Politik: „Bei der Integration sehr viel erreicht“

Teil der Kultur: Türkische und arabische Zuwanderer. Foto: reuters

Mannheim. Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, zieht eine positive Bilanz ihrer Amtszeit – kurz bevor sie am kommenden Sonntag ihr Amt abgibt.

Wie fühlen Sie sich, wenige Tage bevor Sie Ihr Amt abgeben?

Charlotte Knobloch: Ich habe zu Beginn meiner Amtszeit mit Blick auf mehrere meiner Vorgänger gesagt: Dieser Präsidentenstuhl ist ein Schleudersitz ins Jenseits. Gott sei Dank, dass ich das Ende meiner Amtszeit erleben darf!

Treten Sie aus Altersgründen ab?

Knobloch: Nein. Ich bin sehr zufrieden, dass es noch Menschen gibt, die etwas leisten wollen und dieses Ehrenamt gerne übernehmen.

Welche Bilanz Ihrer Amtszeit ziehen Sie?

Knobloch: Vieles beruht ja auf Teamwork. Bei der Integration der Zuwanderer in den jüdischen Gemeinden haben Zentralrat und Gemeinden sehr viel erreicht, auch wenn der Prozess noch nicht abgeschlossen ist. Gleichzeitig nehme ich für mich in Anspruch, ein Miteinander geschaffen zu haben: Mit unserem nichtjüdischen Umfeld haben wir uns auf der Mitte der Brücke getroffen, deren Bau meine verehrten Vorgänger begonnen hatten. Vor einiger Zeit gab es statt eines Miteinanders ein Nebeneinander.

Sie treten oft als Zeitzeugin des Holocaust in Schulen auf. Welche Erfahrungen sammeln Sie dabei?

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