Kategorie: Themen

  • ERDOGAN ERWARTET MEHR UNTERSTÜTZUNG VON DEUTSCHLAND

    ERDOGAN ERWARTET MEHR UNTERSTÜTZUNG VON DEUTSCHLAND

    Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ist in Berlin mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Arbeitsfrühstück zusammengekommen. Nach dem Treffen traten Erdogan und Merkel vor die Presse.

    Erdogan unterstrich als erstes die EU-Mitgliedschaft der Türkei. Dabei sagte Erdogan, der EU-Beitrittsprozess der Türkei dürfe nicht verlangsamt werden. Die Türkei sei fest entschlossen, die Beitrittsverhandlungen in die EU erfolgreich durchzusetzen.

    Ein weiteres Gesprächsthema war der Antiterrorkampf. Die Türkei erwarte im Kampf gegen den Terror von den EU-Ländern, insbesondere von Deutschland, noch mehr Unterstützung. Die PKK sei auch von der EU als Terrororganisation eingestuft worden. Doch sie würde ihre Aktivitäten in Europa unter anderen Namen fortsetzen. Hierin müsse gemeinsam gehandelt werden, sagte Erdogan bei der gemeinsamen Pressekonferenz.

    Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan wird von Deutschland nach Syrien weiterreisen. Hauptgesprächsthema in Damaskus wird der Kampf gegen den Terror sein.

  • Seehofer macht den Sarrazin

    Seehofer macht den Sarrazin

    Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hält Zuwanderer aus der Türkei und arabischen Ländern für Integrationsverweigerer. Das ist selbst in der Union umstritten. VON NIKLAS WIRMINGHAUS

    Teil der Kultur: Türkische und arabische Zuwanderer. Foto: reuters
    Teil der Kultur: Türkische und arabische Zuwanderer. Foto: reuters

    Eine Woche nach den Äußerungen von Bundespräsident Christian Wulff (CDU) zur Integration von Muslimen zeigt sich die Union in dieser Frage weiter gespalten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warb zusammen mit dem türkischen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan am Wochenende für die Integration von Türken in Deutschland. Dagegen sprach sich der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) für einen Zuwanderungsstopp aus der Türkei und den arabischen Ländern aus, da Migranten „aus fremden Kulturkreisen“ mehr Schwierigkeiten hätten, sich zu integrieren.

    Dem Focus sagte Seehofer: „Es ist doch klar, dass sich Zuwanderer aus anderen Kulturkreisen wie aus der Türkei und den arabischen Ländern insgesamt schwerertun.“ Daher habe er kein Verständnis „für die Forderung nach weitergehender Zuwanderung aus fremden Kulturkreisen“, so der bayerische Ministerpräsident.

    Politiker der Opposition reagierten darauf mit deutlicher Kritik: „Seehofer gaukelt mal wieder vor, man könne mit Stammtischparolen irgendwelche Probleme lösen“, sagte die Integrationsbeauftragte der SPD-Fraktion, Aydan Özoguz, der taz. Es gebe außerdem kaum noch Zuwanderung aus den angesprochenen Regionen. Eine „vordergründige Kulturdebatte“ würde nichts an den realen Problemen ändern. „Ich kann das nicht mehr hören“, so Özoguz.

    Für den Grünen-Integrationsexperten Memet Kilic genießt Seehofer von nun an Narrenfreiheit: „Ich glaube nicht, dass irgendjemand Horst Seehofer noch ernst nimmt“, sagte Kilic der taz. Es sei dennoch bedenklich, dass sich Unionspolitiker „zu häufig an den Umfragewerten anstatt an den eigenen Werten“ orientierten. Die Kanzlerin nimmt Kilic davon aus. Merkel sei „eine Perle im Misthaufen“.

    Auch innerhalb der Koalition sorgte Seehofers Forderung für Unmut. Seehofer leiste Deutschland „einen Bärendienst“, sagte der FDP-Integrationspolitiker Serkan Tören. „Seine Äußerungen schaden unserem Land ebenso wie die Äußerungen von Thilo Sarrazin zur Genetik“, so Tören. Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach reagierte ebenfalls irritiert. „Die Frage ist, ob Horst Seehofer hinter geltendes Recht zurückwill“, sagte Bosbach der Saarbrücker Zeitung. Er habe Zweifel, „ob das verfassungsrechtlich und völkerrechtlich überhaupt möglich“ sei.

    Bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Merkel räumte der türkische Premier Erdogan „Defizite“ bei der Integration türkischer Einwanderer ein. „Ich bin selbstverständlich dafür, dass die Menschen türkischer Abstammung sich hier in Deutschland für ihr eigenes Glück integrieren“, so Erdogan. Dazu gehöre auch, dass „Türken, die hier in Deutschland leben, natürlich nicht nur Türkisch, sondern auch Deutsch sprechen können“.

    Erdogan bekräftigte zudem seine umstrittene Haltung zu Assimilation, die „ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ sei. Die Bundeskanzlerin stellte dazu klar: „Das Thema Assimilation ist für uns kein Thema“, so Merkel. „Es geht um Integration.“

    Unterdessen schaltete sich auch Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) in die Debatte um Deutschenfeindlichkeit an Berliner Schulen ein. Der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte Schröder, auch die Diskriminierung von Deutschen sei Rassismus: „Denn hier wird jemand diskriminiert, weil er einer bestimmten Ethnie angehört.“

  • Dieter Hundt warnt vor Abschreckung von Migranten

    Dieter Hundt warnt vor Abschreckung von Migranten

    Der Arbeitgeberverein in Deutschland hat davor gewarnt, mit der Migrationsdebatte dringend benötigte ausländische Fachkräfte zu vergraulen. Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt sagte hinsichtlich der anhaltenden Debatte: „Wir sind alle verpflichtet, die Diskussion so zu führen, dass negative Auswirkungen auf Interessenten anderer Länder nicht entstehen. Der Fachkräftemangel wird mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und durch den demografischen Wandel noch verstärkt. Deutschland benötigt auch in Zukunft Fachkräfte aus dem Ausland“, so Hundt. Angesichts der 400.000 fehlenden Facharbeiter ist Zuwanderung dringend nötig, sagte auch DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann gegenüber dem Südwestrundfunk.

  • Gegen Populismus und Rassismus

    Gegen Populismus und Rassismus

    Wir laden sie alle ein.
    Täglich Mo-Fr von 10.00-12.00 Uhr
    in unseren Räumen in der Reinickendorferstraße 45 13347 Berlin.
    U-Bahn Nauener Platz


  • Merkel: Erst Qualifizierung, dann Zuwanderung

    Merkel: Erst Qualifizierung, dann Zuwanderung

    Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich in der Zuwanderungsdebatte hinter den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) gestellt. Dem Fachkräftemangel müsse zunächst durch eine verstärkte Qualifizierung der deutschen Bevölkerung begegnet werden, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Sabine Heimbach. Vor dem Hintergrund der Arbeitslosenzahlen und der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU müssten das „vorhandene Potenzial“ ausgeschöpft und Langzeitarbeitslose besser qualifiziert werden.

