Autor: aira

  • HABEN DIE TÜRKEN EINEN VÖLKERMORD VERÜBT?

    HABEN DIE TÜRKEN EINEN VÖLKERMORD VERÜBT?

    EINLADUNG

    HABEN DIE TÜRKEN EINEN VÖLKERMORD VERÜBT?

    EINE WIDERLEGUNG DES FILMES AGETH ANHAND VON ARMENISCHEN DOKUMENTEN

    Dr. Ş. Ali Söylemezoğlu

    27. Mai 2010 Donnerstag, um 19:00-20:30

    UETD Hauptzentrale, Concordiaplatz 1, D-51143 Köln

    Telefon +49 (0) 2203 101 98 – 0 • Telefax +49 (0) 2203 101 98 – 99

    ABLAUF
    19 : 00 Begrüßung
    19 : 15 Vortrag von Herrn Dr Ş. Ali Söylemezoğlu
    20 : 15 Diskussion
    20 : 45 Buffet

    Zur Person von Dr. Ş. Ali Söylemezoğlu

    Dr. Şahin Ali Söylemezoğlu wurde 1945 in İstanbul geboren. Nach dem Abitur in İstanbul (Juni 1965) erhielt er ein DAAD Stipendium und studierte an der LM Universität München Volkswirtschaft. Nach dem Abschluß des Studiums Ende 1970 wurde er an der staatswirtschaftlichen Fakultät der selben Universität als wissenschaftliche Hilfskraft eingestellt. Nach seiner Promotion (1975) arbeitete er bis 1978 an der selben Fakultät als wissenschaftlicher Assistent. Es folgten Lehraufträge an den Fachhochschulen Frankfurt/M. und Wiesbaden. Dr. Söylemezoğlu arbeitet seit 1991 als Dolmetscher und Übersetzer in Duisburg. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

    Dr. Şahin Ali Söylemezoğlu beschäftigt sich seit 1999 mit der Geschichte der türkisch-armenischen Beziehungen. Um April 2005 publizierte er hierzu eine erste Arbeit mit dem Titel: Die Andere Seite der Medaille. Hintergründe der Tragödie von 1915 in Kleinasien. Materialien aus europäischen, amerikanischen und armenischen Quellen (erschienen bei Önel Verlag in Köln). Eine weitere Arbeit zu dem selben Fragenkomplex soll dieses Jahr erscheinen.

  • Die Armenienfrage

    Die Armenienfrage

    Die Armenienfrage
    Recherchen aus den russischen Staatsarchieven

    Mehmet Perinçek

    Die Armenienfrage und im Zusammenhang damit die Behauptung des Völkermordes sind Themen, die die Türkei und die Weltöffentlichkeit in den letzten Jahren besonders beschaftigen. Abgesehen von der Türkei und von Armenien müssen auch das russische Zarenreich sowie das sowjetische Russland als wichtige Zeitzeugen fiir die Geschehnisse in den Jahren zwischen 1915 und 1923 betrachtet werden. Die russischen Archive verfiigen ohne Zweifel über eine Vielzahl von Dokumenten und Belegen, die dabei helfen können, die Wahrheit in der Armenienfrage ans Licht zu bringen.
    Die wichtige Rolle der russischen Staatsarchive

    Erstens; das russische Zaremeich hat ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu seinem Untergang im Jahre 19 I 7 immer eIne entscheidende Rolle in der Armenienfrage gespielt. Als es darum ging das Osmanische Reich zu bekampfen und schlieBlich aufzuteilen, war auch das russische Zarenreich eines der machtigen Staaten, die in den Krieg dafiir zogen. Aufgrund dessen sind die Geschehnisse und Ereignisse vor und nach der Umsiedelung der Armenier
    im Jahre 1915 detailliert in den russischen Archiven zu finden.
    Zweitens; wahrend des türkischen Unabhangigkeitskrieges hat das sowjetische Russland zusammen mit der revolutionaren Türkei, die im Begriff war in Anatolien gegründet zu werden, an der gleichen Front gekampft. Die russische Kaukasusfront vereinte sich mit der türkischen Ostfront gegen die britische Kaukasuslinie. Für diesen Zeitraum können die russischen Archive als Quelle aus erster Hand betrachtet werden.
    Drittens, da Russland mit den Taschnaks zusammengearbeitet hat, befindet sich auch heute noch ein wichtiger Teil der Taschnak Dokumente in den Archiven des russischen Zarenreiches. Weiters sind sowohl in den Archiven des sowjetischen Russland als auch in den Archiven des sowjetischen Armenien Dokumente über diese Zeit zu finden. Die meisten Dokumente, die sich in den armenischen Archiven befiriden sind derzeit nicht öffentlich zuganglich fiir Wissenschaftler. Zugang zu diesen Dokumenten kann man nur finden, wenn man den Umweg über die russischen Archive machi. Als weitere Quellen sind hier auch die Archive von Aserbaidschan und Georgien zu erwahnen.
    Die Beobachtungen und Meinungen deutscher Generale, englische Offiziere und amerikanische Missionare sind gepragt von deren imperialistischen Zielen
    und schaffen es daher leider nicht ei ne objektive Sicht der Lage zu schildem.
    Wahrend dessen war Russland in beiden Abschnitten seiner Geschichte Zeuge dieser Zeii. Wenn man die armenischen und die Quellen der anderen kaukasischen Republiken zusammenzahlt, kann man ohne zu übertreiben sagen, dass sich die wichtigsten Belege und Dokumente in der Armenienfrage in den russischen Staatsarchiven befinden.
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  • New Yorks „Monster-Moschee“ am Ground Zero

    New Yorks „Monster-Moschee“ am Ground Zero

    Am zehnten Jahrestag des Terror-Anschlags vom 11. September 2001 sollen die Arbeiten an dem 15-stöckigen muslimischen Gotteshaus beginnen. Gut 100 Millionen Dollar soll es kosten. Einige vermuten Saudi-Arabien als Financier hinter dem Bauprojekt, über das nicht nur New York derzeit leidenschaftlich streitet.

    Vater und Sohn trugen denselben Vornamen, und beide waren bei der New Yorker Feuerwehr. Während der Vater heute Rentner ist, starb Jim Riches junior am 11. September 2001 in den Trümmern des World Trade Center.

    Jim Riches senior macht keineswegs alle Muslime für den Terrorschlag verantwortlich. Aber wenn er am Ground Zero, dem einstigen Standort des World Trade Center, seines Sohnes gedenkt, „möchte ich nicht auf eine Moschee schauen“.

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  • DEUTSCH-TURKISCHER FREUNDSCHAFTSTAG

    DEUTSCH-TURKISCHER FREUNDSCHAFTSTAG

    Am 30.05.2010 findet in Hannover ein Deutsch-Turkischer- Freundschaftstag statt. Damit soll ein positiver Beitrag zur Integration geleistet werden. Es kommen viele Prominente Personlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und MusIkwelt.

    Es geht um 11.00 Uhr mit einem Umzug vom Opernplatz zum Klagesmarkt los.
    Ab 13.00 beginnt das Program auf dem Klagesmarkt in Hannover.

  • Märchenhaftes zwischen Emscher und Ruhr

    Märchenhaftes zwischen Emscher und Ruhr

    Märchenhaftes zwischen Emscher und Ruhr – Kinder und Jugendliche erzählen …

    Ein ungewöhnliches Buchprojekt für Kinder und Jugendliche startet in diesen Tagen im Kulturhauptstadtjahr. Im Rahmen eines Schreibwettbewerbs sind alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 20 Jahren, die im Ruhrgebiet leben, aufgefordert, Texte zum Thema „Märchenhaftes zwischen Emscher und Ruhr“ zu schreiben und einzureichen. Wie sie mit dem Thema umgehen, steht ihnen frei. Sie können neue Märchen erfinden, bekannte Märchen verändern, aber auch Märchenfiguren in ihrem Alltag erscheinen lassen und dafür sorgen, dass sich dort Märchenfiguren aus unterschiedlichen Kulturen begegnen. Natürlich können die jungen Autorinnen und Autoren auch darüber berichten, an welches Märchen sie sich besonders gut erinnern, welche Märchen ihnen heute noch begegnen und welche Märchen ihnen Eltern und Großeltern erzählt oder aus ihrer Heimat mitgebracht haben. Oder sie können darüber schreiben, was ihnen heute im Alltag an märchenhaften oder gerade nichtmärchenhaften Erfahrungen und Erlebnissen begegnet. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Akzeptiert werden alle Textformen von „richtigen“ Märchen über märchenähnliche Texte bis hin zu Anti-Märchen. Entscheidend ist, dass ein Märchenbezug erkennbar ist.

    Initiiert wurde dieses Buchprojekt vom Kulturzentrum Grend in Essen und vom Geest-Verlag in Vechta. Es baut auf den Anthologien „Fremd und doch daheim?!!?“, „Dann kam ein neuer Morgen“, „Heute ist Zeit für deine Träume“, „Pfade ins Revier – Pfade im Revier“ sowie „Ruhrkulturen: was ich dir aus meiner Welt erzählen möchte“. auf. Sie alle boten bereits überraschende Einblicke in die Lebenswelten von Kindern- und Jugendlichen im Revier und sind international bekannt geworden.Bis zum 15. Juli 2010 bleibt nun Zeit, Texte für das neue Buch einzureichen. Die Adresse: Kulturzentrum Grend, Westfallenstraße 311, 45276 Essen, Kennwort: märchenhaftes). Kinder und Jugendliche mit Migrationsgeschichte können ihre Texte auch gerne in in ihrer Muttersprache verfassen, wenn sie sich in ihr eher zu Hause fühlen.

    Aus den eingesandten Texten werden die Herausgeber Andreas Klink und Artur Nickel eine Auswahl zusammenstellen, die im Oktober 2010 im Geest-Verlag als Buch erscheinen wird. Die beiden freuen sich jetzt bereits auf viele interessante Texte. Jeder der im Buch veröffentlichten Jungautorinnen und -autoren erhält natürlich ein kostenloses Belegexemplar. Die Premiere wird mit einem Premierenfest gefeiert werden.

    Weitere Informationen gibt es unter www.märchenhaftes2010.de, www.arturnickel.de oder www.geest-verlag.de . Dort werden auch Rückfragen beantwortet.

    Nickel, Artur
    arturnickel@web.de
    Kulturzentrum Grend (Essen) Geest-Verlag

  • Weichenstellung der modernen Türkei

    Weichenstellung der modernen Türkei

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    anlässlich des 90. Jahrestages der Gründung der Türkischen Nationalversammlung laden wir Sie zum Vortrag von Dr. Ali Söylemezoglu mit dem Titel: „Gründung der Türkischen Nationalversammlung,  Weichenstellung der modernen Türkei“ und zum anschließenden Empfang  am 23.04.2010 um 19.00 Uhr im „Konferenzzentrum – Der Kleine Prinz“ an der Schwanenstr.5 in Duisburg ein.

