Kategorie: Islam

  • Langzeitstudie: Mehr Islamfeindlichkeit bei Reichen

    Langzeitstudie: Mehr Islamfeindlichkeit bei Reichen

    Die Bürgerlichkeit verroht, so das Fazit der Langzeitstudie „Deutsche Zustände“. Besonders gegenüber Armen und Muslimen steige die Aggressivität der Besserverdienenden.

    Die Feindseligkeit gegenüber in Muslimen in Deutschland nimmt zu, besonders bei Besserverdienenden. Das ist ein Ergebnis der neuen Ausgabe der Deutschen Zustände von Wilhelm Heitmeyer. Der Bielefelder Sozialwissenschaftler untersucht seit zehn Jahren in seiner Langzeitstudie Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland die Entwicklung und die Ursachen von Vorurteilen. „Islamfeindlichkeit ist konsensfähig, auch bei jenen, bei denen es bisher nicht zu erwarten war“, sagt Heitmeyer.

    Eine abwertende Haltung zeigt sich der Studie zufolge auch gegenüber sozial Schwachen. Die Hälfte der Besserverdienenden wertet Langzeitarbeitslose ab. Es steigt der Anteil der Reichen, die glauben, weniger zu haben, als ihnen gerechterweise zustehe.

    Heitmeyer kommt zu dem Schluss, das Bürgertum trage zu einer „Vereisung des sozialen Klimas“ bei. Die höhere durchschnittliche Bildung dieses Milieus wirke dem keineswegs entgegen. Heitmeyer spricht von einer „entsicherten wie entkultivierten Bürgerlichkeit“, die auch über „angeblich liberale Tages- und Wochenzeitungen“ verbreitet werde.

    Die sozialpolitischen Kernansichten des Milieus lauten: Abbau des sozialsstaatlichen Unterstützungsanrechts, stattdessen Gnade durch Wohlhabende und Selbstverantwortung der sozial Schwachen.

    Die Studie sieht auch negative Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Zustimmung zur Demokratie. Das Verhältnis von regierender Politik und gesellschaftlichen Gruppen sei gestört. Der Anteil jener steige, die es für sinnlos halten, sich politisch zu engagieren. 34 Prozent der Befragten bezeichnen sich als zornig, weil sie sich von der Krise bedroht fühlen. Diese „Demokratieentleerung“ sei in unruhigen Zeiten gefährlich für die Akzeptanz des demokratischen Systems. Das zeige das zunehmende rechtspopulistische Potential.

    Seit 2008 deutet sich ein Anstieg von Antisemitismus an, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus stagnieren, doch das rechtspopulistische Potenzial wachse, vor allem wegen der Feindseligkeit der höheren Einkommensschichten. Und fast die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) der Ansicht: „Es leben zu viele Ausländer in Deutschland.“

    Langzeitstudie: Mehr Islamfeindlichkeit bei Reichen | Politik | ZEIT ONLINE.

  • Integration: Innenminister lädt Imame zum Gespräch ein

    Integration: Innenminister lädt Imame zum Gespräch ein

    Sie lehren den Islam in Deutschland, formen viele junge Muslime und sind deshalb ein Schlüssel zur Integration: die Imame. Nun lädt Innenminister Thomas de Maizière erstmals Imame zum Dialog ein.

    CDU-Innenminister de Maizière trifft Mittwoch in Bonn 15 Vorbeter zu einem informellen Gespräch, wie sein Ministerium in Berlin mitteilte. Die Imame sind allesamt in Deutschland tätig und gehören islamischen Organisationen an, die zur Deutschen Islam-Konferenz (DIK) gehören.

    In Deutschland sind den Angaben zufolge gut 2000 Imame in etwa 2600 Moscheegemeinden und weiteren Gebetsstätten tätig. „Imame tragen als Vermittler zwischen Moscheen und Öffentlichkeit, als Multiplikatoren im Integrationsprozess und bei der Verhinderung von Extremismus eine große Verantwortung“, erklärte das Innenministerium.

    Die Islam-Konferenz entwickelt zurzeit ein Konzept für die Fortbildung von Imamen, religiösem Personal und anderen Multiplikatoren in punkto Sprache und Gesellschaftskunde. Dieses Konzept wird auf dem nächsten DIK-Plenum im Frühjahr vorgestellt.

    nb/dapd

    via Integration: Innenminister lädt Imame zum Gespräch ein – Deutschland – FOCUS Online.

  • Er betete für die Juden

    Er betete für die Juden

    03.12.2010
    Er betete für die Juden
    Vor 135 Jahren wurde Dompropst Bernhard Lichtenberg geboren
    Von Heinrich Fink

