Fortschreibung des Integrationskonzeptes für den Kreis Düren Die dritte Fortschreibung des Integrationskonzeptes für den Kreis Düren steht jetzt im Netz. Es wurde am 24.2.2011 vom Integrations- und Migrationsausschuss des Kreises Düren verabschiedet. Kreisverwaltung Düren Stabsstelle für Migrationsangelegenheiten Düren www.kreis-dueren.de www.integra-netz.de
Kategorie: Europa
-
Fortschreibung des Integrationskonzeptes für den Kreis Düren
-
Stellenausschreibung: Leiter/in unseres Migrationsdienstes
Der Stadtteil e.V. ist Träger von sozialen Einrichtungen und Diensten in Remscheid. Mit neuen Ideen und Konzepten, mit sozialen Dienstleistungsangeboten und sozialpolitischem Engagement helfen wir mit, den Sozialstaat zu erhalten und den sozialen Frieden in Remscheid zu sichern.
Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine(n) erfahrene(n) Mitarbeiter(in) als
Leiter/in unseres Migrationsdienstes
in Vollzeit mit einer durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit von bis zu 39 Stunden.
Ihre Aufgaben:
Als Leiter(in) unseres Migrationsdienstes übernehmen Sie u.a.
– die allgemeine Sozialberatung für MigrantInnen, vorwiegend aus dem islamischen Kulturkreis,
– die Planung, Organisation und Durchführung von Bildungs- und Integrationsmaßnahmen,
– die Beantragung von Fördermitteln, deren Überwachung und Verwendungsnachweis,
– die Akquise neuer Projekte für den Aufgabenbereich,
– die Vertretung in kommunalen und verbandlichen Fachgremien.Ihr Profil:
Nach Ihrem erfolgreich abgeschlossenen Studium der Sozialarbeit/-pädagogik (Bachelor/Master) oder vergleichbaren Studiengängen, haben Sie bereits mehrjährige Berufserfahrung im Bereich Migration / Integration bei einem Freien oder Öffentlichen Träger gesammelt. Dazu gehören sowohl Erfahrungen in der Beratung, als auch in der Arbeit mit Gruppen und in Netzwerken. Zudem haben Sie Interesse an sozialräumlich orientierter sozialer Arbeit. Sie sind methodisch versiert, kommunikationsstark, engagiert und beherrschen die gängigen MS-Office-Produkte. Umfangreiche Kenntnisse der türkischen Sprache und Kultur sind von Vorteil.
Wir bieten Ihnen eine vielseitige Tätigkeit in einem motivierten Team, regelmäßige Fortbildungsmöglichkeiten sowie eine Vergütung nach dem Tarifvertrag AWO NRW.
Ihre Bewerbung
senden Sie bitte anStadtteil e.V.
– Ralf Noll –
Lindenhofstr. 13
42857 RemscheidTel. 02191-938030
r.noll@stadtteil-rs.de -
Filmfestival Türkei/Deutschland, Nürnberg
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde des KulturForum,
wir möchten Sie gerne auf die folgenden Termine in Nürnberg, Ankara, Nettetal, Köln, Istanbul, Berlin und Wuppertal aufmerksam machen:
+++ 17.-27. März, Filmfestival Türkei/Deutschland, Nürnberg +++
Den Ehrenpreis des Festivals erhält in diesem Jahr Fatih Akin.
Im Rahmen des 16. Nürnberger Filmfestivals wird am 27. März die Filmreihe “Menschenlandschaften. Sechs Autorenportraits der Türkei” (WDR 2010) von Osman Okkan gezeigt.
Die Filmreihe umfasst Portraits der Autoren Nazim Hikmet, Yasar Kemal, Orhan Pamuk, Elif Safak, Murathan Mungan und Asli Erdogan.
Im Auftrag der Robert Bosch Stiftung erscheint eine Langfassung der Filme im Sommer 2011 als DVD-Edition.
Mehr unter: www.fftd.net
+++ 17.-22. März, Internationales Filmfestival, Ankara +++
Im Rahmen des 22. Internationalen Filmfestivals in Ankara wird am 21. und 27. März die preisgekrönte Dokumentation “Mordakte Hrant Dink. Armenier in der Türkei” (WDR/ARTE 2009) von Osman Okkan und Simone Sitte gezeigt.
