Kategorie: Editors‘ Picks

  • Konflikte zwischen Kurden und Türken auch in Berlin

    Konflikte zwischen Kurden und Türken auch in Berlin

    Gewalt

    Konflikte zwischen Kurden und Türken auch in Berlin

    Die Leiterin des Berliner Verfassungsschutzes, Claudia Schmid, hat vor zunehmenden Spannungen zwischen Kurden und Türken in Berlin gewarnt.

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    Quelle:

  • Stipendienausschreibung:“Islamische Handschriftenkultur“

    Stipendienausschreibung:“Islamische Handschriftenkultur“

    Stipendienausschreibung: Internationale Sommerschule „Islamische Handschriftenkultur“, Universitätsbibliothek Leipzig, 23.-30. September 2012

    Im Rahmen der jährlichen Alfried Krupp-Kurse für Handschriftenkultur findet an der Universitätsbibliothek Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Orientalischen Institut der Universität Leipzig eine einwöchige Sommerschule zur islamischen Handschriftenkultur statt.

    Dank der Förderung durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung können dafür 15
    Stipendien für fortgeschrittene Studierende und für Doktoranden verliehen werden. Innerhalb einer Woche werden die Teilnehmer von renommierten Experten in zentrale Bereiche der Erfassung und Erforschung islamischer Handschriften eingeführt. Ergänzend führen sie Übungen am Beispiel von zumeist arabischen Handschriften aus den reichhaltigen Beständen der Universitätsbibliothek Leipzig durch. Die Kurssprache ist Deutsch und teilweise Englisch.

    Die Lehreinheiten und Übungen werden von folgenden Experten betreut: Prof. Dr. Jan Just Witkam (Prof. em. Univ. Leiden), Dr. Helga Rebhan (Bayerische Staatsbibliothek), Dr. Rosemarie Quiring-Zoche (Katalogisierung der Orientalischen Handschriften Deutschlands KOHD).

    Ziel ist es, dass die Stipendiaten am Ende des einwöchigen Kurses selbständig eine Beschreibung einer ausgewählten Handschrift erarbeitet haben. Das Programm umfasst theoretische und/oder praktische Einheiten u.a. zu folgenden Themen: Islamische Buchkultur – Beschreibstoffe und Einbände – Paläographie – Textlayout und Illumination – Kolophone – Sekundäreinträge – Katalogisierung, Datenbanken und Sammlungen. Die Fahrt- und Übernachtungskosten werden erstattet.

    Bewerbungsschluss 15. März 2012. Bewerben können sich graduierte Studierende und Doktoranden, die gute Arabischkenntnisse sowie sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse besitzen. In überzeugenden Fällen können auch BA-Studierende ab dem 5. Semester zugelassen werden. Bitte richten Sie Bewerbung und mögliche Rückfragen an Prof. Dr. Verena Klemm, Orientalisches Institut der Universität Leipzig,
    [email protected].

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  • Feuerwehr sucht Lebensretter

    Feuerwehr sucht Lebensretter

     

     

    Feuerwehr sucht Lebensretter

  • „Die muslimischen Länder waren vor der Moderne säkular – Scharia hat im Islam verschiedene Bedeutungen“

    „Die muslimischen Länder waren vor der Moderne säkular – Scharia hat im Islam verschiedene Bedeutungen“

    Prof. Dr. Rüdiger Lohlker (Islamwissenschaftler, Institut für Orientalistik, Universität Wien):“Die muslimischen Länder waren vor der Moderne säkular – Scharia hat im Islam verschiedene Bedeutungen“, Wiener Zeitung 26.12.2011, www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/welt/422124_Die-muslimischen-Laender-waren-vor-der-Moderne-saekular.html

  • „Was wird aus der Genderpolitik in Marokko?“

    „Was wird aus der Genderpolitik in Marokko?“

    Martina Sabra M.A. (Journalistin, Köln): „Was wird aus der Genderpolitik in Marokko?“; Deutsche Welle 02.01.2012,
    www.dw-world.de/dw/article/0,,15629661,00.html

  • Armenier-Gesetz

    Armenier-Gesetz

    22.12.2011

    Armenier-Gesetz
    Türkei droht Sarkozy mit Sanktionen
    Von Stefan Simons, Paris
    Massaker, Todesmärsche, Vertreibung: Der von Türken verübte Völkermord an den Armeniern gilt als erster Genozid des 20. Jahrhunderts. Frankreich will die Leugnung des Verbrechens jetzt verbieten. Die türkische Regierung tobt, droht – und erinnert an die blutige Vergangenheit der Franzosen.

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    Quelle:

  • Verfassungsschutz wollte Neonazis Geld zahlen | Politik & Gesellschaft | Deutsche Welle | 19.12.2011

    Verfassungsschutz wollte Neonazis Geld zahlen | Politik & Gesellschaft | Deutsche Welle | 19.12.2011

    Eine weitere Panne ist nun bekannt geworden: Der Verfassungsschutz Thüringens habe doch das Versteck der rechtsextremen Terrorgruppe NSU zeitweilig gekannt – und dieser sogar Geld zahlen wollen. Was folgt nun?

    Die Affäre um die Machenschaften der rechtsextremen Terrorgruppe NSU wird immer komplexer: Der Verfassungsschutz in Thüringen hat am Sonntag (18.12.2011) unter Berufung auf einen ehemaligen Mitarbeiter bestätigt, dass man Geld an das Zwickauer Neonazi-Trio um Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt zahlen wollte. Die Zeitung „Bild am Sonntag“ hatte darüber berichtet. Den Dreien werden zehn Morde mit rechtsextremistischem Hintergrund zur Last gelegt.

    Der Verfassungsschutz habe gewusst, dass die drei Neonazis im Jahr 2000 Geld brauchten, um sich neue, gefälschte Pässe zu besorgen. Über einen Mittelsmann wollte man dem Trio rund 2000 D-Mark zukommen lassen, um so an die Tarnnamen und den Aufenthaltsort zu gelangen. Die Gruppe konnte jedoch untertauchen, weil die Thüringer Verfassungsschützer nicht die Meldeämter in anderen Bundesländer informierten. Das Geld soll die Gruppe auch nie erreicht haben. Die Pässe, die man bei den Dreien gefunden hatte, seien laienhafte Fälschungen gewesen. Solche Dokumente würde der Verfassungsschutz nie ausstellen, hieß es in einer öffentlichen Erklärung. Offen ist jedoch, woher die Dokumente stammten.

    Alte Fahndungsfotos der Polizei von Uwe B. und Uwe M. (Fahndungsfoto der Polizei aus dem Jahre 1998)und Beate Zschaepe (Foto: PA/dpa/Polizeidirektion Suedwestsachsen/dapd/DW/Fotomontage)Alte Fahndungsfotos der Polizei von Böhnhardt, Zschäpe und Mundlos

    Grünen-Chefin Claudia Roth war dennoch schockiert über die neuen Details. Sollten sich die Angaben bewahrheiten, wäre das ein „Skandal erschreckenden Ausmaßes“, so Roth. Der Verfassungsschutz betonte noch einmal, dass man lediglich den Plan gefasst hatte, dem Trio Geld zu übermitteln, dies jedoch nie umsetzte.

    Was wusste der Verfassungsschutz alles?

    Für Wirbel sorgt auch der Vorwurf, dass die Behörde zeitweilig gewusst habe, wo sich die Rechtsextremisten aufhielten. Der Ex-Präsident des thüringischen Verfassungsschutzes, Helmut Roewer, hatte erst vor etwa einem Monat bekräftigt, dass die Fahndung nach den drei untergetauchten Neonazis bereits 1998 „erfolglos“ gewesen sei. Doch das Magazin „Focus“ berichtet nun, dass den Mitarbeitern zumindest im Jahr 2000 das Versteck in Chemnitz bekannt gewesen war. 2003 habe der Verfassungsschutz dann jedoch die Fahndung eingestellt.

    Verfassungsschutzpräsident Heinz Fromm räumte Fehler ein. Man hätte sich weiter um die Verschwundenen kümmern sollen. Rechtsextremisten, die als gefährlich eingestuft werden, dürften nicht aus den Augen verloren werden.

    Ist ein NPD-Verbot sinnvoll?

    Der Prasesident des Bundesamtes fuer Verfassungsschutz, Heinz Fromm (l.), und der Praesident des Bundeskriminalamtes (BKA), Joerg Ziercke (Foto: dapd)Fehler zugegeben: Heinz Fromm (links)

    Fromm erwartet auch kein Ende der Gewalt, sollte das NPD-Verbot tatsächlich durchgesetzt werden. Militante Neonazis hätten zudem nicht immer etwas mit der Partei zu tun. Rechtsextremismus werde aktionistischer und militanter, meint Fromm. Die Behörden müssten einen wesentlich personenorientierteren Ansatz verfolgen.

    Die Debatte um das Verbot der Partei in Deutschland ist seit der Aufdeckung der Terrorzelle wieder entflammt. Viele Politiker befürworten es, so auch die meisten Innenminister der Bundesländer.

    Autorin: Nicole Scherschun (rtr, dapd, dpa, afp)

    Redaktion: Gerhard M Friese

    via Verfassungsschutz wollte Neonazis Geld zahlen | Politik & Gesellschaft | Deutsche Welle | 19.12.2011.

  • Warum der Rassismus abnimmt

    Warum der Rassismus abnimmt

    Wie rassistisch sind die Deutschen? Umfragen deuten darauf hin, dass die Fremdenfeindlichkeit zurückgeht. Doch Experten warnen davor, das Thema vorschnell abzuhaken.

    „Leben in Deutschland heute zu viele Ausländer?“, das wollte das Allensbacher Institut für Demoskopie 1984 von den Westdeutschen wissen. Als die Meinungsforscher die Befragung 25 Jahre später im vereinigten Deutschland wiederholten, stießen sie auf eine massive Veränderung: Der Anteil derer, die die Frage bejahten, war von 79 auf 53 Prozent gesunken – obwohl der Ausländeranteil im Untersuchungsgebiet von rund sieben auf knapp zehn Prozent gestiegen war.

    „Konjunkturelle Schwankungen“

    Mit einer etwas anders formulierten Fragestellung ermittelte die Universität Bielefeld in einer seit 2002 andauernden Langzeit-Studie denselben Trend: Zwischen 2002 und 2011 sank die Zustimmung zu der These, es gebe zu viele Ausländer, von rund 55 auf 44 Prozent. „Die Fremdenfeindlichkeit nimmt im Moment tendenziell ab“, sagt Andreas Zick, einer der Autoren der Studie. „Wenn wir uns aber die letzten zehn Jahre anschauen, sehen wir, dass sie auch immer wieder mal ansteigt.“

    Christoph Butterwegge (Foto: ZB)Christoph ButterweggeDer Kölner Politologe Christoph Butterwegge verweist ebenfalls auf die Instabilität solcher Stimmungen. „Rassismus unterliegt konjunkturellen Schwankungen“, sagt er. „Wenn es einen Aufschwung gibt, wenn Wohlstand herrscht, ist die Verlockung geringer, nach Sündenböcken zu suchen.“ In Krisenzeiten dagegen nähmen rechtsextreme Einstellungen zu.

    Dieser Zusammenhang lässt sich auch empirisch nachweisen. Entscheidend sei die individuelle Krisenwahrnehmung, erklärt der Sozialforscher Andreas Zick: „Wenn sich Menschen – ganz gleich, aus welcher Schicht sie kommen – durch eine Krise bedroht fühlen, führt das zu einer Erhöhung des Vorurteils.“

    Ein Asylbewerber schaut 1991 in Hoyerswerda aus einem eingeschlagenen Fenster (Foto: ZB)Ein Asylbewerber schaut 1991 in Hoyerswerda aus einem eingeschlagenen Fenster Einen weiteren wichtigen Einfluss haben nach Meinung der meisten Experten gesellschaftliche Diskurse. So führte die aufgeheizte Debatte um die Verschärfung des Asylrechts in den frühen 1990er Jahren zu einem Anstieg fremdenfeindlicher Einstellungen. Auch die rassistische Gewalt nahm drastisch zu und kulminierte in tagelangen Ausschreitungen gegen zwei ostdeutsche Asylbewerberheime.

    Das Sarrazin-Paradoxon

    Die Folgen von öffentlichen Debatten lassen sich jedoch nur schwer vorhersagen. Im vergangenen Jahr löste der SPD-Politiker Thilo Sarrazin eine monatelange Diskussion um vermeintlich integrationsunwillige Muslime aus. Islamfeindliche Einstellungen nahmen dadurch jedoch keineswegs zu – im Gegenteil: Die Zustimmung zu der Aussage „Durch die vielen Muslime fühle ich mich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land“ sank im Verlauf der Sarrazin-Debatte von 38,9 auf 30,2 Prozent. „Sarrazin scheint vielleicht den Effekt gehabt zu haben, dass leichtfertiger populistische Islamfeindlichkeit geäußert wurde“, sagt Andreas Zick. „Aber es gab in weiten Bereichen auch eine Rückbesinnung, dass wir nicht wahllos Menschen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit abwerten können.“

    Andreas Zick, Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Universität Bielefeld (Foto: dpa)Sozialforscher Andreas ZickDer langfristige Trend bleibt von diesem Auf und Ab rassistischer Einstellungen jedoch unbeeinflusst. „Es gibt eine immer weitere gesellschaftliche Öffnung“, sagt Andreas Zick. „Besonders in den Städten sehen wir, dass die Menschen kulturelle Vielfalt sehr hoch schätzen, auch, weil sie dort Alltagswirklichkeit ist.“ Dies halte eine positive Norm aufrecht, die inzwischen stark etabliert sei.

    Gewaltbereite Minderheit

    Ulrich Wagner, Sozialpsychologe an der Universität Marburg, hält dieses Miteinander für zentral. „Aus der Kontaktforschung wissen wir, dass Gruppen Vorurteile und Stereotype abbauen, wenn sie miteinander in Kontakt kommen“, sagt Wagner. Wer persönliche Erfahrungen mit Einwanderern habe, lasse sich deutlich weniger von gesellschaftlichen Stimmungen beeinflussen. So lässt sich auch erklären, dass sich der tatsächliche Anteil von Ausländern und ihre Wahrnehmung als „zu viele“ gegenläufig entwickeln.

    Neonazi-Demonstration im Februar in Dresden (Foto: ZB)Neonazi-Demonstration im Februar 2011 in Dresden Für eine Entwarnung sieht Wagner jedoch keinen Anlass: „Insgesamt scheint es einen Rückgang von Fremdenfeindlichkeit zu geben, aber das bedeutet nicht, dass das für alle Segmente der Bevölkerung gleichermaßen gilt.“ Ein Teil koppele sich immer stärker von dieser Entwicklung ab. Diese Gruppe ist alles andere als klein: 19 Prozent der in der Bielefelder Studie Befragten stimmten der Aussage zu: „Wenn sich andere bei uns breit machen, muss man ihnen unter Umständen unter Anwendung von Gewalt zeigen, wer Herr im Hause ist.“

    Auch beim Blick auf den gesamtgesellschaftlichen Trend sei Nüchternheit geboten. „Man kann es positiv finden, dass weniger Menschen glauben, es gebe zu viele Ausländer in Deutschland“, sagt Wagner. „Man muss aber auch sehen: Es sind immer noch fast 50 Prozent.“

    Autor: Dennis Stute

    Redaktion: Andrea Grunau

    via Warum der Rassismus abnimmt | Politik & Gesellschaft | Deutsche Welle | 17.12.2011.

  • job-com Workshops für Menschen mit hohen und mittleren ausländischen Qualifikationen

    job-com Workshops für Menschen mit hohen und mittleren ausländischen Qualifikationen

    Zukunft-gemeinsam-gestalten-Flyer

     

    Die Stadt Jülich und der Kreis Düren bieten in Kooperation mit Agentur

    für Arbeit und job-com Workshops für Menschen mit hohen und mittleren
    ausländischen Qualifikationen an, die sich beruflich weiter entwickeln
    wollen oder zur Zeit arbeitslos sind.

    Die Workshops sollen dazu beitragen, neue Chancen für sich zu entdecken
    und Wege zum persönlichen Ziel zu finden.

    Kontakt:

    Kreisverwaltung Düren
    Stabsstelle für Migrationsangelegenheiten/RAA
    Raum 423 (Haus C)
    Bismarckstr. 16
    52351Düren

    Tel.: 0049-2421-22-1433
    Handy: 0160-97265026
    Email: [email protected]

  • Alevitischer Verein gegründet

    Alevitischer Verein gegründet

    Foto: A. Müller

    (Foto nicht im Artikel der KSTA vom 11.12.)

    ___________________

    GLAUBENSGEMEINSCHAFT

    Alevitischer Verein gegründet
    Von Valerie Pütz, 11.12.11
    In Bergheim-Quadrath-Ichendorf wurde der erste alevitische Verein im Rhein-Erft-Kreis gegründet. Die Religionsgemeinschaft hat ihre Wurzeln in der Türkei. Dort sind 15 Prozent der Bevölkerung alevitischen Glaubens.

     

    BERGHEIM – Die eigene Religion und Kultur frei leben zu können, gehört in Deutschland zu den Grundrechten des Menschen. Neben vielen verschiedenen Religionsformen ist nun auch der alevitische Glauben mit einer eigenen Glaubensvereinigung im Rhein-Erft-Kreis vertreten. „Kultur ist eine bestimmte Form des Denkens, Handelns und Fühlens, und es wäre schade, wenn diese Kultur verloren ginge. Daher freut es mich besonders, dass nach fast 50 Jahren auch bei uns ein alevitischer Verein gegründet wurde“, sagte die türkischstämmige Dr. Askim Müller-Bozkurt, Mitglied des SPD-Stadtrates, anlässlich der Eröffnungsfeier im Bürgerhaus in Quadrath-Ichendorf. Neben Müller-Bozkurt hießen viele weitere Vertreter aus Politik und Gesellschaft die neue Gemeinde im Rhein-Erft-Kreis willkommen: Auch Bürgermeisterin Maria Pfordt, Christian Pohlmann vom Kreisverband der FDP sowie Axel Fell, Vorsitzender des Integrationsausschusses, waren im Bürgerhaus zu Gast.
    Für die aktuellen Vorstandsmitglieder Aydn Erden und Mahmut Delibas ist das Wort „Integration“ eines der wichtigsten Stichwörter für die Zukunft. „Etwa 90 Prozent unserer Mitglieder sprechen Deutsch, denn Integration ist nur durch die Sprache möglich. Sie ist sozusagen der Schlüssel zur Gesellschaft“, betonte Erden. Schließlich wolle man auch selber mit der Kultur und Mentalität in der Gesellschaft akzeptiert werden. Das Alevitentum ist eine Glaubenslehre und hat seine Wurzeln in Anatolien. „Die alevitische Religion verbindet Elemente aus verschiedenen Glaubensrichtungen und steht daher auch anderen Religionen sehr tolerant gegenüber“, erklärte Cem Kara, der Mitglied in der Gemeinde ist und sich im Bereich der Jugendarbeit engagiert.
    (…)
    Quelle:

  • Bundesweite Vorbereitungstagung zur Interkulturellen Woche 2012

    Bundesweite Vorbereitungstagung zur Interkulturellen Woche 2012

    Herzlich willkommen – wer immer Du bist.

    Bundesweite Vorbereitungstagung zur Interkulturellen Woche 2012

     

    Herzlich willkommen – wer immer Du bist.

    Unter diesem Motto steht die Interkulturelle Woche 2012. Willkommen zu sein, wer immer man ist: diese Erfahrung hat wenig mit der Realität vieler Migrantinnen und Migranten in Deutschland zu tun. Wie oft sind sie alles andere als willkommen?

    Ablehnung und Diskriminierung bis hin zu offe- nem Rassismus – das prägt stattdessen die Alltags- erfahrungen vieler Menschen. Rassismus ist stark verbreitet und in allen Schichten und Milieus vorhanden. Dagegen gilt es Position zu beziehen und Konzepte zu entwickeln.

    Mit der bundesweiten Vorbereitungstagung wollen wir Fragen aufwerfen, Impulse und Anregungen
    zu aktuellen politischen Themen setzen und wie immer Inspirationen für die Durchführung der Inter- kulturellen Woche vor Ort geben.

    Seien Sie herzlich eingeladen!

     

    Ökumenischer Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche

    Programmflyer_Vorbereitungstagung

  • Einladung zum Vernetzungstreffen der Migrantenselbstorganisationen in NRW

    Einladung zum Vernetzungstreffen der Migrantenselbstorganisationen in NRW

    Einladung zum Vernetzungstreffen der Migrantenselbstorganisationen in NRW

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    ich möchte Sie recht herzlich zum „Vernetzungstreffen der Migrantenselbstorganisationen
    (MSOs) in NRW” einladen. Das Treffen findet statt am

    Mittwoch, den 14. Dezember 2011, von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr bei IFAK e.V., Engelsburger Str. 168, 44793 Bochum

    Am Vormittag werden die Landtagsabgeordneten Herr Bernhard von Grünberg (MdL SPD Landtagsfraktion), Herr Serdar Yüksel (MdL, SPD Landtagsfraktion) und Herr Arif Ünal (MdL, Fraktion der Grünen/Bündnis 90) uns den Entwurf des neuen Teilhabe- und Integrationsgesetz des Landes NRW vorstellen.
    Anschließend werden Frau Gabriele Skrzypale-Langheim und Herr Joachim Donnepp vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW (MAIS) zum Thema „Mehr Migrantinnen und Migranten in den Öffentlichen Dienst – Interkulturelle Öffnung der Landesverwaltung“ referieren.

    Am Nachmittag wird uns Frau Marie Theres Aden-Ugbomah, Geschäftsführerin des Pädagogischen Zentrums Aachen e.V., als Good-practice-Beispiel über die „ Die Möglichkeiten, Chancen und Grenzen der Interkulturellen Öffnung“ und „Sprach- und Integrationsvermittler in der Kommune“ informieren.

    Als Anlage sind diesem Schreiben ein Programm und eine Wegbeschreibung beigefügt. Bitte bestätigen Sie uns bis zum 08. Dezember 2011 Ihre Teilnahme auf dem beigefügten Anmeldebogen.

    Ich freue mich auf unser Vernetzungstreffen in Bochum und

    verbleibe mit freundlichen Grüßen
    Filiz Arslan Fachberaterin

    einladung_vernetzungstreffen

  • Sonntags-Seminare des Begegnungs- und Fortbildungszentrums muslimischer Frauen

    Sonntags-Seminare des Begegnungs- und Fortbildungszentrums muslimischer Frauen

    Sonntags-Seminare des Begegnungs- und Fortbildungszentrums muslimischer Frauen (BFmF) e.V.