    Instutut für Türkisch-Europäische Beziehungen (TEB) e.V.
    Dr. Ahmet Ünalan           Dr. Ali Sak

    Zeit: 23.04.2010, Freitag , 19.00 Uhr
    Ort: Konferenzzentrum Der Kleine Prinz, Schwanenstr.5,  47051 Duisburg

    Programm:
    19.00 Uhr
    Begrüßung
    19.05 Uhr
    Grußwort Adolf Sauerland, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg Grußwort Firat Sunel, Generalkonsul der Republik Türkei 19.30 Uhr Vortrag Dr. Ali Söylemezoglu „Die Gründung der türkischen Nationalversammlung am 23.04.1920, Weichenstellung der modernen Türkei“
    20.00 Uhr musikalischer Ausklang

    Für Ihre Anmeldung wären wir Ihnen dankbar:
    per Fax:     0203 – 6086279
    per e.mail:    info@teb-institut.de

  • D ie Sendung der ARD am 9.4.2010,um 23.30 über „Völkermord an Armeniern“

    D ie Sendung der ARD am 9.4.2010,um 23.30 über „Völkermord an Armeniern“

    Prof.Dr. Hakkı Keskin

    MdB 2005-2009; Politikwissenschaftler undEhrenvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland e.V.

    11.4.2010

    Herrn Peter Boudgoust
    ARD Intendant
    SÜDWESTRUNDFUNK
    Neckarstr. 230
    70190 Stuttgart

    Die Sendung der ARD am 9.4.2010,um 23.30 über „Völkermord an Armeniern“

    Sehr geehrter Herr Boudgast,

    während meines Studiums, meiner Promotion, Hochschultätigkeit und als Abgeordneter des Deutschen Bundestags sowie im Laufe meines 42jährigen Lebens in Deutschland habe ich gelernt, dass bei Berichterstattungen, gerade in öffentlich rechtlichen Anstalten, auf Ausgewogenheit und Objektivität zu achten ist.

    Ausgewogenheit bedeutet, wie Sie sicherlich wissen, dass ein Thema nicht aus der Sicht einer Seite dargestellt und erörtet werden sollte. Das Kriterium der Objektivität hingegen bedeutet, dass das verwendete Material einer Sendung unverfälscht und die Sachlage korrekt dargelegt werden sollte.

    Ihre Sendung war, zu meinem großen Bedauern, weder ausgewogen noch objektiv. Zu diesem höchst komplexen Thema von 1915 gibt es unzählige Dokumente und Publikationen, die diese menschlich höchst bedauerliche Lage ganz unterschiedlich darstellen und belegen.

    In der Sendung der ARD wurden die Ereignisse lediglich aus der Sicht der armenischen Seite, also völlig einseitig dargelegt. Es wurde gänzlich ignoriert, weshalb es überhaupt zu einer Deportation der Armenier vor allem aus der Ost-Türkei kam. Es wurde unterschlagen, dass bewaffnete armenische Aufständische auf der Seite der rusischen Armee gegen die osmanischen Armee in der Osttürkei gekämpft haben, gemeinsam mit russischen Besetzern Massaker gegen die türkische und muslimische Bevölkerung in der ganzen Osttürkei verübt und dabei hunderttausende Menschen getötet haben.

    Die Deportation war also eine Reaktion des sich mit Russland im Krieg befindenden Osmanischen Reich auf diese höchst dramatische Situation.

    Ihre Berichterstattung war nicht objektiv, weil sie zumeist nachweislich verfälschtes Material in Ihrem Film und Darlegungen benutzt haben.

    Sicher kann das harte Vorgehen der osmanischen Führung, die übrigens von der deutschen Generalität maßgeblich beeinflusst war, kritisiert werden. Nicht vergessen werden darf jedoch die äußerst schwierige Lage des Landes, welches sich im Ersten Weltkrieg befand, und dass die armenischen Aufständischen für die Gründung eines eigenen Staates auf der Seite Ruslands gegen das eigene Land und Volk kämpften.

    Wenn der ARD-Film diese ganz elementare Sachlage ausblendet und lediglich von der Deportation und Ermordung Armenern spricht, ist dies gewollt einseitig und manipulativ.

    Wenn die ARD etwa mit dem „Völkermord“, wie gegen die Juden in Deutschland und in Europa Parallelen ziehen will, dann ist dies fahrlässig und in keinster Weise hinnehmbar. Kein einziger Jude in Deutschland hat, bevor er in ein Konzentrationslager gebracht wurde, die Waffe in die Hand genommen und Aufstände gegen das eigene deutsche Volk organisiert oder je einen Menschen getötet.

    Die Verwendung des Begriffs „Völkermord“ ist dann erlaubt, wenn eine Minderheit wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer Ethnie, Religion oder Kultur vom Staat geplant und gewollt ausgerottet wird, wie die Juden in Deutschland und in Europa. Dies war bei den Armeniern keineswegs der Fall. In westlichen Teilen der Türkei wurden die Armenier weder deportiert noch kamen sie zu Schaden, wenn sie nicht zu den Aufständischen gehörten.

    Meine ausführliche Position zu diesen höchst bedauerlichen Erreignissen füge ich zu Ihrer Information bei.

    Wenn die ARD sachlich über diese Erreignisse informieren will, wäre es sicherlich angebracht, die beiden Sichtweisen zur Sprache zu bringen. Daher möchte ich Ihnen vorschlagen, Kenner der Materie von armenischer und türkischer Seite zur Ihren Sendunden einzuladen.

    Mit freudlichen Grüssen.

    Hakkı Keskin

  • Spaenle will mehr Türkisch-Unterricht an Bayerns Gymnasien

    Spaenle will mehr Türkisch-Unterricht an Bayerns Gymnasien

    Eigene türkische Schulen lehnte Kultusminister Spaenle jedoch ab. Nach dem deutsch-türkischen Krach um eigene Gymnasien für die größte Einwanderergruppe in Deutschland will Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) den Türkisch-Unterricht an den höheren Schulen des Freistaats ausbauen. Bisher gibt es an lediglich fünf Gymnasien Türkisch-Unterricht, wie das Ministerium am Donnerstag bekannt gab. «Es gibt eigentlich kaum Nachfrage nach solchen Angeboten», sagte Spaenle.

    Der CSU-Politiker vermutet, dass die Nachfrage sich einstellen würde, wenn mehr Lehrer Türkisch unterrichten könnten: «Wo kein Lehrer, da kein Schüler.» Eigene türkische Schulen lehnte Spaenle ab. (Quelle: München (dpa/lby))

    Quelle:

  • Die leidvolle Geschichte der Armenier und Türken im ersten Weltkrieg

    Die leidvolle Geschichte der Armenier und Türken im ersten Weltkrieg

    Die leidvolle Geschichte der Armenier und Türken im ersten Weltkrieg: Ein Aufruf zur Versöhnung und zum Dialog

    Dr. Ali Sak

    Mit Bedauern und Erstaunen verfolgen die hier lebenden Menschen mit türkischem Migrationshintergrund im Allgemeinen und ich im Besonderen die aktuell einseitige Darstellung der Ereignisse von 1914 im damaligen Osmanischen Reich bezüglich der Armenier. Von einem Dialog, einer Diskussion in der Sache sind die Armenische Diaspora und auch weite Teile der subjektiv beeinflussten Deutschen Gesellschaft weit entfernt. Die Art der Berichterstattung oder die einseitige Darstellung historischer Ereignisse durch eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt schürt zudem Feindschaften zwischen den beteiligten Parteien, den Armeniern und Türken, statt Sie zum Dialog zu bewegen. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sollten sich etwas ernsthafter und objektiver mit dem Problem beschäftigen als Sie es momentan tun (siehe die Sendung „Aghet“ am 09.04.2010 um 23.20 Uhr in der ARD). Ja ich rede hier von einem Problem für die hiesige Gesellschaft, wenn die Art der Berichterstattung sich jeder Objektivität und Sachlichkeit entzieht. Sowohl die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten als auch weite Teile der deutschen Medien und Politiker sollten weniger den politischen Sittenrichter spielen und mehr zur Wahrheitsfindung beitragen. Und schon formieren sich auf der anderen Seite Diejenigen die nicht zur Wort kommen und protestieren mit Recht lautstark vor den entsprechenden Gremien.

    In dem angeblichen Dokumentationsfilm von Eric Friedler wird, ohne jegliche geschichtliche Dokumente und Beweise und nur anhand von angeblichen

    Berichten, von einem Völkermord gegen die Armenier gesprochen. In der Sendung wird zudem von einem angeblichen UN-Beschluss in der Sache berichtet, dem sich die Türkei angeblich verweigere. Mir ist in der Sache keine UN Resolution oder Beschluss bekannt. Dies bekräftigt auch eine Antwort der UN auf eine diesbezügliche Anfrage (“… as I had mentioned in my initial response, there isn’t any UN Resolution regarding the Armenian Genocide. Because, Armenia has not taken that issue to the United Nations”;UN Reference Team Dag Hammarskjöld Library: . United Nations Headquarters, New York E-mail: unreference@un.org). Ein weiteres Beispiel für eine weit verbreitete Geschichtsverfälschung ist das in der Sendung erwähnte Hitler-Zitat „Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier?“ aus einer Rede vom 22. August 1939. Nur dass es keinen Text aus der NS-Zeit gibt, der Bezug auf die Ereignisse von 1915 nimmt. Die Version der Rede mit dem vermeintlichen Hitler-Zitat wurde bereits 1946 vom Staatsanwalt der Nürnberger Prozesse aus der Beweisaufnahme zurückgezogen (Alderman, S., in Band II, S. 286, der Protokollakten der Nürnberger Prozesse vom 26. November 1946; zitiert nach Özgönül, C., Der Mythos eines Völkermordes, Önel Verlag, 2006).

    Dies ist ein Beispiel, wie die Öffentlichkeit mit falschen Behauptungen für die Sache sensibilisiert werden soll, von Information ganz zu schweigen. Verfälschung geschichtlicher Ereignisse zur Stärkung der eigenen Sichtweise und zur Manipulation der Öffentlichkeit sind ein allzu beliebtes Instrumentarium in der armenischen Diaspora und den Armeniophilen wie Johann Lepsius, der im ersten Weltkrieg als

    protestantischer Priester nachweislich geschichtliche Verfälschung

    betrieben hat (Cem Özgönül 2006, Önel Verlag: Der Mythos eines Völkermordes. Eine kritische Betrachtung der Lepsiusdokumente sowie der deutschen Rolle in Geschichte und Gegenwart der „armenischen Frage“). Oder die Fälschungen seitens von Frau Tessa Hoffmann, die in Ihrem Buch „Der Völkermord an den Armeniern vor Gericht- der Prozess Talat Pascha“ mehrere Bildokumente verfälscht dargestellt hat. )

    Dies ist nicht der erste Versuch der armenischen Diaspora und der „Armeniophilen“ mit einseitiger Berichterstattung und subjektiven Mitteln, die fern von jedem Dialogbegehren sind, die Öffentlichkeit auf Ihre Seite zu ziehen. Wir erinnern uns auch an die „Hetzkampagne“ des Zentralrat der Armenier in Deutschland (ZAD) im Jahre 2006 gegen den damaligen Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. H. Keskin bezüglich der Armenierfrage. Der ZAD hat damals versucht mit erpresserischen und verleumderischen Behauptungen, die fern von jeglicher geschichtlicher und juristischer Grundlage sind, die Gesellschaft in einer Weise zu polarisieren und einzelne Persönlichkeiten aus der türkischen Community zu diffamieren, die ich als Mitbürger in diesem Land, im Namen der Versöhnung und des Dialoges, für höchst gefährlich halte. Gerade in der heutigen Zeit, in der Angehörige verschiedener ethnischer Herkunft auf ein Miteinander als auf ein gegeneinander angewiesen sind, sollten derartigen Vorgehensweisen ein klares „Nein“ entgegengebracht werden.

