Frankfurt & Islam
Burka-Verbot in der Stadtverwaltung
Eine Mitarbeiterin der Stadt Frankfurt will mit Ganzkörperschleier zur Arbeit erscheinen. Notfalls soll das Tragen einer Burka per Gerichtsbeschluss verboten werden.
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27. Januar 2011
Türkei begeht Holocaust-Gedenktag erstmals
… in der Türkei (wurde) der Holocaust-Gedenktag erstmals mit einem offiziellen Akt begangen. Zu der Feierstunde am Donnerstag wurde unter anderen der Gouverneur von Istanbul, Avni Mutlu, erwartet. Die Regierung in Ankara erklärte, die Türkei werde weiterhin der Opfer des Nationalsozialismus gedenken. Es gelte, Lehren aus dem Holocaust zu ziehen und Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu bekämpfen.
Seit Monaten sind die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel wegen des israelischen Angriffs auf eine Gaza-Hilfsflotte angespannt. Elitesoldaten der israelischen Marine hatten am 31. Mai 2010 neun Aktivisten an Bord der „Mavi Marmara“ getötet, nachdem diese sich geweigert hatten, das türkische Schiff in internationalen Gewässern zu übergeben. Ende Dezember hatte die türkische Regierung allerdings erklärt, mit Israel Frieden schließen zu wollen.
Zuvor müsse sich die Regierung in Jerusalem allerdings für den Angriff entschuldigen und eine Entschädigung anbieten. Die Entscheidung Ankaras, den Holocaust-Gedenktag ausgerechnet dieses Jahr erstmals mit einem offiziellen Akt zu begehen, dürfte als weiterer Schritt gewertet werden, um die Spannungen zu überwinden.
Von Menschen, Kirchen und Moscheen –
Christen und Muslime im Gespräch
Studientag Dialog 12.02.2011 J*lich
Ein Bild vom zukünftigen Standort machten sich die Ausschussmitglieder. Im Hintergrund das Mahnmal von Hermann Josef Baum für die Opfer des Nationalsozialismus. (Foto: Ritter)
Mahnmal
Die Namen der jüdischen Opfer
Von Gregor Ritter, 27.01.11
Es ist entschieden: Eine Gedenktafel für die insgesamt 129 deportierten und ermordeten Juden aus Kerpen soll errichtet werden. In die 1,70 Meter-hoche Tafel werden sogar ein Stück Mauer und Eisen aus dem Konzentrationslager Auschwitz eingearbeitet.
KERPEN – Der Weg zum Gedenken war lang – nun aber ist endlich beschlossene Sache, dass eine Tafel errichtet werden soll, auf der die Namen der 129 im Nationalsozialismus deportierten und ermordeten jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Kerpen verzeichnet werden.
Der Kulturausschuss folgte der Vorlage der Verwaltung, nach der das Mahnmal aus einem in zwei Teile geschnittenen, rund 1,70 Meter hohen Diabas-Felsen bestehen soll, zwischen dessen Hälften eine Bronzetafel angebracht wird. Bei rund 9000 Euro liegt das Angebot eines Steinmetz-Betriebes aus Sindorf, insgesamt rechnet die Stadt mit Aufwendungen von rund 10 000 Euro. Ein Stück Mauerwerk sowie ein Moniereisen aus dem ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz sollen integriert werden.
Als Aufstellungsort favorisiert die Verwaltung einen Platz auf der Grünfläche am Friedhof Kerpen, auf der sich das von Hermann Josef Baum geschaffene Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus befindet.
Im Allgemeinen begrüßten alle das Vorhaben, zu der Platzierung des Mahnmals jedoch äußerten einige Politiker Bedenken. Wolfgang Scharping (BBK / UWG), der vor Jahren bereits angeregt hatte, die sogenannten Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig zu verlegen, hätte sich ebenso wie Bernd Krings (Grüne) eine Aufstellung an einem zentraler gelegenen Ort wie Rathaus oder Stiftsplatz gewünscht. Angesichts des sensiblen Themas wolle er aber nicht in eine Diskussion einsteigen, sagte Wolfgang Scharping, und betonte: „Ich bin grundsätzlich froh, dass es endlich passiert.“ Eine Aufstellung in der Kerpener Innenstadt oder aber am jüdischen Friedhof favorisierte Christdemokrat Addy Muckes.
