„Wieviel Westen steckt im modernen Islam“, fragt Prof. Dr. Thomas Bauer (Institut für Arabistik und Islamwissenschaft, Universität Münster) in einem Beitrag der „Frankfurter Rundschau“ zur Islam-Debatte:
Kategorie: Türkei
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ABWANDERUNG
01.10.10|
ABWANDERUNGGut ausgebildete Türken zieht es weg aus Deutschland
Viele in Deutschland ausgebildete Türken kehren zurück an den Bosporus, weil sie sich dort bessere Chancen ausrechnen.FOTO: AFP
Genaue Statistiken zu Rückkehrern in die Türkei fehlen, doch die Tendenz ist klarVon Boris Kálnoky
Architekt Durul Kusdemir sitzt im eleganten Konferenzraum der Iki Design Group (Istanbul) und erklärt mit leicht bayerischem Zungenschlag das Geheimnis einer türkischen Erfolgsgeschichte. In Deutschland sei das Potenzial für ehrgeizige Architekten einfach zu klein, sagt er. Wer hinaus will, hoch hinaus wie auf die Wolkenkratzer, deren Abbildungen den Raum schmücken, der „findet in der Türkei offene Türen und fast unbegrenzte Möglichkeiten. Das Spielfeld ist die ganze Welt, nicht das langsame, leicht provinzielle Deutschland“, so Kusdemir.
Der Unterschied sei, dass die Deutschen warten, bis jemand etwas möchte. Erst dann bewerben sie sich um den Auftrag. „Türkische Unternehmen dagegen laden Regierungen und Institutionen nach Istanbul ein, zeigen, was sie können, und fragen dann, ob man nicht etwas wünscht.“ Die größten türkischen Unternehmen, so sagt Kusdemir, bauen mittlerweile gar nicht in der Türkei, sondern in der ganzen Welt an Prestigeprojekten. Da will man als Architekt natürlich dabei sein.Ein perfekt integrierter Erfolgstyp
Leute wie Kusdemir wären auch in Deutschland erfolgreich. Er hat in Deutschland studiert, ist dort aufgewachsen, war dort noch vor wenigen Jahren Partner in einem großen Architektenbüro. Er hat in Deutschland „einen Mehrwert bekommen“, sagt er. Diesen Mehrwert setzt er nun in der Türkei um. Vor drei Jahren kam er nach Istanbul. Er ist einer von vielen exzellent ausgebildeten, in Deutschland perfekt integrierten Erfolgstypen, die Deutschland dennoch den Rücken kehren, um in die türkische „Heimat“ zurückzukehren. Wer zurückbleibt, das sind oft die ungebildeten, nicht integrationswilligen Landsleute. Insofern fragt man sich in Deutschland: Was macht das Land falsch? Wie stellt man es an, diese guten Leute und damit die getätigten Investitionen in deren Ausbildung nicht zu verlieren?
Wie viele es sind, die an den Bosporus zurückkehren, darüber gibt es keine Statistiken. „Der Trend ist eindeutig steigend“, sagt Unternehmensberater Arda Sürel, selbst ein erfolgreicher Rückkehrer. Nach Angaben des deutschen Statistischen Bundesamts lag die Zahl der Rückkehrer im Jahr 2008 bei etwas über 34.800, leicht unter der Zahl im Jahr 2003 (37.000). Geändert hat sich das Verhältnis zwischen Zuzügen und Abgängen: 2003 kamen noch 50.000 Türken nach Deutschland, im Jahr 2008 waren es nur noch 26.600. Mehr türkische Staatsbürger ziehen also weg aus Deutschland, als herkommen.In Gesprächen mit zahlreichen Rückkehrern lässt sich feststellen, dass die meisten von ihnen deutsche Staatsbürger sind. Die werden von der deutsch-türkischen Migrationsstatistik nicht erfasst – sind aber wohl ein großer Posten in der Zahl von jährlich insgesamt 175.000 deutschen Auswanderern. Als Deutschtürke mit deutschem Pass bekommt man in der Türkei eine sogenannte blaue Karte und kann arbeiten. Oft mit großem Erfolg. Besonders Facharbeiter sind gefragt, solche wie Fliesenleger Erkan Balkis: „Wir haben deutsche Tugenden, die hier fehlen – Genauigkeit, Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, und als Fliesenlegermeister kann ich anders als die hiesigen Kollegen technisch zeichnen und rechnen.“ Das schlägt durch. Bald will er einen Lehrbetrieb aufmachen, nach deutschem Vorbild Lehrlinge ausbilden. Gute Facharbeiter fehlen auch in Deutschland, und es stellt sich die Frage, ob man sie wirklich an die Türkei verlieren muss.
„Irgendwann stößt man an eine Grenze“
Warum geht man als „perfekt integrierter“ Deutschtürke in die Türkei? Es ist der Markt, meint Kusdemir – und die meisten seiner Schicksalsgenossen sehen das ähnlich. Seit einigen Jahren ist die Türkei wirtschaftlich so stark, dass sie Deutschtürken echte Chancen bietet. Andererseits gibt es die Sehnsucht nach „Heimat“. Obwohl er sich in Deutschland nie als Außenseiter gefühlt habe, so sei er in der Türkei doch mehr zu Hause, meint Kusdemir. „Erst fühlte ich mich wie ein Chinese in Japan, alles irgendwie bekannt, aber doch fremd.“ Nach einem Jahr in der Türkei, so sagt er, habe es dann „klick“ gemacht, und er habe sich integriert gefühlt. Integration ist auch für die Rückkehr in die Heimat ein längerer Prozess.
Karrierechancen und Heimatsehnsucht – aber es gibt auch andere Motive. Manche fühlen sich in Deutschland benachteiligt. „Wenn man alles macht, was die Deutschen fordern, sich voll integriert, dann stößt man irgendwann an eine Grenze: Deutsch wird man in den Augen der Deutschen nie sein, und bei der Karriere steht man vor größeren Hürden als gleich qualifizierte Deutsche“, sagt Rückkehrerin Rukiye Caliskan. Sie hat eine eigene Firma gegründet, bietet Fachübersetzungen und Incentive-Reisen für Unternehmen an.Nur etwa die Hälfte der befragten Rückkehrer schloss sich der Meinung an, Deutschland benachteilige kluge, „integrierte“ Deutschtürken. Bundesinnenminister Thomas de Maizière, gerade von einer Reise aus der Türkei zurückgekehrt, hält das für ein „Luxusproblem“, von dem er im Übrigen „zum ersten Mal höre“. Im Gegenteil würden „gute deutschtürkische Bewerber wohl eher bevorzugt“, sagte er WELT ONLINE. Doch mehr als zwölf Prozent deutschtürkischer Hochschulabgänger sind arbeitslos (drei bis viermal mehr als Deutsche), es dauert angeblich viermal länger für sie, einen Job zu finden. In einer Studie wurden gleichlautende Bewerbungen an Unternehmen verschickt, einmal mit türkischen, einmal mit deutschem Namen. Die „deutschen“ Bewerbungen kamen deutlich besser an.
Bleibt die Frage, ob es stimmt, dass Deutschland das Potenzial der „Guten“ wirklich verliert, in die man doch investiert hat. Das Beispiel von Durul Kusdemir zeigt, dass das nicht stimmen muss. „Wir arbeiten gerade an einem Großprojekt mit der Gruppe Emaar Dubai, das derzeit größte Bauprojekt in der Türkei“, sagt er. Da gab es 30 externe Consulting-Firmen für alles von Fassadenbau bis Abfallmanagement und Aufzüge, die meisten Berater Amerikaner, Kanadier, Engländer. „Ich habe bewirkt, dass sie alle gegen deutsche Berater ausgetauscht wurden. Die sind viel kreativer, flexibler, arbeiten von vornherein preisbewusst. Wir arbeiten jetzt nach Deutscher Industrienorm (DIN). Und ich kann mit den Deutschen einfach besser. Da stimmt die Chemie – wo Deutsche und Türken sich treffen, da entsteht ein Magnetismus, auch wenn manche das nicht sehen wollen.“
Außerdem: Viele Rückkehrer arbeiten bei den 2000 deutschen Firmen, die in der Türkei aktiv sind. Mit anderen Worten, Erfolg für die Rückkehrer ist auch ein Erfolg für Deutschland, irgendwie.
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Bundespräsident fordert von Türkei Offenheit
Foto: © 2010 AFP
Bundespräsident fordert von Türkei Offenheit für Christentum
Montag, 4. Oktober 2010
Berlin (Reuters) – Bundespräsident Christian Wulff hat die Türkei zu mehr Offenheit gegenüber dem Christentum aufgefordert.