    Die ZAD behauptet die Türkei und die türkischstämmigen Mitbürger in Deutschland würden die Tragödie im Osmanischen Reich während des ersten Weltkriegs leugnen. Welche geschichtlichen Fakten belegen die Behauptungen der ZAD? Welche juristischen (keine politischen) Entscheidungen gibt es, die diese Behauptungen der ZAD bekräftigen?

    Tatsache ist, dass nach dem bisherigen Forschungsstand die Ereignisse während des ersten Weltkrieges im damaligen Osmanischen Reich eine Tragödie mit unendlichem Leid auf beiden Seiten sind. Wissenschaftlich konnten die Vorwürfe der ZAD bezüglich einer geplanten Vernichtungsabsicht oder einer absichtlichen unterlassenen Hilfeleistung seitens der damaligen Osmanischen Regierung, trotz der Anstrengungen der Siegermächte (England, Frankreich, Russland) nach dem 1. Weltkrieg nicht belegt werden. Sicherlich gab es mehrere hunderttausend Tote auf beiden Seiten. Es betraf aber eine Zeit und Region, in der Krieg herrschte und somit Hungersnöte, klimatische Bedingungen und Seuchen, ihre Opfer wahllos forderten. Sicherlich hat die Deportation der armenischen Bevölkerung, bedingt durch die bewaffneten armenischen Aufstände, aus dem Nord-Osten in den Süd-Osten des Reiches zusätzliches und unsägliches Leid mit sich gebracht.

    Sicherlich ist diese Tragödie während des 1. Weltkriegs ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Türkei, sowie in anderen Staaten in dem der 1. Weltkrieg wütete. Das sollte aber nicht zwangsläufig zu der Schlussfolgerung führen ein systematischer Völkermord hätte dort stattgefunden. Hier wird ein geschichtliches Ereignis unlängst unterschiedlich gedeutet und dies sollte in einer Demokratie auch möglich sein. Anders wäre es, wenn die Ereignisse geschichtlich und juristisch durch ein internationales Gremium wie die UN festgeschrieben worden wäre (Wie das Unikum des Völkermordes an der Jüdischen Bevölkerung während des 2. Weltkrieges).

    Im Juni 2006 sollte die formelle Anerkennung der Tragödie im Bundestag dazu führen, der Versöhnung und Aufarbeitung den Weg zu ebnen und die Parteien zu einem Dialog zu bewegen. Dann fragen sich die hier lebenden Menschen mit türkischem Migrationshintergrund warum sich die ZAD und die weltweite armenische Diaspora einer öffentlichen Diskussion, einer wissenschaftlich fundierten geschichtlichen Aufarbeitung der Ereignisse sperren.

    Falls Deutschland zum Dialog beitragen möchte, dann fordern wir die politisch Verantwortlichen, als Volksvertreter aller Bürger in Deutschland, sowie Demokraten und Historiker auf, den Dialog und damit die Versöhnung voranzutreiben, statt die Bevölkerung zu polarisieren. Nur gemeinsam und nur durch einen Dialog auf Augenhöhe erreichen wir die Ziele einer freiheitlichen, demokratischen und friedlichen Gesellschaft.

  • Aufruf zum Kritischen Dialog

    Aufruf zum Kritischen Dialog

    1915 – 1918 sind in Kleinasien Hunderttausende von Türken und Armeniern, die Jahrhunderte lang friedlich zusammengelebt hatten, in einer Katastrophe untergegangen.

    Der Deutsche Bundestag hat um Juni 2005 in seinem Beschluss (Drucksache 15/5689) von einer fast vollständigen Vernichtung der Armenier in Anatolien und von planmässigen Massakern gesprochen.

    Wir teilen und respektieren den Schmerz, den jeder Mensch angesichts der unschuldigen Opfer jedweder Seite empfinden muss. Der Respekt vor den Opfern gebietet uns, für die weitestgehende Aufklärung der damaligen Vorgänge einzutreten.

    Inzwischen wurde nachgewiesen, dass der deutsche Theologe Johannes Lepsius, der vom Bundestag mit Anerkennung erwähnt worden war, die von ihm publizierten deutschen Akten systematisch gefälscht hatte. Zudem liegen uns zahlreiche armenische, amerikanische und britische Dokumente vor, die die in dem Beschluss des Deutschen Bundestages gegebene Darstellung der Ereignisse in Frage stellen.

    Strittig ist nicht die Frage, ob Menschen umgekommen sind, sondern der Verlauf und damit die Bewertung der Ereignisse, die zum Tod von Hunderttausenden unschuldigen Menschen geführt haben.

    Lassen Sie uns diese Ereignisse in einem öffentlichen Dialog erörtern, bei der ausschließlich nachprüfbare Argumente gelten dürfen. Eine nüchterne und kritische Auseinander­setzung ist die beste Methode, um zur Aufklärung, zu einem besseren Miteinander und zu einer Versöhnung beizutragen.

    Unter einer kritischen Auseinandersetzung verstehen wir eine Erörterung, bei der ausnahmslos alle Meinungen, Positionen und Argumente ohne Ansehen der Person auf den Prüfstand gestellt werden. Und zwar auf einen Prüfstand, wo nur diejenigen Aussagen bestehen können, die auf nachprüfbaren Dokumenten beruhen.

    Wir sprechen von einem Dialog, weil wir eine kritische Auseinandersetzung anstreben, die von Türken, Armeniern, Deutschen und allen anderen interessierten Menschen gemeinsam geführt wird. Schließlich sind wir nicht nur Deutsche, Türken, Armenier, sondern vor allem Menschen, und die Frage, um die es geht, ist eine der dunkelsten Kapitel der türkisch-armenischen Geschichte.

    Das gemeinsame Ziel sollte sein, die Versöhnung und das friedliche Zusammenleben der Völker zu erreichen. Gibt es dazu einen besseren Weg als kritische Aufklärung im Dialog?

    Vorname, Name PLZ Ort Beruf Datum Unterschrift
    Deutsch-Türkischer Bildungsverein, Peterstal 18, 47051 Duisburg
    A. Eldelekli, Konrad-Adenauer-Str. 128, 63073 Offenbach
    Verbindungsdaten für weitere Informationen:
    Fax: 032221187321 Tel: 0203-80 77 507 Email: diyalog@live.de

    Unterschriebene Blätter bitte zurück an eine der unteren Adressen (möglichst per Post und per Fax):

  • Ein kurzer Einblick in die Geschichte deutsch-türkischer Beziehungen

    Ein kurzer Einblick in die Geschichte deutsch-türkischer Beziehungen

    Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sind tief in der Geschichte der beiden Länder verwurzelt und umfassen von jeher politische, wirtschaftliche, kulturelle, pädagogische und persönliche Bereiche. Beide Länder haben schon in der Vergangenheit sehr von diesen Beziehungen profitiert und werden dies hoffentlich auch in der Zukunft tun. Natürlich streben alle Länder in ihren internationalen Beziehungen auch und vor allem den eigenen Vorteil an. Es steht jedoch außer Frage, dass gute und tief gehende Beziehungen niemals nur dem Wohl eines einzigen Landes zugute kommen. Stets sind sie für beide Seiten Gewinn bringend. Probleme lassen sich je einfacher aus dem Weg räumen, desto mehr und tiefere Beziehungen auf den unterschiedlichsten Ebenen zwischen zwei Ländern bestehen.

    Die deutsch-türkischen Beziehungen lassen sich bis zur Zeit der Kreuzzüge zurückverfolgen. So zog Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1155-1190), der sich am III. Kreuzzug (1189-1192) beteiligte, bis nach Konya (Türkei), und Kaiser Friedrich II. (1212-1250) ließ die Werke von Farazi und Averroes (türkisch-islamische Philosophen) ins Deutsch übersetzen.

    Die Beziehungen zwischen dem Osmanischen Reich und den Deutschen gehen auf die Zeit des Sultans Süleyman der Prächtige (1520-1566) bzw. Karls V. (1519-1556) zurück. Der französiche König Franz I., der von dem Habsburger Karl V. im Krieg gefangen genommen worden war, wurde dank der erfolgreichen Vermittlung Sultan Süleyman der Prächtige schließlich wieder freigelassen. In der Folge schickte Karl V. 1554 Ogier Chieslin Busbeck als Gesandten nach Istanbul, der in der Folge 38 Jahre lang dort lebte. In den Berichten, die er während seiner Zeit als Gesandter nach Hause schickte, sprach er oft von den Tugenden der Türken und betonte, welche wirtschaftlichen und politischen Vorteile beiden Reichen aus freundschaftlichen Beziehungen erwachsen würden. Busbeck trug durch seine Lageberichte dazu bei, dass sich in der deutschen Öffentlichkeit ein Bewusstsein dafür entwickelte, dass die Beziehungen zum Osmanischen Reich durchaus von Nutzen sein könnten.

    Im 18. Jahrhundert, unter dem preußischen König Friedrich dem Großen (1740-1786), traten die deutsch-türkischen Beziehungen in eine neue Phase. In jener Zeit wurde im Palasthof des bayrischen Prinzen eine Moschee errichtet. Außerdem schickte man den prominenten Geschichtsschreiber Joseph von Hammer mit dem Auftrag nach Istanbul, ein Buch über die Staatsgeschichte des Osmanischen Reichs zu schreiben. Damals begannen die Preußen, sich mit den Osmanen gegen Österreich zu verbünden. Gleichzeitig war Friedrich der Große fest davon überzeugt, dass die Osmanen die Russen von der Idee, Europa anzugreifen bzw. zu besetzen, abhalten könnten. Im Jahre 1761, während der Amtszeit des Sultans Mustafa III., wurde nach langem Zögern seitens der Osmanen ein Bündnisvertrag zwischen Preußen und dem Osmanischen Reich unterschrieben. Dieser Vertrag erstreckte sich auf die Bereiche Politik und Ökonomie. Nach dem Abschluss des Vertrages entsandte Preußen einen Mann namens Rexin nach Istanbul. Zwei Jahre später ernannte das Osmanische Reich Ahmet Resmi Efendi zum Gesandten des Osmanischen Reichs in Preußen. Er residierte in Berlin. Auch diese diplomatischen Beziehungen banden die beiden Staaten aneinander.

    Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, unter Sultan Abdülhamid II. (ab 1876) und Kaiser Wilhelm II. (ab 1888), arbeiteten das Osmanische Reich und Preußen noch enger als zuvor zusammen. Schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts hatten sich die Machtverhältnissse in Europa verschoben; und bis zum Ende des Jahrhunderts hatte eine Übersteigerung des Nationalgedankens Nationalismus und Imperialismus den Weg geebnet. Jene Epoche war gekennzeichnet durch die Expansionspolitik der europäischen Staaten, die eine Ausdehnung ihrer Machtsphäre sowohl in als auch außerhalb von Europa anstrebten. Im deutschen Raum setzte die Industrialisierung erst später als in den anderen europäischen Staaten ein. Als man auch hier schließlich bemerkte, dass die aufstrebende Industrie dringend Rohstoffe benötigte, versuchte man sich als Kolonialmacht und erwarb Gebiete in Afrika (Togo, Kamerun, Südwest- und Ostafrika). Doch auch mit diesen konnte man den Bedarf an Rohstoffen nicht stillen. Deshalb bemühte man sich, die bereits bestehenden guten Beziehungen zum Osmanischen Reich zu nutzen und u.a. Rohstoffe auch von dort zu importieren.

    Auch im Osmanischen Reich war das 19. Jahrhundert ein Jahrhundert des Wandels. Sultan Abdülhamid II. sorgte sich zunehmend um Status und Sicherheit des Osmanischen Reichs und suchte daher die enge Zusammenarbeit mit ausländischen Mächten. Schon als Kronprinz hatte er das Deutsch Reich und die Deutschen kennen gelernt. Weil außerdem bekannt war, dass die anderen europäischen Staaten eine imperialistische Politik gegenüber dem Osmanischen Reich verfolgen, bot sich aus dessen Sicht ein Bündnis mit dem Deutschen Reich geradezu an. Die Tatsache, dass damals keine gemeinsame Grenze vorhanden war, machte es naturgemäß erforderlich, dass beide Reich besonders große Anstrengungen unternahmen, um ihr Bündnis zu intensivieren. Vor allem die zweite Reise Kaiser Wilhelms II. in den Nahen Osten 1898 (der erste Besuch fand 1889 statt) machte den Stellenwert deutlich, den das Osmanische Reich bei den Deutschen genoss.

    Jene zweite Reise führte Wilhelm II. in Begleitung eines großen Gefolges zunächst nach Istanbul. Dem deutschen Kaiser ging es bei seinem Besuch vor allem darum, die Unterstützung des Sultans für die deutsche Unternehmerschaft in der Türkei zu gewinnen. Außerdem wollte er es sich nicht nehmen lassen, die von Deutschen erbaute Kirche in Jerusalem zu eröffnen. Am 31. Oktober 1898 übergab er sie den Gläubigen zum Gebet. Eine weitere Station der Reise des Kaisers war Damaskus, wo ihm zu Ehren ein Bankett gegeben wurde. Während des Essens hielt er eine feierliche Ansprache, in der er hervorhob, dass der Sultan, der Kalif von über 300 Millionen Muslimen auf der Welt, sein engster Freund und Verbündeter sei. Die ganze Reise verfehlte ihre Wirkung auf den Kaiser nicht. Denn nicht nur die Staatsgeschäfte standen im Mittelpunkt, sondern auch Gespräche und Begegnungen mit Land und Leuten sowie der Islam. Dabei erfuhr der Kaiser vieles, was sein Bild von dieser Religion positiv beeinflusste.

    Nach dem Besuch des Kaisers ermächtigte das Osmanische Reich 1889 deutsche Firmen, den Bahnhof Haydarpasa, die Fährverbindung zwischen Haydarpasa und Sirkeci und eine Telegrafenleitung in Köstence-Istanbul zu bauen. 1903 erteilte das Osmanische Reich der Deutschen Bank die Genehmigung zum Bau der Bagdadbahn. Schon 1883 hatte das Osmanische Reich damit begonnen, immer mehr deutsche Finanzquellen anzuzapfen. Abdülhamid II. verfolgte damit das Ziel, England und Frankreich, die ebenfalls über einen sehr großen Eingluss im Osmanischen Reich verfügten, einen starken Konkurrenten entgegenzusetzen. Diese Ausgleichpolitik war für Abdülhamid II. charakteristisch. Die Investitionen des Deutschen Reichs im Osmanischen Reich im Bereich Infrastruktur und Finanzen gingen also zu Lasten Englands und Frankreichs, die angesichts dieser Entwicklung natürlich alles andere als begeistert waren. Die Annäherung zwischen Deutschem und Osmanischem Reich brachte aber auch für Russland Nachteile mit sich, dessen Einfluss beschnitten wurde.

    Die Zusammenarbeit der beiden Reiche, die zunächst in erster Linie ökonomische und strategische Gründe hatte, erstreckte sich schon bald auch auf die Bereiche Kultur und Erziehung. Während der konstitutionellen Phasen des Osmanischen Reichs absolvierten die meisten türkischen Offiziere ihre Fachausbildung im Deutschen Reich.(1) Diese Kontakte auf militärischer Ebene rissen auch nicht ab, nachdem Abdülhamid II. seine Macht schließlich abgeben musste. Nicht zuletzt deshalb kämpfte das Osmanische Reich im 1. Weltkrieg an der Seite der Mittelmächte und damit auch auf Seiten des Deutschen Reichs.

    Der Wirtschaftsvertrag von 1890 stärkte die Position des Deutschen Reichs in Anatolien erneut. Schließlich lösten die Deutschen die Engländer als bedeutendste ausländische Macht im Osmanischen Reich ab. Zwischen 1878 und 1889 nahm die ökonomische Zusammenarbeit der beiden Reiche um 54% zu. Der Anteil des Außenhandels des Osmanischen mit dem Deutschen Reich erhöhte sich von 18% auf 22%. Das Osmanische Reich lieferte vor allem Tabak, Trauben, Teppiche, Nüsse und Opium ins Deutsche Reich und importierte seinerseits von dort hauptsächlich Baumwolltextilien, Patronen, Kugeln, Maschinen, Strümpfe und Gleise. Die wirtschaftlichen Beziehungen schufen die Voraussetzung dafür, dass die Deutschen im Osmanischen Reich eine Bank eröffneten. Sie sollte die Industrie und andere Wirtschaftsunternehmen in der Provinz Syrien unterstützen.

    Um die Wirtschaft und den Transport zwischen dem Deutschen Reich und Syrien zu stärken, gründeten die „Palästinentisch-Protestantische Gemeinschaft“ und das „Bankhaus von der Heydt“, Berlin, die „Deutsche Palästina Bank“ in Jerusalem. Später wurden weitere Filialen in Damaskus, Beirut, Tarablus und Hamburg eröffnet. Die Niederlassung der „Deutschen Bank“, die in Istanbul gegründet worden war und dort deutsches Kapital akkumuliete, tätigte im Osmanischen Reich die unterschiedlichsten Arten von Investitionen im Bereich der Infrastruktur. Sie war es auch, die 1904 die Lizenz zur Erdölförderung in Messopotamien erhielt.

    Eine sehr wichtige Rolle für die Beziehungen zwischen den beiden Reichen und insbesondere beim Bau der Bagdadbahn spielte Heinrich August Meissner Pascha. In späteren Jahren, in der Türkischen Republik, unterrichtete er an der Technischen Fachhochschule Istanbul türkische Studenten und hielt die guten Beziehungen beider Staaten damit auch in der republikanischen Phase aufrecht.

    Auf kultureller Ebene unterhielten Deutsche im Osmanischen Reich Schulen, die zum Teil auch ofiziell anerkannt waren. In Beirut wurden zwischen 1899 und 1903 neun, in Saloniki zwischen 1899 und 1901 zwei, in Jerusalem zwischen 1901 und 1903 sechs, in Izmir zwischen 1899 und 1903 fünf und in Istanbul zwischen 1882 und 1903 sechs Schulen eröffnet. Diese Schulen umfassten alle Ebenen: Vorschule, Grundschule, Mittelschule und Gymnasium. Die „Deutsch Schule“, die bereits 1868 in Istanbul eingeweiht wurde, existiert sogar noch heute. Auch auf religiöser Ebene waren die Deutschen nicht untätig. Sie gründeten verschiedene Zentren, die im Osmanischen Reich Missionsarbeit leisteten. Trägerorganisationen waren z.B. die „Werte des Tempels“, der „Verein vom Heiligen Grabe“, das „Communzaute Evangelique“, der „Jerusalem Verein“, „Das Heilige Land Zionverein“, der „Verein der Unbefleckten“ und der „Deutsche Palästina Verein“. Abdülhamid II. überließ das Vorrecht, den Schutz des Protestantismus im Osmanischen Reich zu gewährleisten, Kaiser Wilhelm II.. Mit diesem Schachzug wollte er den Engländern, die sich ebenfalls um dieses Privileg bemüht hatten, deutlich machen, dass er das Deutsche Reich als stabilisierenden Faktor betrachtete.

    Als es 1916 darum ging, das „Darülfünun“ (das Haus der Künste) in Istanbul neu zu organisieren, wurden zahlreiche deutsche Wissenschaftler mit dieser Aufgabe betraut. Sozial- und Naturwissenschaften unternahmen den Versuch, das Hochschulwesen in der Türkei zu reformieren, indem sie bei der Übertragung des deutschen Hochschulsystems auf das Osmanische Reich mitwirkten. Auch Mustafa Kemal Atatürk, der Gründer der Türkischen Republik, lud 1933 deutsche Wissenschaftler ein, ihm dabei zu helfen, Reformen in den Universitäten zu realisieren. Damit setzte er ein Zeichen und unterstrich, dass die historischen deutsch-türkischen Beziehungen auch nach dem 1. Weltkrieg weitergeführt werden sollten.

    Die Beziehungen Deutschlands und der Türkei, die schon seit Jahrhunderten auf politischer, wirtschaftlicher, kultureller, bildungspolitischer und persönlicher Ebene bestehen, wurden seit dem 2. Weltkrieg immer weiter intensiviert. Die Politiker von heute sollten die Chance nutzen und die Zusammenarbeit und die Freundschaften zwischen diesen beiden Ländern in der Zukunft noch weiter ausbauen.

    Fußnote:
    1. konstitutionelle Phase: 1876-1877
    konstitutionelle Phase: 1908-1922

    Literatur:
    – Atsiz, Bedriye (Übers.); Ahmet Resmi Efendinin Viyana ve Berlin Sefernameleri; Istanbul 1980
    – Beydilli, Kemal; 1790 Osmanli-Prusya Ittifaki; Istanbul 1984
    – Kocabas, Süleyman; Tarihte Türkler ve Almanlar; Istanbul 1988
    – Kutay, Cemal; Türk-Alman Tarihi; Istanbul 1986
    – Oguz, Burhan; Yüzyillar Boyu Almanlar Gercegi ve Türkler; Istanbul 1983
    – Ortayli, Ilber; Imparatorlugun En Uzun Yüzyili; Ankara 1986
    – Önsoy, Rifat; Türk-Alman Iktisadi Münasebetleri (1871-1914); Istanbul 1982
    – Runciman, Steven; History of Crusaders
    – Tuan, Kemal; Türk-Alman Egitim Iliskileri Tarihi Gelisimi; Istanbul 2000

    Dr. E. Keskinkilic

  • Hand in Hand – Elele

    Hand in Hand – Elele

    Wir laden Sie herzlich zu der Gruppenausstellung mit Künstlerinnen aus Köln, Frankfurt und Istanbul ein.
    Die Ausstellung wird anlässlich des  Weltfrauentages in der Galerie NY TN in Köln-Weiden stattfinden.
    Das Ziel der Produzentengalerie ist die gegenseitige kulturelle Bereicherung und mit Hilfe der bildenden Kunst Brücken bauen und die bestehenden  stärken.

    HAND in HAND – ELELE
    FERİDE BAYRAKTAR
    ANGELIKA SCHNEEBERGER
    PINAR SELİMOĞLU
    BANU TANSUĞ
    NURAY TURAN
    FÜSUN VOSTAN

    Ausstellung
    zum Weltfrauentag
    08. – 16. 03.2010
    Vernissage
    Montag, 08.03.2010 um 18:00 Uhr
    Begrüßung
    Nuray Turan, Galerie NY TN
    Eröffnungsrede
    Mustafa Kemal Basa,  Türkischer Generalkonsul  in Köln
    Helga Blömer – Frerker, Bezirksbürgermeisterin Lindenthal
    Finissage
    Dienstag, 16.03.2010
    Lesung mit Zehra Ipşiroğlu um 18:00 Uhr
    Öffnungszeiten
    Mo-Fr : 14:00 – 18:00 Uhr / Sa: 15:00 – 19:00 Uhr      und nach Vereinbarung
    Ort: Galerie NY TN
    Bahnstrasse 120, 50858 Köln
    Tel : 02234 – 979 21 93 /  0178 – 44 68 117
    WEB  : www.nurayturan.de <http://www.nurayturan.de>
    eMail : gallery@nurayturan.de

    FERIDE BAYRAKTAR studierte Grafikdesign in der M.Ü Fakultät .
    Weiterbildung an London South Thames College.  Berufliche Tätigkeit bei der Agentur ‘Young&Rubicam’ in der Abteilung Graphik- Entwurf, Design und Produktion.
    Als freiberufliche Designerin hat sie in verschiedenen Fachgebieten wie Keramik und Schmuckdesign gearbeitet.
    Zuletzt hat sie   den magischen Zauber des Filzes für sich entdeckt. Sie arbeitet mit verschiedenen Techniken und verwendet nur Naturmaterialien.
    ANGELIKA SCHNEEBERGER lebt und arbeitet in Köln.
    Studium der Germanistik, Anglistik und Pädagogik in Köln. Tätigkeit als Lehrerin in Mönchengladbach, Aachen, Erftkreis.
    Künstlerische Ausbildung bei verschiedenen Kunstmalern.
    Weiterbildung an der Europäischen Kunstakademie Trier.
    Ausstellungstätigkeit seit 1993
    „Angelika Schneebergers Bilder sind ausgesprochen anziehend. Ein Augenschmaus. Sinnlich. Zum Reinbeißen. So prall und knackig hängen die Kirschen an den Zweigen, üppig, schwer, mit ihren verlockenden, fast zum Platzen gespannten Rundungen, verführerisch durchmoduliert von den tiefschwarzen Schatten über eine reiche Skala an bläulichen Rottönen bis zum Weiß der schimmernden Lichter.“
    Zitat aus dem Text von Sabine Müller (Kunsthistorikerin)
    PINAR SELIMOGLU
    Ihre Mutter, als Malerin und ihr Großvater, als Künstler förderten ihre Neigung zur Kunst.
    Ihr Gefühl für Rhythmus verdankt sie Ihrem Musikstudium an dem staatlichen Konservatorium, welches ihr die Türen zur audiovisuellen Begreifung eröffnete.
    2000 bekam Pınar Selimoğlu die Chance, mit den besten Kunstlehrern  in Istanbul  zu malen und arbeitet seit diesem Zeitpunkt intensiv an ihrer Malerei.
    Es folgten im weiteren Verlauf Ausstellungen in der Türkei, Zypern, Griechenland, Deutschland und Amerika.
    Pınar Selimoğlu setzt bei ihren Bildern unterschiedliche Techniken ein.
    Sie malt spontan ohne irgendwelche einschränkenden Vorbereitungen, mit voller Konzentration und Energie, ohne das Ergebnis im Voraus zu planen.
    Tiere und Stillleben sind meistens die Themen ihrer figurativen Bilder.
    Mit Hilfe ihrer abstakten Bilder kann sie aber ihre Gefühle und ihr Innenleben besser ausdrücken.
    BANU TANSUĞ hat Grafikdesign an der ‚Akademie für schöne Künste, Istanbul’  studiert. Ihr Praktikum hat sie in Florenz gemacht. Anschließend hat sie bei namhaften Zeitschriften in Istanbul als Art Direktorin gearbeitet. In 2005 hat sie in New York die ‚School of Visual Arts’ besucht. Sie arbeitet in ihrem Atelier in Asmalimescit – Istanbul.
    NURAY TURAN lebt und arbeitet in Köln.
    Die deutsche Künstlerin mit türkischer Abstammung versucht mit ihren Bildern auf die Probleme der unterdrückten und der Gewalt ausgesetzten Menschen aufmerksam zu machen. Sie setz bei ihren Bildern unterschiedliche Techniken ein.
    „Im Zentrum des malerischen Oeuvres von Nuray Turan steht die Frau. Im unbewusst-bewuss­ten Schaffensprozess manifestieren sich eindringliche Gesichter und Frauengestalten im Me­dium der Farbe.
    Die jungen Frauengesichter blicken mit großen Augen den Betrachter unvermittelt an. Es sind Blicke, denen man sich nur schwer entziehen kann.
    In ihren Werken tauchen immer wieder Reminiszenzen an die Kindheit und Jugend in der Türkei auf: Die Natur, mit ihren überaus reizvollen land­schaftlichen Gegensätzen, die landestypische Folklore mit ihren traditionellen Tänzen und tra­dierten Kostümen, und nicht zuletzt die, die beiden Kontinente Europa und Asien, verbindende Stadt Istanbul, mit ihrer bis in die Antike zurückreichenden Geschichte, die sich lebendig im Stadtbild mit der Moderne verbindet.
    Mit diesen Themenkreisen verdeutlicht sich einmal mehr die zentrale Aufgabe, die sich die Künstlerin gestellt hat: Mit ihren Werken möchte sie die Wahrnehmung verändern – sie betreffen uns als Mensch. „
    Zitat  aus der Ansprache von Dr. Romana Rebbelmund  Breuer (Kunsthistorikerin M.A.) zu der Ausstellung „ Hoffnung „
    FÜSUN VOSTAN lebt in Frankfurt.
    Die Autodidaktin sagt: „ An Urlaubstagen schoss ich Photos von der, von mir geliebten, Istanbuler Viertel, um mit Hilfe dieser Photos meine Ölbilder in Frankfurt zu malen. So prägte ich meinen Stil.“
    Alte Häuser, Marktszenen, alles wonach sie Sehnsucht hat, sind die Themen ihrer Bilder.
    Mit Hilfe der Malerei versucht sie diese Sehnsucht nach dem Orient in Istanbul zu stillen.
    Sie nahm an zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und in der Türkei teil.
    ZEHRA İPŞİROĞLU
    Die in Istanbul geborene Theaterwissenschaftlerin, Germanistin und Autorin studierte in Istanbul, Freiburg und Berlin und habilitierte sich mit einem Thema über das deutschsprachige Theater. Seit 1978 veröffentlichte sie Artikel, Theaterkritiken, Essays und zahlreiche Bücher über modernes Theater, Theater- und Literaturkritik, Literaturdidaktik und Kinder- und Jugendliteratur, unter anderem auch eigene Reportagebücher, sowie    literarische Bücher, einen Essay-Roman, Kürzestgeschichten sowie Kinder- und Jugendbücher und literarische Übersetzungen. Mehrere ihrer Bücher bekamen in der Türkei literarische Preise.
    Die Filmgeschichte ,,Murat“ über die Probleme der Kinder türkischer Arbeiternehmer,  der satirische Kinderroman ,,Das Nashornspiel“ (Nagel und Kimche Verlag),„Eine Andere Türkei, Literatur, Theater und Gesellschaft im Fokus einer Randeuropäerin (Brandes und Apsel Verlag)  und das Theaterstück „Dotschland, Dotschland“ (Anadolu Verlag) sind auch in deutscher Sprache erschienen.
    Bis 1992 arbeitete sie als Professorin in der Fremdsprachenabteilung der Universität Istanbul (Fach: Deutsch), 1992-1998 an der gleichen Universität als Leiterin des von ihr selbst gegründeten Faches für Dramaturgie und Theaterkritik. Seit Oktober 1998 hat sie eine Professur für türkische Literaturwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen. Ihre Arbeits-und Forschungsschwerpunkte sind Theater, moderne türkische Literatur,  Literaturdidaktik und Kinder-und Jugendliteratur.

    Über eine Vorankündigung der Ausstellung und auf Ihren Besuch würden wir uns freuen.

    Die teilnehmenden Künstlerinnen haben sich bereit erklärt, 10 % ihres Verkaufserlöses während dieser Ausstellung an eine Institution, die Frauen in Not hilft, zu spenden.

    Nuray Turan  Atelier –Galerie NY TN
    Bahnstrasse 120    50858 Köln
    Tel:         02234 – 979 21 93 / 700011   –   0178 – 44 68 11
    WEB: www.nurayturan.de <http://www.nurayturan.de>
    e-Mail: gallery@nurayturan.de

    Elele Poster

  • Zur leidvollen Geschichte der Türken und Armenier

    Zur leidvollen Geschichte der Türken und Armenier

    Einladung zur Aufarbeitung der Geschichte

    Prof. Justn McCarthy

    Zur leidvollen Geschichte der Türken und Armenier

    Montag, 15. März 2010, 18:00 Uhr
    Marriott-Hotel /Hamburger Allee 2
    60486 Frankfurt

  • Die moderne Kunst der Geschichtsschreibung

    Die moderne Kunst der Geschichtsschreibung

    Ein Beispiel für eine subjektive Geschichtsdeutung: Tessa Hoffmann und die Armenierfrage

    „A lie travels round the world while Truth is putting on her roots“
    (Eine Lüge reist um die Welt, während die Wahrheit gerade Ihre Stiefel anzieht)
    (Rev. C.H. Spurgeon)

    Tessa Hoffmann hat nach Ihrem Studium der Slawistik, Armenistik und Soziologie (1974) an verschiedenen Universitäten in Sankt Petersburg (Russland), Jerewan (Armenien) und Tbilissi (Georgien) geforscht. Nach Ihrer Promotion (1982) arbeitet Sie am Osteuropa-Institut an der Freien Universität Berlin.

    Als Sachbuchautorin und Herausgeberin hat Tessa Hoffmann zahlreiche Publikationen zur Geschichte, Kultur und Gegenwartslage Armeniens herausgegeben. Sehr intensiv widmete sich Tessa Hoffmann der Genozidforschung, der armenischen Diaspora, sowie der christlichen Minderheiten in der Türkei und im Südkaukasus.

    Sie angegiert sich ehrenamtlich als Armenien-Koordinatorin in der Gesellschaft für bedrohte Völker und ist die Vorsitzende der AGA e.V. (Arbeitsgruppe Anerkennung-Gegen Genozid, für Völkerverständigung e.V.). Zurzeit arbeitet Sie in der Minderheiten- und Migrationsforschung mit Schwerpunkt Ost- und Südosteuropa, sowie Südkaukasus.

    Tessa Hoffmann wurde für Ihre Arbeiten vom Armenischen Staat und der armenischen Diaspora gewürdigt.

    – Garbis Papazian-Preis der Armenian General Benevolent Union (New York), 1988

    – Ehrenprofessur der Hrachia Ajarian-Universität (Jerewan), 2002

    – Fridtjof nansen medaille des Nationalen Museums und Instituts des Armenischen Genozids (Jerewan), 2003

    – Hakob Meghapart Medaille des nationalbibliothek der Republik Armenien (Jerewan), 2003

    – Medaille für die Erforschung des Armenischen genozids, verliehen vom Nationalen Museum und Institut des Armenischen Genozids, Jerewan, 2005

    Eines Ihrer wichtigsten Werke ist das Buch mit dem Titel: „Der Völkermord an den Armeniern vor Gericht- der Prozess Talat Pascha“. Als Umschlag des von Hoffmann in 1980 herausgegebenen Buches ist folgendes Bild mit dem Titel: „Türkische Barbarei: Eine Schädelpyramide in Westarmenien 1916/1917“ zu sehen. Die Fotografie des damaligen Türkischen Innenministers/Großwesirs Talat Pascha, der im Berliner Exil am 15 März 1921 vom Armenier Soghomon Tehlirian ermordet wurde, ist oben links zu sehen.

    Bild 1: „Türkische Barbarei: Eine Schädelpyramide in Westarmenien 1916/1917“. Ausgabe 1980

    Auf den ersten Augenblick wirkt das Bild auf den Betrachter sehr „erschreckend“. Ein großer Haufen von Schädeln, darüber kreisen die Geier und mittendrin der türkische Großwesir Talat Pascha. Und spätestens nach dem Lesen der Bildunterschrift wird dem Leser die Gräuel des Tates und der Täter dieser Barbarei klar verdeutlicht. Eine klug ausgedachte und zusammengestellte Komposition von Bildern, die dem Leser „das Schrecken“ und die Verursacher klar machen sollen.

    Jahrelang war dieses Buch in dieser Version in den Buchläden zu kaufen. Bis der Historiker T. Ataöv, die gezielte Manipulation bezüglich dieses Titelbildes erkannte und es in seinem in 1985 erschienen Buch „An Armenien Falsification“ von 1985 thematisierte. Er deckte diesen Vorfall auf, ohne Tessa Hoffmann dabei namentlich als Verantwortliche zu nennen.

    War dies nur ein Versehen von Tessa Hoffmann?

    Tessa Hofmann hat das nicht rein zufällig oder unwissend gemacht. Vielmehr hat Sie wohl folgende Passage in den Akten des Auswärtigen Amtes gelesen: „[…] Am 10. und am 12. d. M. kamen je ein Zug von etwa 2000 verbannten Frauen und Kindern über Ras-ul Ain zu Fuss in völlig erschöpftem Zustande hier an, ein Zug der nur durch den Pinsel eines Wereschtschagin in seiner Grausamkeit hätte wiedergegeben werden können.[…]“ Quelle: PA-AA/BoKon/170; A53a, 5779, p. 7.10.1915;

    Hier nun das besagte Bild des russischen Malers Wereschtschagin:

    Bild 2: links: Ölgemälde „die Folgen des Krieges“ (1871/72) des russischen Malers
    Wassilij Wereschtschagin (1842-1904), rechts: Coverbild des von T. Hoffmann herausgegebenen Buches

    Interessanterweise ist das Coverbild in schwarz-weiß dargestellt und nicht farbig, wie das Original. Sicherlich um den Eindruck einer Photographie zu vermitteln. Nachdem dieser wissenschaftliche Schwindel aufgedeckt wurde, ließ Tessa Hofmann diese Fotomontage entfernen. Seltsamerweise wurde diese auch aus etlichen bereits gedruckten Auflagen entfernt, indem die Titelumschläge der Bücher in den Bibliotheken „verschwanden“. Und schnell musste eine neue Ausgabe des Buches mit einem neuen Coverbild her:

    Bild 3: Ausgabe 1985

    Der Historiker und Theologe Hermann Goltz behandelte diese Vorfälle in den herausgegebenen „Akten des internationalen Dr. Johannes-Lepsius-Symposiums 1986“ an der Martin-Luther Universität in Halle-Wittenberg und bezeichnete diese als „erstaunlich“ und „peinlich“. Ist es wirklich nur erstaunlich und peinlich?

    Ist dies nun ein Versehen oder ein gezielter Versuch der subjektiven Manipulation historischer Geschehnisse?

    Ist man gutmütig und unvoreingenommen könnte man sagen, Frau Hoffmann war hier ein Irrtum unterlaufen und Sie hat den Hinweis in den Akten des Auswärtigen Amtes falsch interpretiert. Liest man das Buch weiter findet man im Inneren auf Seite 96 folgendes Bild.

    Bild 4: Gefolterte und geschändete Armenierinnen. Fotografiert an der Strasse von Trapesunt nach Ersnga von einem deutschen Offizier.

    Wieder wird dem Leser das Leid der Armenier vor Augen geführt. Halbnackte und nackte Armenierinnen, die (von türkischen Soldaten) gefoltert und geschändet werden. Und ein deutscher Offizier fotografiert das Geschehen. „Was für eine Kaltblütigkeit des deutschen Offiziers?“ würde man sich hier die Frage stellen.

    Recherchen haben aber ergeben, dass es sich auch bei diesem Bild wiederum um ein Gemälde handelt, und zwar von Paul-Émile Boutigny (1854-1929) mit dem Namen „Les Horreurs de la guerre“ („Das Schrecken des Krieges“)

    Bild 5: Paul-Émile Boutigny (1854-1929) mit dem Namen „Les Horreurs de la guerre“

    Und wiederum ist das farbige Original als schwarz-weißes Bild abgedruckt. Spätestens jetzt muss klar sein, dass Tessa Hoffmann die Bilder gezielt benutzt hat, um Ihrer Art der Darstellung der Ereignisse von 1916/17 Gewicht zu verleihen.

    Ist dies auch nur ein Versehen?

    Auf Seite 96 sehen wir folgendes Bild, auf dem gekreuzigte Armenierinnen dargestellt sind.

    Bild 6: Gekreuzigte Armenierinnen in der Gegend um Der-es-Zor.

    Recherchen kamen zum Schluss, dass auch dieses Bild eine Fälschung ist. Es ist ein Ausschnitt aus einem in den USA aufgeführten Holywood Film „Ravished Armenia“ (1919) von Oscar Apfel aus dem gleichnamigen Roman von Arshaluys (Aurora) Mardiganian (1918), welche sich mit der Thematik beschäftigt. Das Film sollte damals dazu dienen die Amerikaner für die Problematik zu sensitivieren. Folgendes Bild stammt z.B. ebenfalls aus diesem Film. Es ist die gleiche Einstellung, nur diesmal ohne Reiter.

    Bild 7: Ausschnitt aus dem Stummfilm „Ravished Armenia, 1919

    Sind dies wirklich nur Einzellfälle?

    Frau Tessa Hoffmann ist, wie Eingangs erwähnt, gleichzeitig die Vorsitzende der AGA e.V. (Arbeitsgruppe Anerkennung gegen Genozid, für Völkerverständigung e.V.). Schauen wir uns nun ein weiteres Bild aus den Bilddokumenten dieser Gesellschaft an, angeblich von massakrierten Armeniern.

    Bild 8: Schädel von lebendig verbrannten Armeniern aus dem Dorf Ali-Srnan.
    Quelle: Armjanskij Central’nyj Komitet (Izd.): ,Al’bom’’ armjan’-bežencev’’. Tiflis (um 1918)Ref. Nr.: 91 Aus aga-online.org

    Der erste Eindruck dieses Bildes vermittelt wieder recht glaubwürdig die Brutalität, mit denen die Armenier massakriert wurden, das ist auch der Sinn und Zweck der Bilddokumentenreihe der AGA. Im Folgenden sehen wir ein Bild aus der online Ausgabe der Deutschen Welle mit dem Titel „Der Völkermord an den Armeniern“.

    Bild 9: Massengrab mit den Leichen getöteter Armenier.
    Aus Deutsche Welle, dw-world.de 24.04.2005

    Das Bild 9 wurde gespiegelt und fand in der online Ausgabe der der Deutschen Welle im dw-world.de Verwendung. Die Copyrightrechte liegen bei der dpa (Deutsche Presse Agentur). Das Bild 8 stammt höchst wahrscheinlich aus einem armenischen Buch und ist auch armenisch mit einem Bildverweis vermerkt. Das eigentliche Problem ist aber, dass beide Bilder von beiden Anbietern aus dem Kontext gezogen, manipuliert und mit einem falschem Quellvermerk verwendet oder ungenügend zitiert wurden.

    Im Bildvermerk vom tatsächlichen Bild steht: Armjanskij Central’nyj Komitet (Izd.): ,Al’bom“ armjan‘-bežencev. Tiflis 1918“. Das ist besonders deshalb interessant, da Tiflis seit Jahrzehnten nicht mehr im Osmanischen Reich angegliedert war, sondern seit 1801 im russischen Reich (heutiges Georgien) lag. Hier wird mit vorgegaukelten Bildern versucht, armenischen massakrierten mehr Gewichtung zu verleihen. Das besonders verwerfliche daran ist aber, das man stark annehmen muss, das es sich hier entweder um muslimische oder georgische Opfer handelt, mehrheitlich Aserbaidchaner oder Georgier, die in jener Zeit (Anfang des 19. Jahrhunderts) aus dem Kaukasusgebiet durch Armenier und Russen, massakriert oder vertrieben wurden, mit dem Ziel dort ein freies Armenien zu schaffen.

    Die Bestrebungen der Armenier auf ein freies und unabhängiges „Groß-Armenien“ sind nicht auf die Zeit um 1800-1918 beschränkt. Vielmehr setzt sich dies bis in unsere heutige Zeit durch. Als Beispiel sei die aktuelle Situation in Berg-Karabach (Aserbaidchan), wo ca. 20% des Asarbaidchanischen Territoriums völkerrechtswidrig1 von Armeniern besetzt wird. Trotz mehrerer UN-Beschlüsse weigert sich der Staat Armenien bis heute zur Freigabe der völkerrechtswidrig besetzten Gebiete.

    1.UN Resolutionionen 824 (1993) 853 (1993), 874 (1993), 884 (1993).
    Ein Auszug aus dem Beschluss der Vereinten Nationen:

    „….Expressing its serious concern that a continuation of the conflict in and around the Nagorny Karabakh region of the Azerbaijani Republic, and of the tensions between the Republic of Armenia and the Azerbaijani Republic, would endanger peace and security in the region, Noting with alarm the escalation in armed hostilities as consequence of the violations of the cease-fire and excesses in the use of force in response to those violations, in particular the occupation of the Zangelan district and the city of Goradiz in the Azerbaijani Republic, Reaffirming the sovereignty and territorial integrity of the Azerbaijani Republic and of all other States in the region…).

    Ich möchte hier mit folgenden Bemerkungen schließen:

    Die Nutzung von Bildmaterial zur Propagandazwecken ist ein allzu gern benutztes Hilfsmittel um die eigene Argumentation zu stärken. Bilder sind aber subjektive Wahrnehmungen, die allzu leicht verfälscht werden können. Beispiele sind die oben gebrachten Bildmaterialien. Die Nutzung derselben, speziell für die anti-türkische Propaganda hat aber lange Tradition. Schon im 16. Jahrhundert wurden Bildmaterialien benutzt um die anti-türkische Propaganda und Angst unter der Bevölkerung zu verbreiten.

    Bild 10: Übersetzung der Bildunterschrift: Anti-Türkische Horror Propaganda hat eine gute Tradition. Um 1576 malte Jacopo Ligozzi ein grausames Miniaturbild mit dem Untertitel „Mufti-İl papa Delli Turchi (Ein Mufti als Papst der Türken) mit einem Monstrum“. Es soll angedeutet werden, dass das religiöse Oberhaupt der Türken Herr über Monster ist. (Aus: A Myth of Error: Europe, Turkey and public opinion, Prof. Erich Feigl, 1999, F.A. Herbig Verlag)

    Die subtilste Propaganda und die Verfälschung historischer Ereignisse zu Gunsten der eigenen Klientel können niemals über die Fakten hinwegtäuschen.

    Angesichts der gezielten Verfälschung bzw. Manipulierung von Daten sollten die Wissenschaftler zu einer ernsthafteren und mutigeren Kritik fähig sein als nur „Peinlichkeit“ und „Erstaunen“ auszusprechen. Ich möchte daher alle Beteiligten dazu aufrufen historische Ereignisse von unabhängigen Historikern analysieren zu lassen, um sich ein Bild von den tatsächlichen Ereignissen machen zu können. Die Klärung historischer Ereignisse ist nicht Sache von Politikern, die vornehmlich Ihrem Wählerklientel verpflichtet sind, sondern von Historikern, die nur der Wissenschaft verpflichtet sein sollten. Im Sinne eines Dialogs möchte ich zudem an die beteiligten Parteien, die Türkei und Armenien appellieren sich an einem Tisch zu setzen und die Geschehnisse von 1917 von einem unabhängigen Historikergremium analysieren zu lassen.

    Zusammengestellt von Dr. A. Sak

  • 15. Filmfestival Türkei / Deutschland

    15. Filmfestival Türkei / Deutschland

    Das Festival ist bekanntlich ein Marathon, sowohl für die Veranstalter als auch für das Publikum.

    Das fünfzehnte Jubiläumsjahr wird wohl der intensivste seiner Art sein.

    Liebhaber des Festivals kennen es bereits: Es ist also nicht ein anderes Programm als in den vergangenen Jahren, doch ist es ein ganz anderes Programm immer wieder, für einen neuen Marathon mit Wettbewerbsfilmen, Schwerpunktthemen, Prämieren, Diskussionen, Gesprächen und unvergesslichen Nächten in der Festivallounge mit einem langen Lauf von 11 Festivaltagen.

    Unter der Leitung von Frau Ayten Akyıldız hat das Team wieder ein sehr buntes und sehr interessantes Programm zusammengestellt. Laßt Euch von dieser Festivalzeitung in der neuen Aufmachung leiten.

    Auch in diesem Jahr werden uns die Künstlerfreunde aus der Türkei und Deutschland besuchen, die die Veranstaltung zu einem Festival bzw. zu einer Festivität machen.

    Jene Freunde, die gerne nach Nürnberg anreisen, um ihre neuesten Filme selbst zu präsentieren, Freunde, die gemeinsam mit uns das Festival erleben und feiern wollen.

    In diesem Jahr freuen wir uns über das Schwerpunktthema Istanbul, das in diesem Jahr sich mit dem offiziellen Titel „Kulturhauptstadt Europas“ schmücken darf. Doch, was ist es wirklich? Für die einen ist es längst eine der wenigen Weltkulturmetropolen, für viele Istanbuler ist es eine Stadt, in der man leben und überleben muß, für die anderen ist es eine Liebeserklärung.

    Wir wollen uns diesem Thema mit Filmen aus Istanbul annähern, versuchen sie mit Musik, Literatur und Erzählungen von und mit Istanbul (6.3., Tafelhalle) zu verstehen und uns in Fotos des Meisters der Fotografie Ara Güler zu vertiefen.

    Das ersehnte Programm ist nun da.

    Es ist jetzt Euer Festival, das ihr bereichern möget.

    Für das Festivalteam,

    Adil Kaya

    FESTIVALZEITUNG

  • Fazil Say-Zeitinsel

    Fazil Say-Zeitinsel

    Vom 10. bis 13. März 2010

    steht der Istanbuler Pianist und Komponist Fazil Say im Mittelpunkt des Festivals «Zeitinsel» der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 in Dortmund.

    «Das Projekt ist ein absoluter Höhepunkt des Kulturhauptstadtjahres», sagte Steven Sloane, künstlerischer Direktor der Ruhr 2010, 

    „Den musst du dir anhören, der Junge spielt wie der Teufel.“

    Mit diesen Worten machte der Komponist Aribert Reimann den Klavierprofessor David Levine auf ein Ausnahmetalent aufmerksam. 

    Unbekümmert schlägt er eine musikalische Brücke zwischen Orient und Okzident und erobert mit seinem extrovertierten Klavierspiel die Konzertsäle der Welt – von seiner Heimatstadt Ankara bis New York. Seit der Saison 2006/07 ist Fazil Say Exklusivkünstler am KONZERTHAUS DORTMUND. Zum Abschluss seiner Residenz 2010 widmet das Konzerthaus dem Multi-Talent eine „Zeitinsel“.

    Vom 10. bis 13. März 2010 stehen

    die Uraufführung seines Werks „Istanbul Sinfonie“ sowie die Deutsche Erstaufführung seines Violinkonzerts „1001 Nacht im Harem“ mit dem WDR-Sinfonieorchester Köln auf dem Programm. Außerdem findet ein Rezital mit Say statt und das Konzert „Fazil Say & Friends“ mit seinen musikalischen Weggefährten – darunter Musiker und DJs aus Istanbul, Jazzer und Vertreter der klassischen Musik. Ein Gastspiel des Programms in der Kulturhauptstadt Europas Istanbul 2010 ist geplant.

    Mitwirkende:

    Faz&#305;l Say (Klavier), Patricia Kopatchinskaja (Violine), WDR-Sinfonieorchester Köln, Howard Griffiths (Dirigent), Priya Mitchell (Violine), Vladimir Mendelssohn (Viola), Thomas Demenga (Violoncello), Burhan Öçal (Perkussion)

    Ticket-Hotline: 0231

     

    22 696 200

  • Ruhrkulturen: Was ich dir aus meiner Welt erzählen möchte

    Ruhrkulturen: Was ich dir aus meiner Welt erzählen möchte

    Liebe Freunde und Förderer des EVR,

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    erneut möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf unsere Veranstaltung am Freitag den 19.02 ab 19.00 hinweisen. Im Rahmen des Ruhr 2010 veranstalten wir ein Leseabend in Zusammenarbeit mit dem Grend Kulturzentrum (Dr. Klink, Dr. Nickel und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die an dem Buchprojekt „Ruhrkulturen: Was ich dir aus meiner Welt erzählen möchte“. Insebesondere Jugendliche sind aufgerufen an der Veranstaltung teilzunehmen, weil neben der Buchvorstellung auch das nächste Buchprojekt mit Jugendlichen vorgestellt wird.

    1. 19.15 Kurze Einführung (Dr. A. Sak)

    2. 19.20 Eigenvorstellung der Gäste

    (Dr. Klink, Dr. Nickel, Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund) 3. 19.25 Kurze Darstellung zum Hintergrund des Buches

    „Ruhrkulturen: Was ich dir aus meiner Welt erzählen möchte“ (Geest Verlag) 4. 19.30 Lesung 5. 20.15 Diskussion 6. 21.00 Ende 7. Lockeres Beisammensein bei Kaffee/Tee und Kuchen

    Eintritt: kostenlos

    Dr. Ali Sak

    Vorsitzender Elternverband Ruhr e.V.
    Unterdorferstr 19a, 45143 Essen
    Tel.: 01722153163

  • Liste der Schulen in NRW

    Liste der Schulen in NRW

    Liste der Schulen in NRW an denen vorher Türkisch als Muttersprache oder als Wahlpflichtfach angeboten wurde aber seit einiger Zeit abgeschafft worden ist.

    Aachen
    1. Hugo Junkers Real Schule
    Alsdorf
    1. Grundschule Alsdorf
    2. Hauptschule Alsdorf
    3. Gymnasium Alsdorf
    4. Gesamtschule Alsdorf
    Beckum und Umgebung
    1. GGS Rolandschule
    2. Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule
    3. GGS Sonnenschule
    Bergkamen
    1. Willy-Brandt-Gesamtschule
    (hier wird Türkisch als WP 1 angeboten. Trotz Schülerwillen wird es aber nicht als Abiturfach
    zugelassen)
    Bestwig
    1. Franz Hoffmeister Hauptschule, Zum Schulzentrum 1, 59909 Bestwig
    Bielefeld
    1. Grundschule Hillegossen, Detmolder Str.613, 33699 Bielefeld
    2. Gesamtschule Stieghorst, Am Wortkamp 3, 33605 Bielefeld
    Bottrop
    1. Gustav-Heineman-Realschule, Paßstr. 12,46236 Bottrop
    2. Marie-Curie-Realschule, Friedrich-Ebert str.120, 46236 Bottrop
    3. Hauptschule Lehmkuhle, Altersüdring 20, 46236 Bottrop
    4. Grundschule Ebel
    5. Nikolaus-Gross Grundschule, Förenkampstr.15
    Castrop Rauxel
    1. GGS Am Hügel
    2. GGS Am Busch
    3. GGSe Cottenburg
    4. GGS Wilhelmschule
    Dortmund
    1. Gesamtschule Scharnhorst, Mackenrothweg 15, 44328 Dortmund
    2. Heisenberg Gymnasium, Dortmund-Eving
    3. Hauptschule Kirchlinde, Dortmund-Kirchlinde
    4. Widey Grundschule, Dortmund-Kirchlinde
    5. Droste-Hüllshof-Realschule, Dortmund-Kirchlinde
    6. Gilden Grundschule
    7. Heisenberg Gymnasium Dortmund-Eving
    8. Hauptschule Kirchlinde Dortmund-Kirchlinde ?
    (nicht sicher ob hier vorher Türkischangebot bestand)
    9. Widey Grundschule Dortmund-Kirchlinde ?
    (nicht sicher ob hier vorher Türkischangebot bestand)
    10. Droste-Hüllshof-Realschule Dortmund-Kirchlinde ?
    (nicht sicher ob hier vorher Türkischangebot bestand)
    Duisburg
    1. Gesamtschule Duisburg-Süd 2. Grundschule-Böhme str. 3. Hauptschule-Langestr.
    4. Grundschule Friedenstr, 47053 Duisburg (Hochfeld)
    5. Gesamtschule Globus am Dellplatz
    Düsseldorf
    1. Realschule Luisenstr
    2. Goethe Gymnasium (soll ab 2012 abgeschafft werden?)
    3. KGS Einsiedelstr
    4. GGS Walther-Rathenau-Str. 15
    5. GGS Bingener Weg 10
    6. KGS Kempkensweg 291
    7. GHS Bernburger Str. 44
    8. Dieter Forte Gesamtschule,Heidelberger Straße 75,40229 Düsseldorf
    (Hier wurden letztes Jahr mehr als 100 Unterschriften gesammelt. Trotzdem hat sich die
    Schulleitung gegen die Weiterführung des Faches Türkisch als WP1 entschieden, weil Sie
    angeblich keinen geeigneten Lehrer gefunden haben)
    Eschweiler
    1. Katholische Eduard-Mörike Grundschule
    Essen
    1. Grundschule Bückmannshof
    2. Bertha Krupp Realschule
    (Das Türkischangebot wurde eingestellt, weil die Kinder in den Pausen türkisch geredet haben.
    Die Schulleitung hat der entsprechenden MSU Lehrerin untersagt die Eltern diesbezüglich
    anzuschreiben)
    3. Hövelschule
    4. Theodor-Goldschmidt-Realschule
    5. Bertha-Krupp-Realschule
    Gelsenkirchen
    1. Ev. Gesamtschule Gelsenkirchen Laarstr. 41, 45889 Gelsenkirchen
    (Obwohl sich in der Schulkonferenz alle Lehrer sich für Türkisch ausgesprochen haben, hat der
    Schulträger das Angebot gestrichen)
    2. GGS Dörmannsweg, Dörmannsweg 23, 45888 Gelsenkirchen
    Gladbeck
    1. Käthe Kollwitz Grundschule
    Hagen
    1. Fritz-Steinhoff-Gesamtschule, Am Bügel 20, 58099 Hagen
    2. Gesamtschule Haspe, Kirmesplatz 2, 58135 Hagen
    3. Gesamtschule Eilpe, Wörthstr 30, 58091 Hagen
    4. Ernst-Eversbusch-Hauptschule, Berlinerstr 109, 58135 Hagen
    6. Realschule Haspe, Kurzestr 3, 58135 Hagen
    Hückelhoven
    1. Hauptschule Hückelhoven, In der Schlee, 41836 Hückelhoven.
    (Hier wird diskutiert Türkisch einzuführen. Einige Lehrer sprechen sich dagegen aus und drohen
    mit Verlassen der Schule falls türkisch eingeführt wird.)
    2. Realschule Ratheim.
    (Hier wird seit 28 Jahren bestehendes Türkischangebot abgeschafft, obwohl es auch als zweite
    Fremdsprache angeboten wurde. Das Regierungspräsidium Köln hatte diese Schule als
    Vorzeigeschule deklariert. Über 500 Unterschriften wurden für den Erhalt des Türkischangebotes
    gesammelt (ohne Erfolg))
    Herne
    1. Erich-Fried Gesamtschule, Grabenstraße 14, Herne
    Kamen
    1. Gesamtschule Kamen
    Köln
    1. GGS Bernkasteler Straße, Köln Zollstock
    (Nach dem Tod des Lehrers wurde das Türkischangebot gestrichen)
    Neuss
    1. Ganztagshauptschule Norf, 41469 Neuss
    (kein Türkischunterricht obwohl fast 1/3 der Schülerschaft türkischen Migrationshintergrund
    haben)
    Oberhausen
    In diesen Schulen wurde Türkischangebot abgeschafft:
    1. Bertha von Suttner- Gymnasium
    2. GGS Königschule 3. GGS Havenstein 4. GGS Schwarze Heide
    5. Otfired-Preußler Schule (Förderschule) 6. GGS Astrid Lindgren 7. GGS Bismarck 8. GGS
    Emscher 9. GGS Am Froschenteich 10. GGS Knappen 11. GGS Hegel 12. GGS Josef
    In diesen Schulen wird in kürze vermutlich kein Türkisch mehr angeboten:
    13. Hauptschule Bermensfeld 14. GGS Alsfeld 15. Hauptschule Lirich
    Oer-Erkenschwick
    1. GGS Ewaldschule, Grüner Weg 28, 45739 Oer-Erkenschwick
    Pulheim
    1.Hautschule Pulheim,Escher Str 88, 50259 Pulheim
    Recklinghausen
    1. GGS Ortlohschule, Ortlohstr 54-58, 45663 Recklinghausen
    Übach-Pallenberg
    1. Willi Brand Gesamtschule, Comeniusstr, 52531 Übach
    Velbert
    1. Realschule Kastanienallee
    2. Gesamtschule Velbert Mitte
    Insgesamt 86 Schulen
  • Turkei als Handelspartner fur die Agrarwirtschaft unverzichtbar

    Turkei als Handelspartner fur die Agrarwirtschaft unverzichtbar

    Turkei als Handelspartner fur die Agrarwirtschaft unverzichtbar
    Staatsekretaer Muller fuhrte Gespraeche uber Moglichkeiten der Zusammenarbeit

    14.12.2009

    „Die Turkei spielt mit einem bilateralen Handelsvolumen von 1,2 Milliarden Euro im Agrar- und Ernaehrungsbereich eine der wesentlichen Rollen fur die Agrar- und Ernaehrungswirtschaft. Daher setze ich mich fur eine deutliche Intensivierung der Handelsbeziehungen ein.“ sagte der Parlamentarische Staatssekretaer bei der Bundesministerin fur Ernaehrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Dr. Gerd Muller in Antalya auf dem Unternehmerforum.

    Muller wurde von 23 Unternehmerinnen und Unternehmern aus den Branchen Gartenbau, Pflanzenzuchtung, Saatgut, Viehzucht, Agrartechnik und Lebensmittelverarbe itung begleitet. Die deutschen Firmen nutzten vielseitige Informations- und Kontaktmoglichkeite n. Sie informierten sich uber Geschaeftsmoglichkeiten in der Turkei, besuchten ein Unternehmerforum mit anschließender Kooperationsborse fur den direkten Kontaktaufbau mit potentiellen turkischen Geschaeftspartnern, besichtigten Betriebe und besprachen sich mit Vertretern der Akdeniz-Universitaet in Antalya.

    Der Staatssekretaer fuhrte in Antalya ebenfalls Gespraeche uber weitere Moglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem Gouverneur der Provinz Antalya, Herrn Yuksel.

    Die Reise fand anlaesslich der Internationalen Gartenbau-Messe „Growtech Eurasia“ statt. Auf der Messe war das Bundesministerium fur Ernaehrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) zum zweiten Mal mit einem eigenen Firmengemeinschafts stand vertreten. Neun deutsche Gartenbauunternehme n praesentierten ihre Produkte.

    Das gut besuchte Unternehmerforum veranstaltete das BMELV gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Antalya. Die turkischen Unternehmer zeigten grosses Interesse an den deutschen Partnern.

    QUELLE: iXPOS – Das Aussenwirtschaftspo rtal ( www.ixpos.de )

  • Minarett-Verbot in der Schweiz

    Minarett-Verbot in der Schweiz

    Presseerklärung des Dachverbandes türkischen Vereine in Neumünster e.V. zum Minarett-Verbot in der Schweiz

    Neumünster, 13.Dezember 2009

    Wer das Tragen vom Kreuz, Kopftuch oder Kippa (Kopfbedeckung eines jüdischen Mannes) oder den Bau eines Minaretts oder Glocke einer Kirche nicht als Teil der Menschenrechte sieht, der weißt nicht was die Gleichberechtigung bedeutet und der hat auch leider die demokratische Stufe des 21 Jahrhunderts noch nicht erreicht.

    Was die Volksentscheide und Grundrechte betrifft, waren die Schweizer nicht nur heute, in der Vergangenheit auch Beratungsresistend.

    Denn, im Jahr 1959 wurde das Volk in der Schweiz gefragt, ob die Frauen auch Wahlrecht haben dürften. Die Schweizer haben NEIN gesagt.

    Erst im Jahr 1971 durften die Frauen in der Schweiz das Wahlrecht haben.

    Die türkischen Frauen haben dies – dank Atatürk- schon im Jahr 1934 in der türkischen Verfassung verankert.

    Außerdem, haben die Türken auch weder über kürzlich in Antalya/Belek gebaute und durch Ministerpräsident Erdogan feierlich eröffneten Kirche, noch in anderen Städten stehende Kirchen und deren Glocken und Türmen keine Bedenken.

    Die Frage ist jetzt, ob wir hinter dem sog. Volksentscheid versteckend berechtigt sind, durch die demokratische Entscheidungen auch die Grundrechte aushebeln dürfen.

    Natürlich müssen die Ängste der Bevölkerung ernst genommen werden, aber der Rechtsstaat muss dagegen verteidigt werden.

    Der Papst als Vertreter der 1,2 Milliarden Christen und alle Kirchenverbände hier haben das Minarett-Verbot kritisiert. Der interreligiöse Dialog vor Ort hier mit Evangelisch-katholisch und moslemischen Gemeinden geht sehr harmonisch weiter.

    Es geht hier vielmehr darum, dass Rechtsextemisten den Moscheebau in Deutschland und anderswo zur fremdenfeindlichen Stimmungsmache zu nutzen versuchen.

    Liebe Rechtspopulisten,

    Wir fordern Sie hiermit auf, die Gesetze dieses Landes zu akzeptieren und zu respektieren. Im Gegensatz zur Schweiz herrscht in Deutschland eine andere Rechtslage. Denn es gilt das verfassungsrechtlich verbriefte Recht, das man Gotteshäuser mit den entsprechenden Symbolen bauen darf.

    Ich bin sehr froh darüber, dass ich nicht die Schweiz, sondern Deutschland als neue Heimat gewählt habe.

    Ich wünsche allen christlichen Bürgern besinnliche Advendstage, ein frohes Fest und ein gesundes erfolgreiches neues Jahr 2010

    Refik Mor
    Vorsitzender des Dachverbandes türkischer Vereine in Neumünster e.V.