Kategorie: Themen

  • „Integration durch Austausch“

    „Integration durch Austausch“

    Der stellvertretende Bürgermeister der türkischen Hauptstadt Ankara, Ali Ulusoy (großes Foto stehend), lud Bürgermeister Richard Borgmann zum Besuch ein. Im Autohaus Rüschkamp informierte Inhaber Joan Hendrik Rüschkamp seine Gäste auch über das Thema Integration am Arbeitsplatz. Foto:
    (wer)

    Lüdinghausen –
    „Integration durch Austausch“ – diesem Ziel hat sich das Multikulturelle Forum (MKF) aus Lünen
    verschrieben. Und setzt dies seit nunmehr 25 Jahren auch um. In Kooperation mit der türkischen Divrigi-Stiftung in
    Ankara werden unter anderem Austauschprogramme für Jugendliche in Deutschland organisiert. Ob davon auch junge
    Menschen in der Steverstadt profitieren können, muss die Zukunft zeigen.

    Ein Anfang ist mit dem Besuch einer türkischen Delegation am Montag im Lüdinghauser Rathaus gemacht. Unter den Gästen waren
    mit MKF-Geschäftsführer Kenan Kücük auch ein gutes Dutzend Gäste aus der Türkei, die sich derzeit auf einer Informationsreise in
    der Region befinden. Auf Initiative von Joan Hendrik Rüschkamp, dessen Autohaus auch einen Standort in Lünen hat, machten die
    Besucher aus Anatolien Station in der Steverstadt. Unter ihnen waren mit Ali Ulusoy der stellvertretende Bürgermeister der
    Hauptstadt, außerdem der Ehrenvorsitzende der Divrigi-Stiftung, Ali Arif Atay, und der sozialdemokratische Parlamentsabgeordnete
    M. Ejder Özdemir.
    Der Abstecher in die Steverstadt war allerdings kein Zufall. Hatte doch bei dem seit fünf Jahren vom MKF vergebenen
    Multi-Kulti-Preis der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in diesem Jahr den dritten Rang erreicht. Ausgezeichnet wurde dabei die
    Arbeit von Sabine Schröder und ihrer ehrenamtlichen Mitstreiterinnen vom Fachdienst für Integration und Migration. Sie erläuterte
    der Runde ihren Einsatz vornehmlich für Menschen, die in Deutschland nur geduldet seien. Diese hätten beispielsweise keinen
    Zugang zu irgendwelchen Integrationsmaßnahmen wie etwa Sprachkursen.
    Bürgermeister Richard Borgmann sah den Besuch aus der Türkei als Chance: „Vielleicht könnte er ein Auftakt sein, dass ihre und unsere Jugend in engeren
    Kontakt treten.“ Er verwies auch darauf, dass viele Lüdinghauser die Türkei als Urlaubsland schätzten. Der Divrigi-Vertreter Ali Arif Atay stellte aber fest, dass sein
    Land über den touristischen Aspekt hinaus viel zu bieten habe – „kulturell, historisch und wissenschaftlich“. M. Ejder Özdemir ergänzte: „Die Türkei ist auch
    wirtschaftlich ein interessantes Ziel.“ Gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Ankara luden sie Borgmann zu einem baldigen Besuch ein.
    Die Visite in der Steverstadt ging mit einem Betriebsbesuch im Autohaus Rüschkamp weiter. Am Abend wartete eine Stadtführung auf die Delegation.
    VON PETER WERTH, LÜDINGHAUSEN
    Quelle:

  • Schach verbindet! Schachverein Satranç Club 2000 ein Vorbild für Integration

    Schach verbindet! Schachverein Satranç Club 2000 ein Vorbild für Integration

    Es ist keine Frage: Wir befinden uns im Zeitalter des globalen Zusammenwachsens. In einer immer kleiner werdenden Welt wird die Herausforderung für das Zusammenleben zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen immer spannender. Manch hilfsbedürftiger Zeitgenosse fühlt sich dieser interkulturellen Herausforderung hin und wieder nicht mehr gewachsen und meint aufgrund dessen gar, “Deutschland schaffe sich ab“. Nun, wo es dem einen oder dem anderen ins gewünschte Gesamtbild zu passen scheint, dass Migranten eigentlich nur die Wahl haben, Tagelöhner in einer ‚Parallelgesellschaft‘ oder potentielle Straftäter zu werden, werden entgegengesetzte Beispiele gerne mal übersehen oder als Ausnahme abgetan.

    Zum Beispiel ist da der Schachverein Satranç Club 2000 (Satranç ist das türkische Wort für Schach), der vor zehn Jahren von türkischstämmigen Schachfreundinnen und Schachfreunden gegründet wurde. Der Verein öffnete sich von Anfang an Spielerinnen und Spielern aus allen Kulturen. Nun spielen Deutsche und Türken, Serben und Kosovaren Seite an Seite, um bei diversen Ligen und Wettkämpfen ein möglichst gutes Beispiel für Ihren Satranç Club zu holen. Eine Besonderheit ist, dass es sich um einen der wenigen Sportvereine handelt, die in ihrer Satzung die Förderung des kulturellen Miteinanders explizit aufführen. Andere Schachvereine, vor allem in Nordrhein-Westfalen, beginnen sich dieses Modell bereits zum Vorbild nehmen. Hier werden Migranten aktiv, um Menschen aller Nationen aktiv zur Integration aufzurufen.

    Der Satranç Club hat am 26. September 2010 bereits zum vierten Mal zum Interkulturellen Schnellschachturnier im Rahmen der bundesweit stattfindenden Interkulturellen Woche eingeladen. Das Turnier fand diesmal zum zehnjährigen Vereinsjubiläum statt und war diesmal zusätzlich auch eine offizielle EU-Veranstaltung zum gleichzeitig stattfindenden „Europäischen Tag der Sprachen“. Was lag also näher, als diesmal den Slogan „Wir spielen in einer Sprache / Biz ayni dilden oynuyoruz“ zu wählen?

    Zur Eröffnungsansprache wurden vom Satranç Club als kleine Geste auch Offizielle des Kölner Schachverbandes eingeladen, welcher die mehrfache Deutsche Meisterin Heike Vogel folgte. Mit 34 Spielern aus diversen Vereinen hatte das Turnier eine recht feine Beteiligung für ein lokales Turnier, und für die geplanten Veranstaltungen in den nächsten Jahren ist eine Steigerung absehbar. Ungeschlagen gewonnen hat erstmalig das aufstrebende Talent Carlo Pauly von den Schachfreunden Köln-Mülheim vor dem aus Hessen angereisten Markus Ecker und dem Spitzenspieler des Satranç Club, Alexander Johannes. Der Seniorenpreis ging an den vereinslosen Spieler Peter Fäthe und der Juniorenpreis an Sophie Schröter von der Schachgemeinschaft Köln-Porz. Der Dank des 1. Vorsitzenden Güven Manay geht auch diesmal an die zahlreichen fleißigen Helfer und Vorbereiter, insbesondere jedoch an den das Turnier souverän leitenden Izzet Yilmaz.

    Turniertabelle und Ergebnisse unter:

    Der Satranç Club freut sich immer über Besucher im sehr zentral gelegenen City Hotel Köln am Neumarkt, Clemensstr. 8, 50676 Köln, vor allem samstags ab 16 Uhr. Tipp: Mit Sicherheit lässt sich ein Besuch gut mit einem Shopping bei den berühmten Einkaufsmeilen Hohe Straße und Schildergasse verbinden…

    Bericht: Güven Manay, Erster Vorsitzender des Satranç Club 2000 ( www.satranc.de.vu )

    Fotos: Christine Westphal

  • Wann ist man deutsch?

    Wann ist man deutsch?

    Wann ist man deutsch?
    von Joe Dramiga, 14. September 2010

    ResearchBlogging.org

    Die Soziologen Michael Mäs und Kurt Mühler der Uni Leipzig haben sich gefragt bei welchen Merkmalen eine Person als „deutsch“ beschrieben wird. Zur Beantwortung dieser Frage überprüften sie zwei Hypothesen, die Assimilationshypothese und die Abstammungshypothese. Die Assimilationshypothese besagt, dass die Anpassung an zentrale kulturelle Merkmale von Bedeutung ist. Dies sind vor allem, so wird vermutet, die sichere Beherrschung der deutschen Sprache, die Zugehörigkeit zum Christentum, die Wohndauer in Deutschland und ein deutscher Ehepartner. Die Abstammungshypothese dagegen behauptet, dass man „deutsch sein“ nicht lernen kann: „deutsch“ ist man nur, wenn die Eltern Deutsche sind. Die Wissenschaftler befragten dazu 579 Menschen aus Sachsen. Die Daten wurden im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projektes “Ursachen für die Identifikation von Bürgern mit ihrer Region und Wirkungen auf ihr individuelles Handeln“ erhoben.

    Merkmale die das „deutsch sein“ bestimmen

    Dabei wurden den Befragten Situationsbeschreibungen von Menschen vorgegeben, die aus Kombinationen bestimmter kultureller und rechtlicher Merkmale bestehen, sogenannte Vignetten.

