Kategorie: EU

  • Ismail, der Millionär

    Ismail, der Millionär

    Ismail Bahadir war fleißig, unauffällig und für wenige Tage eine Berühmtheit: Vor 41 Jahren wurde der Türke am Münchner Hauptbahnhof als „Millionster Gastarbeiter aus Südosteuropa“ begrüßt. Bahadir malochte und verhielt sich so, wie es sich die Deutschen wünschten – er fuhr zurück in die Türkei.

    Von Daniel Steinvorth

    Hat er etwas verbrochen? Gibt es Schwierigkeiten mit seinen Papieren? Ein Unglück zu Hause? Der hagere junge Mann mit den tiefliegenden Augen ist verwirrt. Man hat ihn soeben per Lautsprecher im Zug ausrufen lassen. Und das so kurz vor seiner Ankunft in Deutschland. Drei Tage hat Ismail Bahadir zuvor in einem altersschwachen Eisenbahnzug ohne funktionierende Heizung ausgehalten, zusammen mit 850 weiteren türkischen Männern und Frauen. Er ist durchgefroren und erschöpft. Und jetzt soll die ganze Reise womöglich umsonst gewesen sein?

    via Ismail, der Millionär – einestages.

  • Die jüdisch-christliche Tradition ist eine Erfindung

    Die jüdisch-christliche Tradition ist eine Erfindung

    Blind für die Geschichte: Laut Almut Shulamit Bruckstein Coruh „gab es keine jüdisch-christliche Tradition, sie ist eine Erfindung der europäischen Moderne und ein Lieblingskind der traumatisierten Deutschen.“

    „Es bedarf einer erneuten Liaison der jüdischen Intellektuellen mit den Muslimen dieses Landes. Es ist wieder Zeit, dass wir bekennen müssen. Wo Muslime Fremde sind, sind wir es auch“, meint Bruckstein Coruh.

    Qantara.de – Dialog mit der islamischen Welt

    Islam-Debatte in Deutschland

    Die jüdisch-christliche Tradition ist eine Erfindung

    Auf dem derzeitigen Kampfplatz gibt es vor allem einen Gegner: den Islam. Dabei bedarf es einer neuen Liaison der jüdischen Intellektuellen mit den Muslimen dieses Landes, schreibt die Philosophin Almut Sh. Bruckstein Coruh in ihrem Essay.

    (…)

    „Wo Muslime Fremde sind, sind wir es auch“

    Die Fronten haben gewechselt. Was lesen wir heute? „Beim Islam handelt es sich um einen militanten Monotheismus, der seine Herkunft aus der Welt kriegerisch-arabischer Nomaden nicht verleugnen kann“ – und „sechs Millionen Muslime in der Bundesrepublik werfen Assimilations- und Integrationsprobleme auf“.

    In Zeiten, in denen muslimische Traditionen unter Generalverdacht stehen, bedarf es einer erneuten Liaison der jüdischen Intellektuellen mit den Muslimen dieses Landes. Es ist wieder Zeit, dass wir bekennen müssen. Wo Muslime Fremde sind, sind wir es auch.

    Almut Sh. Bruckstein Coruh


    Almut Shulamit Bruckstein Coruh ist Fellow am Käte-Hamburger-Kolleg in Bonn und Professorin für jüdische Philosophie mit zahlreichen Veröffentlichungen im In- und Ausland. 2009 kuratierte sie die Ausstellung „Taswir – Islamische Bildwelten und Moderne“ im Martin-Gropius-Bau.

    Redaktion: Nimet Seker/Qantara.de

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  • Von der Leyen bekräftigt Ruf nach ausländischen Fachkräften

    Von der Leyen bekräftigt Ruf nach ausländischen Fachkräften

    Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich erneut für eine stärkere Zuwanderung ausländischer Fachkräfte ausgesprochen. „Wir müssen ganz konkret werben, dass die Besten in unser Land kommen“, sagte sie. Dabei widersprach sie dem CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der sich gegen ein Anwerben von Fachkräften aus anderen Kulturkreisen wie aus der Türkei und arabischen Ländern gewandt hatte. „Sie können aus allen Ländern kommen, wenn sie die Sprache beherrschen, wenn sie bereit sind, das Land voranzubringen“, sagte die Ministerin.

    Von der Leyen wies darauf hin, dass überall auf der Welt hochqualifizierte Fachkräfte umworben würden. „Das heißt: Wir müssen uns darum kümmern, dass sie hier willkommen sind“, sagte sie. „Mir ist wichtig, dass wir nicht jeden ins Land lassen sondern schauen, wer passt zu uns.“ Für die Beurteilung befürwortete die Ministerin ein „Kombiprofil“, das die Fähigkeiten des Einwanderungswilligen in den Bereichen Beruf, Bildung und Sprache mit den Bedürfnissen der deutschen Arbeitsmarktes verknüpft.

  • 26.10. Nesin-Abend, 31.10. Dogan-Akhanli-Abend, 12.11. Ausstellungseröffnung „Erinnerungen an eine neue Heimat“

    26.10. Nesin-Abend, 31.10. Dogan-Akhanli-Abend, 12.11. Ausstellungseröffnung „Erinnerungen an eine neue Heimat“

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    liebe Freunde des KulturForum,

    am Dienstag, den 26. Oktober, findet im Rahmen der Buchmesse Ruhr 2010 ein Abend für Aziz Nesin statt.

    Das Filmportrait des 1995 verstorbenen türkischen Satirikers Aziz Nesin „Satire als politische Waffe“ (WDR, 2000) von Osman Okkan undSimone Sitte wird gezeigt.

    Am anschließenden Podiumsgespräch nehmen teil:

    Prof. Dr. Klaus Liebe-Harkort, Förderverein für die Nesin-Stiftung

    Dr. Dietrich Gronau, Schriftsteller

    Osman Okkan, Filmemacher

    Beginn: 19 Uhr

    Ort: Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, Glaspavillon

    +++

    Am 31. Oktober findet eine Solidaritätsveranstaltung für den in der Türkei inhaftierten Kölner Autor Dogan Akhanli statt: Unter dem Motto „Kölner Künstlerinnen und Künstler lesen für die Freiheit“ treten auf: Günter WALLRAFFNavid KERMANI – Renan DEMIRKAN – FatihCEVIKKOLLU – Pinar SELEK – Lale AKGÜN – Tanya URY. Moderation: Osman OKKAN.

    Zu den Unterstützern einer internationalen Kampagne für die Freilassung Akhanli gehören  Günter GRASSYasar KEMALOrhan PAMUKEdgar HILSENRATHMikis THEODORAKISZülfü LIVANELI.

    Beginn: 18 Uhr
    Ort: Forum Volkshochschule im Museum, Cäcilienstraße 29-33, 50667 Köln

    Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

    Veranstalter: Literaturhaus Köln e.V., NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Volkshochschule Köln, Bürgerzentrum Alte Feuerwache, Allerweltshaus, KulturForum TürkeiDeutschland e.V.

    +++

    Am 12. November um 19 Uhr wird die zweisprachige Ausstellung „Erinnerungen an eine neue Heimat. Lebensgeschichten deutscher Istanbulerinnen und türkischer Berlinerinnen“ im Kreuzbergmuseum in Berlin eröffnet. Die Ausstellung ist ein Projekt des KulturForum TürkeiDeutschland und steht unter der Schirmherrschaft der Migrationsbeauftragten der Bundesregierung Frau StMin Prof. Dr. Maria Böhmer. Sie war zuvor in Istanbul, Izmir, Ankara und Antalya zu sehen.

    Zur Eröffnung in Berlin findet ein Podiumsgespräch mit Prof. Barbara John, ehem. Ausländerbeauftragte des Berliner Senats, und türkischen und deutschen Migrantinnen statt. (Bis 6. Februar 2011)

    Ort: Kreuzbergmuseum, Adalbertstraße 95A, 10999 Berlin-Kreuzberg

    +++

    Wir freuen uns, Sie bei diesen Veranstaltungen begrüßen zu dürfen!

    Mehr Informationen, wie immer, unter: www.das-kulturforum.de

    Mit herzlichen Grüßen

    Ihr KulturForum-Team

    KulturForum TürkeiDeutschland e.V.

    Turkish-German Forum of Culture

    TürkiyeAlmanya KültürForumu

    Ehrenvorsitz/Hon.Pres.: Günter Grass, Yasar Kemal

    Freundschaftsinitiative GriechenlandTürkei

    Greek-Turkish Initiative for Friendship

    YunanistanTürkiye Dostluk Girisimi

    Ehrenvorsitz/Hon.Pres.: Mikis Theodorakis, Zülfü Livaneli

    Niederichstr. 23

    50668 Köln

    [email protected]

