Dieser Frage will das Katholische Bildungswerk Bonn in Kooperation mit der Pfarrgemeinde St. Winfried bei einer Veranstaltung am Dienstag, dem 30. November 2010 von 19.30 bis 21.45 Uhr mit nachgehen. Zu diesem Thema wollen die Vizepräsedentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Karin Kortmann und der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman A. Mazyek miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen zum Thema:
Christen und Muslime: Wie geht das Miteinander? Veranstaltung am 30. November in Bonn: Integration in Bonn.
Berlin (RPO). Türken in Deutschland drohen massive Rentenlücken. Das ergab eine am Dienstag in Berlin vorgestellte Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Schon jetzt liege die Rente türkischer Männer nur knapp über 700 Euro.
Demnach ist die Lage der rund 2,5 Millionen Türkischstämmigen finanziell „äußerst angespannt“, so dass kaum Spielraum für private Altersvorsorge bleibt.
Bereits jetzt erhielten im Durchschnitt türkische Männer lediglich 703 Euro Rente, türkische Frauen 356 Euro. Bei den Deutschen liege der Durchschnitt bei 1.057 Euro für Männer und 528 Euro für Frauen.
Wie die Studie ergab, ist die Altersvorsorge der Türkischstämmigen meist grenzüberschreitend orientiert. So ist Immobilienerwerb in der Türkei die mit Abstand bevorzugte Anlageform (31 Prozent).
In die Riester-Rente hingegen investiere nicht einmal jeder Zehnte (9 Prozent), da deren Bezug im Ausland nur in Teilen möglich sei. Um drohende Rentenlücken zu schließen, kann sich mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) einen Lebensabend in der preisgünstigeren Türkei vorstellen. Allerdings setzt diese Möglichkeit von den heutigen Rentnern nur jeder Siebte in die Realität um.
Von der türkischstämmigen Bevölkerung in Deutschland haben laut Studie fast Dreiviertel (72 Prozent) selbst in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Doch 85 Prozent glauben, dass sie ihren Lebensstandard durch die gesetzliche Rente nicht oder nur eingeschränkt halten können.
Von den Befragten sehen sich 57 Prozent für die Altersvorsorge selbst verantwortlich, 41 Prozent den Staat und lediglich vier Prozent sehen ihre Kinder in der Verantwortung.
via Bei der Rente klaffen Löcher: Türken droht massive Altersarmut | RP ONLINE.
Im Bürgerhaus Bilk, Himmelgeister Str. 107h, 40225 Düsseldorf
Beeinträchtigt „der Islam“ die Integrationsfähigkeit von Zuwanderern? In der sehr kontrovers geführten Islamdebatte wird diese Frage von zahlreichen Diskutanten vehement bejaht. „Der Islam“ sei rückständig und passe nicht in unsere „Leitkultur“, so lauten Argumente, die zunehmend auch im etablierten Politikbetrieb vorgetragen werden.
Wie leben muslimische Zuwanderer in Deutschland, welche Probleme haben sie zu bewältigen und was haben diese mit ihrer Religion zu tun? Diese und andere Fragen wollen wir im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Mitgliedern des Düsseldorfer Integrationsausschusses kritisch erörtern.
Dr. Michael Kiefer ist Islamwissenschaftler und Publizist in Düsseldorf. Er beschäftigt sich mit den Themenfeldern Migration und Rassismus, insbesondere des staatlichen Islamunterrichts in Deutschland.
Rückfragen bitte an:
Veranstalter:
Aktion Gemeinwesen und Beratung e.V.
Himmelgeister Str. 107
40225 Düsseldorf
Kontakt:
Dr. Michael Kiefer oder Dietmar Wolf
Tel 0211-9052226-7
Der erste elektrisch betriebene Dolmus der Türkei ist heute vorgestellt worden. Der von der Technischen Universität Istanbul entwickelte Kleinbus wird zu 100 Prozent mit Strom betrieben. Der Kleinbus mit dem Namen İTÜ-BÜS wurde von der Abteilung Ausbildung und Forschung des Mechatronik–Instituts entwickelt. Mit voller Batterie kann der Dolmus eine Entfernung von 120 Kilometern zurücklegen, verbraucht dabei Strom für 18 Lira und kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 150 km/h fahren. Damit verbraucht der Kleinbus ein Drittel weniger als mit Kraftstoff betriebene Fahrzeuge. Die Batterie wird nach Entladung am Ladegerät im Campus der Technischen Universität innerhalb von vier Stunden wieder aufgeladen. Der Bau des Prototyps hat rund 70.000 Euro gekostet. Bei einer Serienproduktion wird mit viel geringeren Preisen gerechnet. (20.10.2010)
Das Außenministerium hat anlässlich des morgen in Lissabon zu beginnenden NATO-Gipfels eine Erklärung veröffentlicht.
In der Erklärung wurde das Raketenabwehrschild nicht erwähnt.
Es wird erwartet, dass die Allianz die auf der Tagesordnung stehende Themen bewertet und einige wichtige Beschlüsse fasst, heißt es in der Erklärung.
Mit Teilnahme von Staatspräsident Abdullah Gül, Außenminister Ahmet Davutoglu, Verteidigungsminister Vecdi Gönül sollen im Rahmen des Gipfeltreffens in Lissabon Sitzungen und ein Arbeitsessen verwirklicht werden.
Die NATO Außen- und Verteidigungsminister werden bei einem getrennten Arbeitsessen zusammen kommen.
Nach Angaben des Außenministeriums sollen bei dem Gipfel die Themen Afghanistan sowie die Beziehungen der Allianz zu Russland auf die Tagesordnung kommen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Sie auf die neue Ausschreibung im Förderprogramm für internationale Schul- und Jugendprojekte EUROPEANS FOR PEACE der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ hinweisen.
EUROPEANS FOR PEACE fördert internationale Jugendbegegnungen zwischen Schulen und/oder Organisationen aus Deutschland, Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie Israel. Zentrales Anliegen des Programms ist es, das geschichtsbewusste Engagement sowie den Partizipationsanspruch junger Menschen zu stärken. Die Finanzierung umfasst Reise-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten, Projektmittel sowie teilweise Honorare.
Bis zum 15. Januar 2011 können Partnerschaften einen Projektantrag zum diesjährigen Thema „Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart“ einreichen.
Ausführliche Informationen zur Förderung und Teilnahme entnehmen Sie bitten dem angehängten Faltblatt sowie unserer Internetseite unter www.europeans-for-peace.de .
Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Informationen auch an weitere Interessenten und Multiplikatoren aus dem schulischen wie außerschulischen Bereich weiterleiten. Zusätzliche Ausschreibungsmaterialien senden wir Ihnen gern per Post oder digital zu.
Gern stehen wir Ihnen für Auskünfte telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Heide Lübge
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat gesagt, bezüglich des Raketenabwehrsystems habe er US-Präsident Barack Obama die Haltung der Türkei übermittelt.
Nach seinen Kontakten in Südkorea und Bangladesch kehrte Erdogan in die Türkei zurück und beantwortete am Atatürk Flughafen in Istanbul die Fragen der Journalisten. Erdogan sagte, falls die Stationierung eines Raketenabwehrsystems auf türkischem Territorium geplant werde, so müsse die Befehlsgewalt bei der Türkei liegen. Andernfalls könne die Türkei die Stationierung nicht akzeptieren. Zudem müsse dieses Thema im Rahmen der NATO erörtert werden.
Des Weiteren dürfe das Raketenabwehrsystem keinen bestimmten Staat als Ziel haben. Die türkischen Streitkräfte würden indessen ihre Arbeiten für die technische Infrastruktur des Systems durchführen. Dieses Thema solle unter anderem auch beim Gipfeltreffen in Lissabon erörtert werden. Im Falle einer Übereinstimmung werde das Raketenabwehrsystem stationiert. Ministerpräsident Erdogan bewertete zudem seine Kontakte in Südkorea und Bangladesch. Hierbei sagte Erdogan, dass vor allem für die Entwicklung der wirtschaftlichen und kommerziellen Beziehungen wichtige Schritte gesetzt worden seien.
