Die Forderung nach einer Begrenzung der Zuwanderung von CSU-Chef Horst Seehofer hat massive Kritik von verschiedenen Seiten hervorgerufen. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, warf Seehofer vor, „Menschen aus einem anderen Kulturkreis unter einen Generalverdacht zu stellen“. Grünen-Chefin Claudia Roth nannte Seehofers Forderung „brandstifterischen Rechtspopulismus“.
CSU-Chef Horst Seehofer hat massive Kritik für seine Forderung nach einer Begrenzung der Zuwanderung geerntet. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, wies den Vorstoß des bayerischen Ministerpräsidenten zurück. Es gehe nicht an, „Menschen aus einem anderen Kulturkreis unter einen Generalverdacht zu stellen“, sagte Böhmer der „Bild“-Zeitung (Montagausgabe). „Das grenzt aus und läuft allen Integrationsbemühungen zuwider.“ Grünen-Chefin Claudia Roth warf Seehofer in der „Süddeutschen Zeitung“ „brandstifterischen Rechtspopulismus“ vor. Der CSU-Chef bürgere Millionen Menschen praktisch aus.
Seehofer hatte sich im Magazin „Focus“ gegen eine weitere Zuwanderung aus „fremden Kulturkreisen“ gewandt. „Es ist doch klar, dass sich Zuwanderer aus anderen Kulturkreisen wie aus der Türkei und arabischen Ländern insgesamt schwerer tun“, sagte der CSU-Chef. „Daraus ziehe ich auf jeden Fall den Schluss, dass wir keine weitere Zuwanderung aus anderen Kulturkreisen brauchen.“ Der Fachkräftemangel werde nicht durch Zuwanderung aus anderen Kulturkreisen behoben, argumentierte Seehofer.
Dagegen sagte der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, der „Süddeutschen Zeitung“, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sei eine gesteuerte Zuwanderung unumgänglich. Denkbar sei ein Punktesystem wie zum Beispiel in Kanada, um ausländische Abschlüsse besser bewerten zu können. zugleich warnte Weise aber davor, die Wirkung zu überschätzen. „Warum sollte jemand, der richtig gut qualifiziert ist, ausgerechnet zu uns kommen? Viele Firmen sind im Ausland aktiv und bieten dort auch interessante Jobs an.“
Quelle: focus