Wenn etwa Deutschland offen sei für Moscheen, Muslime und den Islam, „dann ist es doch eine Selbstverständlichkeit, dass die Türkei auch offen sein muss für das Christentum“, sagte Wulff am Sonntag im ARD-„Bericht aus Berlin“. Die christlichen Kirchen hätten es in dem Land sehr schwer. Dies werde daher auch Thema seines Staatsbesuchs in der Türkei sein, kündigte Wulff an.
Wulff trat dafür ein, die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei ergebnisoffen zu führen. Es gebe Prozesse in dem Land, die eine hohe Aufmerksamkeit verdienten und wie die Verfassungsänderung in die richtige Richtung zielten. Manches gehe aber bei weitem nicht weit genug, viele Veränderungen müssten beschleunigt werden.
Der Bundespräsident bekräftigte zudem die Aussage seiner Ansprache am Tag der Einheit, wonach neben dem Christentum und dem Judentum inzwischen auch der Islam zu Deutschland gehöre. Die vier Millionen Muslime in der Bundesrepublik gehörten zur Gesellschaft dazu. „Wir müsse diese erfolgreich integrieren.“ Dafür gebe es viele gelungene Beispiele. Es sei ihm ein Anliegen, dass diese Menschen nicht verletzt oder ausgegrenzt würden. Diejenigen, die die deutsche Verfassung mittrügen, gelte es zu stärken. Der Präsident räumte ein, dass es bei den Bürgern in diesem Zusammenhang Ängste und Sorgen gebe – etwa dass der Islam und der Koran missbraucht würden. Dies müsse entschlossen bekämpft werden.
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Journalisten mit tuerkischem Migrationshintergrund gesucht
Anfrage: Journalisten mit tuerkischem Migrationshintergrund gesucht
Fuer meine Magisterarbeit am Institut fuer Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universitaet Mainz moechte ich Journalisten mit tuerkischem Migrationshintergrund in einem persoenlichen Gespraech zu ihrem Arbeitsalltag befragen, da sie zur groessten Gruppe unter Migranten zaehlen. Die Arbeit wird vom geschaeftsfuehrenden Leiter des Institutes Prof. Dr. Gregor Daschmann betreut.
Konkret suche ich Journalisten mit tuerkischem Migrationshintergrund,
– die in der Tuerkei oder in Deutschland geboren sind und einen deutschen Schulabschluss erworben haben (1. bis 3. Generation),
– hauptberuflich journalistisch taetig sind, bzw. ein Volontariat absolvieren,
– und fuer eine deutsche Tageszeitung arbeiten.Ich moechte Sie bitten, mir bei meinem Forschungsvorhaben zu helfen, da das Thema „Journalisten mit Migrationshintergrund in Deutschland“ kaum erforscht ist und es wenige potentielle Interviewpartner gibt.
Es wuerde mir sehr weiterhelfen, wenn Sie mir moegliche Ansprechpartner nennen oder meine Anfrage weiterleiten koennten.
Selbstverstaendlich sichere ich den Gespraechspartnern die Anonymitaet der Daten zu, diese werden aus rein wissenschaftlichen Gruenden erhoben.
Marsida Lluca
mailto:mlluca@students.uni-mainz.de . -
Ausbildung zur/m Blue Eyed Trainer/in
Ausbildung zur/m Blue Eyed Trainer/in
Im März starten wir mit einer neuen Runde zur Ausbildung von Trainerinnen und Trainern für das Blue Eyed Konzept. Die dreimodulige Ausbildung soll Sie in die Lage versetzen, dieses außergewöhnliche Workshop-Konzept selbst durchzuführen.
Termine:
Modul 1:
1. März 2011 ab 15.00 Uhr bis Sonntag 6. März 2011 13.00 UhrModul 2:
13. Mai 2011 bis 15. Mai 2011Modul 3:
9. September bis 11. September 2011Die Ausbildung wird durchgeführt von Seyda Kutsal und Jürgen Schlicher (beide durch Jane Elliott autorisierte Ausbilder/innen)
Der genaue Veranstaltungsort ist noch nicht festgelegt, wird aber – aller Voraussicht nach – im Raum Duisburg liegen.
Sollten Sie sich für eine Ausbildung interessieren, mailen Sie uns bitte an: schlicher@diversity-works.eu
Jürgen Schlicher
Diversity Works
Im Niederfeld 7
47259 Duisburg
Tel: 0203 / 60 49 548
info@diversity-works.eu
www.diversity-works.eu -
Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung
Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung im Zuge der Sarrazin Debatte zur Integration
Gütersloh, 23.09.2010
“Deutschland schafft sich NICHT ab“ Faktencheck der Bertelsmann Stiftung zur Integration von Migranten
Seit Erscheinen des umstrittenen Buches von Thilo Sarrazin, „Deutschland schafft sich ab“, diskutiert die Öffentlichkeit über die vermeintlich wenig gelungene Integration von Zuwanderern. Auch wenn zahlreiche Integrationsaufgaben noch nicht gelöst sind, erweisen sich viele der behaupteten Tatsachen lediglich als langlebige Vorurteile und Legenden, wie der folgende Faktencheck der Bertelsmann Stiftung beweist.
Vorurteil 1: Die Integrationspolitik der Vergangenheit ist gescheitertDas sieht die Bevölkerung anders: Alteingesessene und Zuwanderer gleichermaßen sind mit der Integrationspolitik der letzten Jahre weitgehend zufrieden und blicken recht zuversichtlich in die Zukunft der Integration und Integrationspolitik. Von einer Verbesserung der Integrationspolitik in den vergangenen Jahren sprechen 50 Prozent aller Befragten. Etwa ebenso viele erwarten künftig weitere Verbesserungen. Lediglich zehn bis 15 Prozent der Befragten sehen eine Verschlechterung (Jahresgutachten des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration 2010). mehr …
Vorurteil 2: Das Klima zwischen Deutschen und Migranten wird immer schlechter und angespannter
Im Gegenteil: Insgesamt herrscht in Deutschland auf beiden Seiten der Einwanderungsgesellschaft ein freundliches Integrationsklima. Das Integrationsbarometer des Sachverständigenrats der deutschen Stiftungen für Integration und Migration zeigt, dass in allen Bereichen des Zusammenlebens Migranten wie die angestammte Bevölkerung die Beziehungen positiv bewerten. Die höchsten Bewertungen erfahren dabei die sozialen Beziehungen gefolgt vom Integrationsklima am Arbeitsplatz und schließlich in der Nachbarschaft. Die Bewertungen fallen bei Migranten leicht positiver aus als bei der Mehrheitsbevölkerung. mehr …Beim Thema Toleranz schneidet Deutschland zudem bei den European Lifelong Learning Indicators (ELLI) der Bertelsmann Stiftung im europäischen Vergleich gut ab. mehr …
Vorurteil 3: Die Interessen der Ausländer werden zu stark berücksichtigt
Weniger als ein Drittel (30 Prozent) der deutschen Staatsbürger glauben, dass die Interessen der Ausländer in Deutschland zu stark berücksichtigt werden. Die Mehrheit meint dagegen, die Interessen würden gerade richtig berücksichtigt (44 Prozent); 17,1 Prozent erklären sogar, zu wenig (Demokratie-Studie Forschungsgruppe Wahlen 2009 im Auftrag der Bertelsmann Stiftung – Zahlen bisher unveröffentlicht). mehr …Vorurteil 4: Die Migranten sind für ihre Integration selbst verantwortlich, sie müssen sich mehr darum bemühen
Dass beide Seiten gleichermaßen für eine gelungene Integration verantwortlich sind, dessen sind sich sowohl Zuwanderer als auch Alteingesessene bewusst: In einer Umfrage des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Migration und Integration von 2010 beantworteten rund 62 Prozent in beiden Gruppen, dass beide Seiten für Integration verantwortlich seien. mehr …Vorurteil 5: Migranten haben kein Verhältnis zur Demokratie oder verachten sie sogar
Migranten stimmen der Demokratie in Deutschland fast ebenso sehr zu wie die deutschstämmige Bevölkerung. Nach einer Studie der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2009 sagen 70 Prozent der Migranten „Ja“ zur Demokratie, unter der deutschstämmigen Mehrheitsbevölkerung sind dies 78 Prozent. Die Zustimmung zur Demokratie der Migranten wächst dabei mit Aufenthalts- und Lebensdauer in Deutschland an. mehr …Vorurteil 6: Vor allem Muslime sind in religiösen und politischen Fragen besonders intolerant
Die in Deutschland lebenden Muslime sind im Durchschnitt zwar religiöser als die übrigen Einwohner, aber gleichwohl in religiösen und politischen Fragen nicht weniger tolerant. Nach den Ergebnissen des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2008 erklären unter den religiösen Muslimen hierzulande 67 Prozent, dass jede Religion einen wahren Kern hat und 86 Prozent, man solle offen gegenüber allen Religionen sein. Nur sechs Prozent finden dies nicht. Lediglich 24 Prozent der religiösen Muslime denkt, dass vor allem ihre eigene Religion besonders recht hat. Für nur 16 Prozent der hier lebenden Muslime hat ihre Religion eine Auswirkung auf ihre politische Einstellung. Dies sagen aber auch 18 Prozent der deutschen Mehrheitsbevölkerung.