Auf Initiative der Türkei seien beim G-20 Gipfel die Themen der Entwicklungsländer ausführlich behandelt worden. Erdogan vermerkte, dass auch im Mai 2011 in der Türkei ein Gipfel zum Thema Entwicklungsländer stattfinden werde. Zum Gipfel würden etwa 6.000 Tausend Menschen erwartet. Weiter sagte der Ministerpräsident, im Rahmen seiner Kontakte in Bangladesch hätten die bilateralen Beziehungen erneut an Schwung gewonnen.
Am 11 November diesen Jahres lud die Sozietät TIGGES Rechtsanwälte, unter der Schirmherrschaft des türkischen Generalkonsuls in Düsseldorf, Herrn Fırat Sunel und in Gegenwart des Düsseldorfer Kulturdezernenten, Herrn Hans-Georg Lohe zu einer Vernissage mit Bildern der Künstlerin Setenay Özbek in den Räumen der Sozietät in Düsseldorf ein. Mitveranstalter der Ausstellung war die Humintech GmbH, Düsseldorf, vertreten durch ihren Geschäftsführer, Herrn Aydoğan Cengiz, mit dem die Soziätet eine lange, partnerschaftliche Beziehung verbindet.
Ein zweiter künstlerischer Höhepunkt des Abends war das virtuose Klavierspiel von Herrn Betin Güneş, Komponist, Pianist und Dirigent des Symphonieorchesters Köln.
Dr. Michael Tigges und Herr Aydogan Cengiz von der Humintech GmbH führten durch den Abend. Wir danken allen Freunden und Gästen für den gelungenen Abend. Alle Kolleginnen und Kollegen unserer Sozietät und insbesondere unser turkish desk bestehend aus Frau Gönül Özdemir und Herrn Dr. Kaya Köklü freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit mit unseren türkischen Mandanten und Geschäftspartnern.
Die Werke von Frau Setenay Özbek können noch bis zum 30.11.2010 betrachtet und auch erworben werden.
TIGGES Rechtsanwälte www.tigges-info.de
via Türkische Kunst bei TIGGES Rechtsanwälte – Almanya Bülteni.
Zu einer Zeit, wo die Diskussion um eine türkische ‘Achsenverschiebung’ auf die Tagesordnung gebracht wird, bereitet sich die Türkei auf die Führung einer der bedeutendsten Einrichtungen Europas vor. Die Türkei übernimmt heute die Ratspräsidentschaft im Ministerausschuss des Europarates für die kommenden sechs Monate. Die Übergabe der Ratspräsidentschaft erfolgt in der französischen Stadt Straßburg. Außenminister Ahmet Davutoglu wird zwei wichtige Dokumente im Namen der Türkei unterzeichnen. Eins dieser Dokumente betrifft das ‚Abkommen zur virtuellen Kriminalität’, womit die Türkei ein Teil der internationalen Zusammenarbeit gegen virtuelle Kriminalität sein wird. Ein weiteres Abkommen, das Außenminister Davutoglu unterzeichnen wird, betrifft den ‚Gefangenentransport’. Zusammen mit der Aufhebung der Todesstrafe in der Türkei steht der Unterzeichnung dieses Abkommens nicht mehr im Weg. Außenminister Davutoglu, der in den Morgenstunden in Strassburg eintraf, kam mit dem Kommissar für Menschenrechte im Europarat, Thomas Hammerberg zusammen.
Jahresbericht zu Beitrittsverhandlungen EU rügt Defizite bei Grundrechten in der Türkei
09.11.2010
Brüssel (RPO). Die Europäische Union hat der Türkei erneut gravierende Defizite bei der Wahrung der Grundrechte attestiert. Die türkische Regierung müsse ihre Anstrengungen zum Schutz der Meinungsfreiheit und der Rechte von Frauen und Minderheiten wie den Kurden verstärken, heißt es in dem am Dienstag in Brüssel vorgestellten Fortschrittsbericht der EU-Kommission.