    Fon +49 221 120 90 68-2

    Fax +49 221 139 29 03

    www.das-kulturforum.de

  • RECHSTPOPULISMUS DER „PRO-BEWEGUNG“ IN NRW

    RECHSTPOPULISMUS DER „PRO-BEWEGUNG“ IN NRW

    MITTWOCH 19:00 UHR

    RATSSAAL
    STADT ISERLOHN
    58636 ISERLOHN
    SCHILLERPLATZ 7

    VORTRAG UND DISKUSSION ZU RECHTSPOPULISTISCHEN AKTIVITÄTEN
    IN DER KOMMUNALPOLITIK :

    DR. FRANK ÜBERALL,  KÖLN

    EINTRITT FREI

    Einladung Downloaden

  • „Die Balkan-Politik der Türkei“

    „Die Balkan-Politik der Türkei“

    Die Deutsch-Türkische Gesellschaft e. V. Bonn

    und die Südosteuropa-Gesellschaft e. V., Zweigstelle Köln/Bonn

    laden zu einer gemeinsamen Vortragsveranstaltung ein

    Dr. Dušan Reljić, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin:

    „Die Balkan-Politik der Türkei – Alte Lieben und Feindschaften“

    Donnerstag, 4. November 2010, 17.30 Uhr,

    Deutsche Welle, Bonn, Kurt-Schumacher-Straße 3,

    Raum „Nauen“ 2-01-102

    Dr. Reljić ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe EU-Außenbeziehungen bei der „Stiftung Wissenschaft und Politik – Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit“ in Berlin. Sein derzeitiger Schwerpunkt ist die aktuelle Entwicklung im Westbalkan (Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Kosovo, Mazedonien). Die Türkei betreibt in jüngster Zeit eine rege Außenpolitik in dieser Region. Der Referent stellt die Motive dieser Aktivitäten dar und fragt nach ihrer Resonanz in einem Gebiet, das historisch auf vielfältige Weise mit dem Osmanischen Reich verbunden war.

    Mit freundlicher Empfehlung

    Dietrich Schlegel

    Dr. Klaus Schrameyer

    Vorschau auf weitere Veranstaltungen der Deutsch-Türkischen Gesellschaft e. V. Bonn:

    Dienstag, 23. November 2010, 19.30 Uhr, Akademisches Kunstmuseum, Bonn, Am Hofgarten 21:

    Kai Jes, M. A.: „Kappadokien – Felsklöster und Feenkamine im zentralasiatischen Hochland“ – kulturpolitischer Vortrag mit Bild-Präsentation.

    Der Referent war von 1996 bis 2000 am Archäologischen Institut in Istanbul tätig und an mehreren Ausgrabungen in Anatolien beteiligt. Seither arbeitet er als freier Kulturvermittler mit dem Arbeitsschwerpunkt „Kulturgeschichte der Türkei“.

    Donnerstag, 2. Dezember 2010, 90.30 Uhr, Haus and er Redoute, Bonn-Bad Godesberg, Kurfürstenallee 1 a:

    Dr. Lale Akgün liest aus ihrem neuen Buch „Der getürkte Reichstag – Tante Semras Sippe macht Politik“.

    Nach ihrem Bestseller „Tante Semra im Leberkäseland“ erzählt die Autorin, die eine Wahlperiode Bundestagsabgeordnete war, „neue heitere, komische und liebevolle Geschichten aus der türkisch-deutschen Welt“.

    Donnerstag, 9. Dezember 2010, 19.30 Uhr, Haus an der Redoute, Bonn-Bad Godesberg, Kurfürstenallee 1 a:

    Dr. Martine Müller-Wiener; Universität Bonn:

    „Orhan Pamuks Roman ‚Rot ist mein Name’ – eine kunsthistorische Betrachtung“

    Anmerkung; Der dritte Hinweis bedarf noch einer letzten Bestätigung. Für alle Veranstaltungen, die hier vorangekündigt werden, ergehen noch gesonderte Einladungen.

    In der Hoffnung auf zahlreiche Besuche grüßt Sie

    mit freundlicher Empfehlung

    Dietrich Schlegel

    Vorsitzender der Deutsch-Türkischen Gesellschaft e. V. Bonn

  • Westerwelle: Türkei nicht Tür vor Nase zuschlagen | RP ONLINE

    Westerwelle: Türkei nicht Tür vor Nase zuschlagen | RP ONLINE

    Berlin (may-). Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat nachdrücklich gefordert, die Verhandlungen zwischen der Türkei und der Europäischen Union über einen Beitritt ergebnisoffen zu gestalten und sie nicht in einer Sackgasse enden zu lassen. „Wer der Türkei vorschnell die Tür vor der Nase zuschlägt, vergibt eine historische Chance“, sagte Westerwelle in einer Grundsatzrede vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Mit dieser Position hatte Westerwelle bereits im Sommer während seiner Türkei-Reise heftige Kritik vor allem der CSU provoziert.