mehr …Vorurteil 7: Die Migranten glauben selbst nicht an eine gute Zukunft in Deutschland
Falsch: Die Zuwanderer in Deutschland schauen mit Zuversicht in das kommende Jahrzehnt. 53 Prozent von ihnen glauben mit Blick auf die nächsten zehn Jahre an eine gute Zukunft in der Bundesrepublik, bei den unter 25-Jährigen sind es sogar 70 Prozent. Besonders zuversichtlich sind demnach Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion: 63 Prozent von ihnen blicken optimistisch in die Zukunft, bei Menschen mit türkischer Abstammung sind es mit 45 Prozent etwas weniger. Trotz der insgesamt positiven Zukunftseinschätzung fürchtet allerdings mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller Befragten, dass die Spannungen zwischen Deutschen und Zuwanderern zunehmen werden. (Quelle: Repräsentative Umfrage der Bertelsmann Stiftung durchgeführt vom Institut für Demoskopie in Allensbach 2009) mehr …Vorurteil 8: Die Migranten fühlen sich in Deutschland nicht wohl
Die überwiegende Mehrheit der Migranten fühlt sich in Deutschland wohl. Nach einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung in 2009 sagen dies 69 Prozent der Migranten. Die überwiegende Mehrheit empfindet sich auch als Teil der deutschen Gesellschaft, lediglich für fünf Prozent gilt dies nicht. Nach der Erhebung des Integrationsbarometers des Sachverständigenrats der deutschen Stiftungen fühlen sich 60 Prozent der Migranten hierzulande sehr wohl, weitere 35 Prozent eher wohl. Dies entspricht ziemlich genau der Zufriedenheit der übrigen hier lebenden Deutschen. mehr …Vorurteil 9: Migranten möchten mit den Deutschen nichts zu tun haben
Eine überwältigende Mehrheit der Migranten wünscht sich nach einer Umfrage des Instituts Allensbach im Auftrag der Bertelsmann Stiftung von 2009 einen engen sozialen Kontakt zur deutschen Mehrheitsbevölkerung. Lediglich 3,5 Prozent möchten mit den „Deutschen“ nichts zu tun haben. Unter den türkischstämmigen Migranten sind es ebenfalls nur 6,1 Prozent, unter Menschen polnischer Abstammung nur 1,6 Prozent. Dieser Wunsch wird auch im Alltag sehr häufig realisiert. So feiern 82 Prozent der Migranten Feste mit Deutschen, nur 17 Prozent tun dies nicht (unter den Türkischstämmigen praktizieren 76 Prozent gemeinsame Feiern). mehr …Vorurteil 10: Deutschstämmige Kinder fühlen sich in ihren Klassen angesichts der Vielzahl der ausländischen Mitschüler nicht mehr wohl
Zwei Drittel der Erstklässler deutscher Herkunft finden es völlig normal, Mitschüler mit anderen ethnischen Wurzeln zu haben. Durchschnittlich 60 Prozent der Erstklässler haben einen Freund oder eine Freundin anderer ethnischer Herkunft. Bei den Kindern von Migranten sind es sogar 72 Prozent. Freundschaften zwischen den Kulturen sind in diesem Alter eher die Regel als die Ausnahme: Die Zahl der Freundschaften ist umso höher je mehr Kinder von Ausländern in der Klasse sind (Studie unter der Leitung des Bildungsforschers Heinz Reinders von der Universität Würzburg mit knapp 1.000 Grundschulkindern aus Bayern und Hamburg). mehr …Vielen Dank für Ihr Interesse. Wie immer freuen wir uns über Rückmeldungen.
Jürgen Schlicher und das ganze Diversity-Works Team
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Türkische Imame starten Fortbildungen zur Integration
Türkische Imame starten Fortbildungen zur Integration
Langfristig auch gesamte Ausbildung in Deutschland geplantHannover (epd). Imame aus 13 niedersächsischen Moscheegemeinden haben eine zehnmonatige Fortbildung zur Integration begonnen. Die aus der Türkei stammenden Imame können ihre deutschen Sprachkenntnisse verbessern und werden in Landeskunde fortgebildet, sagte die Regionalleiterin der Goethe-Institute in Deutschland, Angela Kayar, am Dienstag bei der Auftaktveranstaltung in Hannover. „Die Imame spielen für die Integration eine wichtige multiplikatorische Rolle.“
Wolf Walther vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge aus Nürnberg sagte, die Fortbildungen seien zunächst eine Übergangslösung. „Langfristig ist es sicher sinnvoll, eine theologische Ausbildung an deutschen Universitäten wie in Osnabrück anzubieten.“ Dort startet im Oktober ein Weiterbildungsprogramm. Langfristig soll an der Hochschule der erste Master-Studiengang für Imame eingerichtet werden.
Das bundesweite Fortbildungsprogramm „Imame für Integration“ startete im vergangenen Jahr bereits in Nürnberg und Köln. An dem über drei Jahre angelegten Projekt nehmen insgesamt 130 türkische Imame teil, die erst seit kurzem in Deutschland leben. Die Fortbildungen werden vom Goethe-Institut veranstaltet und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) gefördert.
Internet: www.ditib.de, www.goethe.de (8098/28.9.10)
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Diplomatische Manöver gegen Kurden
29.09.2010
Diplomatische Manöver gegen Kurden
Ankara läßt Besuch bei Öcalan zu – und koordiniert international Vorgehen gegen PKKVon Nick Brauns
Nachdem in der vergangenen Woche Gespräche türkischer Regierungsvertreter mit dem inhaftierten Vorsitzenden der illegalen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan, bekanntwurden, durfte am Montag mit der Vorsitzenden des Kongresses für eine Demokratische Gesellschaft (DTK), Aysel Tugluk, erstmals auch eine führende kurdische Politikerin den Inhaftierten auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer besuchen. Tugluk soll dabei Presseberichten zufolge versucht haben, den PKK-Führer im Namen der im DTK zusammengeschlossenen kurdischen Vereinigungen und der Partei für Frieden und Demokratie (BDP) zu einer permanenten Waffenruhe der Guerilla zu bewegen.Unterdessen traf sich am Wochenende der türkische Innenminister Besir Atalay mit Vertretern der autonomen kurdischen Regierung im Nordirak, um Maßnahmen gegen das Einsickern von PKK-Kämpfern aus dem Nachbarland in die Türkei zu erörtern. Atalays Gespräche seien Teil eines im April zwischen der Türkei, dem Irak und den USA vereinbarten Antiterroraktionsplans, meldete die Tageszeitung Hürriyet am Montag. In diesem Zusammenhang sei dem deutschen Innenminister Thomas de Maizière in der vergangenen Woche bei seinem Besuch in Ankara ein Dossier über PKK-Aktivitäten in Europa übergeben worden. Es könne nun überraschende Razzien gegen Mitglieder der PKK und ihr nahestehende Organisationen geben, mutmaßt die Zeitung. Vizeministerpräsident Cemil Cicek kündigte am Dienstag an, im Parlament eine Verlängerung des am 17. Oktober auslaufenden Mandats für grenzüberschreitende Militäroperationen gegen PKK-Rebellen zu beantragen.