     

    Muslimische Kinder in der Schule

  • Vortrag: Islam in Europa, VHS Düren 22.11.2011

    Vortrag: Islam in Europa, VHS Düren 22.11.2011

     

    Islam in Europa

    Beginndatum: 22.11.2011
    Kursnummer: E1103A

    Dialog zwischen Christen und Muslimen in Deutschland und in Düren.
    Wir als Muslime leben seit fast fünfzig Jahren in Deutschland und sind immer noch eine Parallelgesellschaft, weil wir mit Vorurteilen behaftet sind. Das Ziel aller sollte sein, dass wir den Dialog suchen und versuchen, direkt aus der Quelle des Glaubens einiges richtig zu stellen. Wo stehen Juden, Christen und Muslime? Was sind Ihre Gemeinsamkeiten? Diese hauptsächlichen Fragen wollen wir stellen und versuchen, gemeinsam Antworten zu finden. Was sagt Gott und was machen Gläubige und Nichtgläubige? Ein gemeinsamer Moschee-Besuch ist möglich und kann nach Absprache mit den Teilnehmenden organisiert werden.

     

  • Stellenausschreibung Schulsozialarbeiter/in

    Stellenausschreibung Schulsozialarbeiter/in

    Stellenausschreibung Schulsozialarbeiter/in

     

     

    Der Kreis Düren (rd. 270.000 Einwohner) ist mit seinen 15

    kreisangehörigen Städten und Gemeinden geprägt durch seine

    verkehrsgünstige Lage und landschaftliche Vielfalt. Zahlreiche

    Bildungsmöglichkeiten sowie Freizeit-, Kultur- und Erholungsangebote

    machen ihn zu einem attraktiven Wohngebiet mit ansprechender

    Lebensqualität. Sitz der Kreisverwaltung ist die Kreisstadt Düren mit

    rd. 90.000 Einwohnern. Die Kreisverwaltung Düren mit ihren rund 1000

    Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht als modernes

    Dienstleistungsunternehmen den Bürgerinnen und Bürgern mit Rat und Tat

    zur Seite. An den kreiseigenen Schulen ist das Ziel sozialpädagogischer

    Schulsozialarbeit im Bereich Übergang Schule-Beruf , dass Schüler/innen

    durch gezielte sozialpädagogische Maßnahmen und Angebote die Schule in

    Einklang mit deren Leitbild ausbildungsreif bzw. mit einer geeigneten,

    realistischen Anschlussperspektive verlassen.Zum nächstmöglichen

    Zeitpunkt sind an den kreiseigenen Schulen mehrere Stellen befristet bis

    zum 31.12.2013 zu besetzen.

     

    Schulsozialarbeiter/in

     

    Aufgabenbereich:

     

    Vernetzung berufsorientierter Unterstützungs- und Netzwerksysteme

    Koordination der zielgerichteten externen und schulinternen Angebote

    Kontakte zu Betrieben herstellen und pflegen

    Praktikumsvermittlung und Betreuung

    Bewerbungstraining

    Schlüsselqualifikationen erarbeiten

    Individuelle Einzelberatung zur Berufs- und/oder Schullaufbahn führen

    Zugangsvoraussetzungen:

     

    Abgeschlossenes Studium der Sozialarbeit und/oder Sozialpädagogik oder

    eine vergleichbare Qualifikation

    Anforderungsprofil:

     

    -hohe Beratungskompetenz

    -hohes Maß an Einsatzbereitschaft,Belastbarkeit und Flexibilität

    -Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen

    -Engagement und Arbeitsorganisation

    -Kommunikationsstärke und Verhandlungsgeschick

    -Bereitschaft zur eigenen Kompetenzsteigerung durch Fort- und

    Weiterbildungen

     

    Es handelt sich um Vollzeitstellen und Teilzeitstellen mit einem Umfang

    von 39,0 bzw. 19,5 Std. wöchentlich. Die Stellen sind nach Entgeltgruppe

    S 11 nach dem Anhang zur Anlage C TVöD bewertet.

     

    Die Kreisverwaltung Düren hat sich die berufliche Förderung von Frauen

    zum Ziel gesetzt. Daher sind Bewerbungen von Frauen besonders erwünscht.

    Gleiches gilt für schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber.Die

    Besetzung der Stellen ist grundsätzlich auch im Rahmen des Job-Sharings

    als Teilzeitbeschäftigung möglich.

     

    Für Vorabinformationen bzw. eine erste vertrauliche Kontaktaufnahme

    steht Ihnen im Vorfeld der Bewerbung die Amtsleiterin des Amtes für

    Schule und Weiterbildung, Kultur und Sport, Frau Maria Kaptain, unter

    Tel.: 02421 / 222814 bzw. per mail: [email protected] gerne zur

    Verfügung. Für Informationen bzgl. des Bewerbungsverfahrens steht

    Ihnen Herr Thomas Ranz, Tel. 02421 / 222484 ([email protected]) –

    Amt für zentrale Verwaltungsaufgaben – gerne zur Verfügung. Weitere

    Informationen über den Kreis Düren entnehmen Sie aus der

    Internetpräsentation: www.kreis-dueren.de

     

    Sofern Sie sich durch diese Ausschreibung angesprochen fühlen, senden

    Sie bitte Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis zum 26.11.2011

    an:

    Landrat des Kreises Düren

    Amt für zentrale Verwaltungsaufgaben

    52348 Düren

  • STELLENAUSSCHREIBUNG Sozialpädagogin/-pädagogen

    STELLENAUSSCHREIBUNG Sozialpädagogin/-pädagogen

    STELLENAUSSCHREIBUNG

    Die Evangelische Gemeinde zu Düren sucht zum 1. Februar 2012 für die Arbeit im Jugendheim Düren-Ost

    eine/n staatlich anerkannte/n Sozialpädagogin/-pädagogen mit therapeutischer und/oder naturpädagogischer Zusatzqualifikation
    (75 Prozent Beschäftigungsumfang, befristet für die Dauer von drei Jahren)

    Die Tätigkeit liegt insbesondere in der präventiven Arbeit mit Kindern im Alter von 6 – 12 Jahren, die in dem sozial benachteiligten Stadtteil Düren-Ost unter schwierigen Bedingungen aufwachsen und das Jugendheim in ihrer Freizeit aufsuchen.

    Im Jugendheim Düren-Ost und aufsuchend im Stadtteil arbeiten drei Sozialarbeiter mit den Kindern und Jugendlichen. Die Evangelische Gemeinde zu Düren ist außerdem Trägerin einer Vielzahl sozial-diakonischer Beratungsstellen in Düren. Wir bieten enge Vernetzung und kollegiale Beratung an.

    Wir wünschen uns eine/n Mitarbeiter/in mit Erfahrungen in der Arbeit mit jungen Menschen. Die Tätigkeit erfordert Teamfähigkeit, eine gute Wahrnehmung, Kommunikationsfähigkeit, interkulturelle Kompetenz, Konfliktfähigkeit und die Bereitschaft zu Kooperation und Vernetzung mit den verschiedenen Ämtern und Institutionen. Wir erwarten ein theoretisches Fundament, konzeptionelle Kreativität, die Fähigkeit zur Reflexion sowie zu konsequentem strukturierten Arbeiten.

    Ein Führerschein Klasse 3 ist erforderlich. Ein Kleinbus für Ausflüge in die Natur ist vorhanden.

    Bei der Evangelischen Gemeinde zu Düren findet der BAT-KF Anwendung (ähnlich den Regelungen des TVöD im kommunalen Bereich).

    Weitere Informationen können Sie gerne telefonisch von Pfarrerin Karin Heucher, Tel.: 02421 / 951 984, erhalten.

    Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 7. Dezember 2011 an die Evangelische Gemeinde zu Düren, Philippstr. 4, 52349 Düren; zu Händen des stellvertretenden Verwaltungsleiters Friedhelm Schreckenberg.

