Kategorie: Türkei

  • Imam-Ausbildung für die Integration

    Imam-Ausbildung für die Integration

    Foto: AP

    Hochschulen Tübingen und Münster
    Imam-Ausbildung für die Integration

    14.10.2010

    Berlin (RPO). Deutschland startet im kommenden Jahr eine fundierte Hochschulausbildung islamischer Theologen. Ab dem Wintersemester 2011/12 soll in Tübingen, Münster und Osnabrück ein neuer Fachbereich „Islamische Studien“ die Ausbildung von islamischen Religionslehrern für die Schulen sowie von Imamen mit theologischer Forschung verbinden, wie Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) am Donnerstag in Berlin ankündigte.
    Die CDU-Politikerin warb für den Schritt auch als Beitrag zur Integration und zur „Weiterentwicklung des Islam als Religion“. Große muslimische Verbände wie die Türkisch-Islamische Union (DITIB) lehnen das Vorhaben entschieden ab. Anders als bei den Theologen der christlichen Kirchen existieren für Imame in Deutschland bisher keine anerkannten Ausbildungswege. Seit kurzem gibt es lediglich erste Angebote zur Ausbildung islamischer Religionspädagogen für Schulen.
    Eine islamische Theologie in Deutschland könne zur „Selbstreflexion, Selbstkritik, Klärung und Aufklärung“ der Religion beitragen und sei ein „guter Beitrag zur Ausbildung von europäisch-muslimischer Gelehrsamkeit“, sagte Schavan. Angesichts der derzeit hitzig geführten Integrationsdebatte sei es dringend notwendig, zwischen dem Islam als Religion und dem politischen Islamismus zu unterscheiden. Zugleich sei es wichtig, dass sich die islamische Religion weiterentwickeln könne. Deutschland habe durch die lange Tradition mit den christlichen Theologien „die geeigneten Erfahrungen, um ein solches Kapitel zu schreiben“.
    In Tübingen soll der neue Studiengang eigenständig, in Münster und Osnabrück in einer Kooperation der Hochschulen angeboten werden. Der Bund finanziert dabei für die nächsten fünf Jahre mit jeweils mindestens vier Millionen Euro Forschungsprofessuren, Mitarbeiterstellen und Nachwuchsgruppen. Die Standorte wurden von einer Jury des deutschen Wissenschaftsrates ausgewählt.
    700.000muslimische Schüler in Deutschland
    Der Bedarf dafür ist in Deutschland enorm: Derzeit werden an deutschen Schulen schätzungsweise 700.000 muslimische Schüler unterrichtet. Bei einer flächendeckenden Einführung des islamischen Religionsunterrichts würden rund 2000 Lehrkräfte benötigt. Auch Religionsgelehrte sollen künftig vermehrt an deutschen Hochschulen ausgebildet werden. Derzeit kommen in Deutschland fast alle Imame, die in den Moscheen für das Freitagsgebet zuständig sind, aus dem Ausland. Darüber hinaus sollen Absolventen der neuen Studiengänge in die Sozialarbeit gehen können und den wissenschaftlichen Nachwuchs für die neue Disziplin bilden.
    Bei einer zweiten Auswahlrunde im März sollen laut Schavan zwei weitere Hochschulen als Islamstudien-Standorte ausgewählt werden. Zum nächsten Wintersemester könnten dann insgesamt rund 400 Studenten das neue Fach studieren. Die Universität Erlangen, die sich ebenfalls beworben hatte, wurde gebeten, ihr Konzept nachzubessern und im März erneut vorzulegen. Der Antrag Hessens für den Standort Marburg/Gießen konnte die Jury dagegen nach den Worten Schavans „nicht überzeugen“.
    Umstritten bleibt die Rolle der muslimischen Beiräte, die jeden der neuen Islamstudiengänge begleiten sollen. Nach der Vorstellung des Wissenschaftsrates sollen die Universitäten die akademischen Standards garantieren und die Bewerber für Forschung und Lehre auswählen. Ein muslimischer Beirat soll dann klären, ob es aus religiösen Gründen Einwände gegen die Kandidaten gibt.
    Zentralrat der Muslime begrüßt Ausbildung
    Der Zentralrat der Muslime begrüßt die eingeläutete Ausbildung von Imamen in Deutschland. „Das ist ganz in unserem Sinne“, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Imame seien „Vorbeter, Wissensvermittler, Seelsorger und auch Integrationslotsen“. Deshalb sei es wichtig, „dass sie von hier kommen, eine universitäre Ausbildung haben und qualifiziert auf die gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland eingehen können“.
    Kritisch äußerte sich der Zentralrat der Muslime über die von Schavan angeregte „Weiterentwicklung“ des Islam als Religion. „Der Islam muss nicht verändert werden, sondern die Muslime müssen hier heimisch werden“, sagte Mazyek. Dazu gehöre, dass man den Islam als gleichberechtigte und anerkannte Religionsgemeinschaft sehe. Das sei noch nicht der Fall. „Die Ausbildung von Imamen ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg der Anerkennung.“
    Zentralrat der Ex-Muslime: Deutsche Imam-Ausbildung ein „Skandal“
    Der Zentralrat der Ex-Muslime hat die geplante Imam-Ausbildung an drei deutschen Universitäten scharf kritisiert. „Die Imam-Ausbildung als Integrationsbeitrag zu verkaufen, ist ein Skandal. Diese Imam-Ausbildung bringt keinerlei Fortschritte bei der Integration der Muslime in Deutschland. Im Gegenteil: Es verfestigen sich Parallelkulturen“, sagte Zentralratsvorsitzende Mina Ahadi der „Leipziger Volkszeitung“.
    Auch eine deutsche Imam-Ausbildung würde nicht verhindern, dass der Einfluss der islamischen Verbände in Deutschland wachse, die die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen von Religion und Unterdrückung radikal verändern wollten. „Wir erleben leider wieder eine neue Form der Verharmlosung von Scharia und Frauenfeindlichkeit des Islam. Das erniedrigt und enttäuscht all die Menschen, die glauben, in Deutschland in einer aufgeklärten Demokratie des 21. Jahrhundert zu leben“, so Ahadi weiter. Mit Sorge betrachte sie diese Fehlentwicklungen in der Politik. „Unter der guten Absicht der Integration werden die brutalen Auswüchse des Islamismus einfach ignoriert. Aber auch die Muslime sollten sich der Kultur und den gesellschaftlichen Werten ihres Gastlandes anpassen und nicht ständig neue Rechte einfordern.“

    URL: www.rp-online.de/politik/deutschland/Imam-Ausbildung-fuer-die-Integration_aid_918305.html

  • Rezension: Die multikulturelle Gesellschaft in der Sackgasse?

    Rezension: Die multikulturelle Gesellschaft in der Sackgasse?

    Rezension_Kurzfassung
    Conermann, Stephan (Hg.)2009: Die multikulturelle Gesellschaft in der Sackgasse? Europäische, amerikanische und asiatische Perspektiven. Institut für Orient- und Asienwissenschaften. Bonner Asienstudien, Bd. 3. 234 S. EB-Verlag, Berlin, ISBN 978-3-936912-56-2.
    Wie geht man mit der Vielfalt der Kulturen um? Ist das ein Problem? Welche Beispiele für den Umgang mit fremden Kulturen und Vielfalt gibt es? Wie sieht es in Ländern wie Deutschland, Niederlande, Kanada, USA, Indonesien, der Türkei und Indien aus? Welche Maßnahmen oder Anstrengungen werden unternommen? Diese und ähnliche Fragen werden in dem von Stephan Conermann herausgegebenen Sammelband zusammen mit weiteren Autoren wie Bekim Agai, Tilman Schiel, Rainer Geißler, Sabine Sielke, Rosemarie Sackmann und Eif-Esra Senel untersucht.
    Der vorliegende Sammelband ist aus einer Ringvorlesung am Institut für Orient- und Asienwissenschaften (IOA) der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität zu Bonn im Sommersemester 2006 hervorgegangen.
    Die Autoren sind sich bewusst, dass mit der Veröffentlichung lediglich Facetten des hochgradig komplexen Themengebietes vorgestellt werden können. Die Autoren stellen die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Themen Migration, Integration und Identität auf lokaler wie nationaler Ebene vor. Allerdings, so Conermann, „müssen die Befunde erweitert, ausdifferenziert, regelmäßig überprüft, auf die lokale Ebene projiziert und gleichzeitig in einen internationalen Kontext gestellt werden. Letzteres strebt nicht zuletzt dieser Band an.“ (S. 19)

    Die Autoren weisen auf viele wichtige Diskussionspunkte hinweisen.
    Aus dem Beitrag von Elif-Esra Senel können die neuesten Erkenntnisse von Psychotherapeuten, Psychologen und Soziologen bestätigt werden, wonach einfach ausgedrückt: Die Schule die Andersartigkeit ausländischer Schüler und die Eltern das „Deutschsein“ ihrer Kinder nicht begriffen haben. In der Schule wurden die Kinder im Denken „Deutsche“ und blieben „im Fühlen“ jedoch gesamtgesellschaftlich wie im Elternhaus „Türken/Griechen/Kurden etc.“ – sprich „Ausländer“.
    Aus Senels Beitrag wird theoretisch deutlich, was praktisch schon seit langem evident ist: Die Ursachen für Ungleichheit wurden und werden auch nach wie vor nicht an den strukturellen Bedingungen in der Schule gesehen („don´t change the running system“), sondern an den Schülern und Eltern selbst. Die Anpassungsleistungen haben die Migranten selbst zu erbringen. Eine gesamtgesellschaftliche Übernahme der Verantwortung zur bildungspolitischen Integration erfordert jedoch nach wie vor aus Sicht vieler Pädagogen eine Aufhebung der strukturellen Benachteiligung in den Schulen.
    Dieser strukturellen Benachteiligung kann mittels der Einführung des Unterrichtens bspw. in Islamkunde / islamischer Unterweisung insoweit begegnet werden, als dass die Kinder und Jugendlichen „mit ihren Gefühlen“ dort abgeholt werden, wo sie besonders emotional geprägt werden: im Bereich der Religion. Hier hat Deutschland einen strukturellen und gleichsam identitätsstiftenden Schachzug geleistet.

    Diese Vorgehensweise fördert neue demokratische Leitlinien, die auch gesamtgesellschaftlich diskutiert werden (sollen). In Deutschland ist dieser Diskussionsprozess voll im Gange. Es ist ein Prozess, in dem Ausländer wie Deutsche gemeinsam zur Schaffung und Erhaltung von Frieden und Völkerverständigung ihren Beitrag leisten.
    Dieser Diskussionsprozess scheint, wie im Beitrag von Sackmann über die Niederlande hingewiesen wird, erst noch notwendigerweise durchzuführen sein. Nicht nur in den Niederlanden ist die Suche nach neuen politischen Konzepten zur Bewältigung der Identitätskonflikte in einer multikulturellen Gesellschaft notwendig, um die Frage neu zu klären, wer dazu gehören darf oder nicht.
    Die Länderbeispiele verdeutlichen, wie Conermann in seiner Einleitung hervorhebt, dass lokale Ergebnisse transkulturell verglichen werden sollten. Hier stehen wir tatsächlich erst noch am Anfang einer inter- und transkulturellen „Begegnungs-Reise“ in der Wissenschaft, Politik , Wirtschaft und Bildung.

    Askim Müller-Bozkurt, Kerpen

  • Lümmel Volk

    Lümmel Volk

    14.10.2010
    Lümmel Volk


    Massenphänomen Antidemokratismus


    Werner Pirker
    Ein Leipziger Forscherteam, das im Auftrag der sozialdemokratischen Friedrich-Ebert-Stiftung der Frage »Wie rechtsextrem sind die Deutschen?« nachging, meint Beunruhigendes festgestellt zu haben. So seien 34 Prozent der Deutschen der Ansicht, daß Ausländer nur zum Abkassieren in die Bundesrepublik kämen. Und 75 Prozent der Ostdeutschen würden sich für eine Einschränkung der Religionsfreiheit für Muslime einsetzen. Insgesamt konstatierte man ein »hohes antidemokratisches Potential in der Bevölkerung«. Den Politikern wurde geraten, vor diesen gefährlichen Tendenzen nicht die Augen zu verschließen.

    Daß die Entdemokratisierung der Gesellschaft von der Politik, das heißt von den herrschenden Kräften, ausgehen könnte, kommt den Erforschern des ungesunden Volksempfindens erst gar nicht in den Sinn. Im Gegenteil. Kämen doch 90 Prozent der Bevölkerung nicht einmal auf die Idee, sich politisch einzubringen. Die Bürger hätten nicht das Gefühl, Einfluß auf die Regierung nehmen zu können. Die meisten Befragten wollten »nur gut regiert« werden, wird bekrittelt. Daß dies in der vielgerühmten repräsentativen Demokratie so vorgeschrieben ist, meint das Leipziger Team ignorieren zu können. Das macht die Regierten vielmehr auch noch für ihre mangelnden Möglichkeiten, Einfluß auf die Regierung zu nehmen, verantwortlich. Es ist nicht zuletzt diese von den Meinungseliten offen zum Ausdruck gebrachte Geringschätzung des »gemeinen Volkes«, welche die Begeisterung für die Demokratie, die sie meinen, zunehmend schwinden läßt.

    Nun ist es aber in der Tat keineswegs so, daß die an der Basis mehrheitlich vertretenen Ansichten und Haltungen große Hoffnungen auf von unten ausgehende fortschrittliche Veränderungen zuließen. Der vom Neoliberalismus verschärfte Verdrängungswettbewerb prägt vielmehr auch das Massenbewußtsein. Die Ausländerfeindlichkeit ist die massenwirksamste Ideologie im Lande. Nutznießer der Ethnisierung des Sozialen sind trotz zur Schau gestellter Weltoffenheit aber ohne jeden Zweifel die Betreiber der Umverteilung von unten nach oben.

    Spätestens mit dem Erscheinen des Sarrazin-Buches wurde aber auch deutlich, daß die privilegierten Kreise den Rassismus nicht einfach der Spontaneität der Massen überlassen, sondern ihn auch ganz direkt als ein Mittel der sozialen Ausgrenzung und Disziplinierung anzuwenden verstehen. Der Begriff Integration, der früher einmal eine eher freundliche Bedeutung hatte, hat inzwischen einen äußerst unfreundlichen Klang: »Wer sich nicht integriert, fliegt raus.« Daß »nur« 34 Prozent der Deutschen der Ansicht sind, Migranten seien zum Abkassieren gekommen, muß angesichts der massiven medialen »Aufdeckungs«kampagne über die Erschleichung von Sozialleistungen fast positiv überraschen. Auch die Islamfeindlichkeit ist keineswegs auf dem Mist des Volkes gewachsen, sondern von oben nach unten getragen worden.
    Quelle:

  • Bouffier warnt vor „Massenzuwanderung“

    Bouffier warnt vor „Massenzuwanderung“

    Foto: ddp
    Der ewige hessische Kronprinz kommt doch noch zum Zuge: Nach dem überraschenden Abtritt von Ministerpräsident Roland Koch soll der jetzige Innenminister Volker Bouffier doch noch Regierungschef in Wiesbaden werden.

    Unterstützung für Seehofer
    Bouffier warnt vor „Massenzuwanderung“
    zuletzt aktualisiert: 13.10.2010

    Wiesbaden (RPO). Ein Konservativer aus der CDU springt dem stark in die Kritik geratenen bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer zur Seite. Sein hessischer Amtskollege Volker Bouffier warnt in einem Interview gar vor einer „Massenzuwanderung, etwa aus der Türkei“.
    In einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ nannte es der CDU-Politiker „ziemlich absurd“, den demografischen Wandel in Deutschland durch Einwanderung bewältigen zu wollen. Dann müsste man eine Million Einwanderer pro Jahr aufnehmen, argumentierte er und fügte hinzu. „Das geht nicht, ohne dass diese Gesellschaft auseinanderfliegt.“
    Ausdrücklich verteidigte Bouffier, der auf dem Karlsruher CDU-Parteitag im November als stellvertretender Bundesvorsitzender kandidiert, die Äußerung Seehofers, wonach „wir keine zusätzliche Einwanderung aus anderen Kulturkreisen brauchen“. Der CSU-Vorsitzende habe sich nur Gedanken darüber gemacht, wer nach Deutschland kommen sollte. „Das halte ich für selbstverständlich“, wird Bouffier zitiert.
    Er räumte ein, dass eine gezielte Zuwanderung nötig sei, um der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken. Es sei aber falsch, den Menschen vorzugaukeln, dass Einwanderung dieses Problem lösen könne. Bouffier hob hervor, er sei nicht bereit, sich damit abzufinden, „dass es hier zwei Millionen Dauerarbeitslose gibt und wir keine Chance haben sollen, diese Menschen wieder in Arbeit zu bringen“. Er fuhr fort: „Ich möchte keine Massenzuwanderung, etwa aus der Türkei, die diese Gesellschaft nicht verträgt“
    In einem weiteren Interview des Fernsehsenders RTL forderte Bouffier, islamische Theologen in der Bundesrepublik müssten auch den säkularen Staat verstehen. „Deshalb können wir hier keine Imame gebrauchen oder gar Religionslehrer, die aus der Türkei kommen, kein Wort Deutsch können, die die Gegend nicht kennen und dann am Ende noch auf Arabisch den Unterricht vortragen. Das ist kein Beispiel für Integration“, sagte der CDU-Politiker nach Angaben des Senders.
    Quelle: URL: www.rp-online.de/politik/deutschland/Bouffier-warnt-vor-Massenzuwanderung_aid_918220.html