    Es gab folgende Vignettenmerkmale:

    Geburtsland: Deutschland, Frankreich, Türkei
    Staatsangehörigkeit der Eltern: deutsch, französisch, türkisch
    Wohndauer in Deutschland: seit 2 Jahren, seit 8 Jahren, seit 20 Jahren, seit Geburt
    Beherrschung der deutschen Sprache: fließend, gebrochen, kaum
    Religionszugehörigkeit: ohne Religion, Christ, Moslem
    Nationalität des Ehepartners: deutsch, französisch, türkisch

    Eine Vignette (Situationsbeschreibung für eine Person) würde z.B. lauten:

    Eine Person A ist in der Türkei geboren. Die Staatsangehörigkeit der Eltern von A ist türkisch. A lebt seit 8 Jahren in Deutschland. A spricht gebrochen deutsch und ist ohne Religion. A hat einen deutschen Ehepartner.

    Die Befragten wurden dann gebeten, die beschriebene Person nach der folgenden 7-stufigen Skala (-3 bis +3) nach ihrem „deutsch sein“ zu beurteilen:

    -3: auf keinen Fall deutsch
    0: unentschlossen
    +3: auf jeden Fall deutsch

    Jedem Befragten wurden 15 Vignetten zur Bewertung vorgelegt. Die 15 Vignetten wurden zufällig zusammengestellt und zufällig auf die Befragten verteilt. Der Vignettenfragebogen wurde schriftlich ausgefüllt.

    Die Verteilung der Bewertungen

    Knapp ein Drittel der Urteile (29,4 Prozent) wies den höchstmöglichen negativen Wert -3 (auf keinen Fall deutsch) auf. 6,7 Prozent der Urteile wiesen den höchstmöglichen Wert +3 (auf jeden Fall deutsch) auf. 19,3 Prozent der Urteile wiesen den Wert 0 (unentschlossen) auf.

    Diese Ergebnisse beziehen sich nur auf die Urteile (Die Prozentwerte wurden gerundet). Die 579 Befragten waren zufällig ausgewählt. Es ist denkbar, dass die Befragten ihr Urteil darüber, wann jemand als „deutsch“ zu bezeichnen ist, völlig unterschiedlich bilden. Die Befragten haben jeweils 15 Vignetten beurteilt. Damit lassen sich multivariate Analysen für jeden einzelnen Befragten durchführen. Es wurde eine befragtenspezifische Regressionsanalyse durchgeführt, um zu schauen, ob die Befragten ihre Urteile unterschiedlich bilden. Die Auswertung dieser befragtenspezifischen Regressionsanalyse hat gezeigt, dass sich die Befragten sehr stark darin unterscheiden, wie sie das Urteil, ob jemand deutsch ist, bilden. Die Einbeziehung demografischer Variablen der Befragten wie Alter, Familienstand, Geschlecht, Schulbildung und Einkommen zeigten kaum Wirkungen auf die Urteile.

    Deutsch ist, wer deutsche Eltern hat

    Die Abstammungshypothese wurde klar bestätigt. Wer deutsche Eltern hat, wird als „deutsch“ bezeichnet. Dieses Merkmal hatte die stärkste Wirkung. Die spezielle Hypothese zur kulturellen Ausschließung besagt, dass z.B. ein türkisch-stämmiger Moslem trotz hoher Assimilationsbemühungen nicht als „deutsch“ bezeichnet wird. Aufgrund dieser Hypothese würde man voraussagen, dass sich der Effekt von „Moslem“ nicht ändert, wenn man in die Analyse Merkmale einbezieht, die, so vermutet man, Assimilationsbemühungen messen. Diese sind insbesondere „deutscher Ehepartner“ und „fließende Beherrschung der deutschen Sprache“.
    Diese Hypothese wurde auf folgende Weise getestet. Es wurden die Korrelationen zwischen „Moslem“ und den Urteilen zum „deutsch sein“ bei zwei Gruppen von Vignetten miteinander verglichen: Vignetten, in denen die Person hohe Assimilationsbemühungen zeigt (also fließend Deutsch spricht und einen deutschen Ehepartner hat) und in denen die Person niedrige Assimilationsbemühungen zeigt (also nicht fließend Deutsch spricht und keinen deutschen Ehepartner hat). Für jede dieser Extremgruppen wurden die Korrelationen zwischen „Moslem“ und Beurteilungsskala berechnet. Trotz Anpassungsbemühungen nehmen die Menschen eine Person nicht als „mehr deutsch“ war.

    Bei den Vignetten mit einer Person mit niedrigen Assimilationsbemühungen betrug die Korrelation zwischen „Moslem“ und dem Urteil -0.03. Bei den Vignetten mit einer Person mit hohen Assimilationsbemühungen korrelierten die genannten Variablen mit – 0.22 [1].

    Dies bestätigt die Hypothese zur kulturellen Ausschließung die besagt, dass nämlich Assimilationsbemühungen nicht dazu beitragen, dass man eher als deutsch bezeichnet wird. Im Gegenteil: Bei hohen Assimilationsbemühungen wird man eher nicht als deutsch eingestuft.

    Die Forscher erklären das mit dem Dissonanzeffekt und den Terroranschlägen in der jüngeren Vergangenheit.

    Der Dissonanzeffekt

    Der Dissonanzeffekt ist ein Phänomen, das in der Sozialpsychologie durch Festingers Dissonanztheorie beschrieben und erklärt wird. 1957 veröffentlichte Leon Festinger ein Buch [2], in dem er seine Theorie der kognitiven Dissonanz und ihre Bedeutung für die Meinungsbildung und das Verhalten vorstellte.

    Von zentraler Bedeutung ist dabei der psychologische Begriff der Kognition. In der Psychologie bezeichnet Kognition die mentalen Prozesse eines Individuums wie Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche, Absichten. Kognitionen können auch als Informationsverarbeitungsprozesse verstanden werden, in dem Neues gelernt und Wissen verarbeitet wird, siehe Denken und Problemlösen. Kognitionen können Emotionen (Gefühle) beeinflussen und/oder durch sie beeinflusst werden.

    Kognitionen können sich relevant zueinander verhalten. Bei einer relevanten Relation unterscheidet man wiederum zwischen konsonanter und dissonanter Relation. Passen zwei Kognitionen widerspruchslos zusammen oder folgt eine Kognition aus der anderen, dann verhalten sich diese Kognitionen zueinander konsonant.

    Kognition A: Ich mag Soul-Musik. Kognition B: Ich höre mir die CD von Erykah Badu an.

    Passen zwei Kognitionen hingegen nicht zusammen, weil sie einander widersprechen oder sogar das Gegenteil vom jeweils anderen bedeuten, dann verhalten sich diese Kognitionen zueinander dissonant und eine solche Relation hat kognitive Dissonanz zur Folge.

    Kognition A: Ich esse jeden Tag sieben Schnitzel. Kognition B: Ich will abnehmen.

    Festingers Theorie geht von der Annahme aus, dass kognitive Dissonanz zu unangenehmen psychischen Spannungen führt, die Menschen dazu motiviert, diese Spannung zu beseitigen oder wenigstens zu reduzieren. Je größer die Dissonanz (welche vom subjektiven Empfinden abhängig ist), desto größer der Druck bzw. die Motivation, diesen Zustand zu beseitigen. Festinger meint dabei nicht logische Unvereinbarkeiten, sondern psychologische d.h. was für eine Person psychologisch unvereinbar ist, kann für andere vereinbar sein.

    Welche Mittel benutzen Menschen um eine kognitive Dissonanz zu reduzieren?

    Menschen reduzieren kognitive Dissonanz z.B. durch Veränderungen ihres kognitiven Systems.

    a) Addition neuer konsonanter Kognitionen
    b) Subtraktion von dissonanten Kognitionen (Ignorieren, Vergessen, Verdrängen)
    c) Substitution von Kognitionen: Subtraktion dissonanter bei gleichzeitiger Addition konsonanter Kognitionen → kognitive Verzerrung erforderlich
    Kognition kann dann umso schwerer zur Dissonanzreduktion verwendet werden, je größer die Anzahl konsonanter Beziehungen zu anderen Kognitionen ist.

    Nachtrag 16.9.2010

    Es ist Zeit für ein wenig Edutainment. In den Kommentaren wurde ja weiter eifrig über die Definition von „deutsch“ diskutiert. Hier der Textauszug zu dem Lied „Fremd im eigenen Land“. Ich denke, er macht recht deutlich wohin diese Studie zielt.

    …Ich habe einen grünen Pass mit ’nem goldenen Adler drauf

    dies bedingt, dass ich mir oft die Haare rauf

    Jetzt mal ohne Spass: Ärger hab‘ ich zu Hauf

    obwohl ich langsam Auto fahre und niemals sauf‘

    All das Gerede von europäischem Zusammenschluss

    fahr‘ ich zur Grenze mit dem Zug oder einem Bus

    frag‘ ich mich warum ich der Einzige bin, der sich ausweisen muss,

    Identität beweisen muss!

    Ist es so ungewöhnlich, wenn ein Afro-Deutscher seine Sprache spricht

    und nicht so blass ist im Gesicht?

