Finale, 12.11.2011
Am Samstag, den 12. November 2011, kam es zum Endspiel des diesjährigen Dähnepokals zwischen Oswald Gutt (Bergische Schachfreunde), der diesen Wettbewerb bereits mehrfach für sich entscheiden konnte, und Alexander Johannes (Satranç Club 2000). Dieses Mal waren erheblich mehr Zuschauer anwesend und der mit Schwarz spielende Lokalmatador konnte sich einer großen moralischen Unterstützung seitens seiner Vereinskameraden erfreuen.
Pünktlich um 14 Uhr gab Turnierleiter Willi Meul die Partie frei.
Oswald Gutt entschied sich für eine sehr solide Variante, die es Schwarz erlaubte, schnell auszugleichen; nach mehreren Abtäuschen kompensierte der bessere Läufer den weißen Raumvorteil. Doch die Einfachheit der Stellung war trügerisch und langsam gewann Schwarz die Oberhand: Die Eroberung der einzigen offenen Linie führte zu einer anwachsenden Initiative, die Weiß zu einer erheblichen Schwächung seiner Bauernstruktur am Damenflügel veranlasste.
Außerdem musste der Anziehende nach dem Vorstoß des schwarzen h-Bauern bis nach h3 ein ständiges Augenmerk auf die Sicherheit seines Königs richten. Auch weitere Abtäusche erleichterten die weiße Lage nicht, da die schwarze Dame sehr aktiv war und der König des Nachziehenden viel sicherer stand. Folglich lehnte Schwarz ein Remisangebot im 31. Zug trotz knapp werdender Bedenkzeit ab.
Sechs Züge später hatte der schwarze Vorteil entscheidende Dimensionen angenommen, da der Nachziehende (s. Diagramm) mit 37…De1+ 38.Df1 De3+ 39.Kh1 Dxb3 40.Dxh3+ Kg7 41.Dg3 Dxc4 ein gewonnenes Damenendspiel erzwingen konnte. Oswald Gutt wehrte sich nach Kräften und warf alle verbliebenden Reserven gegen den schwarzen Monarchen, doch dieser stand – im Gegensatz zu seinem weißen Kollegen – zu sicher und der schwarze c-Bauer machte das Rennen. Nach 52 Zügen gab Weiß auf.
Nach Beendigung des Finales fand eine kleine, provisorische Siegerehrung statt, bei der beide Spieler eine Urkunde des Satranç Club 2000 erhielten.
Die offizielle Siegerehrung wird auf der nächsten Jahreshauptversammlung des KSV erfolgen. Fazit des diesjährigen Dähnepokals: Licht und Schatten. Positiv war eine Beteiligung, welche in Anbetracht der Jahre 2008 und 2009 sehr erfreulich war; besonders die Teilnahme junger Spieler/innen zeigt, dass die (überfällige!) Jugendarbeit mehrerer Vereine Früchte trägt.
Turnierleitung und Organisation gaben ebenfalls keinen Anlass zur Klage. Negativ waren die mangelnde PR seitens des KSV und vieler Vereine, ein verbesserungsbedürftiger Modus, vermeidbare Terminüberschneidungen und ein sportliches Niveau, das den allgemeinen Leistungsstand des Schachs in Köln – einer deutschen Schach-Hochburg – in keiner Weise widerspiegelt. Eine angeregte Diskussion, wie man Turniere wie den Dähnepokal attraktiver gestalten könnte, hat bereits im Rahmen der offenen Gruppe „Schach in Köln“ auf Facebook stattgefunden; es ist wünschenswert, dass sich mehr Schachfans an derartigen Diskussionen beteiligen und Vorschläge einbringen.
Ergebnisse und Paarungen auf www.koelner-schachverband.de unter dem Reiter „KSVTurniere“
→ „Dähnepokal“.
Autor: Alexander Johannes; Bilder: Edgar P. Hennig, Alexander Johannes
Veranstalter: Satranç Club 2000
www.satranc.de.vu