    Seehofer sagte gestern, er habe das Wort Zuwanderungsstopp nicht in den Mund genommen (siehe Kasten unten). Die Türkische Gemeinde forderte eine Entschuldigung für die Forderung, den Zuzug von Türken und Arabern zu begrenzen. Dies lehnte Seehofer ab. „Ich habe – und das ist meine Pflicht – ganz sachlich Fragestellungen für die Zukunft beschrieben, auch Schwierigkeiten, die wir zu bewältigen haben“, sagte er.

    In seiner Partei, der CSU, gehen die Forderungen aber schon viel weiter. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Partei und Integrationsbeauftragte der Unionsfraktion im Bundestag, Stefan Müller, stellt hohe Bedingungen für eine weitere Zuwanderung auf. „Alle Langzeitarbeitslosen müssen qualifiziert werden, egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund“, sagte Müller der WELT. „Bevor das nicht passiert ist, kann es keine weitere Zuwanderung geben, unabhängig aus welchem Land oder Kulturkreis“, sagte Müller.

    Von anderen Seiten gab es Kritik. „Ich bin sehr schockiert über die Äußerungen des bayerischen Ministerpräsidenten“, sagte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), der „Bild“-Zeitung. Grünen-Chefin Claudia Roth warf Seehofer Rechtspopulismus vor. Seine Forderung sei unanständig und brandgefährlich.

    Ein erheblicher Teil der deutschen Bevölkerung hat allerdings Vorbehalte gegen den Islam, ergab eine Umfrage von Infratest Dimap. 37 Prozent der Befragten hätten der These „Ein Deutschland ohne Islam wäre besser“ zugestimmt, berichtete der SWR. Nach Angaben von „Report Mainz“ kommt eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zu dem Schluss, der Anteil der Deutschen mit islamfeindlichen Einstellungen sei in jüngster Zeit von einem Drittel auf mehr als die Hälfte gestiegen.

    Quelle: Welt

  • Rezension: Die multikulturelle Gesellschaft in der Sackgasse?

    Rezension: Die multikulturelle Gesellschaft in der Sackgasse?

    Rezension_Kurzfassung
    Conermann, Stephan (Hg.)2009: Die multikulturelle Gesellschaft in der Sackgasse? Europäische, amerikanische und asiatische Perspektiven. Institut für Orient- und Asienwissenschaften. Bonner Asienstudien, Bd. 3. 234 S. EB-Verlag, Berlin, ISBN 978-3-936912-56-2.
    Wie geht man mit der Vielfalt der Kulturen um? Ist das ein Problem? Welche Beispiele für den Umgang mit fremden Kulturen und Vielfalt gibt es? Wie sieht es in Ländern wie Deutschland, Niederlande, Kanada, USA, Indonesien, der Türkei und Indien aus? Welche Maßnahmen oder Anstrengungen werden unternommen? Diese und ähnliche Fragen werden in dem von Stephan Conermann herausgegebenen Sammelband zusammen mit weiteren Autoren wie Bekim Agai, Tilman Schiel, Rainer Geißler, Sabine Sielke, Rosemarie Sackmann und Eif-Esra Senel untersucht.
    Der vorliegende Sammelband ist aus einer Ringvorlesung am Institut für Orient- und Asienwissenschaften (IOA) der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität zu Bonn im Sommersemester 2006 hervorgegangen.
    Die Autoren sind sich bewusst, dass mit der Veröffentlichung lediglich Facetten des hochgradig komplexen Themengebietes vorgestellt werden können. Die Autoren stellen die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Themen Migration, Integration und Identität auf lokaler wie nationaler Ebene vor. Allerdings, so Conermann, „müssen die Befunde erweitert, ausdifferenziert, regelmäßig überprüft, auf die lokale Ebene projiziert und gleichzeitig in einen internationalen Kontext gestellt werden. Letzteres strebt nicht zuletzt dieser Band an.“ (S. 19)

    Die Autoren weisen auf viele wichtige Diskussionspunkte hinweisen.
    Aus dem Beitrag von Elif-Esra Senel können die neuesten Erkenntnisse von Psychotherapeuten, Psychologen und Soziologen bestätigt werden, wonach einfach ausgedrückt: Die Schule die Andersartigkeit ausländischer Schüler und die Eltern das „Deutschsein“ ihrer Kinder nicht begriffen haben. In der Schule wurden die Kinder im Denken „Deutsche“ und blieben „im Fühlen“ jedoch gesamtgesellschaftlich wie im Elternhaus „Türken/Griechen/Kurden etc.“ – sprich „Ausländer“.
    Aus Senels Beitrag wird theoretisch deutlich, was praktisch schon seit langem evident ist: Die Ursachen für Ungleichheit wurden und werden auch nach wie vor nicht an den strukturellen Bedingungen in der Schule gesehen („don´t change the running system“), sondern an den Schülern und Eltern selbst. Die Anpassungsleistungen haben die Migranten selbst zu erbringen. Eine gesamtgesellschaftliche Übernahme der Verantwortung zur bildungspolitischen Integration erfordert jedoch nach wie vor aus Sicht vieler Pädagogen eine Aufhebung der strukturellen Benachteiligung in den Schulen.
    Dieser strukturellen Benachteiligung kann mittels der Einführung des Unterrichtens bspw. in Islamkunde / islamischer Unterweisung insoweit begegnet werden, als dass die Kinder und Jugendlichen „mit ihren Gefühlen“ dort abgeholt werden, wo sie besonders emotional geprägt werden: im Bereich der Religion. Hier hat Deutschland einen strukturellen und gleichsam identitätsstiftenden Schachzug geleistet.

    Diese Vorgehensweise fördert neue demokratische Leitlinien, die auch gesamtgesellschaftlich diskutiert werden (sollen). In Deutschland ist dieser Diskussionsprozess voll im Gange. Es ist ein Prozess, in dem Ausländer wie Deutsche gemeinsam zur Schaffung und Erhaltung von Frieden und Völkerverständigung ihren Beitrag leisten.
    Dieser Diskussionsprozess scheint, wie im Beitrag von Sackmann über die Niederlande hingewiesen wird, erst noch notwendigerweise durchzuführen sein. Nicht nur in den Niederlanden ist die Suche nach neuen politischen Konzepten zur Bewältigung der Identitätskonflikte in einer multikulturellen Gesellschaft notwendig, um die Frage neu zu klären, wer dazu gehören darf oder nicht.
    Die Länderbeispiele verdeutlichen, wie Conermann in seiner Einleitung hervorhebt, dass lokale Ergebnisse transkulturell verglichen werden sollten. Hier stehen wir tatsächlich erst noch am Anfang einer inter- und transkulturellen „Begegnungs-Reise“ in der Wissenschaft, Politik , Wirtschaft und Bildung.