  • Ein Herz für Angora-Katzen

    Ein Herz für Angora-Katzen

    Gisela Römer aus Velbert hat aus Liebe zur türkischen Angora-Katzenrasse einen eigenständigen Verein gegründet. So bemüht sie sich seit Jahren um eine bessere Bekanntmachung der Angora-Katzen. Bisher ist es ihr gelungen, sich europaweit Gehör zu verschaffen. Inzwischen bekommt ihr Verein nämlich Mitglieder aus Ländern wie Dänemark, Österreich, Schweden und Holland. Sie selbst hat sechs Angora-Katzen namens Peri, Pasa, Lüks-Cikolata, Bayan, Yasin und Baci. „Die Angora-Katzen haben ein außergewöhnliches Vermögen. Sie verstehen die menschliche Sprache und befolgen Befehle“, so Gisela Römer.

  • Angela Merkel und Recep Tayyip Erdogan

    Angela Merkel und Recep Tayyip Erdogan

    09.10.10: Angela Merkel und Recep Tayyip Erdogan
    Gemeinsame Pressekonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdogan (AKP) vom 9. Oktober 2010 in Berlin

    Link:

  • Einladung zur „DüDakta“

    Einladung zur „DüDakta“

    DueDakta flyer

    Einladung zur „DüDakta“

    Innovationen in der multikulturellen Bildungsarbeit
    16. November 2010
    12.00 Uhr – 17.30 Uhr
    Kreisverwaltung Düren

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    zur DüDakta“ am 16. November, 12.00 – 17.30 Uhr im Kreishaus Düren lade ich Sie herzlich ein. Es erwarten Sie Fachliteratur und didaktisches Material zu den Themen „Mehrsprachigkeit“ und „Arbeit in multikulturellen und heterogenen Gruppen“ und Workshops zur Weiterentwicklung Ihrer pädagogischen Arbeit.

    Nachmittags ab 16.00 Uhr wird Frau Prof. Dr. Katja Francesca Cantone von der Universität Essen einen Vortrag zum Thema: „Mehrsprachigkeit und Schule“ halten.

    Bitte geben Sie die Information an andere Interessierte weiter, insbesondere an Erzieher/innen, Lehrer/innen und andere pädagogische Fachkräfte, gern auch an die Lehrer/innen und Erzieher/innen Ihrer Kinder, Enkel, Freunde etc.

    Mit freundlichen Grüßen

    Sybille Haußmann

    Kreisverwaltung Düren
    Stabsstelle für Migrationsangelegenheiten Raum 63 (HausA)
    Bismarckstr. 16
    52351Düren
    Tel.: 0049-2421-22-2150
    Fax: 0049-2421-22-2586
    Handy: 0160-97265026
    Email: s.haussmann@kreis-dueren.de

    Ausstellungsverlage:
    Folgende Verlage stellen ihr didaktisches Material zu den Themen „Mehrsprachigkeit“ und „Arbeit in multikulturellen und heterogenen Gruppen“ vor.
    Anadolu Verlag
    Bildungsmedien Service GmbH
    Cornelsen Verlag E&Z Verlag
    Ernst Klett Sprachen GmbH
    Finken Verlag
    Önel Verlag
    Verband Binationaler Familien und Partnerschaften (iaf)

  • Wir benötigen Ihre Unterstützung beim neuen Projekt!

    Wir benötigen Ihre Unterstützung beim neuen Projekt!

    Wir benötigen Ihre Unterstützung beim neuen Projekt!

    Lebenswege
    Zur Wanderungsgeschichte der Menschen in der Region Rhein-Erft-Rur

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    die Arbeitsgemeinschaft der Archivarinnen und Archivare im Rhein-Erft-Kreis plant als neues Projekt eine Ausstellung und dazu eine Veröffentlichung mit dem Arbeitstitel „Lebenswege. Zur Wanderungsgeschichte der Menschen in der Region Rhein-Erft-Rur“. Die Ausstellung und das Begleitbuch sollen verdeutlichen, dass Migration und Integration unsere Geschichte schon seit ihren Anfängen prägen. Heute stehen Integration und Migration im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit – und viele Menschen auch in unserer Region halten die aktuellen Herausforderungen für eine historische Ausnahmesituation. Wir werden anhand der in unseren Archiven überlieferten Quellen darstellen, dass Menschen aus unterschiedlichsten Gründen schon immer in unsere Region zugewandert, aber ebenso ausgewandert sind.

    Dabei benötigen wir die Unterstützung der Bevölkerung und hier speziell derjenigen, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten – woher auch immer – in unsere Region zugewandert sind.

    Es würde uns sehr helfen, wenn Sie als Zugezogene Fotos von sich und ihren Familien aus ihrer alten oder neuen Heimat zur Verfügung stellen könnten. Wir können auch Gegenstände gebrauchen, die eine besondere Bedeutung für das Leben der Migrantinnen und Migranten haben: Dinge, die sie vielleicht aus ihrer ersten Heimat mit nach Deutschland gebracht haben, die über die Gründe des Zuzugs oder über die Ankunft und die erste Zeit in Deutschland Auskunft geben. So hat z.B. eine italienische Familie den Schlüssel ihrer ersten Eisdiele behalten, ein Gastarbeiter verwahrte den Rasierpinsel aus der Heimat bis zum Eintritt in den Ruhestand im Spind an seiner zunächst neuen Arbeitsstelle.

    Wer das Vorhaben unterstützen möchte, kann sich gern entweder an das Stadtarchiv Kerpen, Frau Harke-Schmidt (Kontakt unten genannt), oder an mich wenden und Fotos oder andere mögliche Ausstellungsstücke abgeben. Die Fotos werden gescannt und gehen danach an die Eigentümer/innen zurück. Die Gegenstände, die in der Ausstellung gezeigt werden, wandern etwa 1 bis 2 Jahre durch die Kommunen der beiden Kreise und sind dann in den einzelnen Orten zu sehen. Nach Ende der Ausstellung werden natürlich auch diese Gegenstände, die für die Dauer der Ausstellung versichert werden, den jeweiligen Eigentümer/innen zurück gegeben.

    Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns bei diesem Projekt unterstützen und die Anfrage auch an andere Interessierte weiterleiten.

    Stadtarchiv Kerpen, Stadtarchivarin Susanne Harke-Schmidt
    Stiftsstraße 8
    50171 Kerpen
    Tel: 02237- 922170
    Fax: 02237- 922171
    E-Mail: historisches-archiv@stadt-kerpen.de
    oder sharke-schmidt@stadt-kerpen.de

  • Bildungsmonitor 2010 und 2009

    Bildungsmonitor 2010 und 2009

    Bildungsmonitor 2010

    Bei gleicher sozialer Herkunft besuchen türkische Kinder häufiger ein Gymnasium Türkischstämmige Kinder besuchen häufiger ein Gymnasium als ihre deutschen Mitschüler, wenn sie aus gleichen sozialen Verhältnissen kommen. Das und weitere interessante Fakten bringt der Bildungsmonitor 2010 zutage.

    Bildungsmonitor 2009

    Bildungserfolg hängt von Herkunft ab

    Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlichte den Bildungsmonitor in diesem Jahr zum siebten Mal. Seit 2004 betrachtet die Studie das deutsche Bildungssystem und untersucht in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Dabei bewertet sie den Beitrag der Bildung zum Wirtschaftswachstum. Zu den betrachteten Handlungsfeldern gehört unter anderem die Integration. Untersucht wurde in diesem Zusammenhang, in welchen Umfang es dem Bildungswesen gelingt, die Verknüpfung des Bildungsstands im Elternhaus mit den Bildungsergebnissen der Kinder zu lösen. Deutlich wird, dass weiterhin bekannte Problematiken im Bereich der Integration bestehen. Es sind aber auch positive Erkenntnisse und Lösungsansätze vorhanden. Wachstum von 34 Milliarden Euro Aus ökonomischer Perspektive betont die Studie, dass sich ein Fördern der Bildungschancen von Migranten positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirkt. Im Jahr 2009 betrug der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 19 Prozent. Aus dem Bildungsmonitor geht hervor: „Wenn das durchschnittliche Bildungsniveau der in Deutschland lebenden Zuwanderer zumindest auf das Niveau der deutschen Bevölkerung angehoben wird, können in zehn Jahren Wachstumsimpulse in Höhe von 34 Milliarden Euro pro Jahr erwartet werden“. IW-Geschäftsführer Hans-Peter Klös ist überzeugt, dass eine bessere Integration die wirtschaftliche Entwicklung „begünstigt“ und sich auch aus Sicht der öffentlichen Hand „lohnt“. Verbesserungspotenzial ist schon im Kindergarten vorhanden. „Herkunftseffekte“, wie es das IW umschreibt, können durch längeres und früheres Fördern verringert werden. Das Unterangebot von Kindertagesbetreuungen werde diesem Bedürfnis nicht gerecht. Auch Ganztagsschulen könnten „Herkunftseffekte“ verringern. Schon 20 Prozent mehr Lernzeit wirken sich laut Bildungsmonitor positiv auf das Leseverständnis aus. Migrantenkinder häufig in einer Klasse Eine weitere Problematik besteht laut Studie in der Verteilung der Kinder. 30 Prozent der Kinder mit einer nicht-deutschen Muttersprache besuchen Bildungseinrichtungen, in denen über die Hälfte der Kinder ebenfalls Deutsch nicht als Muttersprache haben. Der Einfluss des sozialen Hintergrundes auf den Bildungserwerb wird besonders im Übergang von der Grundschule auf die Oberschule deutlich. Kinder türkischer Herkunft besuchen seltener ein Gymnasium oder eine Realschule. Bei gleicher schulischer Leistung und sozialem Hintergrund besuchen sie jedoch sogar häufiger ein Gymnasium oder eine Realschule als ihre deutschen Mitschüler. Im Studium ist Ähnliches zu beobachten. Studierende mit Migrationshintergrund schließen bei vergleichbarem sozioökonomischem Hintergrund und Leistungen in Mathematik häufiger das Studium ab als solche ohne Migrationshintergrund. In Deutschland beeinflusst der sozioökonomische Hintergrund den Bildungserwerb immer noch sehr stark. Personen mit Migrationshintergrund leben mehr als doppelt so häufig in relativer Einkommensarmut wie die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Und weil der schulische Erfolg stark mit den finanziellen Verhältnissen der Familie zusammenhängt, warnt das IW: „Bildungsarmut droht sich zu vererben.“

  • In Deutschland unerwünscht

    In Deutschland unerwünscht

    13.10.2010 / Berlin/Brandenburg

    In Deutschland unerwünscht
    Türkische Väter-Gruppe diskutiert Seehofers Äußerung zum Zuwanderungsstopp

    Von Nissrine Messaoudi

    Sarrazin scheint eine Lawine losgetreten zu haben. Seit er seine Thesen von der genetisch vererbbaren Verdummung von Arabern und Türken verkündete, wird nun alle drei Tage eine neue Äußerung publik, die Migranten diffamiert. Diese Woche ist es der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), der einen Zuwanderungsstopp für Araber und Türken fordert.
    Wie fühlt man sich angesichts der anhaltenden »Integrationsdebatte« als arabisch- oder türkischstämmiger Mensch in Deutschland, fragt Kazim Erdogan am Montagabend die Mitglieder der ersten türkischen Väter-Gruppe im Bezirk Neukölln. Normalerweise besteht der Gesprächskreis aus rund 20 oder 30 Männern türkischer Herkunft. An diesem Abend sind es zwölf. Tabus gibt es keine. Thematisiert werden bei Tee und Gebäck Gewalt in der Ehe, Probleme bei der Erziehung, Geschlechterrollen und Alltägliches, das die Väter belastet. Aber auch aktuelle politische Debatten, so wie an diesem Montag.
    »Seehofers Äußerungen führen dazu, dass sich auch die integrierten Menschen mit Migrationshintergrund nicht mehr erwünscht fühlen«, lautet eine Antwort. Angst mache sich breit, denn die Ablehnung gegenüber Migranten komme nicht vom rechten Rand, sondern von der Mitte der Gesellschaft. Erdogan selbst kenne türkischstämmige Akademiker, die nach ihrem Studium lieber nach Istanbul ziehen, weil sie dort bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Doch mit den Jobchancen allein habe die Auswanderung nichts zu tun. »Ständig abgestempelt zu werden, als hätte man nichts erreicht – das belastet«, so der Psychologe und Kursleiter Erdogan.
    Die gemischte Gruppe – es sind Unternehmer, Studenten, Arbeiter, angehende Rentner und auch ein Gefängnisinsasse auf Freigang dabei – diskutiert das Sujet sehr kontrovers. Er teile zwar Seehofers Auffassung nicht, dennoch dürfe man nicht verschweigen, dass es nun einmal Migranten gibt, die seit 20 Jahren in Deutschland leben und beispielsweise kaum Deutsch sprechen, wirft einer der Väter ein. Man müsse der Gesellschaft, in der man lebt, mit Respekt begegnen, meint ein anderer. Jugendliche, die deutschstämmige Mitschüler beschimpfen, das dürfe man ebenfalls nicht hinnehmen, fordert ein weiteres Mitglied des Gesprächskreises.
    Der 65-jährige Süleyman, der sich die Debatte ruhig anhört und dabei sein Sudoku-Heft mit Zahlen versieht, macht sich vor allem Sorgen um die Zukunft seiner Enkel. »Ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass ich als sogenannter Gastarbeiter 36 Jahre für dieses Land gearbeitet habe, ich habe Steuern gezahlt und mich an die Grundgesetze gehalten. Alles was ich in meinem Leben aufgebaut habe, scheint auf meine Enkel niederzufallen, denn meine Leistungen sind nie anerkannt worden«, sagt der Mann mit weißem Haar und Schnurrbart.
    Die Frage, die in der aktuellen Migranten-Debatte bisher keiner gestellt habe, sei: »Was wurde mit der Art und Weise erreicht, mit der über Einwanderer gesprochen wird?« fragt Erdogan. Konstruktive und sachliche Vorschläge, wie man mit Integrations-Problemen umgehen soll, gebe es kaum. Stattdessen würden Ängste geschürt und Migranten das Gefühl vermittelt, kein Teil der Gesellschaft zu sein, so Erdogan. Um so wichtiger sei es, Initiativen wie die Väter-Gruppe weiterzuführen. Anfangs war der 2004 gegründete Gesprächskreis unbekannt. Jetzt wird europaweit über die Väter berichtet. Dass ihre Meinung etwas zählt, beweist die Einladung von Grünen-Fraktionschefin Renate Künast. Am heutigen Mittwochabend sollen ihr sechs Väter im Bundestag ihre Sicht auf die Integrationsdebatte schildern.
    www.initiative-neukoelln.de[1]
    Links:
    1.

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  • Mehrheiten mobben Minderheiten

    Mehrheiten mobben Minderheiten

    Schützt die Kartoffeln!
    Foto: ZB/Patrick Pleul

    13.10.2010 / Inland
    Mehrheiten mobben Minderheiten
    Der Begriff »Deutschenfeindlichkeit« ist in der Debatte um Integrationspolitik verfehlt
    Von Regina Stötzel

