Kategorie: Religionen

  • Islamische Extremisten und Fundamentalisten sind Feinde des Demokratischen Rechtstaates

    Islamische Extremisten und Fundamentalisten sind Feinde des Demokratischen Rechtstaates

    Der Polizist Rouven Laur, noch 29 Jahre alt, starb an seinen Verletzungen. Ein Asylbewerber aus Afganistan hatte mit einem Messer mehrere Personen, darunter auch Lauer, schwer verletzt.

    „Es verdichten sich die Erkenntnisse, dass es sich um eine religiös motivierte, oder, um es konkret zu sagen, um eine islamistisch-extremistisch motivierte Straftat handelt“, sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl. Strobl warnte: „Gerade diese Leute sind besonders gefährlich.“

    Beim Gedenken an den getöteten Polizisten Laur, bezeichnete der Bundespräsident Steinmeier den Mord zurecht als „blutiger Terrorakt.“ Mich hat dieser unglaubliche Terrorakt und das Sterben eines jungen Polizisten zutiefst berührt. 

    Ich musste unweigerlich an die dutzenden namhaften, mir bekannten und sehr geschätzten Wissenschaftler/Innen und Journalisten, die in der Türkei ebenfalls Opfer  fanatischer Islamisten wurden, weil sie sich aktiv für Demokratie, Rechtstaat, Laizismus, Menschenrechte, Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei eingesetzt hatten.  

    Für fanatischen Islamisten ist die Tötung von für sie als „ungläubigen“ geltenden Menschen eine Art religiöser Pflicht. Dies ebnet für sie sogar den Weg zum Paradies.  So auch für den afghanischen Attentäter. Das islamistische Terrorregime in Afghanistan ist hierfür ein existierendes Musterbeispiel. 

    Deshalb sehen wir, Millionen Menschen aus der Türkei in Deutschland und in der Türkei, die islamistischen Fundamentalisten als eine echte Gefahr für den demokratischen, sozialen und laizistischen Rechtsstaat. Der demokratischer Rechtstaat sollte sich dieser Gefahr bewusst sein und die erforderlichen rechtsstaatlichen Maßnahmen dagegen treffen.

    Islamische Extremisten und Fundamentalisten führen mit ihren bestialischen Terrorakten, ihren absurden religiösen Vorstellungen und brutalen Vorgehensweisen auch dazu, dass in Deutschland und auch in allen anderen europäischen Staaten die politisch rechtsradikalen Parteien, wie die AfD in Deutschland und die Partei von Le Pen in Frankreich, einen beachtlichen Stimmenzuwachs erhalten. Dies haben wir gerade bei den Europawahlen jüngst bei allen EU-Staaten bestätig gesehen. 

    Wir Menschen aus der Türkei, die wir schon lange deutsche Staatsbürger sind, haben schon vor Jahrzehnten versucht, die politisch Verantwortlichen auf diese Gefahren hinzuweisen, die durch die Instrumentalisierung der Religion seitens der Vertreter des islamischen Extremismus und Fundamentalismus und derer politischer Organisationen bestehen. 

    In der geltenden Verfassung der Türkei steht seit 1962 in Artikel 2 als ein unveränderlicher Grundsatz: “Die türkische Republik ist ein demokratischer, laizistischer und sozialer Rechtsstaat.“ Laizismus sieht die Trennung zwischen Religion und Staat. Die Religion als Privatsache darf sich nicht in Staatsangelegenheiten und in die Staatsform einmischen. 

    Für unsere laizistische Überzeugung ist Religion Privatangelegenheit eines jeden Menschen. Die Religion darf sich jedoch nicht für politische, wirtschaftliche und soziale Ziele im Staat instrumentalisieren lassen, wie es in der Türkei bei gewissen politischen Parteien oft der Fall ist. 

    Die Regierungspartei Erdogans und er selbst missbrauchen die Religion für ihre politische Arbeit und Ziele. Es ist die Instrumentalisierung der Religion, die der regierenden Partei seit 22 Jahren zu ihren Wahlsiegen verholfen hat.

    Atatürks Ideen als Modell gegen Instrumentalisierung der Religion und gegen islamischen Fundamentalismus

    Bei der Gründung der Republik Türkei vor über hundert Jahre, am 29. Oktober 1923, wurde das 624-jährige osmanische Sultanat, als eine Art Königreich und das „Şeyhulislam“, (Kalifat) als eine Art Papsttum der gesamten islamischen Welt, abgeschafft. Diese waren nach dem 16. Jahrhundert verantwortlich für die  Rückständigkeit des  Osmanischen Staates in vielen Bereichen und  dessen Eintritt in den Ersten Weltkrieg. Durch die Niedelage im ersten Weltkrieg wurde das Gebiet der heutigeb Türkei grösstenteils von den Siegermächten Großbritannien, Frankreich, Italien und mit deren Hilfe auch von Griechenland okkupiert und in Besatzungszonen aufgeteilt. 

    Um die  Bedeutung von Mustafa Kemal Atatürk für die Republik Türkei zu verstehen, möchte ich hier einen Überblick über dessen Grundgedanken, die als Kemalismus bezeichnet werden, geben. 

    Der nationale Widerstand gegen die Besatzung der Siegermächte und die  Befreiung des Landes wurde von türkischen Offizieren unter Führung Mustafa Kemals  und seinen engsten Gesinnungsfreunden durchgeführt. Sie waren es, die vom 19. Mai 1919 bis zum 9. September 1922 unter Zuständigkeit der Nationalversammlung der Türkei in Ankara gegen die Besatzungsmächte einen siegreichen Befreiungskrieg organisierten und damit  die Unabhängigkeit der Türkei erzielten. Am 29. Oktober 1923 erfolgte die Konstituierung und Ausrufung der Republik Türkei. 

    Die Nationalversammlung der Türkei wählte Mustafa Kemal, später „Atatürk“ (Vater der Türken) genannt,  das Idol und die Personifikation des Befreiungs- und Unabhängigkeitskampfes, zum ersten türkischen Staatspräsidenten.

    Der türkische Befreiungs- und Unabhängigkeitskrieg galt in vielen kolonialisierten Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas bei ihrem Kampf gegen die imperalistischen Mächte als wegweisend und ermutigend. So für Mahatma Gandhi in Indien, für den Kampf Mao Zedongs in China, für Algerier in Nord-Afrika, für Kuba in Lateinamerika. Nicht ohne Grund wird in Schulbüchern Chinas auch heute über Atatürks-Befreiungskampf berichtet. 

    Mustafa Kemal hatte bereits als Student französich gelernt und auf der Militärakademie die Französische Revolution und ihre Ziele intensiv studiert. Das Osmanische Reich hatte am ersten Weltkrieg als Verbündeter Deutschlands teilgenommen; für Mustafa Kemal war Deutschland also nicht fremd – er besuchte Berlin in Begleitung des Tronfolger des Sultans.

    Als Gründer und erster Staatspräsident der jungen Republik Türkei führte er konsequent radikale politische, bildungspolitische,  wirtschaftliche und soziale Reformen durch, um die Türkei  auf allen Ebenen der Gesellschaft zu modernisieren.  Zugleich strebte er mit allen Nachbarstaaten freundschaftliche Beziehungen an.  

    Die UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) hat im 1979 bei ihrer Generalversammlung, bei der 156 Staaten vertreten waren, einstimmig beschlossen, das 100. Geburtsjahr Mustafa Kemal Atatürks, also das Jahr 1981, als Gedenkjahr Atatürks zu proklamieren. 

    Der Leitsatz dieses Beschlusses lautet wie folgt: 

     „Mustafa Kemal ATATÜRK war   – eine überragende Persönlichkeit, die sich um die internationale Völkerverständigung und um den internationalen Frieden bemühte, –  ein Revolutionär von großem Format, –  der erste Staatsmann, der gegen Kolonialismus und Imperialismus kämpfte, – die Menschenrechte respektierend, – ein Vorkämpfer des Weltfriedens, – ein Staatsmann ohnegleichen, der keinen Unterschied der Farbe, der Religion  und  der Rasse unter Menschen machte, – der Begründer der modernen Republik Türkei.“

    In der Türkei war es unter der Führung Atatürks möglich, mit revolutionären Erneuerungen und Reformen die Modernisierung und in maßgeblichen Bereichen die „Europäisierung“ des rückständigen Landes radikal voranzutreiben. Atatürks Ziel war in seinen Worten, „das Erreichen des zeitgenössischen Niveaus der zivilisierten Welt“und das so schnell wie möglich. Innerhalb weniger Jahre  erfolgte eine radikale Bildungs- und  Rechtsreform, die Einführung der lateinischen Schrift, die Trennung von Staat und Religion, die als Laizismus das Fundament der Republik darstellt, die rechtliche Gleichstellung der Frau nebst dem Verbot der Polygamie sowie eine radikale Reformierung der Wirtschaft zur raschen Industrialisierung des finanzpolitischen und wirtschaftlichen unabhängigen Staates. 

    Atatürks charismatische Persönlichkeit und sein hohes gesellschaftliches Ansehen begünstigten diese Politik des radikalen gesellschaftlichen Wandels. Zweifelsohne konnte die von Atatürk durchgeführten radikalen Umwälzungen und Reformen nur gelingen, weil große Teile der Bevölkerung die ökonomische, gesellschaftliche und bildungsmäßige Rückständigkeit, die letztlich zum Untergang des Osmanischen Reichs geführt hatte, überwinden wollten. 

    Die Anhänger dieser revolutionären Reformen Mustafa Kemal Atatürks, die  sich „Kemalisten“ nennen, sehen sich in dieser Tradition der Anfänge der Republik, in der sich die Politiker mit großer Begeisterung für die Erneuerung und für das Wohl der Bevölkerung eingesetzt haben, ohne sich selbst zu bereichern und ohne in Korruptionsskandale verwickelt zu werden. In ihrer Regierungszeit bis 1950 haben sich die Kemalisten konsequent an diesem Grundsatz orientiert. Die überzeugten Kemalisten kämpfen auch heute gegen Korruption, Vetternwirtschaft und ungerechte Bereicherung der Politiker zu Lasten der Bevölkerung und des Staates. Allerdings hat es in den letzten Jahrzehnten auch Politiker gegeben, die sich als Kemalisten bezeichnen, die aber in Korruption und Vetternwirtschaft verwickelt sind. 

    Das Ausmaß Korruption, Vetternwirtschaft und an ungeheuerlicher Bereicherung unter der Regierung Erdogans zu Lasten der Bevölkerung und  des Staates, hat das Land jedoch in seiner ganzen Geschichte noch nie so erlebt.1)  

    Vor allem die Trennung von Staat und Religion, due säkulare Staatsform also, die von Atatürk eingeführt wurde, ist in der islamischen Welt einmalig und für die Erreichung eines demokratischen Rechtsstaates von unverzichtbare Bedeutung

    Laizismus ist in einem Lande, dessen Bevölkerung mehrheitlich muslimisch ist, unverzichtbar. Laizismus ist der Grundstein, auf dem die Republik Türkei erbaut wurde. 

    Für die fundamentalistisch orientierten Islamisten, aber auch für den politischen Islam, welche einen theokratischen Staat nach den Geboten der Scharia errichten wollen, wird der Kemalismus als Hauptfeind und größtes Hindernis gesehen. Die gegenwärtigen Auseinandersetzungen zwischen der religiös- konservativ orientierten AKP unter  Führung von Tayyip Erdoğan, die sich „Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung“  nennt, und den Kemalisten, sind nur vor diesem Hintergrund begreifbar. 

    Die Tatsache, das Mausoleum von Atatürk in Ankara jährlich von mehreren Millionen Menschen besucht wird, belegt seine große, ja sogar vom Jahr zu Jahr zunehmende Beliebtheit unter großen Teilen der Bevölkerung – auch als Zeichen gegen die Politik Erdoğans. So besuchten laut offiziellen Angaben 2021: 2 146 892 , 2022: rund vier Millionen und 2023: 5 769 045  Besucher  das Mausoleum Atatürks.

    Viele Intellektuelle in der westlichen Welt unterschätzen die Bedeutung des säkularen Staates in den islamischen Staaten

    Wenn heute in rund 50 islamischen Staaten keine echte Demokratie herrscht und es keinen Rechtssaat gibt, besteht der Hauptgrund darin, dass es in diesen Ländern keine säkulare Staatsform besteht.  Daher stellt der Laizismus die Grundvoraussetzung  für Demokratie und Rechtsstaat vor allem in den islamischen Ländern dar. 