    Das Problem sind die Ideen im System:

    ein echter Deutscher muss auch richtig deutsch aussehen,

    blaue Augen, blondes Haar keine Gefahr,

    gab’s da nicht ’ne Zeit wo’s schon mal so war?!

    „Gehst du mal später zurück in deine Heimat?“

    ‚Wohin? nach Heidelberg? wo ich ein Heim hab?‘

    „Nein du weisst, was ich mein…“

    Komm lass es sein, ich kenn diese Fragen seit dem ich klein

    bin in diesem Land vor zwei Jahrzehnten geborn‘

    doch frag‘ ich mich manchmal, was hab‘ ich hier verloren!

    Ignorantes Geschwätz, ohne End

    dumme Sprüche, die man bereits alle kennt

    „Eh, bist du Amerikaner oder kommste aus Afrika?“

    Noch ein Kommentar über mein Haar, was ist daran so sonderbar?

    „Ach du bist Deutscher, komm erzähl kein Scheiss!“

    Du willst den Beweis? Hier ist mein Ausweis:

    Gestatten sie mein Name ist Frederik Hahn

    ich wurde hier geboren, doch wahrscheinlich sieht man’s mir nicht an,

    ich bin kein Ausländer, Aussiedler, Tourist, Immigrant,

    sondern deutscher Staatsbürger und komme zufällig aus diesem Land,…
    Quelle:

  • »Wir wollen so wie die anderen behandelt werden«

    »Wir wollen so wie die anderen behandelt werden«

    Kemal Kiliçdaroglu
    Foto: AFP

    28.09.2010

    »Wir wollen so wie die anderen behandelt werden«

    Türkischer Oppositionsführer zum EU-Beitritt und zur Politik Ankaras
    Kemal Kiliçdaroglu, geboren 1948, ist seit dem 22. Mai 2010 Vorsitzender der Cumhuriyet Halk Partisi (Republikanische Volkspartei). Die CHP ist mit 97 Parlamentssitzen die größte Oppositionspartei der Türkei. Der Kemalist Kiliçdaroglu bekam von der Presse wegen seiner ruhigen Art und der Ähnlichkeit mit Mahatma Gandhi den Spitznamen »Gandhi Kemal«. Mit ihm sprach für ND Martin Lejeune.

    ND: Sie sind nicht einmal vier Monate Oppositionschef und haben mit dem Ja der Bevölkerung zur Verfassungsreform Mitte September bereits eine schwere Niederlage einstecken müssen. Warum waren Sie gegen die Neuerungen?
    Kiliçdaroglu: Die Verfassungsreform war ein Angebot der Adalet ve Kalkinma Partisi (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung, die Regierungspartei AKP – d. Red.) an die Bevölkerung, um das es keinen wirklich offenen Diskurs in der Öffentlichkeit gab. Die Medienfreiheit ist im türkischen Staat immer noch zu sehr eingeschränkt. Die CHP und ich waren gegen das Referendum, weil sich die AKP das Justizministerium und damit die gesamte Rechtsprechung eines Landes unter den Nagel gerissen hat. Die Judikative eines Landes sollte aber unabhängig von Regierungsparteien Recht sprechen.

    Sie waren kürzlich in Brüssel, wo sie das erste EU-Büro der CHP eröffneten. Dabei scheint es doch völlig unrealistisch, dass die Türkei vor 2025 in die EU kommt.
    Wir sind eine politische Partei, die den EU-Beitritt anstrebt. Wir glauben, dass die Türkei ein Teil der zivilisierten Welt ist. Wir sind eine politische Partei, die meint, dass eine Zukunft, in der die Türkei in die EU integriert ist, auch der Europäischen Union Vorteile bringt, weil die Stimme einer solchen EU noch größeres Gewicht in der Welt haben wird. Die Türkei ist aufgrund der Größe ihrer Bevölkerung und ihrer geografischen Lage sicher nicht leicht zu verdauen für die EU. Deshalb verstehen wir, dass sich diese mit dem Integrationsprozess Zeit lässt.

    Andererseits sind die Beziehungen der EU gegenüber der Türkei von einer Doppelmoral geprägt. Was die EU in der Öffentlichkeit erklärt, muss damit übereinstimmen, was sie uns hinter verschlossenen Türen sagt. Sonst besteht die Gefahr, dass die EU in der türkischen Bevölkerung falsche Erwartungen weckt. Wir wollen einfach nur wie die anderen Beitrittskandidaten behandelt werden.

    Die Türkei scheint sich immer mehr von Europa ab- und dem Maghreb und der arabischen Halbinsel zuzuwenden. Außerdem orientiert sich die türkische Außenpolitik immer stärker in Richtung Kaukasus und Zentralasien.
    Zur Zeit beobachte ich eine Achsenverschiebung in der türkischen Außenpolitik. Insbesondere die Iran-Politik gibt mir sehr zu denken. Wir als CHP wollen nicht, dass unsere Nachbarn in den Besitz von Atomwaffen kommen. Denn der Mittlere Osten ist ein kochender Hexenkessel. Wir wollen eine Region ohne Atomwaffen, dies betrifft auch Israel. Wenn es Iran nicht schafft, hinsichtlich seiner Atompolitik den Zuspruch des Westens zu bekommen, dann sollte die Türkei auch keinen gegenteiligen Kurs fahren. Die Türkei sollte nicht von der Politik der Vereinten Nationen abweichen. Jedoch sind wir nicht verpflichtet, bilaterale EU-Sanktionen gegen Iran mitzutragen. Wenn die Türkei allerdings ihre Beziehungen zu den östlichen Ländern, bis hin zu China, intensiviert, kann dies später auch für die EU von Nutzen sein. Jeder weiß, dass die Türkei ein wichtiges Transitland für Rohstoffe aus Ostasien in die EU-Länder ist.

    Teilen Sie die Politik von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan gegenüber Israel?
    Die CHP möchte nicht, dass sich die Beziehungen der Türkei gegenüber Israel verschlechtern. Wir möchten die Beziehungen zu keinem Land verschlechtern. Aber auch die CHP hält das israelische Embargo gegenüber dem Gaza-Streifen für ungerechtfertigt. Ich meine, dass Israel auf die Hamas zugehen und das Embargo aufheben sollte.

    Sie haben für Oktober die Präsentation Ihrer wirtschaftspolitischen Strategie angekündigt. Wie wollen Sie den Schuldenberg der Türkei bewältigen?
    Die hohen Zinszahlungen, ebenso wie die Massenarbeitslosigkeit, belasten die Entwicklung der Wirtschaft der Türkei sehr. Ich sehe mich in der Tradition Bülent Ecevits, jenes Parteiführers, unter dem die CHP große Erfolge hatte. Seine enorme Anerkennung in der Bevölkerung erreichte er vor allem durch die Propagierung eines antineoliberalen Wirtschaftsmodells.

    Sie haben angekündigt, im Falle einer Regierungsübernahme durch Ihre Partei ein Gesetz über politische Ethik zu verabschieden. Bedarf es eines solchen Gesetzes wirklich?
    Der Ton zwischen Abgeordneten im türkischen Parlament ist manchmal skandalös, etwa wenn sich Parlamentarier gegenseitig in der Debatte anschreien. Aber auch der Umgang der Polizei mit Demonstranten an Gedenk- oder Feiertagen ist nicht hinnehmbar. Gerade hat beispielsweise der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Türkei in drei Fällen wegen der Brutalität seiner Sicherheitskräfte verurteilt.

    URL:

  • „Dreikäsehoch“

    „Dreikäsehoch“

    Kerpen, 02.09.2010
    „Dreikäsehoch“ – und voller Neugier in die Welt!
    Herzliche Einladung zum Runden Tisch: Von der Kita in die Schule

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Im Kindergarten fühlen sich Kinder gut betreut und angenommen. Das gibt ihnen die Sicherheit, voller Neugier die Welt zu erforschen. Gerade diese Lernerfahrung ist motivierend für das lebenslange Lernen – auch für Kinder mit Migrationshintergrund.

    Deshalb können ErzieherInnen sowie Lehrkräfte gemeinsam überlegen: Was brauchen Kinder, um ihre Talente und Fähigkeiten zu entfalten und was kann dabei die eine Einrichtung von der anderen lernen? Die Entwicklung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses zwischen den beiden Bildungsinstitutionen Kita und Schule ist hierbei ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

    Wir möchten gemeinsam mit Ihnen beleuchten, wie der Übergang besonders gut gelingen kann und mit Ihnen Ideen entwickeln, welche Rahmenbedingungen hierfür erforderlich sind. Impulse für die Diskussion kommen von Iskender Yildirim und Anja Zänkert. Herr Yildirim ist bei der Stadt Duisburg im Referat zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) verantwortlich für den Übergang Elementarbereich/Schule, Frau Zänkert (Stadt Kerpen) ist Fachberaterin für die Kerpener Kindertageseinrichtungen.

    Jürgen Schlicher steht uns mit seiner Fachkenntnis über gesellschaftliche Vielfalt und Potenziale als Moderator zur Verfügung. Ein kleiner Imbiss stärkt uns zwischendurch.
    28.09.2010 im Sitzungssaal des Rathauses (Raum 200),
    von 19 bis 21Uhr

    Kommen Sie gern und diskutieren Sie mit!