Quelle:
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„Integration durch Austausch“
Der stellvertretende Bürgermeister der türkischen Hauptstadt Ankara, Ali Ulusoy (großes Foto stehend), lud Bürgermeister Richard Borgmann zum Besuch ein. Im Autohaus Rüschkamp informierte Inhaber Joan Hendrik Rüschkamp seine Gäste auch über das Thema Integration am Arbeitsplatz. Foto:
(wer)Lüdinghausen –
„Integration durch Austausch“ – diesem Ziel hat sich das Multikulturelle Forum (MKF) aus Lünen
verschrieben. Und setzt dies seit nunmehr 25 Jahren auch um. In Kooperation mit der türkischen Divrigi-Stiftung in
Ankara werden unter anderem Austauschprogramme für Jugendliche in Deutschland organisiert. Ob davon auch junge
Menschen in der Steverstadt profitieren können, muss die Zukunft zeigen.Ein Anfang ist mit dem Besuch einer türkischen Delegation am Montag im Lüdinghauser Rathaus gemacht. Unter den Gästen waren
mit MKF-Geschäftsführer Kenan Kücük auch ein gutes Dutzend Gäste aus der Türkei, die sich derzeit auf einer Informationsreise in
der Region befinden. Auf Initiative von Joan Hendrik Rüschkamp, dessen Autohaus auch einen Standort in Lünen hat, machten die
Besucher aus Anatolien Station in der Steverstadt. Unter ihnen waren mit Ali Ulusoy der stellvertretende Bürgermeister der
Hauptstadt, außerdem der Ehrenvorsitzende der Divrigi-Stiftung, Ali Arif Atay, und der sozialdemokratische Parlamentsabgeordnete
M. Ejder Özdemir.
Der Abstecher in die Steverstadt war allerdings kein Zufall. Hatte doch bei dem seit fünf Jahren vom MKF vergebenen
Multi-Kulti-Preis der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in diesem Jahr den dritten Rang erreicht. Ausgezeichnet wurde dabei die
Arbeit von Sabine Schröder und ihrer ehrenamtlichen Mitstreiterinnen vom Fachdienst für Integration und Migration. Sie erläuterte
der Runde ihren Einsatz vornehmlich für Menschen, die in Deutschland nur geduldet seien. Diese hätten beispielsweise keinen
Zugang zu irgendwelchen Integrationsmaßnahmen wie etwa Sprachkursen.
Bürgermeister Richard Borgmann sah den Besuch aus der Türkei als Chance: „Vielleicht könnte er ein Auftakt sein, dass ihre und unsere Jugend in engeren
Kontakt treten.“ Er verwies auch darauf, dass viele Lüdinghauser die Türkei als Urlaubsland schätzten. Der Divrigi-Vertreter Ali Arif Atay stellte aber fest, dass sein
Land über den touristischen Aspekt hinaus viel zu bieten habe – „kulturell, historisch und wissenschaftlich“. M. Ejder Özdemir ergänzte: „Die Türkei ist auch
wirtschaftlich ein interessantes Ziel.“ Gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Ankara luden sie Borgmann zu einem baldigen Besuch ein.
Die Visite in der Steverstadt ging mit einem Betriebsbesuch im Autohaus Rüschkamp weiter. Am Abend wartete eine Stadtführung auf die Delegation.
VON PETER WERTH, LÜDINGHAUSEN
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Türkei darf nicht frei von Christen werden
28. September 2010
Türkei darf nicht frei von Christen werdenDie CDU/CSU-Bundestagsfraktion befasst sich mit dem ‚C’.
Berlin (kath.net/idea)
Einst urchristliche Regionen wie die Türkei dürfen nicht zur christenfreien Zone werden. Das sagte der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, auf einer Veranstaltung seiner Fraktion am 27. September in Berlin. Er betrachte mit großer Sorge, dass Christen die am meisten bedrängte Religionsgemeinschaft der Welt seien.Kauder bezeichnete das Recht auf freie Religionsausübung als „das elementarste Menschenrecht neben dem Recht auf Leben“. Er trete dafür ein, dass Muslime in Deutschland Moscheen errichten können. Zugleich erwarte er, dass auch Christen in der Türkei, in Indonesien und Malaysia Kirchen bauen können. Kauder sprach vor 700 Teilnehmern der Tagung zum „C“ im Parteinamen. Nach seinen Worten ist das christliche Menschenbild „der Marken-Kern der Unionsparteien“. Zu den zentralen Aufgaben eines Christen gehöre der Schutz des Lebens. Kauder: „Es muss uns bedrücken, wenn es um jeden gefällten Baum eine große Diskussion gibt, aber relatives Schweigen, wenn jedes Jahr 130.000 Kinder abgetrieben werden.“ Der Mensch dürfe auch nicht „verzweckt“ werden. So solle man nicht mittels Präimplantationsdiagnostik (PID) auswählen, wer auf die Welt kommen soll. Die Unionsfraktion setze sich dafür ein, dass dieses Verfahren verboten werde. Geschützt werden müsse auch das Ende des Lebens: So dürfe es keine aktive Hilfe zum Sterben geben, sondern Hilfe, Unterstützung und Beistand beim Sterben.
Kauder ging auch auf die Diskussion um die Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze ein. Der Entwurf der Bundesregierung sieht eine Steigerung um fünf Euro auf 364 Euro vor. Sozialleistungen dürften nicht den Status von Hilfeempfängern zementieren, sondern müssten dazu verhelfen, das Leben aus eigener Kraft zu bewältigen, so Kauder. Eine dauerhafte Abhängigkeit von staatlichen Leistungen habe wenig mit dem christlichen Menschenbild zu tun.
„Wer abtreibt, wird schuldig“
In einer Podiumsdiskussion äußerte sich der amtierende EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), unter anderem zur Abtreibungsproblematik. Er kenne keine Frau, die einen Schwangerschaftsabbruch leicht nehme. „Wer abtreibt, wird schuldig“, so Schneider. Es gebe aber Situationen, die ausweglos erschienen. Es sei daher ein kluger Weg, dass Abtreibungen straffrei seien. Er stehe auf der Seite der Frauen und sei bereit, dafür im Zwielicht zu stehen – auch wenn er sich dort unwohl fühle. Zwar könne die von den Kirchen angebotene Beratung bei Schwangerschaftskonflikten nicht jede Abtreibung verhindern. Sie sei aber keine Lizenz zum Töten. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch (Freiburg), sagte, das „C“ in der CDU sei ein Alleinstellungsmerkmal, für das er dankbar sei. Zugleich müsse dieser Selbstanspruch der CDU immer wieder überprüft werden. Die Kirche könne nicht alle Entscheidungen der Politik billigen.
Deutschland braucht christliche Mission
Die stellvertretende Generalsekretärin der CSU, Dorothee Bär, bedauerte, dass die Mehrheit der Deutschen mit christlichen Festtagen nichts mehr anzufangen wisse. Bär: „Es feiern heute mehr Menschen Halloween als den Reformationstag.“ Die Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Maria Flachsbarth, sagte, Deutschland habe christliche Mission nötig. Einer Einführung von muslimischen Festtagen als gesetzliche Feiertage stehe sie „sehr zurückhaltend“ gegenüber.
Quelle:
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Wann ist man deutsch?
Wann ist man deutsch?
von Joe Dramiga, 14. September 2010ResearchBlogging.org
Die Soziologen Michael Mäs und Kurt Mühler der Uni Leipzig haben sich gefragt bei welchen Merkmalen eine Person als „deutsch“ beschrieben wird. Zur Beantwortung dieser Frage überprüften sie zwei Hypothesen, die Assimilationshypothese und die Abstammungshypothese. Die Assimilationshypothese besagt, dass die Anpassung an zentrale kulturelle Merkmale von Bedeutung ist. Dies sind vor allem, so wird vermutet, die sichere Beherrschung der deutschen Sprache, die Zugehörigkeit zum Christentum, die Wohndauer in Deutschland und ein deutscher Ehepartner. Die Abstammungshypothese dagegen behauptet, dass man „deutsch sein“ nicht lernen kann: „deutsch“ ist man nur, wenn die Eltern Deutsche sind. Die Wissenschaftler befragten dazu 579 Menschen aus Sachsen. Die Daten wurden im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projektes “Ursachen für die Identifikation von Bürgern mit ihrer Region und Wirkungen auf ihr individuelles Handeln“ erhoben.
Merkmale die das „deutsch sein“ bestimmen
Dabei wurden den Befragten Situationsbeschreibungen von Menschen vorgegeben, die aus Kombinationen bestimmter kultureller und rechtlicher Merkmale bestehen, sogenannte Vignetten.