    Askim Müller-Bozkurt, Kerpen

  • Lümmel Volk

    Lümmel Volk

    14.10.2010
    Lümmel Volk


    Massenphänomen Antidemokratismus


    Werner Pirker
    Ein Leipziger Forscherteam, das im Auftrag der sozialdemokratischen Friedrich-Ebert-Stiftung der Frage »Wie rechtsextrem sind die Deutschen?« nachging, meint Beunruhigendes festgestellt zu haben. So seien 34 Prozent der Deutschen der Ansicht, daß Ausländer nur zum Abkassieren in die Bundesrepublik kämen. Und 75 Prozent der Ostdeutschen würden sich für eine Einschränkung der Religionsfreiheit für Muslime einsetzen. Insgesamt konstatierte man ein »hohes antidemokratisches Potential in der Bevölkerung«. Den Politikern wurde geraten, vor diesen gefährlichen Tendenzen nicht die Augen zu verschließen.

    Daß die Entdemokratisierung der Gesellschaft von der Politik, das heißt von den herrschenden Kräften, ausgehen könnte, kommt den Erforschern des ungesunden Volksempfindens erst gar nicht in den Sinn. Im Gegenteil. Kämen doch 90 Prozent der Bevölkerung nicht einmal auf die Idee, sich politisch einzubringen. Die Bürger hätten nicht das Gefühl, Einfluß auf die Regierung nehmen zu können. Die meisten Befragten wollten »nur gut regiert« werden, wird bekrittelt. Daß dies in der vielgerühmten repräsentativen Demokratie so vorgeschrieben ist, meint das Leipziger Team ignorieren zu können. Das macht die Regierten vielmehr auch noch für ihre mangelnden Möglichkeiten, Einfluß auf die Regierung zu nehmen, verantwortlich. Es ist nicht zuletzt diese von den Meinungseliten offen zum Ausdruck gebrachte Geringschätzung des »gemeinen Volkes«, welche die Begeisterung für die Demokratie, die sie meinen, zunehmend schwinden läßt.

    Nun ist es aber in der Tat keineswegs so, daß die an der Basis mehrheitlich vertretenen Ansichten und Haltungen große Hoffnungen auf von unten ausgehende fortschrittliche Veränderungen zuließen. Der vom Neoliberalismus verschärfte Verdrängungswettbewerb prägt vielmehr auch das Massenbewußtsein. Die Ausländerfeindlichkeit ist die massenwirksamste Ideologie im Lande. Nutznießer der Ethnisierung des Sozialen sind trotz zur Schau gestellter Weltoffenheit aber ohne jeden Zweifel die Betreiber der Umverteilung von unten nach oben.

    Spätestens mit dem Erscheinen des Sarrazin-Buches wurde aber auch deutlich, daß die privilegierten Kreise den Rassismus nicht einfach der Spontaneität der Massen überlassen, sondern ihn auch ganz direkt als ein Mittel der sozialen Ausgrenzung und Disziplinierung anzuwenden verstehen. Der Begriff Integration, der früher einmal eine eher freundliche Bedeutung hatte, hat inzwischen einen äußerst unfreundlichen Klang: »Wer sich nicht integriert, fliegt raus.« Daß »nur« 34 Prozent der Deutschen der Ansicht sind, Migranten seien zum Abkassieren gekommen, muß angesichts der massiven medialen »Aufdeckungs«kampagne über die Erschleichung von Sozialleistungen fast positiv überraschen. Auch die Islamfeindlichkeit ist keineswegs auf dem Mist des Volkes gewachsen, sondern von oben nach unten getragen worden.
    Quelle:

  • Bouffier warnt vor „Massenzuwanderung“

    Bouffier warnt vor „Massenzuwanderung“

    Foto: ddp
    Der ewige hessische Kronprinz kommt doch noch zum Zuge: Nach dem überraschenden Abtritt von Ministerpräsident Roland Koch soll der jetzige Innenminister Volker Bouffier doch noch Regierungschef in Wiesbaden werden.

    Unterstützung für Seehofer
    Bouffier warnt vor „Massenzuwanderung“
    zuletzt aktualisiert: 13.10.2010

    Wiesbaden (RPO). Ein Konservativer aus der CDU springt dem stark in die Kritik geratenen bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer zur Seite. Sein hessischer Amtskollege Volker Bouffier warnt in einem Interview gar vor einer „Massenzuwanderung, etwa aus der Türkei“.
    In einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ nannte es der CDU-Politiker „ziemlich absurd“, den demografischen Wandel in Deutschland durch Einwanderung bewältigen zu wollen. Dann müsste man eine Million Einwanderer pro Jahr aufnehmen, argumentierte er und fügte hinzu. „Das geht nicht, ohne dass diese Gesellschaft auseinanderfliegt.“
    Ausdrücklich verteidigte Bouffier, der auf dem Karlsruher CDU-Parteitag im November als stellvertretender Bundesvorsitzender kandidiert, die Äußerung Seehofers, wonach „wir keine zusätzliche Einwanderung aus anderen Kulturkreisen brauchen“. Der CSU-Vorsitzende habe sich nur Gedanken darüber gemacht, wer nach Deutschland kommen sollte. „Das halte ich für selbstverständlich“, wird Bouffier zitiert.
    Er räumte ein, dass eine gezielte Zuwanderung nötig sei, um der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken. Es sei aber falsch, den Menschen vorzugaukeln, dass Einwanderung dieses Problem lösen könne. Bouffier hob hervor, er sei nicht bereit, sich damit abzufinden, „dass es hier zwei Millionen Dauerarbeitslose gibt und wir keine Chance haben sollen, diese Menschen wieder in Arbeit zu bringen“. Er fuhr fort: „Ich möchte keine Massenzuwanderung, etwa aus der Türkei, die diese Gesellschaft nicht verträgt“
    In einem weiteren Interview des Fernsehsenders RTL forderte Bouffier, islamische Theologen in der Bundesrepublik müssten auch den säkularen Staat verstehen. „Deshalb können wir hier keine Imame gebrauchen oder gar Religionslehrer, die aus der Türkei kommen, kein Wort Deutsch können, die die Gegend nicht kennen und dann am Ende noch auf Arabisch den Unterricht vortragen. Das ist kein Beispiel für Integration“, sagte der CDU-Politiker nach Angaben des Senders.
    Quelle: URL: www.rp-online.de/politik/deutschland/Bouffier-warnt-vor-Massenzuwanderung_aid_918220.html

  • Ein Herz für Angora-Katzen

    Ein Herz für Angora-Katzen

    Gisela Römer aus Velbert hat aus Liebe zur türkischen Angora-Katzenrasse einen eigenständigen Verein gegründet. So bemüht sie sich seit Jahren um eine bessere Bekanntmachung der Angora-Katzen. Bisher ist es ihr gelungen, sich europaweit Gehör zu verschaffen. Inzwischen bekommt ihr Verein nämlich Mitglieder aus Ländern wie Dänemark, Österreich, Schweden und Holland. Sie selbst hat sechs Angora-Katzen namens Peri, Pasa, Lüks-Cikolata, Bayan, Yasin und Baci. „Die Angora-Katzen haben ein außergewöhnliches Vermögen. Sie verstehen die menschliche Sprache und befolgen Befehle“, so Gisela Römer.

  • Merkel signalisiert Türkei Unterstützung bei EU-Beitrittsgesprächen

    Merkel signalisiert Türkei Unterstützung bei EU-Beitrittsgesprächen

    Berlin (dpa) – Kanzlerin Angela Merkel hat der Türkei in den festgefahrenen EU-Beitrittsverhandlungen Unterstützung signalisiert. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sagte nach einem Treffen in Berlin, es dürfe keine Verlangsamung in dem Prozess geben. Merkel will Januar nach Zypern reisen und Lösungen sondieren. Das Problem der Insel, die zwischen griechisch- und türkischstämmigen Bewohnern geteilt ist, belastet die Verhandlungen. Merkel steht dem EU-Beitritt der Türkei bislang skeptisch gegenüber: sie bevorzugt eine «privilegierte Partnerschaft». Erdogan lehnt das ab.

  • Distanzierung zu Seehofer erwünscht

    Distanzierung zu Seehofer erwünscht

    Erscheinungsdatum: 12. Oktober 2010, 09:19 Uhr

    SPD kritisiert Merkel:

    Distanzierung zu Seehofer erwünscht

    Klaus Wowereit (SPD) wirft Bundeskanzlerin Angela Merkel vor, sich nicht genügend von Horst Seehofers Zuwanderer-Äußerungen distanziert zu haben.

    Die SPD wirft Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine ungenügende Distanzierung von der Forderung des CSU-Chefs Horst Seehofer vor, dass es keine zusätzliche Zuwanderung von Türken und Arabern mehr geben solle. „Es stimmt fassungslos“, dass Merkel keinen Dissens mit Seehofer sehe, sagte der stellvertretende Vorsitzende, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, nach einer Mitteilung vom Dienstag. Er forderte Merkel auf, „ihre Haltung deutlich zu machen und Farbe zu bekennen“.

    Die Vize-Regierungssprecherin hatte am Montag allerdings versucht, die Wogen nach Seehofers Äußerung zu glätten und betont: „Deutschland ist und bleibt ein weltoffenes Land.“

    Wowereit forderte Merkel weiter auf, dafür zu sorgen, dass die Zuwanderung von Arbeitskräften nach einem Punktesystem geregelt wird, wie es die SPD schon lange fordere. Auch die FDP favorisiert ein Punktesystem.

  • Was man über Zuwanderung wissen muss

    Was man über Zuwanderung wissen muss

    VON BIRGIT MARSCHALL UND GREGOR MAYNTZ -zuletzt aktualisiert: 12.10.2010 – 10:16

    (RP) Nach dem Islam-Kritiker Thilo Sarrazin hat CSU-Chef Horst Seehofer die Debatte um Integrationsprobleme von Migranten türkischer und arabischer Abstammung angeheizt. Da sich diese mit der Integration schwerer täten als andere, solle es keine zusätzliche Zuwanderung von dort geben, sagte Seehofer. Den Fachkräftemangel „beheben wir nicht durch Zuwanderung aus anderen Kulturkreisen“, behauptete er – und erntete dafür überwiegend Widerspruch. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema.

    Wie viele Menschen türkischer und arabischer Abstammung leben derzeit in Deutschland?

    Nach Auskunft des Bundesinnenministeriums leben zurzeit insgesamt etwa drei Millionen Menschen mit sogenanntem „türkischen Migrationshintergrund“ in Deutschland, davon etwa 1,6 Millionen türkische Staatsangehörige. Hinzu kommen 330 000 Angehörige arabischer Staaten. Zwischen 2007 und 2009 wanderten insgesamt etwa 400 000 Ausländer pro Jahr nach Deutschland ein, darunter im Jahresschnitt etwa 20 000 Türken. Allein im Jahr 2008 kamen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes etwa 28 000 Türken. Doch gleichzeitig verließen auch etwa 38 000 Türken wieder die Bundesrepublik, der Wanderungssaldo der Türken war also negativ. Aus arabischen Staaten kamen 2007 bis 2009 jährlich zwischen 20 000 und 29 000 Menschen nach Deutschland. Die allermeisten davon wanderten als Familienangehörige ein, die wenigsten als Arbeitsmigranten.

    Wie viele Ausländer kommen gezielt mit der Absicht nach Deutschland, um hier zu arbeiten?

    Eine Studie des Bundesamtes für Migration ermittelte im Jahr 2009 insgesamt lediglich 26 400 Ausländer, die nach Deutschland kamen, um hier zu arbeiten. Von ihnen stammten 1053 aus der Türkei. Zum Vergleich: Aus den USA übersiedelten im gleichen Jahr 3229 Menschen gezielt nach Deutschland, um hier eine Karriere zu starten. Aus Indien stammten 3094 und aus China 2356 Bürger.

    Wer darf als Ausländer überhaupt in Deutschland arbeiten?

    Für Bürger aus den „alten“ EU-Staaten gilt die sogenannte Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der Staatengemeinschaft bereits seit vielen Jahren: Sie dürfen uneingeschränkt in Deutschland arbeiten. Auch Arbeitnehmer aus den „neuen“ EU-Beitrittstaaten Mittel- und Osteuropas können vom 1. Mai 2011 an ohne Probleme hier arbeiten. Ein erleichtertes Zuwanderungsrecht für qualifizierte Arbeitskräfte gilt zudem für Bürger aus den USA, Kanada, Australien und Japan.

    Deutlich schwieriger wird es für Menschen aus sogenannten Drittstaaten, also auch aus der Türkei, die keinen Familiennachzug in Anspruch nehmen können, sondern gezielt in Deutschland arbeiten wollen. Sie müssen neben einem Hochschulabschluss in einem Arbeitsvertrag mit einer deutschen Firma ein Brutto-Jahresgehalt von mindestens 66 000 Euro nachweisen. Dies schafften im Jahr 2009 lediglich 547 Ausländer. Wollen deutsche Firmen ausländische Fachkräfte anstellen, die weniger als 66 000 Euro im Jahr verdienen sollen, müssen sie erst nachweisen, dass der Arbeitsplatz nicht auch von einem Deutschen oder einem EU-Bürger besetzt werden kann.

    Welche Regeln gelten speziell für ausländische Ingenieure?

    Da in Deutschland bereits mehrere zehntausend Ingenieursstellen nicht besetzt werden können, hat die Bundesregierung die Gehaltsgrenze speziell für diese Berufsgruppe aufgehoben. Besonders eklatant ist der Fachkräftemangel bei den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Nach einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit kamen im vergangenen Jahr jedoch nur 2445 IKT-Fachleute nach Deutschland, davon lediglich 30 aus der Türkei.

    Wie sehen die Arbeitsmarktchancen der Migranten aus?

    Menschen mit Migrationshintergrund sind etwa doppelt so häufig arbeitslos wie Deutsche. Dies geht einher mit der schlechteren Qualifikation: 14 Prozent der Migranten hatten laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2009 keinen Schulabschluss, sogar 42,8 Prozent von ihnen verfügten über keine berufliche Ausbildung. Bei den Menschen ohne Migrationshintergrund waren es immerhin „nur“ 19,2 Prozent.

    Erwerbstätige mit Migrationshintergrund sind fast doppelt so häufig als Arbeiterinnen oder Arbeiter tätig als jene ohne ausländische Wurzeln. Menschen mit Migrationshintergrund sind zweimal so häufig von Hartz IV abhängig wie deutsche Bürger. Besonders von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind Jugendliche mit ausländischen Wurzeln. Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit belegt, dass unter ihnen mit 10,1 Prozent mehr als doppelt so viele ohne Arbeit sind wie bei denen mit deutscher Herkunft.

    Welche Regeln gelten seit der Reform des Zuwanderungsrechts 2007?

    Ehegatten von Ausländern, die ein Aufenthaltsrecht erworben haben, dürfen seit 2007 nur noch nachziehen, wenn sie 18 Jahre oder älter sind. Zudem müssen sie einen leichten Sprachtest absolvieren, bevor sie einwandern. Nachziehen dürfen auch minderjährige Kinder, für andere Verwandte gelten deutlich strengere Regeln.

    URL: www.rp-online.de/politik/deutschland/Was-man-ueber-Zuwanderung-wissen-muss_aid_917477.html

  • Liestanbul

    Liestanbul

    Buchmesse Ruhr 2010

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    neben der Metropole Ruhr erhielt auch Istanbul in diesem Jahr das Siegel  „Kulturhauptstadt Europas 2010“. Damit war auch das Leitmotiv der Buchmesse

    Ruhr 2010 bald besiegelt: „Liestanbul“!

    Was sonst könnte im Jahr von Ruhr und Istanbul 2010 literarisch verlockender sein, als sich imaginär aus dem vertrauten Umfeld zu lösen und in eine Metropole einzutauchen, die seit über zweieinhalb tausend Jahren Menschen aus Orient und Okzident in ihren Bann zieht.

    Lassen auch Sie sich vom 22.10.- 31.10.2010 von über dreißig hochkarätigen Autoren aus der Türkei und Deutschland in die mystische und pulsierende Metropole am Bosporus entführen. Lernen Sie die älteste Stadt Europas kennen, die Hauptstadt dreier Imperien, in der Tradition und Moderne, Stillstand und rasante Entwicklung so nah beieinander liegen, wie an kaum einem anderen Ort.

    Thematisch aufgefächert wird dabei im Programm die spannende Vielfalt beider Kulturhauptstädte. Neben Literatur und Lyrik über Istanbul, bilden das „Politische Forum Türkei“, „Fußball als Kulturphänomen“, „Verfilmte Literatur – literarische Verfilmung“ und „Istanbul Kulinarik“ die Eckpfeiler des Programms.

    Das Programm entnehmen Sie bitte aus der Anlage oder unter www.buchmesse-ruhr.de.

    Mit freundlichen Grüßen
    Mesut Korkut

    Flyer Downloaden

  • Angela Merkel und Recep Tayyip Erdogan

    Angela Merkel und Recep Tayyip Erdogan

    09.10.10: Angela Merkel und Recep Tayyip Erdogan
    Gemeinsame Pressekonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdogan (AKP) vom 9. Oktober 2010 in Berlin

    Link:

  • Einladung zur „DüDakta“

    Einladung zur „DüDakta“

    DueDakta flyer

    Einladung zur „DüDakta“

    Innovationen in der multikulturellen Bildungsarbeit
    16. November 2010
    12.00 Uhr – 17.30 Uhr
    Kreisverwaltung Düren

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    zur DüDakta“ am 16. November, 12.00 – 17.30 Uhr im Kreishaus Düren lade ich Sie herzlich ein. Es erwarten Sie Fachliteratur und didaktisches Material zu den Themen „Mehrsprachigkeit“ und „Arbeit in multikulturellen und heterogenen Gruppen“ und Workshops zur Weiterentwicklung Ihrer pädagogischen Arbeit.

    Nachmittags ab 16.00 Uhr wird Frau Prof. Dr. Katja Francesca Cantone von der Universität Essen einen Vortrag zum Thema: „Mehrsprachigkeit und Schule“ halten.

    Bitte geben Sie die Information an andere Interessierte weiter, insbesondere an Erzieher/innen, Lehrer/innen und andere pädagogische Fachkräfte, gern auch an die Lehrer/innen und Erzieher/innen Ihrer Kinder, Enkel, Freunde etc.

    Mit freundlichen Grüßen

    Sybille Haußmann

    Kreisverwaltung Düren
    Stabsstelle für Migrationsangelegenheiten Raum 63 (HausA)
    Bismarckstr. 16
    52351Düren
    Tel.: 0049-2421-22-2150
    Fax: 0049-2421-22-2586
    Handy: 0160-97265026
    Email: s.haussmann@kreis-dueren.de

    Ausstellungsverlage:
    Folgende Verlage stellen ihr didaktisches Material zu den Themen „Mehrsprachigkeit“ und „Arbeit in multikulturellen und heterogenen Gruppen“ vor.
    Anadolu Verlag
    Bildungsmedien Service GmbH
    Cornelsen Verlag E&Z Verlag
    Ernst Klett Sprachen GmbH
    Finken Verlag
    Önel Verlag
    Verband Binationaler Familien und Partnerschaften (iaf)

  • Wir benötigen Ihre Unterstützung beim neuen Projekt!

    Wir benötigen Ihre Unterstützung beim neuen Projekt!

    Wir benötigen Ihre Unterstützung beim neuen Projekt!

    Lebenswege
    Zur Wanderungsgeschichte der Menschen in der Region Rhein-Erft-Rur

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    die Arbeitsgemeinschaft der Archivarinnen und Archivare im Rhein-Erft-Kreis plant als neues Projekt eine Ausstellung und dazu eine Veröffentlichung mit dem Arbeitstitel „Lebenswege. Zur Wanderungsgeschichte der Menschen in der Region Rhein-Erft-Rur“. Die Ausstellung und das Begleitbuch sollen verdeutlichen, dass Migration und Integration unsere Geschichte schon seit ihren Anfängen prägen. Heute stehen Integration und Migration im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit – und viele Menschen auch in unserer Region halten die aktuellen Herausforderungen für eine historische Ausnahmesituation. Wir werden anhand der in unseren Archiven überlieferten Quellen darstellen, dass Menschen aus unterschiedlichsten Gründen schon immer in unsere Region zugewandert, aber ebenso ausgewandert sind.

    Dabei benötigen wir die Unterstützung der Bevölkerung und hier speziell derjenigen, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten – woher auch immer – in unsere Region zugewandert sind.

    Es würde uns sehr helfen, wenn Sie als Zugezogene Fotos von sich und ihren Familien aus ihrer alten oder neuen Heimat zur Verfügung stellen könnten. Wir können auch Gegenstände gebrauchen, die eine besondere Bedeutung für das Leben der Migrantinnen und Migranten haben: Dinge, die sie vielleicht aus ihrer ersten Heimat mit nach Deutschland gebracht haben, die über die Gründe des Zuzugs oder über die Ankunft und die erste Zeit in Deutschland Auskunft geben. So hat z.B. eine italienische Familie den Schlüssel ihrer ersten Eisdiele behalten, ein Gastarbeiter verwahrte den Rasierpinsel aus der Heimat bis zum Eintritt in den Ruhestand im Spind an seiner zunächst neuen Arbeitsstelle.

    Wer das Vorhaben unterstützen möchte, kann sich gern entweder an das Stadtarchiv Kerpen, Frau Harke-Schmidt (Kontakt unten genannt), oder an mich wenden und Fotos oder andere mögliche Ausstellungsstücke abgeben. Die Fotos werden gescannt und gehen danach an die Eigentümer/innen zurück. Die Gegenstände, die in der Ausstellung gezeigt werden, wandern etwa 1 bis 2 Jahre durch die Kommunen der beiden Kreise und sind dann in den einzelnen Orten zu sehen. Nach Ende der Ausstellung werden natürlich auch diese Gegenstände, die für die Dauer der Ausstellung versichert werden, den jeweiligen Eigentümer/innen zurück gegeben.

    Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns bei diesem Projekt unterstützen und die Anfrage auch an andere Interessierte weiterleiten.

    Stadtarchiv Kerpen, Stadtarchivarin Susanne Harke-Schmidt
    Stiftsstraße 8
    50171 Kerpen
    Tel: 02237- 922170
    Fax: 02237- 922171
    E-Mail: historisches-archiv@stadt-kerpen.de
    oder sharke-schmidt@stadt-kerpen.de

  • Bildungsmonitor 2010 und 2009

    Bildungsmonitor 2010 und 2009

    Bildungsmonitor 2010

    Bei gleicher sozialer Herkunft besuchen türkische Kinder häufiger ein Gymnasium Türkischstämmige Kinder besuchen häufiger ein Gymnasium als ihre deutschen Mitschüler, wenn sie aus gleichen sozialen Verhältnissen kommen. Das und weitere interessante Fakten bringt der Bildungsmonitor 2010 zutage.

    Bildungsmonitor 2009

    Bildungserfolg hängt von Herkunft ab

    Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlichte den Bildungsmonitor in diesem Jahr zum siebten Mal. Seit 2004 betrachtet die Studie das deutsche Bildungssystem und untersucht in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Dabei bewertet sie den Beitrag der Bildung zum Wirtschaftswachstum. Zu den betrachteten Handlungsfeldern gehört unter anderem die Integration. Untersucht wurde in diesem Zusammenhang, in welchen Umfang es dem Bildungswesen gelingt, die Verknüpfung des Bildungsstands im Elternhaus mit den Bildungsergebnissen der Kinder zu lösen. Deutlich wird, dass weiterhin bekannte Problematiken im Bereich der Integration bestehen. Es sind aber auch positive Erkenntnisse und Lösungsansätze vorhanden. Wachstum von 34 Milliarden Euro Aus ökonomischer Perspektive betont die Studie, dass sich ein Fördern der Bildungschancen von Migranten positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirkt. Im Jahr 2009 betrug der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 19 Prozent. Aus dem Bildungsmonitor geht hervor: „Wenn das durchschnittliche Bildungsniveau der in Deutschland lebenden Zuwanderer zumindest auf das Niveau der deutschen Bevölkerung angehoben wird, können in zehn Jahren Wachstumsimpulse in Höhe von 34 Milliarden Euro pro Jahr erwartet werden“. IW-Geschäftsführer Hans-Peter Klös ist überzeugt, dass eine bessere Integration die wirtschaftliche Entwicklung „begünstigt“ und sich auch aus Sicht der öffentlichen Hand „lohnt“. Verbesserungspotenzial ist schon im Kindergarten vorhanden. „Herkunftseffekte“, wie es das IW umschreibt, können durch längeres und früheres Fördern verringert werden. Das Unterangebot von Kindertagesbetreuungen werde diesem Bedürfnis nicht gerecht. Auch Ganztagsschulen könnten „Herkunftseffekte“ verringern. Schon 20 Prozent mehr Lernzeit wirken sich laut Bildungsmonitor positiv auf das Leseverständnis aus. Migrantenkinder häufig in einer Klasse Eine weitere Problematik besteht laut Studie in der Verteilung der Kinder. 30 Prozent der Kinder mit einer nicht-deutschen Muttersprache besuchen Bildungseinrichtungen, in denen über die Hälfte der Kinder ebenfalls Deutsch nicht als Muttersprache haben. Der Einfluss des sozialen Hintergrundes auf den Bildungserwerb wird besonders im Übergang von der Grundschule auf die Oberschule deutlich. Kinder türkischer Herkunft besuchen seltener ein Gymnasium oder eine Realschule. Bei gleicher schulischer Leistung und sozialem Hintergrund besuchen sie jedoch sogar häufiger ein Gymnasium oder eine Realschule als ihre deutschen Mitschüler. Im Studium ist Ähnliches zu beobachten. Studierende mit Migrationshintergrund schließen bei vergleichbarem sozioökonomischem Hintergrund und Leistungen in Mathematik häufiger das Studium ab als solche ohne Migrationshintergrund. In Deutschland beeinflusst der sozioökonomische Hintergrund den Bildungserwerb immer noch sehr stark. Personen mit Migrationshintergrund leben mehr als doppelt so häufig in relativer Einkommensarmut wie die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Und weil der schulische Erfolg stark mit den finanziellen Verhältnissen der Familie zusammenhängt, warnt das IW: „Bildungsarmut droht sich zu vererben.“

  • In Deutschland unerwünscht

    In Deutschland unerwünscht

    13.10.2010 / Berlin/Brandenburg

    In Deutschland unerwünscht
    Türkische Väter-Gruppe diskutiert Seehofers Äußerung zum Zuwanderungsstopp

