Kategorie: Türkei

  • Israel signalisiert Einlenken

    Israel signalisiert Einlenken

    03.08.2010
    Israel signalisiert Einlenken

    Tel Aviv will offenbar UN-Untersuchung des Überfalls auf die Gaza-Flotte akzeptieren

    Die israelische Regierung will nun offenbar doch einer Untersuchung des Angriffs ihres Militärs auf die Gaza-Hilfsflotte durch die Vereinten Nationen zustimmen. Das verlautete am Montag aus Regierungskreisen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe UN-Generalsekretär Ban Ki Moon informiert, daß sein Land bereit sei, sich an einer solchen Untersuchung zu beteiligen. Bei dem Überfall auf den Schiffskonvoi, der humanitäre Hilfsgüter in den von Israel abgeriegelten Gazastreifen bringen sollte, waren am 31. Mai neun Teilnehmer getötet worden. Dies sei das erste Mal überhaupt, daß Israel einer UN-Untersuchung über seine Streitkräfte zustimme, hob die Tageszeitung Haaretz hervor.

    Der UN-Generalsekretär war Israel zuvor offenbar stark entgegengekommen und hatte vorgeschlagen, vor der Bildung einer offiziellen Untersuchungskommission zunächst ein Komitee zu bilden, das die bislang von Israel und der Türkei durchgeführten Nachforschungen überprüfen solle. Das bedeutet allerdings auch, daß die offizielle UN-Kommission ihre Arbeit erst dann aufnehmen kann, wenn beide Staaten ihre Untersuchungen für abgeschlossen erklärt haben. Als Leitung für das vorläufige Komitee hat Ban den früheren neuseeländischen Premierminister Geoffrey Palmer vorgeschlagen, dessen Stellvertreter soll der am kommenden Wochenende aus dem Amt scheidende kolumbianische Staatschef Álvaro Uribe werden.

    Unterdessen sind in der Nacht zum Montag bei einer Explosion im Gazastreifen 33 Menschen verletzt worden. In dem durch die Detonation zerstörten Gebäude lebte ein Aktivist der Essedin-el-Kassam-Brigaden, des bewaffneten Arms der palästinensischen Hamas. Deren Sicherheitsdienste erklärten, das Haus sei Ziel eines weiteren israelischen Bombenangriffs geworden. Ein Armeesprecher Israels wies dies ausdrücklich zurück. Bereits am Wochenende hatte die israelische Luftwaffe jedoch Ziele im Gazastreifen angegriffen. Dabei wurden ein Mensch getötet und 17 weitere verletzt. (AFP/apn/jW)
    Quelle:

  • Jüdische Kulturtage

    Jüdische Kulturtage

    03.08.2010 / Berlin / Brandenburg
    Jüdische Kulturtage
    Festival mit 16 Veranstaltungen im September

    (epd). Bei den diesjährigen Jüdischen Kulturtagen stehen ab 26. August in Berlin insgesamt 16 Veranstaltungen auf dem Programm. Ein Höhepunkt sei die Rekonstruktion der 100 Jahre alten 10. Symphonie von Gustav Mahler durch den 23-jährigen Komponisten Yoel Gamzou, teilte die Jüdische Gemeinde am Montag in der Bundeshauptstadt mit. Gamzou werde sein Ergebnis zusammen mit dem »International Mahler Orchestra« am 5. September in Berlin vorstellen. Genau 100 Jahre zuvor hatte der Komponist den letzten Ton seiner Symphonie geschrieben.

    Elf Tage lang zeigten zudem Künstler aus aller Welt, wie ihre Gegenwart aussieht, klingt und sich anfühlt, hieß es weiter. Zu einem Pop-Konzert im Rahmen des Festivals wird dabei die international erfolgreiche Folk-Soul-Reggae-Band »HaBanot Nechama« am 28. August erwartet. Weitere Konzerte geben die »Grande Dame des Folksongs in Israel«, Chava Alberstein, (4. September) sowie der Pop-Musiker Rami Kleinstein (2. September).

    Den Auftakt des Festivals, zu dem die Gemeinde zum 24. Mal einlädt, bildet ein Konzert am 26. August mit dem RIAS-Kammerchor und jungen jüdischen Musikern in der größten deutschen Synagoge in der Rykestraße am Prenzlauer Berg. Wie in den vergangenen Jahren veranstaltet die Jüdische Gemeinde ein Straßenfest, bei dem in Berlin der größte Markt in Tel Aviv, der »Shuk Ha‘ Carmel«, mit Musik sowie »berauschendem Duft von exotischen Gewürzen und frischem Brot« nachgestellt werden soll. Erstmals wird in diesem Jahr darüber hinaus am 28. August die Lange Nacht der Synagogen mit der Langen Nacht der Museen verbunden.

    Für den 30. August steht ein Podiumsgespräch zum Thema »Wie lebt es sich als Jude?« auf dem Programm. Dazu erwartet werden der österreichische Kabarettist Georg Kreisler und der deutsche Comedian Oliver Polak. Geplant ist außerdem eine Ausstellung zum Thema »Nitzolim – Überlebende« im Centrum Judaicum. Sie zeigt ab 29. August Aufnahmen der israelischen Fotografin Aliza Auerbach mit Porträts von Holocaust-Überlebenden aus verschiedenen Ländern Europas.

    www.juedische-kulturtage.org

  • Zwei Türkinnen im 5000-Meter-Rennen vorn

    Zwei Türkinnen im 5000-Meter-Rennen vorn

    Elvan Abeylegesse (14:54,44).
    Barcelona (dpa)

    1.8.2010
    Doppelerfolg für die Türkei bei der Leichtathletik-EM in Barcelona: Alemitu Bekele gewann das 5000-Meter-Rennen der Frauen in 14:52,20 Minuten vor

    Zwei Türkinnen im 5000-Meter-Rennen vorn

    Beide Läuferinnen sind in Äthiopien geboren.
    Abeylegesse hatte zuvor bereits Gold über 10 000
    Meter geholt. Die Bronzemedaille ging an Sara Moreira
    aus Portugal (14:54,71)

    Quelle:

    Tuerkinnen-im-5000-Meter-Rennen-vorn;art209,5674565

    Bildquelle:

    mehrsport/leichtathletik/

    1008/News/tuerkin-elvan-abeylegesse-verpasst-em-double-

    5000-meter-lauf-em-alenitu-bekele.html

  • Behr erschließt türkischen Markt

    Behr erschließt türkischen Markt

    Behr erschließt mit Kooperation türkischen Markt
    Freitag, 30. Juli 2010

    Stuttgart (dpa/lsw) – Der Stuttgarter Spezialist für Fahrzeugkühlung, Behr, will mit Hilfe einer Kooperation den türkischen Markt erschließen. Die Behr GmbH & Co. KG gab am Freitag bekannt, sie habe mit dem türkischen Produzenten für Motorkühlung, Kale Oto Radyatör, ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Die Firma mit Sitz in Istanbul werde Kühlungs- und Klimasysteme für Autos und Nutzfahrzeuge in der Türkei vertreiben. Nach Angaben von Behr wurden 2009 rund 870 000 Fahrzeuge in der Türkei produziert; unter den Herstellern seien auch Kunden von Behr. Für die Produktion ist ein durchschnittliches Wachstum von fünf Prozent vorhergesagt.

    Quelle:

    2010/07/30/behr-erschliesst-mit-kooperation-tuerkischen.html

  • Israelis in Rumänien

    Israelis in Rumänien

    2.8.2010
    Weltlage
    Israelis in Rumänien

    von Michael Stürmer

    Es ist erst wenige Tage her, da gab es eine lakonische Nachricht aus Rumänien, es hätten dort sieben junge Soldaten der israelischen Luftwaffe den Tod gefunden, als ihre Helikopter abstürzten. Die Israelis schätzten die Meldung nicht. Zieht sie doch die Frage nach sich, was die israelische Luftwaffe im Nato-Staat Rumänien tut? Die kurze Antwort lautet, dass die türkische Regierung die bisher florierenden gemeinsamen Manöver abgesagt hat als Reaktion auf den Zwischenfall vor der Gaza-Küste und die israelische Luftwaffe nun Ersatz braucht.

    Die lange Antwort liegt in den strategischen Kräfteverschiebungen im gesamten weiteren Nahen Osten, wo seit der Rückkehr des Ayatollah Khomeini die Hauptbühne der Weltpolitik sich etablierte. Israels Militärs und Politiker konnten bis 1979 darauf zählen, dass der äußere Ring historischer Staaten wie Iran und Türkei ihnen günstiger war als der innere Ring der arabischen Frontstaaten. Es gab Leistung und Gegenleistung, von Ausbildung und Kampfwertsteigerung des Geräts bis zum Gewerbe der Geheimdienste.

    1979 schwenkte der Iran auf die andere Seite. 2010 folgte die Türkei, deren Führung, während die Verhandlungen mit der EU ins Nichts gehen, auf Islamismus setzt nach innen wie nach außen und sich in ihren Schmähungen Israels keine Zurückhaltung mehr auferlegt. Der lange Flug der israelischen Maschinen nach Rumänien und das bittere Ende sind eine direkte Konsequenz der neuen Lage.

    Israel ist nach wie vor ein belagerter Staat. Wer immer in Tel Aviv und Jerusalem die Verantwortung hat, niemand kann es sich leisten, die Vernichtungsdrohungen des schiitischen Iran und seiner Stellvertretertruppen Hisbollah und Hamas leichtzunehmen. Daher die Anforderung an die Truppe, vor allem die Luftwaffe, Gegendruck aufrechtzuerhalten. Es geht nicht nur darum, Waffenschmuggel in den Libanon und an die Küsten des Roten Meeres zu unterbinden. Es geht vor allem darum, durch die Luftwaffe jene strategische Tiefe zu gewinnen, die auf dem Terrain fehlt.

    Solche Operationen umfassen Kampfjets, Aufklärung, Luftbetankung, Transportmaschinen und Helikopter. Bei Luftwaffenoperationen großer Reichweite haben die Chopper besondere Bedeutung: Sie können abgeschossene Piloten suchen und retten, Spezialkräfte in den Einsatz fliegen und in Bodennähe die Feindlage aufklären. Das alles will geübt sein unter allen Wetterbedingungen und in jedem Gelände, namentlich in Gebirgsregionen nicht unähnlich dem Iran. Bis vor einem Jahr liefen solche Übungen über der Türkei und dem offenen Meer ab. Die Israelis brauchen sie indessen als Mittel der Abschreckung wie zur Vorbereitung auf den Ernstfall.
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    Der Mittlere Osten ist, wie er ist. Krieg ist in jenen Regionen Mittel der Politik, ebenso wie die Drohung damit. Es gelten brutale Regeln. Fehler werden in Blut abgerechnet.

    Quelle:

    Israelis-in-Rumaenien.html

  • Aufruf zur Teilnahme: Muslimische Notballbegleitung

    Aufruf zur Teilnahme: Muslimische Notballbegleitung

    Muslimische Notfallbegleitung: Grundkurs zur Qualifizierung ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen

    In Zusammenarbeit mit dem Landespfarramt für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland und mit Unterstützung hat die Christlich-Islamische Gesellschaft e.V. – CIG 2009/2010 – den ersten Grundkurs zur Qualifizierung muslimischer Notfallbegleiterinnen und -begleiter in Köln durchgeführt. Aufgrund der großen Nachfrage und der erfolgreichen Durchführung bietet die CIG für Herbst diesen Jahres einen weiteren Kurs in Köln an.

    Voraussetzungen:
    ➢ Sie sind Muslim/Muslime
    ➢ Mindestens 25 und höchstens 65 Jahre alt
    ➢ Persönlich geeignet
    ➢ Bereit zur vollständigen Teilnahme am Kurs
    ➢ Bereitschaft zur Mitarbeit im örtlichen Notfallseelsorgedienst

    Der Kurs ist für die Teilnehmenden kostenfrei.

    Nähere Informationen:
    Dr. Thomas Lemmen (Geschäftsführer)
    Christlich-Islamische Gesellschaft e.V., Köln
    Tel.: 0221 1683 4624, Fax: 0221 1683 4623
    E-Mail: lemmen@chrislages.de
    Homepage: www.chrislages.de

  • Westerwelle soll Klartext mit der Türkei sprechen

    Westerwelle soll Klartext mit der Türkei sprechen

    Foto: POOL EPA, AP

    CSU-Forderung
    Westerwelle soll Klartext mit der Türkei sprechen

    Berlin (RPO). Die CSU fordert von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) eine klare Haltung gegen einen EU-Beitritt der Türkei einzunehmen. Es sei zwar „schön, wenn sich die Einsicht durchsetzt, dass die Türkei nicht beitrittsfähig und die EU nicht aufnahmefähig ist“, sagte Generalsekretär Alexander Dobrindt in einem Interview.