Es gab folgende Vignettenmerkmale:
Geburtsland: Deutschland, Frankreich, Türkei
Staatsangehörigkeit der Eltern: deutsch, französisch, türkisch
Wohndauer in Deutschland: seit 2 Jahren, seit 8 Jahren, seit 20 Jahren, seit Geburt
Beherrschung der deutschen Sprache: fließend, gebrochen, kaum
Religionszugehörigkeit: ohne Religion, Christ, Moslem
Nationalität des Ehepartners: deutsch, französisch, türkischEine Vignette (Situationsbeschreibung für eine Person) würde z.B. lauten:
Eine Person A ist in der Türkei geboren. Die Staatsangehörigkeit der Eltern von A ist türkisch. A lebt seit 8 Jahren in Deutschland. A spricht gebrochen deutsch und ist ohne Religion. A hat einen deutschen Ehepartner.
Die Befragten wurden dann gebeten, die beschriebene Person nach der folgenden 7-stufigen Skala (-3 bis +3) nach ihrem „deutsch sein“ zu beurteilen:
-3: auf keinen Fall deutsch
0: unentschlossen
+3: auf jeden Fall deutschJedem Befragten wurden 15 Vignetten zur Bewertung vorgelegt. Die 15 Vignetten wurden zufällig zusammengestellt und zufällig auf die Befragten verteilt. Der Vignettenfragebogen wurde schriftlich ausgefüllt.
Die Verteilung der Bewertungen
Knapp ein Drittel der Urteile (29,4 Prozent) wies den höchstmöglichen negativen Wert -3 (auf keinen Fall deutsch) auf. 6,7 Prozent der Urteile wiesen den höchstmöglichen Wert +3 (auf jeden Fall deutsch) auf. 19,3 Prozent der Urteile wiesen den Wert 0 (unentschlossen) auf.
Diese Ergebnisse beziehen sich nur auf die Urteile (Die Prozentwerte wurden gerundet). Die 579 Befragten waren zufällig ausgewählt. Es ist denkbar, dass die Befragten ihr Urteil darüber, wann jemand als „deutsch“ zu bezeichnen ist, völlig unterschiedlich bilden. Die Befragten haben jeweils 15 Vignetten beurteilt. Damit lassen sich multivariate Analysen für jeden einzelnen Befragten durchführen. Es wurde eine befragtenspezifische Regressionsanalyse durchgeführt, um zu schauen, ob die Befragten ihre Urteile unterschiedlich bilden. Die Auswertung dieser befragtenspezifischen Regressionsanalyse hat gezeigt, dass sich die Befragten sehr stark darin unterscheiden, wie sie das Urteil, ob jemand deutsch ist, bilden. Die Einbeziehung demografischer Variablen der Befragten wie Alter, Familienstand, Geschlecht, Schulbildung und Einkommen zeigten kaum Wirkungen auf die Urteile.
Deutsch ist, wer deutsche Eltern hat
Die Abstammungshypothese wurde klar bestätigt. Wer deutsche Eltern hat, wird als „deutsch“ bezeichnet. Dieses Merkmal hatte die stärkste Wirkung. Die spezielle Hypothese zur kulturellen Ausschließung besagt, dass z.B. ein türkisch-stämmiger Moslem trotz hoher Assimilationsbemühungen nicht als „deutsch“ bezeichnet wird. Aufgrund dieser Hypothese würde man voraussagen, dass sich der Effekt von „Moslem“ nicht ändert, wenn man in die Analyse Merkmale einbezieht, die, so vermutet man, Assimilationsbemühungen messen. Diese sind insbesondere „deutscher Ehepartner“ und „fließende Beherrschung der deutschen Sprache“.
Diese Hypothese wurde auf folgende Weise getestet. Es wurden die Korrelationen zwischen „Moslem“ und den Urteilen zum „deutsch sein“ bei zwei Gruppen von Vignetten miteinander verglichen: Vignetten, in denen die Person hohe Assimilationsbemühungen zeigt (also fließend Deutsch spricht und einen deutschen Ehepartner hat) und in denen die Person niedrige Assimilationsbemühungen zeigt (also nicht fließend Deutsch spricht und keinen deutschen Ehepartner hat). Für jede dieser Extremgruppen wurden die Korrelationen zwischen „Moslem“ und Beurteilungsskala berechnet. Trotz Anpassungsbemühungen nehmen die Menschen eine Person nicht als „mehr deutsch“ war.Bei den Vignetten mit einer Person mit niedrigen Assimilationsbemühungen betrug die Korrelation zwischen „Moslem“ und dem Urteil -0.03. Bei den Vignetten mit einer Person mit hohen Assimilationsbemühungen korrelierten die genannten Variablen mit – 0.22 [1].
Dies bestätigt die Hypothese zur kulturellen Ausschließung die besagt, dass nämlich Assimilationsbemühungen nicht dazu beitragen, dass man eher als deutsch bezeichnet wird. Im Gegenteil: Bei hohen Assimilationsbemühungen wird man eher nicht als deutsch eingestuft.
Die Forscher erklären das mit dem Dissonanzeffekt und den Terroranschlägen in der jüngeren Vergangenheit.
Der Dissonanzeffekt
Der Dissonanzeffekt ist ein Phänomen, das in der Sozialpsychologie durch Festingers Dissonanztheorie beschrieben und erklärt wird. 1957 veröffentlichte Leon Festinger ein Buch [2], in dem er seine Theorie der kognitiven Dissonanz und ihre Bedeutung für die Meinungsbildung und das Verhalten vorstellte.
Von zentraler Bedeutung ist dabei der psychologische Begriff der Kognition. In der Psychologie bezeichnet Kognition die mentalen Prozesse eines Individuums wie Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche, Absichten. Kognitionen können auch als Informationsverarbeitungsprozesse verstanden werden, in dem Neues gelernt und Wissen verarbeitet wird, siehe Denken und Problemlösen. Kognitionen können Emotionen (Gefühle) beeinflussen und/oder durch sie beeinflusst werden.
Kognitionen können sich relevant zueinander verhalten. Bei einer relevanten Relation unterscheidet man wiederum zwischen konsonanter und dissonanter Relation. Passen zwei Kognitionen widerspruchslos zusammen oder folgt eine Kognition aus der anderen, dann verhalten sich diese Kognitionen zueinander konsonant.
Kognition A: Ich mag Soul-Musik. Kognition B: Ich höre mir die CD von Erykah Badu an.
Passen zwei Kognitionen hingegen nicht zusammen, weil sie einander widersprechen oder sogar das Gegenteil vom jeweils anderen bedeuten, dann verhalten sich diese Kognitionen zueinander dissonant und eine solche Relation hat kognitive Dissonanz zur Folge.
Kognition A: Ich esse jeden Tag sieben Schnitzel. Kognition B: Ich will abnehmen.
Festingers Theorie geht von der Annahme aus, dass kognitive Dissonanz zu unangenehmen psychischen Spannungen führt, die Menschen dazu motiviert, diese Spannung zu beseitigen oder wenigstens zu reduzieren. Je größer die Dissonanz (welche vom subjektiven Empfinden abhängig ist), desto größer der Druck bzw. die Motivation, diesen Zustand zu beseitigen. Festinger meint dabei nicht logische Unvereinbarkeiten, sondern psychologische d.h. was für eine Person psychologisch unvereinbar ist, kann für andere vereinbar sein.
Welche Mittel benutzen Menschen um eine kognitive Dissonanz zu reduzieren?
Menschen reduzieren kognitive Dissonanz z.B. durch Veränderungen ihres kognitiven Systems.
a) Addition neuer konsonanter Kognitionen
b) Subtraktion von dissonanten Kognitionen (Ignorieren, Vergessen, Verdrängen)
c) Substitution von Kognitionen: Subtraktion dissonanter bei gleichzeitiger Addition konsonanter Kognitionen → kognitive Verzerrung erforderlich
Kognition kann dann umso schwerer zur Dissonanzreduktion verwendet werden, je größer die Anzahl konsonanter Beziehungen zu anderen Kognitionen ist.Nachtrag 16.9.2010
Es ist Zeit für ein wenig Edutainment. In den Kommentaren wurde ja weiter eifrig über die Definition von „deutsch“ diskutiert. Hier der Textauszug zu dem Lied „Fremd im eigenen Land“. Ich denke, er macht recht deutlich wohin diese Studie zielt.
…Ich habe einen grünen Pass mit ’nem goldenen Adler drauf
dies bedingt, dass ich mir oft die Haare rauf
Jetzt mal ohne Spass: Ärger hab‘ ich zu Hauf
obwohl ich langsam Auto fahre und niemals sauf‘
All das Gerede von europäischem Zusammenschluss
fahr‘ ich zur Grenze mit dem Zug oder einem Bus
frag‘ ich mich warum ich der Einzige bin, der sich ausweisen muss,
Identität beweisen muss!
Ist es so ungewöhnlich, wenn ein Afro-Deutscher seine Sprache spricht
und nicht so blass ist im Gesicht?
Das Problem sind die Ideen im System:
ein echter Deutscher muss auch richtig deutsch aussehen,
blaue Augen, blondes Haar keine Gefahr,
gab’s da nicht ’ne Zeit wo’s schon mal so war?!
„Gehst du mal später zurück in deine Heimat?“
‚Wohin? nach Heidelberg? wo ich ein Heim hab?‘
„Nein du weisst, was ich mein…“
Komm lass es sein, ich kenn diese Fragen seit dem ich klein
bin in diesem Land vor zwei Jahrzehnten geborn‘
doch frag‘ ich mich manchmal, was hab‘ ich hier verloren!
Ignorantes Geschwätz, ohne End
dumme Sprüche, die man bereits alle kennt
„Eh, bist du Amerikaner oder kommste aus Afrika?“
Noch ein Kommentar über mein Haar, was ist daran so sonderbar?
„Ach du bist Deutscher, komm erzähl kein Scheiss!“
Du willst den Beweis? Hier ist mein Ausweis:
Gestatten sie mein Name ist Frederik Hahn
ich wurde hier geboren, doch wahrscheinlich sieht man’s mir nicht an,
ich bin kein Ausländer, Aussiedler, Tourist, Immigrant,
sondern deutscher Staatsbürger und komme zufällig aus diesem Land,…
Quelle: -
»Wir wollen so wie die anderen behandelt werden«
Kemal Kiliçdaroglu
Foto: AFP28.09.2010
»Wir wollen so wie die anderen behandelt werden«
Türkischer Oppositionsführer zum EU-Beitritt und zur Politik Ankaras
Kemal Kiliçdaroglu, geboren 1948, ist seit dem 22. Mai 2010 Vorsitzender der Cumhuriyet Halk Partisi (Republikanische Volkspartei). Die CHP ist mit 97 Parlamentssitzen die größte Oppositionspartei der Türkei. Der Kemalist Kiliçdaroglu bekam von der Presse wegen seiner ruhigen Art und der Ähnlichkeit mit Mahatma Gandhi den Spitznamen »Gandhi Kemal«. Mit ihm sprach für ND Martin Lejeune.ND: Sie sind nicht einmal vier Monate Oppositionschef und haben mit dem Ja der Bevölkerung zur Verfassungsreform Mitte September bereits eine schwere Niederlage einstecken müssen. Warum waren Sie gegen die Neuerungen?
Kiliçdaroglu: Die Verfassungsreform war ein Angebot der Adalet ve Kalkinma Partisi (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung, die Regierungspartei AKP – d. Red.) an die Bevölkerung, um das es keinen wirklich offenen Diskurs in der Öffentlichkeit gab. Die Medienfreiheit ist im türkischen Staat immer noch zu sehr eingeschränkt. Die CHP und ich waren gegen das Referendum, weil sich die AKP das Justizministerium und damit die gesamte Rechtsprechung eines Landes unter den Nagel gerissen hat. Die Judikative eines Landes sollte aber unabhängig von Regierungsparteien Recht sprechen.Sie waren kürzlich in Brüssel, wo sie das erste EU-Büro der CHP eröffneten. Dabei scheint es doch völlig unrealistisch, dass die Türkei vor 2025 in die EU kommt.
Wir sind eine politische Partei, die den EU-Beitritt anstrebt. Wir glauben, dass die Türkei ein Teil der zivilisierten Welt ist. Wir sind eine politische Partei, die meint, dass eine Zukunft, in der die Türkei in die EU integriert ist, auch der Europäischen Union Vorteile bringt, weil die Stimme einer solchen EU noch größeres Gewicht in der Welt haben wird. Die Türkei ist aufgrund der Größe ihrer Bevölkerung und ihrer geografischen Lage sicher nicht leicht zu verdauen für die EU. Deshalb verstehen wir, dass sich diese mit dem Integrationsprozess Zeit lässt.Andererseits sind die Beziehungen der EU gegenüber der Türkei von einer Doppelmoral geprägt. Was die EU in der Öffentlichkeit erklärt, muss damit übereinstimmen, was sie uns hinter verschlossenen Türen sagt. Sonst besteht die Gefahr, dass die EU in der türkischen Bevölkerung falsche Erwartungen weckt. Wir wollen einfach nur wie die anderen Beitrittskandidaten behandelt werden.
Die Türkei scheint sich immer mehr von Europa ab- und dem Maghreb und der arabischen Halbinsel zuzuwenden. Außerdem orientiert sich die türkische Außenpolitik immer stärker in Richtung Kaukasus und Zentralasien.
Zur Zeit beobachte ich eine Achsenverschiebung in der türkischen Außenpolitik. Insbesondere die Iran-Politik gibt mir sehr zu denken. Wir als CHP wollen nicht, dass unsere Nachbarn in den Besitz von Atomwaffen kommen. Denn der Mittlere Osten ist ein kochender Hexenkessel. Wir wollen eine Region ohne Atomwaffen, dies betrifft auch Israel. Wenn es Iran nicht schafft, hinsichtlich seiner Atompolitik den Zuspruch des Westens zu bekommen, dann sollte die Türkei auch keinen gegenteiligen Kurs fahren. Die Türkei sollte nicht von der Politik der Vereinten Nationen abweichen. Jedoch sind wir nicht verpflichtet, bilaterale EU-Sanktionen gegen Iran mitzutragen. Wenn die Türkei allerdings ihre Beziehungen zu den östlichen Ländern, bis hin zu China, intensiviert, kann dies später auch für die EU von Nutzen sein. Jeder weiß, dass die Türkei ein wichtiges Transitland für Rohstoffe aus Ostasien in die EU-Länder ist.Teilen Sie die Politik von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan gegenüber Israel?
Die CHP möchte nicht, dass sich die Beziehungen der Türkei gegenüber Israel verschlechtern. Wir möchten die Beziehungen zu keinem Land verschlechtern. Aber auch die CHP hält das israelische Embargo gegenüber dem Gaza-Streifen für ungerechtfertigt. Ich meine, dass Israel auf die Hamas zugehen und das Embargo aufheben sollte.Sie haben für Oktober die Präsentation Ihrer wirtschaftspolitischen Strategie angekündigt. Wie wollen Sie den Schuldenberg der Türkei bewältigen?
Die hohen Zinszahlungen, ebenso wie die Massenarbeitslosigkeit, belasten die Entwicklung der Wirtschaft der Türkei sehr. Ich sehe mich in der Tradition Bülent Ecevits, jenes Parteiführers, unter dem die CHP große Erfolge hatte. Seine enorme Anerkennung in der Bevölkerung erreichte er vor allem durch die Propagierung eines antineoliberalen Wirtschaftsmodells.Sie haben angekündigt, im Falle einer Regierungsübernahme durch Ihre Partei ein Gesetz über politische Ethik zu verabschieden. Bedarf es eines solchen Gesetzes wirklich?
Der Ton zwischen Abgeordneten im türkischen Parlament ist manchmal skandalös, etwa wenn sich Parlamentarier gegenseitig in der Debatte anschreien. Aber auch der Umgang der Polizei mit Demonstranten an Gedenk- oder Feiertagen ist nicht hinnehmbar. Gerade hat beispielsweise der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Türkei in drei Fällen wegen der Brutalität seiner Sicherheitskräfte verurteilt.URL:
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„Dreikäsehoch“
Kerpen, 02.09.2010
„Dreikäsehoch“ – und voller Neugier in die Welt!
Herzliche Einladung zum Runden Tisch: Von der Kita in die SchuleSehr geehrte Damen und Herren,
Im Kindergarten fühlen sich Kinder gut betreut und angenommen. Das gibt ihnen die Sicherheit, voller Neugier die Welt zu erforschen. Gerade diese Lernerfahrung ist motivierend für das lebenslange Lernen – auch für Kinder mit Migrationshintergrund.
