Kategorie: Regional

  • Unionspolitiker wollen IQ-Tests für Zuwanderer

    Unionspolitiker wollen IQ-Tests für Zuwanderer

    Zwei Politiker von CDU und CSU finden, dass Zuwanderungswillige künftig erst einmal ihre Intelligenz unter Beweis stellen sollten.

    Peter Trapp, innenpolitischer Sprecher der Berliner CDU, sagte der „Bild“-Zeitung: „Wir müssen bei der Zuwanderung Kriterien festlegen, die unserem Staat wirklich nützen.“ Neben einer guten Berufsausbildung und fachlichen Qualifikation müsse auch die Intelligenz ein Maßstab sein.

    „Ich bin für Intelligenztests bei Einwanderern“, sagte Trapp. Man dürfe diese Frage nicht länger tabuisieren.

    CSU-Europaexperte Markus Ferber nannte im Gespräche mit der „Bild“-Zeitung Kanada als Beispiel für ein solches Vorgehen. Das Land sei bereits viel weiter und verlange von Zuwandererkindern einen höheren IQ als bei einheimischen Kindern.

    Ferber forderte: „Wir brauchen eine einheitliche Regelung in Europa.“ Er erklärte weiter, humane Gründe wie Familiennachzug könnten auf Dauer nicht das einzige Kriterium für Zuwanderung sein.

    Wie schlau sind Sie? Mit dem kostenlosen WELT-IQ-TEST können Sie ihren Intelligenzquotient annähernd genau ermitteln.

    von Welt Online

    English Translation

  • Lesebrief Gaza-Hilfsflotte Courier vom 04.06.2010 „Aufklärer gesucht“

    Lesebrief Gaza-Hilfsflotte Courier vom 04.06.2010 „Aufklärer gesucht“

    zu „Aufklärer gesucht“ Ausgabe vom 04 Juni 2010

    Herr von Charles A. Landsmann.

    Erstmal zur Sache:

    Israel hält seit 37 Jahren Palästina völkerrechtswidrig besetzt.

    Palästinenser werden vom Land und von der See wie Vieh umzäunt und ihnen werden jegliche Medikamente und Nahrungsmittel von außen verwehrt.

    Ist die Lage so wie ich eben beschildert habe, oder wollen Sie uns noch darüber Aufklären Herr Landsmann?

    Deswegen haben Friedensaktivisten aus 32 Nationen, darunter auch viele aus der Türkei, versucht diese menschenunwürdige Blockade mit der Gaza-Hilfsflotte zu durchbrechen.

    Schon auf internationalen Gewässer wurden die Friedensaktivisten von israelitischen Elitesoldaten wie Piraten und Räuber angegriffen und getötet.

    Vor Somalien greifen Seeräuber die Frachter auch so an

    Gaddafi hatte so was mit dem Lokerbievorfall vorgemacht.

    Herr Landsmann, es geht hier nicht darum was aufzuklären, sondern es geht um glasklare Tatsachen, nämlich die Kidnapper, Räuber und Mörder dem internationalen Strafgerichtshof auszuliefern.

    Wie der Außenminister der Türkei Herr Davutoglu zu Recht sagte:

    “31 mai 2010 ist unsere 11 September 2001 geworden“.

    Wer waren die getöteten?

    Zivilisten.

    Wo wurden Sie getötet?

    Auf internationalem Gewässer.

    Wie nennt man solche Aktionen?

    Milde ausgedrückt

    Mord und Totschlag, Kidnapping,.

    Was macht man mit Mördern? Mann stellt sie vor Gericht.

    Wenn Sie noch an so was zweifeln, dann können Sie alles sein ausser ein Demokrat.

    Wir sollten aufhören den Staat Israel als unantastbar anzusehen und seine Verfehlungen offen ansprechen zu dürfen.

    Refik Mor
    Vorsitzender des Dachverbandes Türkischer Vereine in Neumünster e.V.

  • Erdogan in de Gaulles Fußstapfen

    Erdogan in de Gaulles Fußstapfen

    Weltweit stellt man sich verzweifelt die Frage, was Recep Tayyip Erdogan wohl möchte und wohin er die Türkei führen wird. Dies angesichts der Tatsache, dass Erdogan ein gläubiger Moslem ist und sich zunehmend mit den moslemischen Nachbarn verbündet.

    Bislang hat Erdogan aus der Türkei keine fundamentalistische Diktatur gemacht. Seit er das Amt des Ministerpräsidenten übernommen hat, ist die Türkei eher demokratischer geworden. Die Grundlagen der kemalistischen Republik bleiben bestehen, wobei die Möglichkeiten der Armee, sich in die Politik einzumischen, erheblich geschmälert wurden. Der Dialog mit den Minderheiten in der Türkei wird wahrgenommen, und Parlamentarismus, Meinungs- und Medienfreiheit wie auch der Status des Obersten Gerichtshofs bleiben unverändert erhalten.

    Quelle: ;

    Avi Primor

    Avi Primor ist Präsident der Israelischen Gesellschaft für Außenpolitik und war Botschafter Israels in Deutschland.

  • MAB Info, Karlsruhe

    MAB Info, Karlsruhe

    Wie geplant, hat die MAB-Auftaktveranstaltung am 08. Juni in Karlsruhe stattgefunden. Wieder haben daran sehr viele deutsche und türkische MAB-Freunde (ca.250) teilgenommen.

    Nach der Veranstaltung sagte der Bürgermeister der Stadt Karlsruhe Folgendes: „Eine von besten Veranstaltungen in meinem Berufsleben!“
    MAB wünscht Ihnen fussball-und bildungsreiche Tage und ein goldenes Armband!

  • Sarrazin legt nach und verärgert den linken Medienmainstream

    Sarrazin legt nach und verärgert den linken Medienmainstream

    Darmstadt / Hessen: Jüngst hatten wir ja darüber berichtet, dass der einstige Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin auf einem Vortrag im Ruhrpott seinen Publikum prognostiziert hatte, dass es die Deutschen in spätestens 80 Jahren nicht mehr geben würde. Eine Voraussage für die es keineswegs einer Kristallkugel bedarf, sondern lediglich ein wenig gesunder Menschenverstand und ein Blick auf den Geburtenbaum.

    Inzwischen berichten einige Medien erneut über einen Sarrazin-Vortrag, wobei der linke Medienmainstream so langsam die Geduld mit dem Dissidenten zu verlieren scheint. So wird der Ton Sarrazin gegenüber merklich kühler, was aber auch nicht wirklich wundert, so hatte er diesmal ein Thema angeschnitten, dass insbesondere Multikulti-Anbetern gar nicht so wirklich behagt.

    Quelle:

  • Turkei wird Partnerland 2011 von BITKOM und CeBIT

    Turkei wird Partnerland 2011 von BITKOM und CeBIT

    Die Turkei ist ein attraktiver, aufstrebender Markt fur Unternehmen aus der Hightech-Industrie.

    Die deutsche IT- und Telekom-Branche und die CeBIT machen das Land am Bosporus nun zum offiziellen Partnerland 2011.

    „Deutschland ist seit vielen Jahren der wichtigste Handelspartner der Turkei“,

    sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.

    „Mit ihrer Erfahrung in Europa und Asien sind turkische Unternehmen hoch interessante Kooperationspartner .

    Von einem stärkeren Austausch werden deutsche Firmen profitieren.“

    Die Kooperation soll auch Mittelstaendlern helfen, international aktiv zu werden.

    Die Deutsche Messe AG als CeBIT-Veranstalter und der BITKOM verfugen uber langjährige enge Kontakte zu turkischen Unternehmen

    und Institutionen. Fur das gemeinsame Partner-Jahr 2011 sind zwei neue Kooperationsabkomme n vorgesehen –

    zwischen der Deutschen Messe AG und der Handelskammer Istanbul (ITO) sowie den Verbänden BITKOM und TUBISAD.

    Die CeBIT räumt den turkischen Ausstellern im kommenden Jahr einen Sonderstatus ein:

    „Wir freuen uns, die sehr guten Beziehungen zu unseren turkischen Partnern weiter ausbauen zu konnen und

    ihnen die Moglichkeit zu bieten, sich hier im Herzen der digitalen Welt zu präsentieren.

    Die Turkei wird der gesamten Branche neue Impulse verleihen“, sagte Messe-Vorstandsmitg lied Ernst Raue.

    Die CeBIT 2011 biete fur Aussteller und Besucher aus aller Welt eine ideale Plattform,

    das Potenzial des turkischen ITK-Markts zu nutzen und neue Kooperationen und Geschäftsmoglichkeit en zu erschließen.

    „In einer Sonderpräsentation werden turkische Unternehmen vom 1. bis zum 5. März 2011 in Hannover ihre Leistungsfähigkeit zeigen“,

    kundigte Raue an. Seit mehr als 20 Jahren sind turkische Aussteller auf der CeBIT vertreten.

    1996 hat die Deutsche Messe AG in Istanbul eine eigene Tochtergesellschaft gegrundet.

    Seit elf Jahren veranstalten die Hannoveraner dort sehr erfolgreich die wichtigste ITK-Messe fur den gesamten eurasischen Raum, die CeBIT Bilisim.

    „Das Partnerjahr ist auch ein hervorragender Anlass, um mit den Regierungen beider Länder uber Hightech-Strategien und

    Wirtschaftspolitik zu sprechen“, so BITKOM-Präsident Scheer.

    Zum Deutsch-Turkischen ITK-Gipfel am Eroffnungstag der CeBIT 2011 werden hochrangige Regierungsmitgliede r beider Länder erwartet.

    Murat Yalcintas, Präsident der Handelskammer Istanbul (ITO), sieht in dieser Partnerschaft große Chancen fur sein Land:

    „Die Turkei wird sich auf der CeBIT als eine der wachstumsstärksten Nationen präsentieren.

    Die CeBIT 2011 wird turkischen ITK-Firmen eine großartige Plattform bieten, um den globalen Markt zu erreichen.

    ITO arbeitet an der Errichtung eines großen Technologiezentrums auf der anatolischen Seite in Istanbul.

    Dass die Turkei Partnerland der CeBIT 2011 wird, wird das Projekt ‚Teknopark Istanbul’ beschleunigen.“

    Der turkische Markt fur IT und Telekommunikation legt derzeit stark zu.

    Fur 2010 rechnet das internationale Marktforschungsinst itut EITO mit einem Wachstum von 8 Prozent auf 20 Milliarden Euro.

    Damit wächst die Turkei stärker als die meisten EU-Länder.

    Im vergangenen Jahr stieg das Umsatzvolumen trotz der Wirtschaftskrise um 2 Prozent auf 18 Milliarden Euro.

    IT-Outsourcing und Investitionen in die Telekommunikationsi nfrastruktur sind die wichtigsten Wachstumstreiber.

    Kontakt

    BITKOM – Bundesverband Informationswirtsch aft, Telekommunikation und neue Medien e.V.

    Christian Spahr
    Pressesprecher
    Telekommunikation & Recht
    Tel.: 030 – 27 57 6 – 112
    Fax: 030 – 27 57 6 – 400
    E-Mail: c.spahr(at)bitkom. org

    Quelle: iXPOS – Das Außenwirtschaftsport al

  • Spaenle will mehr Türkisch-Unterricht an Bayerns Gymnasien

    Spaenle will mehr Türkisch-Unterricht an Bayerns Gymnasien

    Eigene türkische Schulen lehnte Kultusminister Spaenle jedoch ab. Nach dem deutsch-türkischen Krach um eigene Gymnasien für die größte Einwanderergruppe in Deutschland will Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) den Türkisch-Unterricht an den höheren Schulen des Freistaats ausbauen. Bisher gibt es an lediglich fünf Gymnasien Türkisch-Unterricht, wie das Ministerium am Donnerstag bekannt gab. «Es gibt eigentlich kaum Nachfrage nach solchen Angeboten», sagte Spaenle.

    Der CSU-Politiker vermutet, dass die Nachfrage sich einstellen würde, wenn mehr Lehrer Türkisch unterrichten könnten: «Wo kein Lehrer, da kein Schüler.» Eigene türkische Schulen lehnte Spaenle ab. (Quelle: München (dpa/lby))

    Quelle:

  • 15. Filmfestival Türkei / Deutschland

    15. Filmfestival Türkei / Deutschland

    Das Festival ist bekanntlich ein Marathon, sowohl für die Veranstalter als auch für das Publikum.

    Das fünfzehnte Jubiläumsjahr wird wohl der intensivste seiner Art sein.

    Liebhaber des Festivals kennen es bereits: Es ist also nicht ein anderes Programm als in den vergangenen Jahren, doch ist es ein ganz anderes Programm immer wieder, für einen neuen Marathon mit Wettbewerbsfilmen, Schwerpunktthemen, Prämieren, Diskussionen, Gesprächen und unvergesslichen Nächten in der Festivallounge mit einem langen Lauf von 11 Festivaltagen.

    Unter der Leitung von Frau Ayten Akyıldız hat das Team wieder ein sehr buntes und sehr interessantes Programm zusammengestellt. Laßt Euch von dieser Festivalzeitung in der neuen Aufmachung leiten.

    Auch in diesem Jahr werden uns die Künstlerfreunde aus der Türkei und Deutschland besuchen, die die Veranstaltung zu einem Festival bzw. zu einer Festivität machen.

    Jene Freunde, die gerne nach Nürnberg anreisen, um ihre neuesten Filme selbst zu präsentieren, Freunde, die gemeinsam mit uns das Festival erleben und feiern wollen.

    In diesem Jahr freuen wir uns über das Schwerpunktthema Istanbul, das in diesem Jahr sich mit dem offiziellen Titel „Kulturhauptstadt Europas“ schmücken darf. Doch, was ist es wirklich? Für die einen ist es längst eine der wenigen Weltkulturmetropolen, für viele Istanbuler ist es eine Stadt, in der man leben und überleben muß, für die anderen ist es eine Liebeserklärung.

    Wir wollen uns diesem Thema mit Filmen aus Istanbul annähern, versuchen sie mit Musik, Literatur und Erzählungen von und mit Istanbul (6.3., Tafelhalle) zu verstehen und uns in Fotos des Meisters der Fotografie Ara Güler zu vertiefen.

    Das ersehnte Programm ist nun da.

    Es ist jetzt Euer Festival, das ihr bereichern möget.

    Für das Festivalteam,

    Adil Kaya

    FESTIVALZEITUNG

  • Italiener sind die attraktivsten Männer Europas, Franzosen die unattraktivsten

    Italiener sind die attraktivsten Männer Europas, Franzosen die unattraktivsten

    Utrecht, Niederlande (ots/PRNewswire) – Besucher der Website waren zur Wahl darüber aufgerufen, welches Land Europas über die attraktivsten Männer verfügt. Frauen und Männer waren dabei  gleichermassen stimmberechtigt.

    Die attraktivsten Männer

    Mit fast einem Viertel der abgegebenen Stimmen kührte die österreichische Bevölkerung die Italiener zu den attraktivsten Männern Europas. Dabei mögen sowohl der Ruf der Italiener, mit dem Alter immer anziehender zu werden, als auch die modische Eleganz, mit der Sie sich kleiden, eine Rolle gespielt haben. Aufwallend ist jedenfalls, dass die Italiener auch in den anderen Ländern, in denen Zoover diese Umfrage durchgeführt hat, am häufigsten die Nase vorn hatten.

    Platz Nummer zwei bei der Umfrage in Österreich teilen sich die Türkei und Deutschland. Beide Nationen kamen auf jeweils 19 % der Stimmen. Der dritte Platz wird sogar zwischen den Männern dreier Länder geteilt: Schweden, Niederländer und Spanier erhielten jeweils 7 % der Stimmen.

    Andere Länder – andere Vorlieben

    Die Zoover Umfrage zeigte aber auch Unterschiede zwischen den Nationen auf. So wählten die polnischen Internet-Nutzer mit deutlichen 34 % die Spanier zu den attraktivsten Europäern. Die Italiener mussten sich hier mit Rang zwei begnügen. Platz drei ging an die Türkei.

    Franzosen können nicht begeistern

    Mit nur 1 % der Stimmen schnitten die Franzosen in Österreich besonders schlecht ab und belegten den letzten Rang unter allen europäischen Nationen. Wenig erfreulich verlief die Umfrage auch für die Dänen (4%), Polen (6%) und die Nachbarn aus der Schweiz (6%).

    Über Zoover.at

    ist eine unabhängige und kostenlose Reisewebsite mit Bewertungen von Urlaubsorten und Hotels. Zoover ist neben den Niederlanden auch in Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal, Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Grossbritannien, den Verenigten Staaten, Polen, Österreich, der Schweiz und der Türkei aktiv.