    Nach Ansicht des CSU-Politikers sollte man jedoch „nicht wider besseres Wissen an der Ergebnisoffenheit festhalten, die es in der Realität nicht geben kann“. Vielmehr sei es jetzt „an der Zeit, der Türkei zu sagen, dass weitere Gespräche nur Sinn machen, wenn sie mit dem ausschließlichen Ziel einer privilegierten Partnerschaft geführt werde“, sagte er gegenüber dem Berliner „Tagesspiegel“.

    Bei seiner Reise in die Türkei hatte Westerwelle erklärt, dass das Land noch nicht beitrittsfähig sei und gleichzeitig das deutsche Interesse an einer „Anbindung an die EU“ betont. Dies sei kein automatischer, sondern ein offener Prozess, sagte er, vermied aber den von der Union favorisierten Begriff der „privilegierten Partnerschaft“ statt einer EU-Vollmitgliedschaft.

    Die angebliche Ergebnisoffenheit der Gespräche sei „doch nur ein diplomatischer Lufthaken, an dem man nichts festknöpfen kann“, sagte Dobrindt. Es schade nicht, „gegenüber den türkischen Partnern Fairness an den Tag zu legen“, sagte der CSU-Politiker. „Jetzt muss die realistische Sichtweise formuliert werden.“ Aus Sicht der Christsozialen müsse es, wenn tatsächlich ein EU-Beitritt der Türkei anstünde, zwingend einen Volksentscheid geben.

    Quelle:

    sprechen_aid_887866.html

  • Polizei: Polizistin vermittelt zwischen zwei Welten

    Polizei: Polizistin vermittelt zwischen zwei Welten

    Polizeioberkommissarin Gülay Köppen vor der DITIB Moschee in Eving.
    Foto: Franz Luthe

    Polizei : Polizistin vermittelt zwischen zwei Welten

    Dortmund, 29.07.2010, Andreas Winkelsträter

    Dortmund. „Man weiß einfach zu wenig voneinander, spricht zudem nicht dieselbe Sprache“, sagt Gülay Köppen und meint damit das Verhältnis zwischen Türken und Deutschen. Die 39-jährige Kriminaloberkommissarin ist seit 2006 die Kontaktbeamten im Polizeipräsidium Dortmund zu muslimischen Institutionen.

    Gülay Köppen selbst ist in Duisburg in einem türkischen Elternhaus groß geworden. Und sie kennt sie die kulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede, auch die religiösen Feiertage beider Kulturen. „Und ich wurde von beiden Kulturen geprägt“, betont sie.

    Landesweit wurde die Stelle der Kontaktbeamtin eingeführt, die vertrauensbildende Maßnahmen nach den Terroranschlägen durchführen sollte. „Für mich war es interessant, meine persönliche Note in die Aufgabe einzubringen, die damals installiert worden ist.“ In den zurückliegenden Jahren hat sie bereits viele türkische Gemeinden besucht, war zu Gast in den Moscheen Dortmunds. „Allerdings sind es so viele, dass ich noch nicht alle besucht habe“, erklärt die Kriminaloberkommissarin.
    Zeitintensive Arbeit

    Durch ihre offene Art, mit der sie auf die Menschen zugeht, hat es sich schnell herumgesprochen, dass da eine kompetent Ansprechpartnerin bei der Polizei ist. „Das hat sich durch Mund-zu-Mund-Propaganda herumgesprochen und so kommen heute Anfragen aus muslimischen Gemeinden“, berichtet Gülay Köppen.

    Die Arbeit sei sehr zeitintensiv, denn man könne nicht gleich beim ersten Kontakt mit der Tür ins Haus fallen. Das löse häufig Unverständnis bei den deutschen Kollegen aus. „Die werden schon mal nervös, wenn man nicht gleich zum Punkt kommt“.

    Doch sie selbst lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen, sucht auch mehrfach das Gespräch, bis man dann in den Gemeinden auf die Angebote der Polizei zurückgreift, etwa auf Präventionsangebote in Sachen Verkehrserziehung oder Drogenproblematik. Die Palette sei breit gefächert.

    Dabei hat sie keine Probleme, auch als Frau in der muslimischen Männerwelt akzeptiert zu werden. „Die Akzeptanz läuft über die Sprache, über das Auftreten, egal wo man herkommt und was man ist, egal ob man Mann oder Frau ist“, betont sie. Denn die meisten Imame, die alle vier Jahre wechseln und meist direkt aus der Türkei kommen, sprechen kein Deutsch. Und sie selbst ist zweisprachig aufgewachen, Türkisch und Deutsch. Außerdem bringen diese ihr als Vertreterin einer deutschen Behörde, wie sie sagt „eine Art grundsätzliche Achtung entgegen“. Sie sei begeistert davon, wie engagiert die Gemeinden seien, wie offen und bereit, sie bei der Arbeit zu unterstützen. „Bisher habe ich nirgendwo eine Ablehnung erfahren“, sagt die 39-Jährige.
    Informationsdefitize

    Vorurteile gebe es auf beiden Seiten. Das sei jedoch meistens auf Informationsdefizite zurückzuführen. „Je mehr man von dem Anderen weiß, desto mehr Verständnis und Respekt bringt man auf“, weiß die Kontaktbeamtin aus der Praxis. So sei es bei Deutschen üblich, sich beim Gespräch in die Augen zu schauen. Das zeige den gegenseitigen Respekt. Ein Muslime könnte in einem Gespräch mit einer Frau ihr nicht in die Augen schauen. „Das wiederum zeigt seinen Respekt mit gegenüber“.

    Es könne auch sei, dass ein Muslim einem nicht die Hand gibt. Nicht etwa, weil er unhöflich ist, sondern weil er vielleicht gerade die rituelle Waschung vor dem Gebet vorgenommen hat. „Man selbst empfindet das vielleicht als Beleidigung“, so Gülay Köppen. „Doch ist das nicht gemeint.“ Man könne eben keine Schablone über die Menschen stülpen. Jeder sei verschieden. Und das sollte man auch akzeptieren.