    Quelle: Rheinische Post

    viaWesterwelle: Türkei nicht Tür vor Nase zuschlagen | RP ONLINE.

  • MINISTER BAGIS: TÜRKEI IN DER SCHLÜSSELPOSITION

    MINISTER BAGIS: TÜRKEI IN DER SCHLÜSSELPOSITION

    Staatsminister und Chefunterhändler Egemen Bagis hat gesagt, die Türkei sei bei der Lösung von vielen Problemen der EU in der Schlüsselposition. Nach Worten von Bagis, spiele Ankara bei der Überwindung der globalen Krise, illegalen Einwanderung sowie dem Kampf gegen Terror und der Energiesicherheit eine bestimmende Rolle.

    In seiner Rede zu Ehren der Vorstandsmitglieder der europäischen Investmentbank sagte Bagis, dass zu 70 Prozent der von europäischen Ländern benötigten Energiequellen in der Umgebung von Türkei vorhanden seien. Dem Staatsminister und Chefunterhändler zufolge müssten die EU-Länder um diese Quellen nutzen zu können mit der Türkei zusammen arbeiten.

  • Schwarz-Gelb spart sich die Integration

    Schwarz-Gelb spart sich die Integration

    Stadtpolitik soll sich nach schwarz-gelben Plänen wieder aufs Baggern und Mauern beschränken.
    Foto: ZB/Sauer

    15.10.2010 /
    Schwarz-Gelb spart sich die Integration
    Im Rahmen von Kürzungen bei der Städtebauförderung wird es für benachteiligte Stadtteile weniger Geld geben
    Von Velten Schäfer
    Während Schwarz-Gelb eine vermeintliche Integrationsdebatte befeuert, plant die Regierung zugleich massive Einschnitte in der Städtebauförderung. Betroffen sind ausgerechnet die Anbieter integrativer Maßnahmen in »Problem-Stadtteilen«.

    Ob Augsburg, Potsdam, Aachen, Castrop-Rauxel, Worms oder Rostock: Die Klagen kommen aus der ganzen Republik – und sie häufen sich in diesen Tagen: Im Rahmen von Sparmaßnahmen bei der Städtebauförderung fürchten deutsche Stadtpolitiker um die Zukunft von Projekten im Rahmen des Programmes »Soziale Stadt«.
    Durch dieses Bundesprogramm, das 1999 von der rot-grünen Bundesregierung gestartet worden war, um der »Abwärtsspirale« in benachteiligten städtischen Quartieren Einhalt zu gebieten, wurden bisher sowohl bauliche Maßnahmen gefördert als auch soziokulturelle Projekte wie Nachbarschaftsläden, Begegnungszentren oder das Quartiersmanagement gefördert.
    Zurück zum Beton
    Nun hat der Bauausschuss im Bundestag beschlossen, die Förderkriterien des Programms entscheidend zu verändern: Gelder sollen künftig nur noch in »investive« Vorhaben fließen – und die Kriterien dafür sind eng gesteckt. »Die Bundesregierung will in der Städteförderung ein Zurück zum Beton verordnen«, klagt Regine Lück, Arbeitsmarktexpertin der Linkspartei im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern.
    Vergangene Woche hatte der Bauausschuss des Bundestages beschlossen, die Städtebauförderung um insgesamt 155 Millionen Euro zu kürzen. Im Programm »Soziale Stadt« soll dazu der Artikel umgeschrieben werden, der die Förderkriterien definiert. Demnach stehen nur noch Vorhaben zur baulichen »Verbesserung des Wohnumfeldes«, zur »sozialen Infrastruktur« im Sinne von Schulen, Kitas oder Spielplätzen und die Umnutzung von Brachen und leerstehenden Gebäuden im Fokus – darüber hinausgehende Projekte, die Nachbarschaft und Zusammenleben stärken und Rahmen setzen für ehrenamtliches Engagement, gelten nicht länger als förderwürdig. »Mit den beschlossenen Kürzungen stehen Projekte zur Integration von Migrantinnen und Migranten vor dem Aus. Kommunen werden zukünftig mit diesen Problemen allein gelassen«, bilanziert Heidrun Bluhm, die Städte- und Wohnungspolitikerin der Bundestags-Linksfraktion.
    Regine Lück, die auch Mitglied der Rostocker Bürgerschaft ist, spricht von einer »de-facto-Abschaffung« des Programms. Als Beispiel für bedrohte Integrationsangebote nennt sie die Stadtteil- und Begegnungszentren in ärmeren Rostocker Stadtteilen wie Toitenwinkel: »Dort können gerade Kinder aus den finanzschwachen oder aus Einwandererfamilien kostenfreie Sprach-, Koch- und andere Kurse machen oder eine Fahrradwerkstatt nutzen.«
    Forcierte Gettobildung
    »Unlauter und dreist« ist aus der Sicht der Landespolitikerin Lück zudem das Geschiebe um die »Kosten der Unterkunft« für Hartz-IV-Empfänger. Die Bundesregierung brüstet sich derzeit mit der Ankündigung, ihren Anteil an diesen Kosten 2011 auf 25,1 Prozent anzuheben – nachdem sie ihn für das laufende Jahr auf durchschnittlich 23,6 Prozent abgesenkt hat.
    Nach Lücks Rechnung entspricht das Bundes-Engagement auch im kommenden Jahr »gerade mal dem seit 2005 gesetzlich vorgeschriebenen Minimum« und liege auf seinem absoluten Tiefstand. Von einer angemessenen Beteiligung des Bundes an dieser Grundaufgabe könne da nicht mehr gesprochen werden. Am Ende lasse man die finanzgebeutelten Kommunen auch damit im Stich – und riskiere so, dass diese den Umzug von Hilfeempfängern in ihre Billig- und Problemviertel schon aus Kostengründen weiter forcieren.
    Dabei fordert der Bundesrat schon seit einem Jahr eine neue Berechnungsgrundlage für die Kosten der Unterkunft. Gestern war das Thema auch im Vermittlungsausschuss, bereits zum zweiten Mal.
    URL:

  • Ditib lehnt Imam-Ausbildung ab

    Ditib lehnt Imam-Ausbildung ab

    Imame werden jetzt auch an deutschen Universitäten ausgebildet. (Bild: dpa)

    ENTSCHEIDUNG

    Ditib lehnt Imam-Ausbildung ab
    Von Markus Decker, 14.10.10
    Münster, Osnabrück, Tübingen – das sind die Universitäten, die in Zukunft Imame und islamische Religionslehrer ausbilden. Muslimische Verbände wie die Ditib lehnt den Studiengang entschieden ab. Es mangele an anerkannten Ausbildungswegen.

    Imame werden jetzt auch an deutschen Universitäten ausgebildet. (Bild: dpa)
    BERLIN – An den Universitäten Münster und Osnabrück sowie Tübingen sollen ab Herbst 2011 islamische Religionslehrer und Imame ausgebildet werden. Dies kündigte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) gestern in Berlin an. Das Vorhaben wird mit Bundesmitteln in Höhe von 16 Millionen Euro unterstützt. Die drei Universitäten waren aus bundesweit sechs Bewerbern ausgewählt worden. Die Universität Erlangen wird vermutlich später als weitere Universität hinzukommen. Marburg und Gießen erhielten hingegen keinen Zuschlag und können auch nicht mehr damit rechnen.