    Rückfragehinweis:

    Informationen für die Redaktion (nicht für die Veröffentlichung bestimmt) Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Ansprechpartnerin: Gretha Alkema, Telefon: +31(0)88-878-68-44, E-Mail: g.alkema@zoover.com .

  • Türkische Gemeinde rät zu «taktischer Wahl»

    Türkische Gemeinde rät zu «taktischer Wahl»

    Türkische Gemeinde rät zu «taktischer Wahl»

  • Türkische Gemeinde mahnt zur Wahl von Migranten

    Türkische Gemeinde mahnt zur Wahl von Migranten

    Türkische Gemeinde mahnt zur Wahl von Migranten

    Die Türkische Gemeinde gibt eine klare Wahlempfehlung: Türkischstämmige Wähler sollen bei der Bundestagswahl am 27. September vor allem Migranten türkischer Herkunft wählen. Es gehe um Personen, nicht um die Parteien. Will heißen, die Erststimme sollen Kandidaten wie Cem Özdemir oder Lale Akgün bekommen.

  • Türkischstämmige Kölner wollen mitmischen

    Türkischstämmige Kölner wollen mitmischen

    Von Özlem Topcu | ZEIT ONLINE 28.8.2009 – 08:12 Uhr

    Es ist ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik: Erstmals tritt in Nordrhein-Westfalen eine Wählergemeinschaft an, die ausschließlich aus Migranten besteht

  • Fremde Stimmen

    Fremde Stimmen

    SPD und Union werben im Wahlkampf massiv um Einwanderer möglichst unbemerkt von den Stammwählern.

    Von Ferda Ataman
    3.9.2009 0:00 Uhr

  • Sollte es an hessischen Schulen Islamunterricht geben?

    Sollte es an hessischen Schulen Islamunterricht geben?

    Eine der größten muslimischen Gruppierungen Deutschlands, die Türkisch Islamische Union, bietet sich als Träger für islamischen Religionsunterricht in hessischen Schulen an. Befürworten sie diesen Schritt?

    mehr…

  • Die verantwortungslose Waldrodung in Manisa Çal Dagi muss sofort aufgehalten werden!

    Die verantwortungslose Waldrodung in Manisa Çal Dagi muss sofort aufgehalten werden!

    Türkische und europäische Naturschutzvereinigungen müssen gemeinsam gegen Umweltskandal vorgehen.

    Der ehemalige Umwelt- und Waldminister der Republik Türkei (Osman Pepe), hatte dem Vorhaben, im Waldgebiet Çal Dağı/Manisa Nickel abzubauen, in seiner Amtszeit wegen ernsthafter ökologischer Bedenken keine Erlaubnis erteilt. Doch sein Nachfolger, Veysel Eroğlu, gab im vergangenen April der britischen Firma Sardes grünes Licht für das Projekt. Diese Erlaubnis bedeutet, dass auf einer Waldfläche von drei Millionen Quadratmetern Nickel abgebaut und Anlagen errichtet werden, wozu 143.000 Bäume gefällt werden dürfen. Hinzu kommt, dass die britische Firma das Gebiet bis zum Jahr 2026 nutzen darf.

    Neben diesem ökologisch verheerenden Raubbau an der Natur stellt die Schwefelsäure, die beim Abbau des Nickels verwendet wird, eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit der Menschen in der Region dar. Obwohl die Bevölkerung mehrmals gegen das Projekt protestiert hat, reagierten die Verantwortlichen in Ankara nicht. Insbesondere die Erwartungen an den Abgeordneten der Provinz Manisa, Bülent Arınç, waren hoch, jedoch hat sich dieser bis zuletzt diesem wichtigen Anliegen nicht angenommen.

    Osman Pepe betonte in den vergangenen Tagen erneut, dass er damals aus berechtigten, umweltpolitischen Gründen die Erlaubnis nicht erteilte. Die britische Firma habe aber alle möglichen zwischenstaatlichen Mechanismen genutzt und staatliche Kräfte auf ihre Seite gezogen, um das Projekt durchzusetzen, so Pepe.

    Die gesundheitliche Gefährdung der Menschen vor Ort durch chemische Vorgänge beim Nickelabbau ist beträchtlich. Dabei ist noch gar nicht absehbar, welche Risiken dies für zukünftige Generationen haben wird. Hinzu kommt, dass in einem Land wie der Türkei, wo die Bodenerosion eine ernsthafte Gefahr darstellt, ein Projekt, welches das Fällen von Tausenden von Bäumen bedeutet, in höchstem Maße unverantwortlich ist. Der Erdrutsch, der sich erst in diesen Tagen im Schwarzmeergebiet ereignet hat, ist ein warnendes Beispiel für die Folgen kurzsichtiger Waldrodung. Deshalb fordere ich Umweltschutzorganisationen in der Türkei und der EU auf, gemeinsame und entschiedene Proteste zu organisieren!

  • NEUE STRUKTUREN IN DER PARTIZIPATIONS- UND MIGRATIONSPOLITIK IN DEUTSCHLAND

    NEUE STRUKTUREN IN DER PARTIZIPATIONS- UND MIGRATIONSPOLITIK IN DEUTSCHLAND

    Berlin, 04.08.2009

    Die Türkische Gemeinde in Deutschland hat eine neue Debatte über die politischen Strukturen in der Partizipations- und Migrationspolitik vorgeschlagen.

    Der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat erklärte hierzu: „Wir brauchen nach der Verabschiedung des Nationalen Integrationsplans eine neue Strukturdebatte, in welchem Rahmen dieser Plan umzusetzen ist.“ Die Diskussion über den Nationalen Integrationsplan zeige, dass kein ausreichender Diskurs dazu im Deutschen Bundestag stattfinde. Dies sei mitunter auf noch fehlende Strukturen zurückzuführen. Dieser Mangel könnte bspw. durch Einrichtung von Ausschüssen beseitigt werden.