    Kontakt zu Gülay Köppen über s 132 – 7532 oder per E-Mail: guelay.koeppen@polizei.nrw.de

    Quelle:

    Welten-id3317417.html

  • Außenminister Guido Westerwelle reist zum Staatsbesuch in die Türkei.

    Außenminister Guido Westerwelle reist zum Staatsbesuch in die Türkei.

    Politik kompakt „Die Richtung der Türkei ist Europa“

    28.07.2010, 16:07 2010

    Westerwelle spricht türkisch: Der Außenminister schmeichelt den Türken, Gespräche über einen EU-Beitritt bleiben aber „ergebnisoffen“.

    Bundesaußenminister Guido Westerwelle wünscht sich die Türkei fest verankert in Europa – jedoch nicht zwangsläufig als Mitglied der Europäischen Union. „Wir haben ein großes Interesse daran, dass sich ein strategisch so wichtiger Partner wie die Türkei in Richtung Europa orientiert“, sagte Westerwelle am Mittwoch nach einem Gespräch mit seinem türkischen Kollegen Ahmet Davutoglu in Istanbul.
    „Türkiye ’nin yönü Avropa, dir“, sagte Westerwelle zur Erheiterung der internationalen Presse. Er vermied zunächst die Übersetzung („Die Richtung der Türkei ist Europa“). Hinterher, bei einer entspannten Bootsfahrt zwischen Europa und Asien, präzisierte der Vizekanzler die Übersetzung doch noch, nachdem er gemerkt hatte, dass mehrere Versionen kursierten: „‚Ist Europa‘, habe ich gesagt. Ist. Nicht: ’soll sein‘.“

    Darauf legte er Wert und gab damit gleich ein Signal an den Koalitionspartner, dass er auch in der Sommerpause nicht gewillt sein würde, am Koalitionsvertrag rütteln zu lassen, demzufolge der EU-Beitritt der Türkei „ergebnisoffen“ verhandelt werden solle. Die Türkei ist ihm strategisch zu wichtig, um sie in dieser Sache zu verprellen.

    Die Anbindnung der Türkei an die EU sei aber ein offener und kein automatischer Prozess, sagte Westerwelle mit Blick auf die Beitrittsverhandlungen des Landes mit der EU. Die EU verhandelt seit 2005 mit Ankara über einen Beitritt, die Gespräche gehen aber nur schleppend voran. Bislang wurden erst 13 der 35 Beitrittskapitel geöffnet. Hauptgrund für die Verzögerungen ist der ungelöste Streit mit der griechischen Republik Zypern.

    Deutschland und Frankreich sind die beiden Hauptgegner einer EU-Mitgliedschaft des Landes. In Deutschland plädiert vor allem die Union stattdessen für eine „privilegierte Partnerschaft“. Den Begriff „privilegierte Partnerschaft“ statt EU-Vollmitgliedschaft nahm der FDP-Chef auf der Reise nicht ein einziges Mal in den Mund. Die Türken reagieren darauf allergisch, weil er einen echten Beitritt quasi ausschließt.

    Dennoch hielt Grünen-Vorsitzende Claudia Roth Westerwelle vor, er sei vor Kanzlerin Angela Merkel eingeknickt, indem er bei der Frage einer EU-Mitgliedschaft des Landes eine ähnliche Formulierung wie „privilegierte Partnerschaft“ für die Türkei übernommen habe. Ein weiteres Mal werde klar, dass er als Außenminister „über keine eigene Haltung verfügt und nicht in der Lage ist, eigene Akzente zu setzen“.

    Westerwelle äußerte sich in Istanbul auch über den Dialog mit Iran zum umstrittenen Atomprogramm. Er erwarte, dass im kommenden September ernsthafte Gespräche beginnen. Dabei müsse Iran mit der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton über alle offenen Fragen sprechen. In Richtung seines Amtskollegen sagte er: „Wir begrüßen die Bemühungen der Türkei, aber auch Brasiliens, Iran zu einem Dialog zu bewegen.“

    (AFP/dpa)

    Quelle:

  • Westerwelle weist Türkei den Weg

    Westerwelle weist Türkei den Weg

    29.07.2010 / Ausland
    Westerwelle weist Türkei den Weg
    Dieser führt allerdings nicht zwangsläufig in die EU / Grüne: Außenminister eingeknickt

    Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) wünscht sich die Türkei fest verankert in Europa – aber nicht zwangsläufig als Mitglied der EU.

    Istanbul (AFP/dpa/ND). »Wir haben ein großes Interesse daran, dass sich ein strategisch so wichtiger Partner wie die Türkei in Richtung Europa orientiert«, sagte Westerwelle am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem türkischen Amtskollegen Ahmet Davutoglu in Istanbul. Deutschland habe »ein besonderes Interesse« an einer »Anbindung des Landes an die EU«. Gleichwohl sei sei dies ein offener und kein automatischer Prozess, so der Minister mit Blick auf die Beitrittsverhandlungen des Landes.

    Die EU verhandelt seit 2005 mit Ankara über einen Beitritt, die Gespräche gehen aber nur schleppend voran. Bislang wurden erst 13 der insgesamt 35 Beitrittskapitel geöffnet. Hauptgrund für die Verzögerungen ist der ungelöste Streit mit der griechischen Republik Zypern. Deutschland und Frankreich sind die beiden Hauptgegner einer EU-Mitgliedschaft des islamisch geprägten Landes. Sie plädieren stattdessen für eine »privilegierte Partnerschaft«. Westerwelle sprach sich in Istanbul dafür aus, die Fortschritte der Türkei bei den Beitrittskriterien objektiv zu untersuchen.

    Ein EU-Beitritt der Türkei wird etwa von Großbritannien begrüßt und gefordert. Premierminister David Cameron, der zu Wochenbeginn in Ankara war, hatte sich »verärgert« über die schleppenden Verhandlungen gezeigt.

    Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth hielt Westerwelle vor, er sei vor Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeknickt, indem er »ihren Ladenhüter ›privilegierte Partnerschaft‹ für die Türkei« übernommen habe. Ein weiteres Mal werde klar, dass der FDP-Vorsitzende als Außenminister »über keine eigene Haltung verfügt und nicht in der Lage ist, eigene Akzente zu setzen«. Westerwelle vergebe Chancen für Sicherheit und Menschenrechte, Integration und bessere wirtschaftliche Zusammenarbeit, die in einer EU-Mitgliedschaft der Türkei lägen.

    Der Bundesaußenminister lobte bei seinem zweiten Besuch in der Türkei die Rolle Ankaras als Vermittler im Streit um das iranische Atomprogramm. Er gehe davon aus, dass Iran im September mit der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton über alle offenen Fragen sprechen werde, und nicht nur über den von der Türkei und Brasilien vorgeschlagenen Austausch von schwach angereichertem Uran gegen Brennstäbe, sagte Westerwelle. Die beiden Außenminister sprachen auch über die Untersuchung der Vorfälle auf dem Gaza-Hilfsschiff »Mavi Marmara«. Davutoglu sagte, er erwarte in dieser Angelegenheit von der internationalen Staatengemeinschaft und besonders von der Bundesrepublik »Solidarität«.
    Quelle:

  • Die Türkei braucht Zeit

    Die Türkei braucht Zeit

    Kommentar:
    Die Türkei braucht Zeit
    Europa macht viele Fehler im Verhältnis zu Ankara

    Ist das nicht schön, dass die Türken so gute Freunde haben wie David Cameron? Verbündete, die viel netter sind als die Deutschen, die ständig betonen, dass die Türkei noch nicht reif sei für einen EU-Beitritt, und von denen viele nur eine privilegierte Partnerschaft anbieten anstelle einer vollwertigen Aufnahme in den Club?

    Der britische Premier, der Stunden vor dem deutschen Außenminister Westerwelle (siehe Seite 4) seine Aufwartung am Bosporus machte, hatte sich ins Zeug gelegt und für einen türkischen EU-Beitritt geworben. »Dies ist eine Sache, in der ich sehr leidenschaftliche Gefühle hege«, sagte Cameron. Spätestens da hätten die türkischen Gastgeber stutzig werden müssen.

    Leidenschaftlich sind die Briten in europäischen Dingen selten, zumindest nicht, wenn es um eine Vertiefung des europäischen Gedankens geht. In den vergangenen Jahren sind sie auf der Brüsseler Bühne nie als Aktivposten aufgefallen. Auch die Beziehungen des Königreichs zur Türkei sind deutlich weniger intensiv als die der Deutschen. Warum also wirbt London so vehement für eine Aufnahme Ankaras in den europäischen Club?

    Die EU blockieren

    Die Antwort ist einfach: Ein Beitritt der Türkei würde die EU noch mehr lähmen, als dies jetzt schon der Fall ist. Und genau das ist es, was die britische Regierung im Schilde führt – ganz unabhängig davon, ob gerade die Tories oder Labour den Premier stellen.

    Das verhält sich ganz ähnlich wie bei den Amerikanern, die ungefragt immer wieder anmahnen, die EU müsse doch endlich die Türkei in ihren Kreis aufnehmen. Auch Washington hat nur global-strategische Interessen im Blick. Die Türkei soll noch stärker als bisher als Brückenkopf zwischen islamischer und westlicher Welt dienen. Dass die EU von einer Aufnahme der Türkei derzeit heillos überfordert wäre, wird billigend in Kauf genommen, wenn nicht gar gewünscht.

    Aus türkischer Sicht sind die Europäer derzeit ein eher wirrer Haufen. Die Briten wollen möglichst rasch eine Aufnahme. Die Franzosen wollen das auf jeden Fall verhindern, weswegen ihr populistischer Präsident Nicolas Sarkozy ein Referendum in die Verfassung schreiben ließ. Dessen Ausgang wäre heute eindeutig: Die Tür bleibt zu. Die Deutschen lavieren, wie immer, dazwischen herum.

    Beiderseitige Missverständnisse

    Es läuft viel verkehrt im Verhältnis der Europäer zur Türkei. Die Missverständnisse sind beiderseitig. Viele Menschen am Bosporus halten die EU in erster Linie für eine Organisation, in der die Reicheren den Ärmeren helfen. Dabei wird die Größe der Fördertöpfe überschätzt. Und es wird übersehen, dass es letztlich viel eher um gemeinsame politische und kulturelle Werte geht – auch wenn das im mühsamen Brüsseler Alltag oft verschüttet wird.

    Auch die Europäer verhalten sich ungeschickt. Selbst in der Türkei ist allen Realisten klar, dass ein EU-Beitritt in den nächsten 15 Jahren ambitioniert wäre. Warum müssen dann die hiesigen C-Parteien ständig ihre Ablehnung wiederholen, gerade so, als stehe eine Entscheidung unmittelbar bevor? So werden nur Ressentiments geschürt.

    Ungeschickt ist es auch, bei den Verhandlungen den Zeitdruck hochzuhalten. Die Türkei braucht Zeit, um im eigenen Land den Denkprozess voranzubringen. Die Europäer wären gut beraten, diese Geduld aufzubringen und das Land zu ermutigen. Welch wertvollen Beitrag die Türkei auch für Europa leisten könnte, ist beim Blick auf die Nachbarschaft zu den Regionalmächten Irak, Iran und Israel doch unübersehbar. Die Konflikte in dieser Region zu lösen, wäre mit einem aktiven Partner Türkei viel leichter. Stieße Europa Ankara zurück, schadete es sich selbst am meisten.

    Georg Escher
    29.7.2010
    Quelle:

  • Europa: Sind neue Bauformen ein Weg zur Begegnung?

    Europa: Sind neue Bauformen ein Weg zur Begegnung?

    28.07.2010
    Europa: Sind neue Bauformen ein Weg zur Begegnung?
    Mit oder ohne Kuppel

    Repräsentative Gebäude ersetzen zunehmend die Hinterhofmoscheen – fast 200 Moscheenvereine planen in Deutschland den Auszug aus den versteckten Quartieren. Oft wird die Frage nach der Form als Stellvertreterfrage nach der Akzeptanz des Islam wahrgenommen. Moschee mit oder ohne Minarett und Kuppel – darüber erhitzen sich die Gemüter. Die Religionswissenschaftlerin Beinhauer-Köhler hatte mit dem Politologen Claus Leggewie im vergangenen Jahr das Buch „Moscheen in Deutschland. Religiöse Heimat und gesellschaftliche Herausforderung“ veröffentlicht.