    Geplant ist die Schaffung von bis zu 500 Studienplätzen. Der Berner Islamwissenschaftler Reinhard Schulze, der an der Auswahl der Standorte beteiligt war, bezifferte den Bedarf an islamischen Religionslehrern und Imamen in Deutschland gestern auf rund 2000. Schavan sagte, das Vorhaben sei „ein Beitrag zur Ausbildung europäisch-muslimischer Gelehrsamkeit“. Es sei „ein überzeugendes Angebot zum Dialog“. Schulze fügte hinzu, die Ausbildung solle „unter säkularen Bedingungen stattfinden“. So bestehe auch unter Frauen großes Interesse an der Teilnahme. Es werde keine männliche Dominanz geben.
    Hoffnung auf Anpassung
    Das Projekt ist seit längerem geplant und geht auf eine Empfehlung des Wissenschaftsrates zurück. Ziel ist, dass islamische Theologie in deutscher Sprache und damit unter deutscher Aufsicht gelehrt wird – verbunden mit der allerdings nur vorsichtig artikulierten Hoffnung, er werde sich an den Stellen, wo er im Gegensatz zur hiesigen Werteordnung steht, anpassen. Die Ministerin unterstrich gestern, sie setze auf „Selbstreflexion, Selbstkritik, Klärung und Aufklärung“.
    Allerdings gibt es in diesem Zusammenhang zwei Probleme. Offen ist, ob die Moschee-Gemeinden in Deutschland universitär gebildete Islam-Gelehrte überhaupt bezahlen können. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) schlägt deshalb vor, Imame mit einer halben Stelle als Religionslehrer einzustellen. Auch die Schaffung einer öffentlichen Stiftung, aus deren Mitteln die Imame bezahlt werden, ist im Gespräch. Offen ist überdies, ob ein Teil der Gemeinden nicht lieber dauerhaft auf importierte Imame setzt. So hatte etwa die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) die Ausbildung von Imamen in Deutschland bisher abgelehnt. Die Ditib will sich am Freitag äußern. Im Übrigen waren die Reaktionen gestern unterschiedlich. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Wir begrüßen das Vorhaben. Das ist ganz in unserem Sinne. Imame sind Vorbeter, Wissensvermittler, Seelsorger und auch Integrationslotsen. Deshalb ist es wichtig, dass sie von hier kommen, eine universitäre Ausbildung haben und qualifiziert auf die gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland eingehen können.“ Mazyek fügte allerdings hinzu: „Der Islam muss nicht verändert werden, sondern die Muslime müssen hier heimisch werden. Dazu gehört, dass man den Islam als gleichberechtigte und anerkannte Religionsgemeinschaft sieht. Das ist noch nicht der Fall. Die Ausbildung von Imamen ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg der Anerkennung.“
    Die Vorsitzende des Zentralrates der Ex-Muslime, Mina Ahadi, erklärte der „Leipziger Volkszeitung“ hingegen: „Die Imam-Ausbildung als Integrationsbeitrag zu verkaufen, ist ein Skandal.“ Sie bringe „keinerlei Fortschritte. Im Gegenteil: Es verfestigen sich Parallelkulturen.“ Auch eine deutsche Imam-Ausbildung werde nicht verhindern, dass der Einfluss der islamischen Verbände wachse, die die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen verändern wollten.

    Quelle:

  • Imam-Ausbildung für die Integration

    Imam-Ausbildung für die Integration

    Foto: AP

    Hochschulen Tübingen und Münster
    Imam-Ausbildung für die Integration

    14.10.2010

    Berlin (RPO). Deutschland startet im kommenden Jahr eine fundierte Hochschulausbildung islamischer Theologen. Ab dem Wintersemester 2011/12 soll in Tübingen, Münster und Osnabrück ein neuer Fachbereich „Islamische Studien“ die Ausbildung von islamischen Religionslehrern für die Schulen sowie von Imamen mit theologischer Forschung verbinden, wie Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) am Donnerstag in Berlin ankündigte.
    Die CDU-Politikerin warb für den Schritt auch als Beitrag zur Integration und zur „Weiterentwicklung des Islam als Religion“. Große muslimische Verbände wie die Türkisch-Islamische Union (DITIB) lehnen das Vorhaben entschieden ab. Anders als bei den Theologen der christlichen Kirchen existieren für Imame in Deutschland bisher keine anerkannten Ausbildungswege. Seit kurzem gibt es lediglich erste Angebote zur Ausbildung islamischer Religionspädagogen für Schulen.
    Eine islamische Theologie in Deutschland könne zur „Selbstreflexion, Selbstkritik, Klärung und Aufklärung“ der Religion beitragen und sei ein „guter Beitrag zur Ausbildung von europäisch-muslimischer Gelehrsamkeit“, sagte Schavan. Angesichts der derzeit hitzig geführten Integrationsdebatte sei es dringend notwendig, zwischen dem Islam als Religion und dem politischen Islamismus zu unterscheiden. Zugleich sei es wichtig, dass sich die islamische Religion weiterentwickeln könne. Deutschland habe durch die lange Tradition mit den christlichen Theologien „die geeigneten Erfahrungen, um ein solches Kapitel zu schreiben“.
    In Tübingen soll der neue Studiengang eigenständig, in Münster und Osnabrück in einer Kooperation der Hochschulen angeboten werden. Der Bund finanziert dabei für die nächsten fünf Jahre mit jeweils mindestens vier Millionen Euro Forschungsprofessuren, Mitarbeiterstellen und Nachwuchsgruppen. Die Standorte wurden von einer Jury des deutschen Wissenschaftsrates ausgewählt.
    700.000muslimische Schüler in Deutschland
    Der Bedarf dafür ist in Deutschland enorm: Derzeit werden an deutschen Schulen schätzungsweise 700.000 muslimische Schüler unterrichtet. Bei einer flächendeckenden Einführung des islamischen Religionsunterrichts würden rund 2000 Lehrkräfte benötigt. Auch Religionsgelehrte sollen künftig vermehrt an deutschen Hochschulen ausgebildet werden. Derzeit kommen in Deutschland fast alle Imame, die in den Moscheen für das Freitagsgebet zuständig sind, aus dem Ausland. Darüber hinaus sollen Absolventen der neuen Studiengänge in die Sozialarbeit gehen können und den wissenschaftlichen Nachwuchs für die neue Disziplin bilden.
    Bei einer zweiten Auswahlrunde im März sollen laut Schavan zwei weitere Hochschulen als Islamstudien-Standorte ausgewählt werden. Zum nächsten Wintersemester könnten dann insgesamt rund 400 Studenten das neue Fach studieren. Die Universität Erlangen, die sich ebenfalls beworben hatte, wurde gebeten, ihr Konzept nachzubessern und im März erneut vorzulegen. Der Antrag Hessens für den Standort Marburg/Gießen konnte die Jury dagegen nach den Worten Schavans „nicht überzeugen“.
    Umstritten bleibt die Rolle der muslimischen Beiräte, die jeden der neuen Islamstudiengänge begleiten sollen. Nach der Vorstellung des Wissenschaftsrates sollen die Universitäten die akademischen Standards garantieren und die Bewerber für Forschung und Lehre auswählen. Ein muslimischer Beirat soll dann klären, ob es aus religiösen Gründen Einwände gegen die Kandidaten gibt.
    Zentralrat der Muslime begrüßt Ausbildung
    Der Zentralrat der Muslime begrüßt die eingeläutete Ausbildung von Imamen in Deutschland. „Das ist ganz in unserem Sinne“, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Imame seien „Vorbeter, Wissensvermittler, Seelsorger und auch Integrationslotsen“. Deshalb sei es wichtig, „dass sie von hier kommen, eine universitäre Ausbildung haben und qualifiziert auf die gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland eingehen können“.
    Kritisch äußerte sich der Zentralrat der Muslime über die von Schavan angeregte „Weiterentwicklung“ des Islam als Religion. „Der Islam muss nicht verändert werden, sondern die Muslime müssen hier heimisch werden“, sagte Mazyek. Dazu gehöre, dass man den Islam als gleichberechtigte und anerkannte Religionsgemeinschaft sehe. Das sei noch nicht der Fall. „Die Ausbildung von Imamen ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg der Anerkennung.“
    Zentralrat der Ex-Muslime: Deutsche Imam-Ausbildung ein „Skandal“
    Der Zentralrat der Ex-Muslime hat die geplante Imam-Ausbildung an drei deutschen Universitäten scharf kritisiert. „Die Imam-Ausbildung als Integrationsbeitrag zu verkaufen, ist ein Skandal. Diese Imam-Ausbildung bringt keinerlei Fortschritte bei der Integration der Muslime in Deutschland. Im Gegenteil: Es verfestigen sich Parallelkulturen“, sagte Zentralratsvorsitzende Mina Ahadi der „Leipziger Volkszeitung“.
    Auch eine deutsche Imam-Ausbildung würde nicht verhindern, dass der Einfluss der islamischen Verbände in Deutschland wachse, die die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen von Religion und Unterdrückung radikal verändern wollten. „Wir erleben leider wieder eine neue Form der Verharmlosung von Scharia und Frauenfeindlichkeit des Islam. Das erniedrigt und enttäuscht all die Menschen, die glauben, in Deutschland in einer aufgeklärten Demokratie des 21. Jahrhundert zu leben“, so Ahadi weiter. Mit Sorge betrachte sie diese Fehlentwicklungen in der Politik. „Unter der guten Absicht der Integration werden die brutalen Auswüchse des Islamismus einfach ignoriert. Aber auch die Muslime sollten sich der Kultur und den gesellschaftlichen Werten ihres Gastlandes anpassen und nicht ständig neue Rechte einfordern.“

    URL: www.rp-online.de/politik/deutschland/Imam-Ausbildung-fuer-die-Integration_aid_918305.html

  • Einladung zur „DüDakta“

    Einladung zur „DüDakta“

    DueDakta flyer

    Einladung zur „DüDakta“

    Innovationen in der multikulturellen Bildungsarbeit
    16. November 2010
    12.00 Uhr – 17.30 Uhr
    Kreisverwaltung Düren

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    zur DüDakta“ am 16. November, 12.00 – 17.30 Uhr im Kreishaus Düren lade ich Sie herzlich ein. Es erwarten Sie Fachliteratur und didaktisches Material zu den Themen „Mehrsprachigkeit“ und „Arbeit in multikulturellen und heterogenen Gruppen“ und Workshops zur Weiterentwicklung Ihrer pädagogischen Arbeit.