    Quelle:

  • Richter lassen Neonazis marschieren

    Richter lassen Neonazis marschieren

    27.09.2010 / Inland
    Richter lassen Neonazis marschieren

    Oberverwaltungsgericht genehmigte rassistischen Aufmarsch in Aachen. Tausende auf Protestdemonstration
    Von Mats Fogeman
    Rund 160 Neonazis sind am Samstag durch das Aachener Ostviertel gezogen, um gegen den Bau der Yunus-Emre-Moschee zu demonstrieren. Aachens Polizeipräsident Klaus Oelze war mit einem Verbot des Aufmarsches gescheitert. Das Verwaltungsgericht Aachen gab dem Eilantrag des Pulheimer Neonazis und Demoanmelders Axel Reitz statt und hob die Verbotsverfügung auf. Die Beschwerde Oelzes gegen diesen Beschluß wurde vom Oberverwaltungsgericht Münster verworfen.

    Anreisende Neonazis wurden am hermetisch abgeriegelten Bahnhof Rothe Erde über mehrere Stunden von der Polizei unter anderem auf mitgeführte Sprengsätze durchsucht. Der Hintergrund: Die Staatsanwaltschaft führt zur Zeit ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Neonazis aus dem Umfeld der »Kameradschaft Aachener Land«, denen die Vorbereitung von Sprengstoffattentaten vorgeworfen wird (jW berichtete). Abgeschirmt von Einsatzkräften, zog der braune Troß anschließend mit rassistischen Parolen durch weitgehend unbelebte Straßen bis in die Nähe der Moscheebaustelle.

    Ralf Woelk, Vorsitzender der DGB-Region NRW Süd-West, übte während einer Kundgebung scharfe Kritik an der Entscheidung der Gerichte. Zum Protest hatten Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Aachener Initiativen aufgerufen. Im Laufe des Tages nahm die Polizei mehrere Neonazigegner in Gewahrsam. Nach Angaben des DGB nahmen im Laufe des Tages rund 3000 Menschen an den verschiedenen Protestaktionen teil. Bereits am Morgen hatten etwa 300 Anhänger linker antifaschistischer Gruppen in der Aachener Innenstadt demonstriert und sich anschließend der Bündniskundgebung angeschlossen. Bis zum frühen Abend fand an der Moscheebaustelle ein Bürgerfest mit mehreren hundert Besuchern statt.

    Quelle:

  • Migration, Integration und Islamophobie

    Migration, Integration und Islamophobie

    Symposium

    „Migration, Integration und Islamophobie in Deutschland“

    Freitag, den 22.10.2010

    Ort: N.N.

    Vorläufiges Programm: 18.00-18.10 Uhr

    Eröffnungsrede

    Dr. Ali Sak (Vorsitzender Elternverband Ruhr): 18.10-18.15 Uhr

    Grußwort

    Türkischer Generalkonsul Dr. Hakan Akbulut: 18.15 bis 18.45 Uhr

    Vortrag: Islamophobie und Negativintegration (Dr. Mehmet Şekeroğlu): 18.45-19.00 Uhr

    Politische Kabaretteinlage mit der „Integrator“(Alparslan Marx) 19.00-19.10

    Pause

    19.00 – 20.00 Uhr

    Stimmen aus Politik und Gesellschaft mit Beiträgen von

    Zentrum für Türkeistudien und Integration            N.N.

    Türkische Gemeinde Deutschland (NRW) Deniz Güner

    RAA-Essen                                                               Dr. H. Schweitzer

    Der Pate des Wortes „Integration“                        Alparslan Marx

    SPD                                                                           N.N.

    CDU                                                                          N.N.

    Die GRÜNEN-Bündnis 90                                      Samir Fetic

    FDP                                                                           Ingolf Homberger

    Die LINKE                                                               N.N.

    WAZ/NRZ                                                                N.N.

    Hürriyet/Sabah                                                         N.N.

    20.00-21.00 Uhr

    Gemeinsame Diskussion

    ab 21.00 Uhr

    Ausklang und offene Diskussion am Buffet

    Durch das Programm führt:

    Dr. Ahmet Turgut

    Zur Person von Dr. Mehmet Şekeroğlu

    geboren 1955 in Ordu (Türkei), Soziologiestudium in Ankara (Hacettepe Universität; 1976-1981); M.A. (Soziologie, Politologie und Sozialpsychologie) an der Universität Hannover (1982-1986); Promotion am 15.11.2006 (Islamfalle Deutschland. Negativintegration der Türken durch die Förderung und Stigmatisierung der ethnischen und religiösen Identitäten) an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover; seit 1987 Türkischlehrer in Hannover.

    Veröffentlichungen:
    seit 1985: Gesellschafts- und literaturkritische Aufsätze in türkischen und deutschen Zeitungen und Zeitschriften; Erzählungen in mehreren türkischen Zeitschriften.

    Bücher:
    “Insan Eli” (Erzählungen; Istanbul, 1994)
    “Das Ohrenklingeln” (Erzählungen; Weissach i. T., 1998)
    “Alman Demokratlarina Mektuplar” (Essays; Istanbul, 1998)
    “’Islamfalle’ Deutschland? Negativintegration und Politisierung des Kulturellen.” (Promotionsschrift; Münster, 2007)

    Zur Person von Alparslan Marx, alias der Integrator

    Alparslan Marx

    Alparslan Marx alias „Der Integrator“ wurde als Sohn einer alteingesessenen Kaufmannsfamilie in Lübeck geboren. Aber schon mit sechs Monaten entschied er sich in die Türkei auszuwandern und lieber in der kosmopolitischen Metropole Istanbul aufzuwachsen. Im Alter von 18 Jahren wurde er dann gegen seinen Willen mit Deutschland zwangsverheiratet.

    1985 fand er auf einer Provinzbühne in Wiesbaden die erste Rolle seines Lebens: Ein türkischer Professor für ‚Bayerologie’ bringt den Bayern bayrisch bei. Nie hätte er gedacht, dass seine chaotischen Familienverhältnisse ihn zum Kabarettisten prädestinieren. Seitdem fällt es ihm nicht schwer, sich in unterschiedliche Rollen zu vertiefen und diese authentisch zu verkörpern.
    Seine Wandlungsfähigkeit befähigte ihn zu einer steilen Integrationskarriere: Marx hat sich vom „Gastarbeiterkind“ zum „Ausländer“ und schließlich zum „Deutschen mit Migrationshintergrund“ hochgearbeitet. Seit 2005 recherchiert Marx daher die Gründe, warum bei ihm und den meisten Ausländern nie das Gefühl aufkommt, ein vollwertiges Mitglied dieses Landes zu sein. Was er bei seiner Suche herausgefunden hat, erzählt er gleichermaßen einfühlsam wie sarkastisch in seinem Kabarett-Programm, „Alles wird gut“.

    Seinen Nachnamen sieht Alparslan Marx dabei als Verpflichtung: Er hat Visionen für eine Gesellschaft jenseits aller Integrationsproblematiken – auch wenn ihm das seinen Job als Kabarettisten kosten könnte. Dazu veranstaltete er Diskussionsrunden, Infoveranstaltungen und Aktionen. In Podiumsdiskussionen und Konferenzen ist er ein gern gesehener Gast.

    Seit der Premiere von „Alles wird gut“ tritt er mit seinem Programm regelmäßig in verschiedenen Häusern und Städten auf. Zudem ist er des Öfteren im TV präsent – zum Beispiel bei „Maibritt Illner“, in der „Tagesschau“ und bei „CosmoTV“.

  • Deutschland schafft sich NICHT ab

    Deutschland schafft sich NICHT ab

    Pressemeldung
    Gütersloh, 23.09.2010

    Faktencheck der Bertelsmann Stiftung zur Integration von Migranten

    Seit Erscheinen des umstrittenen Buches von Thilo Sarrazin, „Deutschland schafft sich ab“, diskutiert die Öffentlichkeit über die vermeintlich wenig gelungene Integration von Zuwanderern. Auch wenn zahlreiche Integrationsaufgaben noch nicht gelöst sind, erweisen sich viele der behaupteten Tatsachen lediglich als langlebige Vorurteile und Legenden, wie der folgende Faktencheck der Bertelsmann Stiftung beweist.