„Ehrenmorde, Zwangsheiraten und häusliche Gewalt bleiben ernsthafte Probleme“, heißt es darin. Die Kommission zieht in ihrem Jahresbericht eine nüchterne Bilanz der vor gut fünf Jahren aufgenommenen Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. „Keinen Fortschritt“ verzeichnet sie in der Annäherung zur griechischen Republik Zypern, welche seit 2004 der EU angehört. Wegen des ungelösten Zypern-Konflikts liegen acht zentrale Beitrittskapitel mit der Türkei auf Eis.
Als einen „Schritt in die richtige Richtung“ wertet Brüssel dagegen die vor knapp zwei Monaten beschlossene Verfassungsreform. Die Reform sieht unter anderem stärkere Bürgerrechte und eine stärkere zivile Kontrolle über die Armee vor.
Die Verbesserungen müssten nun aber auch umgesetzt werden, heißt es in dem Bericht. Einen positiven Trend gibt es nach Einschätzung der EU-Kommission auch beim Vorgehen gegen Folter und Missbrauch durch die Behörden. Dennoch gebe es immer noch Fälle „unangemessener Gewaltanwendung“, die Sorge bereiteten.
Roshonara Choudhry verletzte einen britischen Parlamentsabgeordneten bei einem Messerattentat schwer. Foto: Metropolitan Police
Elite-Studentin sticht auf Abgeordneten ein
Die britische Fanatikerin
VON ALEXEI MAKARTSEV –
09.11.2010
(RP) Die Elite-Studentin Roshonara Choudhry hat einen britischen Abgeordneten mit zwei Messerstichen schwer verletzt, weil er den Irak-Krieg befürwortete. Die Frau ließ sich von einem jemenitischen Hassprediger aufstacheln.
„Lebenslänglich“. Die 21-jährige Roshonara Choudhry lächelte zufrieden, als sie in einer Videoschaltung aus einer Gefängniszelle das Urteil des Kriminalgerichts Old Bailey hörte. Es war ein triumphierendes Grinsen einer Islamistin, das einigen Westminster-Abgeordneten das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Eine der besten Studentinnen der Elite-Uni King’s College ließ sich von einem Hassprediger zu einem privaten Rachefeldzug verführen. Choudhrys Fall hat im Mai für Aufsehen in Großbritannien gesorgt: Die in London geborene Tochter indischer Einwanderer versuchte damals, den Labour-Abgeordneten Stephen Timms zu töten, weil er für den Krieg gegen Saddam Hussein gestimmt hatte. Die Polizei nannte die Attacke auf Timms den ersten politischen Mordversuch des Terrornetzwerks al Qaida auf britischem Boden.
Choudhry hätte eine exzellente Englisch-Lehrerin werden können, darin sind sich alle einig. Nur versteht niemand, wie eine „Top-Studentin mit Aussicht auf einen Ehrentitel erster Klasse“ sich binnen Monaten von einer Überfliegerin in eine potenzielle Mörderin verwandeln konnte.
Aus dem Protokoll des Polizeiverhörs geht hervor, dass Choudhry im November 2009 damit begonnen hatte, die Online-Predigten des jemenitischen Geistlichen Anwar al Awlaki zu hören. Al Awlaki hat nach Überzeugung internationaler Geheimdienste einen erheblichen Anteil an den jüngsten Paketbomben-Attentaten auf US-Einrichtungen, die noch rechtzeitig verhindert werden konnten.
„Er erklärte den Zweck des Dschihad“, sagt die junge Londonerin, die bis April 2010 etwa 100 Stunden Youtube-Videos von al Awlaki heruntergeladen hatte (sie sind mittlerweile gelöscht) – dann ging alles schnell. Choudhry brach ihr Studium ab, sie kaufte zwei Küchenmesser und trug die Namen aller Politiker zusammen, die dem Einmarsch im Irak zugestimmt hatten.
