Der Völkermord an den Armeniern und die deutsche Öffentlichkeit

Der Völkermord an den Armeniern
und die deutsche Öffentlichkeit

Der Völkermord an den Armeniern ereignete sich während des
Ersten Weltkriegs unter Verantwortung der jungtürkischen
Regierung des Osmanischen Reichs. Einem der ersten
systematischen Genozide des 20. Jahrhunderts fielen bei
Massakern und Todesmärschen zwischen 1915 und 1916 nach
türkischen Angaben 300.000, nach armenischen Schätzungen
mehr als 1,5 Millionen Menschen zum Opfer.

2005 hat der Deutsche Bundestag eine Rolle des Deutschen
Reiches bei diesen Ereignissen einstimmig anerkannt.
Tatsächlich könnte eine breite gesellschaftliche Debatte über die
Rolle des Deutschen Reichs bei der Vertreibung und Vernichtung
der Armenier auch zu einer Vertiefung der Debatte in der Türkei
selbst beitragen – ohne die Türkei aus ihrer tragenden
Verantwortung zu entlassen.

Auch wenn sich zivilgesellschaftliche Kreise in der Türkei
inzwischen mehr und mehr mit dem Genozid auseinandersetzen,
gilt dies bis heute nicht für die offizielle Politik.
Wissenschaftler/innen und Schriftsteller/innen, die sich mit
diesem Teil der türkischen Geschichte auseinandersetzen
wollen, müssen öffentliche Diffamierung befürchten.

Podiumsdiskussion mit

Hans-Lukas Kieser, Historiker

Marieluise Beck, MdB, Bündnis 90/Die Grünen (angefragt)

Dogan Akhanli, Schriftsteller

Raffi Kantian, Deutsch-Armenische Gesellschaft

Moderation: Ulli Dufner, Büroleiterin, Heinrich-Böll-Stiftung
Istanbul

Datum: Donnerstag, 22. September 2011, 20.00 – 21.30 Uhr

Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, Berlin-Mitte

Anmeldung:
de.aspx?evtid=10140

Quelle: Nützliche Nachrichten 7-8/2011