konnen und

    ihnen die Moglichkeit zu bieten, sich hier im Herzen der digitalen Welt zu präsentieren.

    Die Turkei wird der gesamten Branche neue Impulse verleihen“, sagte Messe-Vorstandsmitg lied Ernst Raue.

    Die CeBIT 2011 biete fur Aussteller und Besucher aus aller Welt eine ideale Plattform,

    das Potenzial des turkischen ITK-Markts zu nutzen und neue Kooperationen und Geschäftsmoglichkeit en zu erschließen.

    „In einer Sonderpräsentation werden turkische Unternehmen vom 1. bis zum 5. März 2011 in Hannover ihre Leistungsfähigkeit zeigen“,

    kundigte Raue an. Seit mehr als 20 Jahren sind turkische Aussteller auf der CeBIT vertreten.

    1996 hat die Deutsche Messe AG in Istanbul eine eigene Tochtergesellschaft gegrundet.

    Seit elf Jahren veranstalten die Hannoveraner dort sehr erfolgreich die wichtigste ITK-Messe fur den gesamten eurasischen Raum, die CeBIT Bilisim.

    „Das Partnerjahr ist auch ein hervorragender Anlass, um mit den Regierungen beider Länder uber Hightech-Strategien und

    Wirtschaftspolitik zu sprechen“, so BITKOM-Präsident Scheer.

    Zum Deutsch-Turkischen ITK-Gipfel am Eroffnungstag der CeBIT 2011 werden hochrangige Regierungsmitgliede r beider Länder erwartet.

    Murat Yalcintas, Präsident der Handelskammer Istanbul (ITO), sieht in dieser Partnerschaft große Chancen fur sein Land:

    „Die Turkei wird sich auf der CeBIT als eine der wachstumsstärksten Nationen präsentieren.

    Die CeBIT 2011 wird turkischen ITK-Firmen eine großartige Plattform bieten, um den globalen Markt zu erreichen.

    ITO arbeitet an der Errichtung eines großen Technologiezentrums auf der anatolischen Seite in Istanbul.

    Dass die Turkei Partnerland der CeBIT 2011 wird, wird das Projekt ‚Teknopark Istanbul’ beschleunigen.“

    Der turkische Markt fur IT und Telekommunikation legt derzeit stark zu.

    Fur 2010 rechnet das internationale Marktforschungsinst itut EITO mit einem Wachstum von 8 Prozent auf 20 Milliarden Euro.

    Damit wächst die Turkei stärker als die meisten EU-Länder.

    Im vergangenen Jahr stieg das Umsatzvolumen trotz der Wirtschaftskrise um 2 Prozent auf 18 Milliarden Euro.

    IT-Outsourcing und Investitionen in die Telekommunikationsi nfrastruktur sind die wichtigsten Wachstumstreiber.

    Kontakt

    BITKOM – Bundesverband Informationswirtsch aft, Telekommunikation und neue Medien e.V.

    Christian Spahr
    Pressesprecher
    Telekommunikation & Recht
    Tel.: 030 – 27 57 6 – 112
    Fax: 030 – 27 57 6 – 400
    E-Mail: c.spahr(at)bitkom. org

    Quelle: iXPOS – Das Außenwirtschaftsport al