Oben auf der Todesliste stand der 55-jährige Stephen Timms, ihr Abgeordneter für den Londoner Bezirk East Ham, den Choudhry um ein Treffen in einem Gemeindezentrum bat. Mit einer ausgestreckten Hand zum Gruß ging sie am 14. Mai Timms entgegen, während die Waffe mit einer acht Zentimeter langen Klinge hinter ihrem Rücken verborgen blieb. „Sie sagte nichts und lächelte freundlich. Die Attacke kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel“, erinnert sich Timms.
Choudhry rammte dem Politiker das Messer zweimal in den Bauch, dann wurde sie von einem Wachmann überwältigt. Timms konnte durch eine Notoperation gerettet werden. „Es ist alarmierend, dass der Besuch einer Webseite bei einer klugen, jungen Frau den Wunsch geweckt hat, jemanden zu töten“, kommentierte er den Schuldspruch.
Choudhry wird frühestens in 15 Jahren das Gefängnis verlassen können. „Mein Leben ist ruiniert, aber das ist es mir wert, weil ich den leidenden Irakern helfen musste“, sagt die Frau, die am liebsten als „Märtyrerin“ sterben möchte. Timms fordert das Verbot von „Webseiten mit Terrorvideos“.
Nach dem Anschlag auf Timms bangen Hunderte Parlamentarier, ebenfalls Opfer religiöser Fanatiker zu werden, die als Trittbrettfahrer Choudhrys Beispiel folgen könnten. 2003 hatten 412 Gesetzgeber in London für den Irak-Krieg gestimmt, darunter auch der heutige Premier David Cameron.
Britische Abgeordnete haben einen engen Kontakt zu ihren Wählern, die etwa leicht ins Parlament gelangen und dort den jeweiligen Politiker in die Lobby rufen lassen können. Bis heute ließen es sich viele Parlamentarier nicht nehmen, per U-Bahn oder mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Bald könnte damit jedoch Schluss sein.
Denn schon am Tag der Urteilsverkündung gegen die gescheiterte Attentäterin versprachen extremistische Demonstranten vor dem Old Bailey, alle Ungläubigen „in die Hölle“ zu schicken.
Europäische Sicherheitskonferenz
Guttenberg: Sicherheit auch für Wirtschaftsinteressen
09.11.2010
Berlin (RPO). Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat dazu aufgerufen, Sicherheitspolitik und Wirtschaftsinteressen enger miteinander zu verbinden. „Die Sicherung der Handelswege und der Rohstoffquellen sind ohne Zweifel unter militärischen und globalstrategischen Gesichtspunkten zu betrachten“, sagte Guttenberg am Dienstag auf der Europäischen Sicherheitskonferenz in Berlin.
Der Zusammenhang von regionaler Sicherheit und Wirtschaftsinteressen in unserem Lande sollte „offen, ohne Verklemmung“ ausgesprochen werden. In diesem Zusammenhang äußerte Guttenberg sein Befremden an der heftigen Kritik, die dem früheren Bundespräsidenten Horst Köhler entgegengeschlagen war, als er diesen Zusammenhang von nationalen Wirtschaftsinteressen und Sicherheitspolitik „offen ausgesprochen“ habe.
Dafür sei Köhler „fürchterlich geprügelt“ worden. „Und ich stelle mir bis heute Frage, was so verwegen an dieser Aussage war“, fügte Guttenberg hinzu. Im Grunde habe Köhler nur etwas Selbstverständliches ausgesprochen.
Guttenberg erinnerte daran, dass 20 Prozent des deutschen Außenhandels über den Seeweg gehen. Insofern sei Piraterie „keine Randnotiz“, sondern eine „ernste Herausforderung“ für wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands. Nicht aus den Augen verloren werden sollte zudem der Bedarf der aufstrebenden Mächte an Rohstoffen. Dieser steige beständig „und tritt damit zunehmend mit unseren Bedürfnissen in Konkurrenz. Dies kann zu neuen Spannungen, Krisen und Konflikten führen“.
Heftige Kritik der Opposition
„Wir warnen Guttenberg davor, den Verteidigungsauftrag der Bundeswehr in einen offensiven Interventionsauftrag zur Durchsetzung deutscher Wirtschaftsinteressen umzuinterpretieren“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, der „taz“ (Mittwochsausgabe). Ein Blick in das Grundgesetz erleichtere das „richtige Verständnis von Verteidigungspolitik: Das Grundgesetz erlaubt keine Wirtschaftskriege“.
Der Grünen-Verteidigungsexperte Omid Nouripour kritisierte die Äußerungen des Ministers als „absurd“. „Guttenberg muss überprüfen, ob sein Fokus als Verteidigungsminister der Verantwortung seines Amtes gerecht wird“, sagte Nouripour der „taz“. Stabilität dürfe nicht zum Vehikel für Wirtschaftsinteressen werden. „Auslandseinsätze sind die Ultima Ratio in der Verteidigungspolitik“.
Auch der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Wolfgang Gehrcke, kritisierte die jüngsten Äußerungen Guttenbergs. Nach Ansicht des Ministers müsse die „deutsche Wirtschaft weltweit militärisch betreut werden“, erklärte Gehrcke am Dienstag in Berlin. Das Problem sei nicht, dass der Zusammenhang zwischen Militär und deutschen Wirtschaftsinteressen offen ausgesprochen werde, erklärte Gehrcke. „Das Problem ist, dass dieser Zusammenhang überhaupt besteht und gefördert wird – auch von Herrn zu Guttenberg. “
Staatspräsident Abdullah Gül hat bei einer Konferenz an der Oxford Universität den EU-Beitrittsprozess der Türkei bewertet.
Dabei sagte Gül, einige EU-Länder würden politische Themen in den EU-Beitrittsprozess der Türkei aufnehmen wollen, die Fehl am Platz seien. Trotz Probleme würde die Türkei weiterhin auf dem Weg in die Union schreiten.
Außerdem wies der Staatspräsident darauf hin, dass bei einem erfolgreichen Abschluss der EU-Beitrittsverhandlungen dieses mal das türkische Volk anders denken könne. Jedoch sei es zu früh, um diese Thema aufzugreifen.
Nach Angaben von Gül bemühe er sich um eine friedliche Lösung der iranischen Atomfrage. Kleine Schritte auf dem diplomatischen Weg für eine Lösung seinen dem Staatspräsidenten zufolge vertrauensbildend.
Auf eine Frage antwortete Gül, beim Gespräch mit dem britischen Premier David Cameron sei die Unterstützung von London an Ankara beim EU-Beitrittsprozess bekräftigt worden. Ferner erinnerte Gül, dass Großbritannien ein Garant Zyperns ist.
Die Wirtschaft der Türkei boomt. Der Aufschwung zieht scharenweise junge, gut ausgebildete Türken aus Deutschland an. Im Land ihrer Eltern bekommen sie endlich die Chance, die ihnen in ihrer Heimat verwehrt wurde. von Jens Brambusch Istanbul
„Er hat mir etwas mitgebracht“, juchzt Cigdem Akkaya: „Wurst!“ Schnell wirft sie einen Blick in die rote Plastiktüte, bedankt sich überschwänglich und stellt den Gast aus Deutschland vor. Sie muss laut reden, um den prasselnden Regen zu übertönen, der vom Sturm gegen die Plastikscheiben der überdachten Terrasse geschleudert wird. Einige applaudieren, andere lachen. Dann verstaut sie die Tüte unter ihrem Stuhl. „Schweinefleisch“, flüstert Akkaya ihrem Sitznachbarn zu. „Lecker!“
Eben noch hatte die 47-jährige Ökonomin den Wandel in der Türkei gelobt, die Vielfalt, die es mittlerweile gebe. Noch bis vor ein paar Jahren, sagt sie, habe sie Freunden jedes Mal eine Liste mitgegeben, mit Dingen, die sie ihr aus Deutschland mitbringen sollten. Aber das war einmal. Heute sei die Bestellliste fast auf null, man bekomme ja in der Türkei fast alles. Nur eben kein Schweinefleisch.