    Mit ihrer Warnung vor »Deutschenfeindlichkeit« benutzt Familienministerin Kristina Schröder einen Begriff aus einer Debatte der GEW, der bereits als untauglich verworfen wurde.
    Familienministerin Kristina Schröder (CDU) hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Wenn andere Frauen fördern, fördert sie Jungen und Männer. Programmen gegen Rechtsextremismus setzt sie Programme gegen »Linksextremismus« entgegen. Und wenn andere Ausländerfeindlichkeit beklagen, warnt sie vor »Deutschenfeindlichkeit«.
    Bei der Verteidigung ihres Unionskollegen Horst Seehofer, der für eine Zuzugsbeschränkung von Arbeitskräften aus der Türkei und den arabischen Ländern plädiert hatte, kam ihr wohl eine Tagung der Berliner GEW mit dem Titel »Der Streit um die sogenannte Deutschenfeindlichkeit« Anfang Oktober gerade recht. Wenn schon Berliner Lehrer berichten, dass deutsche Kinder auf den Schulhöfen gemobbt werden, wird man das ja auch mal so sagen dürfen.
    Nun klopfen sich Unionspolitiker auf die Schulter, dass sie das Thema nicht den Nazis überlassen haben. Die freuen sich dennoch. In einem offenen Brief der NPD an die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, heißt triumphierend: »Noch vor vier Wochen hätten Sie jeden, der auf die realexistierende Inländerfeindlichkeit von Ausländern in unserem Land hingewiesen hätte, glattweg als ›rechte Dumpfbacke‹ oder Schlimmeres abgekanzelt.«
    Der eigentliche Auslöser der Debatte um »Deutschenfeindlichkeit« war ein Artikel in der »Berliner Lehrerzeitung« vom November 2009. Obwohl darin der Begriff recht unbedarft verwendet wird, taugt die Analyse nicht zur Vereinnahmung durch Rechtsradikale. Die Autoren sprechen darin von einer »verstärkten Segregation der Schülerschaft«. Während »Deutschstämmige und aufstiegsorientierte Migrantenfamilien« aus bestimmten Schulbezirken flüchteten, blieben die Kinder und Jugendlichen »aus armen, bildungsfernen Familien, vor allem mit Migrationshintergrund« zurück. Es komme zu »wechselseitiger Abschottung«, zu Beschimpfungen und Konflikten. »Die Auseinandersetzungen scheinen auch eine Art Machtspiel zu sein, bei dem die eigentlich privilegierte Gruppe diese Privilegien durch die Mehrheitsverhältnisse verloren hat.«
    Bei der Tagung der GEW Anfang des Monats einigten sich die Diskutanten darauf, dass der Begriff »Deutschenfeindlichkeit« unangebracht sei. Tatsächlich versuchten benachteiligte Jugendliche, gegenüber den noch schwächeren Stärke zu zeigen. Es gehe letztlich um Schichtzugehörigkeiten, nicht um die ethnische Herkunft.
    Auch Marianne Demmer, die stellvertretende Vorsitzende der GEW, findet den Begriff »Deutschenfeindlichkeit« schlicht »daneben«. Es gehe um »Mobbingprobleme unter Pubertierenden«, die immer dann entstünden, wenn es »Spannungen zwischen Mehrheiten und Minderheiten« gebe. »Die Familienministerin instrumentalisiert in der Debatte die vermeintlich linke GEW als Kronzeugin für eine Ethnisierung der Integrationsprobleme«, sagt Demmer, und spricht von »einseitigen Schuldzuweisungen« gegenüber den Einwanderern.
    Die Entstehung von Problembezirken und die frühe Aufteilung der Kinder in verschiedene Schultypen führe zu einer »ständigen Konzentration von Problemen«. Abhilfe schaffen könnte die Veränderung der Schuleinzugsbereiche und ein großer Einsatz von Lehrern und Sozialpädagogen. Vor allem aber müsse diese Gesellschaft es schaffen, allen Jugendlichen eine Perspektive zu bieten.
    »Die sogenannte Deutschenfeindlichkeit von Muslimen ist ein Bildungsproblem«, sagt auch Christian Pfeiffer, der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, in der »Süddeutschen Zeitung«. Türkische Realschüler und Gymnasiasten äußerten kaum Stereotype gegenüber Deutschen.
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  • Deutsche Jugendliche mögen Türken am wenigsten

    Deutsche Jugendliche mögen Türken am wenigsten

    Foto: dapd

    Studie zur Integration
    Deutsche Jugendliche mögen Türken am wenigsten

    VON NILS DIETRICH –
    zuletzt aktualisiert: 12.10.2010

    Düsseldorf (RPO). CSU-Chef Horst Seehofer hat die Diskussion um die Integration von Ausländern mit seinen umstrittenen Äußerungen neu angefacht. Doch wie nah ist die Sicht der Politiker an der Realität? Eine Studie gewährt nun Einblicke in das Verhältnis der einzelnen, in Deutschland lebenden Bevölkerungsgruppen zueinander. Demnach sind Türken bei deutschen Jugendlichen besonders unbeliebt. Umgekehrt suchen türkische Heranwachsende Kontakt zu ihren deutschen Altersgenossen.
    Während die Politik über die Integration speziell von muslimischen Mitbürgern streitet, haben deutsche Jugendliche ihr Urteils bereits gefällt. Das Kriminologische Institut Niedersachsen (KFN) hat für eine Studie rund 1600 türkischstämmige und über 20.000 deutsche Heranwachsende befragt. Ergebnis: Könnten sie sich die Deutschen ihre Nachbarn aussuchen, würden sie am liebsten unter ihresgleichen wohnen. Auf Platz zwei folgen die Schweden, während die Türken die rote Laterne erhielten – hinter Italienern, Schwarzafrikanern, Juden und Aussiedlern.
    Umgekehrt ergibt sich ein anderes Bild: Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund wünschen sich Deutsche als Nachbarn. 40,9 Prozent fänden diese „sehr angenehm“, weitere 16,3 Prozent kreuzten „angenehm“ an. „Die Türken wünschen sich mehr Kontakt zu den Deutschen, aber die Deutschen zeigen ihnen die kalte Schulter“, sagte Christian Pfeiffer, der Leiter des Forschungsinstituts, der „Süddeutschen Zeitung“. Auch schlechte Erfahrungen deutscher Jugendlicher mit türkischen Altersgenossen hätten zu diesem Ergebnis beigetragen. „Es gibt eine Macho-Kultur, die hier Probleme macht“, erklärte er.
    Die Studie, die bereits im Juni veröffentlicht wurde und nun neue Brisanz bekommt, zeigt darüber hinaus zwei Auffälligkeiten: Sämtliche Gruppierungen würden lieber unter sich bleiben. Dieses in der Wissenschaft als „Homophilie“ beschriebene Phänomen wird vor allem auf eine leichtere Kommunikation untereinandern sowie ähnliche Interessen und Einstellungen zurückgeführt.
    Der zweite Punkt: Die Türken werden bis auf wenige Ausnahmen von allen befragten Gruppen als am wenigsten angenehme Nachbarn genannt. Dabei muss jedoch festgehalten werden, dass keine Gruppierung bei den befragten Viert- und Neuntklässlern als sehr unangenehm empfunden wird. Selbst vergleichsweise „unbeliebte“ Nachbarn erhielten Beliebtheitswerte im Mittelfeld.
    Phänomen „Deutschenfeindlichkeit“
    Während die Deutschen in der Rubrik „Nachbarn“ durchweg gut abschnitten, ergab eine weitere Frage ein ganz anderes Bild. Hier ging es um Übergriffe, die die Jugendlichen gegen Deutsche begangen haben. 23,7 Prozent gaben an, bewusst einen Deutschen beschimpft zu haben. 4,7 Prozent hätten bereits zugeschlagen. „In Anlehung an den Begriff der ‚Ausländerfeindlichkeit‘ lässt sich hier auch von ‚Deutschfeindlichkeit‘ sprechen“, heißt es in der Studie.
    Heinz-Peter Meidinger, Chef des Deutschen Philologenverbands, warnte am Montag vor dem Phänomen: Solche Formen von Mobbing hätten nicht persönliche, sondern in erster Linie ethnische und soziale Ursachen. „Wir stehen in Deutschland vor dem zunehmenden Problem einer sozialen Segregation von einzelnen Migrationsgruppen, einer Ghettoisierung bestimmter Stadtteile und in der Folge einer Ghettobildung im Schulbereich“, mahnte er. Berliner Pädagogen hatten beklagt, dass Schüler aus Zuwandererfamilien immer wieder deutsche Kinder ausgrenzten und beschimpften. Auch Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hatte am Wochenende auf dieses Phänomen verwiesen und erklärt, sie habe damit eigene Erfahrungen gemacht.
    Bei den Zahlen der Studie muss jedoch genau hingeschaut werden. Türkische Jugendliche werden in dieser Kategorie vor Migranten aus dem ehemaligen Yugoslawien und Südeuropäern an der Spitze geführt. Ethnische Gruppen, die als gut integriert gelten, liegen in dem Rating am Ende. Allerdings haben 41,4 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die Deutsche in irgendeiner Form angegriffen haben, selbst einen fremdenfeindlichen Übergriff erlebt.
    Bildung ist ausschlaggebend
    Pfeiffer verwies in dem Blatt auf einen Zusammenhang zwischen Bildung und den Vorurteilen zwischen den einzelnen Gruppierungen. Je enger der Kontakt sei, umso geringer sei die Abneigung gegeneinander. In Realschulen und Gymnasien ist das Problem weniger ausgeprägt. „Die sogenannte Deutschenfeindlichkeit von Muslimen ist ein Bildungsproblem“, sagte Pfeiffer dem Blatt.
    Die Ergebnisse der Integrationsstudie „Ungenutzte Potenziale“, die Anfang 2009 für Aufsehen sorgte, stützen diese These. Von den rund 2,8 Millionen Türkischstämmigen in Deutschland haben 30 Prozent keinen Schulabschluss, berichtete das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung seinerzeit. Nur 14 Prozent hätten das Abitur, nicht einmal halb so viele wie in der deutschen Bevölkerung und weniger als bei den anderen Zuwanderergruppen. Damit landen die Menschen türkischer Abstammung auf dem letzten Platz.
    Ein weiteres Ergebnis der Studie: 93 Prozent der in Deutschland geborenen Verheirateten führen ihre Ehe mit Personen der gleichen Herkunftsgruppe. Eine Vermischung mit der Mehrheitsgesellschaft findet also nur in geringem Umfang statt. Außerdem erschwere die große Zahl der Türken die Integration. So sei es möglich, unter sich zu bleiben und die Sprachbarriere zu umgehen. Bei anderen Migranten ist die Integration nach Ansicht der Autoren deutlich weiter fortgeschritten, Mischehen sind wesentlich weiter verbreitet.
    URL: www.rp-online.de/politik/deutschland/Deutsche-Jugendliche-moegen-Tuerken-am-wenigsten_aid_917489.html

