Premierenfeier: „Jaffa-the Orange´s Clockwork“
10 Oktober 2010
um 19:00 im Filmforum
im Museum Ludwig/Köln
Wer kennt sie nicht, die Jaffa-Orange? Seit Jahrzehnten ist sie lecker, gesund und weltberühmt. Selbst Stars wie Ingrid Bergman und Louis Armstrong posierten für sie – „Jaffa“ war die Coca-Cola der Fruchtsäfte. Die Geschichte der Hafenstadt Jaffa, deren Rumpf heute ein Stadtteil von Tel Aviv ist, ist Jahrtausende alt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war sie eine der lebendigsten und kosmopolitischsten Städte des Nahen Ostens – kulturell, ökonomisch und politisch. In ihrem Umland wurden über Jahrhunderte Orangen kultiviert, der Export der palästinensischen „Jaffa-Oranges“ durch den Hafen gewährleistet.
Anhand von einzigartigem Archivmaterial, Zeitzeugeninterviews und Expertengesprächen spürt Regisseur Eyal Sivan der Orangen-Marke nach und schreibt eine Geschichte jenseits nationalistischer Historiographie.
IL/ D/ F/ B2009, 88 Min, hebr./arab./engl./franz. mit dt. UT, Regie: Eyal Sivan, (Redaktion im WDR: Jutta Krug)
Seit über 20 Jahren setzt sich der Regisseur Eyal Sivan in seinen Filmen mit verschiedenen Spielarten politischer Gewalt und kollektiver Erinnerung auseinander. Er verweigert sich dabei nationalistischen Narrativen und legt das Augenmerk häufig auf Täterschaft und Mitläufertum, sei es in seinen Arbeiten über Wirkungen des Zionismus oder die Auseinandersetzungen mit den Genoziden in Afrika, mit Überwachungsmaterialien der Stasi oder seinem bahnbrechenden Werk EIN SPEZIALIST – PORTRAIT EINES MODERNEN MÖRDERS (1999), das Pate für zahlreiche Filme über Kriegsverbrechertribunale gestanden hat und steht.
Im Anschluß Filmgespräch mit Eyal Sivan (Moderation: Irit Neidhardt) und Umtrunk auf Einladung des WDR
Eine Veranstaltung von mec film und WDR
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Irit Neidhardt
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