Mehr unter: www.filmfestankara.org.tr
+++ 18. März, 19 Uhr, Rathaus Nettetal (Niederrhein) +++
Eröffnung der zweisprachigen Wanderausstellung „Erinnerungen an eine neue Heimat. Aus dem Leben deutscher Istanbulerinnen und türkischer Berlinerinnen“ im Rathaus Nettetal (bis 15. April).
Am 13. April um 19 Uhr findet ein Podiumsgespräch zum Thema „Sind Frauen die besseren Migranten?“ statt, mit Claudia Etges, Antonia Kotzampassi, Helma Josten u.a., moderiert von Dorte Huneke, Ort: Galerie im Rathaus, 1. Etage, Doerkesplatz 11, 41334 Nettetal
Die Ausstellung ist ein Projekt des KulturForum TürkeiDeutschland unter der Schirmherrschaft von Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, und Teil der Ernst Reuter Initiative für Dialog und Verständigung der Kulturen.
Mehr unter: www.das-kulturforum.de/?id=863 und www.erinnerungen-an-eine-neue-heimat.de
+++ 22. März, 20 Uhr, Comedia, Roter Saal, Vondelstraße 4–8, Köln-Südstadt +++
Im Rahmen der diesjährigen lit.COLOGNE (bis 26. März) stellt der bekannte türkische Künstler und Politiker Zülfü Livaneli seine autobiografische Erzählung “Roman meines Lebens” vor. Auf Deutsch vorgetragen von Mario Adorf. Moderation: Osman Okkan (ausverkauft)
Mehr unter: www.litcologne.de
+++ 26. März, 20:30 Uhr, WDR, Klaus-von-Bismarck-Saal, Wallrafplatz, Köln-Innenstadt +++
Im Rahmen der diesjährigen lit.COLOGNE (bis 26. März) stellt der türkische Nobelpreisträger Orhan Pamuk seinen Roman “Cevdet und seine Söhne” vor. Deutsche Übersetzung und auf Deutsch vorgetragen von Recai Hallac. Moderation: Hubert Spiegel (ausverkauft)
Mehr unter: www.litcologne.de
+++ 28. März, Istanbul +++
Nächster Verhandlungstag im Mordprozess Hrant Dink.
+++ 31. März, 20 Uhr, Roter Salon, Volksbühne Berlin +++
Filmvorführung: „Menschenlandschaften. Sechs Autorenportraits der Türkei“ (WDR 2010) von Osman Okkan im Rahmen des Türkischen Literaturfestivals DilDile in Berlin.
Mehr unter: www.das-kulturforum.de/?id=1000
+++ 2. April, 18 Uhr, Immanuelskirche, Sternstr. 73, Wuppertal-Oberbarmen +++
Uraufführung: „…wie eine Taube“ Oratorium für den ermordeten Journalisten Hrant Dink für Chor, Sprecher/in, Duduk, Baglama, Violine, Violoncello und Klavier nach Worten von Hrant und Rakel Dink, Bibel, Koran und west-östlicher Dichtung, Musik: Ulrich Klan sowie „Die Austreibung der Menschheit“ für Chor und Duduk nach dem Augenzeugen-Gedicht von Armin T. Wegner. Musik: David Haladjian. In deutscher, türkischer und armenischer Sprache.Im Rahmen ihres Passionskonzertes veranstaltet von der Kantorei Barmen-Gemarke in Kooperation mit der Armin T. Wegner Gesellschaft. Karten-Vorverkauf: 0202/453660 oder 0202 / 592157
Mehr unter: www.armin-t-wegner.de
Mehr Informationen wie immer unter: www.das-kulturforum.de
Wir freuen uns, Sie bei diesen Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.
Mit herzlichen Grüßen aus der Niederichstraße
Ihr KulturForum-Team
Wenn Sie diesen Newsletter abbestellen wollen, antworten Sie auf diese
Mail (redakion@das-kulturforum.de) mit dem Betreff „abbestellen“.
Vielen Dank!********************************************
KulturForum TürkeiDeutschland e.V.
