Interview: B. Vorsamer und O. Das Gupta
Auma Obama ermuntert die Deutschen, gegenüber Neuankömmlingen offen zu sein. Der These, Deutschland sei nicht multikulturell, widerspricht die Halbschwester des US-Präsidenten.
Auma Obama ist 1960 in Kenia zur Welt gekommen. Sie ist die ältere Halbschwester von US-Präsident Barack Obama. Aumas Vater heiratete in zweiter Ehe eine Amerikanerin, aus dieser Verbindung stammt Barack. Erst im Erwachsenenalter lernten sich die Halbgeschwister Barack und Auma kennen und schätzen. Auma Obama lebt mit ihrer Tochter in Nairobi. In der kenianischen Hauptstadt arbeitet sie als Mitarbeiterin der Entwicklungshilfeorganisation Care. Schon in der Schule lernte Auma Obama die deutsche Sprache. 1980 kam sie nach Deutschland und studierte Germanistik in Heidelberg und Bayreuth. In ihrer Doktorarbeit verglich sie die Konzeption von Arbeit in Deutschland und Kenia.
Sie kann zu US-Präsident Barack Obama „my little brother“ sagen: Auma Obama, hier bei einem Auftritt in München im Oktober 2010. (© Robert Haas)
Obama spricht nicht nur fließend Deutsch, sie fühlt sich hier auch noch ein bisschen zu Hause, erzählt sie beim Gespräch mit sueddeutsche.de. Die vergangenen Wochen fuhr sie durch das Land und stellte ihr Buch vor (Das Leben kommt immer dazwischen: Stationen einer Reise, ISBN 978-3785724033), in dem Obama sehr persönlich aus ihrem ungewöhnlichen Leben berichtet.
Im Gespräch mit sueddeutsche.de erzählt sie unter anderem von ihrer Kindheit und ihrem berühmten Bruder. Dr. Auma Obama steigt aber vor allem auf ein anderes Thema ein: die deutsche Integrationsdebatte, die auch sie beschäftigt – schließlich war sie selbst einmal Neuankömmling in diesem Land.
viaAuma Obama – „Die Deutschen müssen mehr auf Fremde zugehen“ – Politik – sueddeutsche.de.