    Von Nissrine Messaoudi

    Sarrazin scheint eine Lawine losgetreten zu haben. Seit er seine Thesen von der genetisch vererbbaren Verdummung von Arabern und Türken verkündete, wird nun alle drei Tage eine neue Äußerung publik, die Migranten diffamiert. Diese Woche ist es der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), der einen Zuwanderungsstopp für Araber und Türken fordert.
    Wie fühlt man sich angesichts der anhaltenden »Integrationsdebatte« als arabisch- oder türkischstämmiger Mensch in Deutschland, fragt Kazim Erdogan am Montagabend die Mitglieder der ersten türkischen Väter-Gruppe im Bezirk Neukölln. Normalerweise besteht der Gesprächskreis aus rund 20 oder 30 Männern türkischer Herkunft. An diesem Abend sind es zwölf. Tabus gibt es keine. Thematisiert werden bei Tee und Gebäck Gewalt in der Ehe, Probleme bei der Erziehung, Geschlechterrollen und Alltägliches, das die Väter belastet. Aber auch aktuelle politische Debatten, so wie an diesem Montag.
    »Seehofers Äußerungen führen dazu, dass sich auch die integrierten Menschen mit Migrationshintergrund nicht mehr erwünscht fühlen«, lautet eine Antwort. Angst mache sich breit, denn die Ablehnung gegenüber Migranten komme nicht vom rechten Rand, sondern von der Mitte der Gesellschaft. Erdogan selbst kenne türkischstämmige Akademiker, die nach ihrem Studium lieber nach Istanbul ziehen, weil sie dort bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Doch mit den Jobchancen allein habe die Auswanderung nichts zu tun. »Ständig abgestempelt zu werden, als hätte man nichts erreicht – das belastet«, so der Psychologe und Kursleiter Erdogan.
    Die gemischte Gruppe – es sind Unternehmer, Studenten, Arbeiter, angehende Rentner und auch ein Gefängnisinsasse auf Freigang dabei – diskutiert das Sujet sehr kontrovers. Er teile zwar Seehofers Auffassung nicht, dennoch dürfe man nicht verschweigen, dass es nun einmal Migranten gibt, die seit 20 Jahren in Deutschland leben und beispielsweise kaum Deutsch sprechen, wirft einer der Väter ein. Man müsse der Gesellschaft, in der man lebt, mit Respekt begegnen, meint ein anderer. Jugendliche, die deutschstämmige Mitschüler beschimpfen, das dürfe man ebenfalls nicht hinnehmen, fordert ein weiteres Mitglied des Gesprächskreises.
    Der 65-jährige Süleyman, der sich die Debatte ruhig anhört und dabei sein Sudoku-Heft mit Zahlen versieht, macht sich vor allem Sorgen um die Zukunft seiner Enkel. »Ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass ich als sogenannter Gastarbeiter 36 Jahre für dieses Land gearbeitet habe, ich habe Steuern gezahlt und mich an die Grundgesetze gehalten. Alles was ich in meinem Leben aufgebaut habe, scheint auf meine Enkel niederzufallen, denn meine Leistungen sind nie anerkannt worden«, sagt der Mann mit weißem Haar und Schnurrbart.
    Die Frage, die in der aktuellen Migranten-Debatte bisher keiner gestellt habe, sei: »Was wurde mit der Art und Weise erreicht, mit der über Einwanderer gesprochen wird?« fragt Erdogan. Konstruktive und sachliche Vorschläge, wie man mit Integrations-Problemen umgehen soll, gebe es kaum. Stattdessen würden Ängste geschürt und Migranten das Gefühl vermittelt, kein Teil der Gesellschaft zu sein, so Erdogan. Um so wichtiger sei es, Initiativen wie die Väter-Gruppe weiterzuführen. Anfangs war der 2004 gegründete Gesprächskreis unbekannt. Jetzt wird europaweit über die Väter berichtet. Dass ihre Meinung etwas zählt, beweist die Einladung von Grünen-Fraktionschefin Renate Künast. Am heutigen Mittwochabend sollen ihr sechs Väter im Bundestag ihre Sicht auf die Integrationsdebatte schildern.
    www.initiative-neukoelln.de[1]
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  • Mehrheiten mobben Minderheiten

    Mehrheiten mobben Minderheiten

    Schützt die Kartoffeln!
    Foto: ZB/Patrick Pleul

    13.10.2010 / Inland
    Mehrheiten mobben Minderheiten
    Der Begriff »Deutschenfeindlichkeit« ist in der Debatte um Integrationspolitik verfehlt
    Von Regina Stötzel

    Mit ihrer Warnung vor »Deutschenfeindlichkeit« benutzt Familienministerin Kristina Schröder einen Begriff aus einer Debatte der GEW, der bereits als untauglich verworfen wurde.
    Familienministerin Kristina Schröder (CDU) hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Wenn andere Frauen fördern, fördert sie Jungen und Männer. Programmen gegen Rechtsextremismus setzt sie Programme gegen »Linksextremismus« entgegen. Und wenn andere Ausländerfeindlichkeit beklagen, warnt sie vor »Deutschenfeindlichkeit«.
    Bei der Verteidigung ihres Unionskollegen Horst Seehofer, der für eine Zuzugsbeschränkung von Arbeitskräften aus der Türkei und den arabischen Ländern plädiert hatte, kam ihr wohl eine Tagung der Berliner GEW mit dem Titel »Der Streit um die sogenannte Deutschenfeindlichkeit« Anfang Oktober gerade recht. Wenn schon Berliner Lehrer berichten, dass deutsche Kinder auf den Schulhöfen gemobbt werden, wird man das ja auch mal so sagen dürfen.
    Nun klopfen sich Unionspolitiker auf die Schulter, dass sie das Thema nicht den Nazis überlassen haben. Die freuen sich dennoch. In einem offenen Brief der NPD an die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, heißt triumphierend: »Noch vor vier Wochen hätten Sie jeden, der auf die realexistierende Inländerfeindlichkeit von Ausländern in unserem Land hingewiesen hätte, glattweg als ›rechte Dumpfbacke‹ oder Schlimmeres abgekanzelt.«
    Der eigentliche Auslöser der Debatte um »Deutschenfeindlichkeit« war ein Artikel in der »Berliner Lehrerzeitung« vom November 2009. Obwohl darin der Begriff recht unbedarft verwendet wird, taugt die Analyse nicht zur Vereinnahmung durch Rechtsradikale. Die Autoren sprechen darin von einer »verstärkten Segregation der Schülerschaft«. Während »Deutschstämmige und aufstiegsorientierte Migrantenfamilien« aus bestimmten Schulbezirken flüchteten, blieben die Kinder und Jugendlichen »aus armen, bildungsfernen Familien, vor allem mit Migrationshintergrund« zurück. Es komme zu »wechselseitiger Abschottung«, zu Beschimpfungen und Konflikten. »Die Auseinandersetzungen scheinen auch eine Art Machtspiel zu sein, bei dem die eigentlich privilegierte Gruppe diese Privilegien durch die Mehrheitsverhältnisse verloren hat.«
    Bei der Tagung der GEW Anfang des Monats einigten sich die Diskutanten darauf, dass der Begriff »Deutschenfeindlichkeit« unangebracht sei. Tatsächlich versuchten benachteiligte Jugendliche, gegenüber den noch schwächeren Stärke zu zeigen. Es gehe letztlich um Schichtzugehörigkeiten, nicht um die ethnische Herkunft.
    Auch Marianne Demmer, die stellvertretende Vorsitzende der GEW, findet den Begriff »Deutschenfeindlichkeit« schlicht »daneben«. Es gehe um »Mobbingprobleme unter Pubertierenden«, die immer dann entstünden, wenn es »Spannungen zwischen Mehrheiten und Minderheiten« gebe. »Die Familienministerin instrumentalisiert in der Debatte die vermeintlich linke GEW als Kronzeugin für eine Ethnisierung der Integrationsprobleme«, sagt Demmer, und spricht von »einseitigen Schuldzuweisungen« gegenüber den Einwanderern.
    Die Entstehung von Problembezirken und die frühe Aufteilung der Kinder in verschiedene Schultypen führe zu einer »ständigen Konzentration von Problemen«. Abhilfe schaffen könnte die Veränderung der Schuleinzugsbereiche und ein großer Einsatz von Lehrern und Sozialpädagogen. Vor allem aber müsse diese Gesellschaft es schaffen, allen Jugendlichen eine Perspektive zu bieten.
    »Die sogenannte Deutschenfeindlichkeit von Muslimen ist ein Bildungsproblem«, sagt auch Christian Pfeiffer, der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, in der »Süddeutschen Zeitung«. Türkische Realschüler und Gymnasiasten äußerten kaum Stereotype gegenüber Deutschen.
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  • Deutsche Jugendliche mögen Türken am wenigsten

