Ideen – Iniative – Zukunft : Interkultureller Schachverein

von links nach rechts_Burim Selimi, Güven Manay, Alexander Johannes (Bild 1)
von links nach rechts_Burim Selimi, Güven Manay, Alexander Johannes (Bild 1)
von links nach rechts_Burim Selimi, Güven Manay, Alexander Johannes (Bild 1)

Die Drogeriemarktkette dm und die Deutsche UNESCO-Kommission möchten mit dem Wettbewerb „Ideen Initiative Zukunft” Ideen und Projekte fördern, die sich für eine lebenswerte Welt von morgen einsetzen. Die besten Projekte, die von der Jury aus Experten von dm und der Deutschen UNESCO-Kommission als nachhaltig bewertet wurden, stellen sich in einem dm-Markt vor. Bis zum 26. Januar 2011 bringen sie den Kunden in vielen dm-Märkten ihre Ideen näher. Per Abstimmkarte können die dm-Kunden ihren Favoriten wählen. Die Projekte, die sich vorstellen, erhalten eine Prämie, die sich bei den Abstimmungssiegern der jeweiligen Filialen nochmal erhöht.

Bei dem ebenfalls geförderten Punkt „Sozio-Kulturelle Nachhaltigkeit“ ist gemeint, die eigenen kulturellen Werte zu leben, ohne andere Kulturen gering zu schätzen und soziale Konflikte friedlich zu lösen.

Ca. 1400 Projekte in Deutschland konnte der interkulturelle Schachverein „Satranç Club 2000´“ bereits hinter sich lassen. Der Verein wurde der DM-Filiale an der Josefstr. 12 in Porz zugeteilt und nutzte dort die Gelegenheit, sich vorzustellen. Jeder ist eingeladen, dort bis zum 26. Januar für das Projekt B – Interkulturelle Schachveranstaltung abzustimmen.

Der Vereinsvorsitzende Güven Manay und die Vereinsmitglieder Alexander Johannes und Burim Selimi waren am Samstag, den 15. Januar für eine Vorstellung des Vereines vor Ort. Es wurde das wissenschaftliche Poster „Kulturgeschichte des Schachs“ von Dr. Joe Otim Dramiga ausgehangen, dass die Historie des Schachspiels in Bezug auf die Kulturen erläutert. Außerdem wurden Flyer mit Informationen über den Verein verteilt. An einem Informationsstand wurden Schachpartien zusammen mit DM-Kunden gespielt und analysiert. Interessierte Kunden wurden auf den Verein aufmerksam und möchten den Verein nun auch gerne besuchen.

Was ist nun das Besondere an diesem Verein: Der Schachverein Satranç Club 2000 (Satranç ist das türkische Wort für Schach) wurde vor zehn Jahren von türkischstämmigen Schachfreundinnen und Schachfreunden gegründet. Der Verein öffnete sich von Anfang an Spielerinnen und Spielern aus allen Kulturen. Nun spielen dort Deutsche und Türken, Serben und Kosovaren Seite an Seite. Unter den jetzigen und früheren Mitgliedern bzw. Besuchern sind und waren Schachfreunde mit Abstammung aus Ghana, Uganda, Korea, Vietnam, Griechenland, England, USA, Aserbaidschan, Serbien und dem Kosovo. Aber auch der typische “Kölsche Jung“ ist natürlich mit dabei. Der Satranç Club ist einer der wenigen Sportvereine in Deutschland, die das Thema ‚Interkulturelle Verständigung‘ sogar in ihrer Satzung verankert haben.

Der Satranç Club führt einmal jährlich ein Interkulturelles Schachturnier im Rahmen der bundesweit stattfindenden Interkulturellen Woche durch, um auch in diesem Rahmen als Schachverein ein Zeichen zu setzen. Auch das erste Gedenkturnier in Deutschland zu Ehren eines verstorbenen Migranten richtete der Verein aus.

Natürlich sind dem Verein, wie jedem anderen, auch die sportlichen Ziele wichtig, so dass dessen erste Mannschaft vor Jahren in die höchste Kölner Klasse, die Bezirksliga, aufgestiegen ist und auch daran glaubt, dass dies sportlich mittel- bis langfristig immer noch ausbaubar ist, zumal unter den Mitgliedern auch durchaus erfahrene Spieler sind. Im Oktober und November vergangenen Jahres war man auch Ausrichter der Kölner Vorausscheidung zur Deutschen Pokal-Einzelmeisterschaft.

Der interkulturelle Klub heißt neue Mitglieder jederzeit gerne willkommen und betont dabei, dass die Nationalität und Spielstärke keine Rolle spielen. Nett und vor allem ohne allzu viel Vorbehalte gegenüber Menschen
fremder Kulturen sollten die neuen Klubkameraden und Besucher jedoch nach Möglichkeit schon sein. Dabei ist der Verein in keinster Weise politisch aktiv, möchte jedoch in seinem bescheidenen Rahmen
ein kleines Beispiel liefern, wie Kulturen miteinander harmonieren können, und das mit dem Anspruch der Selbstverständlichkeit.

Interessierte sind stets Willkommen im sehr zentral gelegenen City Hotel Köln am Neumarkt, Clemensstr. 8, 50676 Köln, vor allem samstags ab 16 Uhr. Tipp: Mit Sicherheit lässt sich ein Besuch gut mit einem Shopping bei den berühmten Einkaufsmeilen Hohe Straße und Schildergasse verbinden…

Vereins-Webseite: www.satranc.de.vu

Bericht und Flyer: Güven Manay, erster Vorsitzender des interkulturellen Satranç Club 2000
Fotos: Dascha Menjailenko (Mitarbeiterin der dm-drogerie markt GmbH + Co. KG)