Kategorie: Deutschland

  • Wenn Deutschland Türken verschreckt

    Wenn Deutschland Türken verschreckt

    Deutschland hat die Themen Zuwanderung und Integration lange verschlafen. Das rächt sich nun mit dramatischen Folgen. In der Debatte geht es fast nur um die Defizite von Zugewanderten. Ein Kommentar zur Integrationsdebatte.

    Politik denkt meist nur noch in Monaten. Nicht mehr in Generationen. Das ist fatal. Und daran ändert auch eine schnelllebige Zeit nichts. In der Umwelt- und Atomkraftdebatte steht dies jedem nur allzu deutlich vor Augen. Aber auch die Art und Weise, wie Deutschland über die Jahrzehnte das Thema Zuwanderung und Integration behandelte und praktisch verschlief, rächt sich jetzt mit dramatischen Folgen. Es rächt sich auch deshalb, weil mangelnde Planung des Zuzugs und die Vernachlässigung der zugewanderten Bevölkerung mit einer folgenreichen demografischen und damit strukturellen Veränderung unserer Gesellschaft zusammenfallen. Da ruft eine alternde, geburtenfaule Gesellschaft nach gut ausgebildeten Fachkräften für ihre hoch entwickelte Wirtschaft. Und hat damit gleich mehrere Probleme.

    Ein rein deutscher Nachwuchs ist nicht mehr zu haben. Aber aus dem Ausland kommen zu wenige herein. Stattdessen steigt als Ergebnis verfehlter Integrationspolitik die Zahl der Unqualifizierten unter den ehemals Zugewanderten. Schlimmer noch: Diejenigen, die hoch qualifiziert wurden, wandern zu Tausenden ab. Unter ihnen sind fatalerweise zunehmend viele aus der Elite der deutsch-türkischen Zuwanderer.

    Zum Beispiel Rahükal Turgut. gebürtig aus Wesel, die jetzt in Istanbul für einen deutsch-türkischen Verlag arbeitet. Es sind junge und gut ausgebildete Leute wie sie, die Deutschland den Rücken kehren: Informatiker, Betriebswirte, Kommunikationswissenschaftler. Der „deutsche Stammtisch“ allein in Istanbul zählt bereits über 1000 Mitglieder. „Wir können auf keinen Einzigen von ihnen verzichten“, sagt der Zukunftsforscher Kamuran Sezer.

    Aber was ist zu tun? Akademiker waren schon immer mobiler als andere Bevölkerungsgruppen. Doch im Fall der hier aufgewachsenen Türken kommt noch etwas anderes hinzu: Viele fühlen sich nicht richtig heimisch in Deutschland. Es fehlt das Gefühl dazuzugehören. Die Thesen des Ex-Bankers Thilo Sarrazin über ein Deutschland, das sich angeblich abschafft, weil es zu viele dumme Ausländer beheimatet, haben sicher nicht wenig dazu beigetragen. Aber es fehlt auch an der eigenen Vermarktung.

    Stattdessen bestimmt die Debatte über die unleugbaren Defizite eines Teils der Zugewanderten das Feld. Junge, gut ausgebildete türkischstämmige Deutsche werden zu wenig wahrgenommen. Man kennt sie häufig nicht. Und ihnen selber ist es aus gutem Grund oftmals auch lieber, für Italiener oder Griechen gehalten zu werden. Daran muss sich dringend etwas ändern. Erst recht an der Einstellungspraxis so mancher Personalabteilung.

    Gleiches gilt für die Anwerbepraxis ausländischer Fachkräfte. Bisher ist sie eher ein Gnadenerlass. Die Versuche, das zu ändern, sind immer noch halbherzig. Deutschland muss mit seinen Stärken selbstbewusst und freundlich werben. Rechtssicherheit, Infrastruktur, Lebensqualität und die Stärken der mittelständischen Wirtschaft. Und Englisch spricht man im Übrigen auch überall.

    Die Bürger sind dabei durchaus pragmatisch. Sie wollen nur, dass keine schlecht ausgebildeten Ausländer ins Land kommen. Und sie wissen auch, dass viel, viel Geld in die frühkindliche Förderung eines wachsenden Teils der Zuwandererkinder fließen muss. Nur so kann der gewaltige gesellschaftspolitische Zündstoff, der sich immer noch anhäuft, entschärft werden.

  • Hässliche Regelung

    Hässliche Regelung

    12.04.2011
    Hässliche Regelung
    Gastkommentar von Sevim Dagdelen erschienen in der Tageszeitung „Neues Deutschland“ am 12.04.2011
    Mit dem am 5. April veröffentlichten Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) vom 25. März 2011 wurde eine Verfassungsbeschwerde gegen die Regelung der Sprachanforderungen beim Ehegattennachzug zurückgewiesen. Lapidar kommt das BVerfG zu dem Ergebnis, dass »dem im Bundesgebiet lebenden ausländischen Ehepartner grundsätzlich Anstrengungen zumutbar sind, die familiäre Einheit durch Besuche oder … nötigenfalls zur Gänze im Ausland herzustellen«. Es sei ein »angemessener Interessenausgleich« zwischen öffentlichen und privaten Interessen, wenn einem hier fest integrierten Menschen zugemutet wird, seine gesamte soziale und wirtschaftliche Existenz und seinen sicheren Aufenthalt aufzugeben und auszuwandern. Auch dann, wenn sein Ehepartner unverschuldet nicht dazu in der Lage ist, das geforderte Sprachniveau zu erwerben. Das ist weder nachvollziehbar noch gerecht.
    Das ist die Logik des damaligen Gesetzgebers CDU/CSU und SPD, die politisch verantwortlich sind für das erwiesenermaßen tagtägliche Leid. Eheleute werden seit August 2007 zwangsweise voneinander getrennt, bis Deutsch-Sprachkenntnisse im Ausland unter oft schwierigen und die Existenz bedrohenden Bedingungen vom nachziehenden Familienmitglied erworben werden, obwohl sie diese in Deutschland unendlich viel leichter und schneller erwerben könnten. Das BVerfG winkte diese Diskriminierung nun mit demselben Verweis durch, den schon die Große Koalition angesichts der Kritik der Opposition machte.
    Als Gesetzesbegründung wurde die Bekämpfung der Zwangsheirat angeführt. Bis heute fehlt allerdings jeder Nachweis dafür, dass auch nur eine einzige Zwangsheirat durch die Neuregelung verhindert oder beendet wurde. Darum ging es nicht. Es ging und geht bei der Regelung des Ehegattennachzugs insgesamt um eine soziale Selektion nach Bildungsstand, Herkunft und individueller Sprachfertigkeit. Denn die deutsche Migrationspolitik war und ist geprägt vom Nützlichkeitsrassismus: Nützliche, Reiche und Schöne sind willkommen, der Rest nicht.
    Es bleibt zu hoffen, dass sich die Rechte und Interessen von Menschen in einer binationalen Ehe anderweitig durchsetzen. Eine Möglichkeit könnte die Unvereinbarkeit der Neuregelung mit EU-Recht sein. In einem Vorlageverfahren des Bezirksgerichts in Haag vom 31.03.2011 wird der Europäische Gerichtshof die Vereinbarkeit des im Ausland zu absolvierenden niederländischen Integrationstestes mit dem sich aus der Familienzusammenführungsrichtinie ergebenden Recht auf Familiennachzug prüfen. Das zu erwartende Urteil könnte auf die deutsche Regelung übertragbar sein und im besten Falle diese hässliche Regelung helfen aufzuheben.

  • Auswanderung lässt deutsche Bevölkerung schrumpfen

    Auswanderung lässt deutsche Bevölkerung schrumpfen

     

    Auswanderung lässt deutsche Bevölkerung schrumpfen

    2009 sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts deutlich mehr Ausländer nach Deutschland eingewandert als im Vorjahr. Dennoch schrumpft die Bevölkerung. Der Grund: Die Anzahl derer, die das Land verlassen haben, ist noch höher.

    Wiesbaden – Im vergangenen Jahr sind erneut mehr Menschen aus Deutschland fortgezogen als zugewandert. 734.000 Auswanderern standen 721.000 Zuzügler gegenüber, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Allerdings verringerte sich demnach das Wanderungsdefizit von 13.000 Menschen im Vergleich zu 2008 um rund 43.000. Von 1985 bis 2007 hatten die Statistiker noch jeweils einen „Wanderungsüberschuss“ verzeichnet.

    Hauptherkunftsländer der Zuwanderer waren im vergangenen Jahr Polen (123.000), Rumänien (56.000), die USA (30.000), die Türkei (30.000) und Bulgarien (29.000). Die Zugewanderten ließen sich vor allem in Nordrhein-Westfalen (146.000), Baden-Württemberg und Bayern (jeweils 122.000) nieder. Die Hauptzielländer der Auswanderer waren 2009 Polen (123.000), Rumänien (44.000), die Türkei (40.000), die USA (36.000) und die Schweiz (30.000).

    Mehr als die Hälfte der zugezogenen Ausländer (58 Prozent) kam aus der EU. Die Zahl der zugezogenen Deutschen stieg um rund 6000 (sechs Prozent) auf 115.000. Darunter sind rund 3000 Spätaussiedler ohne ausländische mitreisende Familienangehörige und weitere Deutsche, die zum Beispiel aus dem Ausland zurückkehrten.

    Die Zahl der Auswanderer und Fortgezogenen liegt sowohl 2008 als auch 2009 um etwa 100.000 über dem Niveau der Vorjahre. Dies erklären die Statistiker mit Überprüfungen der Melderegister: Wegen der Einführung der Steuer-Identifikationsnummer für jeden Bürger würden seit 2008 zahlreiche Bewohner von Amts wegen abgemeldet. Innerhalb Deutschlands zogen 2009 aus den neuen Bundesländern 120.000 Menschen in die alten Länder (2008 waren es 137.000), in umgekehrter Richtung waren es 88.000 und damit 2000 mehr als im Jahr 2008. Damit ging die Wanderung von Ost- nach Westdeutschland um 12 Prozent zurück, während die West-Ost-Wanderung nur leicht über dem Niveau des Vorjahrs lag. Berlin bleibt dabei ausgeklammert.

    Seit dem Jahr 2005 war die Marke von 700.000 Zuzügen nicht mehr überschritten worden. Anfang des Jahrtausends waren noch jährlich mehr als 800.000 Menschen nach Deutschland eingewandert oder zugezogen.

    2009 gab es einen Wanderungsüberschuss bei den Ausländern von rund 27.000 Personen; dieser lag 2008 noch bei 11.000. Bei den deutschen Bürgern gibt es dagegen einen Abwanderungsverlust von 40.000 (2008 waren es 66.000).

    Der Grünen-Migrationsexperte Memet Kilic wertete die hohe Zahl der Auswanderer als Beleg, „dass unser Land insbesondere für Migrantinnen und Migranten nicht mehr so attraktiv ist“. Kilic verwies in diesem Zusammenhang in Berlin darauf, dass die Zahl der Auswanderer in die Türkei deutlich höher liege als die Zahl der Zuwanderer aus der Türkei nach Deutschland. „Wir benötigen aber Zuwanderung, nicht zuletzt, um unser Sozialsystem aufrechtzuerhalten.“

    Quelle: Spiegel-Online // ffr/AFP/apn

     

    Quelle:

     

  • Das neue Handelsgesetz wird im Juli 2012 in Kraft treten

    Das neue Handelsgesetz wird im Juli 2012 in Kraft treten

     

    Das neue Handelsgesetz wird im Juli 2012 in Kraft treten

    Finanzminister Mehmet Simsek hat gesagt, das im kommende Jahr in Kraft tretende Türkische Handelsgesetz werde Unternehmern neue Wege schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der Türkei steigern.

    Auf der Veranstaltung “Bab-i-Ali” in Istanbul erklärte Simsek die Bedeutung des Gesetzes, das im Juli 2012 in Kraft treten wird. Die neue Regelung sei vor allem aus Sicht der Türkei zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sehr wichtig. Außerdem ebne es Unternehmern den Weg und sei ein wichtiger Schritt zur Erschließung für eine digitale Türkei. Simsek betonte allein in der Informatikbranche und auf dem Patentmarkt werde ein immenses neues Arbeitsvolumen erwartet.

    Mehmet Simsek sagte, die Türkei habe die globale Krise mit eigenen Mitteln überwunden.

     

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  • Mercedes-Benz verkauft mehr Zugmaschinen in der Türkei

    Mercedes-Benz verkauft mehr Zugmaschinen in der Türkei

    Mercedes-Benz verkauft mehr Zugmaschinen in der Türkei als in Spanien, Frankreich und Italien zusammen.
    Zaman – Mercedes-Benz Türkei legt im 1. Quartal 2011, im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2010, beim Absatz von Zugmaschinen um 181% zu.
    Die Türkei liegt bei Mercedes-Benz, nach Deutschland-Absatz, an zweiter Stelle. Im 1. Quartal wurden 3.551 Zugmaschinen verkauft. Diese Zahl ist mehr als die Summe der verkaufen Mercedes-Benz Zugmaschinen in Frankreich, Spanien und Italien zusammen. Das neue, in Aksaray produzierte Modell Actros, stiess bei den türkischen Fuhrunternehmen auf besonders grosses Interesse.

  • Informationsmanagement der Zukunft

    Informationsmanagement der Zukunft

    Informationsmanagement der Zukunft

    Veröffentlicht in Sicherheitspolitik, Afghanistan, Informationsmanagement, Innere Sicherheit, Strategie, Äußere Sicherheit von analyticsdotcom am 20/04/2011

    Nicht nur für Militärs geeignet

    „Ich kann also sagen: Kenne deinen Feind und dich selber, dann wirst du in hundert Schlachten nicht einmal besiegt werden. Kennst du den Feind nicht, wohl aber dich selbst, dann steht es auf der Kippe. Weißt du nichts über deinen Feind und nichts über dich selbst, dann sei sicher, dass du jede Schlacht verlierst.“ So der chinesische General und Militärstratege Sun Tzu (500 v. Chr.) in seinem Werk „Die Kunst des Krieges“. Heute ist das Werk aktueller denn je, denn Sun Tzu beschreibt hier mit einfachen Worten das Thema „Informationsüberlegenheit“.

    Informationsüberflutung und interessanterweise auch Informationsmangel an Stelle von intelligentem Informationsmanagement beherrschen heutzutage oftmals kurz-, mittel-, und langfristige Entscheidungen. Man glaubt, vermutet und schätzt und fällt auf dieser Basis Entscheidungen. Oder auch nicht, weil man sich vielleicht eine Blamage ersparen möchte auf Grund mangelnder Informationen. Oder Fakten werden geleugnet bzw. ignoriert. Anstatt Wissen herrscht eher Unwissen und Unsicherheit vor – nicht immer, aber sehr oft. Zukünftig werden nicht unbedingt große oder staatliche Organisationen die „Informationsüberlegenheit“ haben, sondern schnelle, schlanke, selbst-lernende und unbürokratische Organisationen, die sich diszipliniert intern einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess verbunden fühlen – einer Art „interner Corporate Identity“. Eine Organisation, die dazu nicht die Befähigung hat oder zukünftig entwickelt, wird nicht überleben.

    Vernetzte Operationsführung ist intelligentes Informationsmanagement

    Jeder der schon einmal die Gelegenheit hatte eine bunt bebilderte Darstellung von zukünftiger „Vernetzter Operationsführung“ (NetOpFü), im englischen Sprachraum mit „Network Centric Warefare“ (NCW) bezeichnet, in Ruhe zu betrachten und sich die beabsichtigten oder zukünftigen Informationsbeziehungen zwischen ganz unterschiedlichen Sensoren und Effektoren – vom Satelliten, bis zur Fregatte, vom Handheld Device des Spähtrupps bis zu einer Feuerleitzentrale oder zu einem Kampfhubschrauber zu betrachten, weiß um die technische Komplexität des Daten- und Informationsaustausches.

    Wenn man solche technischen Darstellungen, die nicht selten eher zur Verwirrung als zur Klärung beitragen, jedoch von einer nächst höheren Abstrahierungsebene betrachtet, wird deutlich, dass eine rein militärische Betrachtung von Informationen, Informationsflüssen bzw. einer Operationsführung zum Scheitern verurteilt ist, wenn nicht auch andere Dinge und Informationen berücksichtigt werden, die in ein Gesamtbild einfließen müssen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dies gilt nicht nur für militärische Operationen, sondern grundsätzlich für alle Entscheidungen, deren Auswirkung einen etwas größeren Bedeutungskreis umfasst, sei es national oder international.

    Dabei ist nicht nur die intelligente Informationssammlung von Bedeutung, sondern nicht minder die intelligente Informationsaufbereitung in der Form, dass auf der jeweiligen Entscheiderebene bzw. Bedarfsträgerebene möglichst nur die Information sichtbar ist, die tatsächlich auch benötigt wird. Alles andere würde entweder zu einer Informationsüberflutung oder zu einer Minderinformation führen, die für den jeweiligen, ebenengerechten Bedarfsträger nur einen eingeschränkten oder sogar keinen Nutzen bringen würde.

    Abschreckendes Informationsmanagement: Afghanistan

    Der aktuelle Krieg in Afghanistan dauert mittlerweile 10 Jahre. Afghanistan hat seit ungefähr 1978 – also seit über dreißig Jahren – ganz unterschiedliche bewaffnete Konflikte erlebt. Analysen über ein ganzheitliches Informationsmanagement der Koalitionskräfte in dem aktuellen Konflikt haben gravierende Defizite offen gelegt. Dazu gehören beispielsweise:

    • mangelhafte Informationsflüsse sowohl innerhalb der Koalitionskräfte und Sicherheitsorgane sowie zwischen den über 40 Koalitionskräften
    • mangelhafte Informationsflüsse von ziviler Seite, wie beispielsweise NGOs, Entwicklungshilfeorganisationen, UN-Mitarbeitern und anderen zivilen Akteuren
    • Unkenntnis über die wirtschaftliche Lage in den diversen Regionen
    • Unkenntnis über soziale Strukturen, religiöse Führer vor Ort, Clan-Strukturen und  sonstige Machtverhältnisse
    • Unkenntnis über lokale Ökonomie und Landbesitzer
    • Unkenntnis über Drogenhandel
    • Unkentnis über Finanzflüsse, regional als auch weltweit
    • Unkenntnis über Entwicklungsprojekte in der Vergangenheit oder über geplante  Entwicklungsprojekte

    Es war nicht immer so, dass diese Informationen überhaupt nicht vorhanden waren. In vielen Fällen waren die Informationen schon „irgendwo“ vorhanden, jedoch nicht sinnvoll zusammengefügt zu einem gemeinsamen Lagebild. Die militärische Seite interessierte sich zunächst nicht für „zivile“ Informationen und die zivile Seite wie NGOs erhielt – in den Natur der Sache liegend – kaum oder keine Hinweise von militärischer Seite, wobei der letztgenannte Punkt noch mit Verständnis verbunden ist, was gebotene Vertraulichkeit bzw. Geheimhaltung anbelangt.

    Ob das Verknüpfen und Verbinden diverser Informationsquellen und Informationsnetze der beteiligten Player in Afghanistan in dem teilweise schon aktiven AFGHAN MISSION NETWORK (AMN) die Erwartungshaltung sowohl der militärischen Seite als auch der politischen (zivilen) Seite für ein weitgehend durchgängiges und umfassendes Lagebild erfüllen wird bleibt abzuwarten. Nur Eines ist bereits heute sicher: Das AMN wurde nicht ins Leben gerufen, um zivile Organisationen beim Informationsmanagement unterstützen, sondern um für die beteiligten Streitkräfte und Sicherheitsorgane ein Informationsnetzwerk aufzubauen – mit all den Problemen unterschiedlicher Vertraulichkeitseinstufungen.

    Mit dieser Feststellung ist ein Lagebild über ein Land oder über eine Region nur eingeschränkt nutzbar, was ja durchaus verständlich sein kann, was bestimmte Vertraulichkeiten anbelangt, hilft aber nicht wirklich weiter, was beispielsweise entwicklungspolitische Entscheidungen oder sonstige Informationsbedürfnisse Dritter anbelangt. Als Grundlage für eine vernetzte Operationsführung bzw. für das Informationsmanagement im militärischen Sinne mag es hilfreich und unterstützend sein. Für einen allumfassenden Ansatz, für einen sogenannten „comprehensive approach“ ist dies jedoch viel zu kurz gedacht.

    Nachfolgend sollen einige zukünftige Entwicklungen modernen Informationsmanagements skizziert werden. Informationsmanagement wird sich zukünftig weder regional beschränken, noch sich auf bestimmte Arten von Informationen reduzieren. Es ist auch nicht erforderlich die Informationen und deren Verwendung in eine Art schwarz-weiß-Raster zwangsläufig zivilen oder militärischen Bedürfnissen zuzuordnen. Zukünftiges vernetztes militärisches Informationsmanagement, innen- und außenpolitische Entscheidungen bis hinein in die Regionalpolitik, nationale oder internationale, wirtschaftliche Bedarfsträger werden sich mit diesen zukünftigen Entwicklungen des Informationsmanagements auseinandersetzen müssen.

    Informationsmanagement 2020

    Angesicht des weltweit immer mehr ansteigenden Bedarfes qualifizierter und verifizierter Informationen und Daten sind folgende 10 Trends im Informationsmanagement erkennbar:

    (1) Immer mehr Daten und Informationen werden geo-codiert und zeit-codiert, um diese dann möglichst präzise Lokationen sowie zeitlichen Abläufen weltweit zuordnen zu können.

    (2) Daten und Informationen werden zukünftig immer stärker nach gewissen, internationalen Normen strukturiert gespeichert werden.

    (3) Die Kopplung der Informationen an geografische Informationssysteme wird immer stärker erfolgen.

    (4) Deutlich über 90% aller Daten und Informationen werden sogenannte „offene Informationen“ sein, die originär an anderer Stelle bereits vorhanden sind, und nicht selten in sogenannter „nicht-strukturierter Form“ vorliegen.

    (5) Große Datamining-Server werden diese Daten und Informationen hosten. Dies kann aus Sicherheitsgründen und Gründen der Verfügbarkeit auch in sogenannten „Clouds“, also auf geographisch nahezu beliebig verteilten Servern erfolgen.

    (6) Mathematische Analyseverfahren in Kopplung mit geografischen Informationssystemen werden immer stärker eingesetzt werden, um regionale, überregionale oder globale Entwicklungen vorauszusagen (Trendvorhersage). Diese kann beliebige soziale oder ökonomische Entwicklungen umfassen, wie auch die Entwicklung, wie z.B. von Kriminalität von einer internationalen Länderebene bis hinunter auf einzelne Stadtteile oder Straßenzüge, ganz nach Anforderung des Bedarfsträgers. Die Entwicklung von möglichen internationalen Länderrisiken (Kriege, Bürgerkriege, Unruhen etc.) und das damit verbundene kontinuierliche Monitoring und sich entwickelnder „Hot Spots“ wird weiterhin an Bedeutung gewinnen für Wirtschaft und Politik.

    (7) Nahezu beliebige Abfrage- und Korrelationsmöglichkeiten von strukturierten Daten werden frühzeitig wirtschaftliche und politische Entwicklungen geografisch sichtbar machen, die bisher nur Wenigen zur Kenntnis gelangten.

    (8) Über Standard Webbrowser werden ein Teil dieser strukturierten Informationen der Öffentlichkeit unentgeltlich über das Internet verfügbar sein. Ein wesentlicher Teil wird als Bezahlsystem in unterschiedlichen Modulen zivilen und militärischen Bedarfsträgern zur Verfügung gestellt werden. Ein neuer Milliarden-Markt des weltweiten Informationsmanagements entsteht, deren Erschließung für einzelne Bedarfsträger aus Ressourcen- und Datenpflegegründen kaum zu leisten ist.

    (9) Viele Daten und Informationen werden zukünftig über mobile Systeme, wie z.B. Smartphones, iPod, Mobiltelefone, Netbooks oder Tablets in Near-Realtime in die Informationsmanagementsysteme mit GPS-Daten geocodiert eingespielt werden. Nur Sekunden später sind die Informationen für den oder die Bedarfsträger sichtbar – weltweit.

    (10) Es wird zünftig Tausende von angestellten oder auch selbständigen „Location Finder“ oder „Information Finder“ weltweit geben, die über geeignete „trusted procedures“ Daten und Informationen in die Informationsmanagementsysteme einspielen, Texte, Bilder und sonstige Informationen, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage pro Jahr.

    Informationsmanagement wird sich zukünftig zu einer ganz anderen Qualität entwickeln, sowohl für wirtschaftlich-unternehmerische, politische und militärische Belange. Wer intelligentes Informationsmanagement zu nutzen weiß, wird überlegen sein. Wer es nicht zu nutzen weiß, wird auf der Verliererseite stehen. Die einleitenden Worte Sun Tzu’s haben eine Bedeutung erlangt, die er als Militärstratege vor über 2500 Jahren kaum hätte abschätzen können.

    © Ralf R. Zielonka
    Bonn, 20. April 2011

     

  • Vorträge mit Islambezug an der Universität Bamberg

    Vorträge mit Islambezug an der Universität Bamberg

    Vorträge mit Islambezug an der Universität Bamberg

    Liste von Vorträgen mit Islambezug, die in diesem Semester innerhalb des Bayerischen Orient-Kolloquiums an der Universität Bamberg stattfinden:
    05.05.2011 Prof. Dr. Heidrun Eichner (Tübingen): Philosophie und Theologie nach Avicenna

    26.05.2011 Prof. em. Dr. Stefan Wild (Bonn): Der Koran und seine Übersetzung

    09.06.2011 Prof. Dr. Jaakko Hämeen-Anttila (Helsinki): Sa?id al-Andalusi: The History of Science through the eyes of a Medieval Muslim

    30.06.2011 Dr. Bèatrice Hendrich (Gießen): Die alevitische Frau ? das Konstrukt einer idealen Frau durch die herrschende(n) Mehrheitsgesellschaft(en)?

    Die Vorträge finden jeweils um 18.00 Uhr c.t. im Gebäude An der Universität 2, Raum 025 statt. Das 1985 ins Leben gerufene Bayerische Orient-Kolloquium ist eine Vorlesungsreihe, die gemeinsam von den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Bamberg durchgeführt wird. Das vollständige Programm des Bayerischen Orient-Kolloquiums für dieses Sommersemester finden Sie hier:

  • SPD verschenkt die Sarrazin Chance!

    SPD verschenkt die Sarrazin Chance!

    Die Sozialdemokraten haben ihre allerletzte Chance, ihre Aufrichtigkeit gegenüber der türkischen Gemeinde zu beweisen, mit der Entscheidung über Sarrazin vertan.

    Durch die politische Verdrossenheit der SPD, wird sie nicht nur die Stimmen der türkischstämmigen Wähler verlieren, sondern ebenfalls ihren Ruf als etablierte Volkspartei aufs Spiel setzen. Die Partei zeigt sich so von einer populistischen Seite, die von Boulevardblättern und konservativen Wahlkreisen angeführt wird. Darunter leidet der Ruf der SPD als Volkspartei entsprechend schwer. Die Partei die bereits unter einem anhaltenden Wählerschwund leidet hat sich nach der Entscheidung, an einer Figur festzuhalten, dessen Haltung gegenüber Zuwanderern allgemein bekannt ist, selbst gegen Migranten positioniert. Eine weitere Debatte scheint hierbei hinfällig, nachdem die erste sich bereits zerstörerisch wie ein Tsunami auf das Zusammenleben ausgewirkt hat.

    via SPD verschenkt die Sarrazin Chance! | SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung..

  • Integrationsbarometer 2011: „Migrationsland 2011“

    Integrationsbarometer 2011: „Migrationsland 2011“

    Integrationsbarometer 2011: „Migrationsland 2011“

    Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration hat das Integrationsbarometer 2011 unter dem Titel „Migrationsland 2011“ herausgegeben. Die Kernaussagen finden Sie auf den Seiten 19 – 25.

    Datei erhältlich unter:

     

     

  • Neuer Film über Dersim und Links von Hasan Dewran

    Neuer Film über Dersim und Links von Hasan Dewran

    Neuer Film über Dersim und Links von Hasan Dewran
    
    Es gibt einen neuen Film über Dersim von Christian Zimmermann (2.
    Vorsitzender des „Förderverein Dersim e.V.“), dessen Kurzfassung unter dem
    Link  im Internet zu sehen ist (Spiritus rector:
    Yasar Kaya, Vorsitzender der „Föderation der Dersim Gemeinden in Europa e.V.
    “, der FDG).
    
    
    Links von Hasan Dewran:
    
    www.youtube.com/watch?v=iO62fWefcIA
    
    www.youtube.com/watch?v=xgINTvY5q2A
    
    
    
  • Baha Güngör: „Ayatollah“ Baha bestach für’n Parkplatz

    Baha Güngör: „Ayatollah“ Baha bestach für’n Parkplatz

    „Ayatollah“ Baha bestach für’n Parkplatz

    Im September 1984 wagte ich den Schritt in berufliche Selbständigkeit und zog nach Istanbul um. Die Stadt, in der ich 1950 geboren und die ich 1961 verlassen hatte, wurde zu meinem neuen „Arbeitsplatz“ im Dienst der WAZ und mehrerer Zeitungen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Doch ich kam als „Fremder“ zurück und hatte noch viel zu lernen in der Bosporus-Metropole, die damals noch unter Kriegsrecht stand.
    

    Als einen der ersten führenden Journalisten steuerte ich Nezih Demirkent an. Der vor zehn Jahren verstorbene Herausgeber der Wirtschaftszeitung „Dünya“ nahm sich meiner an und schickte mich als Übergangslösung bis zum Aufbau eines eigenen Korrespondentenbüros zur Nachrichtenagentur Türk Haberler Ajansi. Dort sollte ich als „Gastjournalist“ aus Almanya den Quellen nahe sein. Die Redaktionsleitung setzte mich an einen alten Schreibtisch in der Telefonzentrale. Es war noch eine Telefonzentrale, wie wir sie aus den Schwarz-Weiß-Filmen kennen. „Das Fräulein vom Amt“ hatte sechs Leitungen zu beherrschen – und vor allem die Stöpsel in die richtigen Löcher stecken, damit die Anrufer auch mit den richtigen Gesprächspartnern sprechen konnten.

    Angst vor dem „Kuckuck“
    

    Vereinbart wurde, dass ich die Telefon- und Telexleitungen der Agentur benutzen durfte. Die Kosten für Telex und Telefon nach Essen zur WAZ-Zentrale erstatte ich zum Monatsende in bar. Doch es ging der Agentur finanziell sehr schlecht. Aus Angst davor, dass der „Kuckuck“ zuschlägt, nahm ich vor Reisen oder an Wochenenden meine Schreibmaschine sowie meine wichtigsten Bücher in einem Koffer mit nach Hause und brachte sie montags wieder mit.

    Kollegen wurden zu Serienkillern von Mäusen

    Ich fütterte hin und wieder die Tauben mit Sesamkringeln, wenn ich warten musste, bis eine Telefonleitung zur Verfügung stand oder die Telexleitung frei war. Die Krümel diesseits des Fensters zum Innenhof fielen auf den Boden oder ich vergaß auch schon mal die Sesamkringel auf dem Tisch. So durfte ich mich auch nicht wundern, wenn mitunter morgens erst einmal die Mäuse vor allem die jungen Kolleginnen kreischend aus meiner Nähe wegliefen und die jungen Kollegen zu Serienkillern Istanbuler Mäuse wurden.

    Gespräche beim Barbier waren
    stets gut für neue Ideen

    
    Arbeiten unter Militärzensur

    Auch Istanbul war damals für mich ein „Niemandsland“. Es herrschte noch Kriegsrecht, obwohl seit den ersten Parlamentswahlen im Anschluss an die dreijährige Militärherrschaft bereits zehn Monate vergangen waren. Immer wieder kamen die jungen Kolleginnen und Kollegen mit Informationen zu mir, die sie wegen der Militärzensur nicht verwerten durften. Ich aber durfte das und war als „deutscher Journalist“ im Vorteil.
    
    Journalistische Inspiration beim Barbier
    
    In den ersten Wochen lernte ich, wo der nächste Barbier war, bei dem ich mich gerne rasieren ließ. Es waren herrliche Gespräche – vor allem über Fußball, Politik und Menschen, die den Übergang von einem geschlossenen Wirtschaftssystem in ein offenes verkraften mussten. Alles, was verboten war, der Besitz von Devisen oder ausländischen Zigaretten zum Beispiel, war erlaubt. Der türkische Tee schmeckte gut und die sich zu den Gesprächen gesellenden Kunden aus der Umgebung waren interessante Informationsquellen und inspirierten zu guten Reportagen und Berichten.

    

    Beim „Tavla“lernte ich „türkische Verhaltensweisen“

    Keine Chance als „Deutscher“

    Auch beim Backgammonspiel lernte ich im historischen Presseviertel Cagaloglu viel dazu. Was sagt man wann? Wie ärgert und verunsichert man seinen Gegenspieler? Welche Kraftausdrücke sind erlaubt und welche nicht? Beim Essen mit Kollegen und Kolleginnen mittags in einfachen Restaurants lernte ich so langsam, mich wieder wie ein Türke zu verhalten. Denn mit deutschen Herangehensweisen hatte ich keine Chance.

    „Ayatollah“ wegen Alkoholverzicht

    Unter dem Dach des Gebäudes des Istanbuler Journalistenverbandes befand sich ein einfaches Restaurant. Fast jeden Abend habe ich dort gewartet, bis die Stoßzeit vorbei und die Straßen zu meiner Wohnung in Yesilyurt etwa 20 Kilometer vom Zentrum entfernt erträglich frei geworden waren. Doch den Raki habe ich immer wieder abgelehnt, um nicht alkoholisiert nach Hause fahren zu müssen. Ich trank Ayran und aß dazu geröstete Kichererbsen (Leblebi). Mit der Zeit wurde ich von der Kollegengemeinde immer öfter als „Ayatollah“ begrüßt, wenn ich das Restaurant betrat, weil ich nichts trank.
    

    Plaudern mit Kollegen vor Heimfahrt ohne Alkohol

    

    Ärger mit Verkehrshütchen
    Doch hatte ich ein ganz großes Problem mit meinem Auto. Immer wenn ich in das belebte Gebiet kam, war die Parkplatznot enorm. Sehr oft musste ich etwa einen Kilometer weiter an der Hagia Sophia parken, was vor allem bei schlechtem Wetter oder Zeitknappheit ärgerlich war. Vor den Gebäuden waren an den Bürgersteigen unzählige Verkehrshütchen, die von den Polizisten bei bestimmten Leuten mitgenommen wurden, damit diese parken konnten.
    Zeitungstrick verhalf zum Parkplatz
    Eines morgens war mir das zu dumm geworden, dass bei mir der Polizist nie ein Hütchen zur Seite nahm. Ständig sagte er mir, dass in der Straße das Parken verboten sei. Ich kam in mein Büro und fragte in die Runde, warum das so sei.
    „Hast du dem Polizisten etwas Geld gegeben oder angeboten?“ fragte ein Kollege.
    „Nein, so etwas mache ich nicht. Ich will keine Polizisten bestechen!“ sagte ich beharrlich.
    „Du bist einfach zu deutsch, hier bist du in Istanbul. Ohne eine Zuwendung wirst du nie wie wir parken können.“
    „Wie macht man das denn?“
    „Nun, du fragst ihn einfach, was er so haben will. Einmal im Monat steckst du das Geld in einen Umschlag und diesen versteckst du in einer Zeitung. Wenn du ihm dann sagst, du hättest eine neue Zeitung für ihn, wird er die Zeitung nehmen und dann hast du auch kein Parkplatzproblem mehr.“
    Jeder Polizist ist anders
    Da hatte ich wieder etwas dazu gelernt. Als ich ein paar Monate später in mein eigenes Büro etwa 300 Meter bergab gegenüber dem Sitz des Provinzgouverneurs zog, wusste ich schon, wie ich mit dem dort zuständigen Polizisten umgehen musste, um stets einen Parkplatz zu ergattern. Nur wechselten die Polizisten immer wieder in unregelmäßigen Abständen. Einer wollte die „Zeitung“, andere wiederum Zigaretten, Whisky oder Schuhe.
    Nur einer, den ich nie vergessen werde, war ganz ehrlich: „Ich will von dir kein Geld.“
    „Wie aber kann ich mich dankbar zeigen?“
    „Ganz einfach. Wenn es regnet oder wenn es kalt ist, komme ich einfach in dein Büro, lehne meinen Rücken an deine Heizung und du bestellst mir ein paar Gläser Tee.“
    
    Ich musste meine Geburtsstadt
    neu entdecken und sie studieren

    

    Europäisierung verringerte Bestechlichkeit
    In den 90er Jahren hat sich viel verändert in der Türkei. Die Bestechlichkeit von einfachen Verkehrspolizisten wurde gezielt bekämpft. Inzwischen hatten sie auch neue Uniformen und verhielten sich immer europäischer. Einmal wurde ich auf einer Landstraße nahe Denizli wegen Geschwindigkeitsüberschreitung angehalten. Unter einem Baum, dessen Schatten die Hitze etwas erträglicher machte, wollte ich den beiden Polizisten Geld geben, damit sie mich schnell weiterfahren lassen und auf ein teureres Verwarnungsgeld verzichteten: „Wir wollen in die EU. So was gibt es nicht mehr.“
    „Ja, wenn ich aber die Strafe zahle, habe kein Bargeld mehr.“
    „Lassen Sie einfach die Papiere hier, fahren sie in die nächste Stadt mit einem Bankautomaten.“
    „Wenn ich aber von ihren Kollegen angehalten werde und keine Papiere habe, was dann?“
    „Dann sagen sie ihnen, was passiert ist, und sie werden uns schon per Funk finden und nachfragen. Machen sie sich keine Sorgen.“
    „Ach, ich habe noch deutsche Mark. Kann ich die Strafe in D-Mark bezahlen?“
    „Nein, wir wollen türkisches Geld. Da hinten ist eine Tankstelle. Die wechseln bestimmt.“
    Ich hatte keine Chance. Die Europäisierung der Türkei hatte enorme Fortschritte gemacht. Zumindest konnte sich kein Autofahrer mehr wie früher sicher sein, mit ein paar Kröten Bestechung der Strafe zu entkommen. Das ist auch gut so!
    Quelle:
  • Kinostart der Terroristenkomödie „Four Lions“

    Kinostart der Terroristenkomödie „Four Lions“

    Kinostart der Terroristenkomödie „Four Lions“: Der Terrorist ist ein Scheinriese

    Die, die von der diffusen Terrorangst ihrer Mitmenschen profitieren, werden diesen Film ablehnen. Der Rest darf lachen – über eine britische Terrorzelle und über sich selbst. Denn das ist nötig, sagt Regisseur Chris Morris. Von Sophie Albers

     

    Quelle:

    Bildquelle/-Text: Lachen erlaubt: „Four Lions“ und die Tragikomik des Terrors© Capelight

  • Einladung: „In Zukunft Frieden – Feinde von gestern, Partner von morgen“

    Einladung: „In Zukunft Frieden – Feinde von gestern, Partner von morgen“

    Einladungsschreiben PV Köln-Bethlehem

     

    Einladung

     

    zur Podiumsdiksussion

    der Deutschen Initiative für den Nahen Osten unter dem Titel

    „In Zukunft Frieden –
    Feinde von gestern, Partner von morgen“

    am 8. Mai 2011 um 19:00 Uhr in der Residenz am Dom

    Anmeldungen bis zum 06. Mai 2011

    bei

    Heinz-Rudolf Hönings
    – Geschäftsführer –

    = = = = = = = = = = = = = = = =

    Verein zur Förderung
    der Städtepartnerschaft Köln-Bethlehem
    Heinz-Rudolf Hönings
    Gasstraße 60
    42657 Solingen
    (0212) 247 48 61
    (0170) 200 62 14
    koeln-bethlehem@hoenings.net

  • Berliner Erklärung gegen Thilo Sarrazin

    Berliner Erklärung gegen Thilo Sarrazin

    Berliner Erklärung zur Beendigung des Parteiordnungsverfahrens gegen Dr. Thilo Sarrazin

    Von: Aziz Bozkurt aus Berlin

    An: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) in Deutschland

    Viele Menschen in Berlin, in der gesamten Bundesrepublik und auch im Ausland haben kein Verständnis für das Ergebnis und den Verfahrensablauf des Parteiordnungsverfahrens gegen Genossen Dr. Thilo Sarrazin. Nicht nachvollziehbar erscheint vor allem der Zickzackkurs der Partei. Wir entschuldigen uns bei den Menschen, die sich durch diese Haltung verletzt oder enttäuscht fühlen. Wir appellieren an die Genossinnen und Genossen unserer Partei, die sich mit dem Gedanken eines inneren Rückzuges oder gar Austritts tragen: Jetzt gerade nicht! Wir brauchen Euch! Die Partei braucht Euer politisches Rückgrat!

    In gemeinsamer Verantwortung für unsere Partei, die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, stellen wir fest:

    1. Wir sind und bleiben die Partei des sozialen Aufstiegs. Wir geben nicht große Teile der Bevölkerung verloren, sondern ringen um Konzepte für gerechte Teilhabe. Elitärer Dünkel, Ausgrenzung von Gruppen – mit oder ohne Migrationshintergrund –, menschenverachtendes Gerede oder gar rassistischer Habitus haben in unserer Mitte keinen Platz.

    2. Wir verteidigen die Meinungsfreiheit aufrecht. Die SPD ist jedoch eine politische Wertevereinigung, die – wie bei jeder anderen Partei – durch ihr Grundwertekorsett einen äußersten Meinungsrahmen vorgibt. „Die gleiche Würde aller Menschen ist Ausgangspunkt und Ziel unserer Politik … und unabhängig von … wirtschaftlicher Nützlichkeit.“ Dieser äußerste Wirkungsrahmen ist nicht verhandelbar.

    3. Die politische Verantwortung und der Gestaltungsanspruch der SPD enden nicht an irgendeinem Wahltag. Unsere Grundwerte sind nicht beliebig und stehen nicht zur Disposition Einzelner. Nachdem auf allen Parteiebenen Gremienbeschlüsse zum Parteiordnungsverfahren vorlagen war es politisch angezeigt, diese Gremien vor einer Verfahrensbeendigung ohne Sachentscheidung zu befassen.

    Begründung: s.o.

    Im Namen aller Unterzeichner.

    Berlin, 25.04.2011 (aktiv bis 24.10.2011)

  • Bulletin: Frauen leben – Familienplanung und Migration im Lebenslauf

    Bulletin: Frauen leben – Familienplanung und Migration im Lebenslauf

    Bulletin: Frauen leben – Familienplanung und Migration im Lebenslauf

    Forschungsbericht der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

    Bulletin_Frauenleben_Endergebnisse

  • Einladung: Integrationsforum West am 14. Mai 2011 in Gelsenkirchen

    Einladung: Integrationsforum West am 14. Mai 2011 in Gelsenkirchen

    Integrationsforum West am 14. Mai 2011 in Gelsenkirchen

    Forum West (1)

  • Zensus 2011: 400 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte gesucht

    Zensus 2011: 400 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte gesucht

    Zensus 2011: 400 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte gesucht

     

    Stellenausschreibung_Erhebungsbeauftragte

  • Theater-Einladung in Düren: Stefanie integriert die Öztürks

    Theater-Einladung in Düren: Stefanie integriert die Öztürks

    Theater-Einladung in Düren: Stefanie integriert die Öztürks

  • Kerpen: Ihre Meinung zur Integration ist gefragt

    Kerpen: Ihre Meinung zur Integration ist gefragt

    Meinungsumfrage zur Integration, Ausländer, Hochhausviertel  in Kerpen:

  • Bewerbungsfrist für den höheren Auswärtigen Dienst beginnt

    Bewerbungsfrist für den höheren Auswärtigen Dienst beginnt

    Bewerbungsfrist für den höheren Auswärtigen Dienst beginnt
    Erscheinungsdatum
    13.04.2011

    Ab kommenden Montag (18.04.) kann man sich wieder für eine Tätigkeit als Diplomatin oder Diplomat im höheren Auswärtigen Dienst bewerben. Gesucht werden leistungsfähige, politisch denkende Menschen mit hoher sozialer und interkultureller Kompetenz, Interesse an internationaler Politik und Neugier auf fremde Länder und Kulturen. Bewerbungsvoraussetzungen sind unter anderem die deutsche Staatsangehörigkeit und ein mindestens mit einem Master oder einem vergleichbaren Abschluss beendetes wissenschaftliches Studium.
    Das Auswärtige Amt stellt jährlich zwischen 35 und 45 Anwärterinnen und Anwärter für den höheren Auswärtigen Dienst ein. Nach dem vierzehnmonatigen Vorbereitungsdienst in der Akademie Auswärtiger Dienst in Berlin folgt der erste Posten: zum Beispiel als Pressereferent in Teheran, Referentin für Rechts- und Konsularwesen in Moskau, als Vertreterin des Botschafters in Bamako oder Referent für Klimapolitik in der Zentrale. Die Rotation zwischen In- und Ausland und der regelmäßige Wechsel der Arbeitsgebiete bestimmen das gesamte Berufsleben der Diplomatinnen und Diplomaten.
    Nächster Einstellungstermin ist Anfang Mai 2012. Bewerbungen für diesen Termin nimmt das Auswärtige Amt in der Zeit vom 18. April bis 31. Mai 2011 ausschließlich online unter an.
    Auf dieser Internetseite erhalten Interessentinnen und Interessenten auch Informationen über Bewerbungs- und Einstellungsvoraussetzungen, Berufsbild und Tätigkeiten im höheren Auswärtigen Dienst sowie Details über den Ablauf des Auswahlverfahrens.
    Einzelfragen können per E-Mail an 1-ak-00@diplo.de oder per Telefon an 030-1817-1145 gerichtet werden.

    Internetangebot des Auswärtigen Amts: www.auswaertiges-amt.de