Der Zeitplan sieht vor, dass das Mahnmal am Mittwoch, 9. November, bei dem Gedenken der Opfer der Reichspogromnacht der Öffentlichkeit übergeben wird. Ob dies realisierbar sei, auch wenn noch Angebote anderer Steinmetze eingeholt werden würden, wollte Bernd Krings wissen. Dem Beschlussentwurf, in dem auch das Datum festgeschrieben sei, habe sie nichts hinzuzufügen, erwiderte Bürgermeisterin Marlies Sieburg knapp.
„Warum unsere Kinder Tyrannen werden. Oder: Die Abschaffung der Kindheit“
Veranstaltung im ´Haus der Stadt` in Düren am 08. Februar 2011 ab 19 Uhr
Der Jugendpsychiater und Buchautor Dr. Michael Winterhoff hat mit dem Bestseller „Warum unsere Kinder Tyrannen werden. Oder: Die Abschaffung der Kindheit“ eine gesellschaftliche Debatte losgetreten. Er hat die These entwickelt, dass sich immer mehr Erwachsene in Beziehungsstörungen mit ihren Kindern befinden. Als Folge weisen Kinder und Jugendliche Defizite in grundlegenden sozialen Kompetenzen auf und scheitern an der Integration zunächst in den schulischen Klassenverband, später in das Arbeitsleben. Daher stellt Winterhoff die Frage: „Wie hat man sich Ausbildungschancen von Jugendlichen vorzustellen, die Fremdbestimmung nicht aushalten und unvermeidliche Frustrationen nicht verarbeiten können?“ Im Anschluss an seinen Vortrag können Fragen gestellt werden.
Karten im Vorverkauf 3,-€, an der Abendkasse 5,-€.
Informationen unter 02421/252177
Flyer Fachtagung
Fachtagung 15.02.2011
14.00 – 18.00 Uhr
Schloss Burgau
von-Aue-Straße – 52355 Düren
Monetarisierung im freiwilligen Engagement
Übungsleiterpauschale? Niedriglohn? Missbrauch oder Möglichkeit?
Ehrenamtlich tätig – gegen Bares?
Spätestens bei der Aufwandsentschädigung für Mandatsträger und der Übungsleiterpauschale für jugendliche Betreuer im Sportverein wissen wir: das ist kein Widerspruch.
Doch widerspricht das nicht dem Charakter des freiwilligen, des ehrenamtlichen Engagements?
Gibt es das überhaupt noch, das Ehrenamt für , Gottes Lohn‘? Und wie verändern Geldzahlungen die Haltung bürgerschaftlich engagierter Menschen?
Fragen über Fragen.
Das FWZ Düren möchte zum Beginn des europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit Antworten geben, aber auch Hinweise auf mögliche Probleme und Grauzonen.
Vertreter der Landesregierung, der Bertelsmann Stiftung und der Organisationen vor Ort nehmen Stellung, zeigen Trends auf und berichten aus der Praxis.
Film „Wüstenblume“
Anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalbeschneidung am 06.02.2011 zeigt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kerpen den Film „Wüstenblume“.
Der Film zeigt die Geschichte nach dem gleichnamigen autobiografischen Roman der späteren UN-Sonderbotschafterin Waris Dirie, die als 13jährige vor der Zwangsheirat aus ihrer somalischen Heimat flieht und Jahre später in London als Model entdeckt wird. Sie wird zu einem der bestbezahlten Models der Welt und bricht auf dem Höhepunkt ihrer Karriere ein Tabu, indem sie von der – in vielen Landstrichen Afrikas aber auch des nahen Ostens praktizierten – Tradition der Mädchen- und Frauenbeschneidung berichtet, die sie selbst als Kind schmerzvoll erleiden musste.
06.02.2011, 17 Uhr, Capitol-Theater Kerpen, Kölner Str. 24, 50171 Kerpen. Eintritt: 5,- Euro.
Wenn Sie zu diesem Thema weitere Informationen haben oder an lokalen Initiativen teilnehmen möchten, wenden Sie sich bitte an die Gleichstellungsbeauftragte Elisabeth Lux, elux@stadt-kerpen.de, 02237 – 58 256, oder an Annette Seiche, Integrationsbeauftragte der Stadt Kerpen, Tel.: 02237/58 -173, annette.seiche@stadt-kerpen.de,
www.kerpen-gelingt-gemeinsam.de
Projekte & Vereine
Hybride europäisch-muslimische Identitätsmodelle
Die ausgearbeiteten Zahlen bezüglich der Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund in Deutschland sind weiterhin unter der Rubrik Dossiers abrufbar.
Update (23.12.2010): Sarrazins Thesen auf dem Prüfstand – Ein empirischer Gegenentwurf zu Thilo Sarrazins Thesen zu Muslimen in Deutschland (pdf)
Eine farbige Druckversion des Dossiers ist ab Montag bei Amazon für einen Preis von ca. 7€ zu erstehen. Den Link hierzu liefern wir nach.
Identitäts- und Abgrenzungsrituale von Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund im deutsch-europäischen Innen- und Außenverhältnis
Die Forschungsarbeit soll im Innenverhältnis Gründe für die Schwierigkeit der Identifikation muslimischer Einwanderer mit ihrem deutschen Heimatland herausarbeiten und das Potential hybrider Identitäten für Integrationsprozesse überprüfen. Dabei soll untersucht werden, welche unterschiedlichen muslimischen Identitätsraster sich herausbilden, die eine Gleichzeitigkeit der Kategorien Deutsch-Sein und Muslim-Sein ermöglichen. Im Außenverhältnis sollen die Beziehungen zwischen Europa und der islamisch geprägten Welt untersucht werden, um deren Rückwirkung und Einfluss auf die Identitätskonstruktionen von hybriden muslimisch-europäischen Identitäten analysieren zu können.
Ausgehend von der Hypothese, dass es hybrider Identitäten bedarf, um die beidseitig zu beobachtende Entfremdung zwischen Mehrheits- und Minderheitsgesellschaft zu überbrücken, kommt hier der Rolle von Menschen, die sich unterschiedlichen kulturellen Räumen zugehörig fühlen, eine besondere Forschungsrelevanz zu. Mittels qualitativer Untersuchungsmethoden soll erforscht werden, ob Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund in Deutschland und Europa als Träger hybrider Identitätsmuster dazu beitragen können, die Wandelbarkeit von nationalen und kulturellen Identitäten zu dokumentieren und ob deren Potential zur Mediation genutzt werden kann, um interkulturelle Alltagskompetenz zu etablieren und Identität als gesellschaftspolitische Konfliktkategorie zu entschärfen. Dabei geht es darum zu untersuchen, wie eine Identifikation von Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund mit Deutschland als Heimat gelingen kann und zwar reziprok – sowohl von Seiten der Mehrheitsgesellschaft als auch von Seiten der muslimischen Migranten.
In Anlehnung daran, und ausgehend von den Anfangsbuchstaben des Projekttitels ergibt sich der Kurztitel HEYMAT, was als Dekonstruktion des sehr deutschen Begriffes Heimat verstanden werden soll, nach welcher zu streben die Logik der Integration ist.
Projektleitung: Dr. Naika Foroutan und Dr. Isabel Schäfer
Allgemeine Anfragen: heymat.sowi[at]hu-berlin.de
Laufzeit: 04/2008 – 07/2013
„Hybride europäisch-muslimische Identitätsmodelle“ ist ein Projekt im Rahmen des von der VW-Stiftung geförderten Schumpeter-Fellowships.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Freunde des Kulturforum,
im Ausblick auf das neue Jahr laden wir ein zu einer
Veranstaltungsreihe zum Gedenken an den armenischen Journalisten
Hrant Dink im Januar 2011 in Köln und Berlin:
Das Hrant Dink Forum Köln veranstaltet eine zentrale Gedenkfeier am
Sonntag, den 16. Januar um 18 Uhr in der Alten Feuerwache in Köln, mit
Rakel Dink, Dogan Akhanli, Tuba Candar und Dr. Raffi Kantian. Außerdem
sind Lesungen und Gespräche geplant. Mehr dazu in Kürze auf unserer
Website.
In Kooperation mit der Berliner Hrant Dink Initiative veranstaltet das
KulturForum mehrere Veranstaltungen in Berlin, unter anderem mit
Rakel Dink und Tuba Candar.
Das Jahr 2010 bescherte uns zum Ende zwei freudige Ereignisse:
Dogan Akhanli wurde am 8. Dezember von einem Istanbuler Gericht
freigelassen. Wir schließen nicht aus, dass die breite öffentliche
Aufmerksamkeit und der persönliche Einsatz namhafter Kollegen in
Deutschland und der Türkei dazu beigetragen haben, dass er nach
Deutschland reisen darf und hoffentlich auch die Fortsetzung des
Prozesses am 9. März 2011 einen fairen Verlauf nimmt.