    Die Türkische Gemeinde in Deutschland schlage deshalb vor, nach der Bundestagswahl einen Ausschuss für Migration und Partizipation im Deutschen Bundestag einzurichten. Dieser Ausschuss solle als Querschnittsausschuss fungieren.

    In diesem Zusammenhang begrüßte Kenan Kolat den Vorschlag des Vizekanzlers, Frank-Walter Steinmeier, ein Ministerium für Bildung und Integration einzurichten. Kolat dazu: „Es müsse dann jedoch sichergestellt werden, dass das neu zu schaffende Ministerium mit weiteren ressortübergreifenden Kompetenzen (u.a. Mitzeichnungs- und Anhörungsrecht) sowie mit ausreichendem Personal ausgestattet wird. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge solle diesem Ministerium zugeordnet werden.“

    Beim Bundesministerium für Bildung und Integration sei ein Bundesbeirat für Partizipation und Migration einzurichten. Der Beirat solle die Aufgabe haben, die Bundesregierung in Fragen zur Eingliederungs- und Zuwanderungspolitik zu beraten. Dem Bundesbeirat sollten folgende Behörden und Organisationen angehören: das Bundeskanzleramt, alle Ministerien, Gewerkschaften, Unternehmerverbände, Wohlfahrtsverbände, Migrantenverbände sowie Wissenschaftler/-innen. Die Ministerien sollten mit den jeweiligen Staatssekretär/innen im Beirat vertreten sein. Der Bundesbeirat sollte regelmäßig tagen und Vorschläge in der Zuwanderungs- und Integrationspolitik ausarbeiten. Es sollen Arbeitsgruppen gebildet werden, deren Leitungen paritätisch von den Verwaltungen und Nicht-Regierungsorganisationen zu besetzen sind.

    Kenan Kolat forderte außerdem den Erlass eines Gesetzes für Partizipation.

    Dieses Gesetz sollte die Eingliederung und Teilhabe gesetzlich verankern und entsprechende Regelungen schaffen. U.a. müssten Migrant/innen im öffentlichen Dienst und bei der öffentlichen Förderung explizit berücksichtigt und hierfür positive Maßnahmen entwickelt werden. Ferner bedarf es auch eines Monitorings dieser partizipationspolitischen Maßnahmen.

    Die Türkische Gemeinde in Deutschland werde nach der Bundestagswahl einen eigenen Gesetzesentwurf vorlegen.

  • Staatsministerin : „Muttersprachlicher Unterricht langfristig gesichert“

    Staatsministerin : „Muttersprachlicher Unterricht langfristig gesichert“

    Zur Vorlage eines Referentenentwurfs zur Änderung der Beschäftigungsverordnung durch das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung am heutigen Tage erklärt die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Maria Böhmer:

    „Heute Nachmittag hat das Bundesarbeitsministerium den Entwurf für die notwendige Änderung der Beschäftigungsverordnung vorgelegt. Damit ist der Weg dafür frei, dass auch über den 31. Dezember 2009 hinaus sogenannte Konsulatslehrkräfte nach Deutschland kommen können, um hier muttersprachlichen Unterricht zu erteilen. Ich freue mich sehr, dass damit der muttersprachliche Unterricht in Deutschland langfristig gesichert ist.“

    „Es ist vorgesehen, dass die beteiligten Ressorts die Änderung der Verordnung bereits im September abschließend beraten. Damit kann die Neuregelung rechtzeitig in Kraft treten.“

  • Größte türkische Unternehmen

    Größte türkische Unternehmen

    Industriekammer Istanbul veröffentlicht Bericht über die 500 größten türkischen Unternehmen

    Die Industriekammer Istanbul hat den Bericht über die 500 größten türkischen Unternehmen veröffentlicht. Das größte Unternehmen der Türkei die TÜPRAŞ erzielte im Jahre 2009 einen Umsatz im Höhe von 27 Milliarden 732 Millionen 867 Tausend türkischer Lira.

    An zweiter Stelle liegt Elektrik Üretim AŞ mit 6 Milliarden 249 Millionen 112 tausend türkischer Lira. Ford Otomotiv liegt auf Platz drei, mit 6 Milliarden 6 Millionen 491 Tausend türkischer Lira.

  • Sie gehören zu uns! Wider den Optionszwang für Kinder unseres Landes

    Sie gehören zu uns! Wider den Optionszwang für Kinder unseres Landes

    Liebe Freunde und Förderer,
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Seit dem 24. Juni 2009 läuft bundesweit die Kampagne „Sie gehören zu uns! Wider den Optionszwang für Kinder unseres Landes“. Er wird vom Interkulturellen Rat in Deutschland koordiniert. Auf der unten genannten Internetseite können Sie sich als unterstützer dieser Aktion eintragen. Wir als Elternverband Ruhr e.V. unterstützen diese Aktion aus verschiedenen Gründen.

    1. Junge Menschen, die hier geboren sind sollten nicht vor die Wahl gestellt werden sich entweder für Deutschland oder für Ihre Familienherkunft zu entscheiden. Sie sind hier geboren und aufgewachsen, haben aber Ihre Wurzeln in den Heimatländern. Es ist für einen jungen Menschen mit 18 Jahren sehr schwer sich für das eine oder das andere zu entscheiden.

    2. Das Optionsmodell auf Zeit gibt den jungen Menschen ein Gefühl des Andersseins und fördert das Mißtrauen.

    3. Diesen Kindern sollte das gleiche Recht eingeräumt werden, wie jedem anderen Europäer auch, die doppelte Staatsangehörigkeit. Warum kann dies einem Italiener, einem Spanier, einem Griechen erlaubt sein, einem Türken aber nicht?
    Können junger Menschen mit 18 Jahren, die einem interkulturellen Umfeld groß werden, diese Frage beantworten?

    Optionsmodell-Deutsche auf Zeit!

    Alle Deutschen dürfen mit der Vollendung des 18. Lebensjahrs wählen – und manche werden zu einer Wahl gezwungen:
    Sie sind in Deutschland geboren und aufgewachsen, sie leben als Deutsche in Deutschland. Doch im Unterschied zu ihren gleichaltrigen Landsleuten müssen sie sich für oder gegen die Staatsangehörigkeit ihres Landes entscheiden:
    Zehntausende junge Erwachsene fallen in den kommenden Jahren unter den Optionszwang des deutschen Staatsangehörigkeitsrechtes. Sie sind Deutsche auf Abruf -bis zum Widerruf!

    Unterstützen Sie die Aktion: www.wider-den-optionszwang.de

    Im Namen des Vorstandes
    Elternverband Ruhr e.V.
    Dr. Ali Sak

  • Falsch geboren, schon verloren?

    Falsch geboren, schon verloren?

    Prof. Dr. Heike Solga, Direktorin der Abteilung „Ausbildung und Arbeitsmarkt“ des WZB
    24.6.20009; Reckahner Bildungsgespräche

    Falsch geboren, schon verloren? Über die Schwäche des (deutschen) Bildungssystems, Gerechtigkeit zu erzeugen

    In Berlin wird derzeit heiß über die zukünftige Lotterie für 30 Prozent der Plätze auf Gymnasien diskutiert, wenn die Nachfrage nach Plätzen höher ist als das Angebot. Schulleiter/innen, Elternverbände und Bildungsexperten sind empört und halten dies für ungerecht und völlig unpädagogisch. Die Auswahl nach Leistung hingegen herrsche sowohl im Bildungssystem als auch in der gesamten Gesellschaft – wie der Erziehungswissenschaftler und FU-Präsident Dieter Lenzen in der Berliner Morgenpost vom 27.5.2009 erklärt – und gilt als gerecht.

    „Fortuna übernähme stattdessen die Regie“ – so André Schindler, Vorsitzender des Landeselternausschusses in der Morgenpost. Und der Vorsitzende des Verbandes der Oberstudiendirektoren Ralf Treptow empört sich, dass das Losverfahren dazu führen wird, „dass viele ungeeignete Kinder am Gymnasium aufgenommen werden müssen und die Kapazität für geeignete Kinder dann fehlen würde.“

    Ich kann dieser Empörung nicht zustimmen – mehr noch, meines Erachten kommen in dieser Empörung die ganzen Ungerechtigkeitsprobleme unseres Bildungssystems zum Ausdruck –sie trägt zudem zur Verklärung und damit zur Aufrechterhaltung dieser Gerechtigkeitsprobleme bei. Wieso? Lassen Sie mich dies als Impuls für die Diskussion thesenartig beantworten.

    These 1: Unser derzeitiges Bildungssystem – angefangen von der Förderschule bis zum Gymnasium, vom Übergangssystem bis zur Weiterbildung – basiert bereits auf einer Lotterie.

    Im deutschen Bildungssystem entscheidet wie in kaum einem anderen entwickelten Land der Welt die soziale Herkunft darüber, welche Bildungschancen Kinder in der Schule sowie im weiteren Lebensverlauf haben. Wir haben also bereits eine „Lotterie“ der Bildungschancen – nämlich bei der Geburt. Denn es liegt nicht in der Entscheidung der Kinder, welche Eltern sie haben, sondern in der Entscheidung der Natur. Diese Herkunfts-Lotterie wäre an sich in Bezug auf Bildung wenig problematisch, wenn im deutschen Bildungssystem die soziale Herkunft nicht so massiv für den Bildungserfolg von Kindern relevant werden würde, sondern unser Schulsystem ungleiche Startchancen und ungleiche familiale Unterstützungsstrukturen kompensieren würde. Tut es aber nicht. Ich habe an anderen Stellen ausführlich darüber geschrieben, warum nicht, und kann dies hier nicht im Einzelnen ausführen (siehe Solga 2008; Solga/Dombrowski 2009). Lassen sie mich als Ursachen für die hohe Relevanz der sozialen Herkunft im deutschen Bildungssystem daher stichpunktartig nur Einige nennen:

    – Im deutschen Schulsystem mit seiner Halbtagsschule haben das familiale Umfeld und die kulturellen wie materiellen Ressourcen der Familie einen deutlich größeren Einfluss auf den Lernerfolg von Kindern als in Ländern mit Ganztagsschulen. Unterschiede im kulturellen Kapital der Familien wirken sich so durch den hohen Anteil verfügbarer Familienzeit und die unterschiedliche Nutzung dieser Zeit in den Familien besonders stark aus. Die Anfertigung von Hausaufgaben und das Lernen für Arbeiten sind den Familien überlassen; was am Nachmittag in der Freizeit unternommen wird, wird vom familialen Umfeld beeinflusst. Eltern unterschiedlicher Schichten haben jedoch in unterschiedlicher Weise Zeit, Geld oder die notwendigen Kompetenzen, um ihre Kinder in der nötigen Weise zu unterstützen.

    – Lernen und Kompetenzerwerb werden auch durch Anstrengung und Motivation beeinflusst. Wichtig für die Lernmotivation sind die Erwartungen, die sich an den späteren Bildungs- und Berufsweg knüpfen. Neben der Familie können – wie vielfältige Studien zeigen – auch Menschen, denen Kinder und Jugendliche im Schulalltag begegnen, eine wichtige Motivationsquelle sein. Das können Lehrer/innen, aber auch Mitschüler/innen und deren Eltern sein. Den Förder- und Hauptschüler/innen wird in Deutschland diese Lerngelegenheit oft vorenthalten. Das mehrgliedrige Schulsystem verteilt schon sehr früh eine ganze Schülergeneration auf unterschiedliche Schultypen. Damit einher geht eine soziale Segregation. Die Förder- und Hauptschüler/innen treffen daher im Schulalltag kaum auf Mitschüler/innen aus höheren sozialen Schichten und mit höheren Bildungsambitionen und Erwartungen. Damit fehlen ihnen positive Rollenmodelle. Der Bildungsforscher Jürgen Baumert hat diesen Sachverhalt als sozialdifferenzielle Lernmilieus bezeichnet. Der ernorme Einfluss dieser ungleichen Lernmilieus zeigt sich u. a. darin, dass in Deutschland (nach Bulgarien) die Unterschiede im Lernerfolg zwischen Schulen am stärksten sind.  Diese Leistungsdifferenzen zwischen Schulen werden zudem in Deutschland – wie in kaum einem anderen Land – vor allem durch Unterschiede in der sozial ungleichen Zusammensetzung von Schulen verursacht. Dies ist ein eindeutiger Beleg dafür, dass unser Bildungssystem soziale Unterschiede verstärkt, statt sie zu verringern.

    – Die IGLU-Studien belegen große Schichtunterschiede in der Wahrnehmung des Leistungspotenzials von Kindern durch deren Eltern und Lehrer/innen. Während Eltern der oberen Dienstklasse ihre Kinder bereits ab einem kritischen Wert von 498 Punkten in der Lesekompetenz für „gymnasialfähig“ halten, liegt der kritische Wert bei Eltern in un- /angelernten Berufen bei 606 Punkten – eine Differenz von 108 Punkten! Ähnliches findet sich auch – wenn auch in etwas geringerem Maße – bei den Gymnasialempfehlung von Grundschullehrer/innen wieder. Soziale Unterschiede in den Bildungsentscheidungen von Eltern – bei gleichen Leistungen des Kindes – sind die Folge. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass – bei gleichen Lesekompetenzen und kognitiven Grundfähigkeiten des Kindes – Eltern aus der oberen Dienstklasse den Besuch einen Gymnasiums für ihr Kind präferieren, 9-mal höher als für un-/angelernte Eltern und fast 6-mal höher als für Facharbeitereltern. Diese herkunftsabhängigen Bildungsentscheidungen sind zudem mit ungleichen weiteren Lerngelegenheiten verbunden, da sie zu dem Besuch unterschiedlicher Schultypen nach Herkunft führen.

    – Im deutschen Bildungssystem werden sehr früh Entscheidungen über den weiteren Bildungsverlauf von Kindern getroffen. Dieser frühe Zeitpunkt erhöht den Einfluss der sozialen Herkunft auf den Bildungserfolg von Kindern. Wieso? Bei einem frühen Zeitpunkt steht Kindern aus unteren Schichten nur wenig Zeit zur Verfügung, ihr „Leistungspotenzial“ in der Schule sowie – über das gemeinsame Lernen in sozial gemischten Klassen – eigene Bildungsaspirationen zu entwickeln, die sich möglicherweise von denen der Eltern unterscheiden können. Ein gemeinsames Lernen bis Klasse 6 schafft hier kaum Abhilfe. Zum einen, weil doch ein Teil der guten Schüler/innen bereits nach Klasse 4 auf ein Gymnasium wechselt, und zum anderen, weil auch hier der Schulalltag letztlich durch die Idee einer „richtigen“ Sortierung der Schüler/innen auf unterschiedliche Schultypen geprägt ist – also am Selektionsprinzip ausgerichtet ist. Ferner sind die Schüler/innen auch dann noch relativ jung (ca. 12 Jahre) und können kaum eigenständige Bildungsentscheidungen entwickeln und gegebenenfalls auch gegen ihre Eltern durchsetzen.

    In der Summe heißt das: Je mehr und je früher ein Bildungssystem Kinder auf unterschiedliche Schultypen sortiert und „Entscheidungen“ über den weiteren Bildungsverlauf von Kindern abverlangt, desto stärker beeinflusst die sozialer Herkunft die Bildungschancen von Kindern.

    Ich komme damit zu meiner 2. These, wieso die eingangs zitierte Empörung über ein Losverfahren zur Verklärung und damit zur Aufrechterhaltung der Gerechtigkeitsprobleme des deutschen Bildungssystems beiträgt: die Exklusivität des Gymnasiums als Monopolisierungsstrategie.

    Die halbherzigen Schulreformen, die derzeit stattfinden, bzw. die Blockaden des Aufbaus einer Schule des gemeinsamen Lernens bis Klasse 9 oder 10 – gerade mit Rücksicht auf die sich jetzt über die Lotterie empörenden Eltern als Wähler/innen – sind selbst die Ursache für die weiterhin vorhandene Verknappung des Zugangs zu höheren Bildungseinrichtungen und damit des Losverfahrens. Kapazitätsverknappung ist mit der Fortschreibung der Separierung von Gymnasium und Sekundarschule damit doch gewünscht – man sollte noch Aufrechterhaltung der Separierung von Förderschulen nennen, die mit der vielerorts postulierten Wende hin zum zweigliedrigen System weiterhin als „gegeben“ und außerhalb des Schulsystems befindlich behandelt werden (so auch in Berlin). Hätten wir nur einen Schultyp und diesen mit einer gymnasialen Oberstufe, bei dem am Ende von Klasse 10 jede selbst entschieden kann, wer weiter bis zum Abitur auf die Schule geht, wären Kapazitätsanpassungen leicht möglich – damit wäre jedoch auch die Exklusivität des Gymnasiums bzw. der höheren Bildungseinrichtungen beendet. Dies ist allerdings ja gerade mit dem Erhalt des Gymnasiums nicht gewollt.

    Vielmehr wird – so meine 3. These – der Erhalt des Gymnasiums durch „Begabungsunterschiede“ begründet und damit weiterhin der Einfluss von sozialer Herkunft durch „Begabungsunterschiede“ kaschiert. Warum, so muss man fragen, müssten denn nun gerade durch ein Losverfahren „viele ungeeignete Kinder am Gymnasium aufgenommen werden“? Erstens ist die Gymnasialempfehlung von Grundschullehrer/innen notenbasiert – und hier haben Kinder aus oberen Schichten zum einen höhere Chancen, durch die Unterstützung der Eltern auch höhere Schulleistungen zu erzielen, und zum anderen höhere Chancen, von Lehrer/ innen bei „grenzwertigen“ Noten dennoch eine Gymnasialempfehlung zu erhalten, als Kinder aus unteren Schichten – wie IGLU zeigt. Zweitens sind es eher Eltern aus den oberen Schichten, die auch heute schon von einer Nicht-Gymnasialempfehlung abweichen und ihr Kinde dennoch auf das Gymnasium schicken (auch dies zeigt IGLU) – damit gehen „nicht geeignete“ Kinder also auch heute schon aufs Gymnasium, allerdings nur dann, wenn sie bei der Geburt das Glück gehabt haben, von den für das deutsche Schulsystem „richtigen“ Eltern geboren worden zu sein. Und schließlich werden sich eher Eltern ohne akademischen Abschluss durch eine Lotterie abschrecken lassen und ihre Kinder dann halt doch „auf den sicheren Platz an der Sekundarschule“ und damit in eine Lehrausbildung schicken. Ist der Verlust dieser „geeigneten“ Kinder gemeint, wenn Herr Treptow sich empört. Wohl eher nicht, denn dann würde er nicht „harte Zugangsregeln“ fordern, bei denen „die beiden Zeugnisse der fünften Klasse und in doppelter Wertung das Halbjahreszeugnis der sechsten Klasse (entscheidend) sein sollten“ – Zeugnisse zu einem Zeitpunkt, bei dem wir wissen, dass soziale Ungleichheit in den Startchancen meist noch nicht kompensiert worden ist.

    Ich wollte mit meinem Diskussionsimpuls nicht anregen, jetzt über das Losverfahren in Berlin zu diskutieren. Vielmehr habe ich es nur als Aufhänger benutzt, um zu verdeutlichen, dass das vielerorts als gerecht empfundene Leistungsprinzip in Deutschland auf einer Herkunftslotterie basiert, da das deutschen Schulsystem Unterschiede in der sozialen Herkunft nicht ausgleicht, sondern in einen sozial ungleichen Bildungserfolg transferiert. Ein Leistungsprinzip, das auf sozial ungleichen Bildungschancen basiert, ist – so muss man Dieter Lenzen deutlich widersprechen – nicht gerecht, und die Anwendung des Leistungsprinzips trägt unter diesen Bedingungen daher wissentlich zur Reproduktion von Chancenungleichheit bei. Geschwächt wird damit auch die Legitimation ungleicher Gratifikationen von „Leistungen“ auf dem Arbeitsmarkt (wie Zugang zu höheren beruflichen Positionen, Einkommen, Autonomie etc.) – eine Verteilungsungleichheit, die ganz wesentlich davon abhängt, das Chancengleichheit beim Zugang zu höherer Bildung besteht (vgl. Solga 2009).

    Die Gerechtigkeitsprobleme des deutschen Bildungssystems haben damit strukturelle Ursachen – wie die Ausführungen zu meiner ersten These deutlich gemacht haben –, aber auch ideologische Ursachen – da weiterhin der Rekurs auf „Begabungs-“ und „Leistungsunterschiede“ als Verschleierung der Monopolisierungsstrategien der oberen Schichten fungiert.

    Ja, so muss man Alke Wierth zustimmen, die in der TAZ vom 19.6.2009 titelte „Nur eine Chance beim Klassenlotto“. Sie verstand dies allerdings in Kritik am Losverfahren in Berlin – meine Zustimmung zu diesem Titel rührt hingegen daher, dass er sehr trefflich den Zustand des derzeitigen deutschen Bildungssystems beschreibt: Denn das deutsche Bildungssystem gibt Kindern nur eine Chance für ihren Bildungserfolg – und das ist die Geburt und damit die soziale Klassenzugehörigkeit ihrer Eltern – oder gemäß dem Titel dieses Panels „Falsch geboren, schon verloren [Punkt und nicht Fragezeichen]“.

    Solga, Heike (2008). Wie das deutsche Schulsystem Bildungsungleichheiten verursacht.
    WZBrief Bildung 01/2008. Berlin: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
    (online: .

    Solga, Heike (2009). Meritokratie – die moderne Legitimation ungleicher Bildungschancen.
    In: Heike Solga/Justin Powell/Peter A. Berger (Hrsg.), Soziale Ungleichheit. Klassische
    Texte der Sozialstrukturanalyse. Frankfurt a.M.: Campus, S. 63-72.

    Solga, Heike/Rosine Dombrowski (2009). Soziale Ungleichheiten in schulischer und außerschulischer
    Bildung – Stand der Forschung und Forschungsbedarf. Arbeitspapier der Hans-Böckler-Stiftung Nr. 171. Düsseldorf: HBS (online:http://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_171.pdf).