    Historisch betrachtet scheint die Unversöhnlichkeit der Positionen von Nichtmuslimen, die Minarett und Kuppel als störendes Element empfinden, und von Muslimen, die diese Formelemente als unabdingbar empfinden, womöglich als vorübergehendes Stadium. Dazu Beinhauer-Köhler: „Diese wecken Assoziationen von Identität und Zugehörigkeit oder Fremdheit und werden oft nicht reflektiert. Hier ist auch das Gefühl von ‘Heimat’ berührt, das Nichtmuslime mit der Abwesenheit und gläubige Muslime mit der Präsenz als solcher erkennbarer Moscheen verbinden.“

    Doch könnte sich in den kommenden Jahr auch hier etwas verändern, wenn die Zahl der Muslime mit akademischer Ausbildung im deutschsprachigen Raum ansteigt. Die Frankfurter Religionswissenschaftlerin verweist auf Architekten mit islamischem Hintergrund wie Alen Jasarevic, der das „Islamische Forum“ im bayerischen Penzberg geplant hat. Der multiethnische Trägerverein signalisiert nicht nur in seinem Namen eine Öffnung, er stimmte auch zu, dass der Bau sich mit zwei symbolischen Türen den Besuchern öffnet und das Gebäude keine Kuppel trägt.

    Beinhauer-Köhler sieht neue Impulse für den Moscheenbau: „Diese Architekten verfügen in besonderem Maße über die Kompetenz, mit den Symbolbeständen verschiedener Kulturen zu arbeiten und Lösungen zu finden, die sinnvoll Funktion und unterschiedliche Stil- und Identitätsgefühle vereinen. So präsentiert sich das Minarett in Penzberg als eine kubische Lichtinstallation. Der Rahmen, durch den bei Dunkelheit die Innenbeleuchtung scheint, besteht aus kalligrafierten Koransuren, die in nahezu abstrakte Formen aufgelöst wurden.“

    Das bedeute aber nicht, dass es einen Zwang gebe, sich den Baustile der „europäischen Moderne“ anzupassen, betont die Frankfurter Professorin. Die Auseinandersetzung mit und aktive Entwicklung von Bau- und Kunststilen als Weg zur Reflektion der eigenen Identität könne zu einem Element einer wechselseitigen Integration werden, ohne dass dies in einer kulturellen oder religiösen Profillosigkeit münden müsse.
    Quelle:

  • Besatzung schadet Zypern wirtschaftlich

    Besatzung schadet Zypern wirtschaftlich

    Phileleftheros – Zypern

    Besatzung schadet Zypern wirtschaftlich

    Eine aktuelle Studie der Universität von Nikosia kommt zu dem Schluss, dass die türkische Besatzung Nordzyperns einen wirtschaftlichen Schaden von mehr als 100 Milliarden Euro für die Zyperngriechen verursacht hat. Die linksliberale Tageszeitung Phileleftheros, meint dass die Weltgemeinschaft von diesem Schaden erfahren muss: „Mit diesen Wirtschaftsdaten wird auch die türkische Propaganda widerlegt, die besagt, dass sich die Zyperngriechen keine Lösung wünschen. Wenn das Pro-Kopf-Einkommen der Zyperngriechen zwischen 1974 und 1990 … gesunken ist; wenn sie 15,78 Milliarden Euro verloren haben, weil sie keinen Zugang zu ihrem Eigentum hatten und es nicht nutzen konnten; wenn der Gesamtwert ihres besetzten Eigentums 82,1 Milliarden Euro beträgt – wie kann die internationale Gemeinschaft dann glauben, dass Menschen angesichts solcher Werteverluste keine Lösung anstreben?“ (27.07.2010)

    Quelle: Europäische Presseschau vom 28/07/2010

  • Bulgaren bleibt Türkei-Referendum erspart

    Bulgaren bleibt Türkei-Referendum erspart

    Sega – Bulgarien
    Bulgaren bleibt Türkei-Referendum erspart

    Bulgarien wird kein Referendum über den EU-Beitritt der Türkei durchführen. Ein entsprechender Aufruf der außerparlamentarischen rechts-konservativen Partei VMRO-BND ist an der gesetzlichen Hürde von 500.000 Unterschriften gescheitert. Die Tageszeitung Sega ist erleichtert: „Der Türkei-Beitritt ist für uns aus historischen, demographischen und wirtschaftlichen Gründen eine delikate und problematische Frage. Die Gesellschaft hat aber offensichtlich begriffen, dass sie noch nicht aktuell ist und daran wird sich in den nächsten zehn oder mehr Jahren wohl kaum etwas ändern. Es wäre kurzsichtig, jetzt voreilig zu handeln und die guten nachbarschaftlichen Beziehungen aufs Spiel zu setzen. … Die Türkei ist immerhin unser Nachbar und sie wird es bleiben, unabhängig davon, ob sie der EU beitritt oder nicht.“ (27.07.2010)

    Quelle: Europäische Presseschau vom 28/07/2010

  • Westerwelles schwierige Mission in der Türkei

    Westerwelles schwierige Mission in der Türkei

    Foto: © 2010 AFP

    28.7.2010, 07:24
    Westerwelles schwierige Mission in der Türkei

    Außenminister dämpft EU-Beitrittshoffnungen

    Istanbul – Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) wird bei den Gesprächen mit seinem türkischen Amtskollegen Ahmet Davutoglu viel Fingerspitzengefühl zeigen müssen. Denn es würde keinen guten Eindruck machen, wenn Westerwelle als Gegenspieler zum britischen Premier David Cameron auftreten würde, der wenige Stunden vor ihm als „Anwalt für den EU-Beitritt der Türkei“ nach Ankara geflogen war.
    (…)
    Quelle:

  • London und Berlin uneins über EU-Beitritt der Türkei

    London und Berlin uneins über EU-Beitritt der Türkei

    London und Berlin uneins über EU-Beitritt der Türkei
    zuletzt aktualisiert: 28.07.2010 – 02:30