    In der Unterkirche der Sankt Hedwigs Kathedrale in Berlin ist eine Seitenkapelle, die den Namen Bernhard Lichtenbergs trägt. Sie ist eine Gedenkstätte für die durch den Faschismus Ermordeten des Bistums Berlin, jene Unerschrockenen, die ihr Eintreten für »unwertes Leben« mit dem eigenen Leben bezahlten.
    Hier steht der schlichte Eichensarg von Dompropst Lichtenberg (Foto: dpa), der am 3. Dezember 1875 in Ohlau/Schlesien geboren wurde. Er studierte Theologie an den Universitäten Innsbruck und Breslau und wurde 1900 Kaplan in der damaligen Vorortsgemeinde Berlin-Lichtenberg. Hier lernte er den Alltag und das soziale Elend von Berliner Arbeitern und ihren Kindern kennen. Er verstand sich bald selbst als Anwalt der Ausgebeuteten.
    Von den Friedensbestrebungen Papst Benedict dem XV. beeindruckt und ermutigt, schloss er sich schon 1919 dem »Friedensbund Deutscher Katholiken« an und stand später an der Spitze des gemeinsamen Ausschusses des Friedensbundes und des Internationalen Versöhnungsbundes. Der Friedensbund befürwortete außenpolitisch den Völkerbund, die vertragliche Ächtung des Angriffskrieges im Kriegsvölkerrecht und eine europäische Friedensordnung auf der Basis des Versailler Vertrages von 1919. Er bekämpfte Militarismus und Nationalismus, besonders den Bau der Panzerkreuzer (1928), die Bildung von Wehrsportgruppen und die damals häufige strafrechtliche Verurteilung von Pazifisten als Landesverräter. 1933 wurde er wie andere pazifistische Organisationen verboten.
    Lichtenbergs Eintreten für Frieden und Gerechtigkeit brachte ihm schon vor der Wahl Hitlers zum Kanzler in Konflikt mit der NSDAP. Für ein Flugblatt mit einer Einladung des Friedensbundes zum Antikriegsfilm Remarques, »Im Westen nichts Neues», das er namentlich und mit vollem Titel unterschrieben hatte, wurde gegen ihn offen in der Presse gehetzt. »Prälat Lichtenberg verhöhnt unsere Gefallenen! Viehische Totenschändung! Katholisches Separatistenzentrum für Remarque-Film!«
    Als am 1. April 1933 die Nazis zum Boykott aller nichtarischen Geschäfte aufgerufen hatten, klärte Lichtenberg seine Gemeinde auf, dass dies nur der Anfang eines unmenschlichen Kesseltreibens gegen die jüdische Schwestern und Brüder sei.
    Am Abend nach der Pogromnacht, am 10. November 1938, betete Lichtenberg in der Hedwigskathedrale für die verfolgten, »nichtarischen« Christen und Juden. Er ermahnte seine Gemeinde: »Was gestern war, wissen wir. Was morgen ist, wissen wir nicht. Aber was heute geschehen ist, das haben wir erlebt: Draußen brennt der Tempel, das ist auch ein Gotteshaus.« Trotz Warnungen und Bitten seiner Gemeindeglieder, betete der nunmehrige Domprobst unerschrocken weiterhin öffentlich ausdrücklich für die verfolgten Juden. Am 23. Oktober 1941 wurde er verhaftet, von der Gestapo gequält und wegen »Kanzelmissbrauchs« und wiederholtem »Vergehen gegen das Heimtückegesetz« zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Lichtenberg bat, als katholischer Seelsorger ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) gehen zu dürfen. Am 5. November 1943 starb er auf dem Weg ins KZ Dachau. Sein Begräbnis in Berlin wurde zum stillen Protest gegen seine Mörder.
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  • Araber und Nazi-Deutschland

    Araber und Nazi-Deutschland

    Treffen von Adolf Hitler mit dem Antisemiten Al-Husseini: Die Geschichtswissenschaft bearbeitet seit 50 Jahren die Geschichte der Kollaborateure; die der arabischen Hälftlinge in deutschen Lagern ist aber noch nicht erzählt.

    Araber und Nazi-Deutschland
    Kollaborateure und Widersacher

    In den letzten zehn Jahren hat ein sensibles Thema zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen: Araber als „Täter im Holocaust“. Was wussten sie? Und wie viele handelten aus Überzeugung? Beide Fragen sind bis heute offen. Vielmehr ist das Thema selbst unter Historikern in den Strudel des Nahost-Konflikts geraten. Von Sonja Hegasy

    Treffen von Adolf Hitler mit dem Antisemiten Al-Husseini: Die Geschichtswissenschaft bearbeitet seit 50 Jahren die Geschichte der Kollaborateure; die der arabischen Hälftlinge in deutschen Lagern ist aber noch nicht erzählt. Selbst Wissenschaftler fühlen sich derzeit bemüßigt, moralische Klarheit über die Frage zu schaffen, ob Araber in Nordafrika in der Mehrheit Kollaborateure der Wehrmacht und der SS waren oder Widerstand leisteten. Mit Blick in lokale Zeitungen aus jener Zeit weiß man, dass Reaktionen in der arabischen Welt ähnlich unterschiedlich waren wie in Europa. Dies ist natürlich ein Gemeinplatz. Er scheint jedoch heute nötig, angesichts von Debatten, die einen historisch verankerten Antisemitismus in der muslimischen Welt für die Ursache des Nahost-Konfliktes halten und die Araber als willige (oder unwillige) Vollstrecker betrachten.

    Fragen, ob diese Helfer in der Mehr- oder Minderheit waren, können bisher nicht beantwortet werden, da nicht genügend Quellen erschlossen sind und die historische Forschung noch ganz am Anfang steht, um verallgemeinernde Aussagen zu treffen. Aus den zugänglichen Quellen wissen wir, dass es sowohl Kollaborateure gab, wie auch jene, die sich aktiv für den Schutz von Juden einsetzten.

    Doch um über die Reaktion von Palästinensern oder Ägyptern zu jener Zeit ein gesichertes Urteil fällen zu können, sind zwei Dinge nötig: Zum einen darf man keine kontrafaktische Geschichtsschreibung betreiben nach dem Motto, was wäre gewesen, wenn die Briten die Deutschen nicht aus Ägypten vertrieben hätten? Zum anderen sollten Wissenschaftler ihr Urteil nicht nur auf der Grundlage einseitiger Quellen fällen, wie die arabisch-sprachige Radiopropaganda aus Berlin.

