Wenn über Einwanderung gestritten wird, werden Fakten zur Nebensache. Wie viele Einwanderer kommen denn wirklich, woher, und wer verlässt Deutschland wieder? SPIEGEL ONLINE macht den Faktencheck zur Debatte.
„Ich möchte keine Massenzuwanderung, etwa aus der Türkei, die diese Gesellschaft nicht verträgt.“
Volker Bouffier (CDU), hessischer Ministerpräsident, in der „FAZ“
„Es ist doch klar, dass sich Zuwanderer aus anderen Kulturkreisen wie aus der Türkei und arabischen Ländern insgesamt schwerer tun. Daraus ziehe ich auf jeden Fall den Schluss, dass wir keine zusätzliche Zuwanderung aus anderen Kulturkreisen brauchen.“
Horst Seehofer (CSU), bayerischer Ministerpräsident, im „Focus“
Führende Politiker der Union heizen die Integrationsdebatte an – erst am Wochenende CSU-Chef Seehofer, als vorerst Letzter an diesem Donnerstag der hessische Regierungschef Bouffier. Haben sie recht mit ihren Behauptungen?
SPIEGEL ONLINE macht den Wirklichkeitscheck zur Migration. Wie viele Menschen kommen wirklich nach Deutschland? Wie viele verlassen die Bundesrepublik wieder? Wie viele Asylbewerber haben wir und wie viele der so oft geforderten hochqualifizierten Zuwanderer?
Klar ist auf den ersten Blick, dass sich zum Beispiel die These von einer drohenden Massenzuwanderung aus der Türkei nicht halten lässt. In die Bundesrepublik wanderten im vergangenen Jahr 29.500 Türken ein. Gleichzeitig verließen 39.600 Menschen die Bundesrepublik in das Land. Unterm Strich hat es Deutschland hier also mit Aus- statt Zuwanderung zu tun. Und von einer Massenbewegung kann bei den eher kleinen Zahlen schon gar nicht die Rede sein – sie existiert höchstens in den Vorstellungen mancher Politiker. Auch sonst halten die offiziellen Statistiken Überraschungen zur Migration in Deutschland bereit, die in vielerlei Hinsicht nicht zur aufgeregten Tonlage der politischen Diskussion passen.
Zahlen und Fakten zur Migration – SPIEGEL ONLINE gibt den Überblick:
Grafiken zur Migration in Deutschland: Wer kommt, wer geht – der Faktencheck – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik.