Kategorie: Themen

  • Türkei wegen Verstöße gegen Menschenrechte verurteilt

    Türkei wegen Verstöße gegen Menschenrechte verurteilt

    Urteil 08. Februar 2011- 14:18 h
    Türkei wegen Verstöße gegen Menschenrechte verurteilt
    Die Türkei ist in zwei Fällen vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt worden. Die Richter in Straßburg sprachen einer Klägerin rund 16.000 Euro Schmerzensgeld zu.

    Die Frau wurde vor zehn Jahren bei Protesten in einem Hochsicherheitsgefängnisses verletzt. Das Gericht urteilte, die Polizei habe gegen das Misshandlungsverbot und die Versammlungsfreiheit verstoßen. Auch ein türkischer Verleger bekam Recht. Er klagte in Straßburg den finanziellen Verlust seiner in den 90er Jahren beschlagnahmten Bücher ein.

  • Türkische Werbung für deutsche Ausbildung

    Türkische Werbung für deutsche Ausbildung

    Hürriyet-Logo

    (nicht im nachfolgenden Artikel)

    Es gibt noch zu wenige Türken unter den Facharbeitern in Deutschland

    Integration | 08.02.2011
    Türkische Werbung für deutsche Ausbildung
    Beruflicher Erfolg hat in der deutsche Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Nun wollen türkische Medien für bessere Jobs in Deutschland werben und damit die Integration von jungen Türken verbessern.

    Die „Hürriyet“ liegt auf dem Wohnzimmertisch, im Fernsehen läuft TRT und im Auto „Radyo Metropol FM“. Wer will, kann sich in Deutschland von türkischen Medien durch den Alltag begleiten lassen. In einer Umfrage hat das Essener Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI) herausgefunden, dass mehr als 90 Prozent der türkisch-stämmigen Migranten in Deutschland regelmäßig türkischsprachige Medien nutzen.
    (…)

  • Ist die Integration gescheitert?

    Ist die Integration gescheitert?

    An die Öffentlichkeit
    An die Presse,

    Seit Thilo Sarrazin im September letzten Jahres das Buch

    „Deutschland schafft sich ab“

    veröffentlicht hat, wird darüber diskutiert.

    „Multikulti ist gescheitert“, sagt Angela Merkel.

    Die verwendeten Zahlen und Statistiken sind falsch, sagt dagegen die Freie Universität Berlin.

    In einer Veranstaltung vor allem türkischer Vereine soll das Buch vorgestellt werden. Vor allem soll es aber um die Debatte um Integration gehen, die sich an diesem Buch entzündet hat.

    • Warum gelten besonders Einwanderer aus der Türkei und aus Arabien als „Problem“?

    • Wer ist verantwortlich für das Gelingen der Integration, die Einwanderer oder die Aufnahmegesellschaft?

    • Geht es in der Diskussion um messbare Integrations-Probleme oder um Vorurteile?

    • Was können Vereine von Migranten tun, um die Diskussion zu versachlichen und die Integration zu verbessern?

    Referent ist Reinhard Pohl (Journalist).

    Die Veranstaltung findet am

    11. Februar um 19 Uhr in den Räumen der „Türkischen Gemeinde“ (Christianstraße 66, Eingang Anscharstraße) statt.

    Folgende sieben Vereine laden ein:

    Dachverband Türkischer Vereine in Neumünster e.V., Türkische Gemeinde in Neumünster e.V., DITIB-Moschee Neumünster, Alevitischer Kulturverein Neumünster e.V., Verein für Toleranz und Zivilcourage, Gesprächskreis Christen und Moslems, Deutsch-Arabische Gemeinschaft in Schleswig-Holstein e.V.

  • Bei Öger Tours muss jeder Zweite gehen

    Bei Öger Tours muss jeder Zweite gehen

    Der neue Öger-Eigentümer Thomas Cook, der die Firma im Oktober 2010 übernommen hat, will Öger auf Effizienz trimmen und Bereiche verlagern. Foto: dpa
    Der neue Öger-Eigentümer Thomas Cook, der die Firma im Oktober 2010 übernommen hat, will Öger auf Effizienz trimmen und Bereiche verlagern. Foto: dpa

    Daniela Stürmlinger

    Eigentümer Thomas Cook schließt betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Verhandlungen über Interessensausgleich begonnen.

    Weiterlesen…

  • Migrantische oder deutsche Sitzbänke?

    Migrantische oder deutsche Sitzbänke?

    Mittwoch 02. Februar 2011
    Migrantische oder deutsche Sitzbänke?

    Kerpen – Wie sich „Apartheid-Politik“ der FDP in Kerpen manifestiert – „Ich werde die Sitzbänke in mehrheitlich migrantischen Gegenden anders behandeln als in deutschen Wohngegenden“, in diesem Sinne äußerte sich Axel Fell, Vorsitzender des Integ-rationsausschusses im Rat der Stadt Kerpen, am 19.1.2011, als es um die Frage der Be-handlung von Anträgen betreffend der Verwaltung und des Ausschusses ging. Dies wirft eine Frage auf, ob die FDP womöglich der Ansicht ist, dass es in Kerpen – ähnlich wie bei Apartheid – tatsächlich Deutsche und migrantische Sitzbänke gibt?

    Besteht die Politik der FDP zu verdeutlichen, dass alles, was die Migranten betrifft etwas anderes ist, als das, was die Deutschen betrifft?

    Bedeutet Integration nicht das Erkennen der Andersartigkeit und der Suche nach gemein-samen Lösungen für offene und herausfordernde Fragen? Nach gemeinsamer Gestaltung der Zukunft unter Wahrung der Unterschiedlichkeit?

    Diese Art der Definition von Integration ist etwas anderes, als das Hervorheben der Unter-schiedlichkeit im Sinne sogar der Sitzbänke. Hier ist eine politische Linie erkennbar, die we-der im Interesse der Migranten, noch der der Deutschen ist. Wenn wir sogar in Sachgegen-ständen Unterschiede zu erkennen glauben, dann sind wir selbst dem Apartheid-Denken verfallen.

    Dies manifestiert sich auch in der Unterstützung durch Nicht-Entegegentreten von Äußerun-gen von Scharping, wonach die Bürgermeisterin Marlies Sieburg Anträge von Migranten als lästig empfinde. Auch hier werden Unterstellungen bei Personen öffentlichen Rechts vorge-nommen, die sachlich und inhaltlich nicht haltbar sind. Der Verweis auf formal richtige Vor-gehensweise bei Anträgen zum einen betreffend der Verwaltung und betreffend der Politik wird zugunsten politischer Zurschaustellung verworfen. Das kann nicht der politischen de-mokratischen Willensbildung dienen.
    gez. Askim Müller-Bozkurt (s. Foto)

    Zusatz der SPD-Fraktion:
    Diese Darstellung unserer Stadtverordneten Askim Müller-Bozkurt gibt nach Überzeugung der SPD-Fraktion Anlass zur Sorge bezüglich einer Fehlentwicklung im Integrationsaus-schuss. Gerade in diesem Ausschuss sollte Parteipolitik sowie Stimmungs- und Meinungs-mache von Stadtverordneten der im Rat vertretenen Parteien keine bestimmende Verhaltensweise sein.
    gez. Ingpeer Meyer
    (Quellen/Foto: SPD-Fraktion)

  • Akhanli | Selek | Hrant Dink – Termine in Köln | Istanbul | München

    Akhanli | Selek | Hrant Dink – Termine in Köln | Istanbul | München

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    liebe Freunde des KulturForum,

    auf die folgenden Termine in Köln, Istanbul und München möchten wir Sie gerne aufmerksam machen:

    Unter dem Motto „Freiheit geht nur gemeinsam“ findet am 5. Februar um 19 Uhr in der Alten Feuerwache
    in Köln ein Abend mit Dogan Akhanli, der türkischen Soziologin Pinar Selek und Murat Cakir,
    Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen, statt; das Gespräch wird moderiert von dem Journalisten Albrecht Kieser.

    Der Prozess gegen Pinar Selek wird am 9. Februar in Istanbul fortgesetzt. In Berlin findet am 7. Februar in den Räumen der Heinrich-Böll-Stiftung hierzu eine Pressekonferenz statt. Der Kölner Autor Günter Wallraff wird an der Pressekonferenz teilnehmen und als Prozessbeobachter nach Istanbul reisen.

    Am 7. Februar wird der Prozess im Mordfall Hrant Dink in Istanbul fortgesetzt. Im Januar hatten mehrere tausend Menschen in Istanbul des vor vier Jahren ermordeten armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink gedacht und eine rückhaltlose Aufklärung des Verbrechens gefordert. Zu Gedenkveranstaltungen in Köln und Berlin kamen mehrere hundert Menschen.

    Vom 7.-11. Februar finden an der Ludwig-Maximilians-Universität in München zum zweiten Mal Armenische Tage statt – mit Diskussionen, einem Oral History Project und Filmvorführungen.

    Mehr Informationen unter: www.das-kulturforum.de

    Mit herzlichen Grüßen
    Ihr KulturForum-Team

  • Burka-Verbot in der Stadtverwaltung

    Burka-Verbot in der Stadtverwaltung

    Frankfurt & Islam
    Burka-Verbot in der Stadtverwaltung
    Eine Mitarbeiterin der Stadt Frankfurt will mit Ganzkörperschleier zur Arbeit erscheinen. Notfalls soll das Tragen einer Burka per Gerichtsbeschluss verboten werden.

    (…)

  • Türkei begeht Holocaust-Gedenktag erstmals

    Türkei begeht Holocaust-Gedenktag erstmals

    27. Januar 2011
    Türkei begeht Holocaust-Gedenktag erstmals

    … in der Türkei (wurde) der Holocaust-Gedenktag erstmals mit einem offiziellen Akt begangen. Zu der Feierstunde am Donnerstag wurde unter anderen der Gouverneur von Istanbul, Avni Mutlu, erwartet. Die Regierung in Ankara erklärte, die Türkei werde weiterhin der Opfer des Nationalsozialismus gedenken. Es gelte, Lehren aus dem Holocaust zu ziehen und Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu bekämpfen.

    Seit Monaten sind die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel wegen des israelischen Angriffs auf eine Gaza-Hilfsflotte angespannt. Elitesoldaten der israelischen Marine hatten am 31. Mai 2010 neun Aktivisten an Bord der „Mavi Marmara“ getötet, nachdem diese sich geweigert hatten, das türkische Schiff in internationalen Gewässern zu übergeben. Ende Dezember hatte die türkische Regierung allerdings erklärt, mit Israel Frieden schließen zu wollen.

    Zuvor müsse sich die Regierung in Jerusalem allerdings für den Angriff entschuldigen und eine Entschädigung anbieten. Die Entscheidung Ankaras, den Holocaust-Gedenktag ausgerechnet dieses Jahr erstmals mit einem offiziellen Akt zu begehen, dürfte als weiterer Schritt gewertet werden, um die Spannungen zu überwinden.

  • Kino : „Tal der Wölfe“ und andere türkische Filme erobern Kinos in Deutschland

    Kino : „Tal der Wölfe“ und andere türkische Filme erobern Kinos in Deutschland

    Hat noch keine Altersfreigabe für deutsche Kinos: „Tal der Wölfe – Palästina“. © Pera Film

    Kino : „Tal der Wölfe“ und andere türkische Filme erobern Kinos in Deutschland
    Film, 26.01.2011, Mona Contzen

    Essen. Immer mehr türkische Kassenschlager schaffen es auch in die deutschen Kinos. Nicht nur der umstrittene „Tal der Wölfe“-Film, der am Donnerstag nun doch nicht startet, wirft dabei Fragen nach Integration und Identität auf

    (…)

  • Studientag Dialog

    Studientag Dialog

    Von Menschen, Kirchen und Moscheen –
    Christen und Muslime im Gespräch

    Studientag Dialog 12.02.2011 J*lich

  • Die Namen der jüdischen Opfer in Kerpen

    Die Namen der jüdischen Opfer in Kerpen

    Ein Bild vom zukünftigen Standort machten sich die Ausschussmitglieder. Im Hintergrund das Mahnmal von Hermann Josef Baum für die Opfer des Nationalsozialismus. (Foto: Ritter)

    Mahnmal
    Die Namen der jüdischen Opfer
    Von Gregor Ritter, 27.01.11
    Es ist entschieden: Eine Gedenktafel für die insgesamt 129 deportierten und ermordeten Juden aus Kerpen soll errichtet werden. In die 1,70 Meter-hoche Tafel werden sogar ein Stück Mauer und Eisen aus dem Konzentrationslager Auschwitz eingearbeitet.

    KERPEN – Der Weg zum Gedenken war lang – nun aber ist endlich beschlossene Sache, dass eine Tafel errichtet werden soll, auf der die Namen der 129 im Nationalsozialismus deportierten und ermordeten jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Kerpen verzeichnet werden.
    Der Kulturausschuss folgte der Vorlage der Verwaltung, nach der das Mahnmal aus einem in zwei Teile geschnittenen, rund 1,70 Meter hohen Diabas-Felsen bestehen soll, zwischen dessen Hälften eine Bronzetafel angebracht wird. Bei rund 9000 Euro liegt das Angebot eines Steinmetz-Betriebes aus Sindorf, insgesamt rechnet die Stadt mit Aufwendungen von rund 10 000 Euro. Ein Stück Mauerwerk sowie ein Moniereisen aus dem ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz sollen integriert werden.

    Als Aufstellungsort favorisiert die Verwaltung einen Platz auf der Grünfläche am Friedhof Kerpen, auf der sich das von Hermann Josef Baum geschaffene Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus befindet.

    Im Allgemeinen begrüßten alle das Vorhaben, zu der Platzierung des Mahnmals jedoch äußerten einige Politiker Bedenken. Wolfgang Scharping (BBK / UWG), der vor Jahren bereits angeregt hatte, die sogenannten Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig zu verlegen, hätte sich ebenso wie Bernd Krings (Grüne) eine Aufstellung an einem zentraler gelegenen Ort wie Rathaus oder Stiftsplatz gewünscht. Angesichts des sensiblen Themas wolle er aber nicht in eine Diskussion einsteigen, sagte Wolfgang Scharping, und betonte: „Ich bin grundsätzlich froh, dass es endlich passiert.“ Eine Aufstellung in der Kerpener Innenstadt oder aber am jüdischen Friedhof favorisierte Christdemokrat Addy Muckes.

    Der Zeitplan sieht vor, dass das Mahnmal am Mittwoch, 9. November, bei dem Gedenken der Opfer der Reichspogromnacht der Öffentlichkeit übergeben wird. Ob dies realisierbar sei, auch wenn noch Angebote anderer Steinmetze eingeholt werden würden, wollte Bernd Krings wissen. Dem Beschlussentwurf, in dem auch das Datum festgeschrieben sei, habe sie nichts hinzuzufügen, erwiderte Bürgermeisterin Marlies Sieburg knapp.

  • Bundestag gedenkt der Holocaust-Opfer

    Bundestag gedenkt der Holocaust-Opfer

    Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift: Zoni Weisz (r.) mit Kanzlerin Merkel und Bundestagspräsident Lammert

    27.01.2011
    Bundestag gedenkt der Holocaust-Opfer

    Am internationalen Holocaust-Gedenktag hat der Bundestag an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Mit dem Holocaust-Überlebenden Zoni Weisz war erstmals ein Vertreter der Sinti und Roma als Gastredner geladen.

  • „Warum unsere Kinder Tyrannen werden. Oder: Die Abschaffung der Kindheit“

    „Warum unsere Kinder Tyrannen werden. Oder: Die Abschaffung der Kindheit“

    „Warum unsere Kinder Tyrannen werden. Oder: Die Abschaffung der Kindheit“

    Veranstaltung im ´Haus der Stadt` in Düren am 08. Februar 2011 ab 19 Uhr

    Der Jugendpsychiater und Buchautor Dr. Michael Winterhoff hat mit dem Bestseller „Warum unsere Kinder Tyrannen werden. Oder: Die Abschaffung der Kindheit“ eine gesellschaftliche Debatte losgetreten. Er hat die These entwickelt, dass sich immer mehr Erwachsene in Beziehungsstörungen mit ihren Kindern befinden. Als Folge weisen Kinder und Jugendliche Defizite in grundlegenden sozialen Kompetenzen auf und scheitern an der Integration zunächst in den schulischen Klassenverband, später in das Arbeitsleben. Daher stellt Winterhoff die Frage: „Wie hat man sich Ausbildungschancen von Jugendlichen vorzustellen, die Fremdbestimmung nicht aushalten und unvermeidliche Frustrationen nicht verarbeiten können?“ Im Anschluss an seinen Vortrag können Fragen gestellt werden.
    Karten im Vorverkauf 3,-€, an der Abendkasse 5,-€.
    Informationen unter 02421/252177

  • Integrationspolitik in den Niederlanden – Konflikte und Perspektiven des Zusammenlebens

    Integrationspolitik in den Niederlanden – Konflikte und Perspektiven des Zusammenlebens

    173 Einladung_Integrationspolitik in den NL

    Einladung

    An alle interessierten Personen

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    wir laden Sie herzlich ein:

    Integrationspolitik in den Niederlanden – Konflikte und Perspektiven des Zusammenlebens

    Prof. Paul Scheffer, Sozialwissenschaftler und Publizist der Niederlande , Universität Amsterdam

    Montag, den 7. Februar 2011 um 18 Uhr

    Eintritt frei

    Ort: Rathaus, Saal Westfalia, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund

    Zuwanderer verändern unsere Gesellschaft. Der niederländische Sozialwissenschaftler Paul Scheffer hat im Jahr 2000 mit seinem Artikel „Das multikulturelle Drama“ die Diskussion um die Zuwanderer in den Niederlanden angestoßen. Heute stehen die Niederlande, einst gefeiert für ihren toleranten Umgang mit Minderheiten, vor dem Scherbenhaufen ihrer Integrationspolitik. Rechte Populisten wie Geert Wilders punkten bei den Wählern vor allem mit ihrem Hass und ihrer Kritik an den muslimischen Zuwanderern.

    Wie geht die niederländische Gesellschaft heute mit Zuwanderung und Integration um? Welche Konflikte haben sich entwickelt? Was lief schief? Und wie kann das Zusammenleben besser organisiert werden?

    Paul Scheffer (Jahrgang 1954) ist einer der einflussreichsten Sozialwissenschaftler und Publizisten der Niederlande. Seit 2003 ist er Inhaber des Wibaut-Lehrstuhls für Probleme der Großstadt an der Universität von Amsterdam. Auf Deutsch erschien von ihm zuletzt „Die Eingewanderten. Toleranz in einer grenzenlosen Welt“ (Hanser).

    In der Reihe „Nordrhein-Westfälische Migrationsgespräche“
    Eine Veranstaltung der Auslandsgesellschaft NRW in Kooperation mit dem Integrationsrat der Stadt Dortmund und dem Rat der muslimischen Gemeinden in Dortmund.

    Anmeldung erbeten: eberhardt@agnrw.de, mit beigelegtem Antwortbogen per Fax (0231) 838 00 56, Tel.0231 838 00 41

    Über Ihren Besuch würden wir uns sehr freuen.

  • Sarrazins Thesen auf dem Prüfstand

    Sarrazins Thesen auf dem Prüfstand

    Sarrazins Thesen auf dem Prüfstand: Ein empirischer Gegenentwurf zentraler Thesen Thilo Sarrazins mit Bezug auf Muslime in Deutschland

    Das durch die Sarrazin-Debatte stark defizitär geprägte öffentliche Bild „der Muslime“ in Deutschland entspricht nicht dem Sachstand der tatsächlich messbaren Integrationserfolge, wie sie von namhaften Forschungseinrichtungen und -institutionen oder Marktforschungs-instituten erhoben und erforscht werden. Deren wissenschaftliche Analyse ist leider im politischen Diskurs dem Bauchgefühl einer meinungsbildenden Mehrheit unterlegen. Gegenläufige Trends und Ergebnisse, die von der Wissenschaft gemessen werden verschärfen eher das Misstrauen gegenüber der Forschung, als zu einem Stimmungs-wechsel innerhalb der Gesellschaft zu führen.

    Die hier dargestellte empirische Datensammlung soll dennoch eine kritische Bestandsaufnahme der von Thilo Sarrazin in seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ (Wiesbaden, 2010, 1. Auflage) verwendeten Daten ermöglichen – speziell von jenen aus dem 7. Kapitel „Zuwanderung und Integration“. Einzelne Textpassagen und Zitate aus anderen Kapiteln seines Buches sowie explizite Aussagen zu „Muslimen“ in Interviews fanden hierbei ebenfalls Berücksichtigung.

    Das daraus entstandene und nun vorliegende Dossier möchten die Autoren dazu nutzen, die empirische Sachlage zum Stand der Integration von „Muslimen“ in Deutschland unter den Aspekten der strukturellen, kulturellen und sozialen Vergemeinschaftung zusammenzutragen, um sie mit den diesbezüglichen Aussagen von Thilo Sarrazin zu vergleichen.

    http://www.heymat.hu-berlin.de/sarrazin2010

  • Muslime, integrationsunwillig? – Ein Milieubericht von Ahmet Toprak

    Muslime, integrationsunwillig? – Ein Milieubericht von Ahmet Toprak

    “Cover des Buches von Ahmet Toprak;
    Quelle:Lambertus-Verlag”

    Kultur + Social Media
    Muslime, integrationsunwillig? – Ein Milieubericht von Ahmet Toprak
    Sonntag, den 12. September 2010 um 19:41 Uhr von Claus-Dieter Stille

    Es schmerzt schon sehr, dass die kruden – auch durch den ihnen verpassten pseudowissenschaftlichen Anstrich nicht besser gewordenen und für einen vernünftigen gesellschaftliche Diskurs untauglichen (außer vielleicht für bestimmte Stammtische) – Thesen des “Hobby-Genforschers” Thilo Sarrazin so entsetzlich viel Aufmerksamkeit zuteil werden. Eines wegen haarsträubender Äußerungen zu gesellschaftlichen Problemen schon lange umstrittenen und mehrfach negativ aufgefallenen Mannes, der die Gesellschaft offenbar nur aus der Sicht des Volkswirtschaftlers sieht und von daher die Menschen in ausschließlich ökonomisch nützliche und weniger nützliche (von daher überflüssige?) einteilt.
    Sicherlich ist eine Debatte um die Integration von Migranten wichtig und auch (nach jahrzehntelanger Vernachlässigung) dringend notwendig. Doch so wie Sarrazin sie betreibt, spaltet er die Gesellschaft nur. Vor allem dann, wenn man nur von oben herab über die Migranten und nicht auf Augenhöhe mit ihnen über ihre Probleme und ihr Leben bei uns spricht. Und dabei Kritik übt (”Was man ja wohl noch tun darf!”, Volksmund) mit pseudowissenschaftlichen Begründungen vermengt, um so ohnehin bestehende Vorurteile zu untermauern. Ein Vorgehen, was aber letztlich nur zu einem verzerrten Bild von der Wirklichkeit führt.
    Ahmet Toprak befragte für seinen Milieubericht 124 vermeintlich integrationsunwillige Muslime
    Bedauernswert ist, dass im Gegensatz zu den von Thilo Sarrazins fragwürdigen in Buchform vorliegenden Ergüssen, eine andere, ähnliche Themen behandelnde, aber wissenschaftsbasierte Veröffentlichung vermutlich nie eine derartige mediale Aufmerksamkeit bzw. quantitativ hohe Rezeption durch Leserinnen und Leser erfahren wird. Gerade deshalb aber möchte ich sie hier zur Lektüre empfehlen. Es handelt sich hierbei um einen Milieubericht. Er trägt den Titel “Integrationsunwillige Muslime?” Verfasst hat den Bericht Dr. phil. Ahmet Toprak. Ein Diplompädagoge, welcher Professor für Erziehungswissenschaften an der Fachhochschule Dortmund ist. Toprak hat für seinen Bericht 124 vermeintlich “integrationsunwillige” Muslime im Alter von 15 bis 74 Jahren (unter ihnen 71 Männer und 53 Frauen) in den Großstädten Berlin, Dortmund und München interviewt. Befragt wurden die Probanden u. a. zu den Themen Kopftuch, Zwangsheirat, Gewalt, “Ehrenmord”, Sexualität, Homophobie sowie zu Islamismus und Terrorismus. Allein schon beim Thema Kopftuch wird durch Topraks Arbeit deutlich, wie sehr eine differenzierte Betrachtung im Einzelfall von nötig ist. Denn es kommt heraus, wie unterschiedlich das Tragen des Kopftuchs seitens ihrer Trägerinnen gehandhabt bzw. im Einzelnen begründet wird. Dieses “Stückchen Stoff” ist beileibe nicht immer “ein Zeichen für die Unterdrückung” der Frau. Das Kopftuch wurde oder wird durchaus auch aus Gewohnheit, Tradition oder dem Schutz vor Umwelteinflüssen getragen. Es wird aber sicher in anderen Fällen auch als politisches, bzw. Zeichen von Selbstbewusstsein benutzt. Es gibt fast nichts, was es nichts gibt.
    Bahar
    So trägt etwa die 23-jährige Bahar (sie studiert im siebten Semester Rechtswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München) Kopftuch, obwohl in ihrer Familie traditionell kein Kopftuch getragen wird. Ihre Familie akzeptierte dies Entscheidung. Verstanden hat sie diese jedoch nicht. Aufgrund eines entsprechenden Verbots könnte Bahar in der Türkei nicht studieren. In Deutschland ist es hingegen möglich. Doch wird sie hier mit einem qualifiziertem Abschluss auch eine adäquate Stelle bekommen? Für Bahar steht fest: Nein. Bahar: “Ja, ich wollte Staatsanwältin werden. Aber das kann ich nicht, weil ich mein Kopftuch nicht ablegen möchte.” Bahar wird wohl Rechtsanwältin werden oder in die freie Wirtschaft gehen. Ist die Kopftuch tragende Bahar ein Beispiel von Desintegration? Mitnichten. Ihr Beispiel zeigt wie wichtig es ist immer genau zu differenzieren. Leute wie Sarrazin jedoch sorgen mit dem Geplapper über “türkische und arabische Migranten in Berlin, die außer der Reproduktion von ‘Kopftuchmädchen’ keinen weiteren gesellschaftlichen Beitrag leisten würden, dafür (…), (…)dass das Kopftuch in der Wahrnehmung eindeutig für Desintegration steht…” (Ahmet Toprak).
    Osman
    Berührend auch die Geschichte des 17-jährigen Osman. Als jüngster in der Familie wird er von seinem Vater und dem älteren Bruder beauftragt seine “Lieblingsschwester” – die für ihn so etwas wie eine zweite Mutter war – umzubringen (denn Osman hätte als jugendlicher Täter für Mord nur die Höchststrafe von 10 Jahren Haft zu erwarten), weil die ihren Ehemann verlassen hat, welcher sie regelmäßig schlug. Die Tat jedoch schlägt fehl, weil Osman zu aufgeregt war und die Schwester lediglich am Oberschenkel verletzte, weil er beim Zustechen stürzte. Später erfährt Osman von seiner Schwester, dass der Vater sie früher missbrauchte. Er bricht mit dem Vater. Er bedauert seine Tat zutiefst. Heute sind beide nicht mehr nur Geschwister, sondern Freunde. Nebenbei bemerkt: Osman schloss die Hauptschule mit einem Notendurchschnitt von 1,7 ab…
    Problem Islam?
    Schnell wird dank Topraks Buch offenbar, dass viele Erscheinungen und Problematiken im Leben muslimischer Migranten gar nicht ursächlich mit dem Islam in Verbindung stehen bzw. überhaupt in dieser Religion gründen. Vielmehr geht manch heute als kritikwürdig betrachtete Verhaltensweise auf archaische Traditionen zurück. Und wird von einem bestimmten Teil von Migranten hierzulande hauptsächlich zwecks der Selbstvergewisserung in der Fremde unhinterfragt weiter fortgeführt. Was vor allem auch mit dem Bildungsstand der Familie zutun hat. Schließlich hat Deutschland vor vierzig Jahren hauptsächlich ungebildete “Gastarbeiter” ins Land geholt. Das wirkt bis heute nach. Jedenfalls dann, wenn nachfolgende Generationen nicht aus diesen archaischen Traditionen ausbrechen können oder wollen.
    Auch Zwangsheiraten werden mit dem Islam in Verbindung gebracht, wie Imam Abdullah, 41, Berlin im Buch zitiert wird. “Es soll” deshalb “darüber aufgeklärt werden, dass einige eher archaisch und patriarchalisch geprägte Traditionen, wie zum Beispiel Zwangsheirat und Ehrenmorde, die mit dem Islam in Verbindung gebracht werden, differenziert gesehen werden müssen, da der Islam Zwangsverheiratung und Gewalt ablehnt.” Was allerdings nicht immer einfach sein dürfte, da in vielen Moscheevereinen kein ausgebildeter – sondern nur ein selbsternannter (sogenannter) – Imam zur Verfügung steht.
    Soziale Herkunft und Bildung
    Die von Ahmet Toprak befragten Menschen haben ihre familiären Wurzeln vor allem in ärmlichen und ländlichen Gebieten der Türkei, Syriens, Iraks und des Libanons. Es sind Schüler, Studenten, Arbeiter, Angestellte oder Erwerbslose bzw. Hausfrauen. Neun von ihnen haben einen Universität- bzw. Fachhochschulabschluss. Allein 60 haben keine abgeschlossen Berufsausbildung.
    Die Integration und der Gemüsehändler
    Für pure Integrationsunwilligkeit von Muslimen hierzulande zeigen sich in Ahmet Topraks Buch keine Beispiele. Um davon zu sprechen, muss nämlich erst einmal geklärt werden, was unter Integration überhaupt zu verstehen ist. Integriert sind doch im Grunde genommen diejenigen, welche eine gute Arbeit haben, um sich und ihre Familie gut ernähren und die Wohnung gut einrichten zu können. Auch gerechte Bildungschancen gehören freilich dazu. Bei alldem haben Migranten nicht immer gute Karten. Deshalb ärgern sie sich, wenn sie, deren Eltern nur einfache bildungsferne Leute waren, hören Muslime wollten sich nicht integrieren. Toprak: “Erstens wird deutlich, dass ein Großteil der muslimischen Migranten durch wirtschaftliche Zwänge gar nicht in der Lage ist, sich auf das Umfeld einzulassen. Aufgrund der Bildungsbenachteiligung oder fehlender Bildungsabschlüsse haben sie nicht einmal die Gelegenheit Deutsch zu lernen.” So ging es auch Yusuf, 45 Jahre aus Dortmund. Mangels anderer Chancen machte er sich als Gemüsehändler selbstständig. Dafür muss er sich von Thilo Sarrazin verhöhnen lassen…
    Integration ist soziale und wirtschaftliche Partizipation
    Ahmet Toprak stelle fest, dass “die Migranten mit der Integration in erster Linie die soziale und wirtschaftliche Partizipation” verbinden. Damit dürften sie sich kaum von Mitgliedern der Aufnahmegesellschaft unterscheiden. Toprak: “Ein Großteil der muslimischen Migranten fühlt sich in Deutschland integriert.” Fehlende Integrationsbereitschaft in Teilen der muslimischen Gemeinde sehen Muslime “primär mit destruktiven Grundbedingungen in Deutschland oder mit persönlichen Misserfolgen der Betroffenen begründet”. Mit Toprak erkennen wir, “dass der Integrationsbegriff mehr umfasst, als nur das Vorhandensein oder Fehlen deutscher Sprachkenntnisse. Aber: Nicht nur in der Mehrheitsgesellschaft wird Integration falsch interpretiert, sondern auch bei den Muslimen.” Was wohl auch damit zu tun haben könnte, wie der Autor schreibt, dass “mit der identifikatorischen Integration Assimilation in Verbindung gebracht” wird. Nicht wenige in Deutschland geborene türkeistämmige Migranten betrachten ihren Geburtsort als Heimat. Dennoch bleiben sie im Herzen Türkinnen oder Türken. Und sie sehen keinen Widerspruch darin.
    Das Verbindende in den Mittelpunkt stellen
    Ahmet Toprak weist daraufhin, “dass allein mit Symbolpolitik (Integrationsgipfel oder Deutsche Islam-Konferenz) die gesellschaftliche Teilhabe nicht erreicht werden kann.” Zwar dürfte inzwischen allgemein Konsens darüber bestehen, dass die BRD ein Einwanderungsland ist; dessen ungeachtet scheint jedoch Vielfalt noch immer als Bedrohung begriffen zu werden. “Sondern” eben nicht “als Ressource oder Chance für Deutschland, zumal Deutschland mittel- und langfristig aufgrund des demografischen Wandels auf den Zuzug aus dem Ausland angewiesen ist” (Toprak). Dafür spricht wohl auch, die Tatsache, dass laut einer Studie aus dem Jahre 2009 von Info GmbH und Liljeberg Research International, “fast die Hälfte der in Deutschland lebenden Türken und türkeistämmigen Migranten sich in Deutschland unerwünscht fühlt, 42 Prozent planen sogar eine Rückkehr in die Türkei.” Aber Toprak sieht auch auf Seiten der muslimischen Bevölkerung Defizite. Es bedürfe einer vorurteilsfreien Annäherung an die deutsche Gesellschaft ohne dabei “die eigenen Werte, Normen, Traditionen und seine religiöse Einstellung über Bord” werfen zu müssen. Schließlich, so der Autor, hätten Muslime und Christen “mehr Gemeinsamkeiten als Differenzen”. Deshalb sollte “nicht das Trennende, sondern das Verbindende” in den Mittelpunkt gestellt werden. Ahmet Toprak: “Weder mit dem Feindbild ‘Islam” noch mit dem Feindbild ‘Mehrheitsgesellschaft’ kann integrationspolitisch etwas erreicht werden.” Es müssten vorhandene positive Tendenzen betreffs des Eintretens in einen Dialog und dem Schaffen eines Kommunikationswerks “nicht über die Presse und Talkshows, sondern im Alltag” genutzt bzw. aktiviert werden. Toprak sieht einen gangbaren Weg dahin zunächst auf kommunaler Ebene möglich, um die Migranten so in gesellschaftliche Entscheidungen einzubeziehen. Ein erster und wichtiger Schritt könnte das Gewähren eines kommunalen Wahlrechts “für Migranten, die nicht aus einem EU-Land stammen”, sein.
    Vorurteile ablegen
    Zuallererst plädiert Ahmet Toprak “für einen Dialog auf Augenhöhe”. Und unverzichtbar sei überdies – auf Seiten der Aufnahmegesellschaft, wie bei den Migranten – das Ablegen von Vorurteilen, sowie der Verzicht auf Konfrontation. “Denn”, so gibt Toprak zu bedenken, “weder ist jedes deutsche Mädchen, das über die Straße läuft, eine Schlampe, noch ist jeder muslimische Junge ein Gewalttäter oder Verfechter des Patriarchats.” Was geboten ist, sei eben “eine vorurteilsfreie Anerkennung des ‘Anderen’ und ein Umgang mit Ambivalenzen”, was Toprak “die wichtigsten Prinzipien zu sein” scheinen, “um einen gesellschaftlichen Konsens zwischen den Muslimen und der Mehrheitsgesellschaft jenseits vom Grundgesetz zu finden”.
    Die Misere hat zumeist soziale Ursachen
    Auch ist sich Ahmet Toprak sicher: “Wenn die sogenannte ‘Integrationsunwilligkeit’ in Deutschland existiert, dann ist das eine Folge der sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen, die in Deutschland immer schlechter werden.” Weshalb nicht zuletzt der “Rückzug in die eigenethnischen Milieus erfolgt, weil eine immer größer werdende Minderheit sich in Deutschland wirtschaftlich, sozial und bildungspolitisch abgehängt fühlt.” Was natürlich gleichermaßen auch viele Menschen deutscher Abstammung betrifft. Aus dem Grund zieht eben nicht – wie manches Mal behauptet – die Religion als Motiv für den Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben. Sondern eine immer prekärer werdende soziale und wirtschaftliche Lage. Ein unleugbare Tatsache: Die Misere, in der sich Migranten wie Menschen deutscher Abstammung gleichermaßen befinden können, hat zumeist soziale Ursachen. Es ist eine Frage des Unten und des Oben. Und der immer weiter aufgehenden Schere zwischen arm und reich. Sowie von Chancen- und Bildungsgerechtigkeit, bzw. deren Mangel. Davon aber ist bei Herrn Sarrazin nicht die Rede. Warum wohl?
    Integration als offener Prozess, der Zeit und Geduld braucht
    Es bedarf, schreibt Ahmet Toprak in seinem tief schürfenden, bestens recherchierten Milieubericht, des Aushandelns eines sicherlich anspruchsvollen Kompromisses. “Weil die Integration ein offener Prozess ist, der nie abgeschlossen sein wird, braucht es auch mehr Zeit und Geduld. Aber: es lohnt sich, darüber nachzudenken.”
    Volkswirtschaftler und Hobbywissenschaftler Thilo Sarrazin – so vermittelt es sich mir wenigstens – hat genau das nicht getan. Deshalb, das muss ihm ins Stammbuch geschrieben werden, hat er mit seinem Buch der Integration hierzulande mit ziemlicher Sicherheit einen Bärendienst erwiesen.
    Ich empfehle Ahmet Topraks Buch zur Hand zu nehmen. Lesen! Es ist zwar wesentlich schlanker als Sarrazins 400-Seiten-Wälzer für den deutschen Stammtisch, hat aber dennoch mehr Gewicht.
    Ahmet Toprak: Integrationsunwillige Muslime? Ein Milieubericht.
    Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau, 2010, 180 Seiten, kartoniert., 20,90 Euro/SFr 31,90; ISBN 978-3-7841-1959-5
    Quelle:

  • Fachtagung 5.2.2011: Monetarisierung im freiwilligen Engagement

    Fachtagung 5.2.2011: Monetarisierung im freiwilligen Engagement

    Flyer Fachtagung

    Fachtagung 15.02.2011
    14.00 – 18.00 Uhr

    Schloss Burgau
    von-Aue-Straße – 52355 Düren

    Monetarisierung im freiwilligen Engagement
    Übungsleiterpauschale? Niedriglohn? Missbrauch oder Möglichkeit?

    Ehrenamtlich tätig – gegen Bares?
    Spätestens bei der Aufwandsentschädigung für Mandatsträger und der Übungsleiterpauschale für jugendliche Betreuer im Sportverein wissen wir: das ist kein Widerspruch.
    Doch widerspricht das nicht dem Charakter des freiwilligen, des ehrenamtlichen Engagements?

    Gibt es das überhaupt noch, das Ehrenamt für , Gottes Lohn‘? Und wie verändern Geldzahlungen die Haltung bürgerschaftlich engagierter Menschen?
    Fragen über Fragen.

    Das FWZ Düren möchte zum Beginn des europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit Antworten geben, aber auch Hinweise auf mögliche Probleme und Grauzonen.
    Vertreter der Landesregierung, der Bertelsmann Stiftung und der Organisationen vor Ort nehmen Stellung, zeigen Trends auf und berichten aus der Praxis.

  • Ideen – Iniative – Zukunft : Interkultureller Schachverein

    Ideen – Iniative – Zukunft : Interkultureller Schachverein

    von links nach rechts_Burim Selimi, Güven Manay, Alexander Johannes (Bild 1)
    von links nach rechts_Burim Selimi, Güven Manay, Alexander Johannes (Bild 1)

    Die Drogeriemarktkette dm und die Deutsche UNESCO-Kommission möchten mit dem Wettbewerb „Ideen Initiative Zukunft” Ideen und Projekte fördern, die sich für eine lebenswerte Welt von morgen einsetzen. Die besten Projekte, die von der Jury aus Experten von dm und der Deutschen UNESCO-Kommission als nachhaltig bewertet wurden, stellen sich in einem dm-Markt vor. Bis zum 26. Januar 2011 bringen sie den Kunden in vielen dm-Märkten ihre Ideen näher. Per Abstimmkarte können die dm-Kunden ihren Favoriten wählen. Die Projekte, die sich vorstellen, erhalten eine Prämie, die sich bei den Abstimmungssiegern der jeweiligen Filialen nochmal erhöht.

    Bei dem ebenfalls geförderten Punkt „Sozio-Kulturelle Nachhaltigkeit“ ist gemeint, die eigenen kulturellen Werte zu leben, ohne andere Kulturen gering zu schätzen und soziale Konflikte friedlich zu lösen.

    Ca. 1400 Projekte in Deutschland konnte der interkulturelle Schachverein „Satranç Club 2000´“ bereits hinter sich lassen. Der Verein wurde der DM-Filiale an der Josefstr. 12 in Porz zugeteilt und nutzte dort die Gelegenheit, sich vorzustellen. Jeder ist eingeladen, dort bis zum 26. Januar für das Projekt B – Interkulturelle Schachveranstaltung abzustimmen.

    Der Vereinsvorsitzende Güven Manay und die Vereinsmitglieder Alexander Johannes und Burim Selimi waren am Samstag, den 15. Januar für eine Vorstellung des Vereines vor Ort. Es wurde das wissenschaftliche Poster „Kulturgeschichte des Schachs“ von Dr. Joe Otim Dramiga ausgehangen, dass die Historie des Schachspiels in Bezug auf die Kulturen erläutert. Außerdem wurden Flyer mit Informationen über den Verein verteilt. An einem Informationsstand wurden Schachpartien zusammen mit DM-Kunden gespielt und analysiert. Interessierte Kunden wurden auf den Verein aufmerksam und möchten den Verein nun auch gerne besuchen.

    Was ist nun das Besondere an diesem Verein: Der Schachverein Satranç Club 2000 (Satranç ist das türkische Wort für Schach) wurde vor zehn Jahren von türkischstämmigen Schachfreundinnen und Schachfreunden gegründet. Der Verein öffnete sich von Anfang an Spielerinnen und Spielern aus allen Kulturen. Nun spielen dort Deutsche und Türken, Serben und Kosovaren Seite an Seite. Unter den jetzigen und früheren Mitgliedern bzw. Besuchern sind und waren Schachfreunde mit Abstammung aus Ghana, Uganda, Korea, Vietnam, Griechenland, England, USA, Aserbaidschan, Serbien und dem Kosovo. Aber auch der typische “Kölsche Jung“ ist natürlich mit dabei. Der Satranç Club ist einer der wenigen Sportvereine in Deutschland, die das Thema ‚Interkulturelle Verständigung‘ sogar in ihrer Satzung verankert haben.

    Der Satranç Club führt einmal jährlich ein Interkulturelles Schachturnier im Rahmen der bundesweit stattfindenden Interkulturellen Woche durch, um auch in diesem Rahmen als Schachverein ein Zeichen zu setzen. Auch das erste Gedenkturnier in Deutschland zu Ehren eines verstorbenen Migranten richtete der Verein aus.

    Natürlich sind dem Verein, wie jedem anderen, auch die sportlichen Ziele wichtig, so dass dessen erste Mannschaft vor Jahren in die höchste Kölner Klasse, die Bezirksliga, aufgestiegen ist und auch daran glaubt, dass dies sportlich mittel- bis langfristig immer noch ausbaubar ist, zumal unter den Mitgliedern auch durchaus erfahrene Spieler sind. Im Oktober und November vergangenen Jahres war man auch Ausrichter der Kölner Vorausscheidung zur Deutschen Pokal-Einzelmeisterschaft.

    Der interkulturelle Klub heißt neue Mitglieder jederzeit gerne willkommen und betont dabei, dass die Nationalität und Spielstärke keine Rolle spielen. Nett und vor allem ohne allzu viel Vorbehalte gegenüber Menschen
    fremder Kulturen sollten die neuen Klubkameraden und Besucher jedoch nach Möglichkeit schon sein. Dabei ist der Verein in keinster Weise politisch aktiv, möchte jedoch in seinem bescheidenen Rahmen
    ein kleines Beispiel liefern, wie Kulturen miteinander harmonieren können, und das mit dem Anspruch der Selbstverständlichkeit.

    Interessierte sind stets Willkommen im sehr zentral gelegenen City Hotel Köln am Neumarkt, Clemensstr. 8, 50676 Köln, vor allem samstags ab 16 Uhr. Tipp: Mit Sicherheit lässt sich ein Besuch gut mit einem Shopping bei den berühmten Einkaufsmeilen Hohe Straße und Schildergasse verbinden…

    Vereins-Webseite: www.satranc.de.vu

    Bericht und Flyer: Güven Manay, erster Vorsitzender des interkulturellen Satranç Club 2000
    Fotos: Dascha Menjailenko (Mitarbeiterin der dm-drogerie markt GmbH + Co. KG)

  • JOBSTARTER fördert Ausbilder-Eignungsprüfung für Menschen mit Migrationshintergrund

    JOBSTARTER fördert Ausbilder-Eignungsprüfung für Menschen mit Migrationshintergrund

    !!!Bitte beachten! Der nächste Kurs startet am 08. Februar 2011!!!
    Am 1. August 2009 wurde die neue Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) in Kraft gesetzt. Ab sofort müssen Ausbilderinnen und Ausbilder im gewerblich-technischen, handwerklichen und kaufmännischen -/ IT-Bereich zum Nachweis ihrer Eignung wieder eine Prüfung vor der Kammer ablegen. Für Menschen mit Migrationshintergrund stellt die Ausbilder-Eignungsprüfung häufig eine besondere Hürde im Hinblick auf Sprache und Kenntnisse des deutschen Berufsbildungssystems dar. Daher fördert JOBSTARTER mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds die Teilnahme von Personen mit Zuwanderungshintergrund an entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen.

    Zukünftige Ausbilderinnen und Ausbilder mit Migrationshintergrund können sich bei uns seit März diesen Jahres in speziellen Kursen auf die Prüfung nach der Ausbildereignungsverordnung (AEVO) vorbereiten. Dieses Angebot richtet sich an Menschen mit Zuwanderungshintergrund (Selbstständige oder Arbeitnehmer/innen), die über einschlägige Berufserfahrung im technisch-gewerblichen sowie kaufmänni¬schen oder Dienstleistungsbereich verfügen. Das Vorliegen eines Facharbeiterbriefes ist nicht zwingend erforderlich. Das Projekt richtet sich auch an Menschen, die in der deutschen Sprache noch Defizite aufweisen. Für den Ennepe-Ruhr-Kreis und das (südliche) Ruhrgebiet werden im Jahr 2010 für 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer entsprechende Fortbildungen angeboten, die besondere Stütz- und Hilfsangebote in den Kursverlauf integrieren.

    Die Teilnahme an der Qualifizierung ist für Sie kostenfrei. Übernommen werden müssen von Ihnen bzw. Ihrem Arbeitgeber lediglich die IHK-Prüfungsgebühren von derzeit € 170,00.

    Verantwortlich für Organisation und Durchführung ist die IQR Innovation & Qualifikation Ruhr GmbH in Hattingen in Kooperation mit der IHK Bochum.
    Nähere Informationen erhalten Sie unter der Tel.-Nr.: 02324-918 0

    IQR Innovation & Qualifikation Ruhr GmbH
    Ruhrallee 19
    Eingang: Am Walzwerk 17
    45527 Hattingen

  • Migrationsbericht 2009

    Migrationsbericht 2009

    Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
    Nr. 0001, 19.01.2011

    BAMF-Newsletter Nr. 01/2011
    Neues aus dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

    Schwerpunkt Asyl, Migration Migrationsbericht 2009 gibt Auskunft zum Wanderungsgeschehen[BILD] Deutschland ist im europäischen Vergleich weiterhin ein Hauptzielland von Migration. Zu diesem Ergebnis kommt der durch die Bundesregierung veröffentlichte und durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellte Migrationsbericht für das Jahr 2009. Der Bericht soll durch die Bereitstellung möglichst aktueller, umfassender und ausreichend detaillierter statistischer Daten über Migration Grundlagen für die Entscheidungsfindung von Politik und Verwaltung im Bereich der Migrationspolitik zur Verfügung stellen. Zudem dient er der Öffentlichkeit als Informationsquelle über das Wanderungsgeschehen.