Turkish-German Forum of Culture
TürkiyeAlmanya KültürForumu
Ehrenvorsitz/Hon.Pres.: Günter Grass, Yasar KemalFreundschaftsinitiative GriechenlandTürkei
Greek-Turkish Initiative for Friendship
YunanistanTürkiye Dostluk Girisimi
Ehrenvorsitz/Hon.Pres.: Mikis Theodorakis, Zülfü LivaneliNiederichstr. 23
50668 Köln
info@das-kulturforum.de
Fon +49 221 120 90 68-0
Fax +49 221 139 29 03
www.das-kulturforum.de -
Rezension: Islamverherrlichung
Rezension
Schneiders, Thorsten (Hrsg.), 2010: Islamverherrlichung. Wenn die Kritik zum Tabu wird. 401 S. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, ISBN 978-3-531-16258-4.
„In den Dialog treten heißt, eingestehen, dass auch der Andere Recht haben kann“ (Hans Georg Gadamer) mit diesem Zitat endet Haci-Halil Uslucan seinen Beitrag innerhalb des umfangreichen Sammelbandes von Gerald Schneiders. Auch in diesem Band liest sich das „Who is Who“ der Islam- und Integrations-Gallionsfiguren Deutschlands, wie etwa Katajun Amirpur, Hartmut Bobzin, Kemal Bozay, Rainer Brunner, Rabeya Müller u.a.
Der gesamte Band ist aufgeteilt in drei große Kapitel:
- Grundlagen des theoretischen Diskurses,
- Gegenwärtiger Umgang mit dem islamischen Erbe in Europa
- Verhalten und Eigendarstellung von Muslimen in Deutschland
Ein Vierhundertseitenwerk zu rezensieren stellt eine besondere Herausforderung dar, wenn die wissenschaftlich besonders wertvollen Erkenntnisse kurz und knapp dargestellt werden sollen. An dieser Stelle kann lediglich eine Auswahl aus den vielfältigen Erkenntnissen wiedergegeben werden.
Wussten Sie, dass es drei Hauptansätze zur Interpretation der frühen Quellen zum Islam gibt? David Kiltz verdeutlicht dies mittels des traditionalistischen, des revisionistischen und des integrativen Ansatzes. (Vgl. S. 19 ff.) In seinem Beitrag „Schatten über den Anfängen – Was sagen frühe Quellen zum Islam über das aus, was wirklich war?“ geht er – vereinfacht ausgedrückt – drei Erklärungsansätzen früherer Quellen nach. Hierbei unterscheidet er innerislamische literarische Quellen, außerislamische literarische Quellen und Realien bzw. Inschriften und bildliche Darstellungen.
Die „Traditionalisten“ in der islamischen Welt folgen nach Kiltz im Wesentlichen der innerislamischen Überlieferung, d.h. der Tradition. Dabei wird diese als weitgehend historisch korrekt angesehen. In der traditionellen westlichen Islamwissenschaft werden nach Kiltz die klassischen islamischen Werke nach kritischer Sichtung ebenfalls als wesentliche Basis für die frühislamische Geschichte verwendet. (Vgl. S. 20) Zu den Vertretern der „klassischen Schule“ werden bspw. William Montgomery Watt und Rudi Paret gezählt.
Im revisionistischen Ansatz werden die islamischen Prophetenbiographien und Erzählungen zu historischen Ereignissen als „heilsgeschichtliche“ Konstrukte abgelehnt. John Wansbrough, Patricia Crone und Michael Cook werden hierbei zu den bekannten Vertretern dieser Richtung gezählt. Crone habe sogar versucht, ganz ohne traditionelle islamische Quellen eine Rekonstruktion der frühislamischen Geschichte vorzunehmen und sich dabei nur mit außerislamischen Quellen befasst. (vgl. S. 21). Der vor allem bekannteste Vertreter der revisionistischen Richtung ist der Islamwissenschaftler Muhammad Sven Kalisch, der die Existenz des Propheten „Muhhammad“ gemäß dieser Richtung negiert. Seiner Ansicht nach hat es den Propheten nicht gegeben. (Vgl. S. 21)
Der dritte als „integrative“ Schule bezeichnete Ansatz erachtet die Herkunft des Propheten Muhammed aus Mekka als wahrscheinlich und versucht die verschiedenen Quellen zu harmonisieren. Hierbei soll der Blick „von außen“ helfen, den Koran nicht als historisch unmittelbar auswertbare Quelle zu sehen, sondern als literarisch-kodierte Aussage über seine Zeit und über seine Genese. Zu den Vertretern dieses Ansatzes werden u.a. Angelika Neuwirth, Gabriel Said Reynolds, Michael Cuypers etc. gezählt. (Vgl. S. 26)
Im Beitrag von Felix Körner „Der Koran ist mehr als die Aufforderung, anständig zu sein. Hermeneutische Neuansätze zur historisch-kritischen Auslegung in der Türkei“ werden türkische Theologen und ihre historisch-kritische Schriftauslegung näher betrachtet. (Vgl. S. 29 ff.) Er versucht dies am Beispiel der Neuansätze von zwei türkischen Wissenschaftlern namens Mehmet Pacaci und Ömer Özsoy darzustellen. Beide haben beachtliche akademisch-theologische Karrieren. Mehmet Pacaci arbeitet im türkischen Staatsdienst als Religionsattaché in Washington D.C. und Ömer Özsoy als Professor für Islamische Religion an der Universität Frankfurt. Körner konstatiert den beiden „ein hohes Maß an historisch-kritischem Denken“: sie berücksichtigen u.a.