Es ist der letzte Donnerstag im Monat: Rückkehrerstammtisch. Alle vier Wochen treffen sich im Istanbuler Restaurant „Teras 6“ deutsche Türken, die am Bosporus ihr Glück suchen. Der Stimmenwirrwarr erinnert an den Großen Basar auf der anderen Seite des Goldenen Horns, wo Schmuck, Ramsch und T-Shirts feilgeboten werden. Zigarettenschwaden wabern durch den Raum, es wird gegessen, getrunken, gelacht. Man spricht deutsch, manchmal klingt ein hessischer oder schwäbischer Zungenschlag durch. Die Hälfte der Anwesenden sind Frauen, etwa die Architektin Emine Sahin, die gegen den Rat ihrer Eltern aus Unterfranken in die Türkei ging und jetzt als Bauleiterin Einkaufscenter hochzieht. Oder Halide Yildirim, die sich von ihrem türkischen Mann in Salzgitter trennte und jetzt bei Vaillant in der Nähe von Istanbul arbeitet. Oder eben Akkaya, die Chefin einer türkischen PR-Agentur ist.
Viele Deutschtürken treffen sich einmal im Monat zum Rückkehrerstammtisch in Istanbul
Sie hat den Stammtisch vor fünf Jahren zusammen mit zwei Freundinnen gegründet. Als Netzwerk, als Anlaufstelle, als Gemeinschaft. Damals war sie gerade nach Istanbul zurückgekehrt, nach 24 Jahren in Deutschland. In Essen war sie zuletzt Vizedirektorin bei der Stiftung Zentrum für Türkeistudien gewesen – ein guter Job. Doch zunehmend nervte sie die ewige Integrationsdebatte, die alle paar Jahre aufkeimte und immer ergebnislos versandete. Sie nervten die Klischees, die immer nur um Kopftuch und Islam kreisten. Das Schubladendenken, das Reduziertwerden auf die Herkunft. Also ging sie dahin zurück, wo sie sich für ihre Wurzeln nicht rechtfertigen musste: nach Istanbul.
Beim Stammtisch lernte sie Menschen mit ähnlichem Hintergrund kennen. Sie hatten die gleichen Erfahrungen gemacht und die gleichen Probleme erlebt – in Deutschland wie in der Türkei. Bei den ersten Treffen waren sie zu zwölft, heute hat der Stammtisch knapp 1000 Mitglieder. „Der Zustrom ist enorm“, sagt Akkaya.
Tatsächlich zieht seit einigen Jahren eine stetig wachsende Schar junger Leute mit türkischen Wurzeln aus Deutschland zurück an den Bosporus. Wenn man so will, hat sich die Migrationsrichtung umgekehrt: Vergangenes Jahr kamen 30.000 Türken nach Deutschland, 40.000 packten zeitgleich ihre Koffer und machten sich auf in die Gegenrichtung. Die überwältigende Mehrheit von ihnen ist gut ausgebildet, hat studiert.
viaAgenda: Auswandern ins Land der Eltern | FTD.de.
„Wir werden eine neue Welt schaffen“
Necmettin Erbakan hat den türkischen Islamismus erfunden und war Mentor von Premier Recep Tayyip Erdogan. Nun rechnet er mit seinem Ziehsohn ab und will erneut bei Wahlen antreten. Ein seltener Einblick in das Weltbild eines Anti-Westlers und Judenhassers
Im Jahr 1969 gründete Necmettin Erbakan die Bewegung Milli Görüs (Nationale Sicht). Ziel war eine Islamisierung der türkischen Gesellschaft, ausgehend von einer Islamisierung der Wirtschaft „von unten nach oben“. Der Erfolg war seither spektakulär – Erbakan wurde 1997 Ministerpräsident, wurde aber vom Militär zum Rücktritt genötigt. Doch seine Thesen und Methoden waren Wegbereiter für die gegenwärtige AKP-Regierung. Deren Führer, Regierungschef Recep Tayyip Erdogan und Präsident Abdullah Gül, starteten als Erbakans Zöglinge ins politische Leben, sagten sich aber später von ihm los. Nun sieht der 84 Jahre alte Fundamentalistenführer die Zeit gekommen, Erdogan von der Macht zu verdrängen, um wieder selbst zu regieren. Mit Erbakan sprach Boris Kálnoky in Ankara.