  • Bildung, Betreuung, Erziehung – Webseiten

    Bildung, Betreuung, Erziehung – Webseiten

    Bildung, Betreuung, Erziehung

    Webseiten – nicht nur – für Eltern:

    Informationen zum Thema Übergang Kita – Schule hält der Deutsche Bildungsserver bereit:
    Portal der Bertelsmann-Stiftung zu diesem Themenfeld:
    Studie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF):
    Portal Rucksack und Griffbereit der RAA:

  • Türkischer Minister ruft Türken zu Integration auf

    Türkischer Minister ruft Türken zu Integration auf

    FOTO: PICTURE-ALLIANCE / APA/ANDREAS P/PICTUREDESK.COM
    Der türkische Minister Egemen Bagis fordert Migranten unter anderem auf, Deutsch zu lernen

    FACHKRÄFTE-MANGEL

    Türkischer Minister ruft Türken zu Integration auf
    Europaminister Bagis fordert von seinen Landsleuten den Willen zur Integration. In Berlin streitet die Regierung weiter über Zuwanderung.

    Der türkische Europaminister Egemen Bagis hat seine Landsleute und die türkischstämmigen Deutschen zu einer besseren Integration aufgerufen. In der „Bild“-Zeitung forderte Bagis, die deutsche Sprache zu lernen und sich den Sitten und Gebräuchen des Gastlandes anzupassen.
    Es gehe nicht darum, die eigene Kultur aufzugeben, sondern sich als „Botschafter der Türkei“ zu verstehen. Der Minister betonte, die türkische Regierung stehe voll und ganz hinter der Idee der Integration – so wie sie für eine Aufnahme der Türkei in die EU sei.
    Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, plädierte für eine engere arbeitsmarktpolitische Zusammenarbeit mit der Türkei. Diese sei auf längere Sicht ein gutes Partnerland für einen flexiblen Arbeitsmarkt, sagte Zimmermann dem „Hamburger Abendblatt“. Er bezeichnete es als „schweres Missverständnis“ zu glauben, Türken und Araber seien für den deutschen Arbeitsmarkt weniger tauglich.
    Zimmermann widersprach damit CSU-Chef Horst Seehofer. Dieser hatte es als offenkundig bezeichnet, dass sich Zuwanderer aus anderen Kulturkreisen wie aus der Türkei und arabischen Ländern auf dem deutschen Arbeitsmarkt für Fachkräfte schwerer täten.
    Nach den Äußerungen von Seehofer zur Zuwanderung streitet auch die schwarz-gelbe Koalition über Strategien gegen den Fachkräfte-Mangel. „Wir benötigen nicht weniger, sondern erheblich mehr gesteuerte Zuwanderung“, sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Johannes Vogel, der „Passauer Neuen Presse“. „Der Wettbewerb um die klügsten Köpfe muss endlich ernstgenommen werden.“
    Der FDP-Politiker fügte hinzu, es müsse zwar auch alles daran gesetzt werden, „jedem Langzeitarbeitslosen eine Perspektive zu geben“. Aber nicht jede freie Ingenieurstelle könne mit einem deutschen Arbeitslosen besetzt werden. Er forderte daher eine „sehr viel stärkere Willkommensstruktur“.
    Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl (CSU), unterstützte seinen Parteichef und wandte sich gegen Forderungen nach weiterer Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten. „Wir brauchen die klügsten Köpfe und bekommen Analphabeten“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ über die derzeitige Lage. Das müsse sich ändern.
    Uhl wies darauf hin, dass kommendes Jahr ab dem 1. Mai 70 Millionen Menschen aus den Beitrittsländern Osteuropas Niederlassungsfreiheit in der EU genössen, davon 38 Millionen im erwerbsfähigen Alter. „Wie viele davon Gebrauch machen, weiß im Moment kein Mensch. Bevor wir aber noch weitere Menschen aus fremden Kulturkreisen zu uns holen, sollte man diese legale Völkerwanderung abwarten“, forderte der CSU-Politiker.

    Der Integrationsbeauftragte der Unionsfraktion im Bundestag, Stefan Müller, sieht vor allem bei Zuwanderern aus der Türkei deutliche Integrationsprobleme. „In der Tat sind relativ gesehen Muslime, vor allem türkische Muslime, schlechter integriert als andere“, sagte der Geschäftsführer der CSU im Bundestag in Berlin.
    Türkische Zuwanderer schnitten bei der Schulbildung nicht nur im Vergleich zu Migranten aus Südeuropa und zu Aussiedlern relativ schlecht ab, sondern auch im Vergleich zu Zuwanderern aus anderen muslimischen Herkunftsländern. Müller beruft sich dabei auf eine Studie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
    AFP/dpa/Reuters/tma/mbd

    Quelle:

  • Deutsche Sprache ist Pflicht

    Deutsche Sprache ist Pflicht

    „Schule muss immer integrieren“: Deutschlehrer Frank Müller im Unterricht am Privatgymnasium des Vereins für Integration und Bildung (VIB) in Hannover. Foto: dpa

    Datum: 12.10.2010
    Kinder fördern: Seit drei Jahren gibt es in Hannover ein türkisches Privatgymnasium


    Deutsche Sprache ist Pflicht
    Hannover. Auf den ersten Blick scheint es paradox: Damit ihre Kinder besser Anschluss finden in Deutschland, haben Türken in Hannover ein eigenes Gymnasium gegründet, in dem sie weitgehend unter sich sind. Die Integration gelinge besser bei einer gezielten Förderung der Nachwuchsgeneration, ist das Konzept. Die Sprache sei ein wichtiger Schritt zur Integration, sind sich die Lehrer einig, die Migranten müssten allerdings auch angenommen werden und eine Chance erhalten.

    Am Anfang der Privatschule stand der Verein für Integration und Bildung (VIB), der türkischstämmigen Kindern seit 15 Jahren Nachhilfe gibt. Schließlich kam der Wunsch nach einer Schule, vor drei Jahren startete das Gymnasium. Es steht Schülern sämtlicher Herkunft offen, 80 Prozent der Schüler aber haben ausländische Wurzeln, zwei Drittel davon in der Türkei.
    „Wir wissen, dass gute Bildung das Leben einfach macht. Wir haben uns gewünscht, dass Kinder mit und ohne Migrationshintergrund die selben Chancen erlangen“, meint Schulverwaltungsleiter Rakip Dumlu. Deshalb habe er auch die Schule mitgegründet. Von den 31 Lehrern haben nur zwei türkische Wurzeln.
    Die Schule sieht von außen aus wie jedes andere Schulgebäude: graue Fassade und jede Menge Fenster. Vergeblich sucht man eine Büste des Gründers der türkischen Republik Mustafa Kemal Atatürk, die in der Regel in jeder Schule in der Türkei steht. Plakate informieren über Freizeitangebote, auf deutsch. Die Zahl der muslimischen Kinder liegt zwar bei rund 70 Prozent. Dennoch gibt es keinen islamischen Religionsunterricht. Nur wenige Mädchen tragen ein Kopftuch.
    Jörg Steidl ist Mathematiklehrer am deutsch-türkischen Gymnasium. Integration sei schulintern kein Thema, meint er. „Ein Umfeld, in das sich die Schüler integrieren müssen, gibt es nicht.“ Die Schüler müssten sich indes an eine klare Regel halten: In der Schule muss Deutsch gesprochen werden – auch auf dem Pausenhof. In der deutschen Alltagssprache seien die Kinder fit und versiert. „Aber es ist viel zu wenig für das heutige Gymnasium. Wir müssen im naturwissenschaftlichen Unterricht ein ausgesprochenes Sprachtraining machen.“
    „Hauptsache, sie sind fair“
    Kamil, Bera und Samara sind 14 Jahre alt und besuchen die neunte Klasse. Ihre Eltern stammen aus der Türkei und Spanien. Kamil ist in dieser Schule, weil er seiner Meinung nach in einer staatlichen Schule weniger gefördert würde. „Wir haben Nachmittagsunterricht, die Lehrer helfen uns“, sagt der 14-Jährige, der Arzt werden will. Ob ein russischer, deutscher oder türkischer Lehrer sie unterrichte, sei egal, meint Bera. „Hauptsache, sie sind fair zu den ausländische Schüler. Hier wird man gefordert und gefördert.“
    Einer der Lehrer, der die Schüler fordert, ist Frank Müller. Er unterrichtet Deutsch sowie Werte und Normen. „Integration ist etwas, was die Schule immer bewerkstelligen muss“, sagt der 48-Jährige. Die Schule müsse immer versuchen, Kinder in die Gesellschaft zu integrieren. Voraussetzung für eine Integration sei es, die Sprache zu beherrschen. „Für mich ist Integration dann gelungen, wenn man sich gegenseitig befruchtet, kooperiert und bessert.“ (lni)
    Von Güngör Öztürker

    Quelle:

  • Premierenfeier: „Jaffa-the Orange´s Clockwork“

    Premierenfeier: „Jaffa-the Orange´s Clockwork“

    Premierenfeier: „Jaffa-the Orange´s Clockwork“
    10 Oktober 2010
    um 19:00 im Filmforum
    im Museum Ludwig/Köln

    Wer kennt sie nicht, die Jaffa-Orange? Seit Jahrzehnten ist sie lecker, gesund und weltberühmt. Selbst Stars wie Ingrid Bergman und Louis Armstrong posierten für sie – „Jaffa“ war die Coca-Cola der Fruchtsäfte. Die Geschichte der Hafenstadt Jaffa, deren Rumpf heute ein Stadtteil von Tel Aviv ist, ist Jahrtausende alt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war sie eine der lebendigsten und kosmopolitischsten Städte des Nahen Ostens – kulturell, ökonomisch und politisch. In ihrem Umland wurden über Jahrhunderte Orangen kultiviert, der Export der palästinensischen „Jaffa-Oranges“ durch den Hafen gewährleistet.
    Anhand von einzigartigem Archivmaterial, Zeitzeugeninterviews und Expertengesprächen spürt Regisseur Eyal Sivan der Orangen-Marke nach und schreibt eine Geschichte jenseits nationalistischer Historiographie.
    IL/ D/ F/ B2009, 88 Min, hebr./arab./engl./franz. mit dt. UT, Regie: Eyal Sivan, (Redaktion im WDR: Jutta Krug)
    Seit über 20 Jahren setzt sich der Regisseur Eyal Sivan in seinen Filmen mit verschiedenen Spielarten politischer Gewalt und kollektiver Erinnerung auseinander. Er verweigert sich dabei nationalistischen Narrativen und legt das Augenmerk häufig auf Täterschaft und Mitläufertum, sei es in seinen Arbeiten über Wirkungen des Zionismus oder die Auseinandersetzungen mit den Genoziden in Afrika, mit Überwachungsmaterialien der Stasi oder seinem bahnbrechenden Werk EIN SPEZIALIST – PORTRAIT EINES MODERNEN MÖRDERS (1999), das Pate für zahlreiche Filme über Kriegsverbrechertribunale gestanden hat und steht.
    Im Anschluß Filmgespräch mit Eyal Sivan (Moderation: Irit Neidhardt) und Umtrunk auf Einladung des WDR
    Eine Veranstaltung von mec film und WDR
    ————–
    Irit Neidhardt
    mec film (middle eastern cinemas)

    Gabriel-Max-Str. 16
    10245 Berlin
    Germany
    T 49-(0)30-66766700
    F 49-(0)30-66766699

  • Feier der Religionen 2010: ma(h)l-zeit!

    Feier der Religionen 2010: ma(h)l-zeit!

    PRESSEMITTEILUNG
    Feier der Religionen 2010: ma(h)l-zeit!


    Mülheim an der Ruhr, 5. Oktober 2010

    Am kommenden Sonntag, den 10. Oktober 2010, enden die Interkulturelle Wochen in Mülheim an der Ruhr.
    Als Abschlussveranstaltung findet an diesem Tag eine FEIER DER RELIGIONEN statt. In diesem Jahr ist diese im Evangelischen Gemeindezentrum Dorfkirche auf der Holunderstraße 5 zu Gast.
    Das Mülheimer Bündnis der Religionen/Glaubensgemeinschaften für Frieden richtet bereits zum dritten Mal eine FEIER DER RELIGIONEN aus und lädt alle interessierten Mülheimerinnen und Mülheimer dazu ein. In diesem Jahr lautet das Motto ma(hl)-zeit und beschäftigt sich mit den verschiedenen rituellen Speisen in den einzelnen Religionen und Glaubensgemeinschaften. Sie werden vorgestellt, erklärt – und dem Publikum zum probieren gegeben. Dazu reicht Friedenskoch Jalil Schwarz Mokka aus Jerusalem.
    Der Weg zum Frieden nimmt Zeit in Anspruch – auch dies wird während der FEIER DER RELIGIONEN thematisiert. Und im Anschluss an das offizielle Programm nehmen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Religionen und Glaubensgemeinschaften Zeit, sich mit den Gästen gemütlich bei Kaffee und Kuchen über Religionen, rituelle Speisen und Wege zum Frieden auszutauschen. Die Teilnahme ist kostenfrei, es wird jedoch um eine Spende für das Projekt „Interreligiöser Kindergarten Neve Schalom/Wahat-alSalam“ (Oase des Friedens) gebeten.
    Es beteiligen sich daran die Katholische Kirche Mülheim an der Ruhr, der Evangelische Kirchenkreis Mülheim an der Ruhr, die Jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr- Oberhausen, die Evangelisch-methodistische Kirche, die Islamischen Gemeinden Mülheim an der Ruhr, die Bahai-Gemeinde Mülheim an der Ruhr und die Alevitischen Gemeinde Mülheim.
    Pressekontakt:

    Michael Rubinstein
    Sprecher des Mülheimer Bündnis der Religionen/Glaubensgemeinschaften für Frieden c/o Jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen
    Springwall 16
    47051 Duisburg
    Telefon: 0203/298 30 76
    Email: rubinstein@jgduisburg.de

  • Stellungnahme von Fachvertreterinnen und -vertretern der Islamwissenschaft

    Stellungnahme von Fachvertreterinnen und -vertretern der Islamwissenschaft

    Stellungnahme von Fachvertreterinnen und -vertretern der Islamwissenschaft und benachbarter akademischer Disziplinen zu den Empfehlungen des Wissenschaftsrats vom Januar 2010

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,
    viele von Ihnen werden in den vergangenen Monaten die Diskussionen über die Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur Einführung eines Faches „Islamische Studien“ an deutschen Universitäten verfolgt haben. Die Langversion der WR-Empfehlungen ist hier zugänglich:

    ein von Patrick Franke verfaßtes ausführliches Positionspapier finden Sie hier:

    Beim Orientalistentag in Marburg wurden im Rahmen einer Podiumsdiskussion verschiedene Kritikpunkte an diesen Empfehlungen aus Sicht der Islamwissenschaft artikuliert. Die im Zuge dessen angekündigte Stellungnahme von Fachvertretern und -vertreterinnen liegt nunmehr in einer überarbeiteten Form vor. Wir möchten Sie bitten, uns möglichst schnell (nicht später als bis zum 15. Oktober) Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge zukommen zu lassen. Diese werden wir, so weit wie möglich, einarbeiten, um dann in einem zweiten Durchlauf die Namen all derer einzusammeln, die bereit sind, den Aufruf öffentlich zu unterstützen. Die endgültige Version mitsamt Namensliste soll dann an politische Entscheidungsgremien (sprich: die zuständigen Kultusministerien), Universitätsleitungen sowie als Presseerklärung (möglichst im Namen der DAVO und der DMG) verschickt werden. Bitte beachten Sie, daß der Text unbedingt auf eine Seite beschränkt bleiben soll, weil im Zweifelsfalle kein Politiker mehr als eben diese eine Seite lesen wird.
    Wir hoffen auf möglichst zahlreiche Anregungen.
    Mit besten Grüßen

    PD Dr. Rainer Brunner
    Prof. Dr. Heidrun Eichner
    Prof. Dr. Patrick Franke Prof. Dr. Ulrike Freitag
    Prof. Dr. Stefan Reichmuth

    Stellungnahme von Fachvertreterinnen und -vertretern der Islamwissenschaft und benachbarter akademischer Disziplinen zu den Empfehlungen des Wissenschaftsrats vom Januar 2010

    Am 29. Januar 2010 veröffentlichte der Wissenschaftsrat (WR) seine „Empfehlungen zur Weiter-entwicklung von Theologien und religionsbezogenen Wissenschaften an deutschen Hochschulen“. Darin wurde unter anderem die Einrichtung eines bekenntnisorientierten Faches namens „Islamische Studien“ an mehreren deutschen Universitäten gefordert, um künftig unter staatlicher Aufsicht die Ausbildung von zukünftigen Lehrern für Islamischen Religionsunterricht, aber auch von Ima-men und Sozialarbeitern zu gewährleisten.
    Mit Blick auf die andauernde Integrationsdebatte mag ein solcher Schritt prinzipiell bedenkenswert und sinnvoll sein. Aus der Perspektive derjenigen akademischen Fächer, die sich bislang der wis-senschaftlichen Erforschung des Islams als Religion und Kultur gewidmet haben, insbesondere der Islamwissenschaft, können mehrere zentrale Punkte dieser Empfehlungen jedoch nicht widerspruchslos hingenommen werden.
    1. Die Benennung des neuen Faches als „Islamische Studien“ ist in hohem Maße irreführend, denn dadurch verschwimmen in bedenklicher Weise die Grenzen zur Islamwissenschaft in ihrer heutigen Form. Das vom WR geforderte Fach ist bekenntnisgebunden und muss als das benannt werden, was es dem Inhalt nach ist: Islamische Theologie. So wird es auch in den Empfehlungen der 1. Islam-konferenz (25. Juni 2009) bezeichnet, offenkundig mit Zustimmung der muslimischen Vertreter. Die Argumente, die der WR gegen eine derartige Namensgebung anführt, sind nicht stichhaltig. Die Islamwissenschaft ist dagegen ein bekenntnisneutrales Fach, dessen Erkenntnisinteresse sich über den Islam als theologisches Normensystem hinaus in thematisch breiter Ausdifferenzierung auf die Geschichte und Kultur muslimischer Gesellschaften in Vergangenheit und Gegenwart erstreckt. Die Einführung einer islamischen Theologie darf nicht zu Lasten der Islamwissenschaft gehen und die grundsätzlichen Unterschiede zwischen beiden Fächern verwischen.
    2. Als bekenntnisgebundene Theologie muss das Fach in einem entsprechenden institutionellen Kontext verankert werden. Das kann an einer religionspluralen allgemeinen Theologischen Fakultät geschehen oder an einer eigens einzurichtenden Fakultät für Islamische Theologie, ersatzweise auch an Zentren, die direkt der jeweiligen Universitätsleitung unterstellt sind. Die vom WR geforderte Ansiedlung an Philosophischen oder Kulturwissenschaftlichen Fakultäten stellt dagegen einen Ein-griff in deren wissenschaftliches Selbstverständnis dar und erscheint uns auch deshalb abwegig, weil die für das Fach neu zu schaffende Promotion eine theologische sein muss.
    3. Zusammensetzung, Rolle und Kompetenzen der vom WR vorgeschlagenen muslimischen Beiräte müssen weitaus genauer definiert werden, als das bislang der Fall ist. Das gilt vor allem in Anbetracht des Fehlens historisch gewachsener staatskirchenrechtlicher Vereinbarungen zwischen der Religionsgemeinschaft und dem Staat. Die weitreichenden Mitspracherechte bei der Stellenbesetzung, die den Beiräten zugestanden werden (faktisch denen der christlichen Kirchen entsprechend), stellen grundsätzlich einen Eingriff in die Autonomie der Universität dar. In der vorliegenden unklaren Form ist dies völlig inakzeptabel. Der Fall Kalisch in Münster sollte allen eindringlich vor Augen geführt haben, was bei einer derart ungeregelten Vorgehensweise passieren kann. Überdies erscheint die auch vom WR für die Beiräte geforderte islamisch-theologische Kompetenz bisher in keiner Weise gewährleistet.
    4. Nicht zuletzt fordern wir eine größere Transparenz sowohl im Hinblick auf die Empfehlungen des WR selbst als auch auf deren Umsetzung durch Politik und Universitätsleitungen. Wer entscheidet aufgrund welcher Kriterien, welche Standorte schließlich ausgewählt werden? Der Wettlauf, den sich mehrere Universitäten derzeit um die vom Bund in Aussicht gestellten Mittel liefern, muß nach klar nachvollziehbaren Regeln entschieden werden. Die akademische – nicht minder aber auch die steuerzahlende – Öffentlichkeit darf bei einem Verfahren mit derart weitreichenden Konsequenzen nicht einfach übergangen werden.

  • Keinen vor den Kopf gestoßen

    Keinen vor den Kopf gestoßen

    Wilfried Meisen

    KOMMENTAR

    Keinen vor den Kopf gestoßen
    Von Wilfried Meisen, 05.10.10
    Klug und bescheiden hat sich die Kerpener Moschee-Gemeinde beim Umbau ihres Gotteshauses am Stiftsplatz verhalten: das Gotteshaus ist ein Kompromiss, mit dem alle leben können, außer den Liebhabern orientalischer Baukunst.
    Anstatt die deutschstämmige Bevölkerung und Nachbarschaft mit Forderungen nach einem Minarett womöglich vor den Kopf zu stoßen und zu spalten, hat sie nur eine wenige Meter hohe Lichtkuppel bauen lassen. Die Moschee ist so von außen kaum zu erkennen, was etwas schade ist: Denn ein bisschen mehr orientalische Baukunst hätte dem ansonsten nicht gerade mit architektonischem Glanz verwöhnten Stiftsplatz gut getan. Wichtiger aber ist, dass sowohl die einheimischen als auch die türkischstämmigen Kerpener mit dem neuen Gebäude am Stiftsplatz leben können und sich keiner zurückgedrängt fühlt. Der Integration kann es nur guttun, wenn es für alle in Kerpen relevanten Religionsgemeinschaften auch repräsentative Gotteshäuser gibt.

    Quelle:

  • Aleviten wollen interkulturelle Begegnungen in Hausen

    Aleviten wollen interkulturelle Begegnungen in Hausen

    Aleviten wollen interkulturelle Begegnungen in Hausen

    Die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen (SUE NRW) fördert seit September 2010 bis August 2011 das Projektkonzept „Interkulturelle Seminare zur nachhaltigen Etablierung einer interkulturellen Begegnungsstätte in Hausen“. Das Projekt wird in Zusammenarbeit des Internationalen Forschungsinstitutes für Wirtschaft, Politik und Bildung e.V. (IFWPB) in Kerpen mit dem Alevitisch-Bektaschitischen Kulturinstitut e.V. (ABK) in Hausen/Wied durchgeführt.

    Die erste Auftaktveranstaltung fand mit einem Impulsvortrag der Aleviten/Bektaschiten zum Thema Versöhnung am 18. September 2010 in Hausen/Wied statt.

    Unter den etwa 15 Teilnehmern befanden sich auch der Ortsbürgermeister von Hausen (Wied), Karl-Josef Hühner, Schwester Gerlinde Maria vom Franziskanerinnen-Orden in Hausen (Wied), Diakon Hans Gerd Grevelding und Adel Yusuf (Kognition-Emotion e.V.). Eröffnet wurde die Veranstaltung seitens der Vertreterin des ABK e.V., Mehtap Cengiz, und Dr. Askim Müller-Bozkurt, IFWPB e.V. Danach hielt der Referent, Timur Boyraz, eine Präsentation zum Aleviten- und Bektaschitum und ging dabei besonders auf die theoretische und praktische Auffassung von “Versöhnung” ein. Auf die Präsentation folgte eine Diskussionrunde und ein gemeinsames Essen traditioneller türkischer Speisen.

    Weitere Informationen und Anmeldung für zukünftige interkulturelle Seminare (kostenfrei) unter: info@ifwpb.eu (www.ifwpb.eu) oder unter abk.enstitusu@gmx.net )

    Gefördert durch die