Deshalb können ErzieherInnen sowie Lehrkräfte gemeinsam überlegen: Was brauchen Kinder, um ihre Talente und Fähigkeiten zu entfalten und was kann dabei die eine Einrichtung von der anderen lernen? Die Entwicklung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses zwischen den beiden Bildungsinstitutionen Kita und Schule ist hierbei ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Wir möchten gemeinsam mit Ihnen beleuchten, wie der Übergang besonders gut gelingen kann und mit Ihnen Ideen entwickeln, welche Rahmenbedingungen hierfür erforderlich sind. Impulse für die Diskussion kommen von Iskender Yildirim und Anja Zänkert. Herr Yildirim ist bei der Stadt Duisburg im Referat zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) verantwortlich für den Übergang Elementarbereich/Schule, Frau Zänkert (Stadt Kerpen) ist Fachberaterin für die Kerpener Kindertageseinrichtungen.
Jürgen Schlicher steht uns mit seiner Fachkenntnis über gesellschaftliche Vielfalt und Potenziale als Moderator zur Verfügung. Ein kleiner Imbiss stärkt uns zwischendurch.
28.09.2010 im Sitzungssaal des Rathauses (Raum 200),
von 19 bis 21UhrKommen Sie gern und diskutieren Sie mit!
Quelle:
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Richter lassen Neonazis marschieren
27.09.2010 / Inland
Richter lassen Neonazis marschierenOberverwaltungsgericht genehmigte rassistischen Aufmarsch in Aachen. Tausende auf Protestdemonstration
Von Mats Fogeman
Rund 160 Neonazis sind am Samstag durch das Aachener Ostviertel gezogen, um gegen den Bau der Yunus-Emre-Moschee zu demonstrieren. Aachens Polizeipräsident Klaus Oelze war mit einem Verbot des Aufmarsches gescheitert. Das Verwaltungsgericht Aachen gab dem Eilantrag des Pulheimer Neonazis und Demoanmelders Axel Reitz statt und hob die Verbotsverfügung auf. Die Beschwerde Oelzes gegen diesen Beschluß wurde vom Oberverwaltungsgericht Münster verworfen.Anreisende Neonazis wurden am hermetisch abgeriegelten Bahnhof Rothe Erde über mehrere Stunden von der Polizei unter anderem auf mitgeführte Sprengsätze durchsucht. Der Hintergrund: Die Staatsanwaltschaft führt zur Zeit ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Neonazis aus dem Umfeld der »Kameradschaft Aachener Land«, denen die Vorbereitung von Sprengstoffattentaten vorgeworfen wird (jW berichtete). Abgeschirmt von Einsatzkräften, zog der braune Troß anschließend mit rassistischen Parolen durch weitgehend unbelebte Straßen bis in die Nähe der Moscheebaustelle.
Ralf Woelk, Vorsitzender der DGB-Region NRW Süd-West, übte während einer Kundgebung scharfe Kritik an der Entscheidung der Gerichte. Zum Protest hatten Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Aachener Initiativen aufgerufen. Im Laufe des Tages nahm die Polizei mehrere Neonazigegner in Gewahrsam. Nach Angaben des DGB nahmen im Laufe des Tages rund 3000 Menschen an den verschiedenen Protestaktionen teil. Bereits am Morgen hatten etwa 300 Anhänger linker antifaschistischer Gruppen in der Aachener Innenstadt demonstriert und sich anschließend der Bündniskundgebung angeschlossen. Bis zum frühen Abend fand an der Moscheebaustelle ein Bürgerfest mit mehreren hundert Besuchern statt.
Quelle:
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Diskriminierung Melden
Mit dieser Webseite wenden sich die ADB NRW an von rassistischer Diskriminierung Betroffene. Wir bitten Sie als Betroffene, uns Ihre Diskriminierungserfahrungen zu melden. Nur so können die Informationen gewonnen werden, die zeigen, in welchen Bereichen MigrantInnen und Menschen mit Migrationshintergrund diskriminiert werden, wo besonders rassistische Diskriminierung abzubauen ist. Teilen Sie uns mit, wenn Sie auf Ämtern, am Arbeitsplatz, in Ihrer Freizeit, Banken, Schulen, bei der Wohnungssuche usw. diskriminiert wurden. Mit Ihrer Hilfe können wir dann die Informationen zur Verfügung stellen, die notwendig sind, um wirksam gegen Rassismus vorgehen zu können. Für weitere Informationen zum Thema Diskriminierung klicken Sie hier.
Um Ihren Fall zu melden, klicken Sie bitte auf „Zum Fragebogen“. Wir versichern Ihnen, dass durch Ihre Angaben im Fragebogen keine Identifikation Ihrer Person möglich ist; Ihre Anonymität bleibt gewahrt.
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Einladung zur Wiedereröffnung der Moschee am Kerpener Stiftsplatz
Einladung zur Wiedereröffnung der Moschee am Kerpener Stiftsplatz
Die Ditib-Türkisch Islamische Gemeinde zu Kerpen e.V. lädt Sie herzlich zur Wiedereröffnung (nach Um- und Ausbau) der Moschee am Stiftsplatz 18 ein. Der formelle Teil findet am Samstag, dem 02.10.2010, zwischen 15 und 18 Uhr statt. Zum traditionellen Tag der offenen Moschee sind Sie am Sonntag, dem 03.10.2010, von 13 bis 18 Uhr herzlich eingeladen.
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Starke Frauen – schwerer Weg!
Interkultureller Rat in Deutschland e.V.
Darmstadt, 21. September 2010
Pressemitteilung
Starke Frauen – schwerer Weg!
Gebildete muslimische Frauen werden diskriminiertViele junge muslimische Frauen streben nach Bildung und beruflichem Erfolg. Sie absolvieren eine Ausbildung oder ein Studium und wollen ihre Qualifikationen in unsere Gesellschaft einbringen. Sie könnten Vorbilder für andere sein und sind hierzu bereit. Allerdings gilt für viele muslimische Frauen der Grundsatz nicht, dass Bildung und Leistung sich lohnen. Trotz hoher Leistungsbereitschaft und Qualifikation werden sie im Bildungswesen, in der Arbeitswelt und in der Öffentlichkeit ausgegrenzt und diskriminiert:
* In Bewerbungsverfahren werden Frauen mit türkisch klingenden Namen und kopftuchtragende Musliminnen unabhängig von ihrer Qualifikation benachteiligt;
* Trotz guter Studienleistungen bemühen sich muslimische Studentinnen in der Verwaltung, bei Beratungsstellen, in Kindertagesstätten, Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen erfolglos um Praktikumstellen und Plätze für ein Referendariat;
* Langjährigen und bewährten Mitarbeiterinnen wird gekündigt, weil ihre Arbeitgeber der Auffassung sind, dass kopftuchtragende Mitarbeitende den Klienten, Kunden oder Patienten nicht zuzumuten sind.Auch auf dem Wohnungsmarkt, im Gesundheitssystem und beim Zugang zu Waren und Dienstleistungen werden muslimische Frauen häufig diskriminiert. Manche werden in Verkehrsmitteln angepöbelt und beleidigt oder sogar von Passanten angespuckt.
Diese Befunde ergeben sich aus wissenschaftlichen Untersuchungen und den Erfahrungsberichten muslimischer Frauen, die in der Broschüre „Starke Frauen, schwerer Weg“ zusammengetragen wurden. Die Publikation wurde von der Arbeitsgruppe „Muslimische Frauen“ beim Interkulturellen Rat erstellt. Sie versteht sich als Beitrag zur Versachlichung der in den letzten Wochen zunehmend emotionalisierten Debatte um das Zusammenleben von Muslimen und Nichtmuslimen in Deutschland.
„Wer einschlägige Untersuchungen und Berichte der Betroffenen unvoreingenommen zur Kenntnis nimmt, merkt schnell, dass Sarrazin und andere Unrecht haben, die Muslimen mangelnde Leistungs- und Integrationsbereitschaft unterstellen und gesellschaftliche Diskriminierung schlichtweg leugnen“, erklärte Torsten Jäger, der Geschäftsführer des Interkulturellen Rates.
Die Broschüre „Starke Frauen, schwerer Weg“ steht auf der Homepage des Interkulturellen Rates zum Download bereit und kann bei der Geschäftsstelle kostenlos in gedruckter Fassung angefordert werden. Sie wird vom Bundesweiten Clearingprojekt: Zusammenleben mit Muslimen herausgegeben, das von der Groeben-Stiftung gefördert und aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds kofinanziert wird.
Link: Starke Frauen, schwerer Weg! Zur Benachteiligung muslimischer Frauen in der Gesellschaft
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Interkultureller Rat in Deutschland e.V.
Goebelstr. 21
64293 Darmstadt
Tel.: 06151 – 33 99 71
Fax: 06151 – 39 19 740
www.interkultureller-rat.de
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Einladung : Workshops der Zukunftswerkstatt „Integration“
Einladung
Workshops der Zukunftswerkstatt „Integration“ & Finissage der Ausstellung „Heimat“
Sonntag, 10. Oktober 2010, Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin Workshops der Zukunftswerkstatt „Integration“
Beginn: 10.00 Uhr, Hans-Jochen-Vogel-Saal, 5. Etage
Finissage der Ausstellung „Heimat“: Vom „Gastland“ zur Heimat Beginn: 15.30 Uhr, Atrium
Sehr geehrte Damen und Herren,
Integrationspolitik ist eine zentrale Zukunftsaufgabe für unser Land. Für Politik und Gesellschaft stellt sie eine klassische Gestaltungsaufgabe dar. Als Sozialdemokratische Partei Deutschlands kümmern wir uns seit jeher um soziale Integrationsaspekte. Unser Ursprung ist die Arbeiterbewegung. Wir sind aus den sog. Arbeiterbildungsvereinen als Partei hervorgegangen. Das war 1863. Umfassende gesellschaftliche Teilhabe – ökonomisch, kulturell und politisch – ist das Kernziel sozialdemokratischer Politik. Dies prägte die Frauenbewegung ebenso wie die Debatte in den 60er/70er Jahren, als es um die Frage ging, wie es uns gelingt, mehr Kindern aus Arbeiterfamilien den Zugang zu hohen und höchsten Schulen zu ermöglichen.
Auch heute haben wir Bevölkerungsgruppen, denen die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs verbaut ist. Hier setzt sozialdemokratische Integrationspolitik an. In der aktuellen Debatte wird leider viel miteinander vermischt, was nicht vermengt werden sollte. Für uns als SPD steht fest, dass Integration kein reines Migrationsthema ist. Wir betrachten Integration nicht als Frage von ethnischer Herkunft oder Religionszugehörigkeit. Integration ist eine zutiefst soziale Frage, die ganz eng mit Aufstieg und Aufstiegswillen und damit mit Bildung und Qualifizierung und Perspektiven zusammenhängt. Es gibt natürlich migrationsspezifische kulturelle Aspekte, aber die Beseitigung von Integrationsdefiziten erfolgt im Wesentlichen über die Beantwortung sozialer Fragen.
Auf dieser Basis und aus diesem Grund haben wir Anfang des Jahres in einem Beschluss des Parteivorstandes festgelegt, eine Zukunftswerkstatt Integration ins Leben zu rufen. Ziel ist es, bis zum Bundesparteitag 2011 ein ganzheitliches Integrationskonzept auf der Basis unserer bisherigen Beschlusslage zu erarbeiten. Daran wollen wir möglichst viele beteiligen, die sich im Rahmen ihrer täglichen Arbeit mit ähnlichen Fragen beschäftigen.Die Zukunftswerkstatt hat sich in fünf Themenfeldern dieser Aufgabe angenommen:
• Bildung•Arbeit & Wirtschaft
• Kommune & soziale Stadt
• Migrationsrecht
• Religion
Aufbauend auf der Auftaktveranstaltung der Zukunftswerkstatt am 26. April dieses Jahres im Berliner Willy-Brandt-Haus, bei der wir zahlreiche Gäste aus Politik, Wissenschaft und Praxis begrüßen durften, und den vielen Rückmeldungen und Vorschlägen, die wir in der Folge erhalten haben, sind in diesen Themenfeldern erste Arbeitspapiere entstanden. Den begonnenen Dialogprozess wollen wir nun fortsetzen und mit all denen tiefer in die programmatische Weiterentwicklung einsteigen, die ebenfalls an dem Thema in unterschiedlichen Bereichen arbeiten. Dazu gehören neben engagierten Parteimitgliedern und Mandatsträgern unsere Partner aus gesellschaftlichen Vereinen, Verbänden und Institutionen.
Deshalb laden wir herzlich ein, am 10. Oktober dabei zu sein, wenn wir in Arbeitsworkshops zu integrationspolitischen Fragen die programmatische Weiterentwicklung der SPD vorantreiben.
Nach einem Eröffnungsimpuls von Kenan Kolat geht es direkt in die Arbeitsgruppen zu den einzelnen oben beschriebenen Themen. Zur Präsentation der Ergebnisse um 14 Uhr wird auch der stellvertretende Parteivorsitzende Klaus Wowereit anwesend sein.
Über eine Beteiligung würden wir uns freuen. Zudem möchten wir herzlich zur Finissage der Ausstellung „Heimat“ im Atrium des Willy-Brandt-Hauses einladen. Diese Veranstaltung wird sich ebenfalls mit dem Thema Integration beschäftigen:
Im Gespräch: Vom „Gastland“ zur HeimatKlaus Wowereit u.a. mit Zülfiye Kaykin (Staatssekretärin für Integration beim Minister für Arbeit, Integration und Soziales in NRW)
Mit freundlichen GrüßenKlaus Wowereit
tStellvertretender Vorsitzender der SPD
Kenan Kolat
Co-Leiter der Zukunftswerkstatt Integration Leiter der Zukunftswerkstatt Integration Vorsitzender des Arbeitskreises für Integration und Migration
Die Einladung und das ausführliche Programm sind unter folgendem Link zu finden:
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Türkei: Deutschland soll Visumspflicht kippen
Türkei: Deutschland soll Visumspflicht kippen
VON THOMAS SEIBERT – zuletzt aktualisiert: 23.09.2010
Istanbul Sinan schüttelt ungläubig den Kopf. „Ich habe studiert, ich spreche drei Sprachen, ich habe einen festen Job, aber bei den Deutschen muss ich um ein Visum betteln.“ Der Japonologe aus Ankara hat schon im Ausland gearbeitet. Das langwierige deutsche Verfahren bei der Visa-Vergabe für Türken empfindet er als erniedrigend. Und er ist nicht allein. Die türkische Forderung nach einer Aufhebung der deutschen Visumspflicht ist eines der beherrschenden Themen des dreitägigen Besuchs, zu dem Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) gestern in der Türkei eingetroffen ist.
Auch die deutsch-türkische Handelskammer in Istanbul fordert von de Maizière wenigstens Lockerungen bei der Visa-Vergabe, wie sie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrem letzten Türkei-Besuch in Aussicht gestellt hatte. Es gebe immer mehr Hinweise, dass Türken auf Investititionen in Deutschland verzichten, weil sie immense Visa-Probleme haben.
Ein deutscher Geschäftsmann brauche nur einen Ausweis und ein Flugticket, um sofort einen Termin in Istanbul wahrzunehmen. „Sein türkischer Geschäftspartner hingegen muss oft mehrere Wochen warten, bevor er überhaupt seinen Antrag auf Erteilung einer Einreiseerlaubnis abgeben darf“, sagte Franz Koller, Präsident der deutsch-türkischen Handelskammer.
Rund 200 000 Visa-Anträge bearbeiten deutsche Auslandsvertretungen in der Türkei pro Jahr. Wegen der langen und teuren Prozedur – etwa 85 Euro müssen Geschäftsleute laut Kammer pro Visum zahlen – sinkt die Bedeutung Deutschlands als Handels- und Investitionspartner der aufstrebenden Wirtschaftsnation. Ein Grund sei, dass europäische Mitbewerber und Schengen-Staaten wie Frankreich und Italien den Türken bei der Visa-Vergabe weniger Steine in den Weg legen.
Kollers Kammer fordert deshalb kürzere Wartezeiten, weniger Bürokratie und mehr Transparenz bei den deutschen Visa. Bei deutschen Politikern spürt Koller ein Umdenken. Er hoffe deshalb, „dass auf diesem Gebiet tatsächlich etwas passiert“. Im Auswärtigen Amt sieht man die ganze Angelegenheit etwas anders. Die Wartezeiten lägen nicht bei mehreren Wochen, sondern bei mehreren Tagen, hieß es.
Für de Maizière stand in der Türkei aber auch das Thema Integration auf der Tagesordnung. In Ankara wollte er sich unter anderem mit Ali Bardakoglu treffen, dem Leiter des staatlichen Religionsamtes, das die türkischen Imame nach Deutschland schickt. Dabei wollte Bardakoglu den Gast mit Blick auf die Forderung der CSU nach Deutschkursen für die türkischen Geistlichen über die bereits bestehenden Vorbereitungskurse für Imame informieren. So durchlaufen die Geistlichen unter anderem einen mehrmonatigen Deutschkurs und lernen auch die Kultur des Gastlandes kennen.
Quelle: Rheinische PostQuelle: