Distanzierung zu Seehofer erwünscht

Erscheinungsdatum: 12. Oktober 2010, 09:19 Uhr

SPD kritisiert Merkel:

Distanzierung zu Seehofer erwünscht

Klaus Wowereit (SPD) wirft Bundeskanzlerin Angela Merkel vor, sich nicht genügend von Horst Seehofers Zuwanderer-Äußerungen distanziert zu haben.

Die SPD wirft Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine ungenügende Distanzierung von der Forderung des CSU-Chefs Horst Seehofer vor, dass es keine zusätzliche Zuwanderung von Türken und Arabern mehr geben solle. „Es stimmt fassungslos“, dass Merkel keinen Dissens mit Seehofer sehe, sagte der stellvertretende Vorsitzende, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, nach einer Mitteilung vom Dienstag. Er forderte Merkel auf, „ihre Haltung deutlich zu machen und Farbe zu bekennen“.

Die Vize-Regierungssprecherin hatte am Montag allerdings versucht, die Wogen nach Seehofers Äußerung zu glätten und betont: „Deutschland ist und bleibt ein weltoffenes Land.“

Wowereit forderte Merkel weiter auf, dafür zu sorgen, dass die Zuwanderung von Arbeitskräften nach einem Punktesystem geregelt wird, wie es die SPD schon lange fordere. Auch die FDP favorisiert ein Punktesystem.