    Arabische Häftlinge in Konzentrationslagern

    Viele arabische Quellen aus den 1930er und 1940er Jahren, wie Tageszeitungen, Kulturzeitschriften, Cartoons oder auch Memoiren, belegen eine erstaunlich weitsichtige Ablehnung des europäischen Antisemitismus und der Diskriminierung von Juden in Deutschland. Sie berichten über die deutschen Angriffe auf Nachbarländer als immanenten Bestandteil eines faschistischen Imperialismus, den die Araber durch den Aufstieg Mussolinis bereits kennengelernt hatten.

    Obwohl es zahlreiche Fälle gibt, in denen Araber das Leben ihrer jüdischen Nachbarn retteten, wird kein Araber in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geehrt. Die Kollaboration eines notorischen Antisemiten wie Amin Al-Husseini, dem Mufti von Jerusalem, der Hitler unmittelbar nach der Machtergreifung der NSDAP seine aktive Unterstützung anbot, wird von der Geschichtswissenschaft seit rund 50 Jahren bearbeitet. Die Geschichte von arabischen Häftlingen in deutschen Konzentrationslagern wurde hingegen noch nicht erzählt. Heute tut man sich besonders schwer damit.

    Der Historiker Gerhard Höpp recherchierte die Schicksale muslimischer Araber in fast allen Archiven von Konzentrationslagern in Deutschland. Doch er verstarb im Jahr 2003 zu früh, um seine Ergebnisse veröffentlichen zu können.

    Mit dem Stillstand im Nahost-Konflikt in den letzten zehn Jahren wurden arabische Erfahrungen (jüdische wie muslimische!) im Holocaust endlos politisiert. Das „Museum zur Geschichte des Holocaust“ in Yad Vashem richtete eine neue Abteilung über die jüdischen Gemeinden in Nordafrika ein, weil ihre Schicksale in der Ausstellung bisher nicht thematisiert wurden. Yad Vashem widerstand jedoch der Politisierung und konzentrierte sich auf die Darstellungen der von Europäern in Nordafrika verübten Gräueltaten.

    Ein Araber als „Gerechter unter den Völkern“?

    Auch Robert Satloff, Direktor des Washington Institute for Near East Policy, machte sich auf die Suche nach der verlorenen Geschichte und entdeckte Fälle, in denen Araber das Leben ihrer jüdischen Nachbarn retteten. 2007 schlug er vor, den Tunesier Khaled Abdulwahab als ersten Araber in Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern zu ehren.

    Verfeindete Verbündete: Deutschland und Italien lieferten sich im Zweiten Weltkrieg einen Wettlauf um nordafrikanische Territorien. Der Antrag wurde mit der Begründung abgewiesen, dass Abdulwahab sein Leben nicht hatte riskieren müssen, als er zwei jüdische Familien unterbrachte, deren Häuser durch die deutsche Besatzungsmacht konfisziert worden waren, weil er damit nicht gegen geltendes tunesisches Recht verstieß. Das eigene Leben riskiert zu haben, gilt als eine elementare Voraussetzung für den Ehrentitel.

    Diese Entscheidung entfachte eine rege Debatte zwischen Mordecai Paldiel, ehemaliger Direktor der Abteilung „Gerechte unter den Völkern“ in Yad Vashem, und seiner Nachfolgerin Irena Steinfeldt über das „Prinzip des persönlichen Risikos“. Paldiel plädierte für die Anerkennung Abdulwahabs als Gerechter, da einige Europäer bereits aufgrund der „Gefahr einer möglichen Bestrafung“ ausgezeichnet wurden. Doch bis heute wird kein Araber in Yad Vashem geehrt.

    Der Zweite Weltkrieg

    Wie alle französischen Kolonien und Protektorate, kamen auch Marokko, Algerien und Tunesien ab 1940 unter die Herrschaft des Vichy-Regimes. Sofort wurden auch in Übersee antisemitische Gesetze und Richtlinien eingeführt. Zum zweiten Mal entfaltete sich ein großer europäischer Krieg vor den Augen und Haustüren der Nordafrikaner. Deutschland und Italien lieferten sich einen Wettlauf um nordafrikanische Territorien.

    Ägyptisches Kulturmagazin Al-Risala: In der Zwischenkriegszeit wurde die Verfolgung der Juden in Deutschland hier schon frühzeitig aufs Schärfste kritisiert. (Mit freundlicher Genehmigung von Israel Gershoni) Der israelische Historiker Nir Arielli rekonstruierte einen im Juli-August 1940 entworfenen Plan der italienischen Regierung zur zukünftigen Aufteilung des Mittleren Ostens. Dazu nutzte er zwei Dokumente der Ufficio Operazioni der italienischen Armee.

    Dieser Plan sah nicht nur die italienische Dominanz über ihre „klassischen“ Hochburgen wie das Horn von Afrika, Libyen oder dem Tschad vor, sondern auch über den Nahen Osten; ein Plan, der mit Adolf Hitlers Vorstellungen für die Region deutlich kollidierte. Diese Aufteilungspläne wurden den regionalen Herrschern natürlich vorenthalten, um eine mögliche Zusammenarbeit mit den Aufständischen gegen die Briten und Franzosen nicht zu gefährden.

    Für die Unabhängigkeitsbewegungen stellte sich die Frage, welcher Macht man sich in der Hoffnung auf Unterstützung anschließen sollte. Im Kampf gegen Frankreich konnten sowohl England als auch Italien als mögliche Partner erscheinen. Viele schenkten den Versprechungen der Alliierten von Freiheit und Unabhängigkeit für alle Glauben. Die ägyptische Wafd-Regierung erwies sich bis zum Kriegsende als loyaler Partner der Briten. Andere Unabhängigkeitsbewegungen wiederum erhofften sich von den Achsenmächten, dass sie die britischen und französischen Kolonialisten aus der Region vertreiben würden.