- das Bezogenheitskriterium, d.h. der Koran ist kontextbezogen zu verstehen, auszulegen und zu rekonstruieren;
- das Beschränktheitskriterium, d.h. der Koran kann hinsichtlich seiner Botschaft und Formulierung unterschiedlich verstanden werden. Damit ist ein Verständnis für die Beschränktheit von Formulierungen zu zeigen.
- das Abstands-Kriterium, d.h. Skepsis gegenüber der Verschriftlichung des Koran dahingehend zu zeigen als dass der Leser den Appell im Koran, die angestrebte Suggestion wie auch den Unterscheid zwischen zeitgenössischem und dem koranischen Arabisch bewusst und mit geschichtlichem Abstand versteht.
Die kritische Reflexion der Historizität und der Gegenwart in der theologischen Auslegung sei mittels der beiden Wissenschaftler in der türkischen islamischen Theologie nachvollziehbar geworden. (Vgl. S. 43) Dies habe Aussicht auf großen Erfolg für die Zukunft.
In diesem Sinne kann das Zitat von Thomas Morus im Beitrag von Ömer Özsoy und Serdar Günes wiedergegeben werden, wonach die Tradition nicht das Halten der Asche, „sondern das Weitergeben der Flamme“ (S. 82) der neuen islamisch-theologischen Erkenntnisse ist. Im Sammelband wird deutlich, dass ein geistiger Aufbruch in ein neues Zeitalter im gegenseitigen Austausch der Religionen und Kulturen schon längst begonnen hat. Denn wie Özsoy/Günes schreiben, ist das, was uns als fertiges Produkt der islamischen Tradition vorliegt, die gewachsene Interaktion mit dem Abendland. (Vgl. S. 81)
Die Überschrift des Sammelbandes verweist nach eingehendem Studium der einzelnen Beiträge darauf, dass in diesem Band solche Kritiker zu Worte kommen, die ihren Beitrag für die Weiterentwicklung der islamischen Theologie, Kultur etc. durch wertvolle Kritik leisten. Daher passt die Überschrift der „Islamfreundlichkeit“ und ihre Gegenüberstellung zum ersten Sammelband „Islamfeindlichkeit“: im ersten Sammelband geht es um die Darstellung teilweise nicht konstruktiver bis hin zu vernichtender Kritik; im zweiten Sammelband um die Darstellung einer eher als wohlwollend zu bezeichnenden Kritik am Islam. Beide Sammelbände verdienen eine exzeptionelle Stellung innerhalb der Wissenschaft.
Askim Müller-Bozkurt, Kerpen
-
Freikarten fürs Kino in Düren
EinladungKinoabend
Sehr geehrte Damen und Herren,
am Freitag, den 11. März 2011, 20.00 Uhr wird im Comet-Cinema in Düren der Film „Almanya – Willkommen in Deutschland“ gezeigt. Als Dank für Ihren Einsatz im Sinne eines friedlichen Zusammenlebens im Kreis Düren lädt der Landrat des Kreises Düren 200 Aktive zu einem Filmabend ein. Siehe angehängtes Anschreiben des Landrates. Die Karten können Sie im Sekretariat der Stabsstelle Migration erhalten – solange der Vorrat reicht!