    Vorurteil 1: Die Integrationspolitik der Vergangenheit ist gescheitert
    Das sieht die Bevölkerung anders: Alteingesessene und Zuwanderer gleichermaßen sind mit der Integrationspolitik der letzten Jahre weitgehend zufrieden und blicken recht zuversichtlich in die Zukunft der Integration und Integrationspolitik. Von einer Verbesserung der Integrationspolitik in den vergangenen Jahren sprechen 50 Prozent aller Befragten. Etwa ebenso viele erwarten künftig weitere Verbesserungen. Lediglich zehn bis 15 Prozent der Befragten sehen eine Verschlechterung (Jahresgutachten des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration 2010). mehr …

    Vorurteil 2: Das Klima zwischen Deutschen und Migranten wird immer schlechter und angespannter
    Im Gegenteil: Insgesamt herrscht in Deutschland auf beiden Seiten der Einwanderungsgesellschaft ein freundliches Integrationsklima. Das Integrationsbarometer des Sachverständigenrats der deutschen Stiftungen für Integration und Migration zeigt, dass in allen Bereichen des Zusammenlebens Migranten wie die angestammte Bevölkerung die Beziehungen positiv bewerten. Die höchsten Bewertungen erfahren dabei die sozialen Beziehungen gefolgt vom Integrationsklima am Arbeitsplatz und schließlich in der Nachbarschaft. Die Bewertungen fallen bei Migranten leicht positiver aus als bei der Mehrheitsbevölkerung. mehr …

    Beim Thema Toleranz schneidet Deutschland zudem bei den European Lifelong Learning Indicators (ELLI) der Bertelsmann Stiftung im europäischen Vergleich gut ab. mehr …

    Vorurteil 3: Die Interessen der Ausländer werden zu stark berücksichtigt
    Weniger als ein Drittel (30 Prozent) der deutschen Staatsbürger glauben, dass die Interessen der Ausländer in Deutschland zu stark berücksichtigt werden. Die Mehrheit meint dagegen, die Interessen würden gerade richtig berücksichtigt (44 Prozent); 17,1  Prozent erklären sogar, zu wenig (Demokratie-Studie Forschungsgruppe Wahlen 2009 im Auftrag der Bertelsmann Stiftung – Zahlen bisher unveröffentlicht). mehr …

    Vorurteil 4: Die Migranten sind für ihre Integration selbst verantwortlich, sie müssen sich mehr darum bemühen
    Dass beide Seiten gleichermaßen für eine gelungene Integration verantwortlich sind, dessen sind sich sowohl Zuwanderer als auch Alteingesessene bewusst: In einer Umfrage des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Migration und Integration von 2010 beantworteten rund 62 Prozent in beiden Gruppen, dass beide Seiten für Integration verantwortlich seien. mehr …

    Vorurteil 5: Migranten haben kein Verhältnis zur Demokratie oder verachten sie sogar
    Migranten stimmen der Demokratie in Deutschland fast ebenso sehr zu wie die deutschstämmige Bevölkerung. Nach einer Studie der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2009 sagen 70 Prozent der Migranten „Ja“ zur Demokratie, unter der deutschstämmigen Mehrheitsbevölkerung sind dies 78 Prozent. Die Zustimmung zur Demokratie der Migranten wächst dabei mit Aufenthalts- und Lebensdauer in Deutschland an. mehr …

    Vorurteil 6: Vor allem Muslime sind in religiösen und politischen Fragen besonders intolerant
    Die in Deutschland lebenden Muslime sind im Durchschnitt zwar religiöser als die übrigen Einwohner, aber gleichwohl in religiösen und politischen Fragen nicht weniger tolerant. Nach den Ergebnissen des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2008 erklären unter den religiösen Muslimen hierzulande 67 Prozent, dass jede Religion einen wahren Kern hat und 86 Prozent, man solle offen gegenüber allen Religionen sein. Nur sechs Prozent finden dies nicht. Lediglich 24 Prozent der religiösen Muslime denkt, dass vor allem ihre eigene Religion besonders recht hat. Für nur 16 Prozent der hier lebenden Muslime hat ihre Religion eine Auswirkung auf ihre politische Einstellung. Dies sagen aber auch 18 Prozent der deutschen Mehrheitsbevölkerung.
    mehr …

    Vorurteil 7: Die Migranten glauben selbst nicht an eine gute Zukunft in Deutschland
    Falsch: Die Zuwanderer in Deutschland schauen mit Zuversicht in das kommende Jahrzehnt. 53 Prozent von ihnen glauben mit Blick auf die nächsten zehn Jahre an eine gute Zukunft in der Bundesrepublik, bei den unter 25-Jährigen sind es sogar 70 Prozent. Besonders zuversichtlich sind demnach Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion: 63 Prozent von ihnen blicken optimistisch in die Zukunft, bei Menschen mit türkischer Abstammung sind es mit 45 Prozent etwas weniger. Trotz der insgesamt positiven Zukunftseinschätzung fürchtet allerdings mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller Befragten, dass die Spannungen zwischen Deutschen und Zuwanderern zunehmen werden. (Quelle: Repräsentative Umfrage der Bertelsmann Stiftung durchgeführt vom Institut für Demoskopie in Allensbach 2009) mehr …

    Vorurteil 8: Die Migranten fühlen sich in Deutschland nicht wohl
    Die überwiegende Mehrheit der Migranten fühlt sich in Deutschland wohl. Nach einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung in 2009 sagen dies 69 Prozent der Migranten. Die überwiegende Mehrheit empfindet sich auch als Teil der deutschen Gesellschaft, lediglich für fünf Prozent gilt dies nicht. Nach der Erhebung des Integrationsbarometers des Sachverständigenrats der deutschen Stiftungen fühlen sich 60 Prozent der Migranten hierzulande sehr wohl, weitere 35 Prozent eher wohl. Dies entspricht ziemlich genau der Zufriedenheit der übrigen hier lebenden Deutschen. mehr …

    Vorurteil 9: Migranten möchten mit den Deutschen nichts zu tun haben
    Eine überwältigende Mehrheit der Migranten wünscht sich nach einer Umfrage des Instituts Allensbach im Auftrag der Bertelsmann Stiftung von 2009 einen engen sozialen Kontakt zur deutschen Mehrheitsbevölkerung. Lediglich 3,5 Prozent möchten mit den „Deutschen“ nichts zu tun haben. Unter den türkischstämmigen Migranten sind es ebenfalls nur 6,1 Prozent, unter Menschen polnischer Abstammung nur 1,6 Prozent. Dieser Wunsch wird auch im Alltag sehr häufig realisiert. So feiern 82 Prozent der Migranten Feste mit Deutschen, nur 17 Prozent tun dies nicht (unter den Türkischstämmigen praktizieren 76 Prozent gemeinsame Feiern). mehr …

    Vorurteil 10: Deutschstämmige Kinder fühlen sich in ihren Klassen angesichts der Vielzahl der ausländischen Mitschüler nicht mehr wohl
    Zwei Drittel der Erstklässler deutscher Herkunft finden es völlig normal, Mitschüler mit anderen ethnischen Wurzeln zu haben. Durchschnittlich 60 Prozent der Erstklässler haben einen Freund oder eine Freundin anderer ethnischer Herkunft. Bei den Kindern von Migranten sind es sogar 72 Prozent. Freundschaften zwischen den Kulturen sind in diesem Alter eher die Regel als die Ausnahme: Die Zahl der Freundschaften ist umso höher je mehr Kinder von Ausländern in der Klasse sind (Studie unter der Leitung des Bildungsforschers Heinz Reinders von der Universität Würzburg mit knapp 1.000 Grundschulkindern aus Bayern und Hamburg).mehr …

  • Einladung zur Wiedereröffnung der Moschee am Kerpener Stiftsplatz

    Einladung zur Wiedereröffnung der Moschee am Kerpener Stiftsplatz

    Einladung zur Wiedereröffnung der Moschee am Kerpener Stiftsplatz

    Die Ditib-Türkisch Islamische Gemeinde zu Kerpen e.V. lädt Sie herzlich zur Wiedereröffnung (nach Um- und Ausbau) der Moschee am Stiftsplatz 18 ein. Der formelle Teil findet am Samstag, dem 02.10.2010, zwischen 15 und 18 Uhr statt. Zum traditionellen Tag der offenen Moschee sind Sie am Sonntag, dem 03.10.2010, von 13 bis 18 Uhr herzlich eingeladen.

  • Wir sind Aachen!

    Wir sind Aachen!

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    wie ihr eventuell schon mitbekommen habt, hat der Aachener Polizeipräsident den Aufzug der Rechtsextremen am 25.9. in Aachen heute verboten. Ob das Verbot vor den Gerichten standhält, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzusehen. Es bleibt daher bei unseren geplanten und angemeldeten Aktionen. Allerdings das Sammeln der Teilnehmer unserer Demonstration am Adalbertsteinweg wird erst ab 11 Uhr beginnen.

    Beigefügt erhaltet ihr das Programmablauf des Familien- und Nachbarschaftsfestes ab 12 Uhr.

    Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass diese beiden Veranstaltungen auf jeden Fall stattfinden, egal wie die Gerichte mit dem Verbotsantrag für den Aufmarsch der Neonazis umgehen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Abdurrahman Kol

    25. SEPT
    2010
    Ab 12 Uhr: Familienfest
    (Moschee-Baustel le –Elsaßstr./Ecke Stolber ger Str.)

    Wir sind Aachen
    Nazis sind es nicht

    PROGRAMMÜBERSICHT 25. SEPTEMBER 2010
    Ab 11.00 Uhr: Demo und Kundgebung am Adalbertsteinweg (Nähe Weißenburger Straße)
    12.00 – 18.00 Uhr: Familien- und Nachbarschaftsfest (Elsaßstraße / Ecke Stolberger Straße)
    mit vielen Informations- und Aktionsständen,
    Spiel- und Spaßprogramm für Kinder mit Hüpfburg, Clown und vielem mehr.
    Natürlich gibt es auch internationale Spezialitäten und Getränke.
    12.00 – 14.00 Uhr: Auftakt mit der türkischen Band „Star“, der Kultband „Lagerfeuermusik“
    und der Sängerin „Jule rockt“.
    14.00 – 15.00 Uhr: Grußworte und Talkrunden mit den Gästen:
    Oberbürgermeister Marcel Philipp, Städteregionsrat Helmut Etschenberg,
    DGB-Vorsitzender Ralf Woelk, Regionaldekan Josef Voß
    und Abdurrahman Kol von der Ditib Gemeinde
    15.00 – 16.30 Uhr: Rap und HipHop aus dem Stadtteil,
    Bosnische Tanzgruppe, Schlagersaiten Quartett
    16.30 – 18.00 Uhr: Musik von den Jugendbands des STAWAG-Music-Award
    „Nation 4“und „Ben Fortune“
    Moderation: Robert Esser
    (Aachener Zeitung)

  • Starke Frauen – schwerer Weg!

    Starke Frauen – schwerer Weg!

    Interkultureller Rat in Deutschland e.V.

    Darmstadt, 21. September 2010

    Pressemitteilung

    Starke Frauen – schwerer Weg!
    Gebildete muslimische Frauen werden diskriminiert

    Viele junge muslimische Frauen streben nach Bildung und beruflichem Erfolg. Sie absolvieren eine Ausbildung oder ein Studium und wollen ihre Qualifikationen in unsere Gesellschaft einbringen. Sie könnten Vorbilder für andere sein und sind hierzu bereit. Allerdings gilt für viele muslimische Frauen der Grundsatz nicht, dass Bildung und Leistung sich lohnen. Trotz hoher Leistungsbereitschaft und Qualifikation werden sie im Bildungswesen, in der Arbeitswelt und in der Öffentlichkeit ausgegrenzt und diskriminiert:

    * In Bewerbungsverfahren werden Frauen mit türkisch klingenden Namen und kopftuchtragende Musliminnen unabhängig von ihrer Qualifikation benachteiligt;
    * Trotz guter Studienleistungen bemühen sich muslimische Studentinnen in der Verwaltung, bei Beratungsstellen, in Kindertagesstätten, Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen erfolglos um Praktikumstellen und Plätze für ein Referendariat;
    * Langjährigen und bewährten Mitarbeiterinnen wird gekündigt, weil ihre Arbeitgeber der Auffassung sind, dass kopftuchtragende Mitarbeitende den Klienten, Kunden oder Patienten nicht zuzumuten sind.

    Auch auf dem Wohnungsmarkt, im Gesundheitssystem und beim Zugang zu Waren und Dienstleistungen werden muslimische Frauen häufig diskriminiert. Manche werden in Verkehrsmitteln angepöbelt und beleidigt oder sogar von Passanten angespuckt.

    Diese Befunde ergeben sich aus wissenschaftlichen Untersuchungen und den Erfahrungsberichten muslimischer Frauen, die in der Broschüre „Starke Frauen, schwerer Weg“ zusammengetragen wurden. Die Publikation wurde von der Arbeitsgruppe „Muslimische Frauen“ beim Interkulturellen Rat erstellt. Sie versteht sich als Beitrag zur Versachlichung der in den letzten Wochen zunehmend emotionalisierten Debatte um das Zusammenleben von Muslimen und Nichtmuslimen in Deutschland.

    „Wer einschlägige Untersuchungen und Berichte der Betroffenen unvoreingenommen zur Kenntnis nimmt, merkt schnell, dass Sarrazin und andere Unrecht haben, die Muslimen mangelnde Leistungs- und Integrationsbereitschaft unterstellen und gesellschaftliche Diskriminierung schlichtweg leugnen“, erklärte Torsten Jäger, der Geschäftsführer des Interkulturellen Rates.

    Die Broschüre „Starke Frauen, schwerer Weg“ steht auf der Homepage des Interkulturellen Rates zum Download bereit und kann bei der Geschäftsstelle kostenlos in gedruckter Fassung angefordert werden. Sie wird vom Bundesweiten Clearingprojekt: Zusammenleben mit Muslimen herausgegeben, das von der Groeben-Stiftung gefördert und aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds kofinanziert wird.

    Link: Starke Frauen, schwerer Weg! Zur Benachteiligung muslimischer Frauen in der Gesellschaft

    _______________________________________________________________

    Interkultureller Rat in Deutschland e.V.

    Goebelstr. 21

    64293 Darmstadt

    Tel.: 06151 – 33 99 71

    Fax: 06151 – 39 19 740

    www.interkultureller-rat.de

  • Einladung
: Workshops der Zukunftswerkstatt „Integration“

    Einladung
: Workshops der Zukunftswerkstatt „Integration“

    Einladung

    Workshops der Zukunftswerkstatt „Integration“ &
Finissage der Ausstellung „Heimat“

    Sonntag, 10. Oktober 2010,
Willy-Brandt-Haus,
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin

Workshops der Zukunftswerkstatt „Integration“

    Beginn: 10.00 Uhr, Hans-Jochen-Vogel-Saal, 5. Etage

    Finissage der Ausstellung „Heimat“: Vom „Gastland“ zur Heimat
Beginn: 15.30 Uhr, Atrium
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    Integrationspolitik ist eine zentrale Zukunftsaufgabe für unser Land. Für Politik und Gesellschaft stellt sie eine klassische Gestaltungsaufgabe dar. Als Sozialdemokratische Partei Deutschlands kümmern wir uns seit jeher um soziale Integrationsaspekte. Unser Ursprung ist die Arbeiterbewegung. Wir sind aus den sog. Arbeiterbildungsvereinen als Partei hervorgegangen. Das war 1863. Umfassende gesellschaftliche Teilhabe – ökonomisch, kulturell und politisch – ist das Kernziel sozialdemokratischer Politik. Dies prägte die Frauenbewegung ebenso wie die Debatte in den 60er/70er Jahren, als es um die Frage ging, wie es uns gelingt, mehr Kindern aus Arbeiterfamilien den Zugang zu hohen und höchsten Schulen zu ermöglichen.
    Auch heute haben wir Bevölkerungsgruppen, denen die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs verbaut ist. Hier setzt sozialdemokratische Integrationspolitik an. In der aktuellen Debatte wird leider viel miteinander vermischt, was nicht vermengt werden sollte. Für uns als SPD steht fest, dass Integration kein reines Migrationsthema ist. Wir betrachten Integration nicht als Frage von ethnischer Herkunft oder Religionszugehörigkeit. Integration ist eine zutiefst soziale Frage, die ganz eng mit Aufstieg und Aufstiegswillen und damit mit Bildung und Qualifizierung und Perspektiven zusammenhängt. Es gibt natürlich migrationsspezifische kulturelle Aspekte, aber die Beseitigung von Integrationsdefiziten erfolgt im Wesentlichen über die Beantwortung sozialer Fragen.
    Auf dieser Basis und aus diesem Grund haben wir Anfang des Jahres in einem Beschluss des Parteivorstandes festgelegt, eine Zukunftswerkstatt Integration ins Leben zu rufen. Ziel ist es, bis zum Bundesparteitag 2011 ein ganzheitliches Integrationskonzept auf der Basis unserer bisherigen Beschlusslage zu erarbeiten. Daran wollen wir möglichst viele beteiligen, die sich im Rahmen ihrer täglichen Arbeit mit ähnlichen Fragen beschäftigen.

    Die Zukunftswerkstatt hat sich in fünf Themenfeldern dieser Aufgabe angenommen:
    • Bildung

    •Arbeit & Wirtschaft

    • Kommune & soziale Stadt

    • Migrationsrecht

    • Religion
    Aufbauend auf der Auftaktveranstaltung der Zukunftswerkstatt am 26. April dieses Jahres im Berliner Willy-Brandt-Haus, bei der wir zahlreiche Gäste aus Politik, Wissenschaft und Praxis begrüßen durften, und den vielen Rückmeldungen und Vorschlägen, die wir in der Folge erhalten haben, sind in diesen Themenfeldern erste Arbeitspapiere entstanden. Den begonnenen Dialogprozess wollen wir nun fortsetzen und mit all denen tiefer in die programmatische Weiterentwicklung einsteigen, die ebenfalls an dem Thema in unterschiedlichen Bereichen arbeiten. Dazu gehören neben engagierten Parteimitgliedern und Mandatsträgern unsere Partner aus gesellschaftlichen Vereinen, Verbänden und Institutionen.
    Deshalb laden wir herzlich ein, am 10. Oktober dabei zu sein, wenn wir in Arbeitsworkshops zu integrationspolitischen Fragen die programmatische Weiterentwicklung der SPD vorantreiben.
    Nach einem Eröffnungsimpuls von Kenan Kolat geht es direkt in die Arbeitsgruppen zu den einzelnen oben beschriebenen Themen. Zur Präsentation der Ergebnisse um 14 Uhr wird auch der stellvertretende Parteivorsitzende Klaus Wowereit anwesend sein.
    Über eine Beteiligung würden wir uns freuen.