    Natürlich spielten auch militärische Erfolge, wie Erwin Rommels rasanter Vormarsch auf El-Alamein eine Rolle bei der Entscheidung, welche europäische Macht gerade hoch im Kurs stand. Doch für die nationalen Bewegungen blieb die Erlangung nationaler Unabhängigkeit das erste Ziel.

    Angst vor dem Krieg

    Einige verstanden die faschistische Ideologie als eine Form von Ultra-Nationalismus und sympathisierten von dieser Warte aus mit den Italienern. Doch all das sagt noch nichts über die dahinter liegenden Überzeugungen arabischer Sympathisanten aus: Während einige Nationalisten unverblümte Antisemiten waren, hatten andere keine Zweifel an der rassistischen Natur des Faschismus und Nationalsozialismus. Sie waren entsetzt, wie sich das so aufgeklärte Deutschland solch einer „barbarischen Kriegerhorde“ (Ahmed Zayyat) hingeben konnte.

    Viele arabische Schriften berichten über die deutschen Angriffe auf Nachbarländer als immanenten Bestandteil eines faschistischen Imperialismus. Der Historiker Israel Gershoni hat eine Reihe ägyptischer Kulturmagazine aus der Zwischenkriegszeit untersucht, wie Al-Hillal (Der Halbmond) oder Al-Risala (Die Botschaft): Die Verfolgung der Juden in Deutschland wurde hier schon frühzeitig aufs Schärfste kritisiert.

    Wieder andere Teile der Bevölkerung waren vollkommen unpolitisch. Informationen über den Holocaust sickerten nur dürftig zur nordafrikanischen Bevölkerung durch. Und man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass viele, ebenso wie Mitglieder des Widerstandes in anderen Teilen der Welt, kaum glauben konnten, was aus den Vernichtungslagern in Osteuropa berichtet wurde.

    In Ägypten waren die Menschen vor allem damit beschäftigt, ob die Umstellung auf die Kriegswirtschaft den Niedergang der Baumwollpreise mit sich bringen würde, wie der Historiker James Jankowski in einem bisher unveröffentlichten Aufsatz zeigt. Später fürchteten sie, dass die britischen Besatzungstruppen sie in den Krieg hineinziehen könnten, denn die Briten erstickten die Bemühungen des ägyptischen Parlaments, Kairo wie Nanking zur „offenen Stadt“ zu erklären. Jankowskis Beitrag weist auch nach, dass sich die für die Briten „potentiell gefährliche Bewegung der Muslimbrüder mit der Wafd-Partei geeinigt hatte und sich politisch still verhielt“.

    Jankowski wertete die Berichte britischer Botschaftsbeamter aus, die durch Ägypten reisten, um pro-faschistische Tendenzen innerhalb der Bevölkerung abschätzen zu können. Jankowskis Quellen zeigen eine „beinahe uneingeschränkte Zustimmung“ zu den militärischen Fortschritten der britischen und französischen Truppen von 1941. Berichte für die britische Botschaft in Kairo spielten Sympathien für Hitler sicher nicht herunter (auch wenn nicht ganz ausgeschlossen werden kann, dass Informanten das weitergaben, was gewünscht war).

    John Hamilton, der stellvertretende Nahost-Referent der britischen Botschaft, berichtete 1939, dass „das ägyptische Staatsradio am beliebtesten war, während ausländische Sender nur unter bestimmten Hörern verbreitet waren.“ Unter diesen war wiederum der italienische Sender am populärsten. Jankowski beschreibt, wie ein Ägypter Hamilton erzählte, „das deutsche Radio schalten die Leute schnell wieder ab, da in ihm offensichtlicher Stuss verbreitet werde“.

    Die Gründung der Arabischen Liga

    Noch bevor der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, verurteilten die arabischen Regime den deutschen Genozid. Während der Vorbereitungen für die Gründung der Arabischen Liga im Jahr 1944, gab das Komitee ein Erklärung heraus, in der zu lesen war, dass das Komitee „an erster Stelle stehe (im Original: „second to none“), wenn es darum gehe das Leid, das die Juden Europas durch die europäischen Diktaturen erlitten haben, zu betrauern.“ „Aber“, so fügte das Komitee hinzu „diese Frage dürfe nicht mit dem Zionismus verwechselt werden. Denn es kann kein größeres Unrecht und keine größere Aggression geben, als das Problem der Juden in Europa durch ein weiteres Unrecht lösen zu wollen, d.h. indem man den palästinensischen Arabern unterschiedlicher Religion und Konfession ein weiteres Unrecht antut.“

    Holocaustleugnung als Antwort auf die sogenannte Holocaust-Industrie: „Der Holocaust wird mittlerweile im Nahost-Konflikt von Israelis wie Arabern instrumentalisiert“, schreibt Hegasy. Mit Blick auf den Nahost-Konflikt droht heute eine ganz andere Wahrnehmung dieser Geschichte. Oder wie es ein israelischer Historiker kürzlich zusammenfasste: „Die Politik des Muftis von Jerusalem ist nach hinten losgegangen. Nun trifft es sein eigenes Volk; sie haben auf das falsche Pferd gewettet – jetzt ist ihr Land weg.“

    Der Holocaust wird mittlerweile im Nahost-Konflikt von Israelis wie Arabern instrumentalisiert. Meir Litvak und Esther Webman zeigen in ihrem neusten Buch „From Empathy to Denial: Arab Responses to the Holocaust“ wie Holocaustleugnung auch zu einer Antwort auf die sogenannte Holocaust-Industrie (Finkelstein 2000) wurde. Wie Ha’aretz berichtete, schickte der israelische Außenminister Avigdor Lieberman 2009 das bekannte Foto eines Treffens von Hitler mit dem Mufti 1941 an die PR-Abteilungen der israelischen Botschaften, um mit diesem Foto „der weltweiten Kritik an den israelischen Siedlungsplänen zu begegnen“.