Und: Die WDR-Filmreihe „Menschenlandschaften. Sechs Autorenportraits
der Türkei“ von Osman Okkan wurde im Dezember in Köln präsentiert und im
WDR-Fernsehen ausgestrahlt. Im Frühjahr 2011 erscheint eine Langfassung der
Filme im Auftrag der Robert Bosch Stiftung als DVD-Edition.
Mehr dazu und anderes in unserem Newsletter im Anhang und unter
www.das-kulturforum.de
Wir wünschen allen, die uns auch in diesem Jahr gut oder Gutes getan haben und uns wohl gesonnen sind, von ganzem Herzen ein gesundes, fröhliches, ereignisreiches Jahr 2011!
Mit herzlichen Grüßen Ihr KulturForum-Team
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KulturForum TürkeiDeutschland e.V. Turkish-German Forum of Culture TürkiyeAlmanya KültürForumu Ehrenvorsitz/Hon.Pres.: Günter Grass, Yasar Kemal Freundschaftsinitiative GriechenlandTürkei Greek-Turkish Initiative for Friendship YunanistanTürkiye Dostluk Girisimi Ehrenvorsitz/Hon.Pres.: Mikis Theodorakis, Zülfü Livaneli Niederichstr. 23 50668 Köln info@das-kulturforum.de Fon +49 221 120 90 68-0 Fax +49 221 139 29 03 www.das-kulturforum.de
14.12.2010
Inszenierte Terrorgefahr
Studie: Deutsche TV-Nachrichten schüren generelle Angst vor Muslimen
Wenn in deutschen Fernsehnachrichten über Terrorismus berichtet wird, dann selten über dessen Ursachen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Zudem schüre di…
Artikellänge: rund 351 Wörter
Quelle:
Internetredaktion des Bundesministeriums des Innern
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Veröffentlicht am 14.12.2010
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Bundesweite Durchsuchungsmaßnahmen bei salafistischem Netzwerk
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Der Sprecher des Bundesinnenministeriums erklärt:
„Auf Veranlassung des Bundesministeriums des Innern und auf der Grundlage entsprechender
Gerichtsbeschlüsse werden seit heute 8 Uhr in Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen
Durchsuchungen und Beschlagnahmen bei einem bundesweit agierenden salafistischem Netzwerk
durchgeführt. Hintergrund dieser Maßnahmen ist ein seit längerem vom Bundesministerium des Innern
gegen die Vereine „Einladung zum Paradies e.V.“ (EZP) in Braunschweig/Mönchengladbach und
„Islamisches Kulturzentrum Bremen e.V.“(IKZB) geführtes vereinsrechtliches Ermittlungsverfahren.
Die heutigen Exekutivmaßnahmen stehen in keinem Zusammenhang mit der aktuellen Gefährdungslage
durch den internationalen Terrorismus. Sie waren seit längerem geplant.
EZP und IKZB sind verdächtig, sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung zu richten, indem sie diese
zugunsten eines islamischen Gottesstaates in Deutschland beseitigen wollen. Salafisten verstehen
die islamische Religion als Ideologie, Ordnungs- und Herrschaftssystem und damit als unvereinbaren
Gegensatz zur parlamentarischen Demokratie. Gesetze können der salafistischen Ideologie zufolge nur
von Gott (göttliche Souveränität), nicht vom Volke gemacht werden. So fordert auch der
1. Vorsitzende des EZP, dass auf der Basis der Scharia regiert werden muss und nicht auf Basis von
Menschen erlassener Gesetze.
Gegen islamistische Netzwerke wie diese salafistischen Vereine stehen der freiheitlichen Demokratie
vereinsrechtliche Verbotsmaßnahmen zur Verfügung. Für eine wehrhafte Demokratie ist es so notwendig
wie geboten, nicht erst den Jihad in Form des bewaffneten Kampfs abzuwarten, um gegen
verfassungsfeindliche Vereinigungen einzuschreiten.
Die heutigen zeitgleichen Durchsuchungen in drei Bundesländern werden zeigen, ob sich der bisherige
Anfangsverdacht bestätigt.“
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