  • Junge Migranten brauchen Vorbilder

    Junge Migranten brauchen Vorbilder

    Am 2. November 2011 jährt sich das Anwerbeabkommen mit der Türkei. Viele, die damals als so genannte Gastarbeiter für nur kurze Zeit kommen wollten, blieben hier, gründeten Familien. Heute leben sie, ihre Kinder, Enkel und Urenkel in ihrer deutschen Heimat. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach mit der Zeitung „Hürriyet“ über die Integration.
    Hürriyet: Frau Bundeskanzlerin, die ersten Gastarbeiter kamen im Jahre 1955 aus Italien. Die türkische Migration begann vor 50 Jahren. Was bedeutet die türkische Migration für die Bundesrepublik Deutschland und welche persönliche Erfahrungen haben Sie mit der türkischen Wohnbevölkerung gemacht?

    Angela Merkel: Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr gemeinsam das 50-jährige Jubiläum des Anwerbeabkommens mit der Türkei feiern können. Die Migranten der ersten Stunde haben damals viel zum wirtschaftlichen Erfolg der Bundesrepublik beigetragen und wir sind ihnen dankbar dafür. Heute lebt eine große Zahl türkischstämmiger Menschen in Deutschland: sie gehören zu unserem Land und seiner kulturellen Vielfalt. Zahlreiche türkischstämmige Unternehmer haben hier Arbeitsplätze geschaffen und bilden Jugendliche aus. Sie sind damit auch Vorbilder, wie wir sie für junge Migranten dringend brauchen.
    Für mich ist klar: Die Integration junger Migranten,  ist eine der zentralen Aufgaben, die wir bewältigen müssen. Wie gut uns das gelingt, entscheidet nicht nur über die Lebensläufe dieser jungen Menschen, es entscheidet auch mit darüber, wie zukunftsfähig Deutschland ist. Ich weiß aus vielen Gesprächen, dass Türkischstämmige sich zwar weiterhin ihrem Herkunftsland verbunden fühlen – und das soll auch so sein – dass aber immer mehr von ihnen sagen, dass sie  in Deutschland leben und das ihr Zuhause ist.

    Hürriyet: Obwohl die ersten „Gastarbeiter“ vor 55 Jahren kamen, redet man gerade in den letzten Jahren verstärkt von der Zuwanderung und Integration. Ist es so zu verstehen, dass man die Integration jahrelang nicht Ernst genommen hat?
    Merkel: Man hat lange zu sehr darauf vertraut, dass Integration von selbst geschieht. Diese Erwartung hat sich nicht erfüllt. Heute wissen wir: Integration ist eine Anstrengung, zu der beide, der Zuwanderer wie auch die Gesellschaft, die ihn aufnimmt, beitragen müssen. Wenn man es schleifen lässt, handelt man sich viele Probleme ein – und beraubt die Zuwanderer noch dazu aller Chancen, in Deutschland voll am Leben teilnehmen zu können.  Seit ich Bundeskanzlerin bin, ist Integrationspolitik ein Schwerpunkt  meiner Arbeit. Wir haben das Thema ganz oben auf die politische Tagesordnung gesetzt – der Nationale Integrationsplan, die nunmehr vierIntegrationsgipfel  unter meiner Leitung und die Deutsche Islamkonferenz sind wichtige Schritte.
    Das Prinzip unserer Integrationspolitik wird auch künftig „Fördern und Fordern“ heißen . Wir investieren viel in die Förderung, allein für Integrationskurse zum Beispiel haben wir von 2005 bis 2010 fast eine Milliarde Euro ausgegeben. Gleichzeitig fordern wir, dass die Migranten selbst sich aktiv bemühen, ein Teil dieser Gesellschaft zu werden, die Sprache zu lernen, sich zur  Rechtsordnung unserer Gesellschaft zu bekennen. Wenn wir friedlich und zu jedermanns Wohl zusammenleben wollen, dann geht das nur auf der Basis der im Grundgesetz verankerten Werte – der Menschenwürde, der Religionsfreiheit und der Gleichberechtigung von Mann und Frau.
    Eine Integration, für die man sich anstrengen muss, war sicher für manchen anfangs unbequem. Aber heute sehen wir, dass Einbürgerungstests oder Sprachnachweise, die anfangs als Zumutung kritisiert wurden, längst akzeptiert sind und zahllosen Menschen ganz neue Chancen eröffnet haben.

    Hürriyet: Alle Untersuchungen zeigen, dasss die Bildungs-und Ausbildungssituation der ausländischen, aber insbesondere der türkischen Kindern und Jugendlichen, obwohl es in den letzten Jahren sichtbare positive Entwicklungen gibt, immer noch sehr schlecht ist. Wie kann man diese verbessern, was tut die Bundesregierung dafür?
    Merkel: Zweifellos hat sich das Bildungsniveau der jungen Migranten verbessert, aber zufrieden können wir mit diesen Fortschritten noch nicht sein. Jedem Jugendlichen, jeder Familie muss klar sein: Schul- und Berufsabschlüsse sind wichtige Voraussetzungen dafür, sein Leben in Deutschland erfolgreich gestalten zu können. Kinder und Jugendliche aus Migrantenfamilien brauchen mehr  gezielte Förderung, qualifizierte Begleitung und Angebote, die auf ihre individuelle Lebenssituation zugeschnitten sind. Mit dem Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs wollen die Bundesregierung und die Wirtschaft auf diesem Gebiet neue Angebote machen.
    Nur gibt es leider Grenzen dessen, was ein Staat dafür tun kann. Die allererste Verantwortung liegt immer noch bei den Eltern und in den Familien. Dort müssen Schule und Bildung wichtig genommen werden, dort muss die Förderung der Kinder ansetzen – zum Beispiel indem so früh wie möglich darauf geachtet wird, dass sie einwandfreies Deutsch lernen. Kinder, die schlecht Deutsch sprechen, rennen oft jahrelang in der Schule einem Rückstand hinterher. Deshalb ist es so wichtig, dass die Kinder auch in Kindertageseinrichtungen und in den Kindergarten gehen und früh die deutsche Sprache lernen.

    Hürriyet: Die Arbeitslosigkeit unter Berliner Türken liegt über 40 Prozent. Wie kann man diesen Zustand beseitigen? Macht diese Zustand Ihnen kein Kopfschmerzen?
    Merkel: Solche Zahlen machen mir große Sorgen. Sie müssen uns allen, auch den Migrantenorganisationen große Sorgen machen, denn hinter solchen Zahlen liegt ein erhebliches soziales Problem. Wir müssen mit aller Kraft daran arbeiten, die Bildungs- und Qualifikationschancen zu verbessern. Nur so erhöhen wir die Chancen, dass junge Migranten eine gute Arbeit finden. Positiv ist, dass immer mehr Unternehmen und Institutionen jetzt verstärkt auf die Ausbildung und Beschäftigung von Migranten setzen. Schon über 1000 Arbeitgeber haben bundesweit die Charta der Vielfalt unterzeichnet.
    Es gibt also einiges, das der Staat oder die Wirtschaft tun können. Aber ich muss es noch einmal sagen: Grundvoraussetzung sind auch hier ausreichende Sprachkenntnisse, und Lernbereitschaft.

    Hürriyet: Trotz Anti-Diskriminierungsgesetz erleben in diesem Lande die Menschen mit auslaendischen Namen bei Wohnungs, Arbeits und Ausbildungsplatzsuche Diskriminierungen. Was kann man dagen unternehmen?
    Merkel: Die Bundesregierung wendet sich gegen jede Form von Diskriminierung. Sie ist gesetzlich verboten, dies gilt auch und gerade bei Ausbildung und Beruf. Durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz ist d Diskriminierungsverbot noch stärker in d Bewusstsein der Bevölkerung gerückt. Benachteiligte können sich jetzt rechtlich besser wehren, wenn wirklich ein nachweisbarer Fall von Diskriminierung vorliegt.
    Aber Gesetze können nicht allein den Alltag ändern und Diskriminierung in jedem Einzelfall verhindern. Wir müssen ein Klima des Respekts schaffen und vor allem den positiven Beispielen  viel mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Am Ende wird es nur besser, wenn immer mehr Menschen persönlich die Erfahrung machen, dass Menschen jeder Herkunft und jeden Glaubens gut miteinander leben und arbeiten können.

    Erschienen in „Hürriyet“

  • Stellenausschreibung Auswärtiges Amt

    Stellenausschreibung Auswärtiges Amt

    Stellenausschreibung Auswärtiges Amt

    ———————————————————————-

    Stellenausschreibung Auswärtiges Amt (3
    Referenten/innen mit Schwerpunkt Beziehungen zur Arabischen Welt)

     

    Wir suchen befristet für 24 Monate zum Einstellungstermin 02.01.2012 oder
    später
    drei Referentinnen/Referenten mit dem Schwerpunkt „Beziehungen zur
    Arabischen Welt“

    Der Auswärtige Dienst ist zuständig für die Pflege der Beziehungen zu
    anderen Staaten
    sowie zu zwischen- und überstaatlichen Organisationen. Er versteht sich als
    Dienstleister für
    die Bürgerinnen und Bürger, die deutsche Wirtschaft, das deutsche
    Kulturleben sowie für
    Parlamentarier und Regierungsvertreter aller Ebenen.
    Der Einsatz der Referentinnen und Referenten mit dem Schwerpunkt
    „Beziehungen zur
    Arabischen Welt“ erfolgt für 24 Monate an den Auslandsvertretungen Tunis,
    Tripolis und
    Riad und umfasst Aufgaben in den Bereichen Politik, Presse, Wirtschaft und
    Protokoll.
    Wir suchen:
    Referentinnen und Referenten, die
    · über ein abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium,
    vorzugsweise in den
    Fachrichtungen Politik, Islamwissenschaften, Regionalwissenschaften
    Arabische Welt,
    Volkswirtschaft oder Rechtswissenschaften verfügen
    · ein hohes Maß an Teamgeist, Organisationsvermögen, Zuverlässigkeit und
    Flexibilität
    mitbringen
    · weltoffene, politisch denkende Menschen sind, die interkulturelle und
    soziale Kompetenz
    mit großer intellektueller Leistungsfähigkeit verbinden

    Wir bieten:
    · eine vielseitige und interessante Tätigkeit in einem Team, dessen
    Mitglieder gemeinsam
    Verantwortung übernehmen, sich gegenseitig respektieren und für einander
    eintreten
    · die Möglichkeit zur ständigen Fortbildung, auch in sprachlicher Hinsicht
    Ihr künftiges Tätigkeitsfeld beinhaltet u.a.:
    · Tätigkeiten in den Bereichen Presse, Politik, Wirtschaft und Protokoll
    · Beobachtung und Analyse der aktuellen politischen Entwicklungen in der
    arabischsprachigen Welt (u.a. Erstellen von Sachständen,
    Gesprächsunterlagen,
    Berichten)
    · Begleitung und Umsetzung von Projekten im Rahmen der bilateralen
    Beziehungen
    zwischen Deutschland und den Ländern der Region
    · Organisation und Betreuung hochrangiger Delegationsbesuche
    Die Vergütung richtet sich nach Entgeltgruppe 13 TVöD-Bund. Informationen
    hierzu finden
    Sie auf der Homepage des Bundesministeriums des Innern (www.bmi.bund.de).
    Darüber
    hinaus werden bei Verwendung im Ausland Auslandsbezüge gewährt.
    Wenn Sie folgende weitere Anforderungen erfüllen, würden wir uns über Ihre
    Bewerbung
    freuen:
    · mindestens mit einem Master (oder einem vergleichbaren Abschluss)
    abgeschlossenes
    wissenschaftliches Hochschulstudium, vorzugsweise in den Fachrichtungen
    Politik,
    Islamwissenschaften, Regionalwissenschaften Arabische Welt, Volkswirtschaft
    oder
    Rechtswissenschaften .)
    · deutsche Staatsangehörigkeit
    · Deutschkenntnisse auf muttersprachlichem Niveau (mündlich und schriftlich)
    · sehr gute Englischkenntnisse und gute Arabischkenntnisse
    · mindestens dreimonatiger, nicht-touristischer Aufenthalt in der
    arabischsprachigen Welt
    · gute Kenntnisse aktueller innenpolitischer Entwicklungen in Tunesien,
    Libyen bzw.
    Saudi-Arabien
    · zusätzliche Sprachkenntnisse, insbesondere des Französischen, sind
    wünschenswert
    · gute IT-Kenntnisse (insbesondere Office-Anwendungen, Internet)
    · widerstandsfähige Gesundheit („Tropentauglichkeits“-Untersuchung durch den
    Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts)
    · erfolgreiches Durchlaufen einer Sicherheitsüberprüfung nach dem
    Sicherheitsüberprüfungsgesetz
    (SÜG des Bundes)
    Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung
    entsprechend
    den gesetzlichen Grundlagen bevorzugt berücksichtigt. Das Auswärtige Amt
    gewährleistet
    die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern.

     

    Bewerbungen richten Sie bitte bis zum 30. November 2011 ausschließlich über
    die Online-
    Bewerbungsmaske unter an das Auswärtige
    Amt.

     

    Bitte reichen Sie folgende Unterlagen ein:
    · Ausformuliertes Motivationsschreiben mit Angaben zum Werdegang
    · Tabellarischer Lebenslauf
    · Nachweise Bildungs- und Berufsabschlüsse
    · Bei ausländischen Studienabschlüssen: Nachweis über die Gleichwertigkeit
    mit
    einem deutschen Abschluss durch ein Gutachten der Zentralstelle für
    ausländisches Bildungswesen
    · Nachweise der Sprachkenntnisse
    · Nachweise des nicht-touristischen Auslandsaufenthalts
    · Arbeitszeugnisse
    · Einverständniserklärung zur Durchführung der erforderlichen
    Sicherheitsüberprüfung
    · Kopie des Personalausweises oder Reisepasses

    Wir bitten um Verständnis, dass wir nur vollständige Bewerbungen
    berücksichtigen können.

     

    Allgemeine Informationen über das Auswärtige Amt sowie weitere Hinweise für
    Bewerberinnen und Bewerber finden Sie auf der Homepage des Auswärtigen Amts
    unter
    .

  • Atatürk tanzte voran

    Atatürk tanzte voran

    Den roten Fez vom Kopf

    Die Türken beten wieder. In Ankaras Hethiter-Altstadt und auf der Galatabrücke an Istanbuls Goldenem Horn sieht man modern gekleidete Frauen mit schleierverhülltem Antlitz. Allah ist in aller Munde, seit die Regierung die vor 26 Jahren von Kemal Atatürk so straff gezogenen antireligiösen Zügel lockerte. Mit der wieder zugelassenen politischen Opposition erwachte auch das religiöse Leben zu neuer Blüte.

    In der Großstadt am Bosporus sind die Moscheen überfüllt. Schon mehrere Stunden vor Beginn des Gebets strömen die Gläubigen in die majestätische Suleiman-Moschee, drängen sich schwitzend durch den schweren Türvorhang, ziehen ihre Schuhe aus und lassen sich in der kühlen und dämmerigen Atmosphäre des gewaltigen Gotteshauses nieder.

    Man sieht alte türkische Volkstrachten neben New Look, reiche Bürger und andere mit zerrissenen Socken oder barfüßig. Ein Polizist in Uniform zieht ehrfürchtig seine Stiefel aus. Seine Pistole läßt er umgeschnallt.

    Die Regierung in Ankara duldet das alles mit westlich infizierter Toleranz, wenn sie auch auf vereinzelte wagemutige Fez-Träger in den Straßen noch scharfe Polizeijagd machen läßt. Diese traditionelle Kopfbedeckung der vorkemalistischen Türkei ist und bleibt verboten.

    Aber auch die Religion soll ihre frühere alles beherrschende Rolle im Staate nicht wieder zurückerhalten. „Wir werden die Uhr nicht um ein Vierteljahrhundert zurückstellen lassen“, erklärt man offiziell in Ankara, „aber eine gewisse religiöse Betätigung ist ein gutes Mittel gegen die kommunistische. Infiltration, das wir nicht unterschätzen dürfen“.

    Sprengstoff ringsum. Immerhin: mindestens ebenso gute Schutzmittel gegen die kommunistische Gefahr sieht Ankara in Panzern, Kanonen und Artilleriemunition. Die werden nun schon seit Jahresfrist Tag für Tag an den Kais des Goldenen Horns aus US-Frachtern an Land gebracht.

    Jahr um Jahr steht der Mehmetschik, der türkische Landser, Gewehr bei Fuß. Von den Dardanellen bis zum Sandschak von Alexandrette. Seit in Europa der Krieg ausbrach, unterhält die Türkei eine Armee von 650000 Mann.

    Als auf dem Balkan endlich die Waffen ruhten hatte sich viel gefährlicher russischer Sprengstoff rings um die Türkei angesammelt: um die Grenzprovinzen von Kars, Ardahan und Artwin, um die Dardanellen und um die immer wieder vorgeschobene Armenierfrage.

    Als der Arm des türkischen Soldaten zu ermüden drohte, der Finanzminister sich die Haare raufte und der Generalstab feststellte, daß alle Wacht ohne moderne Waffen unnütz sei, gab Präsident Truman die bewährte Dollar-Spritze. Der Truman-Doktrin für das östliche Mittelmeer folgte ein 100-Millionen-Dollar-Kredit.

    Tango statt Bauchtanz. In den ersten Jahren nach dem Weltkrieg Nr. 1 rissen Kemal Pascha und seine Anhänger den Konservativen den roten Fez vom Kopf. Es gab damals in der Türkei Huthändler, die mit westeuropäischen Kopfbedeckungen aller Art Millionär wurden.

    Mit Riesenschritten betrieb Kemal, den man inzwischen Atatürk, „den Vater der Türken“ nannte, den Anschluß seines Landes an das westeuropäische Vorbild. Nach dem Fez der Männer fiel der Schleier der Frauen. Es folgten die Parteien. Bis auf die Volkspartei, die fortan den starken Arm des kemalistischen Regimes darstellte.

    Die Harems wurden geschlossen, der traditionelle türkische Bauchtanz durch Fox und Tango ersetzt. Mustafa Kemal – auch hier Schrittmacher – tanzte auf einem Galafest seinen Gästen voran.

    Bevor es zu spät war. Im kühlen Halbdunkel der Bazare – in Istanbul drängen sich auf einer Fläche von einem Quadratkilometer fast dreieinhalbtausend solcher echt orientalischer Verkaufsläden zusammen – werden von Jahr zu Jahr weniger Geschäfte gemacht. Dafür erhielt die Industrie einen kräftigen Impuls. Zwischen den Kriegen war Deutschland eine wesentliche Stütze im Aufbau der türkischen Volkswirtschaft.

    Kemal Pascha verstaatlichte die wichtigsten Schlüsselpositionen: Eisenbahn und Schwerindustrie, Häfen, Flotte und Kraftwerke. Arabische Schriftzeichen und osmanisches Recht verschwanden. Aus schweizerischen, italienischen und deutschen Gesetzbüchern wurden moderne türkische Paragraphen zusammengestellt.

    Das traditionsumwobene Konstantinopel verlor bald seinen hauptstädtischen Rang. Mitten hinein in die kleinasiatische Hochebene setzte Kemal sein neues politisches Zentrum Ankara. Deutsche Architekten halfen ihm. 170000 Menschen leben jetzt hier, von Wüste umgeben. In modernen und sachlichen Bauten, die zu der jahrtausendealten Hethiter-Baukultur in der Altstadt in grellem Kontrast stehen.

    Trotz verschiedener Widerstände waren die Türken während der anderthalb Jahrzehnte Atatürk-Regierung mit ihrem Staatsvater zufrieden. Die Welt nahm damal noch keinen Anstoß daran, daß er Diktator war. Der „Ghazi“, der Erneuerer, starb am 10. November 1938. Bevor es zu spät war.

    Neue Opposition. Die Türken sind Fatalisten. Mit Politik beschäftigt sich nur ein kleiner Teil des 20-Millionen-Volkes. Siebzig Prozent können – die Regierung gibt es zu – weder lesen noch schreiben. Eine Volksschule in jedem türkischen Dorf und die Verankerung einer wahren Demokratie – das sind die Ziele des jetzigen Staatspräsidenten.

    Als in den dreißiger Jahren Atatürks politische Maßnahmen überstürzt und brüsk kamen, war zumindest eine Scheinopposition im Parlament notwendig. Atatürks Freund Fethi bildete eine Liberale Partei, die aber trotz oder gerade wegen eines beachtlichen Wahlerfolges – sie erhielt 25 Prozent aller Stimmen – nach vier Monaten sang- und klanglos wieder verschwand.

    Aehnliche Ursachen führten zur Schaffung der jetzigen Opposition: die durch den Krieg geschädigte Wirtschaft, die hohen Wehrausgaben und schließlich das immer größer werdende Staatsdefizit. Staatspräsident Ismet Inönü,*) Freund und Waffenkamerad Kemals und anderthalb Jahrzehnte dessen Ministerpräsident, ließ Ende 1945 den früheren Ministerpräsidenten Celal Bayar eine Demokratische Partei gründen.

    Die entwickelte sich inzwischen zu einer kleinen, aber Energie und Rückgrat sowie jugendlichen Schwung zeigenden Opposition. Istanbul ist ihre Hochburg. Schon aus Lokalpatriotismus wählt die Mehrheit der 800000 Istanbuler gegen den Emporkömmling Ankara.

    Letzten Herbst entstand eine dritte Partei unter dem alten Marschall Fevzi Cadmak, der ebenfalls opponiert. Von 456 Parlamentssitzen haben die beiden Oppositionsgruppen 66 inne.

    Angleichung nach Westen. Zwei Regierungen fielen hintereinander über das hohe Staatsdefizit, das schließlich 250 Millionen türkische Pfund erreichte. Dem neuen Ministerpräsidenten Shemsettin Gunaltays, einem ultrakonservativen Theologen, gelang die Entspannung der Lage, vor allem innerhalb der Regierungspartei selbst.

    Das Budget wurde revidiert, Luxus- und neue Einkommensteuer zurückgezogen. Schließlich hätten sich die Politiker damit nur selbst getroffen. Die Luxusläden an der Grande Rue im Istanbuler Europäerviertel Pera werden nicht leiden. Eher die 20000 Besitzer funkelnagelneuer Ford und Studebaker, denn der Treibstoff wird erheblich stärker besteuert.

    Rückgewinnung der Sympathie der Bevölkerung gegenüber den Regierungsstellen, Kampf gegen die Beamten-Korruption und Ausrottung des wiederaufflammenden Moslem-Fanatismus sind neben neuen Wahl- und Presse-Gesetzen die Maßnahmen der Regierung. „Zur Angleichung

    der Türkei an die Grundsätze westlicher Demokratien.“

    Wie einst Liman Sanders. Im Mai 1947 kam der amerikanische General Lunsford E. Oliver mit einer stetig wachsenden Militärkommission in Ankara an. Zwei Monate später waren die Vorarbeiten für die Verwendung des 100-Millionen-Dollar-Kredits beendet.

    Fünf große „strategische Flugplätze“ und zwei Autostraßen quer durch Kleinasien bis zu den Militär- und Handelszentren Adana und Erzerum werden angelegt. Die Häfen, vor allem Izmir – das frühere Smyrna – , werden ausgebaut.

    Ausrüstung und Schulung von Armee und Luftflotte gehen langsam vonstatten Fünf Jahre sind für die Motorisierung vorgesehen. Die US-Ausbilder sind eifrig am Werk.

    Die Türken bringen dem Missionschef, General McBride, und seiner Arbeit eine ähnliche Sympathie entgegen wie einst dem Deutschen Liman Sanders. Wenn die US-Flugzeugträger „Franklin D. Roosevelt“ oder „Midway“ mit Kreuzern und Zerstörern durch die Dardanellen nach Istanbul fahren, empfängt sie eine Begeisterung wie vor 35 Jahren die „Goeben“ und „Breslau“.

    Mit Moskau nichts im Sinn. Mitte März kam Sowjetbotschafter Lawritschew ins türkische Außenamt und verlangte Aufklärung über die türkische Haltung zur westlichen Allianzpolitik. Außenminister Nejmeddin Sadak – er behielt sein Portefeuille durch eine ganze Reihe von Kabinetten – war gerade aus London und Paris zurück und erwog eine Reise nach Washington. Seine Antwort vor der Großen Nationalversammlung spiegelte die Meinung der Türken zum Streit der Großen.

    Die Türkei bedauert, nicht auch am Atlantik zu liegen. In Athen, Rom und Kairo wird viel vom Mittelmeerpakt geredet. Aber die Türken waren immer schon Realpolitiker. Sie wissen, daß hinter einer derartigen Kombination wenig wirkliche Macht steht.

    Um so mehr betont Ankara seine hohe Meinung von Amerikas Stärke. Auch die alte Allianz mit England tritt wieder mehr in den Vordergrund. Deren Verpflichtung konnte man sich im letzten Krieg bis kurz vor Toresschluß geschickt entziehen.

    Mit Moskau hat man seit Atatürks Tod nichts mehr im Sinn. Kommunismus gilt als Hochverrat. Alle Forderungen des Kreml, die Meerengen-Herrschaft gemeinsam auszuüben, betrachtet Ankara als Anfang vom Ende der eigenen Unabhängigkeit.

    Seit Montreux (1936) haben die Russen freies Durchfahrtsrecht für Handelsschiffe Für die in Italien übernommenen Kriegsschiffe brauchten sie Erlaubnis. Im Kriegsfall kann die Türkei die Tür zum Schwarzen Meer zumachen. Jedenfalls hat sie das schwarz auf weiß.

    In Atatürks Geist. Noch geht der Bauer in Anatolien hinter hölzernem Pflug. Seine primitiven Ochsenkarren haben hölzerne Scheibenräder wie vor Tausenden von Jahren. So kann kaum ein Drittel des Landes der Ernährung nutzbar gemacht werden. Man denkt mit Sehnsucht an Traktoren, Kunstdünger und Silos. Denn auch die Türkei ist Marshallplan-Kunde. Wenn auch einer der kleinsten.

    Deutschland und das Land zwischen Bosporus und Ararat sind alte Handelspartner. Nach vierjähriger Pause wurde zum Jahresbeginn ein neuer Handelsvertrag unterschrieben. 6000 Tonnen türkischer Baumwolle landeten bereits in Bizonen-Fabriken. Tabak, Häute und Ölsaaten sind unterwegs. In Ankara und Istanbul kann man wieder deutsche Elektro-Artikel und Motoren kaufen. Maschinen und Chemikalien werden folgen.

    Auch seit Schallplatten, Flugzeuge und Coca-Cola aus den USA kommen, haben Bayer-Kreuz und Kruppmaschinen ihren alten Ruf bewahrt. Sie alle helfen reformieren und stärken die türkische Selbständigkeit. Ganz in Atatürks Geist.

    *) Ismet Paschas heutiger Name Inönü erinnert an seinen Sieg über die Griechen bei der anatolischen Stadt Inönü.

    DER SPIEGEL 34/1949
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  • Wer bedroht eigentlich die Türkei? – Politically Incorrect

    Wer bedroht eigentlich die Türkei? – Politically Incorrect

    Beim Schreiben des Artikels zur Staatspleite Griechenlands, bin ich über die obenstehende Grafik „gestolpert“, die auf Wikipedia veröffentlicht wurde und die Daten aus der „Liste der Streitkräfte der Welt“ anschaulich, gemessen am BIP, zusammenfasst.

    (Von felixhenn)

    Dabei hat sich mir unweigerlich die Frage aufgedrängt: Weshalb muss eigentlich die Türkei so viel für das Militär ausgeben? Durch welches Land werden die bedroht? Dieselbe Frage könnte man sich zwar auch zu den Militärausgaben der USA stellen, aber da ist die Beantwortung recht einfach: Von den USA erwarten sich demokratische Staaten sowas wie einen Schutz gegen autoritäre Staaten und die USA sind wohl auch noch die letzte verbliebene wirkliche Weltmacht, wenn auch China beim Aufholen ist. Wer aber die Situation im ländlichen China kennt, weiß, dass das wohl noch eine Weile dauern wird. Warum ist aber die Türkei Spitzenreiter? Wohlgemerkt, nicht in absoluten Ausgaben, sondern gemessen am Bruttoinlandsprodukt.

    Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass die Türkei völlig unbeeindruckt von Fukushima und völlig ohne jegliche Kritik der hiesigen Grünen, die sich bei allen anderen Gelegenheiten so rührend um die Türkei und die Türken kümmern, Atomkraftwerke baut, und das auch noch wenige Kilometer von einer seismischen Störungszone entfernt, machen die Militärausgaben wieder Sinn. Im Gegensatz zum Iran, bemängelt kein westlicher Politiker den Bau der türkischen AKWs. Dass mit den Abfallprodukten eines AKW leicht Atombomben gebaut werden können, hat sich wohl mittlerweile auch schon im Kindergarten herumgesprochen.

    Wenn man dazu auch noch das ganze Gehabe des Herrn Erdogan mit in die Überlegungen einbezieht, einmal droht er Israel, dann wieder Deutschland und dann sieht er die Türkei als Großmacht und vieles mehr. Dabei vergisst er regelmäßig, wer eigentlich die Türkei in die Lage versetzt hat, wenigstens die eigene Bevölkerung halbwegs zu ernähren, deren Vervielfältigung er immer wieder fordert, auch wenn die das Wirtschaftswachstum übersteigt. Und paradoxerweise bedanken sich unsere Politiker bei der Türkei, weil wir die vor 50 Jahren vorm Staatsbankrott gerettet haben, indem wir einen Teil der türkischen Arbeitslosen bei uns aufgenommen und Devisen ins Land gebracht und deren Handelsdefizit abgebaut haben. Von Herrn Erdogan kam kein Wort des Dankes, ist es auch nicht zu erwarten. Vielleicht sieht er sich schon als Führer unserer Schutzmacht, bald auch nuklear bewaffnet? Natürlich mit Tributpflicht für uns. Dann werden zumindest die Grünen und Gutmenschen mal merken, wie gut wir es doch mit den USA hatten.

    Jedenfalls machen die momentanen, strategisch sinnlosen, überhöhten Militärausgaben der Türkei für mich nur Sinn, wenn man auch plant, das Militär mal einzusetzen. Sei es als Drohpotential oder im Krieg. Da sind ja noch so viele griechische Inseln nahe der türkischen Küste und Israel stört den Herrn Erdogan mittlerweile auch immer mehr.

    Ich hoffe, ich liege falsch mit meiner Vermutung, aber ganz wohl ist mir bei der Sache nicht. Ich fühle mich an die Aufrüstung des dritten Reiches vor 1939 erinnert.

    via Wer bedroht eigentlich die Türkei? – Politically Incorrect.