Bitte beachten Sie, dass die Kreisverwaltung am Rosenmontag geschlossen ist und auch heute, am Freitag, die Stabsstelle nur bis 13.00 Uhr besetzt ist. Hier ein Link zum Trailer des Films: . Der Film ist ab 6 Jahren freigegeben.
Bitte geben Sie die Information auch an andere Engagierte in der Integrationsarbeit weiter.
Dieser Filmabend wird möglich durch die freundliche Unterstützung der Sparkasse Düren.
Mit freundlichen Grüßen
Sybille Haußmann
Kreisverwaltung DürenLeiterin der Stabsstelle für Migrationsangelegenheiten
Bismarckstr. 16 52351 Düren
Raum A 62, Tel.: 02421-22-2148 (Sekretariat) Mail: raa@kreis-dueren.de -
„Manche Europäer verstehen die neue Türkei nicht“
Autor: Boris Kálnoky| 06.03.2011
„Manche Europäer verstehen die neue Türkei nicht“
Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu spricht mit der „Welt am Sonntag“ über die EU und die Türkei. Er fordert: Europa muss Selbstkritik üben.
Ahmet Davutoglu gilt nicht nur dem Amt nach als einer der führenden Köpfe in der türkischen Regierung, die seit acht Jahren von der islamischen AK-Partei gestellt wird. Der 52-jährige Politikwissenschaftler mit erfolgreicher Unikarriere gilt als Vertreter einer Denkschule, die bisweilen als „Neo-Osmanismus“ bezeichnet wird und die Beziehungen zu den nahöstlichen Nachbarn der Türkei im Gebiet des untergegangenen osmanischen Reiches in den Mittelpunkt rückt.
Welt am Sonntag: Herr Minister, mein Beileid zum Tod von Necmettin Erbakan, dem Gründer des politischen Islam in der Türkei, den Sie kürzlich zu Grabe trugen. Wie schätzen Sie sein politisches Erbe ein? Er war ja der politische Ziehvater des heutigen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan und von Staatspräsident Abdullah Gül.
Ahmet Davutoglu: Er hat mit seinen verschiedenen Parteien seit 1970, die der Reihe nach vom Militär verboten wurden, und mit seiner Milli-Görüs-Bewegung eine bedeutende Rolle bei der demokratischen Transformation der Türkei gespielt. Eine weitere Dimension war seine Synthese von Modernität und Tradition und sein wirtschaftliches Entwicklungsmodell, das auf Industrialisierung beruhte. Also ja, er hat aus verschiedenen Perspektiven zu dieser Transformation beigetragen.
via Ahmet Davutoglu: „Manche Europäer verstehen die neue Türkei nicht“ – Nachrichten Politik – Ausland – WELT ONLINE.
-
Zweisprachigkeit ist ein Gewinn – egal wie
Türkisch Zweisprachigkeit ist ein Gewinn – egal wie
Ob türkische Kinder in Deutschland erst Türkisch oder Deutsch lernen, hängt von den Eltern ab. Wichtiger ist: Sie sollen beide Sprachen richtig lernen. Ein Kommentar
Stellen Sie sich vor, Sie halten Ihr soeben geborenes Baby im Arm und sprechen es auf Chinesisch an – könnte ja besser sein für seine berufliche Zukunft. Wie absurd würde sich das für Sie anfühlen. Wie viel Distanz würden Sie aufbauen, obwohl doch gerade nur Nähe und Gefühl zählen.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte in seiner Rede in Düsseldorf unter anderem gesagt, türkische Eltern sollten ihren Kindern erst Türkisch beibringen, bevor sie das Deutsche fördern. Empört hat zum Beispiel die Integrationsbeauftragte Maria Böhmer daraufhin gesagt, die Sprache des Landes, in dem man auf Dauer bleibt, müsse Vorrang haben.