    Nachmittags ab 16.00 Uhr wird Frau Prof. Dr. Katja Francesca Cantone von der Universität Essen einen Vortrag zum Thema: „Mehrsprachigkeit und Schule“ halten.

    Bitte geben Sie die Information an andere Interessierte weiter, insbesondere an Erzieher/innen, Lehrer/innen und andere pädagogische Fachkräfte, gern auch an die Lehrer/innen und Erzieher/innen Ihrer Kinder, Enkel, Freunde etc.

    Mit freundlichen Grüßen

    Sybille Haußmann

    Kreisverwaltung Düren
    Stabsstelle für Migrationsangelegenheiten Raum 63 (HausA)
    Bismarckstr. 16
    52351Düren
    Tel.: 0049-2421-22-2150
    Fax: 0049-2421-22-2586
    Handy: 0160-97265026
    Email: [email protected]

    Ausstellungsverlage:
    Folgende Verlage stellen ihr didaktisches Material zu den Themen „Mehrsprachigkeit“ und „Arbeit in multikulturellen und heterogenen Gruppen“ vor.
    Anadolu Verlag
    Bildungsmedien Service GmbH
    Cornelsen Verlag E&Z Verlag
    Ernst Klett Sprachen GmbH
    Finken Verlag
    Önel Verlag
    Verband Binationaler Familien und Partnerschaften (iaf)

  • Wir benötigen Ihre Unterstützung beim neuen Projekt!

    Wir benötigen Ihre Unterstützung beim neuen Projekt!

    Wir benötigen Ihre Unterstützung beim neuen Projekt!

    Lebenswege
    Zur Wanderungsgeschichte der Menschen in der Region Rhein-Erft-Rur

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    die Arbeitsgemeinschaft der Archivarinnen und Archivare im Rhein-Erft-Kreis plant als neues Projekt eine Ausstellung und dazu eine Veröffentlichung mit dem Arbeitstitel „Lebenswege. Zur Wanderungsgeschichte der Menschen in der Region Rhein-Erft-Rur“. Die Ausstellung und das Begleitbuch sollen verdeutlichen, dass Migration und Integration unsere Geschichte schon seit ihren Anfängen prägen. Heute stehen Integration und Migration im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit – und viele Menschen auch in unserer Region halten die aktuellen Herausforderungen für eine historische Ausnahmesituation. Wir werden anhand der in unseren Archiven überlieferten Quellen darstellen, dass Menschen aus unterschiedlichsten Gründen schon immer in unsere Region zugewandert, aber ebenso ausgewandert sind.

    Dabei benötigen wir die Unterstützung der Bevölkerung und hier speziell derjenigen, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten – woher auch immer – in unsere Region zugewandert sind.

    Es würde uns sehr helfen, wenn Sie als Zugezogene Fotos von sich und ihren Familien aus ihrer alten oder neuen Heimat zur Verfügung stellen könnten. Wir können auch Gegenstände gebrauchen, die eine besondere Bedeutung für das Leben der Migrantinnen und Migranten haben: Dinge, die sie vielleicht aus ihrer ersten Heimat mit nach Deutschland gebracht haben, die über die Gründe des Zuzugs oder über die Ankunft und die erste Zeit in Deutschland Auskunft geben. So hat z.B. eine italienische Familie den Schlüssel ihrer ersten Eisdiele behalten, ein Gastarbeiter verwahrte den Rasierpinsel aus der Heimat bis zum Eintritt in den Ruhestand im Spind an seiner zunächst neuen Arbeitsstelle.

    Wer das Vorhaben unterstützen möchte, kann sich gern entweder an das Stadtarchiv Kerpen, Frau Harke-Schmidt (Kontakt unten genannt), oder an mich wenden und Fotos oder andere mögliche Ausstellungsstücke abgeben. Die Fotos werden gescannt und gehen danach an die Eigentümer/innen zurück. Die Gegenstände, die in der Ausstellung gezeigt werden, wandern etwa 1 bis 2 Jahre durch die Kommunen der beiden Kreise und sind dann in den einzelnen Orten zu sehen. Nach Ende der Ausstellung werden natürlich auch diese Gegenstände, die für die Dauer der Ausstellung versichert werden, den jeweiligen Eigentümer/innen zurück gegeben.

    Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns bei diesem Projekt unterstützen und die Anfrage auch an andere Interessierte weiterleiten.

    Stadtarchiv Kerpen, Stadtarchivarin Susanne Harke-Schmidt
    Stiftsstraße 8
    50171 Kerpen
    Tel: 02237- 922170
    Fax: 02237- 922171
    E-Mail: [email protected]
    oder [email protected]