Zudem möchten wir herzlich zur Finissage der Ausstellung „Heimat“ im Atrium des Willy-Brandt-Hauses einladen. Diese Veranstaltung wird sich ebenfalls mit dem Thema Integration beschäftigen:
    Im Gespräch: Vom „Gastland“ zur Heimat

    Klaus Wowereit u.a. mit Zülfiye Kaykin (Staatssekretärin für Integration 
beim Minister für Arbeit, Integration und Soziales in NRW)
    Mit freundlichen Grüßen

    Klaus Wowereit

    tStellvertretender Vorsitzender der SPD

    Kenan Kolat

    Co-Leiter der Zukunftswerkstatt Integration
Leiter der Zukunftswerkstatt Integration Vorsitzender des Arbeitskreises
 für Integration und Migration

    Die Einladung und das ausführliche Programm sind unter folgendem Link zu finden:


  • Türkei: Deutschland soll Visumspflicht kippen

    Türkei: Deutschland soll Visumspflicht kippen

    Türkei: Deutschland soll Visumspflicht kippen
    VON THOMAS SEIBERT – zuletzt aktualisiert: 23.09.2010
    Istanbul Sinan schüttelt ungläubig den Kopf. „Ich habe studiert, ich spreche drei Sprachen, ich habe einen festen Job, aber bei den Deutschen muss ich um ein Visum betteln.“ Der Japonologe aus Ankara hat schon im Ausland gearbeitet. Das langwierige deutsche Verfahren bei der Visa-Vergabe für Türken empfindet er als erniedrigend. Und er ist nicht allein. Die türkische Forderung nach einer Aufhebung der deutschen Visumspflicht ist eines der beherrschenden Themen des dreitägigen Besuchs, zu dem Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) gestern in der Türkei eingetroffen ist.
    Auch die deutsch-türkische Handelskammer in Istanbul fordert von de Maizière wenigstens Lockerungen bei der Visa-Vergabe, wie sie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrem letzten Türkei-Besuch in Aussicht gestellt hatte. Es gebe immer mehr Hinweise, dass Türken auf Investititionen in Deutschland verzichten, weil sie immense Visa-Probleme haben.
    Ein deutscher Geschäftsmann brauche nur einen Ausweis und ein Flugticket, um sofort einen Termin in Istanbul wahrzunehmen. „Sein türkischer Geschäftspartner hingegen muss oft mehrere Wochen warten, bevor er überhaupt seinen Antrag auf Erteilung einer Einreiseerlaubnis abgeben darf“, sagte Franz Koller, Präsident der deutsch-türkischen Handelskammer.
    Rund 200 000 Visa-Anträge bearbeiten deutsche Auslandsvertretungen in der Türkei pro Jahr. Wegen der langen und teuren Prozedur – etwa 85 Euro müssen Geschäftsleute laut Kammer pro Visum zahlen – sinkt die Bedeutung Deutschlands als Handels- und Investitionspartner der aufstrebenden Wirtschaftsnation. Ein Grund sei, dass europäische Mitbewerber und Schengen-Staaten wie Frankreich und Italien den Türken bei der Visa-Vergabe weniger Steine in den Weg legen.
    Kollers Kammer fordert deshalb kürzere Wartezeiten, weniger Bürokratie und mehr Transparenz bei den deutschen Visa. Bei deutschen Politikern spürt Koller ein Umdenken. Er hoffe deshalb, „dass auf diesem Gebiet tatsächlich etwas passiert“. Im Auswärtigen Amt sieht man die ganze Angelegenheit etwas anders. Die Wartezeiten lägen nicht bei mehreren Wochen, sondern bei mehreren Tagen, hieß es.
    Für de Maizière stand in der Türkei aber auch das Thema Integration auf der Tagesordnung. In Ankara wollte er sich unter anderem mit Ali Bardakoglu treffen, dem Leiter des staatlichen Religionsamtes, das die türkischen Imame nach Deutschland schickt. Dabei wollte Bardakoglu den Gast mit Blick auf die Forderung der CSU nach Deutschkursen für die türkischen Geistlichen über die bereits bestehenden Vorbereitungskurse für Imame informieren. So durchlaufen die Geistlichen unter anderem einen mehrmonatigen Deutschkurs und lernen auch die Kultur des Gastlandes kennen.
    Quelle: Rheinische Post

    Quelle:

  • Demo gegen Islamfeinde

    Demo gegen Islamfeinde

    22.09.2010 / Antifa / Seite 15

    Demo gegen Islamfeinde

    Neonazis wollen am Wochenende gegen Moschee-Bau in Aachen protestieren. Bündnis von CDU bis DKP kündigt Widerstand an. Antifa will Rechte blockieren
    Mats Fogeman
    Im Windschatten der Debatte um die islamfeindlichen Thesen Thilo Sarrazins machen Neonazis in Aachen rassistische Stimmung gegen Muslime. Am Samstag wollen Anhänger von NPD und den…
    (…)
    Quelle: https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/2010/09-22/060.php

  • Milli Görüs

    Milli Görüs

    Razzia bei Milli Görüs (Bild: dpa)

    Milli Görüs
    Man muss mit ihnen reden

    Von Markus Decker, 21.09.10

    Aus der Einstellung der Ermittlungen gegen Milli Görüs sollte eine verspätete Einladung des Islamrates in die Islamkonferenz resultieren. Und das nicht nur, weil die Vorwürfe der Hauptgrund für den Ausschluss waren. Anstoß, der Kommentar

    Als Innenminister Thomas de Maizière (CDU) vor ein paar Monaten die zweite Runde der Islamkonferenz einläutete, da musste der Islamrat draußen bleiben. Zu sehr ist er von Milli Görüs dominiert – jener Organisation, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird und gegen die überdies noch Ermittlungen liefen. Nun sind die Ermittlungen eingestellt. Nur: Was folgt daraus?

    Bei aller Vorsicht müsste man sagen: Die Folge sollte sein, dass der Islamrat eine verspätete Einladung erhält. Denn erstens waren die laufenden Ermittlungen wegen Betrugs, Geldwäsche sowie der Unterstützung terroristischer Organisationen und der Bildung einer kriminellen Vereinigung das Hauptargument, um es nicht zu tun. Der Minister müsste sich also beim Wort nehmen lassen. Zweitens geht es ums Prinzip. Wenn die Islamkonferenz den Sinn haben soll, die Muslime zu integrieren – und zwar auch die extremeren unter ihnen -, dann muss man mit ihnen reden.

    Man kann das Pferd natürlich auch von der anderen Seite aufzäumen und sagen: Bloß wer bestimmte Essentials unserer Staats- und Gesellschaftsordnung akzeptiert, mit dem kann man in einen Dialog eintreten. Das ist zweifellos eine legitime Position. Doch wer so argumentiert, der erreicht wahrscheinlich sein Ziel nicht – das einer möglichst umfassenden Integration. De Maizière scheint dies in Kauf nehmen zu wollen. Er könnte es noch bereuen.
    Quelle:

  • Rechtsradikalismus im Internet

    Rechtsradikalismus im Internet

    EINLADUNG

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Rechtsextremisten sind immer stärker im Internet aktiv. In
    Internet-Foren werden rassistische Argumente in die öffentliche
    Diskussion eingebracht. Foren vernetzen die Aktivisten in der
    Region.

    Wir möchten an unsere Veranstaltung erinnern und laden Sie hierzu
    herzlich ein:

    Rechtsradikalismus im Internet

    Vortragsveranstaltung mit anschließender Diskussion
    am 28. September 2010, ab 19.30 Uhr
    in der Alten Feuerwache Köln, Melchiorstraße 3.

    Referent: Dr. Christoph Busch

    Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der DGB Jugend
    Köln/Bonn statt.

    Anschließend laden wir Sie zu einem kleinen Umtrunk und Imbiss
    ein.

    Anmeldungen bitte mit Angabe des Namens und der Adresse an:
    jeanette.russbuelt@fes.de, Tel: 0228/883-7210

    Mit freundlichen Grüßen

    Jeanette Rußbült

    Weitere Informationen:

    Informationen zum Tagungsort/Anfahrt:

  • 10 Jahre Staatsangehörigkeitsrecht – wie soll es weitergehen?

    10 Jahre Staatsangehörigkeitsrecht – wie soll es weitergehen?

    Vaterland? Mutterland? Unser Land!
    10 Jahre Staatsangehörigkeitsrecht – wie soll es weitergehen?

    Podiumsdiskussion und Information zur Doppelten Staatsangehörigkeit
    Interkulturelle Woche Köln 2010

    Freitag, den 24.09.2010
    19:00 Uhr
    Im Rathaus, Spanischer Bau, Ratssaal

    Nach einer Einfuührung ins Thema durch den Kabarettisten Serhat Dogan, der kurzen
    Skizzierung der Entwicklung des Staatsangehörigkeitsgesetzes in den letzten Jahrzehnten in
    Deutschland und der Darstellung der gesetzlichen Regelungen in europäischen Nachbarländern,
    werden deutsche und ausländische Kölnerinnen und Kölner beispielhaft ihre Beweggründe
    einer Annahme oder Ablehnung der deutschen Staatsangehörigkeit darstellen.

    Anschließend werden folgende Mitglieder der im Bundestag bzw. Landtag vertretenen
    Fraktionen ihre Position zum Thema darlegen und mit Mitgliedern des Kölner Integrationsrates
    diskutieren:
    Herr Helmut Brandt fuür die CDU/CSU – Bundestagsfraktion
    Herr Rolf Mützenich für die SPD – Bundestagsfraktion
    Frau Sevim Dagdelen für die Bundestagsfraktion Die Linke
    Herr Arif Ünal, für die Landtagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen
    Ein Vertreter der FDP – Bundestagsfraktion ist angefragt.
    Moderation: Franz Legewie

    Veranstaltende Kooperationspartner:
    Integrationsrat der Stadt Köln / Landesintegrationsrat NRW / Interkulturelles Referat der Stadt Köln

  • Wie war’s in der Türkei, Herr Sarrazin?

    Wie war’s in der Türkei, Herr Sarrazin?

    WOCHENEND-AUSFLUG NACH ISTANBUL
    Wie war’s in der Türkei,
    Herr Sarrazin?

    VON TANIT KOCH

    „Wenn ich den Muezzin hören will, reise ich ins Morgenland“ – das schreibt Thilo Sarrazin (SPD)
    zugespitzt in seinem Buch.
    Am Wochenende drang der Ruf des Muezzins tatsächlich an sein Ohr! BILD-Leser-Reporter entdeckten den
    Bundesbanker in Istanbul. Auf einem Basar.

    BILD fragte nach, wie es in der Türkei denn so war.

    Sarrazin: „Wunderbar, die Sonne schien.“ Der Termin war schon seit Januar geplant, ein Unternehmer-Forum
    mit Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sarrazin sollte über europäische Finanzpolitik
    sprechen. „Zur Hälfte hat das geklappt, die andere Hälfte war – der Nachfrage wegen – meinem Buch
    gewidmet.“

    Sarrazin machte 1998 Urlaub bei Antalya, war 1978 zum ersten Mal in der Türkei, dienstlich. „Das war ein völlig instabiles Land, bürgerkriegsähnliche Zustände“, erinnert er sich. Kein Vergleich zu heute.

    Weitere Unterschiede? „Der Anteil von streng religiös Gekleideten hat seit damals stark zugenommen.“
    Das seien jedoch oberflächliche Eindrücke: „In zwei Tagen kann man nicht viel erfassen – wenn man ein
    Wochenende in Berlin verbringt, im Grand Hotel nächtigt und die Museumsinsel besucht, dann hat man auch
    keine Ahnung von den Zuständen in Neukölln.“

    Sarrazin besuchte unter anderem die Hagia Sophia – „beeindruckend, wie ein Gebäude aus dem 6.
    Jahrhundert die Zeit überdauert hat. Im Marmorboden erkennt man noch eingeritzte Kreuze, die als
    Markierungen beim Kuppelbau dienten.“

    Um Mitbringsel habe sich seine Frau gekümmert, sagt der Erfolgs-Autor (650 000 Auflage) lachend – eine Keramikschale, Datteln, Feigen, türkischer Honig.

    Und wie reagiert er auf den „Frankfurter Allgemeine“-Bericht, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihn
    heftig kritisiere, sein Buch aber nicht gelesen habe?
    „Frau Merkel gehört offenbar zu den Menschen, die alles zu wissen glauben, ohne zu lesen. Als Schüler habe ich das auch mal so versucht, mit ernüchternden Konsequenzen.“

    Quelle:

  • Erstmals armenischer Gottesdienst in der Türkei

    Erstmals armenischer Gottesdienst in der Türkei

    Foto: AP/DAPD Voller Rührung betet ein Mann in der „Kirche zum Heiligen Kreuz“. Seit fast 100 Jahren gab es keinen christlichen Gottesdienst mehr in der Region

    19.09.10|
    Aussöhnung
    Erstmals armenischer Gottesdienst in der Türkei

    Vor fast 100 Jahren verübten die Türken einen Völkermord an den Armeniern. Auf der türkischen Insel Akdamar gab es erstmals eine Geste der Versöhnung.
    Tausende Armenier haben im ostanatolischen Van am Sonntag ihren ersten Gottesdienst in der Region seit fast einem Jahrhundert gefeiert. „Es war eine ganz wunderbare Feier“, sagte Bischof Aram Atesyan, Vize-Patriarch und amtierendes Oberhaupt der armenischen Kirche in der Türkei, im Anschluss.

    An dem Gottesdienst in der rund 1000 Jahre alten Heilig-Kreuz-Kirche auf der Insel Akdamar im Van-See nahmen rund 4000 Menschen teil – überwiegend armenische Besucher aus Istanbul, Armenien, dem Nahen Osten, den USA und Europa. Auch kurdische und türkische Bewohner von Van sowie internationale Ehrengäste waren anwesend, darunter der deutsche Botschafter Eckart Cuntz.

    Weil die rund 1000 Jahre alte Kirche nur 50 Personen fasst, wurde die Feier nach außen übertragen. Die aus dem 10. Jahrhundert stammende Heilig-Kreuz-Kirche war in den vergangenen Jahren von der türkischen Regierung restauriert und 2007 fertiggestellt worden.

    Im historisch stark armenisch geprägten Van leben seit der Vertreibung der Armenier im Ersten Weltkrieg keine Angehörigen dieser Volksgruppe mehr. Bis 1915 machten die Armenier in der Stadt fast die Hälfte der Bevölkerung aus. Insgesamt fielen in Anatolien mehrere hunderttausend Menschen den Pogromen zum Opfer; Armenien und viele westlichen Staaten stufen dies als Völkermord ein. Vor drei Jahren erschossen türkische Rechtsextremisten den armenischstämmigen Journalisten Hrant Dink, weil er von einem Völkermord gesprochen hatte. Verbände und Gruppen in Van begreifen den Gottesdienst nun als Chance für eine Aussöhnung.
    „Die örtliche Bevölkerung hat sich mit uns gefreut, und ich danke ihr dafür“, sagte Bischof Atesyan über die rege Anteilnahme der heute durchweg muslimischen Bevölkerung von Van. Viele hatten den armenischen Besuchern ihre Häuser und Gästezimmer zur Verfügung gestellt. Atesyan dankte auch der türkischen Regierung, dass sie die Kirche als Kulturdenkmal restauriert und die Feier genehmigt hatte. Künftig soll dort alljährlich im September ein Gottesdienst stattfinden.

    „Manche meinten, wir würden unseren Gottesdienst allein feiern müssen“, sagte Bischof Ateyan in Anspielung auf einen Boykottaufruf der armenischen Kirche von Armenien. Diese hatte ihre Teilnahme kurz vorher abgesagt, weil die türkischen Behörden ein vom armenischen Patriarchat in Istanbul gestiftetes Kreuz nicht mehr rechtzeitig auf die Kuppel der Kirche gesetzt hatten. Das 110 Kilo schwere und zwei Meter hohe Kreuz stand am Sonntag am Boden vor der Kirche und soll in den nächsten Wochen aufgesetzt werden. „Wir sind aber in unseren Gebeten nicht allein“, fügte Atesyan mit Blick auf die rege Teilnahme von Gästen aus aller Welt hinzu.
    Zu den Besuchern in Van zählte auch der weltbekannte armenische Sahan Arzruni, der am Vorabend des Gottesdienstes in Van ein Konzert mit Werken armenischer und türkischer Komponisten gab. Dagegen fehlte Mesrob II. Der armenische Patriarch der Türkei hatte vor drei Jahren die Erlaubnis für den Gottesdienst von der türkischen Regierung erbeten. Seither ist er jedoch schwer erkrankt und nicht mehr amtsfähig.

    Im August hatte die türkische Regierung den griechisch-orthodoxen Christen erstmals seit fast 90 Jahren einen Gottesdienst im Sümela-Kloster in Nordostanatolien erlaubt. Ein von griechisch-orthodoxen Christen aus den USA angekündigter Gottesdienst in der Istanbuler Hagia Sophia hingegen wurde von den türkischen Behörden als Provokation eingestuft und verhindert.
    Quelle:

  • Der Iran lädt die Türkei ein…

    Der Iran lädt die Türkei ein…

    19.09.10
    Der Iran lädt die Türkei ein, am nationalen Weltraumprogramm teilzunehmen

    ine türkische Zeitung berichtete am Samstag, dass der Iran die Türkei eingeladen hat, am iranischen Weltraumprogramm mitzuarbeiten. Die islamische Republik hat vor, bis 2017 einen Menschen ins All zu schießen.

    Der Westen vermutet, dass Teheran die ballistische Langstrecken-Technologie erforscht, um später die Möglichkeit zu haben, nukleare Sprengköpfe abzuschießen mit dieser Technologie zu verknüpfen. Der Iran leugnet dies und nennt das Weltraumprogramm eine Sache von nationalem Stolz.

    Zur Einladung am Programm mitzuarbeiten hat sich die türkische Regierung bislang noch nicht geäußert. Die Türkei hat jedoch Anfang des Jahres vergeblich versucht, die UN-Sanktionen gegen den Iran wegen dessen Nuklearprogramm zu verhindern und will den Handel mit Teheran weiter ausbauen.
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