    Berlin (RP). In der EU bahnt sich ein Streit zwischen Deutschland und Großbritannien über Beitrittsgespräche mit der Türkei an. Während der britische Premier David Cameron bei einem Türkei-Besuch das wirtschaftliche Potenzial des Landes und dessen wachsenden Einfluss im Nahen Osten lobte und versprach, „leidenschaftlich“ für Verhandlungen zu werben, sprach sich Außenminister Guido Westerwelle (FDP) gegen einen Beitritt aus: „Müsste die Frage heute entschieden werden, wäre die Türkei nicht beitrittsfähig“, sagte er der „Bild“-Zeitung.
    Quelle: Rheinische Post

  • Islamunterricht

    Islamunterricht

    Mouhanad Khorchid
    Der Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchid vor der Universität in Münster. Die Hochschule gab die offizielle Berufung Khorchides auf den Lehrstuhl für islamische Religionspädagogik bekannt. (Bild: dpa)

    Islamunterricht

    Der Islamlehrer von Münster

    Erstellt 23.07.10, 11:56h
    Mouhanad Khorchide wird den Islam in Deutschland nachhaltig prägen. Fortan macht er aus jungen Muslimen Lehrer für den Islamunterricht. Welche Ansichten trägt der Professor aus dem Libanon in deutsche Schulen hinein?

    MÜNSTER – „Sind Muslime, die Alkohol trinken, liberal? Oder bin ich konservativ, nur weil ich in die Moschee gehe und bete?“ Mouhanad Khorchide hält nichts von einfachen Etiketten. Der 38-jährige Professor stellt seinen Studenten lieber provokante Fragen und bereitet sie so auf ihren Beruf vor: Religionslehrer für den Islamunterricht an deutschen Schulen. Einen offenen Glauben will er ihnen vermitteln. Einen Islam, der beides erlaubt: „Muslim und modern zugleich.“

    Das ist keine leichte Aufgabe. Khorchides Vorgänger ist an ihr gescheitert. Muhammad Sven Kalisch, ein Konvertit, war vor sechs Jahren Deutschlands erster Professor für die Ausbildung islamischer Religionslehrer an der Universität Münster. Doch dann zweifelte er öffentlich die Existenz des Propheten Mohammed an und stellte den Koran als Wort Gottes infrage. Schon bald erhielt er Morddrohungen. Kameras bewachten nun sein Büro. Muslimische Verbände riefen zum Boykott auf. Die Uni behielt Kalisch, zog ihn aber von der Lehrerausbildung zurück. Vor kurzem verkündete Kalisch dann, er fühle sich nicht mehr als Muslim. Seinen Beinamen Muhammad legte er ab.

    ein neuer Mann an der Integrations-Front

    Khorchide soll die Wogen glätten. Er übernimmt den Lehrstuhl für Islamische Religionspädagogik in Münster. Der neue Mann an der Integrationsfront? Sein Job gleicht einem Balanceakt – zwischen Uni, Politik und muslimischen Verbänden. Sie waren das letzte Puzzlestück im wochenlangen Hin und Her um seine Berufung. Khorchide aber versteht ihr Zögern: „Die Verbände kennen mich nicht.“ Sie wollten nicht wieder ihr Vertrauen in eine Person setzen „und dann stellt diese etwas von den Glaubensgrundsätzen der Religion infrage.“ Über die Thesen seines Vorgängers sagt er: „Das hat keinen Sinn.“ Der Islam wäre demnach nur ein „menschliches Konstrukt“.

    „Meine Eltern sind Palästinenser, aber ich bin im Libanon geboren und in Saudi Arabien aufgewachsen.“ So stellt Khorchide sich in seinem kleinen Arbeitszimmer vor, in dem sich zahllose Bücher über den Islam stapeln. Noch habe er nicht alle ausgepackt, erzählt er. Weil Khorchide als Ausländer in Saudi Arabien nicht studieren durfte, schickten ihn seine Eltern mit 18 Jahren nach Wien. Arzt sollte er werden. Doch er wählte die Soziologie. Irgendwann zog es ihn dann wieder in den Orient. In Beirut lernte er islamische Theologie. Zurück in Wien predigte Khorchide fortan auch als Imam auf Deutsch.

    ein Miteinander von Muslimen und Christen

    Saudi Arabien – das war der Ort, wo er als Kind die Strenge des Islams kennenlernte, ihre Einfältigkeit, ihren Zwang. Doch mittags, nach Schuleende, lebte er in einer anderen Welt: „Zu Hause war das Leben schön.“ Seine Eltern beschreibt Khorchide als religiös. Aber fern aller Dogmen. „Sie sind im Libanon aufgewachsen, in einer Gesellschaft, in der Muslime und Christen miteinander leben. Meine Eltern sind diese Pluralität gewöhnt und das hat sich in dem widergespiegelt, was sie uns Kindern beigebracht haben“, erzählt der 38-Jährige. Sein Vater sei auf eine christliche Schule gegangen und ein Onkel habe eine Christin zur Frau genommen, erinnert er sich.

    „Ich bin aufgewachsen in dieser Spannung. Zwischen der pluralen Sicht des Islams zu Hause und der verschlossenen Gesellschaft Saudi Arabiens.“ Von Kindesalter an habe er deshalb Fragen gestellt: „Worum geht es in Religion? Um Abgrenzung, um Gesetze, um Gottesdienste?“

    Khorchides wichtigste Erkenntnis auf diesem Weg: „Man muss sehr kritisch reflektieren. Vor allem über das, was einem erzählt wird, was Religion zu sein hat.“ Seinen Studenten trichtert er die Frage ein: „Ist das wirklich so? Oder steht es doch anders im Koran?“ Zum Beispiel wenn es um die Rolle der Frau geht. Sagt die Religion, dass die Frau zu Hause sitzen und nicht arbeiten soll? „Nein“, findet er.

    die Familie als entscheidender Faktor

    Was seine Eltern ihm vorgelebt haben, prägt ihn noch heute. „Für uns war meine Mutter immer ein Vorbild. Sie war aktiv, hat studiert und auch finanziell unser Leben mitgetragen.“ In Riad, wo Khorchide mit seinen zwei Geschwistern aufwuchs, leitet die Mutter bis heute eine Schule. Selbstverständlich sei dieses Frauenbild aber nicht. Er gibt zu: Offene Geschlechterrollen in Europa seien für den Islam eine Herausforderung. „In der muslimischen Welt ist das geklärt.“ Dort gebe es starre Traditionen, Hierarchien und Aufgabenteilungen.