(…)
Quelle:
Am zweiten Tag seines Besuchs wurde Erdogan mit einem Ehrendoktortitel von der Universität in Pristina gewürdigt. Anschließend wurde Erdogan von dem Übergangspräsidenten des Landes, Jakup Krasniqi empfangen. Nach dem Treffen gaben beide eine gemeinsame Pressekonferenz.
Auf die Frage eines Journalisten hin, wie die Türkei im Falle der Grenzverschiebungen auf dem Balkan reagieren werde, antwortete Erdogan, derartige Schritte könnten Kosovo und auch die Region beeinträchtigen und seien keine förderlichen Schritte für den Frieden.
Die Türkei wird mit einer Investition von 25 Milliarden Dollar sehr wichtige zukunftsorientierte landwirtschaftliche Infrastrukturarbeiten verwirklichen. Dies sagte der Staatsminister Zafer Caglayan, der weiterhin Kontakte in der japanischen Hauptstadt Tokio führt. Caglayan nahm an dem türkisch-japanischen Arbeitsforum teil, an dem die Entwicklungen im Nahrungssektor erörtert wurden.
Laut Minister sei die Türkei ein nachsichtiger Nahrungshersteller und führe bei Energie und Nahrung, die 2 wichtigsten strategischen Mittel der Welt sind, sehr effektive Arbeiten durch. Caglayan unterstrich, dass die Türkei mit einem Betrag von 25 Milliarden Dollar zukunftorientierte sehr wichtige landwirtschaftliche Infrastrukturarbeiten durchführe. Die Türkei sei in diesem Bereich sehr attraktiv, so Minister Caglayan.
Die Türkei verwirkliche nach Informationen des Ministers 48 Prozent ihres Nahrungsexports in die EU-Länder, was ein Beweis für den erlangten Stand der Türkei sei. Laut Caglayan habe die Türkei es geschafft, sich unter den 10 Nahrungsexporteuren der Welt zu etablieren. Wichtige Exportprodukte der Türkei seien Getreide, Hülsenfrüchte, Tabak, frisches sowie trockenes Obst und Gemüse.
Nach Worten von Caglayan wolle man mit dem wirtschaftlichen Kooperationsvertrag zwischen der Türkei und Japan in manchen Produkten ausgeglichenen Handel betreiben und in diesem Thema teile man mit den japanischen Behörden die gleiche Meinung.
In seiner Rede sagte der japanische Vizeminister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Heideichi Okada, dass sie die Worte vom türkischen Minister unterstützen würden.
Sezen Aksu ist eine der zentralen Figuren der türkischen Popmusik, mehr
als 400 Songs stammen aus ihrer Feder. Im Rahmen ihrer Welttournee kommt
sie für einen zweiten Auftritt nach Deutschland und präsentiert ihre
Klassiker mit einer hochkarätig besetzten, achtköpfigen Akustik-Band!
Berlin (RPO). Mit einem Aktionsplan soll die Integration von Zuwanderern nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) künftig „überprüfbarer“ werden. Der „Nationale Aktionsplan“ soll für die Bereiche Spracherwerb, Bildung und Ausbildung sowie Arbeitsmarkt in den kommenden zwölf Monaten präzise Integrationsziele mit einem Zeitrahmen definieren. Ein Ziel setzte Merkel schon jetzt: Bis 2015 soll es genügend Integrationskurse geben.