    Die „arabische Beteiligung“ am Holocaust wird aus politischen Gründen übertrieben dargestellt. Kollaboration darf nicht übersehen werden. Aber die Täter als Repräsentanten einer arabischen Mehr- oder gar Einheit darzustellen, und dazu geflissentlich die arabischen Opfer sowie den arabischen Widerstand gegen Faschismus und Nationalsozialismus zu verdrängen, wird der gemeinsamen Geschichte nicht gerecht.

    Sonja Hegasy

    Sonja Hegasy ist Islamwissenschaftlerin und Vizedirektorin des Zentrums Moderner Orient in Berlin.

    Übersetzung aus dem Englischen: Christian Horbach

    Redaktion: Nimet Seker/Qantara.de

    Quelle:

  • PM: Frau Schröder surft auf Sarrazin-Welle

    PM: Frau Schröder surft auf Sarrazin-Welle

    Autor: Memet Kilic

    Zur Vorstellung zweier Studien über Gewalttätigkeit unter männlichen muslimischen Jugendlichen durch Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, erklärten Memet Kilic, Sprecher für Integrations- und Migrationspolitik, und Kai Gehring, Sprecher für Jugendpolitik:

    Frau Schröder hat schon im Vorfeld der Studien erhöhte Gewaltbereitschaft unter jungen Muslimen verkündet und deren kulturelle Wurzeln als Ursache hervorgehoben. Die von ihr selbst in Auftrag gegebenen Studien haben jedoch Schröders Aussagen als Vorurteile widerlegt. Für eine höhere Gewaltbereitschaft junger Muslime gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg.

    Es ist nicht die Aufgabe der Familienministerin, soziale Probleme zu ethnisieren und die Gesellschaft zu spalten. Es geht hier um Jugendliche, die in Deutschland aufgewachsen sind. Nicht Religion oder die Einwanderungsgeschichte sind die entscheidende Ursache für Jugendgewalt, sondern Chancen- und Perspektivlosigkeit. Eine gute Ausbildung und gute Jugendarbeit sind die beste Prävention.

    Statt Herrn Sarrazin nachzueifern, sollte Frau Schröder Lösungen liefern, wie sie die Benachteiligung von Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte auf dem Bildungs- und Arbeitsmarkt beseitigen möchte.

    Presseartikel dazu:
    27.11.2010 Berliner Morgenpost “Grüne kritisieren Schröder”
    27.11.2010 Hamburger Abendblatt “Schröder kritisiert Machokultur bei muslimischen Jugendlichen”
    27.11.2010 Junge Welt “Ministerin startet neue Attacke gegen Muslime”
    26.11.2010 ZDF heute “Schröder: Junge Muslime gewaltbereiter als Nicht-Muslime”
    26.11.2010 Spiegel Online “Islam, Gewalt und scheinbare Zusammenhänge”
    26.11.2010 Süddeutsche Zeitung “John Wayne in der Disco”
    26.11.2010 FAZ “Schröder beklagt gefährlichen Dreiklang”
    26.11.2010 Neue Osnabrücker Zeitung “Ministerin kritisiert Machokultur”
    26.11.2010 evangelisch.de “Forscher: Keine gestiegene Gewalt bei jungen Muslimen”
    26.11.2010 Der Westen “Junge Muslime laut Schröder erhöht gewaltbereit”
    26.11.2010 Donaukurier “Kein Beleg für gestiegene Gewaltbereitschaft bei Muslimen”
    26.11.2010 OTZ “Schröder: Junge Muslime haben erhöhtes Gewaltpotenzial”
    26.11.2010 Cityinfo Aktuell “Schröder: Junge Muslime haben erhöhtes Gewaltpotenzial”

    Presseartikel dazu auf Türkisch:
    26.11.2010 Deutsche Welle World “Berlin’de Müslümanlık ve şiddet polemiği”

  • Einmal Deutschland und zurück

    Einmal Deutschland und zurück

    Im Jahr 2009 lebten etwa 2,5 Millionen Türken in Deutschland. Jährlich kehren schätzungsweise rund 40 000 in die Türkei zurück. Im Jahr 2008 waren es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 34 800 – die Zahl betrifft allerdings nur türkische Staatsbürger. Dazu kommen Türken mit deutschem Pass, die aber in der Statistik nicht gesondert ausgewiesen sind.

    Wie viele insgesamt seit der ersten Rückkehrwelle in den 80er-Jahren zurückgekehrt sind, ist sehr schwer zu sagen, zumal auch viele nach einem gescheiterten Versuch, in der Türkei eine Existenz aufzubauen, nach Deutschland zurückkehren. Insgesamt schätzt man jedoch, dass viele Hunderttausend, vielleicht eine halbe Million Türken oder mehr, seit 1980 in ihre „Heimat“ zurückgekehrt sind. Bemerkenswert ist, dass das Leben in Deutschland viele Türken islamischer werden ließ. Im Jahr 2000 nannten sich rund 56 Prozent der Türken in Deutschland „sehr“ oder „eher“ religiös. 2009 war die Zahl auf 75 Prozent gestiegen. Am stärksten wuchs die Zahl der „sehr“ religiös eingestellten Deutschtürken, von etwas mehr als 7 Prozent im Jahr 2000 auf fast 20 Prozent 2009. oky

    oky

    via Einmal Deutschland und zurück – Nachrichten Print – DIE WELT – Politik – WELT ONLINE.

  • Generalverdacht bleibt

    Generalverdacht bleibt

    Ausschau halten – Freitagsgebet in Berlin
    Foto: AP

    Generalverdacht bleibt
    Von Rüdiger Göbel

    Wenn die Abwehr islamistischer Terrorgefahr so verläuft wie die Verfolgung antiislamischer Gewalttäter, kann man vermutlich anfangen zu beten. Am 19.November, zwei Tage nach dem von Bundesinnenminister Thomas de Maizière proklamierten Terroralarm, wurde die Sehitlik-Moschee in Berlin-Neukölln mit einem Brandsatz attackiert. Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen. Das Feuer am größten islamischen Gotteshaus in der Hauptstadt wurde vorsätzlich gelegt, soviel stand rasch fest. Ein Mitarbeiter der Moschee hatte das Feuer am frühen Morgen entdeckt und selbst gelöscht. Menschen wurden nicht verletzt. Bisher gebe es noch keine konkreten Hinweise auf mögliche Täter, erklärte die Polizei am Donnerstag auf Nachfrage von dapd. Wie die Nachrichtenagentur weiter meldete, wollten Kriminalbeamte gestern Videobänder der Überwachungskameras sichten. Am Tag sieben nach einem Terrorakt gegen Muslime fängt man an, Bildmaterial auszuwerten …

    Nach Angaben von Ender Cetin, Sprecher der für die Moschee zuständigen Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), war der Anschlag auf das Gotteshaus am Columbiadamm bereits der vierte Vorfall dieser Art. Eine Moschee in Spandau wurde zudem mit Parolen beschmiert. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland konstatiert vor dem Hintergrund der neu entfachten Terrordiskussion ein wachsendes »Klima der Angst« innerhalb der islamischen Gemeinde. Es gebe in jüngster Zeit eine Zunahme von »Haß-Mails«, Übergriffe auf Muslime und Anschläge auf Moscheen, erklärte Verbandschef Aiman Mazyek am Dienstag dieser Woche. Der Zentralratsvorsitzende äußerte Befürchtungen vor einem voreiligen Verdacht gegen Menschen muslimischen Glaubens, weil die Trennschärfe zwischen Islam, Terror und Muslimen zunehmend schwinde.

    Politiker wie Stefan Müller tun das ihre dazu. Die 2500 Moscheegemeinden in Deutschland »sind aufgerufen, angesichts der zugespitzen Lage besonders wachsam zu sein und nach möglichen Fanatikern in den eigenen Reihen Ausschau zu halten«, erklärte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Integration der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Donnerstag in der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die große Mehrheit der Muslime in Deutschland habe mit Terrorismus nichts zu tun, sagte Müller dem Blatt. Sie sollten die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden »intensivieren« und diesen frühzeitig Hinweise auf »Verdachtsfälle« geben.

    Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) stigmatisierte eine ganze Bevölkerungsgruppe. Am Mittwoch vergangener Woche, am Tag 1 des regierungsoffiziellen Terroralarms, hatte der Sozialdemokrat in der RBB-Abendschau erklärt, Berliner sollten seltsam aussehende oder arabischsprechende Nachbarn den Behörden melden. Zurückgenommen hat der Innenminister den Generalverdacht bis heute nicht. Nach Protesten meinte er lediglich, seine Äußerungen seien »möglicherweise unglücklich« gewesen– um dann aber gleich wieder nachzulegen, diesmal an »die Moslems in der Hauptstadt« gerichtet: »Wer in einer Moschee ein verdächtiges Gespräch mitbekommt, der soll sich sofort bei den Sicherheitsbehörden melden.« Am Donnerstag schließlich forderte Körting einen »Schulterschluß« aller Berliner.

    In der öffentlichen Wahrnehmung bleibt unterm Strich, mögliche Terrorakte werden möglicherweise nach dem Freitagsgebet verabredet. Bis heute hat übrigens kein verantwortlicher Politiker die Sehitlik-Moschee besucht und den Muslimen dort den Rücken gestärkt.

    Quelle:

  • Islamfeindlichkeit: Muslime beklagen Klima der Angst

    Islamfeindlichkeit: Muslime beklagen Klima der Angst

    Die Terrorgefahr in Deutschland wächst. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime beklagt deshalb ein Klima der Angst innerhalb der muslimischen Gemeinde. von Thomas Steinmann und Lisa Thamm, Berlin

    „Gerade in einer Zeit, in der Muslime vermehrt Übergriffen ausgesetzt und verängstigt sind, brauchen sie deutliche Signale, dass sie zur deutschen Gesellschaft dazugehören, nötiger denn je. Wenn wir das nicht tun, spielen wir den Terroristen in die Hände“, sagte Mazyek am Montag im Gespräch mit der FTD. Sein Verband verzeichne in jüngster Zeit eine Zunahme von „Hass-Mails“, Übergriffen auf Muslime und Anschlägen auf Moscheen. Der Zentralrat steht nach eigenen Angaben stellvertretend für 19 muslimische Organisationen.

    Auf die größte Moschee in Berlin, die Sehitlik-Moschee am Columbiadamm, wurde ein Brandanschlag verübt

    Zuletzt war Ende vergangener Woche ein Brandanschlag auf die Sehitlik-Moschee, eine der größten Moscheen Berlins, verübt worden. Verletzt wurde niemand. Es war der vierte Anschlag innerhalb des letzten halben Jahres auf das Gebetszentrum.

    Der Zentralratsvorsitzende forderte deutsche Politiker zu einer deutlichen Rückendeckung für Muslime auf: „Wir stellen mit großem Bedauern fest, dass außer dem Berliner Innensenator und der Zentralratspräsidentin der Juden niemand den Brandanschlag auf die Moschee verurteilt hat.“ Zugleich äußerte er Befürchtungen vor einem voreiligen Verdacht gegen Menschen muslimischen Glaubens, weil die Trennschärfe zwischen Islam, Terror und Muslimen zunehmend schwinde.

    via Islamfeindlichkeit: Muslime beklagen Klima der Angst | FTD.de.

  • Christen und Muslime: Wie geht das Miteinander? Veranstaltung am 30. November in Bonn: Integration in Bonn

    Christen und Muslime: Wie geht das Miteinander? Veranstaltung am 30. November in Bonn: Integration in Bonn

    Quelle: Plakat Kath. Bildungswerk Bonn
    Quelle: Plakat Kath. Bildungswerk Bonn

    Dieser Frage will das Katholische Bildungswerk Bonn in Kooperation mit der Pfarrgemeinde St. Winfried bei einer Veranstaltung am Dienstag, dem 30. November 2010 von 19.30 bis 21.45 Uhr mit nachgehen. Zu diesem Thema wollen die Vizepräsedentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Karin Kortmann und der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman A. Mazyek miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Der Eintritt ist frei.

    Weitere Informationen zum Thema:

    Christen und Muslime: Wie geht das Miteinander? Veranstaltung am 30. November in Bonn: Integration in Bonn.

  • Islam ein Integrationshindernis?

    Islam ein Integrationshindernis?

    Islam ein Integrationshindernis?

    Podiumsdiskussion mit: Bekim Rukaj, Metin Demirtürk, Pavle Madzirov, Jannis Vatalis, Monika Lemhaus und Angela Hebeler

    Moderation: Dr. Michael Kiefer

    Am Montag, den 29.11.2010 von 20.00 bis 21.30 Uhr

    Im Bürgerhaus Bilk, Himmelgeister Str. 107h, 40225 Düsseldorf

    Beeinträchtigt „der Islam“ die Integrationsfähigkeit von Zuwanderern? In der sehr kontrovers geführten Islamdebatte wird diese Frage von zahlreichen Diskutanten vehement bejaht. „Der Islam“ sei rückständig und passe nicht in unsere „Leitkultur“, so lauten Argumente, die zunehmend auch im etablierten Politikbetrieb vorgetragen werden.
    Wie leben muslimische Zuwanderer in Deutschland, welche Probleme haben sie zu bewältigen und was haben diese mit ihrer Religion zu tun? Diese und andere Fragen wollen wir im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Mitgliedern des Düsseldorfer Integrationsausschusses kritisch erörtern.

    Dr. Michael Kiefer ist Islamwissenschaftler und Publizist in Düsseldorf. Er beschäftigt sich mit den Themenfeldern Migration und Rassismus, insbesondere des staatlichen Islamunterrichts in Deutschland.

    Rückfragen bitte an:

    Veranstalter:
    Aktion Gemeinwesen und Beratung e.V.
    Himmelgeister Str. 107
    40225 Düsseldorf
    Kontakt:
    Dr. Michael Kiefer oder Dietmar Wolf
    Tel 0211-9052226-7

    Fax:0211-345260
    E-mail: [email protected]
    www.die-agb.de

  • Bosbach: 100 „Gefährder“ in Deutschland

    Bosbach: 100 „Gefährder“ in Deutschland

    Wolfgang Bosbach spricht von etwa 100 sogenannten Gefährdern in Deutschland. Foto: AP
    Bosbach: 100 „Gefährder“ in Deutschland
    zuletzt aktualisiert: 22.11.2010

    Berlin (RPO). Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), hat in der aktuellen Terrordebatte zu Besonnenheit aufgerufen. Derzeit geht man in Deutschland von etwa 100 gefährlichen Personen aus.
    „Wir brauchen das richtige Maß an Aufmerksamkeit und Gelassenheit und sollten unsere Lebensgewohnheiten nicht ändern,“ sagte Bosbach der „Bild“-Zeitung.
    Allerdings hätten Terroristen Deutschland seit 2009 verstärkt ins Visier genommen. Derzeit gebe es Bosbach zufolge in Deutschland etwa 100 gefährliche Personen. Rund 20 von ihnen hätten Kampferfahrung, zum Beispiel in Afghanistan. Darunter seien Deutsche, Eingebürgerte, Ausländer, Konvertiten, die zum Islam übergetreten sind.
    Die Frage, wer wann und wo einen Anschlag plant, sei derzeit allerdings nicht zu beantworten, sagte Bosbach. Terrorwarnungen sollten die Bürger für Gefahren sensibilisieren. Es gehe aber auch um eine klare Botschaft an mögliche Attentäter: „Wir tun alles, damit ihr keinen Erfolg habt.“

    URL: www.rp-online.de/politik/deutschland/Bosbach-100-Gefaehrder-in-Deutschland_aid_933316.html
    Terror-Debatte

  • Präsident gegen Kopftücher für Grundschülerinnen

    Präsident gegen Kopftücher für Grundschülerinnen

    Dürfen in der Türkei bald nicht nur Studentinnen mit Kopftuch in die Uni, sondern auch verhüllte Mädchen in die Grundschule? Das türkische Präsidentenehepaar Gül ist dagegen. Dabei trägt Hayrünnisa Gül selbst stets Kopftuch.

    Staatsempfang: Präsident Gül und seine Frau (2.v.r.) treffen das deutsche Präsidentenpaar
    Staatsempfang: Präsident Gül und seine Frau (2.v.r.) treffen das deutsche Präsidentenpaar

    Istanbul – Seit wenigen Wochen erst ist der Kopftuchbann für Studentinnen an Universitäten in der Türkei Geschichte, ausgehebelt durch ein Rundschreiben der wichtigsten Hochschulbehörde. Weitergehenden Forderungen aus dem islamischen Lager hat Staatspräsident Abdullah Gül jetzt allerdings eine Absage erteilt.

    Gül pflichtete seiner Ehefrau Hayrünnisa Gül bei, die sich gegen eine Zulassung von Kopftüchern bei Grundschülerinnen ausgesprochen hatte. Güls Frau trägt selbst aus Überzeugung stets ein Kopftuch, auch bei offiziellen Staatsanlässen. Für Mädchen schon in der Grundschule hält sie die islamische Kopfbedeckung aber für falsch.

    Während eines Besuches des Präsidentenpaares in Großbritannien hatte Hayrünnisa Gül gesagt, es gehe nicht an, dass Grundschülerinnen in der Schule das Kopftuch anlegten. Wenn es bei diesem Thema Unklarheiten geben sollte, würden diese aus der Welt geschafft. Die Aussage Güls machte in der Türkei Schlagzeilen. In dem säkularen Land, in dem etwa in Regierungsbüros ein rigoroses Kopftuchverbot gilt, wird jede Äußerung zum Thema empfindlich genau registriert und bewertet. Nun sagte der Staatspräsident, er stimme seiner Frau zu.

    Befördert durch das Verfassungsreferendum Anfang September, das auch Minderheitenrechte stärkte, hatte die türkische Hochschulbehörde den Kopftuchbann für türkische Universitäten gelockert. Bis dahin war es vorgekommen, dass Studentinnen mit Kopftüchern der Hochschule verwiesen wurden. Vereinzelt hatten Studentinnen, die ihre Haare bedecken wollten, auch versucht, das Verbot mit Mützen und Kappen im Hörsaal zu umgehen.

    Derzeit streiten die konservativ-religiösen Regierungspartei AKP und die kemalistisch-säkulare CHP weiter um das Kopftuch in Behörden, Schulen und Hochschulen. Nach Lockerung der Regeln an Hochschulen will die CHP derzeit unbedingt am Verbot in Grund- und weiterführenden Schulen festhalten. Die AKP von Premier Recep Tayyip Erdogan hat sich in der Frage Kopftuch an Schulen offiziell nicht festgelegt.

    Gegner der religiös-konservativen Regierung in Ankara befürchten, dass die Kopftuchfreiheit an den Unis der Ausbreitung des islamischen Schleiers den Weg bereiten könnte. Die gelockerte Kleiderordnung in Hochschulen hatte Präsident Gül begrüßt. Einige Eltern schickten in den folgenden Tagen ihre minderjährigen Töchter mit Kopftüchern zur Schule, wo die Kinder abgewiesen wurden.

    cht/AFP

    viaTürkei: Präsident gegen Kopftücher für Grundschülerinnen – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – SchulSPIEGEL.

  • „Wir werden eine neue Welt schaffen“

    „Wir werden eine neue Welt schaffen“

    Bildquelle: Wikipedia

    „Wir werden eine neue Welt schaffen“
    Necmettin Erbakan hat den türkischen Islamismus erfunden und war Mentor von Premier Recep Tayyip Erdogan. Nun rechnet er mit seinem Ziehsohn ab und will erneut bei Wahlen antreten. Ein seltener Einblick in das Weltbild eines Anti-Westlers und Judenhassers
    Im Jahr 1969 gründete Necmettin Erbakan die Bewegung Milli Görüs (Nationale Sicht). Ziel war eine Islamisierung der türkischen Gesellschaft, ausgehend von einer Islamisierung der Wirtschaft „von unten nach oben“. Der Erfolg war seither spektakulär – Erbakan wurde 1997 Ministerpräsident, wurde aber vom Militär zum Rücktritt genötigt. Doch seine Thesen und Methoden waren Wegbereiter für die gegenwärtige AKP-Regierung. Deren Führer, Regierungschef Recep Tayyip Erdogan und Präsident Abdullah Gül, starteten als Erbakans Zöglinge ins politische Leben, sagten sich aber später von ihm los. Nun sieht der 84 Jahre alte Fundamentalistenführer die Zeit gekommen, Erdogan von der Macht zu verdrängen, um wieder selbst zu regieren. Mit Erbakan sprach Boris Kálnoky in Ankara.
    (…)
    Quelle:

  • Neue Zeitschrift: HIKMA

    Neue Zeitschrift: HIKMA

    Neue Zeitschrift: HIKMA – Zeitschrift fuer Islamische Theologie und Religionspaedagogik

    Einen weiteren Hinweis in eigener Sache möchten wir bezüglich der Herausgabe unserer Fachzeitschrift HIKMA machen. Die Fachzeitschrift HIKMA versteht sich als eine Plattform zur Förderung islamisch-theologischer und religionspädagogischer Theoriebildung und Praxisgestaltung zur Religion des Islam in Europa und insbesondere im deutschsprachigen Raum.

    Weitere Informationen unter:

  • Muslime töten macht Spaß

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    Blutbad in Bagdad: Dieses Video schockiert die Welt
    Us-Soldaten – Das Töten unschuldiger Zivilisten macht Spaß

  • Gehört der Islam zu Deutschland?

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    In seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit hat Bundespräsident Wulff betont, dass das Christentum und das Judentum zu Deutschland gehörten. Das sei unsere christlich-jüdische Geschichte. Und er stellte klar: „Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.“ Teilen Sie diese Auffassung?

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