Was auch immer Erdogan sonst noch bezweckt, er hat den türkischstämmigen Deutschen jedenfalls nicht empfohlen, in Deutschland nicht heimisch zu werden, wie es der Europa-Politiker Martin Schulz von der SPD unterstellt. Im Gegenteil: Er fordert sie auf, Deutsch zu lernen und sich zu integrieren, dabei aber ihre Muttersprache und Ursprungskultur nicht zu verleugnen. Das ist nicht sonderlich empörungswürdig, sondern ganz gesund. Denn alles andere wäre widersinnig für die Bindung zwischen Eltern und Kind – und auch für das Selbstbewusstsein der Heranwachsenden.
via Türkisch: Zweisprachigkeit ist ein Gewinn – egal wie | Gesellschaft | ZEIT ONLINE.
-
Medienkampagne soll Integration von Einwanderern verbessern
Berlin (dapd-bln). Eine neue Medienkampagne soll in Berlin die Integration von Einwanderern verbessern. In der deutschen Hauptstadt lebten derzeit Menschen aus 190 Ländern, sagte ein Sprecher der Wirtschaftsförderer Berlin Partner GmbH am Mittwoch vor Journalisten. Die neue Aktion „be Berlinternational“ mache die Multikulturalität Berlins zum Thema.
Für die Aktion sollen die Berliner auf der Kampagnenwebsite sei.berlin.de Beiträge einreichen, wie sie Internationalität in ihrer Stadt erleben. Davon sollen den Angaben zufolge 140 Beiträge ausgewählt werden, deren Autoren im Mai auf zwei Großplakaten an der Staatsoper Unter den Linden abgebildet werden sollen. Das Budget für die Kampagne umfasse für das laufende Jahr 230.000 Euro, sagte der Sprecher.
via Medienkampagne soll Integration von Einwanderern verbessern.
-
Kulturforum
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde des KulturForum,der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters lud unseren Freund Dogan Akhanli gestern zu einem Empfang ins Rathaus. Den Dank des OB an die Vertreter der Solidaritätskampagne, die zur Freilassung Akhanlis beigetragen haben, möchten wir hiermit an alle Unterstützer weitergeben! Das Video dazu unter: www.ksta.de
Der Prozess gegen Dogan Akhanli wird am 9. März in Istanbul fortgesetzt. Akhanli wird wegen seines einjährigen Einreiseverbots in die Türkei nicht an seinem Prozess teilnehmen können.
Am 20. April veranstaltet das Literaturhaus Köln in Kooperation mit dem KulturForum eine Lesung & Musik mit Dogan Akhanli.
***
Ein Schwurgericht in Istanbul bekräftigte Anfang Februar den Freispruch für die Soziologin Pinar Selek und widersprach damit dem Obersten Berufungsgericht in Ankara, das eine Verurteilung der Angeklagten wegen siebenfachen Mordes verlangt hatte. Die Staatsanwaltschaft legte jedoch Einspruch gegen den zum dritten Mal bekräftigten Freispruch für Selek ein. Damit geht der Fall erneut zum Obersten Berufungsgerichtshof in Ankara. Über dreißig Menschen aus Deutschland waren als Prozessbeobachter nach Istanbul gereist, darunter Günter Wallraff, Christa Schuenke (PEN-Deutschland) und Vertreter des KulturForum. Auch Yasar Kemal und Rakel Dink waren vor Ort.
***
Vier Jahre nach der Ermordung des armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink leiten die türkischen Behörden Ermittlungen gegen mehr als zwei Dutzend hohe Beamte ein, darunter der ehemalige Gouverneur und der Polizeipräsident Istanbuls. Die Entscheidung fiel Anfang Februar vor einem Istanbuler Gericht.
***
+++TERMINE+++
Vom 4.-6. März findet an der Katholischen Akademie Schwerte in Kooperation mit dem KulturForum die Tagung „Die Türkei und Deutschland. Diagnosen zu einem schwierigen Verhältnis“ statt, mit Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan (Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung), Ulrich Pick (ARD), Prof. Dr. Barbara John (Berliner Senat) u.a. Im Rahmen der Tagung wird die KulturForum-Ausstellung „Erinnerungen an eine neue Heimat. Aus dem Leben deutscher Istanbulerinnen und türkischer Berlinerinnen“ vorgestellt.
Anmeldung und mehr Informationen unter: Telefon 02304/755-325, Email u.pietsch@kircheundgesellschaft.de***
Vom 17.-27. März findet in Nürnberg das 16. Filmfestival Türkei/Deutschland statt. Den Ehrenpreis des Festivals erhält Starregisseur Fatih Akin. Im Programm: Die WDR-Filmreihe „Menschenlandschaften. Sechs Autorenportraits aus der Türkei“ von Osman Okkan. Mehr unter: www.fftd.net
***
Ebenfalls vom 17.-27. März läuft in Ankara das 22. Internationale Filmfestival. Im Programm: Die Dokumentation „Mordakte Hrant Dink. Armenier in der Türkei“ (WDR/ARTE 2009) von Osman Okkan und Simone Sitte. Mehr unter: www.filmfestankara.org.tr/en/
***
Am 31. März um 20 Uhr wird im Rahmen eines türkischen Literaturfestivals die WDR-Filmreihe „Menschenlandschaften“ mit Portraits der Autoren Nazim Hikmet, Yasar Kemal, Orhan Pamuk, Elif Safak, Murathan Mungan und Asli Erdogan im Roten Salon der Berliner Volksbühne gezeigt. Anschließend findet ein Gespräch mit dem Regisseur Osman Okkan statt.
Die Filme erscheinen Anfang April im Auftrag der Robert Bosch Stiftung als DVD-Edition.
***
JETZT BEWERBEN: Journalistenprogramme des KulturForum und der Robert Bosch Stiftung
Bewerbungen für das Programm 2011 werden noch bis 28. Februar angenommen unter: Email journalistenprogramm@das-kulturforum.de. Mehr Infos auf der Internetseite des KulturForum.
***
KÜNSTLERWETTBEWERB
Zum 50. Jahrestag des Anwerbeabkommens mit der Türkei organisiert das KulturForum mit weiteren Organisationen und Institutionen aus Deutschland und der Türkei mehrere Veranstaltungen. An den zentralen Abfahrts- und Ankunftsbahnhöfen der ehemaligen Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter soll ein künstlerisches Zeichen der Anerkennung angebracht und feierlich enthüllt werden.Künstlerinnen und Künstler aus der Türkei und Deutschland sind ab sofort eingeladen, Entwürfe für ein solches Kunst-Objekt einzureichen. Eine namhaft besetzte internationale Jury prämiert den Sieger-Entwurf.
Einsendeschluss ist der 30. Juni 2011.Mehr Informationen zu diesen und weiteren Veranstaltungen unter: www.das-kulturforum.de
Mit herzlichen Grüßen aus der Niederichstraße
Ihr KulturForum-Team
Wenn Sie diesen Newsletter abbestellen wollen, antworten Sie auf diese Mail (redakion@das-kulturforum.de) mit dem Betreff „abbestellen“. Vielen Dank!
********************************************
KulturForum TürkeiDeutschland e.V. Turkish-German Forum of Culture TürkiyeAlmanya KültürForumu Ehrenvorsitz/Hon.Pres.: Günter Grass, Yasar Kemal Freundschaftsinitiative GriechenlandTürkei Greek-Turkish Initiative for Friendship YunanistanTürkiye Dostluk Girisimi Ehrenvorsitz/Hon.Pres.: Mikis Theodorakis, Zülfü Livaneli Niederichstr. 23 50668 Köln info@das-kulturforum.de
Fon +49 221 120 90 68-0 Fax +49 221 139 29 03 www.das-kulturforum.de -
Einladung Migration und Integration, 12.3.2011 in Bonn
Migration und Integration 12_03_2011 Bonn
Einladung Migration und Integration, 12.3.2011 in Bonn
-
Diskriminierungsschutz
Rückblick: Seminar mit der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben e. V. zum Thema Diskriminierungsschutz
„Aktiv gegen Diskriminierung: Was Verbände vor Gericht erreichen können“ – unter diesem Motto veranstaltete das Deutsche Institut für Menschenrechte in Kooperation mit der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben e. V. (ISL) vom 28. bis 30. Januar 2011 ein Seminar in Kassel. Thema des Seminars waren die Rechte und Beteiligungsmöglichkeiten von Verbänden in Gerichtsverfahren nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG), dem Sozialgesetzbuch IX und dem Behindertengleichstellungsgesetz (BGG). 15 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende der ISL aus ganz Deutschland nahmen teil. Das Seminar fand im Rahmen des Projektes „Diskriminierungsschutz: Handlungskompetenz für Verbände“ statt. Ein Follow-Up-Seminar ist für April 2011 geplant.