    Viele Intellektuellen in der westlichen Welt, dies ist meine Beobachtung, unterschätzen leider diese unverzichtbare Bedeutung des Laizismus in Staaten, die hauptsächlich muslimisch geprägt sind. Im Gegensatz zu christlich geprägten Ländern gibt es in vielen dieser Staaten weiterhin Aufstände und an manchen Orten auch  Krieg im Namen einer nach eigenen Vorstellungen interpretierten Religion, wie wir dies in Afghanistan, in Pakistan, im İrak, in Syrien und an vielen Orten der Welt beobachten können. 

    In Deutschland und in Europa haben wir namentlich politische Parteien, die sich „christlich“ nennen. Keine dieser christlichen Parteien fordern oder kämpfen jedoch für eine verfassungsmäßig verankerte Staatsform, nach christlichen Vorstellungen, wie sie im Mittelalter vorherrschend waren. Diesen fundamentale Unterschied sollten die Intellektuellen und Politikerinnen/er in Europa und in Deutschland nicht außer Acht lassen.

    Die Partei Erdoğans und er selbst, die das Land nun mehr seit 22 Jahren regieren, haben seit ihrer Machtergreifung die kemalistisch und sozialdemokratisch orientierte „Republikanische Volksparte“ (CHP) als eine Partei propagiert, welche die Demokratisierung  verhindere und gegen den EU-Beitritt gerichtet sei. Dies habe ich persönlich als Abgeordneter des Bundestages und in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats seitens mancher deutschen  Politikerinnen und Politiker gehört. 

    Es waren jedoch gerade Atatürk und seine Mitstreiter, die eine klare Westorientierung der Türkei seit ihrer Gründung 1923 zu ihrem Grundziel erklärt hatten und mit eingeleiteten radikalen Reformen auch in die Tat umsetzten 2).

    Die von Atatürk gegründete Partei, die „Republikanische Volkspartei“ (CHP), hat eine umfassende Publikation herausgegeben mit der Überschrift: „EU-Beitritt ja, privilegierte Partnerschaft nein“. Genau darum geht es den Sozialdemokraten und Kemalisten: Sie wollen, dass die Türkei gleich behandelt wird mit allen aufgenommenen und aufzunehmenden Ländern in die EU. Sie sind gegen jegliche Form der Ungleichbehandlung und Diskriminierung der Türken. Was soll daran nicht richtig sein? 

    Es sind die kemalistisch orientierten Intellektuellen, Wissenschaftler, Journalisten, Künstler, Richter, Lehrer, Ärzte und Offiziere, die seit Jahrzehnten unermüdlich für die radikalen demokratischen Reformen in der Türkei eintreten und diese unnachgiebig fordern. 

    Die Ideen von Atatürk dürfen jedoch nicht statisch verstanden und als unantastbar tabuisiert werden. Sie sind vielmehr dynamisch, als sich ständig erneuernde Überlegungen zu interpretieren.

    Die Anhänger der Ideen Atatürks sind konsequente Verteidiger des Laizismus. „Die Türkei ist ein demokratischer, laizistischer und sozialer Rechtsstaat.“ So lautet der Artikel 2 der Verfassung. Dieser Artikel ist unveränderlich und unantastbar. 

    Vereine zur Förderung der Ideen Atatürks 

    Weltweit, in Europa und in Deutschland sind hunderte eingetragene Vereine der Menschen mit türkischer Herkunft, vor allem unter dem Namen „Verein zur Förderung der Ideen Atatürks“ aktiv. Die Mitglieder dieser Vereine sind voll und ganz in die jeweilige Gesellschaft, in der sie leben, auch in Deutschland integriert, sind für Demokratie und Rechtsstaat, akzeptieren voll und ganz das Grundgesetz und treten ganz entschieden für ein friedliches und gleichberechtigtes Leben in Deutschland ein. Ich selbst bin Mitglied dieser Vereine in Hamburg, wo ich 25 Jahre lang als Hochschullehrer tätig war. Ich bin auch Mitglied des Vereins in Berlin-Brandenburg.

    Zu meinem großen Erstaunen erhalten dieser Vereine bei ihrer Arbeit keinerlei politische oder auch finanzielle Unterstützung von Behörden und erfahren selten die Aufmerksamkeit der Medien, im Gegensatz zu den Vereinen, die substanziell gegen Integration, säkularen und demokratische Rechtssates orientier sind. 

    Ich frage mich, ob diese Haltung der Politikerinnen/er primär mit anti-imperialistischen Positionen der „Vereine zur Förderung der Ideen Atatürks“ zu erklären ist. Es wäre ehrlich und schön, wenn wir hierzu eine aufrichtige Erklärung bekämen.   

    1. Größte Korruptionsskandale in der Geschichte der Türkei, in: Hakki Keskin, Die Politik Erdoğans führt das Land Innen- und Aussenpolitisch in die Sackgasse, Hamburg, Oktober 2015,   
    2.  Für detailliertere Informationen siehe: Keskin, Hakkı: Die Türkei. Vom Osmanischen Reich zum Nationalstaat, Berlin 1978 (Mein Studium und Dissertation habe ich am Otto-Suhr Institut der FU Berlin abgeschlossen. Großteil meiner Doktorarbeit erschien in fünf Auflagen  im obigen Titel).

    Prof. Dr. Hakki Keskin, Politikwissenschaftler, ehem. MdB,  www.keskin.de                                                                                                       

    12.6.2024

  • Wissenschaft weicht religiösem Dogma in der Türkei

    Wissenschaft weicht religiösem Dogma in der Türkei

    Von Ferruh Demirmen 

    Die jüngste Zensur der Darwin-Geschichte im „Science and Technology Journal“, herausgegeben vom Wissenschafts- und Technologieforschungsrat (Tübitak) der Türkei, sorgte in der Wissenschaftsgemeinschaft in der Türkei und darüber hinaus für Bestürzung. Tübitak ist die führende Regierungsbehörde, die gegründet wurde, um Wissenschaft und Technologie in der Türkei voranzubringen. Die Zensur, das erste Mal ihrer Art in Tübitaks 46-jähriger Geschichte, war ein Ereignis, das jede respektvolle wissenschaftliche Organisation beschämen würde. 

    Die Entstehung eines Skandals 

    Die Veranstaltung begann unschuldig genug, als der Chefredakteur der Zeitschrift, Dr.  Çiğdem Atakuman, beschloss, Charles Darwins 200.Geburtstag zu gedenken, indem er in seiner Märzausgabe eine 16-seitige Cover-Story über das Leben des Wissenschaftlers und seine Evolutionstheorie veröffentlichte.  Die UNESCO, die Organisation der Vereinten Nationen für Wissenschaft und Kultur im Bildungsbereich, hatte 2009 zum Jahr des Darwin erklärt. 

    Mit dem in Tübitak etablierten Protokoll hatte Atakuman die Befugnis, über den Inhalt der Zeitschrift zu entscheiden. Aber als Prof. Dr. Ömer Cebeci, Vizepräsident und Mitglied des Wissenschaftsrates, den Darwin-Artikel in der Presse erfuhr, wurden der Artikel und das Foto von Darwin auf dem Deckblatt zwangsläufig entfernt. Eine überarbeitete März-Ausgabe, fehlende 16 Seiten und eine Woche zu spät, wurde herausgegeben, und Atakuman wurde mündlich aus ihrer redaktionellen Position gefeuert („neu zugewiesen“). Das Deckblatt wurde durch eines ersetzt, das sich mit dem globalen Klimawandel befasst. Was Tübitak nicht realisierte, war, dass seine Handlungen ein Rezept für einen Skandal waren. 

    Verurteilung 

    Die Reaktion von verschiedenen Seiten in der Türkei und im Ausland war schnell. Wissenschaftler und Studenten verschiedener türkischer Universitäten versammelten sich vor dem Tübitak-Gebäude in Ankara, um gegen die Zensur zu protestieren. Inmitten der Forderungen nach dem Rücktritt des Wissenschaftsrates verurteilten andere Wissenschaftler, Journalisten, Nichtregierungsorganisationen und Oppositionspolitiker Tübitaks Vorgehen. 

    Die türkischen Medien berichteten ausführlich über den Vorfall, und Zeitungen im Ausland belasteten den Vorfall. Tübitak geriet in einen Sturm, den er nicht erwartet hatte. Besorgnis erregende Stimmen kamen von der Royal Society in London, der  American  Association  for  the Advancement of Science (AAAS), der Federation of American Scientists (FAS), EU-Politikern und anderen ausländischen Quellen. Blogger haben keine Zeit im Internet verschwendet, um zu läuten. Wissenschaft versus Dogma. Was im Kern dieser Kritik lag, und das zu Recht, war, dass die Wissenschaft dem Diktat des religiösen Dogmas unterworfen wurde. 

    Darwins Evolutionstheorie, obwohl sie einen der Bausteine der modernen Wissenschaft bildet, ist unvereinbar mit dem islamischen Glauben, dass der Mensch von Gott erschaffen wurde. Daten deuten darauf hin, dass nur 25 Prozent der Türken an die Evolution glauben, einige, einschließlich des Bildungsministers Hüseyin Çelik, der sie mit dem Atheismus in Verbindung bringt. Türkische Theologen lehnen im Allgemeinen die Idee, dass der Mensch aus niederen Wesen entwickelt. Es gibt natürlich ein ähnliches Dilemma mit dem christlichen und dem jüdischen Glauben, aber im türkischen Fall standen islamische Lehren der Evolutionswissenschaft nie im Wege. Die Akademiker und Wissenschaftler schafften es, Evolution und islamischen Glauben zu trennen oder in Einklang zu bringen, und die Regierung mischte sich nicht ein. Sie waren frei zu praktizieren und lehren Wissenschaft einschließlich der Theorie der Evolution. Das entsprach dem säkularen Gefüge der Republik, wie es von Kemal Atatürk geschaffen wurde. 

    Tübitak selbst hat Darwin in der Vergangenheit mehrmals in seinem Tagebuch erwähnt, und die Veranstaltung verlief ohne Zwischenfälle. 

    Islamischer Wind 

    Die Umstellung in Tübitaks Haltung zur Wissenschaft, insbesondere zur Evolutionstheorie, ist kein Zufall. Nachdem die regierende Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) im November 2002 an die Macht gekommen ist, hat die Regierung eine unermüdliche Kampagne unternommen, um die weltliche Bildung in der Türkei zu untergraben.

    Elemente des Islam wurden in verschiedenen Graden in das Bildungssystem injiziert, und religiöse Schulen wurden gefördert. Die Evolution wurde zugunsten des Kreationismus in den zweiten Status verbannt. Die Regierung hat ihre islamische Politik durch Gesetze, Vorschriften und parteipolitische Ernennungen (in einigen Fällen in „Handlungsfähigkeit“) umgesetzt. 

    Das Ergebnis ist ein stark politisiertes Bildungssystem von unten nach oben, einschließlich des Hochschulrats (YÖK). Die Verschiebung in Tübitak ist Teil dieses Politisierungs-prozesses. Ab Januar 2004, als der derzeitige Präsident des Wissenschaftsrates, Prof. Dr. Nüket Yetiş, in amtierender Funktion ernannt wurde, traten die meisten Mitglieder der höheren Verwaltung zurück oder wurden aus dem Amt gedrängt. Im August 2008 wurden Änderungen an der Charta von Tübitak vorgenommen, die der Regierung eine wesentliche Kontrolle über die Institution verschafften. Ebenfalls im August 2008 wurde Yetiş, dessen Ernennung zuvor von Präsident Ahmet Necdet Sezer abgelehnt worden war, von Präsident Abdullah Gül zum Präsidenten von Tübitak ernannt. Yetiş hat, Berichten zufolge, Verbindungen zu Islamisten. Von den 12 Mitgliedern des Wissenschaftsrates erhielten 10 ihre  Ernennungen während  der AKP-Regierung. Im Mittelpunkt des Darwin-Skandals stand also der politische Druck der AKP. 

    Schadenskontrolle 

    Um der Verlegenheit abzuhelfen, gab Tübitak eine Erklärung ab, in der er die Zensur des Darwin-Artikels leugnete und den Vorfall auf „Missverständnisse“ zurückführte. Es hieß, es würde eine Sonderausgabe des Magazins später im Jahr 2009 geben, die Darwin behandelt. Eine von Atakuman als Antwort herausgegebene Pressemitteilung, die ausführlich über die Ereignisse berichtete, ließ jedoch keinen Zweifel daran, dass eine Zensur stattgefunden hatte. Atakuman bemerkte, dass sie nach dem Vorfall von Cebeci, ihrem Chef, in seinem Büro wegen Verfolgung eines „provokanten“ Subjekts in einem „sensiblen Umfeld“ – also der AKP-Herrschaft – getadelt wurde. Tübitak wäre schwer zu erklären, warum der Darwin-Artikel provokativ war. 

    Von Kritik geplagt, behauptete die Regierung, trotz ihres bekannten Widerstands gegen die Evolution, sie habe bei dem Vorfall keine Rolle gespielt. Überraschenderweise – und vielleicht auch nicht überraschend – weigerte sich YÖK, der Hochschulrat, zu kommen-tieren. 

    Mehr Auswirkungen 

    Am beunruhigendsten an dem Vorfall in Darwin ist, dass er unabhängiges Denken stören und die Wissenschaft in der Türkei behindern könnte. Die Wissenschaft kann nur voran-kommen, wenn sie frei von Ideologie und religiösem Dogma ist. Darwins Evolutions-theorie ist ein integraler Bestandteil der Wissenschaft, und sie muss ohne Einmischung von außen verbreitet, argumentiert und erforscht werden. Tübitak sollte solche Bemühungen fördern, nicht behindern. Es überrascht nicht, dass Prof. Dr. Tahsin Yeşildere, Leiter der Vereinigung für Universitätsdozenten, kommentierte, dass „die türkische Wissenschaft in den Händen anachronistischer Gehirne liegt, die sie verachten“, während Lord Martin Rees, Präsident der Royal Society, den Darwin-Vorfall als ein Beispiel für „kulturelle Korruption und… intellektuelle Unehrlichkeit“ bezeichnete. Es ist auch keine Überraschung, dass einige EU-Politiker ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht und darauf hingewiesen haben, dass der Vorfall eine eklatante Verletzung der Gedanken-freiheit und der wissenschaftlichen Unabhängigkeit darstellt. Le Monde kommentierte, dass islamische Gruppen in der Türkei Krieg gegen Darwin führen. 

    Die Aussicht der Türkei auf einen EU-Beitritt, die ohnehin schon wackelig ist, wird zweifel-los beeinträchtigt werden. Ironisch und beunruhigend ist auch, dass die Darwin-Zensur in einem Land stattgefunden hat, das von Atatürks Vision profitiert hatte. Atatürk bemerkte eloquent, dass „die Wissenschaft der wahre Führer im Leben ist“. 

    Ein beunruhigender Gedanke 

    Es ist 84 Jahre her, dass Amerika seinen bizarren „Scopes Trial“ („Monkey Trial“) vor einem Gericht in Tennessee hatte. Der Prozess wurde von einigen als ein titanischer Kampf zwischen Gut und Böse dargestellt, obwohl es in Wirklichkeit um Wahrheit und Ignoranz oder um Licht und Dunkelheit ging. Ist es möglich, dass die Türkei bald einen eigenen „Scopes Trial“ hat? Das wäre sehr bedauerlich. Aber wenn sich die AKP mit ihrer islamischen Agenda weiter in die Wissenschaft einmischt, kann es dazu kommen. 

    ferruh@demirmen.com

    Übersetzung: Dr. -Ing. M. Yavuz Dedegil
    Source: https://www.turkishnews.com/en/content/2009/03/17/science-gives-way-to-religious-dogma-in-turkey/

  • Türkei: Christen fühlen sich als Bürger zweiter Klasse

    Türkei: Christen fühlen sich als Bürger zweiter Klasse

    Erdoğans Reform enttäuscht die christliche Minderheit in der Türkei. Jetzt regt sich offener Widerstand.

    AUS DEM ARCHIV:Wie Erdoğan den Friedensprozess mit Kurden retten will (16.09.2013)Nur Schuldzuweisungen (08.09.2013)Türkei: Iftar als Ersatz-Demo gegen Erdoğan (30.07.2013)Klassenkampf in der Türkei (08.06.2013)

    Istanbul. Die Erwartungen waren hoch. Über Wochen ließ die türkische Regierung die Bürger über die Medien wissen, dass das neue Paket demokratischer Reformen für viele Teile der Gesellschaft merkliche Verbesserungen bringen werde, besonders auf dem Gebiet der Religionsfreiheit. Unter den Christen der Türkei machte sich die Hoffnung breit, dass der lang erhoffte Durchbruch bei der Gleichstellung nicht muslimischer Gemeinschaften bevorstehen könnte.

    Doch die Hoffnungen wurden enttäuscht. Eine Woche nach der Vorstellung des Reformpakets wächst bei den türkischen Christen die Kritik. Zwar erhält das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel in Südostanatolien auf der Basis von Erdoğans Ankündigungen vom 30. September jetzt Ländereien zurück. Die Rückgabe ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Existenz des aus dem vierten Jahrhundert stammenden Klosters. Doch bei anderen Problemen der kleinen christlichen Minderheit in der Türkei, die nicht einmal ein halbes Prozent der Bevölkerung in dem 76-Millionen-Land ausmacht, blieben die Reformen des Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan hinter den Erwartungen zurück.

    Priesterseminar geschlossen

    Besonders deutlich wurde das in der Frage der Priesterausbildung für die griechisch-orthodoxe Kirche. Das orthodoxe Priesterseminar auf der Insel Halki bei Istanbul ist seit mehr als 40 Jahren geschlossen, was den Klerus im früheren Konstantinopel, dem Sitz des ökumenischen orthodoxen Patriarchats, immer weiter überaltern lässt. Nach den Andeutungen aus der Regierung in Sachen Reformpaket war ein Schritt zur Wiedereröffnung des Seminars erwartet worden – doch der blieb aus.

    Erdoğan selbst erläuterte in einer Rede am Dienstag, warum das so war. Die Wiedereröffnung des Seminars an sich sei kein Problem, sagte er. Doch wenn man etwas gebe, dann wolle man dafür im Gegenzug auch etwas erhalten, sagte er. Der Premier verwies auf den bisher nicht erfolgten Bau einer Moschee in Athen und auf Probleme der türkisch-muslimischen Minderheit in Nordgriechenland.

    Nehmen und Geben

    Mit diesem Denken liegt der Ministerpräsident ganz auf der Line der türkischen Nationalisten: Er macht mehr Rechte für türkische Staatsbürger christlichen Glaubens von einer Besserstellung der muslimischen Minderheit in Griechenland abhängig. Religiöse Rechte der Christen werden in dieser Logik nicht als selbstverständlicher demokratischer Anspruch gesehen, sondern als Teil eines Gebens und Nehmens zum Wohle muslimischer Türken im Ausland.

    Einmal mehr fühlen sich die Christen deshalb als Bürger zweiter Klasse. „Sind wir etwa Gefangene?“, fragte der armenische Journalist Hayko Bagdat am Dienstag in der Zeitung „Today’s Zaman“. Orhan Kemal Cengiz, ein auf Minderheitenrechte spezialisierter Menschenrechtsanwalt, kritisiert im selben Blatt, es sei ja gut und schön, für mehr Rechte der Muslime in Griechenland einzutreten. „Aber es geht nicht an, den eigenen Bürgern ihre Rechte vorzuenthalten.“

    Nach Beobachtung von Dimitrios Triantaphyllou, eines griechischen Politologen an der Istanbuler Kadir-Has-Universität, hatte die griechische Gemeinde in der Türkei einiges von Erdoğans Reformpaket erwartet. Immerhin habe Erdoğan in den vergangenen Jahren viel für die Christen getan, sagt Triantaphyllou der „Presse“.

    Die Rückgabe enteigneten Eigentums und die Erlaubnis für Gottesdienste an symbolträchtigen Orten wie dem Kloster Sümela an der türkischen Schwarzmeerküste gehörten dazu.

    Stimmen der Nationalisten

    Doch dann habe sich Erdoğan beim Reformpaket dafür entschieden, konservative und nationalistische Wählerkreise zu bedienen, sagt Politologe Triantaphyllou weiter. Wahrscheinlich hänge diese Entscheidung mit den bevorstehenden Wahlen im kommenden Jahr zusammen; die Türken wählen 2014 neue Kommunalparlamente und einen neuen Präsidenten. Dabei sind die Stimmen der Nationalisten für Erdoğan offenbar wichtiger als die der Christen.

    Weitaus tatkräftiger als bei den Christen geht Premier Erdoğan bei anderen Glaubensfragen ans Werk. Die ebenfalls im Reformpaket angekündigte Freigabe des islamischen Kopftuchs in staatlichen Institutionen wurde am Dienstag in Kraft gesetzt.

    („Die Presse“, Print-Ausgabe, 09.10.2013)

    via Türkei: Christen fühlen sich als Bürger zweiter Klasse « DiePresse.com.

  • Kriegsgefangene Muslime in Wunsdorf

    Kriegsgefangene Muslime in Wunsdorf

    Bir zamanlar Almanya’da 5 vakit ezan okunuyordu! by Turkish Forum
    almanya-hilal-kampi

  • Umweltschutz: Moscheen setzen sich ein

    Umweltschutz: Moscheen setzen sich ein

    Umweltschutz: Moscheen setzen sich ein

    Umweltschutz

  • Einladung: Engel der Kulturen in Düren

    Einladung: Engel der Kulturen in Düren

    EdK DN Infoblatt Seite 1

    EdK DN Infoblatt Seite 2

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    gern leite ich unten stehende Information weiter.
    Die Aktion beginnt um 14.45 Uhr und endet um 19.00 Uhr. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte angehängtem Faltblatt.

    Sie können selbstverständlich jederzeit mittendrin einsteigen und wieder aussteigen, wenn Sie nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung haben. Die Veranstalter freuen sich über alle Interessierten, die vorbei kommen und die Aktion unterstützen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Sybille Haußmann

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    wir möchten Sie im Namen des Bündnisses gegen Rechts herzlich zur Veranstaltung „Engel der Kulturen in Düren“ einladen (siehe Anlagen).

    Gemeinsam mit vielen Menschen aus Düren, mit Kindern und Erwachsenen, mit PolitikerInnen und KirchenvertreterInnen, Christen, Muslime und Juden, politisch denkenden und handelnden BürgerInnen wollen wir ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt und für ein multikulturelles Zusammenleben in Düren und Umgebung setzen.

    Für eine Gesellschaft, in der alle Menschen gleiche Rechte und gleiche Chancen haben -unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Status und ihrer Religion!!!

    Mit freundlichen Grüßen
    Gunter Derichs Burhan Cetinkaya

    Kreisverwaltung Düren
    Kommunales Integrationszentrum
    Raum 423 (Haus C)
    Bismarckstr. 16
    52351Düren

    Tel.: 0049-2421-22-1433
    Fax: 0049-2421-22-181437
    Handy: 0160-97265026
    Email: s.haussmann@kreis-dueren.de
    www.kreis-dueren.de
    www.integra-netz.de

  • Soziale Fragen in Kerpen

    Soziale Fragen in Kerpen

    Sehr geehrte Damen und Herren!

     

    Alle vier Evangelischen Kirchengemeinden Kerpens (Brüggen, Horrem, Kerpen-Stadt, Sindorf) beteiligen sich im Kolpingjahr der Stadt Kerpen an den Feierlichkeiten mit einer eigenen Veranstaltungsreihe.

     

    Es sind vier Veranstaltungen – je eine pro Gemeinde – von Ende September bis Mitte Oktober 2013 geplant.  Darin beschäftigen wir uns mit sozialen Fragen für Kerpen heute vor dem Hintergrund des sozialen Engagements evangelischer Sozialreformer des 19. Jahrhunderts.

     

    Wir beginnen mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion zu Fragen von  Asylsuche und Integration am 25. 09.2013 um 19.30 Uhr im Evangelsichen Gemeindezentrum Sindorf, Augsburger Str. 23. Die Diskussion wird Dr. Ulrich Harbecke (Journalist) aus Erfstadt leiten. Mit auf dem Podium nehmen Platz Thomas Zitzmann (Presbyter in Sindorf, der als Dipl.-Sozialpädagoge beim Kölner Flüchtlingsrat arbeitet), Pfr. Jost Mazuch (Beauftragter für Migration im Evang. Kirchenverband Köln und Region), Annette Seiche (Stabsstelle Intergation der Stadt Kerpen), Frau Helga Berbuir (Pro Asyl, Erftstadt) und ein betroffener Asylsuchender.

     

    Sodann laden wir am 05.10. 2013 von 15.00 Uhr bis 18.30 Uhr zu einem Tag der Begegnung mit Flüchtlingsfamilien in die Evangelische Kirchengemeinde Horrem, Mühlengraben 10-14, ein. Wir beginnen mit Kaffee und Kuchen, werden Erfahrungsberichte von Asylsuchenden hören und enden mit einer gemeinsamen Andacht um 18.00 Uhr.

     

    Am 01.10.2013 um 19.30 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum Lukas-Kirche in Kerpen-Brüggen, Kirchweg 7, und am 15.10.2013 um 19.30 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum  Kerpen-Stadt, Filzengraben 19, wird das ThemaKinderarmutin den Mittelpunkt gestellt bei zwei gleichlautenden Vortagsveranstaltungen. Der Titel lautet: Nachgefragt bei Wichern: Johann Hinrich Wichern und das soziale Elend von Kindern im 19. Jahrhundert – Kinder in Kerpen, wo sie in Armut leben.

     

    Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie diese Veranstaltungen für uns in Ihren Medien ankündigen und Reporter zu den Veranstaltungen entsenden würden, damit darüber berichtet wird.

     

    Für die Veranstalter Pfr. Frank Drensler, Kerpen-Sindorf.

     

    Flyer Soziale Fragen in Kerpen

     

     

  • Politik für unsere Stadt! Es ist soweit: Startschuss für die politisch Interessierten!

    Politik für unsere Stadt! Es ist soweit: Startschuss für die politisch Interessierten!

    Politik für unsere Stadt!

    Es ist soweit: Startschuss für die politisch Interessierten!

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Für die nächsten Integrationsratswahlen voraussichtlich am 25. Mai 2014 werden Kandidatinnen und Kandidaten gesucht, engagierte Leute, die sich insbesondere für die Lebenslagen von Zugewanderten in ihrer Stadt einsetzen möchten. Nur mit eigener Initiative hat politische Arbeit Erfolg.

    Oft tauchen solche Fragen auf: Wie kann ich mich in meiner Kommune engagieren? Was sind meine Ziele und Überzeugungen? Welche Aufgabe hat eine Stadtverwaltung und wie funktionieren Entscheidungsprozesse?

    Diesmal werden Sie noch besser vorbereitet! Antworten auf alle Fragen gibt es nämlich bei vier speziellen Trainings (allg. Infos im Anhang), die die Volkshochschule Bergheim ab dem 05.10.2013 jeweils samstags von 10 bis 17 Uhr (inkl. Mittagspause) anbietet. Die weiteren Termine sind der 07.12., der 11.01.2014. und der 01.02.2014. Das Angebot ist nur für Interessierte aus Bergheim und Kerpen. Erfahrungswissen der Übungsleiter aus der praktischen Arbeit im Integrationsrat sind garantiert. Die Teilnahme ist kostenfrei.

    Machen Sie mit! Interessierte aus Bergheim melden sich bitte an bei der Integrationsbeauftragten Karin Neugebauer unter 02271 89 588, karin.neugebauer@bergheim.de. Interessierte aus Kerpen wenden sich bitte an Annette Seiche, 02237 58 173, aseiche@stadt-kerpen.de.

    Bitte leiten Sie die Nachricht an Interessierte, die Sie kennen, weiter.

    Die Teilnehmer an den Seminaren sind zur Kandidatur für den Integrationsrat natürlich nicht verpflichtet. Die Trainingsinhalte sollen Ihnen auch Erkenntnisse bringen, ob politische Arbeit für Sie interessant ist.

    Mit freundlichen Grüßen

    Kolpingstadt Kerpen – Die Bürgermeisterin

    Im Auftrag

    Annette Seiche

    Kolpingstadt Kerpen

    Abt. 22.3 – Integration

    Abteilungsleiterin – Integrationsbeauftragte

    Jahnplatz 1

    50171 Kerpen

    Fon: 02237 58173 Fax: 02237 58102

    Mobil: 0178 9309509

    Kerpen – gelingt gemeinsam! | Webportal Integration

    mailto:annette.seiche@stadt-kerpen.de

     

    Karin Neugebauer

    Kreisstadt Bergheim

    Abt. Demografischer Wandel, sozialraumorientierte Planung und Entwicklung

    Fachstelle für Integration, Integrationsbeauftragte

    Bethlehemer Str. 9-11

     

    50126 Bergheim

    Fon: 02271 89 588 Fax: 02271 8971 588

    www.bergheim.de

    mailto:karin.neugebauer@bergheim.de

     

    Qualifizierungsreihe für Integrationsräte 2014

  • Kandidaten für Integrationsräte gesucht

    Kandidaten für Integrationsräte gesucht

    Kandidaten für Integrationsräte gesucht
    Demokratie leben_1

    Demokratie leben_2

  • TGD – NSU-Bericht

    TGD – NSU-Bericht

     

     

    TGD - NSU-Bericht

    2013.08.27_TGD_NSU-Bericht

     

    Türkische Gemeinde in Deutschland / Almanya Türk Toplumu
    Bundesgeschäftsstelle / Genel Merkez
    Obentrautstr. 72, 10963 Berlin
    Tel. +49 (0) 30 23 63 51 00
    Fax. +49 (0) 30 23 63 55 89
    info@tgd.de
    www.tgd.de

  • 2. Fest der Kulturen in Kerpen

    2. Fest der Kulturen in Kerpen

    Einladung

     

    2. Fest der Kulturen in Kerpen

    Fest der Kulturen Kerpen_1Fest der Kulturen Kerpen_2Fest der Kulturen_3

    „VVKK – Verein Vielfalt der Kulturen in Kerpen e.V“

     

    www.kerpen-gelingt-gemeinsam.de

    FACEBOOK: www.facebook.com/VielfaltKerpen

  • Fazil Say: Beleidiger des Islam?

    Fazil Say: Beleidiger des Islam?

    Wegen Beleidigung des Islam ist der weltbekannte türkische Pianist und Komponist Fazil Say von einem Gericht in Istanbul zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt
    worden. Die Strafe wurde nach Angaben seiner Verteidigerin jedoch auf fünf Jahre zur Bewährung ausgesetzt.

    Say habe sich mit im Internet verbreiteten Kommentaren der Verletzung religiöser Werte schuldig gemacht, so die Urteilsbegründung. Der 43-jährige Say wies die Vorwürfe zurück.

    Fazil Say gehört zu den Top-Stars der internationalen Musikszene und zu den bekanntesten Künstlern der Türkei.

    Als Solist verfügt er über ein breites Repertoire, das auch Jazz einschließt und musikalische Wurzeln in der traditionellen Musik Anatoliens erkennen lässt.

    Say hatte sich mehrfach kritisch über die
    islamisch-konservative Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan geäußert und auch erklärt, er denke darüber nach, das Land zu verlassen.

  • Anschläge in Boston: Muslimische Gemeinde in Boston hilft bei Versorgung der Opfer

    Anschläge in Boston: Muslimische Gemeinde in Boston hilft bei Versorgung der Opfer

    Anschläge in Boston: Muslimische Gemeinde in Boston hilft bei Versorgung der Opfer

    Polizei ermittelt in alle Richtungen

    Wenige Stunden nach dem Anschlag boten die muslimischen Gemeinden in Boston ihre Hilfe an. Das Islamic Society of Boston Cultural Center rief ihre Mitglieder zur Unterstützung der Opfer auf und bot der Stadt ihre Dienste als Notunterkunft an. „Wir sind absolut geschockt von dem was heute passiert ist. Als Bostoner fühlen wir uns verpflichtet unserer Gemeinde zu helfen, so ein Sprecher der des Zentrums. „Wir möchten unser Zentrum als Notunterkunft zur Verfügung stellten, für jeden der Hilfe benötigt. Zu dem Boston Cultural Center gehört auch der bekannte US-Amerikanische Prediger Suhaib Webb.

    Präsident Obama: Noch kein Täterspur

    Obwohl einige Medien bereits nach Stunden von einem „islamistischen Hintergrund“ sprechen, ermittelt die Polizei in alle Richtungen. Auch Rechtsextremistischer Anschlag käme in Frage. Muslimische Gemeinde in Boston hilft bei Versorgung der Opfer.

    Bei der Explosion von zwei Sprengsätzen während des traditionsreichen Marathons in Boston waren am Montag drei Menschen ums Leben gekommen und weit mehr als 100 verletzt worden. Auch wenn einige Medien bereits Stunden nach den Anschlägen über Festnahmen oder von „islamistischem Hintergrund“ berichten, weiß offiziell noch niemand, wer für die Bomben von Boston verantwortlich ist, ein Bekennerschreiben oder -video ist bisher nicht aufgetaucht.   Aus Kreisen der ermittelnden Polizeibehörden und Geheimdienste gibt es zwei Linien, die verfolgt werden: Neben der möglichen Täterschaft von Attentätern muslimischer Herkunft ziehen die Fahnder auch einen regierungsfeindlichen Hintergrund im Inland in Betracht. Für diese Version spricht vor allem der Zeitpunkt des Anschlags. Der gestrige „Patriots‘ Day“ erinnert an den Beginns des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs – ein symbolträchtiger Tag an dem rechtsextreme gegen die angeblich zu weit greifende Macht des Staates protestieren. Außerdem fällt auf den 15. April auch die Abgabe der Steuererklärungen in den USA – für viele Extremisten ein Zeichen der zunehmende Gängelung ihrer Freiheit und grundsätzlicher Eingriff in ihre Persönlichkeitsrechte.

    via islam.de / Newsnational / Anschläge in Boston: Muslimische Gemeinde in Boston hilft bei Versorgung der Opfer.

  • Islam in Krefeld

    Islam in Krefeld

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    Arapçadan Almancaya ilk Kur’an’ın 1840 yılında Krefeld’de çevrildiğini biliyor muydunuz?

    (Kaynak: Union der türkisch-Islamischen Vereine in Krefeld tarafından bastırılan „İslam in Krefeld“ isimli kitaptan alınmıştır.)

  • Muslime für „volle Gleichstellung“ homosexueller Paare

    Muslime für „volle Gleichstellung“ homosexueller Paare

    In der Debatte um die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften meldet sich nun die Türkische Gemeinde zu Wort. Ihr Vorsitzender, Kenan Kolat, zeigt sich solidarisch mit Lesben und Schwulen. Für die Ehe allerdings gelte ein besonderer Schutz.

    Die steuerliche Gleichstellung der Homo-Ehe stößt in CDU-Kreisen teils auf heftigen Widerstand... Muslime für „volle Gleichstellung“ homosexueller Paare - weiter lesen auf FOCUS Online:
    Die steuerliche Gleichstellung der Homo-Ehe stößt in CDU-Kreisen teils auf heftigen Widerstand…
    Muslime für „volle Gleichstellung“ homosexueller Paare – weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/politik/deutschland/muslime-fuer-volle-gleichstellung-homosexueller-paare_aid_932707.html

    Auch Muslime unterstützen die Forderung zur vollen Gleichstellung homosexueller Partnerschaften. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, sagte der „Bild“-Zeitung vom Dienstag: „Wir sind für volle Gleichstellung von Schwulen und Lesben.“

    Seine Organisation, die etwa drei Millionen türkischstämmige Menschen in Deutschland vertritt, sei „solidarisch mit homosexuellen Paaren. Man muss aber auch sehen, wie der besondere Schutz von Ehe und Familie im Grundgesetz gewahrt werden kann.“

    CDU bleibt bei Nein zur Gelichstellung der Homo-Ehe

    Indes hat die CDU-Spitze sich nach der jüngsten Debatte über homosexuelle Partnerschaften klar gegen deren steuerliche Gleichstellung ausgesprochen. Für die Christdemokraten gelte weiter der Parteitagsbeschluss vom Dezember vergangenen Jahres, der einem Ehegattensplitting für schwule und lesbische Paare eine Absage erteilt hatte, sagte Generalsekretär Hermann Gröhe am Montag nach einer Präsidiumssitzung seiner Partei in Berlin.

    Das Präsidium habe den Parteitagsbeschluss „einmütig“ bekräftigt, sagte Gröhe. Die Regierung werde zwar das jüngste Karlsruher Urteil zum Adoptionrecht eingetragener Partnerschaften umsetzen, die CDU werde aber „weiterem gesetzgeberischem Handlungsbedarf nicht das Wort reden“.

    Zahl der homosexuellen Partnerschaften in Deutschland gestiegen

    In Deutschland gab es im Jahr 2011 etwa 67 000 gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften. Ihre Zahl ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes seit 1996 um rund 29 000 gestiegen. 2011 gab es 27 000 Lebensgemeinschaften von Frauen und 40 000 von Männern. 40 Prozent (27 000) der gleichgeschlechtlichen Paare lebten in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Ihre Quote hat sich seit 2006 (19 Prozent) ungefähr verdoppelt.

    In den gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften lebten ganz überwiegend keine Kinder (in 63 000 von den rund 67 000). Nur etwa 7000 Kinder, davon 6000 unter 18 Jahren, wohnten bei Elternteilen gleichen Geschlechts – laut Statistik fast nur bei Frauenpaaren.

    via Muslime für „volle Gleichstellung“ homosexueller Paare – Deutschland – FOCUS Online – Nachrichten.