    Khorchide beschwört einen „pluralen Islam“, der Platz lässt für viele Interpretationen. Er führt diesen Gedanken mit einer sanften Kritik an Deutschland zu Ende: „Ich finde es schade, dass man in dieser pluralen Gesellschaft keinen Raum hat für religiöse Symbole wie Kopftuch, Kreuz oder Kippa. Ich fände es schön, wenn diese Symbole nicht als Widerspruch zur Säkularität gedeutet würden.“

    Der Professor bastelt keine „extra Variante“ des Islams: „Ich lehre keine spezifisch europäische Theologie, sondern baue auf aufgeklärte und humanistische Gedanken aus der islamischen Tradition auf, die inzwischen untergegangen sind“, erklärt er. Jungen Muslimen will Khorchide einen Glauben anbieten, die sie vor der Identitätskrise – entweder Muslim oder Europäer – bewahrt.

    der Koran ist kein Gesetzbuch

    Religion und Politik grenzt er klar voneinander ab: „Es ist nicht Aufgabe der Religion, uns vorzuschreiben, nach welchem politischen System wir leben sollen.“ Diese Dinge handeln Menschen aus. „Dass der Islam Gesetze vorschlägt, quasi als Alternative zum Kapitalismus oder zur Demokratie, das sehe ich nicht ein“, sagt Khorchide und blickt in sein Bücherregal, wo das Grundgesetz seinen Platz hat. Der Koran sei ein spirituelles und ethisches Buch, aber kein „juristisches Schema“.

    Khorchide unterrichtet 35 Studenten. Die meisten kommen aus Migrantenfamilien. „Ihre Kenntnisse sind manchmal sehr traditionell“, erzählt er. „Sie kennen den Islam nur von ihren Eltern oder aus der Moschee. Daher sind sie froh über unsere Diskussionen.“ Auf ihrem Lehrplan stehen auch Seminare über Integration. Außerdem besuchen die Studenten Einführungskurse in das Christen- und Judentum. Drei Unis in Deutschland bieten Islampädagogik an. Ziel ist es, bundesweit bis zu 2500 Lehrer auszubilden. „Das ist alles Pionierarbeit.“

    Wozu braucht es Religion in einer modernen Gesellschaft? Khorchide sagt: „Religionen machen ein Angebot. Sie zeichnen den Weg, um ein guter Mensch zu sein. Der Islam macht ein Angebot, andere Religionen machen andere Angebote.“ Dass er der Richtige für den Posten ist, behauptet er nur ungern. Aus Angst überheblich zu sein. Khorchide ist aber überzeugt, dass er ein gutes Angebot hat: „Muslim und modern.“ (dpa)
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  • Guido Westerwelle (FDP) Türkei heute nicht EU-beitrittsfähig

    Guido Westerwelle (FDP) Türkei heute nicht EU-beitrittsfähig

    Er will eine Türkei an der Seite Europas – und liebt Istanbul: Außenminister Guido Westerwelle (48, FDP)

    Guido Westerwelle (FDP) Türkei heute nicht EU-beitrittsfähig – Beitritt steht nicht vor der Tür
    Dienstag 27.07.2010, 08:14

    Nach der Meinung von Außenminister Guido Westerwelle ist die Türkei derzeit nicht EU-beitrittsfähig. Kurz vor seiner Türkeireise hat Westerwelle die Türkei als „nicht beitrittsfähig“ und die Europäische Union als „nicht aufnahmefähig“ beschrieben. Der Eindruck, der EU-Beitritt der Türkei stünde vor der Tür, sei falsch.
    (…)
    Quelle:

    beitrittsfaehig-beitritt-steht-nicht-vor-der-tuer_aid_534702.html

    Bildquelle:

    tuerkei-eu-beitritt-istanbul.html

  • Umsturzversuch

    Umsturzversuch

    Foto: dpa Die Türkei klagt eine Reihe von Ex-Generälen wegen der Planung eines Putsches an.

    26.07.10|
    Umsturzversuch

    Ex-General wegen Putschversuchs in Türkei festgenommen

    Der Vier-Sterne-General Cetin Dogan soll 2003 unter dem Decknamen „Operation Schmiedehammer“ einen Staatsstreich in der Türkei geplant haben.

    Die Türkei klagt eine Reihe von Ex-Generälen wegen der Planung eines Putsches an.
    (…)
    Quelle:

    Tuerkei-festgenommen.html

  • Türkei – Iran für Atom-Gespräche mit EU ab Anfang September

    Türkei – Iran für Atom-Gespräche mit EU ab Anfang September

    Türkei – Iran für Atom-Gespräche mit EU ab Anfang September
    Sonntag, 25. Juli 2010, 15:05 Uhr

    Istanbul (Reuters) – Der Iran ist nach türkischen Angaben ab Anfang September zu Gesprächen mit der Europäischen Union über sein Atomprogramm bereit.

    Außenminister Manuchehr Mottaki sei für ein Treffen nach Ende des Fastenmonats Ramadan, sagte der türkische Außenamtschef Ahmet Davutoglu am Sonntag. Abhängig sei dies zwar von künftigen Entwicklungen, niemand lehne aber prinzipiell ein Treffen ab. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hatte den Chefunterhändler des Golfstaates, Said Dschalili, vergangenen Monat zur Rückkehr an den Verhandlungstisch eingeladen.

    Davutoglu kündigte vor einem Arbeitessen mit Mottaki und ihrem brasilianischen Kollegen Celso Amorim zugleich an, den Neustart der Gespräche auf Ebene der Sechsergruppe voranzutreiben. Ziel ist es demnach, die Runde schnellstmöglich wieder zusammenzubringen. In der Sechsergruppe bemühen sich die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und Deutschland um eine Beilegung des Konflikts. Die Türkei und Brasilien schalteten sich als Vermittler ein, nachdem sich die Fronten unter anderem wegen einer vierten Sanktionsrunde gegen den Golfstaat verhärtet hatten.

    Die am 9. Juni vom Sicherheitsrat verabschiedeten Strafmaßnahmen sehen unter anderem Einschränkungen für die iranische Schifffahrt und die Luftfahrtbranche vor. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad kündigte an, Kontrollen nicht tatenlos zuzuschauen. Der Iran werde auf jede Inspektion – wie etwa von Schiffen – umgehend reagieren, sagte er auf einer vom Fernsehen direkt übertragenen Konferenz.

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