    Deutsche Jugendliche mögen Türken am wenigsten

    Foto: dapd

    Studie zur Integration
    Deutsche Jugendliche mögen Türken am wenigsten

    VON NILS DIETRICH –
    zuletzt aktualisiert: 12.10.2010

    Düsseldorf (RPO). CSU-Chef Horst Seehofer hat die Diskussion um die Integration von Ausländern mit seinen umstrittenen Äußerungen neu angefacht. Doch wie nah ist die Sicht der Politiker an der Realität? Eine Studie gewährt nun Einblicke in das Verhältnis der einzelnen, in Deutschland lebenden Bevölkerungsgruppen zueinander. Demnach sind Türken bei deutschen Jugendlichen besonders unbeliebt. Umgekehrt suchen türkische Heranwachsende Kontakt zu ihren deutschen Altersgenossen.
    Während die Politik über die Integration speziell von muslimischen Mitbürgern streitet, haben deutsche Jugendliche ihr Urteils bereits gefällt. Das Kriminologische Institut Niedersachsen (KFN) hat für eine Studie rund 1600 türkischstämmige und über 20.000 deutsche Heranwachsende befragt. Ergebnis: Könnten sie sich die Deutschen ihre Nachbarn aussuchen, würden sie am liebsten unter ihresgleichen wohnen. Auf Platz zwei folgen die Schweden, während die Türken die rote Laterne erhielten – hinter Italienern, Schwarzafrikanern, Juden und Aussiedlern.
    Umgekehrt ergibt sich ein anderes Bild: Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund wünschen sich Deutsche als Nachbarn. 40,9 Prozent fänden diese „sehr angenehm“, weitere 16,3 Prozent kreuzten „angenehm“ an. „Die Türken wünschen sich mehr Kontakt zu den Deutschen, aber die Deutschen zeigen ihnen die kalte Schulter“, sagte Christian Pfeiffer, der Leiter des Forschungsinstituts, der „Süddeutschen Zeitung“. Auch schlechte Erfahrungen deutscher Jugendlicher mit türkischen Altersgenossen hätten zu diesem Ergebnis beigetragen. „Es gibt eine Macho-Kultur, die hier Probleme macht“, erklärte er.
    Die Studie, die bereits im Juni veröffentlicht wurde und nun neue Brisanz bekommt, zeigt darüber hinaus zwei Auffälligkeiten: Sämtliche Gruppierungen würden lieber unter sich bleiben. Dieses in der Wissenschaft als „Homophilie“ beschriebene Phänomen wird vor allem auf eine leichtere Kommunikation untereinandern sowie ähnliche Interessen und Einstellungen zurückgeführt.
    Der zweite Punkt: Die Türken werden bis auf wenige Ausnahmen von allen befragten Gruppen als am wenigsten angenehme Nachbarn genannt. Dabei muss jedoch festgehalten werden, dass keine Gruppierung bei den befragten Viert- und Neuntklässlern als sehr unangenehm empfunden wird. Selbst vergleichsweise „unbeliebte“ Nachbarn erhielten Beliebtheitswerte im Mittelfeld.
    Phänomen „Deutschenfeindlichkeit“
    Während die Deutschen in der Rubrik „Nachbarn“ durchweg gut abschnitten, ergab eine weitere Frage ein ganz anderes Bild. Hier ging es um Übergriffe, die die Jugendlichen gegen Deutsche begangen haben. 23,7 Prozent gaben an, bewusst einen Deutschen beschimpft zu haben. 4,7 Prozent hätten bereits zugeschlagen. „In Anlehung an den Begriff der ‚Ausländerfeindlichkeit‘ lässt sich hier auch von ‚Deutschfeindlichkeit‘ sprechen“, heißt es in der Studie.
    Heinz-Peter Meidinger, Chef des Deutschen Philologenverbands, warnte am Montag vor dem Phänomen: Solche Formen von Mobbing hätten nicht persönliche, sondern in erster Linie ethnische und soziale Ursachen. „Wir stehen in Deutschland vor dem zunehmenden Problem einer sozialen Segregation von einzelnen Migrationsgruppen, einer Ghettoisierung bestimmter Stadtteile und in der Folge einer Ghettobildung im Schulbereich“, mahnte er. Berliner Pädagogen hatten beklagt, dass Schüler aus Zuwandererfamilien immer wieder deutsche Kinder ausgrenzten und beschimpften. Auch Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hatte am Wochenende auf dieses Phänomen verwiesen und erklärt, sie habe damit eigene Erfahrungen gemacht.
    Bei den Zahlen der Studie muss jedoch genau hingeschaut werden. Türkische Jugendliche werden in dieser Kategorie vor Migranten aus dem ehemaligen Yugoslawien und Südeuropäern an der Spitze geführt. Ethnische Gruppen, die als gut integriert gelten, liegen in dem Rating am Ende. Allerdings haben 41,4 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die Deutsche in irgendeiner Form angegriffen haben, selbst einen fremdenfeindlichen Übergriff erlebt.
    Bildung ist ausschlaggebend
    Pfeiffer verwies in dem Blatt auf einen Zusammenhang zwischen Bildung und den Vorurteilen zwischen den einzelnen Gruppierungen. Je enger der Kontakt sei, umso geringer sei die Abneigung gegeneinander. In Realschulen und Gymnasien ist das Problem weniger ausgeprägt. „Die sogenannte Deutschenfeindlichkeit von Muslimen ist ein Bildungsproblem“, sagte Pfeiffer dem Blatt.
    Die Ergebnisse der Integrationsstudie „Ungenutzte Potenziale“, die Anfang 2009 für Aufsehen sorgte, stützen diese These. Von den rund 2,8 Millionen Türkischstämmigen in Deutschland haben 30 Prozent keinen Schulabschluss, berichtete das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung seinerzeit. Nur 14 Prozent hätten das Abitur, nicht einmal halb so viele wie in der deutschen Bevölkerung und weniger als bei den anderen Zuwanderergruppen. Damit landen die Menschen türkischer Abstammung auf dem letzten Platz.
    Ein weiteres Ergebnis der Studie: 93 Prozent der in Deutschland geborenen Verheirateten führen ihre Ehe mit Personen der gleichen Herkunftsgruppe. Eine Vermischung mit der Mehrheitsgesellschaft findet also nur in geringem Umfang statt. Außerdem erschwere die große Zahl der Türken die Integration. So sei es möglich, unter sich zu bleiben und die Sprachbarriere zu umgehen. Bei anderen Migranten ist die Integration nach Ansicht der Autoren deutlich weiter fortgeschritten, Mischehen sind wesentlich weiter verbreitet.
    URL: www.rp-online.de/politik/deutschland/Deutsche-Jugendliche-moegen-Tuerken-am-wenigsten_aid_917489.html